Erstmal - ja, die Lehrer müssen in der Tat hart zurückstecken. Würdest du, als (afaik) 3 Jahre länger in Ausbildung gewesener Gymnasiumsprofessor (außerdem mit völlig anderen beigebrachten Arten, den Schülern den Stoff zu vermitteln - in HS bekommt man den Stoff meist doch sehr vorgekaut geliefert), dann gerne damit anfangen, einen Haufen dümmerer, lauter, asozialer, lernunwilliger Jugendlichen für ein weit geringeres Gehalt zu kontrollieren?
So kommen wir gleich zum zweiten Punkt. Nur wenige Leute, die auf die Hauptschule geschickt werden, sind wirklich noch bereit, sich anzustrengen um etwas zu lernen. Und die, die wirklich weiterkommen wollen, schaffen dies auch - ich gehe auf ein sehr gutes Gymnasium, und auch hier haben wir ein paar ehemalige Hauptschüler (bzw, jetzt heißt es ja, kooperative Mittelschule).
Ich finde die Trennung nach der Volksschule im Übrigen äußerst sinnvoll. Die lernbereiten Menschen kommen doch in 90% der Fälle aufs Gymnasium. Und das ist auch gut so. Man sehe sich mal eine (Wiener) Hauptschule und ein (Wiener) Gymnasium an. Abgesehen von dem Unterschied in der Kompetenz der Lehrer, fällt einem auch sofort das Sozialverhalten von Hauptschülern auf. Mobbing, Gewalt, Diebstahl, Sachbeschädigung etc. ist unter Hauptschülern doch ein wenig extremer; natürlich kommen diese Delikte auch auf vielen Gymnasien vor, doch eindeutig nicht so häufig.
Desweiteren, wenn man das Unterrichtsniveau dann auf die schwächeren Schülern anpassen müsste, die normalerweise auf die Hauptschule kommen würden, wäre das doch eher negativ für diejenigen, die Bildung als wichtig einschätzen. Ich habe mehrere Jahre Unterforderung in den meisten Schulfächern erleben müssen bzw. erlebe sie immer noch teilweise; was glaubst du, wie die Arbeitsmoral steht, wenn der Lehrer immer und immer wieder selbstverständliche, einfache Sachen erklärt?
Das Resultat der Einführung der Gesamtschule wäre - die wirklich guten Schulen wären nur noch Privatschulen. Nur auf diesen könnte ein höheres Niveau gehalten werden - was bedeutet, das die "Klassenteilung" um einiges härter sein wird, und diesmal weniger nach Fleiß und Lernbereitschaft, sondern schlicht und einfach nach Vermögen.
Völlig außer Betracht lässt man dabei natürlich auch die wahren Absichten hinter der Idee Gesamtschule - man will schlicht und einfach mehr sparen. Informier dich mal ein wenig darüber, wie viele Ausgaben dem Staat bei einem Gesamtschulsystem erspart werden würden...
Und das es für die 2. Sekundarstufe (also die jetzige Oberstufe) zu wenig Lehrer geben wird, ignorieren wir auch erstmal.