Eigentlich habe ich wenig Lust eine erneute Diskussion zum Thema Raubkopien&Co zu starten aber hier muss ich dann doch erwidern:Zitat
Ganz so einfach ist es nicht.
Die Gründe warum jemand illegal Software/Filme/Musik aus dem Netz zieht sind vielfältig. Es gibt mit Sicherheit Leute die raubkopieren weil ihnen das Original zu teuer ist und die bei einem günstigerem Preis das Produkt kaufen würden. Es gibt aber genauso die Leute, die raubkopieren weil es einfach geht (und die egal für welchem Preis nie das Produkt kaufen würden) und auch die, die das Produkt gerne kostenlos antesten und bei Gefallen dann auch wirklich zugreifen (um den Entwickler/Künstler zu unterstützen). Wieviel % diese Gruppierungen an der Gesamtmenge der Raubkopierer ausmachen kann niemand sagen, ein Grund warum es so schwierig ist den Schaden durch Raubkopien exakt zu bestimmen.
Raubkopien lassen sich nicht stoppen, ebensowenig wie man alle Unfälle auf Autobahnen verhindern kann oder andere Verbrechen ausrotten kann.
Ob ein Kopierschutz sinnvoll ist oder nicht, läßt sich auch nicht pauschal beantworten. Was man sagen kann, wenn durch den Kopierschutz zahlenden Kunden unzumutbare Missstände entstehen (was bei jeder Person unterschiedlich sein kann), beginnt der Kopierschutz in diesem Ausmaße fraglich zu werden. (Das ist mMn zB bei Musik-CDs die sich nicht mehr auf PCs abspielen lassen der Fall)
Gerade bei Top-Spielen ist der Kopierschutz allerdings sehr wichtig. Je komplizierter der Schutz, umso länger brauchen die Hacker ihn zu knacken. Da Top-Spiele in der Regel in einem kleinen Zeitfenster nach Release (einige Monate) einen Großteil ihres Umsatzes machen (ca 90%), rechnet es sich für die Entwickler, wenn innerhalb dieser Zeit noch kein Crack in Umlauf ist.
Raubkopien fördern die Verbreitung eines Produktes und erzielen damit Werbewirkung. Inwieweit diese Werbewirkung zu zahlender Kundschaft führt und ob das die Umsatzeinbußen durch die Raubkopien ausgleicht ist fraglich und kaum zu beantworten, aber eine Firma kann sich das durchaus zunutze machen. Als Beispiel sei hier Blizzard zu nennen, deren Top-Titel wie Starcraft oder Diablo2 so gut wie keinen Kopierschutz aufwiesen (nach Schätzungen sind weltweit 9 von 10 Starcraft-CDs raubkopien). Durch die Technick des zentralen Battle-Net und den CD-Keys war aber ein entscheidener Teil des Spiels, der weltweite Multiplayer nur mit orginal gekauften Versionen möglich. Blizzard profitiert hier also von der enormen Verbreitung des Spiels durch die einfache Kopierbarkeit, hat aber gleichzeitig ein verkaufsträchtiges Argument für die Orginal-Version.
Es gibt etliche Strategien wie eine Firma mit dem Thema Kopierschutz und Raubkopien umgehen kann, jede hat bestimmte Vor- und Nachteile, es gibt nunmal kein Patentrezept dafür.
Raubkopien sind kein hausgemachtes Problem der Industrie, sie sind technick-bedingt entstanden und haben maßgeblich zu einer problematischen Mentalitätsbildung in der Gesellschaft geführt (man siehe nur wieviele Leute hier glaubten der 2k sei mal Freeware gewesen, was er nie war), die Industrie hat allenfalls das Problem zu spät erkannt oder falsch angegangen.
Mich würde interessieren welchen Teil du von dem Zitat genau für Dünnpfiff hälst, da ich Ben dort in weiten Teilen zustimmen kann. Es gibt hier immer noch sehr viele die der Meinung sind, es wäre Schwachsinn für einen Maker Geld auszugeben wenn es ihn auch kostenlos wo im Netz gibt, 90% ist vielleicht etwas hochgegriffen, aber das Argument bleibt bestehen. Kaufen tut sich in der Regel den Maker, der der Meinung ist der Preis sei für die Software gerechtfertigt und das sind in der Regel Leute die vorher nicht lautstark über den zu hohen Preis meckern.Zitat
Das es Leute gibt, die Software illegal nutzen (ja raubkopieren ist illegal und man kann dafür zivilrechtlich für belangt werden, auch wenn es bezüglich des Makers noch keinen entsprechenden Fall gab, bzw mir bekannt ist, ist das kein Freifahrtsschein), und dann später aus moralischen oder sonstigen Überlegungen die Software kaufen, habe ich vorhin ja schon gesagt, ich selbst gehöre im übrigen auch zu dieser Gruppe (und habe die 50€ bis heute nicht bereut, obwohl ich noch kein einziges fertiges Spiel rausgebracht habe). Was du an Bens Zitat also so schwachsinnig findest erschließt sich mir beim besten Willen nicht.