Dass du die Hälfte seiner Literatur belanglos findest, hat aber nichts damit zu tun, dass sie ohne den Hintergrund seiner Lebensgeschichte belanglos sei (selbst der "Brief an den Vater"!). Ach, dein Literaturgeschmack macht mich einfach traurig!
Wenn diese 'Entschlüsselung' nicht auf der Grundlage des Textes möglich ist, ist entweder der Text oder der Leser zu schlecht. (Wenn man btw generell zu ersterem tendiert hasst man Faust II und wenn man zu letzterem tendiert hat man zumindest großen Respekt davor.) Extra-Kommentare des Autors sind überflüssig.
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Nunja, ehm...Goethe? ^^" Richard Kelly (ja ich weiß, dass der nicht unbedingt Schriftsteller ist)? Die barocke Emblematik? Sophokles ... Literatur junges Deutschland ... und nich zuletzt Brecht, wobei du bei dem Recht hast, da erkennt man den Großteil auch sehr schön auf Grundlage des Textes. Nicht zuletzt, Lewis Caroll, der sich zwar auch sehr gut aus den Büchern lesen lässt, aber ohne Vorwort um einiges undeutlicher ist und teilweise Stellen doch bedeutungsloser erscheinen, als sie sind.
Nunja, jemandes Literaturgeschmack als traurig zu bezeichnen ist jedenfalls sehr arm, findest du nicht? =/
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از جمادی مُردم و نامی شدم — وز نما مُردم بهحیوان سرزدم / مُردم از حیوانی و آدم شدم — پس چه ترسم؟ کی ز مردن کم شدم؟
حمله دیگر بمیرم از بشر — تا برآرم از ملائک بال و پر / وز ملک هم بایدم جستن ز جو — کل شیء هالک الا وجهه
بار دیگر از ملک پران شوم — آنچه اندر وهم ناید آن شوم / پس عدم گردم عدم چو ارغنون — گویدم کانا الیه راجعون
Nunja, jemandes Literaturgeschmack als traurig zu bezeichnen ist jedenfalls sehr arm, findest du nicht? =/
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stan ist ein radikaler intellektueller mit einer vorliebe für die sogenannte gehobene literatur. alles was da unter ist wird nicht mal mit gummihandschuhen angefasst.
pass auf, gleich fährt er dich an: "ARM? ICH ARM? WELCH LEIDGEPRÜFTEN WEG IHR UNWÜRDIGEN MIR ZUMUTEN TUEN TUT!"
Nunja, ehm...Goethe? ^^" Richard Kelly (ja ich weiß, dass der nicht unbedingt Schriftsteller ist)? Die barocke Emblematik? Sophokles ... Literatur junges Deutschland ... und nich zuletzt Brecht, wobei du bei dem Recht hast, da erkennt man den Großteil auch sehr schön auf Grundlage des Textes. Nicht zuletzt, Lewis Caroll, der sich zwar auch sehr gut aus den Büchern lesen lässt, aber ohne Vorwort um einiges undeutlicher ist und teilweise Stellen doch bedeutungsloser erscheinen, als sie sind.
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Was soll mir diese Aufzählung nun nützen? Geh doch genauer auf deine Beispiele ein oder soll ich mir nun in einer 40 Bändigen Goethe-Ausgabe die Textstellen raussuchen, die du meinen könntest?
Mir ist bewusst, dass wohl viele literaturwissenschaftliche Erkenntnisse auf Aussagen der Autoren zurückkehren, aber ändert das was an meiner These?
Zitat
Nunja, jemandes Literaturgeschmack als traurig zu bezeichnen ist jedenfalls sehr arm, findest du nicht? =/
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Da ich Cipo kenne und er weiß, wie ich das meine, ist es wohl okay.
Allerdings könnte man - hier ist's rein theoretisch - den Literaturgeschmack einer Person, die sich vor jedweder Literatur verschließt, welche die Kernprobleme der Menschheit zum Thema hat, schon als traurig bezeichnen. Nicht in moralischer Hinsicht mit der Intention "Sieh, wie schlecht du bist und wie gut ich bin!", sondern rein menschlich gesehen, weil es traurig ist, wenn ein Mensch so viele Gedanken zur Menschheit einfach wegwirft.
@ es:
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Dann ist auch ein volles Bücherregal
Nur eine Briefmarkensammlung.
Da ich Cipo kenne und er weiß, wie ich das meine, ist es wohl okay.
Allerdings könnte man - hier ist's rein theoretisch - den Literaturgeschmack einer Person, die sich vor jedweder Literatur verschließt, welche die Kernprobleme der Menschheit zum Thema hat, schon als traurig bezeichnen. Nicht in moralischer Hinsicht mit der Intention "Sieh, wie schlecht du bist und wie gut ich bin!", sondern rein menschlich gesehen, weil es traurig ist, wenn ein Mensch so viele Gedanken zur Menschheit einfach wegwirft.
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naja, kafka war schon ganz schön negativ, mMn. von daher find ich ihn auch eher belanglos. "die kernprobleme der menschheit" zum inhalt zu haben, aber diese nur auszubreiten finde ich eher arm, als sowas dann nutzlos zu finden.
allerdings hab ich nicht viel von ihm gelesen. nach drei - vier geschichten hab ich die lust verloren - zu belanglos
Was soll mir diese Aufzählung nun nützen? Geh doch genauer auf deine Beispiele ein oder soll ich mir nun in einer 40 Bändigen Goethe-Ausgabe die Textstellen raussuchen, die du meinen könntest?
Mir ist bewusst, dass wohl viele literaturwissenschaftliche Erkenntnisse auf Aussagen der Autoren zurückkehren, aber ändert das was an meiner These?
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Nunja, meinem Empfinden nach ändert das insofern etwas daran, dass man Literatur nicht danach beurteilen kann, inwieweit sie aus sich heraus schlüssig ist.
Ein Beispiel, hierbei Goethe:
Meiner Meinung nach lässt sich hier wenig hineindeuten, wenn man nicht das entscheidende Wissen hat, inwieweit Goethe in die Freimaurer integriert war. Im Grunde ist es bei diesem Gedicht auch besonders wichtig, die Hintergründe der Klassik zu kennen (Idealbild 'Genie', Humanität, Vernunft, etc.). Ohne dieses Wissen entdeckt man den Maurer als einen unpassenden Protagonisten und man wird vielleicht sogar darauf schließen, dass das Gedicht von Mut handelte.
Auch Goethes Zeit als Stürmer und Dränger lässt sich hier denke ich heranziehen, bezieht sich doch "Willkommen und Abschied" auf Goethes Lieschaft mit ... Friederike Brion(? - es ist nicht gut, verschiedene Deutschhefter zu einem zusammenzubasteln =/ ).
Sophokles' Antigone ist ja praktisch ohne wenigstens einen Anklang von griechisch-mythologischem Wissen (mehr hab ich auch nich) mehr als unverständlich und das Wissen um das griechische Theater ist eindeutig von enormem Vorteil.
Zu Richard Kellys Donnie Darko ist meines Wissens nach eine ganze Reihe Nebenliteratur entstanden, die Elemente des Films nochmal im einzelnen spezifiziert.
Brechts "Maßnahmen gegen die Gewalt" ist mit geschichtlichem Hintergrundwissen sehr hilfreich zu deuten (aber wie gesagt, Brecht ist auch sehr gut aus sich selbst zu nehmen).
Die barocke Emblematik ist dann letztenendes das Stück Kunst, dass genau diesen Schlüssel benötigt, um überhaupt verstanden zu werden.
Im Endeffekt hast du schon irgendwo recht, es ist gerde in der modernen Literatur sehr wichtig und zweckdienlich, dass die Texte frei aus sich heraus leben können, aber historisch betrachtet haben solche Schlüssel durchaus ihre Notwendigkeit =).
Zitat
Da ich Cipo kenne und er weiß, wie ich das meine, ist es wohl okay.
Allerdings könnte man - hier ist's rein theoretisch - den Literaturgeschmack einer Person, die sich vor jedweder Literatur verschließt, welche die Kernprobleme der Menschheit zum Thema hat, schon als traurig bezeichnen. Nicht in moralischer Hinsicht mit der Intention "Sieh, wie schlecht du bist und wie gut ich bin!", sondern rein menschlich gesehen, weil es traurig ist, wenn ein Mensch so viele Gedanken zur Menschheit einfach wegwirft.
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Wenn das so ist, wollte ich mich nicht ins Gespräch geworfen haben *shy* und beginne jetzt ersteinmal zu verstehen, was du meinstest =). Praktisch gesehen muss ich dir da recht geben, obwohl ich zu bezweifeln wage, dass Cipo Kafka als wegwerfenswert empfindet ;P.
Edit: Oh, übrigens ist Dumbledores Sexualität hier immernoch Thema, nicht, dass man sich von belanglosen Literaturgesprächen ablenken lässt (hm...irgendwie steckt da mehr Zynismus drin, als gewollt =/ )
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از جمادی مُردم و نامی شدم — وز نما مُردم بهحیوان سرزدم / مُردم از حیوانی و آدم شدم — پس چه ترسم؟ کی ز مردن کم شدم؟
حمله دیگر بمیرم از بشر — تا برآرم از ملائک بال و پر / وز ملک هم بایدم جستن ز جو — کل شیء هالک الا وجهه
بار دیگر از ملک پران شوم — آنچه اندر وهم ناید آن شوم / پس عدم گردم عدم چو ارغنون — گویدم کانا الیه راجعون
Da ich Cipo kenne und er weiß, wie ich das meine, ist es wohl okay.
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JUNGE!
Zitat
den Literaturgeschmack einer Person, die sich vor jedweder Literatur verschließt, welche die Kernprobleme der Menschheit zum Thema hat, schon als traurig bezeichnen. Nicht in moralischer Hinsicht mit der Intention "Sieh, wie schlecht du bist und wie gut ich bin!", sondern rein menschlich gesehen, weil es traurig ist, wenn ein Mensch so viele Gedanken zur Menschheit einfach wegwirft.
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Ich mag Kafkas Zeug groesstenteils nicht. Es hat mich einfach nicht gut genug unterhalten. :whistle: Im Ernst, die Gedanken findet man auch an anderer Stelle, mit hoeherem Unterhaltungswert. Und selbst die hab ich kaum gelesen. @_@
Um zum Thema zurueckzukommen.
Zitat
warum konnte nicht alles darauf hinauslaufen, dass harry schwul ist.
ich hätte die gesichter von den ganzen mädchen sehen wollen
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Geh auf Animexx und gib bei Fanart "Harry Potter" ein, wenn du die Gesichter von von Maedchen sehen willst, die Harry Potter fuer schwul halten..
Zitat
Dadurch, dass Dumbledore sich selbst auch mit Outings zurückhält, erfährt man durch diese Zusatzinformation eigentlich eher etwas weltliches, nämlich, dass Schwule keine anderen Menschen sind. Das Dumbledore von schrulligen Neurosen nur so wimmelt, zeigt eigentlich auch, dass er nicht dieses klischeehafte Getucke verkörpert.
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Das stimmt allerdings. Hab ich noch nicht dran gedacht, Daumen hoch fuer Rowling, dass es am Ende eben doch keine Shonen Ai Szenen gibt.
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Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ... Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D
Für mich wirkte Dumbledore auch nie schwul. Allerdings halte ich den Ausspruch von der Autorin auch nicht für einen Werbeschlager.
Ich erinnere mich noch daran,wie überrascht ich war, als im zweiten Teil eine seiner Mannschaftskolleginnen als Farbige beschrieben wurde (weiß gerade nicht mehr wer es war). Das geschah in einem Nebensatz und so beiläufig, dass ich echt überrascht war. Allerdings ist mir auch bis zur Feuerkelch Verfilmung auch völlig entgangen, dass die Patil-Zwillinge indischer Abstammung sind.
Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass sie Dumbledore wirklich als schgwulen Chara im Kopf hatte.
Nunja, meinem Empfinden nach ändert das insofern etwas daran, dass man Literatur nicht danach beurteilen kann, inwieweit sie aus sich heraus schlüssig ist.
(...)
Sophokles' Antigone ist ja praktisch ohne wenigstens einen Anklang von griechisch-mythologischem Wissen (mehr hab ich auch nich) mehr als unverständlich und das Wissen um das griechische Theater ist eindeutig von enormem Vorteil.
Zu Richard Kellys Donnie Darko ist meines Wissens nach eine ganze Reihe Nebenliteratur entstanden, die Elemente des Films nochmal im einzelnen spezifiziert.
Brechts "Maßnahmen gegen die Gewalt" ist mit geschichtlichem Hintergrundwissen sehr hilfreich zu deuten (aber wie gesagt, Brecht ist auch sehr gut aus sich selbst zu nehmen).
Die barocke Emblematik ist dann letztenendes das Stück Kunst, dass genau diesen Schlüssel benötigt, um überhaupt verstanden zu werden.
Im Endeffekt hast du schon irgendwo recht, es ist gerde in der modernen Literatur sehr wichtig und zweckdienlich, dass die Texte frei aus sich heraus leben können, aber historisch betrachtet haben solche Schlüssel durchaus ihre Notwendigkeit =).
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Da liegt ein Missverständnis vor. Ich habe kritisiert, dass Werke nicht durch den Kommentar des Autors erklärt und ergänzt werden müssen. Meiner Meinung nach muss ein Werk in sich geschlossen sein und alle relevanten Informationen beinhalten (andeuten).
Du hast jetzt Beispiele aufgezählt, in denen Hintergrundwissen nötig ist, um ein Werk zu verstehen. Das habe ich nie bestritten. Das man sich in der deutschen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts auskennen muss, um einige Brecht-Texte zu verstehen, ist klar und dagegen ist auch nichts einzuwenden; es ist viel mehr ein völlig natürlicher Prozess im Laufe der Zeit. Aber ich würde es als falsch empfinden, wenn Brecht nun daher käme und dieses und jenes noch einmal zusätzlich zu seinen Gedichten hinzufügen würde - wie es Rowling tut.
Vielleicht sind wir also eigentlich einer Meinung.
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Dann ist auch ein volles Bücherregal
Nur eine Briefmarkensammlung.
Da liegt ein Missverständnis vor. Ich habe kritisiert, dass Werke nicht durch den Kommentar des Autors erklärt und ergänzt werden müssen. Meiner Meinung nach muss ein Werk in sich geschlossen sein und alle relevanten Informationen beinhalten (andeuten).
Du hast jetzt Beispiele aufgezählt, in denen Hintergrundwissen nötig ist, um ein Werk zu verstehen. Das habe ich nie bestritten. Das man sich in der deutschen Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts auskennen muss, um einige Brecht-Texte zu verstehen, ist klar und dagegen ist auch nichts einzuwenden; es ist viel mehr ein völlig natürlicher Prozess im Laufe der Zeit. Aber ich würde es als falsch empfinden, wenn Brecht nun daher käme und dieses und jenes noch einmal zusätzlich zu seinen Gedichten hinzufügen würde - wie es Rowling tut.
Vielleicht sind wir also eigentlich einer Meinung.
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Da hast du wahrscheinlich recht^^".
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از جمادی مُردم و نامی شدم — وز نما مُردم بهحیوان سرزدم / مُردم از حیوانی و آدم شدم — پس چه ترسم؟ کی ز مردن کم شدم؟
حمله دیگر بمیرم از بشر — تا برآرم از ملائک بال و پر / وز ملک هم بایدم جستن ز جو — کل شیء هالک الا وجهه
بار دیگر از ملک پران شوم — آنچه اندر وهم ناید آن شوم / پس عدم گردم عدم چو ارغنون — گویدم کانا الیه راجعون