Zitat Zitat von RPG-Man Beitrag anzeigen
Ähm... Was ist mit Englisch? O.K. einige Menschen insbesondere Analphabeten auf der Welt können sie nicht und bei bestimmten Völkern ist sie eher unbeliebt (ich muss dabei immer an die Franzosen denken.XD)
Englisch als Einheitssprache (und damit meine ich nicht Weltsprache, denn das ist sie schon) wird nicht funktionieren. Und zwar aus genau dem Grund, den Du angibst: einige Völker werden sich, verständlicherweise, dagegen wehren. Im Europa ist es vielleicht noch nicht ganz so kraß, aber nimm mal die Chinesen. Die haben tausende von Jahren lang eine Sprache gepflegt, die völlig anders ist, als der ganze romanische Sprachblock, ihre Kultur liegt in ihrer Sprache. Die müßten eine neue Schrift einführen und so gut wie alles umstellen, was es umzustellen gibt. Hinzu kommt, daß die chinesischen Sprachen (und da gibt es ja nicht nur eine; mit Mandarin, Kantonesisch und Wu seien nur mal die drei größten genannt) für Nicht-Muttersprachler nie so perfekt zu erlernen sind, wie für einen Chinesen; nicht einmal, wenn man jahrelang in China lebt. Damit würde man der Kultur in ihrer heutigen Form einen Todesstoß versetzen. Die chinesischen Sprachen haben im asiatischen Raum in etwa den Stellenwert, den Latein oder Altgriechisch bei uns haben: Sprache der Dichter und Denker, historisch bedeutende Sprache usw. Und selbst an relativ simplen Sprachen wie Latein (relativ simpel ist jetzt im Vergleich zu historischem Chinesisch gemeint) werden, obwohl mal sie an quasi jeder Schule lernen kann, niemals mehr so benutzt werden können, wie es die Römer zu ihrer Zeit getan haben. Man weiß ja eigentlich nicht einmal mehr, wie man Latein wirklich ausspricht ... man nimmt eben das, was dem eigenen Lautkontingent am bequemsten entgegenkommt.

Deswegen wird man sich, wenn man eine Einheitssprache einführen will (und das wird vermutlich nie passieren—zumindest werden wir alle es nicht mehr erleben) einen Kompromiß finden. Da reicht es nicht, wenn die Amis mal wieder auf dicke Hose machen und behaupten, ihr Englisch sei eh schon die de-facto-Weltsprache und da könne man auch gleich einen Schritt weitergehen. Esperanto hat ja diesen Anspruch für sich erhoben: wir erfinden eine neue, künstliche Sprache, die möglichst einfach zu erlernen und schnell zu meistern ist, damit sich kein Land mehr diskriminiert fühlt, wenn man sie als Weltsprache einsetzt. Und das hat dann ja nicht funktioniert ... (was auch ganz gut so ist, mMn. Ich kann mit Esperanto persönlich nicht so viel anfangen, aber das ist eine andere Geschichte.)