Distanzieren trifft es ganz gut.
Ich bin der Meinung das die Bibel aus rein geschichtlicher Sicht ein sehr interessantes und wichtiges Verhaltensregelbuch ist und viele Kapitel davon durchaus dazu taugen einen Menschen vor Augen zu halten wie man miteinander umgehen kann. (Neues Testament!)
Ich jedoch halte meinen Glauben von allen menschlichen Einflüssen fern, d.h. Kirche, Bibel, Kreuzzüge im Namen Gottes sind von Menschen für Menschen instruierte Organisationen Denen der göttliche Funken fehlt und den ich mir nicht nehmen lassen würde.
Das ich die 10 Gebote toll finde und mir manchmal wünsche mehr danach leben zu können ändert aber Nichts daran das sie für meinen Glauben keine Rolle spielen - sondern eben nur aus gesundem Menschenverstand.
Ich finde, das man erst ab diesem Standpunkt Glaube ernst nehmen kann. Meine Eltern selbst sind Zeugen Jehovas(Edit.: Ebenfalls wie meine ganze Familie), mit 14 Jahren konnte ich aber mit dem religiösen Weg meiner Eltern nichts mehr anfangen, bzw. konte es noch nie. Um so mehr ich mich mit Religion oder einfach der Bibel befasse bzw. über meine früheren Erfahrung in diesem Glauben nachdenke, fallen mir immer mehr Logikfehler auf. Und das sind für mich persönlich gravierende Logikfehler.
Ist es nicht ziemlich hart, davon wegzukommen? Ich meine, gerade die Zeugen Jehovas sind doch für ihre teils radikalen Ansichten bekannt, und wenn du da der Einzige in der Familie bist, der all das verweigert, hast du's sicher nicht leicht, oder?
(Klarerweise sind die Zeugen Jehovas keine Horrorsekte. Aber ich kenne da andere Geschichten, wo Ausgetretene von ihrer Familie verachtet und abgestoßen wurden, was ja auch nicht gerade schön ist.)
Nein, überhaupt nicht. Meine Eltern waren zwar geschockt - verständlich, wo dies ja der einzige für sie ersichtliche Weg ist, ewig zu Leben und sie damit ihren Sohn verloren haben ^^. Ansonsten gab es nie Probleme, ich lebe momentan immer noch ganz normal bei meinen Eltern und Familie. Zwar kann ich Ihre Motivation nicht verstehen, gehe jedoch respektvoll damit um, genauso wie Sie es mit mir tun.
Von den Extremfällen, von denen du berichtest, gibt es sicher einige, aber die gibt's eben immer in jeder Religion, da viele Menschen kein Maß haben. Solche Erfahrungen habe ich auch mit einigen Familien gemacht, wobei meine nie in irgend ein Extrem rutschte.
Klar war ich in den 14 Jahren immer bei den Zusammenkünften oder Kreiskongressen dabei - ich kann nicht sagen, das ich in der Zeit irgendwelche nennenswerten negativen oder extremen Erfahrungen mit dem Glauben gemacht habe, von daher habe ich persönlich nichts gegen die ZJ.
Schon immer?!
Davon war nie die Rede, natürlich hat's so'n Gedöns auch damals gegeben... nur da hatte man mit Wissenschaft noch nicht viel am Hut. Mit Glaube hat das nach wie vor nichts zu tun, auch wenn die Menschen damals davon ausgingen.
Nimm einen Stein und lass ihn fallen!
Doch!
Mal endlich jemand, der genau so denkt, wie ich!
Ich merk schon, dass iss 'n heikles Thema...
Cya Unit~
Das bestaetigt aber nicht saemtliche physikalischen Ueberlegungen, die dahinter stecken. Und das ist eigentlich das, worauf ich hinaus will - du kannst physikalische Theorien nicht beweisen. Du kannst sie widerlegen, wenn sie nicht stimmen, ein Beweis, dass sie stimmen, ist aber nicht moeglich. Wenn also jemand sagt "solange es nicht bewiesen ist, glaube ich nicht dran", kann er an sich auch mit der Physik nichts anfangen.
Dann muss Albert Einstein aber ein ziemlich dummer Mann gewesen sein.Der hat immerhin an Gott geglaubt und war trotzdem Naturwissenschaftler.
Muss ich dir jetzt wirklich erklären, wie sich sogar - und da wirst du staunen - Schöpfungsmythos und Evolutionstheorie miteinander vereinen lassen könnten?
Ich will keine Meinungen ändern, sondern nur versuchen, dir eine differenziertere Ansichtsweise näher zu bringen. Mit einer derart radikale Haltung, wie du sie vertrittst, kommt man nämlich meist nicht weit.
Die Sache mit der Evolutionstheorie ist eigentlich ganz einfach: Wenn man an einen Schöpfergott glaubt, kann man beispielsweise einfach behaupten, Gott hätte den ganzen Entwicklungsprozess in Gang gesetzt. Das fängt eigentlich mit der Entstehung des Universums an, setzt sich dann aber natürlich immer weiter von selbst fort, bis es eben auf der Erde zur Ursuppe und den ersten Molekülen bzw. Einzellern kam. Gott brachte praktisch den Stein ins Rollen, der dann zur Evolution von Amöben bis hin zum Menschen geführt hat. Eigentlich ganz einfach, oder?
In allen metaphysischen Belangen reicht nunmal keine naturwissenschaftlich fundierte Meinung. Man muss genauso wenig theologisch an die Sache herangehen, aber zu behaupten, nur was beweisbar ist (was, wie mq ja schon oft genug erklärt hat, nichts ist) existiere auch, ist schon ein starkes Stück.
Das heißt deiner Meinung nach sind wir jetzt am Zenit der Wissenschaft und es gibt nichts mehr zu beweisen?
Lass dir den Satz nochmal durch den Kopf gehen:
Gab es die Ozonschicht früher obwohl niemand davon wusste?
Mit Sicherheit ja!
Kann es also Gott geben auch wenn er von der Wissenschaft mit heutigen Mitteln (vergleiche: Wissenschaftsmittel Renaissance + Ozonschicht) noch nicht festgestellt werden kann?
Mit Sicherheit ja!
Vor 300 Jahren waren wir nicht in der Lage die Ozonschicht auszumachen.
Heute sind wir nicht in der Lage Gott auszumachen.
Heute sind wir in der Lage die Ozonschicht zu erforschen.
Wo werden wir mit Gott morgen sein?
Wissenschaft erstellt Modelle die auf unseren aktuellen Horizont anwendbar sind und Gültigkeit haben.
Da entgültige Verifikation nicht möglich ist kann man nie davon ausgehen am Zenit der Wissenschaft zu sein oder, dass auch nur ein einziger Fakt den wir als Wahrheit ansehen auch die entgültige Wahrheit sein muss.
Daen: Sig aus, Corti![]()
Corti: *nick*nick* ^^
Geändert von Corti (24.10.2007 um 10:57 Uhr)
Corti hat ganz gut getroffen was ich eigentlich meinte....
Sicherlich ist die Wissenschaft nicht unfehlbar. Aber auf unseren aktuellen Horizont bezogen erklärt sie auf logische Art und Weise Dinge die uns sonst als "unwirklich" "übernatürlich" oder "übermächtig" erscheinen würden.
@Daen
Die von dir angeführten Beispiele bezüglich meines Posts auf der zweiten Seite sind kein Vergleich zwischen Wissenschaftlichem und Göttlichem.
Dein Vergleich mit dem LKW ist ledeglich eine logische Schlussfolgerund dessen was auf deinen Taten beruht. Da hat kein Gott die Finger im Spiel sondern du.
Da ist dann die Frage warum du das tust. Entweder weil du A) glaubst dein Leben wäre gelebt und du möchtest dem Kind die selbe Chance geben. Oder B) es ist einfach eine moralische Wertvorstellung.
Gefühle die dabei ggf. eine Rolle spielen, oder gewisse Empfindungen sind auch nur eine Reaktion deines Gehirns auf deine Taten. Die Anghst vor dem Schmerz z.B. könnte aus deinem natüprlichem Instinkt heraus erzeugt werden das dir Gefahr droht und du eigentlich, deinem Instinkt nach flüchten würdest.
Aber du tust es nicht weil du dir warum auch immer in den Kopf gesetzt hast das Kind zu retten und slebst draufzugehen. Das obliegt deiner Entscheidung. Nicht der von Gott.
Gott zu beweisen ist unmöglich - zu beweisen das die Wissenschaft funktioniert ist möglich. Von daher sind Fragen nach "ist es bewiesen das die Gravitationstheorie stimmt?" unsinnig. Es ist möglich das sie nicht stimmt. Trotzdem funktioniert die Wissenschaft. Sonst würde von uns niemand am PC sitzen und diese Diskussion miteinander führen können. Nichts und niemand ist unfehlbar und Menschen irren sich auch mal.
Gott zu wiederlegen ist auch unmöglich. Weil er Erfindung der Menschen ist. Nur glkauben noch viele Menschen daran. Vielleicht aus dem Kontext heraus das sie etwas brauchen was ihnen Halt gibt. Und slebst wenn es Gott gäbe, woher kam Gott? Und somit kann er nicht der Anfang von allem sein da er auch irgendwo hergekommen sein muss (der Wissenschaft und einer reinen logischen Schlussfolgerung nach).
Wenn Gott als physisches Etwas nicht existiert. Also wirklich nur durch den Glauben der Menschen existiert. Dann ist er Erfindung.
Abgesehen davon: Gott wollte nicht das wir Menschen wissen das es ihn gibt? Auch eine gescheite Art sich zurechtzulegen das man Gott nicht beweisen kann![]()
Eines ist mal Fakt: Keine der Aussagen über Gott entsprechen irgendwelchen nachvollziehbaren Tatsachen. Wenn er der Anfang ist woher kam er? Der bloße Glaube ist kein "Beweis". Eher einer dagegen.
Mal was anderes:
Die Diskussion ist eigentlich mehr als interessant da scheinbar die Mods sogar übersehen haben das ich auf Seite 2 meine Sig aus Versehen angelassen habe *hust* ^^°
Das empfinde ich anders. Mein Glaube ist mein Antrieb so zu denken - insofern hat Gott definitiv seine Finger im Spiel weil er mich motiviert so zu denken.
Du hast die Vorgängerposts und insbesondere meine Posts nicht gelesen, kann das sein?Zitat
War es den Wissenschaftlern 1673 möglich die Dichte der Ozonschicht zu messen?
War es den Forschern 1233 möglich die elektrische Leitfähigkeit von Wasser oder Gold zu berechnen?
Ich denke nicht - trotzdem sind es ernstzunehmende Wissenschaftler gewesen. Du sitzt einem Irrglauben auf wenn du denkst wir wären am Ende der Fahnenstange des Beweisbaren angelangt.
Ich bleibe bei meiner Aussage: Wir kennen nur die Spitze des Eisbergs und so wie wir heute Viren nachweisen können was vor 700 Jahren den Wissenschaftlern nicht möglich war, so können wir in 700 Jahren vielleicht Gott beweisen.
Und so wie phönizische Seefahrer in der Antike geglaubt haben das die Erde entgegen jeden Beweises eine Kugel war, so glaube ich an Gott und warte was die Wissenschaft zutage fördert was ich schon lange weiß
In dem Fall sprichst du nicht für mich.Zitat
Wir Menschen gaben Gott vielleicht einen Namen.
Selbst auf die Gefahr hin das ich mich wiederhole: Vielleicht kann die Wissenschaft es heute noch nicht beweisen, Caine.Zitat
Wo kommen Warzen her, woher Asthma? Wo kommen Kometeneinschläge her? Früher wussten wir es nicht - nun wissen wir es. Alles eine Frage der Zeit.
So wie Träume und Gedanken und Erinnerung?Zitat
Quelle bitte.Zitat
[/quote]Zitat
Wieder sprichst du nur für dich selber.
Meine Aussage das ich Gott fühlen kann entspricht zu 100% einer für mich nachvollziehbaren Tatsache.
Als Beispiel:
Nur weil du noch nie verliebt warst heißt es nicht das es Liebe nicht gibt.
Du musst einfach glauben und vertrauen das dir dein verliebtes Gegenüber die Wahrheit sagt auch wenn du wissenschaftlich nicht den Wert "Verliebtheit" in seinem Blut nachmessen kannst.
Genauso verhält es sich mit dem Glauben.
Vergeben ist göttlich - ich bin nur ein MenschZitat
Björn: Viel peinlicher ist der verzweifelte Versuch der Menschen sich einzureden das Gott handelt wie ein Mensch.
Es ist total lächerlich zu denken das wir ein Ameisenhaufen sind und Gott ein Mensch mit einer Kanne kochendem Wasser.
Wer aufhört verzweifelt Gott als physisches Instrument auf diese Welt zerren zu wollen, der versteht auch schneller eine mögliche Interpretation von Gott.
Es ist eben manchmal nicht alles anfassbar.
Oder einfacher ausgedrückt: Wir sind Disketten, Gott sind die Daten darauf.
Die Software kannst du auch nicht anfassen - die Diskette schon und du musst eben hoffen das alle gegebenen Daten richtig interpretiert werden.
Geändert von Daen vom Clan (24.10.2007 um 11:02 Uhr)
Liebe tut auch nichts Anderes als in den Köpfen der Leute zu existieren, ich würde sie als außergewöhnliche Macht bezeichnen und wie bei einem tiefreligiösem Mensch kann man auch hier nur die Symptome wie Zuufriedenheit, Mut, Glück als Außenstehender erkennen.
Ich für meinen Teil würde der Liebe aber nicht ihre Existenz abstreiten![]()
Nix gegen dich persönlich Daen, aber genau solcher Text ist das, was mich hauptsächlich an Religion aufregt bzw. sie für mich peinlich erscheinen lässt.
Es heisst immer, dass es da so ne riesige Person gibt, ganz im Hintergrund, den man nicht sehen kann und der hat ALLES erschaffen.
Ganz ehrlich: Wie soll das EINE Person (oder ein Individuum sonstwelcher Art) das komplette Universum erschaffen haben? Mit nem Fingerschnipsen?
Einfach mal *schnipp* und dann denken "OK, und jetzt schau ich mal, wie sich das alles entwickelt" oder wie? ("RL-SimCity"?) Ich glaube nicht, dass (sollte es Gott wirklich geben) Gott jemand ist, der nur mit seiner Eisenbahn spielt.
Vor allem: Wenn Gott wirklich ALLES kann und weiss, wieso tut ers dann nicht? Bzw. wieso...keine Ahnung, wieso verschafft er uns dann nicht einfach den Weltfrieden? So eine Barmherzigkeit wie Gott wird wohl kaum denken "Tja, das habt ihr euch selbst eingebrockt, also löffelt ihrs auch selbst wieder aus".
Oder hat er gar ein Schildchen an seine Himmelstür gehängt, auf dem steht "Bin im Urlaub, komme in 65 Mio Jahren wieder"?
Ganz ehrlich, "Gott" ist heute für mich nur noch eine Art Firma, gegründet von den Religionen, damit die Kirche sich zurücklehnen und Geld scheffeln kann.
Mal an die Religionskritiker:
Es ist egal ob Gott existiert oder nicht, da wir es eh (derzeit) nicht nachweisen können, aber Religion mit Abzocke, Kommerz und Krieg umfassen zu wollen ist schlichtweg falsch.Zitat
Ich bin nicht gläubig aber die eigentlich christlichen Werte sind nichts schlechtes, und danach leben kann es auch nicht sein.
Zudem ist es mir lieber wenn jemand durch die Hoffnung auf göttliche Gerechtigkeit weiter leben kann als wenn er frustiert mit nem Schrotgewehr zur Arbeit geht.
Die aktuelle Welt ist nicht immer leicht wegzustecken, wenn Religion, welche auch immer jemandem dabei hilft, fein.
Mich würde mal dein Gottesbegriff interessieren. Denn offensichtlich ist dieser bei dir physisch, oder? Dann sprechen wir aber die ganze Zeit nicht vom selben Gott, denn Gott wird normalerweise als metaphysisches Wesen angenommen (ansonsten müsste er auch irgendwo im Weltall herumsitzen).
Wir sind bestimmt nicht am Zenit der Wissenschaft angelangt, werden dort - wie Corti schon sagte - auch nie sein. Aber Gott wird immer Glaubenssache sein, ansonsten wäre es nicht Gott.
Keine Sorge, mir geht es genauso. Ich wollte dir nur erklären, dass es durchaus auch Weltanschauungen geben kann, die Glauben und Wissenschaft vereinen und dabei nicht weniger plausible sind als "Nur was bewiesen werden kann, exisitert!"Zitat von Unit Nero
Gut, dann vergiss das Wort und belass es beim Alten ("Protest", weil man sich meist von der Masse abheben will, um gegen etwas zu rebellieren). Das macht die Sache aber nicht besser, da der Atheismus immer noch keine "Modeerscheinung" ist, sondern schlichtweg eine andere Glaubensform, die genauso alt ist wie der Gottesglaube und auch immer neben ihm exisitieren wird. Es ist wie mit Tag und Nacht, Wärme und Kälte, Leben und Tod - ohne das eine existiert das andere nicht, sobald es Glauben gibt, gibt es auch Nicht-Glauben.
Und glaub mir, jeder vernünftige Atheist glaubt nicht nicht an Gott, weil er sich vom Standard abheben will, sondern weil er es nicht anders kann. Selbst wenn ich an Gott glauben wollte, so gibt es da immer noch eine Stimme in meinem Hinterkopf, die mir sagt "das ist falsch, das kann nicht stimmen". Dafür kann ich nichts, ich bin so geboren/erzogen worden, aber ich sehe auch nichts Falsches daran.
Außerdem kannst du nicht bestreiten, dass deine Aussage provokativ herüber kam.
Ich sag's noch mal: typisch menschliches Denken. Wir reden hier jedoch von Metaphysik, da kannst du irgendwelche naturwissenschaftlichen Kausalitätsprinzipien nicht geltend machen.Zitat von WebGeist
Geändert von Broken Chords Can Sing A Little (24.10.2007 um 17:22 Uhr)