Ich persönlich frage mich immernoch, warum alles einen Namen haben muss^^. Gerade bei Musikstilen überlagen sich oft viele Elemente und man braucht nur mal diverse Bands zu suchen, um mindestens 3 verschiedene Angaben zum Musikstil zu finden.
Was mir auch nicth so recht klar wird, ist, warum man mit jedem Musikstil gleich irgendwelche Klischees verzetteln muss. Ich bin beispielsweise mit einigen sehr glücklich und freundlich gesinnten DeathMetal- und/oder Gothic- Hörern befreundet und ich kenne sogar (man mag's kaum glauben) Leute mit viel Intellekt, die Techno hören - wobei ich gestehen muss, gerade die Definition von Technohörern lange Zeit für mich eingenommen habe und dadurch noch heute ein wenig das Bild des Spaßdrogenharlekins in meinem Kopf vorherrscht. Und nicht jeder, der tiefgründige, leicht depressive Musik hört, ist gleich suizidal und schneidet sich automatisch die Pulsadern auf (hatte ich schon erwähnt, dass dieser Antiemo-Hype genauso nervt, wie der Emo-Hype selbst?).
Ich persönlich hab bisher seit ich 8 bin aller 1-2 Jahre meinen Musikgeschmack grundlegend verändert. Das fing mit irgendwelchem oberflächlichen Pop an, ging dann kurz in die Rock- bis Gothic-Sparte und tunnelte durch eine kurze Grunge-Phase in meine Indie-Affinität. Selbige begründet sich damit, dass ich mich unbedingt von dieser für meine Begriffe oberflächlichen Hörerschaft von "was so grad läuft" und Schnappi bis "ich mag deinen Arsch" absetzen wollte. Gleichzeitig seh ich darin eindeutig mehr Innovation und Kreativität, weil es nicht nur immer um das "er/sie/es hat mich verlassen" oder "haha! ich bin so happy! *rumspring*" geht, sondern teilweise Geschichten erzählt, auch mal einfach von Belanglosigkeiten mit Tiefsinn spricht, oder dann doch das Thema Liebeswelt aufgreift, wobei Abstand von der Herzchen-Romantik und Tränendrüsen-Obligation genommen wird.
Außerdem ist das ganze viieeell formfreier als so manch andere Richtung und erlaubt sich vieles in experimenteller Hinsicht =).
BEsonders angetan hat's mir derzeit die Acoustic-Ebene, wobei das eine elegante youtube-Abhängigkeit mit sich führt.
Nebenbei höre ich auch gern französische Chansons (meine Sprachnarretei sollte so langsam jedes x-beliebige Hirn zu nerven vermocht haben), jüdische bzw. hebräische Lieder, weil mir sowohl Kultur, als auch Themen sowie musikalische Umsetzung sehr gefällt und hin und wieder zieht es mich auch in diverse Ebenen des kommerziellen Rocks, wobei der wohl dann auch eher außerhalb deutscher oder amerikanischer Grenzen angesiedelt ist (beispielsweise Kyo, Frankreich).