Es gibt ja durchaus Bestrebungen, sterbende (oder sogar tote) Sprachen wiederzubeleben. In einem Seminar zur Sprachwissenschaft haben wir uns einmal über die Sprache Manx unterhalten, die auf der Isle of Man gesprochen wird. Die starb Ende der 1970er Jahre aus, da der letzte Muttersprachler gestorben war. Es gab jedoch später seitens einiger Initiativen auf der Isle of Man wieder Unterricht auf Manx in den Schulen, um den Kindern die Sprache beizubringen. Mittlerweile gibt es wieder ein paar Tausend aktive Sprecher und sogar (laut Wikipedia) 127 Muttersprachler.

Ich denke, das ist eine gute Sache. Sterbende Sprachen sind traurig, da dadurch nicht nur Kultur verloren geht, sondern vor allem auch die Möglichkeit, sich mit den Sprachen aktiv zu befassen. Ich liebe Sprachen, aber mich hat es niemals auch nur ansatzweise gereizt, Latein zu lernen, weil die Sprache einfach tot ist.
Gerade bei Sprachen, die nur kleine Volksgruppen betreffen, sollte daher in den regionalen Schulen die Möglichkeit bestehen, sie zu lernen. Ich bedauere es immer noch, daß ich die Variante von Plattdeutsch sprechen kann, die in der ländlichen Region um Osnabrück, wo ich geboren bin, bis vor zwei Generationen noch jeder konnte. Immerhin verstehe ich einiges, was schonmal ein Anfang ist, aber sprechen kann ich nur ein paar Sätze, während meine Oma und mein Großonkel (die auf dem Land geboren sind) das immer noch fließend können.