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Waldläufer
Xeno befand sich in einer ordentlichen Zwickmühle. Schlimm genug dass er sich, als Deku, in den verlornenen Wäldern verlaufen hatte! Dies wäre wohl noch nicht so schlimm gewesen, wäre da nicht dieses Wolfsrudel, welches ihn und seinen Gutachter umkreiste. Sie standen Rücken an Rücken, Doran und Xeno. Doran war ein älterer und äusserst erfahrener Kokiri, der keine Probleme mit so einem Wolfsrudel hätte. Xeno wusste jedoch, dass Doran nur im äussersten Notfall eingreifen würde und selbst wenn es dazu käme, wäre Xenos Leben sowieso keinen Rubinsplitter mehr wert. Xeno wusste, dass er unter beobachtung stand.
Schon als er von Hyrule aufbrach, konnte er ihn spüren.
Ein Wolf wagte einen Versuch. Blitzschnell zog Xeno seinen Langdolch und verfehlte den Angreifer nur knapp. Er war nicht umbedingt auf das Wolfsfleisch angewiesen, es war sowieso nicht das Zarteste, wäre da nicht der Alphawolf gewesen. Er hatte ein seidenweisses Fell und war kräftiger gebaut als die anderen. Xeno wusste von Doran, dass Wolfsfleisch eines weissen Wolfes das genaue Gegenteil vom herkömlichen Fleisch dieser Gattung war.
Langsam musste Xeno etwas unternehmen, er spürte bereits die Ungeduldigkeit Dorans. Und tatsächlich schien sich eine günstige Gelegenheit zuergeben. Xeno stürzte vor und stach dem sichtlich überraschten Wolf die Klinge ins Gesicht. Dieser heulte auf und die andern Wölfe wichen zurück. Xeno wirbelte herum, um sich den nächsten vorzunehmen. Einer der Wölfe sprang an ihm vorbei und Xeno strauchelte kurz. Er konnte sein Gleichgewicht aber zum Glück behalten. Er schaute sich nach dem Wolf um, und was er da sah, liess ihm das Blut in den Adern gefrieren. Er hatte schon vieles gesehen, war auch schon bei Attentaten dabeigewesen, aber was sich da vor ihm abspielte, hatte er noch nie gesehen. Er sah einen die Wölfe ineinander verkeilt, sich gegenseitig zerbeissend. Es war ein schrecklicher Anblick, wie sie da so übereinander herfielen, sich gegenseitig zerfetzten. das Blut musste die abgemagerten Tiere in Rage versetzt haben, so sehr, dass ihnen nichts mehr heilig war.
Xeno musste sich abwenden und sah direkt in zwei grosse, rote Augen. Er stolperte zurück, der Alphawolf sah ihn mit seinem wölfischen Grinsen an. Er hatte als einziger nicht die Beherrschung verloren und kam nun langsam auf Xeno zu. Dieser zückte seine Schleuder und schoss auf den Wolf.
Verfehlt. Er kam mit gefletschten Zähnen langsam näher. Noch ein Schuss, wieder daneben. Er bereitete sich zum Sprung vor. Ein dritter Schuss traf ihn direkt zwischen die Augen. Er heulte auf. Es gab keine Zeit zu verlieren. Xeno langte nach seinem Langdolch, schlitterte mit erhobener Klinge unter den Wolf und stach zu. Ein markerschütterndes Heulen, Xeno zog die Klinge heraus und stach ein weiteres Mal zu. Ein ersticktes Gurgeln seitens des Wolfes, dann kippte er um. Stille. Xeno setzte sich auf und begutachtete die Szene. Vor ihm die toten Wölfe (die letzten, schwerverwundeten hatte sich aus dem Staub gemacht), links neben ihm der tote Alphawolf. Doch Xeno konnte es sich nicht lange anschauen, voller Erschöpfung kippte er zur Seite und schlief ein. Etwas entfernt stand Doran und schrieb sich lächelnd eine Notiz.
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