Das Marktviertel der Kaiserstadt! Hier gab es alles was das Herz begehrte. Kyokaan gab Melian die 100 gewonnen Septime und sagte. „Bau keinen Mist und vergnüg Dich ein bisschen. Ich gehe zuerst in die Hauptzutat hier auf der Straße. Wir treffen uns in zwei Stunden bei der göttlichen Eleganz.“ Melian zischte los noch ehe Kyokaan fertig gesprochen hatte. Sie würde sich wahrscheinlich die ganzen zwei Stunden in der göttlichen Eleganz aufhalten, Cyrodiils bekanntester Modeboutique.
Regenwolken waren aufgezogen und verkündeten von einem ersten Sommergewitter. Schnell begab sich Kyokaan in das Haus mit dem verheisungsvollen Alchemieschild. Der Besitzer des Ladens stellte sich als Ogier Georick vor. Er war Kaiserlicher, sehr charmant und begierig auf jede Zutat und hatte ein unglaublich vollständiges Arsenal an Pflanzen, Samen und tierischen Überresten.
„Was ist das?“ fragte Kyokaan. So ein ungewöhnliches Herz hatte er noch nie gesehen.
Fast flüsternd sprach der Kaiserliche zu ihm „Das ist das Herz eines Daedawesens, soweit ich weiß von einem Dremora. Äußerst wertvoll und brauchbar für, sagen wir, Problemlösungstränke.“ So düster hätte Kyokaan den Händler gar nicht eingeschätzt.
„Sagt was habt ihr noch für Zutanen von den Daedras?“ fragte Kyokaan
Der Händler lächelte und wusste er könnte nahezu jeden Preis verlangen, solange er nicht zu exorbitant war.
„Ich habe Blutgras, Clanfear-Klauen, dieses Daedraherz, Seide von Daedraspinnen, Daedrothzähne, Feuersalze und Frostsalze, Skamphäute, Spiddal-Stock und Harrada. Wieviel soll ich Euch einpacken? Die Preise sind nicht verhandelbar!“ sprach der Händler wohlwissend, dass Kyokaan nicht nein sagen konnte.
„Alles!“ sagte Kyokaan begeistert.
„Nun denn, das sind 6 mal Blutgras 18 Septime, 2 Clanfear-Klauen 150 Septime, ein Daedraherz 50 Septime, 2 mal Spinnenseide 150 Septime, 3 Daedrothzäne 150 Septime, 3 Feuersalze 60 Septime, 2 Frostsalze 120 Septime, 6 Skamphäute 78 Septime, 5 Spiddal-Stock 25 Septime und 6 Harrdra 30 Septime macht zusammen 831 Septime.“ Kyokaan schluckte ein wenig. Soviel Kohle konnte man mit Zutaten machen. Er kramte in seinem Geldbeute und übergab dem Händler das Geld.
Es regnete in Strömen, als Kyokaan die Hauptzutat verließ. Mit gemischten Gefühlen spurtet er durch den Regen in das nächstliegende Geschäft. Das Geschäft was er betreten hatte wirkte irgendwie ausverkauft.
„Besonders viel verkauft ihr ja nicht.“ Bemerkte Kyokaan zum Händler.
„Verdammter Dieb.“ jammerte der Händler „Ich hoffe, sie knüpfen ihn auf, wenn sie ihn kriegen. Aber Diebe entwischen ihnen immer wieder.“ „Wer der Graufuchs?“ fragte Kyokaan.
„Die Wachen sagen, es war nicht der Graufuchs, eher ein Amateur. Sie wollen ihn erwischen, wenn er die Schmucksteine verkaufen will. Besonders viel Hoffnung hab ich eigentlich nicht. Wollt ihr etwas kaufen?“
In einer Vitrine lagen mit Edelsteinen bestückte Gold- und Silberketten, Schmucksteine und ein paar seltene Ringe.
„Warum hat der Dieb das nicht mitgenommen?“ fragte Kyokaan ein bisschen gelangweilt.
„Weil er das Schloß nicht aufbekommen hat!“ raunzte ihn der Händler an „Der Graufuchs hätte es geknackt und den Inhalt mitgenommen. So war das Hauptargument des Wachoffiziers.“ bemerkte der Händler wütend.
„Ich habe momentan kein Interesse an Schmuck“ sprach Kyokaan und verließ das Geschäft. Die zwei stunden waren bereits um, aber Kyokaan war sich sicher, dass Melian im Marktviertel nicht langweilen werden würde und er sie noch eine Weile warten lassen könnte.
Es hatte augehört zu Regnen und die Sonne erfischte die nassen Straßen. Ein angenehmer Gruch lag in der Luft, beinahe wie frische Bergluft. Er schlenderte durch die Gassen und an den verschiedensten Geschäften vorbei.
„Viator Accius hat eine gute Auswahl von Schilden in seinem Geschäft Steinmauer-Schilde“
„Ja da habe ich mir auch schon eines gekauft hervorragende Qualität.“
„Wenn Du eine gute Rüstung brauchst, musst Du zu Varnado und Maro Rufus gehen in das Geschäft Beste-Verteidigung“
„Varnado und Maro? Die verstehen sich nicht, aber ihr Rüstungsschmied Gin-Wulm versteht viel von der Schmiedekunst.“
Die Beste-Verteidigung, laß Kyokaan auf einem Schild. Dieses Trug als Wappen einen schweren Harnisch. Die Türe war wie jede andere in den Marktgassen und da die Geschäfte keine Schauläden hatten, konnte man sie nur durch ihre Schilder unterscheiden. Kyokaan betrat das Geschäft. In diesem Laden herrschte eine seltsame Aufteilung. In der einen Ecke waren viele Leichte Rüstungsteile, in der anderen viele Schwere. Eine Mauer aus Rüstungen und Möbeln schien das Geschäft in zwei Zonen zu teilen. Der Laden hatte an seiner Hinterwand riesige Fenster und wirkte durch die Belichtung einladend und freundlich, allerdings waren die Waren zum Teil mitten im Raum gestapelt, so dass es wider erdrückend wirkte.
„Guten Tag werter Herr.“ wurde Kyokaan von einem Mann in leichter Rüstung begrüßt.
„Pahh.“ drang es aus der anderen Ecke „ihr sucht leichte Rüstung? Warum einen Kuschelanzug tragen, wenn Ihr eine echte Rüstung haben könnt?“ fragte eine Gestalt in schwerer Rüstung mit dunkler Haut, schwaren Haaren und braunen Augen.
„Nicht jeder versteckt sich hinter einer Haut aus Stahl. Leichte Rüstungen sorgen für Beweglichkeit im Kampf, werter Herr.“ sprach der andere mit einem lächeln zu Kyokaan.
„Idiot.“ brummelte es aus der anderen Ecke.
„Ihr tragt eine sehr schöne Rüstung, werter Herr. Sagt was ist das für ein Wappenschild? So etwas habe ich noch nie gesehen.“
„Das ist das Wappenschild der fahrenden Ritter aus Leyawiin. Ich bin der Ordensmeister und suche eine ausgefallene gut leichte Rüstung.“ sprach Kyokaan, seine Standpauke gut beherrschend.
„Ohh, Elfenharnisch, Mithrilhandschuhe, Mithrilhosen, Mithrilschuhe und Helm, leider habe ich meine magischen Rüstungen schon verkauft. Die nächste Lieferung erhaltet ich erst nächsten Monat. Wenn ihr wollt werde ich ein besonders schönes Stück für Euch zurücklegen?“
„Nun gut, dann komme ich in einem Monat wieder.“
Enttäuscht verließ Kyokaan das Geschäft.
Die Sonne verkündete bereits den ausklang des Tages, als Kyokaan wieder die Straße betrat. Er machte sich nun auf Melian zu suchen. Diese fand er in dem Geschäft Göttliche-Eleganz, in der sie aufreizende Kleidung anprobierte. Als Agonier sehnte sich Kyokaan lieber nach seines gleichen, als das was er war, sah er Melian als Werkzeug für spezielle Angelegenheiten. Er kaufte ihr ein paar Kleidungsstücke, die aufreizend waren, aber nicht zuviel zeigten. Schließlich sollten sie eine gewisse Spannung schaffen und im passenden Augenblick für Ablenkung sorgen können.
Melian war über den kauf zufrieden und Kyokaan musste sie nicht zum Mitkommen auffordern. Sie schlenderten weiter durch die Stadt, diesmal auf der Suche nach einer angemessenen Unterkunft. Kyokaan stach dabei ein immer wiederkehrender Steckbrief auf:
Sie schlenderten weiter durch die Stadt, bis Melian von sich gab:Zitat
„Ich bin Müde, können wir nicht irgendwo einkehren.“ Die Beiden befanden sich wieder im Tempelbezirk und in einer Seitengasse war eine Herberge, die die Allerheiligen-Herberge genannt wurde.
„Gut, kehren wir hier ein.“ sprach Kyokaan auf das Herbergeschild zeigend zu Melian.
Die Herberge war nicht sonderlich stark besucht und Kyokaan bekamen hier ein großes Doppelzimmer für 15 Septime. Die Kammer war ziehmlich groß und gemütlich eingerichtet. Melian legte sich gleich zu Bett. Kyokaan begab sich an den Tisch und bereitet ein Abendessen vor. Melians Mahlzeit versetzte er mit einem Schlafmittel. Es war zwar nicht unbedingt nötig, aber Kyokaan wollte unangenehme Fragen vermeiden, für das was er in dieser Nacht vorhatte. Melian aß die Leckereien und schlief dabei schon ein. Sanft legte Kyokaan sie ins Bett…