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  1. #221


    Story


    Vom Volumen mal wieder mehr geworden als geplant, daher aufgeteilt. Größtenteils geht es diesmal um die Story und Kernthemen, aber noch nicht das Ende und Charaktere werden auch nicht im Detail besprochen.



    Es war eine lange (kurze) Reise, aber wir sind endlich in der Rebellenstadt Ulzebek angekommen. Man sagte mir, dass diese besonders sicher sei, da sie sich direkt unterhalb der Festung des hiesigen Lords Balseph befände, welche nur über einen Fahrstuhl erreichbar ist. Ein Fahrstuhl! Dann ist ja klar, wieso man sie bisher nicht aufspüren konnte.
    Ich war ein Jahr lang ein Sklave, erinnere mich an nichts davor. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse. Bei den Rebellen traf ich eine Frau namens Shionne, aus der ich instinktiv ein Feuerschwert ziehen konnte. Ihr Ziel ist es, alle Lords zu stürzen. Zusammen mit dem Rebellenanführer Zephyr drängt sie dazu, dass wir uns beeilen – jede vergeudete Minute könnte ein weiteres Leben kosten.



    Die Rebellen bieten Shionne Kleidung an. "Ne! Also diese Lumpensäcke trag ich nicht! Lass mal lieber nen Tripp zu einer verfallenen Ruine machen und mir was stylishes besorgen.". "WHAT THE FUCKKKKKKK?!!!!!"

    Das letzte war meine Reaktion. Ich war mir zu dem Zeitpunkt sehr sicher, dass ToA kein gutes Writing haben wird. Und das Spiel hat das immer wieder bestätigt:

    1. Man wird zugeschmissen mit überflüssigen Dialogen, als würde man Persona 5 spielen. Dabei werden so einige relevante Plotelemente übergangen, wofür ich wenig Geduld habe, wenn das Spiel jedes andere Thema hundert Mal durchkaut.
    2. Es wirkt, als wäre der Plot darum konstruiert viele Ausreden zu finden, wenig Worldbuilding haben zu müssen.
    3. 2/3 vom Spiel sind eher Kurzgeschichten für die Charaktere und die Unterwerfung der Lords. Im letzten Drittel werden dann alle Informationen entladen, auf schlampige Art an Computerterminals und überlangen Cutscenes + Skits. Hierbei sind viele Elemente ziemlich vorhersehbar.
    4. Es ist frustrierend, wie lange die Charaktere brauchen, um auf offensichtliche Dinge zu kommen: Könnte denn die komische Maske, die Alphen nicht vom Kopf bekommt, irgendwas mit seinem Gedächtnisverlust auf sich haben? Ne, sicher nicht! Hier fühle ich mich negativ an Graces erinnert.



    Es ist seltsam, dass bei der Dialogmenge die Kultur der Rena nahezu unangetastet bleibt. Wenige Gespräche drehen sich um Lenegis oder hinterfragen, wofür die Energie des Crown Contests eigentlich benötigt wird. Dabei ist letzteres ein zentrales Storyelement: Die 5 Lords kämpfen darum, wer die meiste Astralenergie aus den Bewohnern Dahnas quetschen kann, um so die Renas Alma zu erschaffen und der neue Sovereign (Herrscher über Rena), zu werden.
    Dass man alles um Rena so (künstlich) wenig diskutiert, hat wohl damit zu tun, dass die Schreiber einen Plottwist verhüllen wollen (ist das unbewusstes Foreshadowing durch gezieltes Verschweigen? Ich bin dadurch nämlich gerade auf einige der Sachen aufmerksam geworden, über die komischerweise so wenig gesprochen wird *g*)


    Der Plot ist grundlegend interessant, gerade dass im Prinzip alles, was man im Spiel erfahren hat, reinster Blödsinn war und auch die Rena nur verarscht wurden. Die Enthüllungen ergeben auch Sinn und erklären so einige Elemente der Handlung (weil die Renas Alma kurz vor Vollendung ist, wird die Rebellion von Alphen und co. nicht gestoppt; tatsächlich hält man die Rena im Dunkeln, weil diese eh nur Mittel zum Zweck waren; Es gibt kaum noch Magier auf Dahna, weil diese alle entführt und zu Rena umgewandelt wurden). Dass einige der Plottwists recht offensichtlich sind, sehe ich teilweise als zweitranging. Immerhin haben sie dennoch eine starke (emotionale) Wirkung auf die Charaktere. Es lässt die Story trotzdem eher simpel erscheinen (vor allem, weil das Spiel gar kein so geschicktes Foreshadowing betreibt^^).
    Nachteil der Struktur ist natürlich, dass viel von den ersten 2/3 der Geschichte wie ein großer Prolog voller Nebengeschichten wirkt, und die richtige Story erst im letzten Akt beginnt. Das sorgt auch dafür, dass einige der Reveals nicht so hart treffen, wie sie eigentlich sollten - die Charaktere können in den paar Stunden nur so viele geschockte Gesichter machen, wenn ihre Welt immer wieder auf den Kopf gestellt wird
    Die Inszenierung der Geschichte ist gut. Es gibt einige erinngerunswürdige Momente, beispielsweise Zephyrs Hinrichtung, der Totensee, Shionnes Dornen in Vholrans Festung, Die Umwandlung von Lenegis, der Reveal, dass Rena eigentlich nur ein hohler Planet ist (das war vom Perspektivenwechsel schon cool, auch wenn ich nicht sicher bin, wie praktikabel das eigentlich ist *g*) und natürlich die Ankunft auf Rena an sich. Alles ziemlich gut umgesetzte Szenen.
    Ich war erst gar kein Fan von der Enthüllung vom Astralgeist Renas, aber auf der anderen Seite hat die Tales Reihe schon öfter die Idee benutzt, dass konzentrierte Energie ein eigenes Bewusstsein entwickelt (beispielsweise Abyss, aber man könnte die Elementargeister älterer Teile auch so sehen). So richtig gefällt es mir nicht, dass das Spiel von bodenständig zu esoterisch übergeht, aber ist bei J-RPGs ja recht normal. Das Problem ist eher, dass man über die Astralgeister praktisch nichts weiß.



    Ein paar der "Details" zur Welt und Story, die nicht ausgearbeitet wurden (und sicher für tolle Skits gesorgt hätten^^°):


    Die Beerdigung in einer Nebenaufgabe war eine der besten Szenen, wenn es ums Worldbuilding ging. Diese hat den Kontrast der beiden Kulturen, aber vor allem die Veränderung der Kultur der Dahna durch die Besatzung gezeigt. Auch Rins Erzählung von alten Mythen Dahnas, über Helden, war gut. Davon hätte das Spiel noch so viel mehr gebrauchen können.




    Das Thema der Unterdrückung spiegelt sich in den verschiedenen Gebieten vom Spiel wieder:
    • Versklavung
    • Stasi
    • Koexistenz (Dahna üben niedere Tätigkeiten aus)
    • Gehirnwäsche

    Alle Gebiete fühlen sich gerushed an. Die Truppe aus 6 Leuten kommt in ein neues Territorium, trifft nen Rebellenanführer, dem irgendwas passiert was einen traurig oder wütend machen soll (aber selten einen Effekt erzielt, weil man sie nicht kennt). Innerhalb von wenigen Tagen rocken sie die Scheiße und machen den Lord platt. Dann hauen alle Rena sofort ab, weil das ja so mit unterdrückenden Mächten passiert. Danach gehts direkt weiter auf dem Widerstands-Roadtrip. Immerhin wird es durch den schnellen Wechsel nicht langweilig, aber es fühlt sich eher wie ein Themepark der Unterdrückungsmethoden an.



    Das lässt Arise, gerade weil es so ernst sein will, ziemlich einfältig erscheinen. Frühere Teile waren eher unterhaltsame Abenteuer mit ernsten Themen, wo eine lockerere Inszenierung besser gepasst (und auch härter getroffen) hat. Beispielsweise hatte Symphonia die Unterdrückung (von und durch) Halbelfen als Thema, was es dem Spiel (trotz viel weniger Dialoge!) erlaubt hat, Rassismus abstrahiert, aber effizient, darzustellen. Arise will mit sehr oberflächlichen Methoden, aber umso mehr Gefasel, echten Rassismus behandeln, und scheitert dabei.
    Am deutlichsten wird dies darin, dass die Lords (bis auf einen) lächerlich böse Karrikaturen sind. Das klappt nicht in einem Spiel, was auf gritty und ernst macht. Da hilft auch nicht, dass man den Lords gegen Ende ein paar Zeilen Backstory zur "Vermenschlichung" gibt.



    Die ersten beiden Themen (Versklavung und Stasi) werden recht straight behandelt. Das Spiel probiert, Kontraste zwischen den beiden Unterdrückungsformen aufzuzeigen und hat zumindest einen Charakter, der zum Überleben auf Seiten des Stasi-Regimes ist.
    Die Koexistenz ist dann genau an der richtigen Stelle plaziert, nachdem zwei Diktaturen über den Haufen geworfen wurden und die Frage aufkommt, ob man das Regime hier überhaupt stürzen sollte – immerhin geht es den Menschen ja gut? Da der hiesige Lord in seiner siebenjährigen Amtszeit das Leben der Dahna so sehr verbessert hat, ist um ihn ein Personenkult entstanden – was ebenfalls problematisch ist. Das war auch der für mich interessanteste Teil vom Spiel, weil es hier den Anschein macht, als würde man kontemporäre Themen ansprechen und etwas nuancierter an die Sache rangehen. Zudem sind Kisara und Dohalim nicht nur die best(aussehendsten ) Charaktere, sondern haben auch aus ihrer Situation bedingt eine interessantere Perspektive als der Rest der Gruppe.



    Danach wechselt das Spiel in eine seltsame "beide Seiten sind nicht pur gut / böse"-Sichtweise, welche sich bis zum Ende durchzieht. Diese wird aus meiner Sicht vom Spiel nicht genug getragen, denn die meisten Rena, die man sieht, sind Arschlöcher und da machen die paar Ausnahmen für mich keinen Unterschied. Es hilft auch nicht, dass die letzten beiden Lords die schlimmsten sind und gar keinen Funken Menschlichkeit versprühen.
    Aber *natürlich* unterstützt man es, dass die Gruppe für ein friedliches Zusammenleben ist, und nicht den Kreislauf des Hasses fortführen will, da müssen die Schreiber gar keine größeren Argumente liefern. Der Kreislauf des Hasses, im übrigen, ein starker, persönlicher (!) Arc von Velvet in Berseria, und Arise kann diesem nicht mal ansatzweise das Wasser reichen mit Alphen, Law und Rin (besonders die letzten beiden haben eine legendär schlechte Szene in Gebiet 4 ). Natürlich sehe ich ein, dass die Alternative, alle Rena abzuschlachten, sicher für ein Tales Spiel nicht sehr gut wäre. Hier hätte man sich aber mehr Mühe geben sollen, beide Seiten nachvollziehbar zu machen.

    Das soll wohl ein Twist gegen Ende dann tun (viele Stunden, nachdem das Spiel schon die Sichtweise vertreten hat). Denn eine interessante Parallele will ich noch aufgreifen
    Ich weiß nicht, was für eine Aussage das Spiel hier eigentlich machen will. Der Twist soll wohl eine Art ironische Fügung sein? Aber er nimmt den Handelnden gleichzeitig eine Menge der "Agency" über ihre Aktionen. Im Vergleich zu Zestiria und Berseria, die sehr klare Nachrichten aussenden, finde ich die von Arise diffus. Dabei hilft nicht, dass das Spiel gegen Ende ziemlich esoterisch wird, was es weiter verwässert. Vielleicht wäre das hier mal ein Spiel, wo man am Ende keine "wir müssen die Welt retten"-Story hätte erzählen sollen?


    Fazit: Die Story von ToA hat ein paar gute Ideen und finde ich grundlegend interessant. Sie ist aber schwach geschrieben, mit vielen sich wiederholenden Dialogen und einigen Elementen, die nicht durchdacht scheinen. Zum Schreibstil von Tales passt meiner Meinung nach eine lockere Geschichte mit ernsten Themen besser als eine ernste Geschichte, die man ab und zu mit Humor anreichert. Themen der Unterdrückung und Befreiung werden in den ersten drei Gebieten mehr oder weniger gut präsentiert, danach geht es ziemlich bergab. Einige der Storypunkte im Spiel wurden auch in anderen Teilen der Reihe besser behandelt. Immerhin wird sie bis zum letzten Akt nicht langweilig, weil immer was passiert und die Inszenierung die meiste Zeit über gut ist. Leider wird das Pacing gerade im letzten Drittel schlecht und das Spiel ballert einem einen harten Exposition Dump rein.

    Dass gerade von vielen Magazinen die Geschichte als so großartig hingestellt wird, kann ich mir nur damit erklären, dass diese für J-RPGs (oder Anime Games allgemein) eine extrem niedrige Erwartungshaltung haben. Da aber selbst die Tales Reihe es schon besser gemacht hat als Arise, sehe ich hierfür keinen Grund.

    Dann bis demnächst im letzten Teil, wo die Charaktere mehr in den Vordergrund rücken!
    Geändert von Sylverthas (15.01.2022 um 21:37 Uhr)

  2. #222


    Charaktere und Ending



    Ein großer Punkt (vermutlich wichtiger als die Story) der Tales Reihe sind die Charaktere. Obwohl man die meisten Mitstreiter sehr einfach auf ihre Archetypen reduzieren kann, finde ich, dass die Reihe oft gute Arbeit leistet darin, ihnen einiges an Leben einzuhauchen – durch eine Kombination aus kleinen Details, die man über den Storyverlauf lernt und ihren Interaktionen miteinander in den Skits.

    In Arise hat man viel Wert darauf gelegt, dass die Interaktionen zwischen den Charakteren gut aussehen. Die Mimik und Gestik ist deutlich ausgereifter als in früheren Teilen und es ist das erste Mal, dass die Charaktere nicht zu einem Teil Abstraktionen sind. Selbst im letzten Titel, Berseria, waren viele Aktionen noch sehr simpel gehalten, so dass man sie nicht unbedingt so interpretieren sollte, wie sie dargestellt wurden, sondern eher als Vereinfachungen. Kämpfe in Cutscenes sind in Arise sehr ansehnlich und actionreich – fast, als wäre die Reihe nun dort angekommen, wo FFXIII vor 12 Jahren war. Tatsächlich fühlen sich manche Anime Cutscenes hier sogar etwas fehl am Platz an, weil man die Finesse sogar in der ingame Engine hätte darstellen können. Insgesamt muss man sich weniger vorstellen und bekommt direkter gezeigt, was die Charaktere tun – was auch für die Skits gilt. Für mich geht gerade bei den Skits zwar ein Teil des Charmes flöten. Aber in den Cutscenes lässt wird offensichtlich, dass beispielsweise die subtilen Augenbewegungen und Gestiken, die Alphen, nachdem er sich an seine Vergangenheit erinnert hat, macht, wesentlich dazu beitragen sich in den Charakter reinversetzen zu können. Das kann man alles natürlich auch in Textform lösen (wie z.B. Abyss mit Luke), aber hier ist doch eine andere Dimension dabei.



    Arise hat den Ruf eines "ernsteren" und "erwachseneren" Spiels mit Charakteren, die weniger "Anime tropey" sind als andere Teile der Reihe. Der Eindruck kommt vermutlich 1. durch die Inszenierung, 2. weil es keinen hyperaktiven (kindlichen) Charakter gibt und 3. das Spiel deutlich weniger Humor hat.
    Erstmal: Die Charaktere hier lassen sich ebenfalls super mit einem TV Tropes Entry und ihrem speziellen Quirk zusammenfassen. Zusätzlich leiden sie darunter, dass sie wenig haben, worüber sie sprechen können - was sie letztendlich wenig facettenreich erscheinen lässt. Das ist ein Problem der Plotkonstruktion, die alle Gebiete strikt voneinander trennt. Daher kennen sie die Welt bis auf ihren kleinen Ausschnitt kaum oder erzählen wenig davon (Shionne und Dohalim über Lenegis / Rena) und können daher im wesentlichen nur reagieren. Das sorgt auch dafür, dass sich viele Skits einfach mit dem zuletzt Geschehen beschäftigen und nur wiederholen, was man gerade gesehen hat.



    Weil die Gebiete so schnell vorüber sind, muss für den weiteren Spielverlauf jeder Charakter als der thematische Schwerpunkt herhalten, um einen daran zu erinnern. Obwohl so einiges an Charakterentwicklung theoretisch stattfindet, bekommt man oft nicht den Eindruck, dass die Charaktere wirklich weitergekommen sind.
    Das ist ein Writing Problem, denn ich fand es schon sehr nervig, wenn beispielsweise Dohalim spät im Spiel immer noch regelmäßig darüber heult, den Staatsstreich in Menancia nicht kommen gesehen zu haben. Eine weitere Sache, die auffällt: Charaktere entschuldigen sich permanent, weil sie jemand anderem milde auf die Füße getreten haben. Es kommt einem vor, als würden die Entwickler hier um ein schwieriges politisches Thema rumtanzen (Sklaven und Sklavenhalter), aber nie zu einem Punkt kommen.



    Über Law und Kisara ist fast alles bekannt, sobald man ihr Gebiet verlässt, daher können sie nur immer wieder zu ihren alten Problemen zurückkehren (übrigens wäre das das perfekte Argument für eine größere Gruppe als 6 Charaktere, aber eh, das ist nur ne Nebensache *g*). Shionne spricht aus Prinzip wenig und bereichert die Gruppe eigentlich nur, wenn sie Alphen die Meinung geigt. Sonst steht sie häufig passiv-aggressiv im Hintergrund oder wird entführt^^°. Alphen ist langweilig. Eigentlich sind Dohalim und Rin die einzigen, die für Dynamik in der Gruppe sorgen und auch Wissen über ihren kleinen Teller hinaus haben, und ich denke auch, dass sie die interessantesten Charaktere sind. Das Hauptkonzept der Truppe von Arise ist, dass sie sich am Anfang größtenteils nicht ausstehen können (was, im Prinzip, Abyss und Berseria auch gemacht haben). Besonders misstrauen alle Shionne, aber auch wenn Dohalim dazustößt bekommt er gerade von Rin keine Liebe. Dieses Spannungsfeld hat mir gefallen. Später raufen sie sich zusammen und dann gibt es auch mehr unterhaltsame Gespräche.



    Dohalim ist sehr intelligent und weltfremd. Er hat welche der lustigsten Szenen, weil ihm in seinem Palast quasi alles von den Dienern abgenommen wurde und er kaum alleine aufs Klo kann. Seine Beziehung zu Kisara ist gut aufgebaut – von Herr und Beschützerin zu einem potenziellen Paar (hot damn, bei den beiden funkts ). Seinen Arc fand ich gut, und dass er am Ende die Rolle des Anführer von Lenegis übernimmt. Er gibt einem auch die besten Einblicke und im Mittelteil haben mir die Spekulationen von ihm sehr gefallen. Leider stellt ihm der Plot und der Aufbau des Spiels ein Bein. Gerade im späteren Teil führen seine Spekulationen nur zu mehr Wiederholungen. Auch erzählt er (aus plot convenience) wenig über Lenegis, was eine verpasste Gelegenheit ist.



    Rinwell ist der Wildfang mit einem (leichten *g*) Touch Rassismus. Sie fand ich auch unterhaltsam, vor allem, weil sie Law regelmäßig bashed, welcher fast immer gute Reaktionen hat. Die beiden sind selbstverständlich auf Crashkurs und ihre Interaktionen sind schon süß. In der ersten Spielhälfte ist sie sehr antagonistisch eingestellt, weil sie die Rena absolut hasst. Ich fand es durchaus nachvollziehbar, immerhin musste sie ansehen, wie ihre Eltern von Almadreia sinnlos umgebracht wurden - und gibt sich selber die Schuld daran. Auch ihr Ausraster bei der Beerdigungs-Nebenaufgabe ist gar nicht so weit hergeholt, immerhin musste sie vermutlich ihre Eltern (und den Rest des Clans) mit eigenen Händen beerdigen. Ihr hasserfülltes Gesicht bei Almadreia findet sich vielleicht noch an einer Stelle im Post wieder, weil es mir so gefallen hat *g*
    Später kommen ein paar Asspulls was ihre Fähigkeiten angeht, damit der Plot überhaupt funktioniert, die mir weniger gefallen haben. Aber das beste an Rin? Sie hat Hootle! Und Hootle ist eindeutig best boy!



    Kisara ist die Mutter der Gruppe. Sie hat auch nen harten Bruderkomplex. Und hat von diesem das Überleben in der Wildnis gelernt. Das erste Mal, als ich viel Geld ausgegeben und sie nen Nervenzusammenbruch gekriegt hat, musste ich echt lachen. Storybedingt kennt sie nicht viel von der Welt, daher drehen sich ihre Gespräche fast nur um ihren Bruder, Dohalim oder Essen. Ich finde aber ihren Arc darum, sich von der Rolle als Dohalims Untergeben zu emanzipieren, ganz interessant.
    Die Entwickler tun so ziemlich alles, um zu rechtfertigen, ihren Hintern ins Bild zu drücken (nicht, dass ich mich beschweren würde^^).



    Law ist der Klassenclown. Er liebt Tiere. Ist in Ordnung und irgendwie der Gegenpol zu Rins Rassismus. Dass er für Zephyrs Tod verantwortlich ist und ihm dieser in seiner Abschiedsrede eine starke Botschaft da lässt ist gut, aber hier drehen sich auch wieder fast alle seiner Charakterereignisse nur darum. Und ja, es ist klar, dass man das nicht einfach abhakt, aber trotzdem ist es nicht unbedingt etwas, was ich immer und immer wieder gesagt bekommen möchte. Was an Law aber immerhin interessant ist: Er ist der einzige Charakter, der tatsächlich Dreck am Stecken hat. Klar, Alphens Kräfte sind vor 300 Jahren durchgedreht, aber dafür konnte er nichts. Shionne greift andere Rena an, daher OK im Sinne des Plots. Dohalim war nachsichtig, das kann man natürlich negativ auslegen (wie es der Plot auch tut). Aber Law hat aktiv für die Rena gearbeitet, und andere Leute unterdrückt. Das ist durchaus eine interessante Sache innerhalb der Geschichte.



    Hätte Shionne nicht von Geburt an die Dornen, wäre sie wohl einfach ein normales Mädchen. Das wird im späteren Spielverlauf immer deutlicher. Vor allem ist bei ihr viel heiße Luft: Ohne die anderen hätte sie vermutlich gar nichts gerissen (wobei ihre Unsterblichkeit zumindest auch dafür sorgt, dass niemand sie aus dem Weg bekommt^^). Sie ist nur so aggressiv, weil ihr aus Mangel an zwischenmenschlichen Beziehungen und Einsamkeit Sympathie für andere Personen fehlt. Sie verkörpert das "defrosting the ice queen"-Trope ziemlich perfekt. Sie hat auch einen ziemlich tragischen Hintergrund, wobei er mich letztendlich gar nicht so~ sehr gepackt hat. Vielleicht liegts an der Inszenierung, aber irgendwas hat hier nicht gezündet.
    Später ist sie typisches Waifu Material und wenig spannend. Was wohl auch die Entwickler gesehen haben, denn sie bekommt als ihre beste Rüstung vor dem Endboss ein Hochzeitskleid



    Alphen ist langweilig. Er ist ein Hauptcharakter, der so gewählt ist, dass ihn (innerhalb des Settings) wohl möglichst viele Leute mögen und sich auf ihn projizieren können (und dann ihre Waifu Shionne auftauen können *g *). Die Maske macht ihn dabei auch nicht viel interessanter. Durch seine "große Wut" (von der man nichts merkt, aber ey, ein bisschen edge hat niemanden geschadet, ne?) startet er am Anfang die "Revolution". Charakterlich bleibt er im wesentlichen unverändert (klar, was soll man an dieser generischen Perfektion auch verbessern? *g *), lediglich seine Einstellung zu Rena und Dahna ändert sich. Sein Quirk ist, dass er Waffen toll findet (woah! Hört auf, das ist ja n bisschen zu waghalsig O_O). Immerhin merkt man ihm (wie mir auch) beim Übergang zum letzten Akt eine starke Lethargie an, weil er eigentlich nicht mehr kämpfen möchte.



    Ein Punkt, den einige bei ToA sicher mögen, sind die Liebgesgeschichten, vor allem die zwischen Alphen und Shionne. Sie entwickelt sich im Verlaufe der Handlung stetig - wobei ich das Gefühl nicht loswerde, dass sich Shionne zu Alphen nur hingezogen fühlt, weil er der erste Mensch ist, der sie freiwillig angefasst hat *g*
    Es gibt auch einige gute Szenen zwischen den beiden:

    Ich glaube, dass viele so glücklich waren, dass hier mal wieder eine Liebesgeschichte in der Reihe vorkommt, dass das katastrophale Ende oft ignoriert wird. Aber bevor wir dazu kommen, müssen wir noch über die Witzfigur Vholran reden!



    Man, ich liebe diesen discount Sephiroth so sehr! Vor allem, wie er von der Story als der stärkste Lord eingestuft wird, aber im Gameplay der bei weitem schwächste ist. Er kann sogar von allen (!) Boost Attacks gestunned werden, während es bei den anderen nur Alphen kann
    Sinnloser Rageboner, keine Motivation, miese Ploteinbindung. Das volle Paket an beschissenem Antagonisten.
    Es ist nicht selten für Tales Spiele, die Kraft der Freundschaft zu beschwören. Ab und zu funktioniert das (Symphonia), aber in diesem Fall fällt es absolut ins Klo. Vholran ist auch wieder ein klares Zeichen dafür, wie schlecht ToA geschrieben ist. Aber das passt perfekt, immerhin ist das Ende der wirkliche Höhepunkt:

    Boah, MEINE FRESSE. Wer hat denn den Dünnschiss geschrieben?! Das ist ja mal gar nicht verdient und so unglaublich erzwungen! Vor allem hat es eine beleidigende Einfachheit, wie sich das alles auflöst, und keinerlei Botschaft. Sorey (Zestiria) musste lernen, dass es keine einfache Lösung gibt. Während es für die Crew aus Arise wie aus heiterem Himmel die perfekte Lösung gibt. Ich könnte kotzen.


    Fazit: Die Charaktere aus Arise sind insgesamt ganz gut. Vor allem profitieren sie von der Inszenierung des Spiels, inklusive den Mimiken und Gesten. Wenn sie mehr interessante Dinge zu diskutieren hätten und nicht immer nur ihre alten Probleme aufkochen würden, würde ich sie sogar höherstufen. Besonders mochte ich Dohalim, Rin und Kisara. Law ist in Ordnung und Shionne ist am Anfang interessanter als gegen Ende. Alphen ist immer langweilig. Ich sehe die Charaktere nur in dem Sinne als "erwachsener" oder "ernster" an, dass sie weniger Humor haben als in anderen Teilen. Was ich auch als einen der größten Kritikpunkte von dem Spiel ansehe. Am Anfang sind sie eher feindseelig zueinander, später freunden sie sich an. Die Nebencharaktere sind genau wie die Antagonisten größtenteils blass, wobei Zephyr hier eine Ausnahme als Mentorcharakter ist. Arise hat eine brauchbare Liebesgeschichte. Der Hauptantagonist sowie das Ending sind ziemlich schlecht.
    Geändert von Sylverthas (07.01.2022 um 14:50 Uhr)

  3. #223


    System: PC
    Entwickler:
    Bandai Namco
    Releasejahr:
    2021

    Spielzeit:
    75 (Hard)
    Beendet:
    08.12.21

    Dies ist bis auf das Abschlussfazit am Ende nur ein Copy&Paste von den Einzelfaziten der vier vorherigen Beiträge: Kampfsystem, Gameplay, Story, Charaktere.

    Unterm Strich ist das neue Kampfsystem nicht übel. Es ist kurzweilig und schnell und gerade die höhere Mobilität mitsamt dem Luftkampf schätze ich im Vergleich zu der etwas steiferen Art die das Lineaer Motion Battle System vorher hatte. Auch die Boost Attacks können situationsabhängig sehr nützlich sein und bringen etwas Strategie mit ins Spiel. Auf der anderen Seite war das ein Alleinstellungsmerkmal der Tales Reihe. Es hat durchaus Komplexität in den Angriffskombos im Vergleich zu Graces eingebüßt, was man auch als Streamlining ansehen kann. Man merkt ebenfalls, dass man in den Kämpfen sehr viele Aktionen einfach nur triggert, und manchmal sogar aktiv ausweicht, damit sich Leisten füllen (die Boost Leiste der Mitstreiter füllt sich automatisch langsam, aber schneller durch Angriffe). Dafür hat es an Schnelligkeit gewonnen, auch durch clevere Kampfübergänge und einer niedrigeren Gegnerdichte. Deutlich spaßiger als die Systeme aus Zestiria und Berseria finde ich es allemal und die Kämpfe haben mich bisher nicht gelangweilt - was ich als ein sehr gutes Zeichen ansehe.

    Insgesamt gefallen mir die Kampfstile der verschiedenen Charaktere in ToA gut und das Wechseln sorgt sicher dafür, dass mich die mangelnde Gegnervielfalt gar nicht so sehr stört. Da hilft es, dass sich die Charaktere durchaus vielfältig spielen. Vermutlich ist die optimale Spielart weiterhin, dass man Alphen spielt, aber in manchen Kämpfen fand ich es angenehmer andere Rollen zu übernehmen. Law kann halt schon gut reinballern, auch wenn das Ausweichen schwerer ist, und ab und zu kann es sinnvoll sein, selber einen Heiler zu übernehmen. In früheren Tales Spielen habe ich immer nur wenig mit den anderen Charakteren gespielt, daher kann ich hier schlecht Vergleiche anstellen. Gerade in Zestiria und Berseria war es ja praktisch sinnlos, andere Charaktere zu übernehmen, weil Sorey / Rose oder Velvet einfach viel zu stark waren.

    Ich denke insgesamt, dass Tales of Arise von seinen Systemen eine brauchbare Grundlage für Folgeteile legt, welche robuster ist als das, was Zestiria gemacht hatte. Insbesondere ist die Bewegung in der Oberwelt flüssiger als früher und die Lagerfeuer sind ein gutes Mittel um subtil Charaktereigenschaften zu zeigen. Grafisch ist das Spiel deutlich zeitgemäßer, wobei ich eine Rückkehr zu Skits, die die gezeichneten Avatare nutzen, bevorzugen würde. Die teilweise aufgeblasenen Systeme der Vorgänger wurden vereinfacht und gestreamlined. Einige Systeme sind mir zu simpel: Kochen, Farm, Fischen ist alles so gemacht, dass es nur nicht stört. Das Accessoiresystem finde ich ziemlich gelungen, hier könnte man aber in späteren Spielen mehr erlauben. Auch die Titel finde ich in Ordnung, wie sie hier sind. Für den nächsten Teil wäre es schön, wenn es mehr zu entdecken geben würde, weil Arise da schwach ist. Die übermäßige Redundanz in Dialogen und Skits ist hoffentlich auf eine etwas chaotischere Entwicklung (wegen der neuen Engine und Corona?) zurückzuführen und ist kein neuer Trend der Reihe. Auch könnten die Skits wieder mehr Humor vertragen.

    Die Story von ToA hat ein paar gute Ideen und finde ich grundlegend interessant. Sie ist aber schwach geschrieben, mit vielen sich wiederholenden Dialogen und einigen Elementen, die nicht durchdacht scheinen. Zum Schreibstil von Tales passt meiner Meinung nach eine lockere Geschichte mit ernsten Themen besser als eine ernste Geschichte, die man ab und zu mit Humor anreichert. Themen der Unterdrückung und Befreiung werden in den ersten drei Gebieten mehr oder weniger gut präsentiert, danach geht es ziemlich bergab. Einige der Storypunkte im Spiel wurden auch in anderen Teilen der Reihe besser behandelt. Immerhin wird sie bis zum letzten Akt nicht langweilig, weil immer was passiert und die Inszenierung die meiste Zeit über gut ist. Leider wird das Pacing gerade im letzten Drittel schlecht und das Spiel ballert einem einen harten Exposition Dump rein.

    Dass gerade von vielen Magazinen die Geschichte als so großartig hingestellt wird, kann ich mir nur damit erklären, dass diese für J-RPGs (oder Anime Games allgemein) eine extrem niedrige Erwartungshaltung haben. Da aber selbst die Tales Reihe es schon besser gemacht hat als Arise, sehe ich hierfür keinen Grund.

    Die Charaktere aus Arise sind insgesamt ganz gut. Vor allem profitieren sie von der Inszenierung des Spiels, inklusive den Mimiken und Gesten. Wenn sie mehr interessante Dinge zu diskutieren hätten und nicht immer nur ihre alten Probleme aufkochen würden, würde ich sie sogar höher einstufen. Besonders mochte ich Dohalim, Rin und Kisara. Law ist in Ordnung und Shionne ist am Anfang interessanter als gegen Ende. Alphen ist immer langweilig. Ich sehe die Charaktere nur in dem Sinne als "erwachsener" oder "ernster" an, dass sie weniger Humor haben als in anderen Teilen. Was ich auch als einen der größten Kritikpunkte von dem Spiel ansehe. Am Anfang sind sie eher feinseelig zueinander, später freunden sie sich an. Arise hat eine brauchbare Liebesgeschichte. Die Nebencharaktere sind genau wie die Antagonisten größtenteils blass, wobei Zephyr hier eine Ausnahme als Mentorcharakter ist. Der Hauptantagonist sowie das Ending sind ziemlich schlecht.


    Abschlussfazit: Das waren vier lange Beiträge. Letztendlich war Tales of Arise ganz gut. Innerhalb der Reihe würde ich es im Mittelfeld einordnen, vermutlich über Zestiria (wobei sich das von meiner Tagesstimmung abhängig auch umkehren kann *g*). Die Stärke ist die Inszenierung, welche sich deutlich über dem befindet, was jeder andere Teil der Reihe bisher geliefert hat. Das Kampfsystem ist eines der besseren der Reihe, das restliche Gameplay eher im Mittelfeld (da fehlt mir einfach mehr von der Welt, und die Dungeons könnten sie auch mal aufbohren). Story ist eher im unteren Bereich. Vor allem, weil sowohl Anfang, Ende sowie der Antagonist ziemlich schlecht sind und man einfach merkt, dass ihnen die Zeit ausging und sie alle Erklärungen in den letzten Akt quetschen mussten. Vermutlich war hier noch mehr geplant, weil ein paar Grundlagen gelegt wurden, aber es wird nicht genug daraus gemacht. Charaktere haben mir gut gefallen, aber letztendlich auch "nur" im oberen Mittelfeld (da Tales aber im Schnitt ziemlich gute Charaktere hat, kann man das positiv deuten!). Wenn man Romanzen mag, dann kann man die Charaktere auch gern noch ne Stufe höher packen, weil es da einiges von gibt *g*
    Die Themen werden mir zu karrikaturhaft behandelt, mit Antagonisten die lächerlich böse sind, weil sie es sein können, recht oberflächlich behandelten Themen und einer verwaschenen Nachricht.

    Wer das Spiel am PC spielt, sollte sich auf jeden Fall den Arise-SDK Mod runterladen. Damit können so einige grafische Probleme, wie die Pop-Ins, behoben werden, die wirklich nicht sein müssen.

    Noch zwei Nebenbemerkungen: Einmal hat Arise ein spacigeres Setting als viele andere Teile der Reihe. Tatsächlich hatte ich Vergleiche mit Star Ocean im Hinterkopf, hab sie aber nie konkretisiert. Dafür ist meine Expertise mit der Reihe wohl auch nicht groß genug. Habe nur 1,3 und etwa die Hälfte vom 2. gespielt, und davon fand ich eigentlich nur 1 gut.

    Zweitens: Ich fand es interessant, dass Arise ein paar Storybeats mit Symphonia gemeinsam hat.



    Damit wünsche ich allen ein schönes und vor allem gesundes Weihnachtsfest!
    Geändert von Sylverthas (07.01.2022 um 14:58 Uhr)

  4. #224
    Grundgute Güte das war ein Brecher vor dem Herrn und ein vermutlich größerer Exzerpt als es es das Spiel jemals verdient hat. *gg*

    Das waren einige sehr spannende Eindrücke wo ich mich habe hemmungslos spoilern lassen, denn schon recht früh stand für mich fest, dass es kein Spiel ist was ich so schnell anfassen würde. Sei es jetzt vom Gameplay was zwar schnell und dynamisch ist, aber eben durch typische Generalisierungen die man aus dem Genre gewohnt ist sich sehr larifari spielt und gerade im Detail später beim Balancing schwächelt oder die doch sehr überhetzte Geschichte die zwar mit einigen interessanten Quirks daher kommt aber in der Ausführung so unglaublich gezwungen daher kommt dass ich mich direkt an ein paar Animes erinnert fühle die ich nach den ersten Folgen abgebrochen habe.
    Gerade dass der Hauptcharakter so plain ist aber auch der female lead sich diesem ausgelutschten "defrosting the ice queen" narrativ bedient, uuhh, ich mag es ja nicht wenn man von Anfang an sagen kann wohin die Reise hin geht und ich glaube ein Ending Bild reicht aus um mich mit dieser Einstellung zu festigen. Glaube mich stört es auch etwas wie offensichtlich jeder seinen eigenen Love-Interest hat und auch die Pärchen schon auf dem ersten Blick ersichtlich sind. Andererseits ist Romantik etwas, was in Tales Of schon immer sehr stiefmütterlich behandelt wurde, ich denke dennoch dass ich hier mit einer wenigen Musterbehafteten Truppe, die dann meintwegen auch diverser aufgestellt ist, mehr Spaß hätte. (immerhin sind 6 Figuren für ein Tales Of wohl recht wenig und da ist es immerhin schön dass man sich beschränkt hat so dass sich vom Gameplay alle unterschiedlich, aber dadurch auch gleichwertig anfühlen)

    Wenn ich da an die Motivation des Discount Sephiroths denke fühle ich mich unweigerlich an eine gewisse Nase aus Persona 5 erinnert, generell scheint hier ja viel Persona 5 Storytelling Einzug gehalten zu haben, wenn alles immer wiederholt wird, ist das vielleicht ein neuer Trend huh?
    Also dieses "ich wäre genau so geworden, wäre ich so einsam", kann ich mittlerweile echt nicht mehr hören, ich will mal Figuren die auch jemanden hassen können, statt ständig die good-two-shoes Schiene zu fahren. ich finde die Implikationen irgendwie nicht gut dass man alles vergeben und vergessen kann, wenn man versucht sich in die Schuhe des Antagonisten zu versetzen, was bei solch abwegigen schrillen Gestalten gar nicht möglich ist. (und in solchen Spielen meist auch nicht gut rüber gebracht wird)

    Das ToA trotzdem so hart den Metacritic Schnitt rockt, liegt hoffentlich daran dass man nicht mehr so viel JRPG's mit höheren Budget erhält, tatsächlich befürchte aber einfach dass der Standard mittlerweile sehr niedrig ist und die graphische Repräsentation (die aber auch nur für das Genre beachtlich ist) schnell über vieles hinwegtäuscht. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass die meisten Review-Magazine das durchspielen. Seit ich den SpeckObst Talk über seine Erfahrungen als freier Spiele-Redakteur gehört habe bin ich da nur noch zuversichterlicher (wo er ganz ungeniert zugibt dass die meisten Spiele nicht mal wirklich lange gespielt werden, wenn es nicht Blockbuster sind, die man gut am Stück durchrotzen kann)

    Ich denke mal durch die größeren Veränderungen im Kampfsystem ist es schon ein Schritt in eine dynamischere, langfristig unterhaltsamere Richtung. Gleichzeitig gilt aber auch bei Arise für mich das gleiche Problem was ich mit vielen modernen JRPG's habe, die ihren Spielablauf so dermaßen streamlinen das es nur noch wenig Momente gibt die man wirklich für sich entdecken und wo man sich wundern kann, das war ja schon in den jüngeren Auskopplungen der Fall und hat sich leider wohl auch mit Arise nicht geändert, was ich immer noch sehr schade finde, weil Tales of früher mal sehr gut darin war.
    Spiele durchgespielt - Jahresreviews: 2021, 2022, 2023

    Sega Mega Drive Challenge 2020+2021

    JRPG-Challenges: Klunky's JRPG Challenge 2018 feat. Superman 64

    Gamingblog: Ulterior_Audience

  5. #225
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Grundgute Güte das war ein Brecher vor dem Herrn und ein vermutlich größerer Exzerpt als es es das Spiel jemals verdient hat. *gg*
    Danke fürs Lesen! Und wenn Du etwa als "Brecher" bezeichnest, dann hat es wirklich was zu bedeuten
    Da ich immer viel über Story / Charaktere schreibe wollte ich mal schauen, ob mir auch so viele Gedanken zum Gameplay kommen.

    Was das Spoilern angeht: Ich will nicht leugnen, dass ich es vielleicht einseitig dargestellt habe. Ich versuche immer, möglichst viele Informationen zu präsentieren, aber ein Bias ist natürlich drin und obwohl die Texte so lang sind, gibt es trotzdem einige Sachen, die es letztendlich nicht reinschaffen. Und oh boy, das Ending von Arise ist eine derartige Katastrophe, dass der Rant darüber absolut nötig war, ums aus dem System zu kriegen. Wenn man es mag, kann ich mir das nur aus dem Gesichtspunkt vorstellen, dass man es wirklich auf die Charaktere reduziert und alles drumrum ausblendet.

    Zitat Zitat
    Gerade dass der Hauptcharakter so plain ist aber auch der female lead sich diesem ausgelutschten "defrosting the ice queen" narrativ bedient, uuhh, ich mag es ja nicht wenn man von Anfang an sagen kann wohin die Reise hin geht und ich glaube ein Ending Bild reicht aus um mich mit dieser Einstellung zu festigen.
    Habe jetzt erstmal nichts gegen das Trope. In Arise ist das Problem, dass ich denke, dass Shionnes "Kernpersönlichkeit" nicht besonders interessant ist, und das Abtauen von ihr ihr einziger relevanter Charakterpunkt ist. Sie verbringt zu viel Zeit der Handlung damit, desinteressiert im Hintegrund rumzustehen, als dass man über ihre wirkliche Persönlichkeit viel erfährt. Meine Perspektive bei Games mit viel Dialogen (die nicht bewusst psychologisch / philosophisch sind, siehe Xenogears /-saga) ist, dass ich weniger bereit bin zwischen den Zeilen zu lesen als bei Spielen, die wenig Dialoge haben. Wenn ihr schon viel schwafelt, dann hoffe ich doch aber auch, dass die Schreiber die wichtigsten Dinge darin unterbringen^^

    Übrigens hat Scarlet Nexus ja mit Kasane ebenfalls einen Charakter, der das ice queen trope erfüllt. Aber selbst am Ende, wo sie deutlich zugänglicher ist, ist sie immer noch eher unterkühlt und rational. Wie gesagt, bei Shionne bekommt man das Gefühl, dass sie ohne die Dornen ein komplett anderer Mensch wäre und von dem bekommt man zu wenig zu sehen. Bei Kasane denke ich mir, dass sie tatsächlich eher kühl und rational ist, aber ihre Weltfremdheit und das Klammern an ihre Schwester durch ihre Umstände hervorgerufen wurden.

    Zitat Zitat
    Wenn ich da an die Motivation des Discount Sephiroths denke fühle ich mich unweigerlich an eine gewisse Nase aus Persona 5 erinnert, generell scheint hier ja viel Persona 5 Storytelling Einzug gehalten zu haben, wenn alles immer wiederholt wird, ist das vielleicht ein neuer Trend huh?
    Ich hoffe wirklich nicht, dass es so ist. Die Trails Reihe hat ja etabliert, dass sehr lange Geschichten mit ewig vielen Dialogen "in Ordnung sind". Aber zumindest TitS1 fand ich noch gut geschrieben (auch wenn sich da ebenfalls einige Gespräche zu oft wiederholt haben). Persona 5 war wirklich schlimm, wenn die Phantom Thieves mal wieder in einer Fußgängerzone darüber gesprochen haben, dass sie ja Phantom Thief-Sachen machen müssen, aber es bloß keiner mitkriegen darf, dass sie Phantom Thiefs sind. Und jetzt hat man Arise, was sich in seinen Skits und Cutscenes permanent wiederholt (und ja, ich sehe die Ironie darin, dass ich mich in meinen Beiträgen ebenfalls über diesen Punkt permanent wiederholt habe ).

    Zitat Zitat
    Das ToA trotzdem so hart den Metacritic Schnitt rockt, liegt hoffentlich daran dass man nicht mehr so viel JRPG's mit höheren Budget erhält, tatsächlich befürchte aber einfach dass der Standard mittlerweile sehr niedrig ist und die graphische Repräsentation (die aber auch nur für das Genre beachtlich ist) schnell über vieles hinwegtäuscht. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen dass die meisten Review-Magazine das durchspielen. Seit ich den SpeckObst Talk über seine Erfahrungen als freier Spiele-Redakteur gehört habe bin ich da nur noch zuversichterlicher (wo er ganz ungeniert zugibt dass die meisten Spiele nicht mal wirklich lange gespielt werden, wenn es nicht Blockbuster sind, die man gut am Stück durchrotzen kann)
    Ja, der SpeckObst Talk darüber war interessant. Und weil Arises Story so hochgelobt wurde, kann ich mir hier ebenfalls nicht vorstellen, dass viele Magazine es durchgespielt haben. Denn spätestens ab 2/3 vom Spiel ändert es sein Pacing absolut und selbst wenn man alles andere mochte, ist es zumindest eine Erwähnung wert, dass das Spiel nicht gut strukturiert ist. Es ist nicht Vesperia schlecht, also dass sich der letzte Akt fast losgelöst vom Rest anfühlt, aber schon ziemlich schlecht.

    Übrigens für alle, die meine (grobe, gerade benachbarte Titel können schon mal gerne ihren Rang wechseln^^) Tales-Rangliste interessiert:



    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Ausblick:
    So, womit geht es dann demnächst hier weiter? Zumindest potenziell, ihr wisst ja, dass ich eher wankelmütig bin, was Pläne angeht. Da das meine erste tatsächlich geschaffte Challenge ist (in 4 Jahre und nach Reduktion auf 8 Berichte xDDDD) muss diesmal ein ordentlicher Abschlussbericht her, inklusive dem besten Game aus der Liste (was zweifelsohne sicherlich Code Vein sein wird*g*).

    Dann habe ich noch Altlasten dieses Jahres. Besonders ist immer noch kein Tales of Zestiria Bericht da. Ys: Celceta ist ebenfalls noch offen, aber ich kann mich auch gerade nicht überwinden, die letzten paar Dungeons durchzuspielen. Bei dem Game habe ich aber auch den Fehler gemacht, es auf Hard zu stellen, was in diesem Fall viel zu einfach zu sein scheint - womit das Spiel nur ein stupider Button Masher ist und eigentlich gar nichts mehr von dem exzellenten Gefühl der anderen Teile hat. Vermutlich wird es noch etwas zu Tales of Symphonia und/oder Tales of the Abyss geben, weil ich mich überzeugen wollte, ob diese Einträge tatsächlich so gut sind, wie in meinen Erinnerungen. Und wer weiß, vielleicht geht Rusks Wunsch im Verlauf des Jahres ja in Erfüllung und ich produziere nen Text Volume Overkill zu einem W-RPG?

    Zusätzlich (ja, da fragt man sich, wieso ich meine Pläne so selten einhalte, wenn so viel parallel läuft *g*) habe ich mal Star Ocean 4 angefangen. Und, was soll ich sagen? Der Cast von diesem Spiel ist sicherlich einer der schlimmsten, den ich je in einem J-RPG erlebt habe (und damit meine ich alle 4 bisher - wobei Lymle natürlich den Vogel abschießt). Aber das ganz besondere von dem Spiel: Eigentlich ists egal, ob man es mit englischer Dub oder japanischer spielt, die Charaktere sind immer zum Fremdschämen! Bei der Ankündigung zu SO6 konnte ich mir auch nur denken, dass es ja schön ist, dass sie an der Serientradition festhalten, dass alle Charaktermodelle potthässlich sein müssen. Und wenn man mit dem modernen UI spielt, dann darf man diese Augenweiden auch in den Menüs bestaunen, statt die doch ziemlich ordentlich gezeichneten Anime Portraits. Scheiß auf Kampfsystem, Dungeons und Welt - der wahre Unterschied zwischen Tales und Star Ocean ist, dass Tales schöne Charaktermodelle hat, während Star Ocean sie so hässlich macht wie es ihnen möglich ist
    Geändert von Sylverthas (12.02.2022 um 02:59 Uhr)

  6. #226
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Uff. Hätte ich 'nen Gamecube, würde ich Symphonia 2 ja mal wirklich spielen, aber ist das wirklich so schlecht? Ich hab's mal kurz angefangen, hab mir dann paar Berichte drüber durchgelesen, die allesamt die Essenz hatten, dass Emil und Martha zusammen absolut unerträglich sind - wie Vegeta und Son-Goku, wenn sie auf demselben Bildschirm auftauchen. Ansonsten, was deine Liste betrifft - bei mir sähe die anders aus, aber außer Abyss, Berseria, Symphonia und Phantasia (sind die Top 4 deiner Liste, von daher hat's ja genau die richtigen Spiele getroffen) hab ich auch nichts davon gespielt. Bei Symphonia fand ich das Thema ziemlich cool, aber weniger das Pacing. Mit den letzten Charakteren, die beigetreten sind, Presea und Regal, konnte ich dann fast nix mehr anfangen. Plus die Weltkarten-Blobs, die auch furchtbar waren, die hatte aber Abyss auch, wenn ich mich recht erinnere. xD

    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Da das meine erste tatsächlich geschaffte Challenge ist (in 4 Jahre und nach Reduktion auf 8 Berichte xDDDD) muss diesmal ein ordentlicher Abschlussbericht her, inklusive dem besten Game aus der Liste (was zweifelsohne sicherlich Code Vein sein wird*g*).
    Na, dann Gz zum Abschluss deiner ersten Challenge. Das mit den Abschlussberichten kenn ich auch nur zu gut, ich hab selbst noch neun davon offen (und sieben Tage Zeit dafür, wünsch mir mal bitte Glück und vor allem keinen Burnout!). Das Game im Spoiler ist natürlich ganz offensichtlich das Beste deiner Challenge und schlägt mindestens Zanki Zero um Längen.

    Oh, und danke für den umfangreichen Bericht zu Tales of Arise. War sehr interessant, deine Ausführungen zu lesen.
    Geändert von Kael (25.12.2021 um 13:14 Uhr)

  7. #227
    Zitat Zitat von Kael
    Uff. Hätte ich 'nen Gamecube, würde ich Symphonia 2 ja mal wirklich spielen, aber ist das wirklich so schlecht?
    Ich glaube das wird schwer, das ist nämlich ein Wii-Spiel.^^ Wurde aber auch auf Playstation 3 umgesetzt, also hat man mit Wii U drei mögliche Plattformen auf denen man es spielen kann.
    Ich hatte nur mal ein paar Stunden reingespielt und fand dass der Protagonist schon ne ziemliche Flachpfeife ist (wobei, wenn ich das mit Star Ocean 4 vergleiche... dann ist er wohl doch nicht so schlecht ).


    Da ich möglichst unbelastet an Tales of Arise gehen möchte, habe ich die Berichte erst einmal übergangen, werde sie aber nächstes Jahr dann nachholen, nachdem ich das Spiel durch habe.
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  8. #228
    Mich interessiert jetzt aber doch: Warum gerade DIESES Spiel? Tales ist nie wirklich meins, weshalb ich die Texte nicht lesen werde, aber die Behandlung kriegt ja wahrlich nicht jeder Titel. ^^

  9. #229
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Mich interessiert jetzt aber doch: Warum gerade DIESES Spiel? Tales ist nie wirklich meins, weshalb ich die Texte nicht lesen werde, aber die Behandlung kriegt ja wahrlich nicht jeder Titel. ^^
    Die Frage, die sich jeder (inklusive mir, beim Schreiben^^°) wohl gestellt hat
    Eigentlich hatte ich nur Bock, mal wieder was auseinander zu nehmen, während ichs spiele. Beim Durchgang ist mir aufgefallen, dass das aber eher so "mid Tier" in der Reihe ist. Dann fand ichs aber ganz interessant, einfach mal recht detailliert zu listen, was mich wirklich stört und was das Spiel gut hinkriegt.
    Schließlich natürlich, weil das Spiel weit überzogene Wertungen bekommen hat. Was die Motivation aufrecht erhalten hat, war online zu lesen, wie viele Leute die Story abfeiern, wo ich aus allen Wolken gefallen bin.

    Oder, ums kurz zu fassen: Mein eigener Rageboner.

    Wobei ich es bei Dir als Shounen Fan schon interessant finde, dass Du die Reihe kategorisch ausschließt. Denke die Spiele sind welche derjenigen, die am nähesten an klassische Shounen Stories rankommen.


    Zitat Zitat von Kael
    Uff. Hätte ich 'nen Gamecube, würde ich Symphonia 2 ja mal wirklich spielen, aber ist das wirklich so schlecht? Ich hab's mal kurz angefangen, hab mir dann paar Berichte drüber durchgelesen, die allesamt die Essenz hatten, dass Emil und Martha zusammen absolut unerträglich sind - wie Vegeta und Son-Goku, wenn sie auf demselben Bildschirm auftauchen.
    1. Symphonia 2 funktioniert halt schon von der Grundkonstruktion kein Stück. Emil hat nen unglaublichen Hass auf Lloyd und co., weil diese für die Blood Purge, ein großes Massaker, verantwortlich sein sollen. Jetzt will ich die Person (ja, ich denke, da gibts höchstens eine ) sehen, die den Charakteren aus Symphonia (oder den Tales Schreibern xD) auch nur ansatzweise zutraut, dass sie sowas machen würden. Und so sieht man dann die Hälfte des Spiels zu, wie Emil zwischen rumflennen und seinem fehlgeleiteten Rage hin-und herschaukelt, aber fühlt sich nie involviert.
    2. Dann hat man alle Charakterentwicklung des Casts aus Symphonia zurückgesetzt und dafür gesorgt, dass ich mich wirklich gefragt habe, ob ich diese jemals mochte oder sie immer schon so scheiße nervig waren. Etwas, was mich tatsächlich bis vor kurzem sogar davon abgehalten hat, Symphonia noch mal reinzulegen, weil ich Angst hatte, dass Spiel mittlerweile zu hassen.
    3. Das Spiel hat ne Tsundere (Martha), die ich nicht ausstehen kann. WIE IST DAS MÖGLICH?!!!!!!
    4. Es zerstört Entscheidungen, die man in Symphonia treffen kann, weil das Spiel einem zeigt, was die "wahre" Fortsetzung ist. Ich würde sogar argumentieren, dass Symphonia aus dem Grund kein Sequel hätte kriegen sollen.
    5. Man muss sich immer ein Pokemon-Monster für die Gruppe holen. Ich mag Pokemon nicht besonders^^°


    Einziger Lichtblick von Symphonia 2 ist Tenebrea, weil der sich öfter über Emil und Martha lustig macht.

    Zitat Zitat
    Bei Symphonia fand ich das Thema ziemlich cool, aber weniger das Pacing. Mit den letzten Charakteren, die beigetreten sind, Presea und Regal, konnte ich dann fast nix mehr anfangen.
    Symphonia war für mich das "komplette Paket" der Tales Reihe. Mit Regal konnte ich auch nie so viel anfangen, aber mit Presea schon einiges (da ihre beiden Stories ineinander greifen und ich Presea mehr mochte habe ich viele Events, die ihn entwickeln sollen, eigentlich eher als "Presea Events" wahrgenommen^^°). Symphonia hat so einen speziellen Erzählstil, der irgendwo minimalistisch (teilweise schon *zu* schnell) ist - fast, als hätte man hier zu GC Zeiten ein SNES RPG entwickelt. Ich denke ja, dass erst mit Arise die Tales Spiele davon weggekommen sind, dass Charaktere eher "Avatare / Vereinfachungen" darstellen. Alle Teile davor hatten so eine "Strichmännchen"-Inszenierung, bei der Charaktere in Cutscenes sehr minimalistische Aktionen gemacht haben, aber man sich das bildlich "besser" vorstellen soll. Ich glaube, das machen viele low / mid Budget J-RPG Reihen immer noch.

    Wünsche Dir definitiv viel Glück mit dem Schreiben der Berichte

    Zitat Zitat von Nayuta
    Ich hatte nur mal ein paar Stunden reingespielt und fand dass der Protagonist schon ne ziemliche Flachpfeife ist (wobei, wenn ich das mit Star Ocean 4 vergleiche... dann ist er wohl doch nicht so schlecht ).
    Perspektive, Perspektive *g*
    Aber gegen die SO4 Crew kommen einem fast alle J-RPG Charaktere großartig vor. Hatte letztens die Szene gesehen, wo Reimi nicht hinter Edge irgendwo runterklettern wollte und ihn als "Hentai" (ist doch gar nicht sein Name O_o) bezeichnet und ich konnte nicht glauben, dass das Game das gerade ernsthaft getan hat. Jede Sekunde wanked Faize auf Edge ab und lobt ihn in den Himmel (hab den beiden auch gleich erstmal ein Zimmer gegeben, damit er sich entladen kann ) und Lymle kann ich gar nicht fassen. Meine Fresse...

    Funktionieren Timestamps beim Verlinken von Videos nicht? Einfach auf Minute 2:30 springen, da kommt Lymle rein! Immerhin macht ihre englische VA nen sehr ordentlichen Job, sie absolut hirntot zu sprechen

    Im besten Fall kann ich mir vorstellen, dass man hier eine Parodie einer typischen J-RPG Gruppe bauen wollte, aber dafür nimmt sich das Spiel eigentlich zu ernst^^°
    Geändert von Sylverthas (27.12.2021 um 04:59 Uhr)

  10. #230
    Zitat Zitat
    Wobei ich es bei Dir als Shounen Fan schon interessant finde, dass Du die Reihe kategorisch ausschließt. Denke die Spiele sind welche derjenigen, die am nähesten an klassische Shounen Stories rankommen.
    Ja, ich hab Phantasia, Symphonia und Abyss tatsächlich auch recht weit gespielt, und bei einigen neueren ausgiebig zugeguckt. Ist vielleicht gerade wegen dem Klassischen nicht meins. Ich mag Shonen entweder als gedankenloses Abschalten, wofür es bei Videospielen schon rein gameplaytechnisch deutlich bessere Genres gibt (Roguelikes etc), oder wenn Shonen irgendwas Cooles macht, was ich bei der Serie nur sehr selten irgendwie gesehen habe. Phantasia hat damals noch die wilde Grafik und das harte Anime-Feeling für sich, aber das ist heute ja beides eher der Standard. Abyss fand ich von den Charakteren her noch minimal interessant, aber irgendwann hat mich auch da einfach das Interesse verloren. Muss ja auch nicht sein. ^^

  11. #231
    Für das Jahresfazit habe ich mir selbstverständlich nichts großes überlegt, daher einfach eine Rangliste der gezockten Games und ein Abschlussfazit:


    Ein mittelmäßiger Dark Souls Klon, der bewusst einige der (exzellenten) Designentscheidungen dieser Spiele ersetzt durch big ol' anime tiddies. Die Character Creation ist der beste Aspekt des Spiels, was man ja an meinen Bildern auch zweifelsfrei sehen konnte.
    Die Charaktere, die ein großer Selling Point sind, sind absolut eindimensional (wobei, ihre Körper... *hust*). Da diese einen begleiten wäre hier viel mehr möglich gewesen. Vermutlich hat man sich an dem Minimalismus der Souls Spiele versucht, aber am Ende kam nur eine absolut flache und uninteressante Welt und Story raus. Einen weiteren Teil hiervon werde ich mir nicht geben.



    Das Spiel besticht durch schnelles Pacing im Wechsel mit den Bonding Events der Charaktere. Der Cast ist größtenteils unspektakulär, aber hat genug (tropige) Tiefe, dass er mich unterhalten konnte. Weil das Spiel so schnell gepaced ist drücke ich auch ein Auge zu dabei, dass es eigentlich nur eine Anreihung an Deus Ex Machinas ist. Die Welt ist leider ebenfalls sehr flach und man merkt, dass das Spiel nicht das höchste Budget hatte. Das Kampfsystem rockt dafür gut und geht leicht von der Hand. Hat mir bis zum Ende Spaß gemacht, Sachen durch die Luft zu schleudern. Hier würde ich durchaus überlegen, bei ner Fortsetzung noch mal zuzugreifen.



    Ein eher mittelmäßiges Tales Game, aber ein ziemlich solides J-RPG. Kampfsystem hat eine gewisse Tiefe und jeder Charakter ist spaßig zu spielen. Viele Elemente wurden gestreamlined. Welt sieht gut aus, ist recht uninteressant und oberflächlich. Oh, ein gemeinsamer Kritikpunkt von allen von Bamcos Spielen?
    Charaktere sind insgesamt ganz gut, wer eine Liebesgeschichte haben will, der wird sie hier kriegen. Story ist eher meh, wird mit zu viel Gelaber erzählt und weist dafür zu viele Lücken und schlechtes Pacing gegen Ende auf.



    Richtig schnelles Kampfsystem, Trash Mobs die gefährlich werden können und Bosse, die zwar noch nicht so gut sind wie in Oath in Felghana, trotzdem größtenteils spannende Duelle liefern. Balancing ist loser als in den beiden Folgetiteln. Die Inselkette hat mir als Setting gut gefallen und der Minimalismus des Storytellings und der subtile Charakteraufbau der NPCs ist mein Ding. Dabei bleibt der Antagonist aber etwas zu blass. Es hat einen größeren Fokus auf Erkundung als die Folgetitel. Ich mag jedes der klassischen Ys Spiele auf eine eigene Art.



    Total unterhaltsames Game von den Zero Escape Machern. Sehr sympathische Charaktere in einem Murder Mystery, welches sich gegen Ende sogar ziemlich sinnig aufgelöst anfühlt (vor allem gemessen an einigen seiner anderen Stories). Das Spiel ist bis an den Rand gefüllt mit Wortspielen, Cringe und schlüpfrigem Humor. Es trifft nicht immer, aber bei mir zumindest sehr oft. Vor allem habe ich es lieber, dass ein Game so ehrlich ist, als dass es probiert überall kleine sexuelle Elemente einzubauen in der Hoffnung, dass es unterm Radar vieler durchfliegt. Mizuki ist auch eine top Tsundere und Invincible Rainbow Arrow ist einer meiner Gaming Songs des Jahres. Freu mich definitiv auf den nächsten Teil hiervon.


    Ziemlich sympathisches Action Adventure. Der Anfang ist etwas zäh, aber spätestens ab Mercator merkt man, wie viel Liebe hier reingesteckt wurde. In den Dungeons wechseln sich Kämpfe, Rätsel und (tighte) Sprungpassagen ab, so dass es nie langweilig wird. Das Spiel ist auch recht knackig und man muss wirklich aufpassen, sonst gehen einem die Ekes aus. Besonders gefallen haben mir die sassy Fee Friday, Duke Mercator, die Prinzessin, und der generelle 90er Anime Humor. Landstalker ist eingebunden in eine größere Welt, die man aber leider nie zu Gesicht bekommen wird (das ist wirklich ein Spiel, was nach ner Fortsetzung geschrien hat).
    Das Spiel hat ein paar Schwachstellen (Bosse, Musik, optische Täuschungen bei Sprungpassagen), aber ich kann zweifelsfrei sagen: Hätte ich es damals gespielt, wäre es eines meiner absoluten Lieblingsgames geworden.


    Wunderbar emotionales und schockierendes RPG über Depression, Isolation und Realitätsflucht. Die Charaktere sind alle sympathisch, sehr viele Elemente der Traumwelt fußen in der Realität und der Vorstellungskraft des Protagonisten und die dunklen Schatten sind permanent präsent. Das Kampfsystem ist in Ordnung. Schön ist die Gegnervielfalt und wie das Emotionssystem in einigen Kämpfen genutzt wird. Der OST vom Spiel ist nicht nur gigantisch, sondern auch richtig, richtig stark, mit vielen tollen Boss Battle Themes, aber auch ruhigen, verstörenden und tragischen Stücken.
    Selbst in Elementen, die bei grober Betrachtung blödsinnig erscheinen (Sweetheart und Captain Spaceboy) kann man noch bei aufmerksamen Spielen Tiefe finden. Und das ist meine liebste Art von Spiel: Wenn man innerhalb der Welt noch viele kleine Elemente findet, die man nutzen kann, um eigene Interpretationen zu haben. Denn Spiele sind keine starren Medien wie Filme oder Bücher, sondern können durch die Art, wie man mit ihnen interagiert, eigene Storytelling Elemente mitbringen.


    Und das war die perfekte Überleitung zu Platz 1. Zanki Zero verkörpert die Verzahnung von Gameplay, Charakteren und Story. Es ist ein absolut absurdes Konzept, eine größtenteils noch absurdere Story voller bekloppter Twists. Es ist dermaßen gamey, aber auch unglaublich immersiv. Es ist ernst, aber auch humorvoll und charmant. Jedes Element für sich ist suboptimal, aber das Zusammenspiel erzeugt ein durchdachtes Gesamtsystem, bei dem man eine starke Charakterbindung aufbaut, die weit über ihre Gespräche in Cutscenes oder ihre Gameplaywirkung alleine hinausgeht. In den Dungeons gibt es überall kleine Dinge zu entdecken, und es wird eine Horroratmosphäre mit wenigen Mitteln aufgebaut – so sehr, dass der Druck in einem Level bei mir so hoch war, dass ich das Spiel tatsächlich eine zeitlang pausieren musste. Es ist auch ein Spiel, was man auf den niedrigen Schwierigkeiten einfach nicht erlebt, wie es angedacht war, weil man eben nicht immer alle Elemente von einem Spiel einzeln betrachten kann. Auch jetzt, fast ein Jahr später, kann ich viele der Dungeons noch grob im Kopf durchgehen, das ist also einiges hängengeblieben.
    Gleichzeitig würde ich das Spiel den wenigsten empfehlen. Es hat viele Elemente, die Spieler anpissen werden (ein paar Bugs, Inventar- und Zeitmanagement, ne Portion Jank) und man muss so einige Hürden überwinden. Wenn man dranbleibt, dann erwartet einen hier ein wirklich außergewöhnliches Spielerlebnis, weit ab der generischen und sicheren J-RPG Welten, die vor allem Bamcos "comfort food" bietet. Ob ihr das so gut finden werdet, wie ich? Zumindest die Allgemeinheit sagt klar: "NEIN!"


    Fazit: Insgesamt war es eine gute Spieleauswahl. Tatsächlich ist es mir schwergefallen, besonders die mittleren 3 Kandidaten richtig einzuordnen. Bei dem Bamco Trio war mir allerdings recht schnell klar, dass die auf den letzten Plätzen sein werden - denke das konnte man auch in den Berichten rauslesen, dass meine Meinungen eher durchwachsen sind. Dass die Wahl zwischen Omori und Zanki Zero ausgeht war mir auch klar, weil mich keines der anderen Games noch nach dem Durchspielen so sehr zum Nachdenken angeregt hat. Bei Zanki Zero vor allem, wieso das Spiel überhaupt funktioniert und wie rückblickend selbst Storyelemente, die ich nicht gut fand, eigentlich im Gesamtbild sinnig sind. Bei Omori war es die allgemeine Geschichte und die vielen Implikationen. Habe auch gehadert, welches ich auf Platz 1 bringe, aber da ZZ vom Anfang des Jahres war und ich mich immer noch sehr gut an viel erinnern kann, war das für mich ein Zeichen, dass hier wohl kein recency bias vorliegt sondern es mich wirklich so getroffen hat.


    Honorable mentions:

    • Tales of Zestiria: Kommt... bestimmt noch? Es ist nicht so~ schlecht wie es in der Tales Community gerne gehandelt wird, aber auch keines der besten Spiele der Reihe.
    • Imposter Factory: Ganz nettes Prequel. Den zentralen Twist der Geschichte fand ich gut. Ich finde die Reihe hat ihren Reiz von To the Moon ein wenig abgelenkt und geht mir zu sehr auf die technischen Aspekte ein, welche ich als das uninteressanteste am Setting ansehe. Damit ist TtM für mich noch immer das beste (und emotionalste) Spiel der drei, aber wenn man die anderen mochte kann man auch hier bedenkenlos zugreifen.
    • Deltarune (Ch1+2): Wenn man Undertale mochte, dann wird einem auch das hier höchstwahrscheinlich gefallen. Da man noch nicht sagen kann, wo die Reise wirklich hingeht ist ein abschließender Eindruck schwer. Mir hats gut gefallen.



    Rang Spiel MC MC Rang MC User MC User Rang
    8 Code Vein 72 6 7.6 5
    7 Scarlet Nexus 79 4 7.5 6
    6 Tales of Arise 84 2 8.5 3
    5 Ys - The Ark of Napishtim 76 5 8.0 4
    4 AI - The Somnium Files 83 3 8.8 2
    3 Landstalker NA NA 8.5 3
    2 Omori 87 1 9.1 1
    1 Zanki Zero 72 6 5.9 7

    Metacritic Rating (MC) wurde hierbei in der Regel von der PC Version genommen, soweit verfügbar (ZZ das PS4 Rating, AI Mittelwert der anderen Ratings).
    Rangkorrelation (bei MC ohne Landstalker, sorry ) ist für MC 0.29 und für die Userscores sogar nur 0.23, was Sinn ergibt. Gerade Zanki Zero und Tales of Arise sind bei mir komplett anders eingeschätzt.
    Interessant ist, dass von offizieller Seite Zanki Zero im Prinzip den gleichen MC Score hat wie Code Vein (die PS4 Fassung hätte sogar nur 70 MC), aber dafür hat ZZ die mit Abstand höchste Differenz bei den MC zu den Userscores (72 vs. 5.9).

    Man könnte jetzt spekulieren, ob hier eine gewisse Wertungsinflation noch mit rauszurechnen ist. Auch sind natürlich die abgegeben Stimmzahlen bei den Wertungen verschieden (Landstalker hat nur 8 User Reviews). So genau wollte ich dann aber auch nicht ins Detail gehen *g*
    Vielleicht wäre auch eine bessere Datenquelle sinnvoll, aber spontan ist mir da nichts eingefallen (und die Steam Kundenwertungen halte ich für noch unzuverlässiger). Gibt es irgendeine Seite, die auch Scores von älteren Games gut tracked? Am besten von Usern, die auch wirklich Interesse daran haben, sinnvolle Wertungen abzugeben?
    Geändert von Sylverthas (31.12.2021 um 00:15 Uhr)

  12. #232
    Also Tales of Arise setzt diesen Trend von immer mehr sinnloses Gelaber konsequent fort.
    Persona 5, war bereits Weltmeister darin (Legenden besagen die Trails-RPGs wäre schlimmer ) und mag das nicht mehr sehen.
    Man muss nicht alles tot diskutieren, erst recht nicht wenn man vor einem Schalter steht und darüber das ganze Team philosophiert, ob man den jetzt wirklich betätigen möchte?
    Woher stammt diese Richtung? Ist der Spieler von heute verblödeter als die letzte Generation?
    Für mich ist das immer Zeit die flöten geht für nichts und mein Nervenkostüm ist nicht das stabilste in solchen Games.
    ToA setzt all dem die Krone auf, wenn man 3x hintereinander erklärt bekommt was gerade passiert ist.

    Zum Antagonisten Vholran: Ich kann mich hier nur 100%ig anschließen.
    Alleine die erste Szene mit ihm in Cyslodia sollte was genau aussagen? Er tötet aus Freude und ist so hart?
    So führt man einen Antagonisten ein? Hier geht man direkt nach Berseria einen riesigen Schritt zurück, denn Artorius ist überraschend anders.
    Habe mir nach Arise und über drei Jahre später nochmals den Plot von Berseria durchgelesen und kann kaum glauben was man damals für einen Antagonisten abgeliefert hat.
    Vernunft über Emotionen, was einen neutralen Eindruck hinterlässt, da er aus wirklicher Überzeugung seinen Plan vorantreibt.
    Das ist eine Kehrtwende von 100% zu dem, was man meistens serviert bekommt und zwar emotionale Wracks, die sich keinen guten Psychologen leisten können.
    Und damit meine ich Wracks und nicht Wahnsinnige wie z.B. ein Albedo aus Xenoblade damals, was wieder eine ganz andere Dimension ist.
    Dieses "Mimimi, mein Leben war hart und deswegen bin ich jetzt so. Wenn Mama & Papa mich mehr gedrückt oder man mein ADHS früher diagnostiziert hätte + ich einen Freund (vielleicht ein Hund?) meinen wertvollsten Besitzt nennen könnte, dann wäre ich bestimmt nicht so geworden".
    Joa, oder man ist einfach ein Arschloch aus Überzeugung bzw. man lässt sich was neues einfallen.
    Das Vholran dann noch mit einem Rabenfederumhang rumläuft sagt bereits viel aus.
    Hauptsache man hat den coolen Bösewicht ohne Substanz, indem sich der pubertierende Kevin in seiner verdrehten Gefühlswelt wiedererkennt, zum x-ten Male rausgehauen.

    Am meisten hat man meiner Meinung nach aber Law sinnlos verpulvert.
    Hier hätte viel, viel mehr entstehen können.
    Ein ehemaliger Spion, der für den tot seines Vaters verantwortlich ist und sich nicht mit ihm aussprechen durfte? Eigentlich die perfekte Zutat für ein JRPG und hätte als Backstory eines Protagonisten in einem Tales erstaunlich gut funktionieren können.
    Stattdessen macht man einen hibbeligen Clown draus, den man irgendwann nicht mehr ernst nehmen kann.

    Ich könnte jetzt noch viel mehr schreiben was mich alles gestört hat, doch das habe ich eigentlich schon im meiner Challenge getan.
    Nur noch soviel: Man hat wahnsinnig viel Potenzial verschenkt, kann die extrem gute Kritik nicht nachvollziehen und trotzdem ist es ein solides JRPG für mich.
    Gleichzeitig muss ich betonen wie viel stärker ich Berseria im Vergleich finde.

    @Sylverthas

    Omori, hat es sich richtig verdient und wird auch in meinem Jahresabschluss sehr weit oben stehen.
    Es gab nicht viele Spiele die mich emotional 2021 so erwischt haben.
    Auch sonst sprudelt das Spiel vor lauter tollen Ideen, nur hätte man das Kampfsystem ruhig weiter ausbauen können.

    P.S. Jeder weiß, dass das Schlimmste in Star Ocean 4 diese gruseligen Puppengesichter + Mimik sind.
    Now: Alone in the Dark (2024) / Done: Prince of Persia: The Lost Crown
    Now: Sand Land Staffel 1 / Done: Doctor Who: The Church on Ruby Road
    Now: The Dreaming: Bd. 1 / Done: Batman - Detective Comics - Gesichter des Todes
    RPG-Challenge 2024 / Now: Das schwerste Zelda aller Zeiten.

  13. #233
    Interessante Rangliste muss ich sagen, gerade im Hinblick auf die Werteverteilung dass z.B das schwächst-platzierte und das bestplatzierte Spiel hierbei die selbe Wertung haben, während Omori sehr stabil deine hochgesteckten Erwartungen erfüllt und ToA beispielsweise ein richtiger Ausreißer ist. Also da kann man sehr viel hineininterpretieren, wirklich schön die Ranglisten im Vergleich zu sehen, erkennbar ist dass sich in den Beispielen Presse und Spielerschaft oft nah aneinander werten, wobei sich bei letzteren wohl nicht sagen lässt ob möglicherweise die öffentliche Wahrnehmung, wozu dann auch der MC Score der Presse gehört, wiederum die Userwertungen beeinflussen, spannend wären da wohl 2 unabhängige Portale voneinander, aber wie du schon sagtest fallen mir da selbst keine guten Anlaufstellen ein, wo versucht wird persönlich zu bewerten, ohne Einfluss auf einen Schnitt zu nehmen.

    Ich habe mich auf jeden Fall über die Landstalker und Zanki Zero Platzierung sehr gefreut. xD Ich denke zweiteres Verdient es noch mal dafür dass es viele Dinge recht eigen umsetzt und damit auch ein "Innovation" im Spiel enthalten ist, also Innovation in dem Sinne dass man sich erst mal mit den Spielmechaniken anfreunden muss und sich dementsprechend eine Lernkurve darstellt.
    Spiele durchgespielt - Jahresreviews: 2021, 2022, 2023

    Sega Mega Drive Challenge 2020+2021

    JRPG-Challenges: Klunky's JRPG Challenge 2018 feat. Superman 64

    Gamingblog: Ulterior_Audience

  14. #234
    Zitat Zitat von Ὀρφεύς Beitrag anzeigen
    Alleine die erste Szene mit ihm in Cyslodia sollte was genau aussagen? Er tötet aus Freude und ist so hart?
    So führt man einen Antagonisten ein? Hier geht man direkt nach Berseria einen riesigen Schritt zurück, denn Artorius ist überraschend anders.
    Habe mir nach Arise und über drei Jahre später nochmals den Plot von Berseria durchgelesen und kann kaum glauben was man damals für einen Antagonisten abgeliefert hat.
    Vernunft über Emotionen, was einen neutralen Eindruck hinterlässt, da er aus wirklicher Überzeugung seinen Plan vorantreibt.
    Stimmt, Artorius war ein wirklich starker Antagonist. Generell war ein Hauptthema von Berseria ja dieses Vernunft über Emotionen, weil Velvet ja immer nachgesagt wurde, sie würde zu impulsiv vorgehen. Und, naja, einer der Tracks heißt ja auch The WIll That Opposes Reason *g*
    Bei Vholran ist echt viel Potenzial verschenkt worden, weil sie ihn einfach nicht richtig in die Handlung eingebracht haben. Wie Du sagst, er macht auf hart, aber da ist nichts hinter. Er ist einer der schwächeren Antagonisten den ich kenne, und das ist halt nicht gut, wenn ihn das Spiel aus heiterem Himmel als finalen Boss die Party crashen lässt und ER damit die finale Hürde ist, nicht der Astralgeist Renas.
    Bei Law stimme ich Dir zu. Er ist eher so ein Klassenclown und viel wird vertan. Ich mochte ihn zwar mehr als andere Charaktere, aber das lag wohl eher daran, weil er mit Rin zusammen eigentlich echt lustig und niedlich war.

    Zitat Zitat
    P.S. Jeder weiß, dass das Schlimmste in Star Ocean 4 diese gruseligen Puppengesichter + Mimik sind.
    Hehe, ja, die Gesichter sind grausam. Dabei haben sie ja schöne Anime Portraits. Keine Ahnung, ob sich die Designer da nen Witz draus machen, die dann in der ingame Grafik so hart zu verschandeln wie es geht?

    @Klunky: Danke!
    Bei Zanki Zero fand ich interessant, dass die Presswertung so weit über der vom Publikum ist. Da könnte man sagen, dass sie mal wieder an den Spielern vorbeiwerten und "artsy" sein wollen. Aber vielleicht haben sich einige tatsächlich etwas mehr mit dem Spiel befasst als es die meisten Spieler tun würden, die dann schnell frustriert die Schwierigkeit auf Story schalten, es in 5 Stunden durchspielen und sich dann über die schlechte Story und Charaktere aufregen. Naja, hab das schon oft genug erläutert, wieso ich denke, dass das gerade bei Zanki Zero so nicht funktioniert, also lassen wir das *g*

  15. #235




    System:
    PC
    Entwickler:
    Bandai Namco
    Releasejahr:
    2015

    Spielzeit:
    69 (Hard)
    Content: Hauptspiel, Alisha DLC, Bonusdungeon, alles optionale außer Collectibles (damit auch Phoenix nicht besiegt)
    Beendet: 19.10.21


    Emotionen, die wild außer Kontrolle geraten und uns Sachen tun lassen, die wir nie wollten – prinzipiell ein (Horror-)Szenario, welches sich in vielen Medien wiederfindet. Aus Anime fallen mir hier spontan Shinsekai Yori und Children of the Whales ein. Star Wars ist auch ein Archetyp, wo emotionaler Kontrollverlust zur dunklen Seite führt.
    In der Welt von Zestiria gibt es Malevolence. Wenn die eigenen Emotionen zu stark werden, so kann man von diesen übermannt und zu einem Hellion werden. Es ist äußerlich kein Unterschied sichtbar, die Menschen verhalten sich aber wie besessen oder werden Gewalttätigkeit. Nur Leute mit einer hohen Resonanz können die wahre Form erkennen, und nur ein Shepherd kann sie reinigen.



    Sorey ist eine Person mit hoher Resonanz, und Tales of Zestiria ist ein klassisches Heroes Journey, wie er als Shepherd die Era of Chaos beendet und den Lord of Calamity, Heldalf, zur Strecke bringt. Das Konzept der Malevolence erzeugt ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Lethargie der Welt, was durch die nihilistischen Antagonisten noch verstärkt wird. Gleichzeitig ist es aber auch ein Tales Game, was durch seine sehr humorvollen Gruppeinteraktionen dafür sorgt, dass die Handlung sich nie zu düster anfühlt.
    Kernthemen sind aus meiner Sicht: Menschliche Abgründe (inklusive Krieg), Nihilismus, Religion/Aberglauben und "Finden eines eigenen Weges, sowie die Stärke, diesen zu gehen". Die Story ist bodenständig und kommt ohne größere Asspulls aus.



    Tatsächlich sind "klassisch" und "bodenständig" zwei Begriffe, die Zestiria für mich ganz gut beschreiben. Das wird auch durch den Kontinent von Glenwood, auf dem es angesiedet ist, ersichtlich. Dieser besteht eigentlich nur aus Grasländern, Wäldern, und (gebirgigen) Ödlanden – nichts, was zu fantastisch ist. Beispielsweise sind hier Drachen richtig geiler Scheiß (schaut einfach aufs Logo *g*), wo sie bei den meisten J-RPGs eher langweiliges Kanonenfutter sind, weil man in jedem zweiten Kampf gegen Eldritch Abominations (oder Schulmädchen) kämpft.
    Durch die Bodenständigkeit fühlen sich die krassen Szenen roher an, meist ohne viel Pomp oder Spektakel (obwohl häufig in ingame oder Anime Cutscenes präsentiert). Das ergibt einen ernsteren und sorgsameren Umgang mit den behandelten Themen, als es andere Teile der Reihe tun, aber kann auch manchmal unspektakulär rüberkommen.
    Zusätzlich hat Zestiria auch noch einige politische Themen - durch Prinzessin Alisha und das Kriegssetting kaum vermeidbar. Hier hätte man sicher mehr in die Tiefe gehen können, aber es ist geeignet als Grundsetting für die Konflikte im Spiel, das Wachstum von Sorey als Shepherd und den dramaturgischen Aufbau.



    In dieser Welt gibt es Seraphe (Elementargeister), die nur Leute mit einer hohen Resonanz sehen können. Diese Unterteilung der Party in normale Charaktere und Seraphe fand ich von Anfang an spannend. Es ist ein ziemlich originelles Konzept, dass von den 6 Mitgliedern nur 2 für alle anderen sichtbar sind und das Spiel nutzt das in einigen Szenen aus, sowohl humorvoll als auch ernst.

    Die Unterscheidung in Menschen und Seraphe ist auch fürs Gameplay wichtig. Sorey und Rose können sich mit den Seraphen verbinden (armatesieren) und in eine Superform übergehen. Jeder Seraph hat ein anderes Element und wenn man auf die Gegnerschwächen achtet kann man Kämpfe absolut dominieren. Gleichzeitig wird es fast sinnlos, in der neutralen Form zu kämpfen. Es macht nen kleinen Unterschied, ob man mit einem Feuerschwert, welches den halben Bildschirm abdeckt, vier Gegner trifft und stunned, oder mit nem Messer auf einem rumhackt. Das ganze wird spätestens im Alisha DLC absurd, denn sie selber selber kann nicht armatisieren, also spielt man einfach mit Rose

    Die Idee ist cool und mir hat das System mehr Spaß gemacht als Velvets Monsterhand. Als Erfolg würde ich es aber nicht ansehen, weil es einerseits andere Spielweisen abwertet, andererseits die Kämpfe doch eher gleich ablaufen: Punkte sammeln (falls nötig), armatesieren (auf Gegnerelement achten), AoE spammen. Entlastend muss man sagen, dass sich Sorey und Rose in den Armatesierungen anders spielen und man da Abwechslung bekommt.



    Die Lore vom Spiel hat mir gefallen und sie ist nicht so oberflächlich wie in anderen Teilen der Reihe. Beispielsweise gab es in der Handlung nicht nur den Shepherd Sorey, sondern es werden noch weitere vor ihm erwähnt. Hier spielt auch rein, dass Sorey und Mikleo ein Interesse an Archäologie haben, was für eine deutlich besser ausgebaute Welt sorgt, ebenso wie die langlebigen Seraphe, welche altes Wissen haben (Lailah, Zaveid und Edna). Dadurch wirkt die Welt gelebter. Gleichzeitig sind in der Vergangenheit auch viele relevante Dinge passiert, die Einfluss auf die Handlung haben. Dass wichtige Teile der Story nicht in der Gegenwart spielen stößt manchen Leuten sicher auf. Ich liebe es aber, wenn ein Spiel mehrere (narrative) Ebenen hat, und das hat Zestiria definitiv.
    Wenn man Berseria zuerst gespielt hat, kann man vermutlich auch mehr mit Zestiria anfangen. Erwartet man allerdings, dass die beiden Spiele viele knallharte Verbindungen (über Lore und ein paar Charaktere hinausgehend) haben, könnte man enttäuscht werden.



    Der Lord of Calamity, Heldalf, ist in Ordnung. Insgesamt wirkt er eher wie eine natürliche Gegenmacht zum Shepherd (Jedi und Sith) – was den Konflikt nicht unbedingt "persönlich" anfühlen lässt. Die Präsentation von seiner Vergangenheit ist wirklich interessant – in Form von kurzen Ausschnitten, die man in der Reise findet und später zusammen puzzled. Er ist eher ein tragischer Charakter, der aber nicht unschuldig an seinem Schicksal ist. Zestiria hat hier einen netten Twist, welcher sogar zu einem optionalen Ending an der 2/3 Marke führen kann – welches erst Sinn ergibt, sobald man die Wahrheit hinter den Ereignissen kennt. Das Konzept des Antagonisten geht nicht so gut auf wie es in Berseria tut - was auch daran liegt, dass Heldalf recht blass bleib.



    Zestiria ist stellenweise unspektakulär (oder eher unaufgeregt?). Man kann das auf die Bodenständigkeit zurückführen, aber an einigen Stellen kehrte bei mir durchaus Langeweile ein. Beispielsweise im Mittelteil, wo man 4 Elementarschreine besuchen muss (was nicht unüblich ist, weil mich vergleichbare Stellen in anderen Tales Games selten kriegen, auch in Berseria nicht).
    Effekte der im Spielverlauf steigenden Malevolence werden eher in Nebenaufgaben verarbeitet, aber haben keine wirkliche Wirkung auf die Welt. Tatsächlich könnte man glauben, dass sich eigentlich gar nichts ändert zwischen Ladylake vom Anfang und Ende vom Spiel, obwohl die Malevolence ja massiv zugenommen hat - was vertanes Worldbuilding ist. Immerhin haben die NPCs andere Gesprächsthemen, zumindest etwas.
    Die Riege der Sub-Antagonisten fand ich eher uninteressant, obwohl ein Tag-Team aus Nihilisten schon irgendwo speziell ist. Jeder davon ist aus mehr oder weniger guten Gründen zum Schluß gekommen, dass man die Welt einfach brennen lassen sollte, weswegen sie Heldalf unterstützen.
    Das Ende ist bodenständig, aber gut inszeniert.



    Bei der Party fand ich die weiblichen Charaktere deutlich stärker als die Männer, aber sie ist insgesamt eine gute Truppe (und das ohne eine Tsundere, sollte sowas nicht verboten sein ). Das liegt vor allem daran, dass gerade die langlebigen Seraphe viel Tiefe besitzen, aber man auf ihre Tales-typischen Quirks nie verzichtet. Die Charaktere verstehen sich größtenteils gut, es gibt keine zu große Reibung. Es muss nicht jede Gruppe wie die aus Arise oder Abyss sein, aber natürlich kommt dadurch auch weniger Spannung auf. Tatsächlich ist die Truppe eher darum aufgebaut, sich gegenseitig (insbesondere Sorey) Kraft zu geben, also ergibt das Sinn.



    Lailah beömmelt sich immer selber, wenn sie mal wieder ein schlechtes Wortspiel raushaut. Gleichzeitig ist sie extrem involviert in die Ereignisse der Vergangenheit, will aber aus bestimmten Gründen nicht darüber sprechen und probiert oft auf lustig-stumpfe Art, vom Thema abzulenken. Edna ist die stoische der Gruppe, klassische Deadpan. Sie zofft sich gut mit Mikleo und kann selbst Zaveid in die Schranken weisen. Gleichzeitig weiß man aber auch, dass, sobald sie die Fassung verliert, die Kacke wirklich am Dampfen ist. Auch ihre Beziehung mit Eizen wird im Hintergrund gut aufgebaut und hat einen starken Payoff (besonders, wenn man Berseria kennt).



    Sorey ist der relativ typische Heldencharakter. Er ist am Anfang der Handlung hoffnungslos naiv und wird ausgenutzt, aber später merkt man, wie er immer nüchterner wird, seine Perspektive realistischer. Mikleo ist Soreys Bromance. Die Interaktionen zwischen den beiden sind gut, aber für sich alleine hat er zu sehr nen Stock im Arsch, worüber sich Edna auch regelmäßig lustig macht (ja, ich weiß, in der japanischen Community ist Meepo total beliebt, aus... Gründen ). Zaveid ist... Zaveid und mit Dezel konnte ich gar nichts anfangen (aber er hat zumindest eine gute Szene in der Story).



    Rose ist eher praktisch veranlagt und sie ist über einen Großteil der Handlung die, die Drecksarbeit macht. Sie ist etwas dümmlich, sassy, pragmatisch und hat immer nen guten Spruch auf den Lippen. Alishas Rolle in der Handlung wird meiner Meinung nach erst später wirklich interessant – tatsächlich war ich anfangs kein so großer Fan von ihr und ihrer Ritterrüstung mit Strappsen. Sie macht im Laufe der Handlung ein starkes Wachstum mit – viel davon in Nebenaufgaben. Sie kriegt auch ne Menge Scheiße in der Handlung ab.
    Es kann sich übrigens lohnen die Einträge in der Gegnerliste zu lesen, da sind ein paar unterhaltsame Kommentare der Charaktere dabei



    Das Ausrüstungssystem... ist Dreck. Was soll dieses komische Brett sein, wo man 4 Gewinnt drauf spielt, indem man sich Items mit den richtigen Symbolen in den richtigen Slots anlegt? O_o
    Man wird hier auch wieder mit vielen Versionen der Items erschlagen. Da es recht schwammig und nicht klar ist, ob sich 100 Angriff mehr lohnen als 150 Fokus hab ich einfach den besten Offensivstat genommen und es sein lassen. Nicht unähnlich zu Berseria, wo ich das System ebenfalls schrecklich fand.



    Tales of Zestiria hat eine erstaunliche Menge an optionalen Mini Dungeons. Glücklicherweise sind diese auch alle maximal einfallslos gestaltet, und das könnte man auf sehr viele der Gebiete vom Spiel übertragen. Es gibt ein paar Ausnahmen – die Elementardungeons im Mittelteil vom Spiel sind ganz nett. Im Wasserlevel schleicht man an Augen vorbei, die einen bei Sichtung zum Anfang teleportieren oder im Windtempel muss man Türen bewegen, welche Wege auf einer Etaga öffnen, auf einer anderen aber versperren. Jeder der Seraphe hat auch eine Fähigkeit, die man benutzen kann – z.B. Kann Edna Steine zertrümmern. Nichts außergewöhnliches, aber besser als Berseria.
    Holy Bottles sind der beste Freund, da die Gegnerdichte in Dungeons gerade im späteren Spielverlauf bescheuert hoch ist und die Gänge eng sind. So war meine Spielweise besonders in Alishas DLC, weil es dort zu viel wurde. Ähnliche Probleme mit den vielen Gegnern hatte ich auch in Berseria.



    Gelegentlich wird einem nicht direkt gesagt, was man als nächstes tun soll – beispielsweise muss man tatsächlich auf die Tafel schauen, um die Orte der Elementarschreine zu finden, und sie werden einem nicht (!) auf der Karte markiert. Man kann seine Partnerin fragen, und diese gibt dann mehr oder weniger nützliche Hinweise. Sicherlich ein Element, aus dem man mehr hätte rausholen können und ich denke nicht, dass viele Spieler hier große Probleme haben, aber weil einem in modernen Spielen so oft auf die Nase gebunden wird, fand ich es doch erfrischend. Das Spiel macht sogar fast den Eindruck, als würde es einen nicht für hirntot halten *g*
    Die Schnellreise in Zestiria finde ich in Ordnung. Es kostet 5% des derzeitigen Galdes, was durchaus eine Limitierung ist und einen davon abhält, sich einfach von einem Speicherpunkt zum nächsten zu warpen und den Rest der Welt komplett zu ignorieren. Ich will ja nicht, dass man Schnellreise komplett aus Games streicht, nur, dass andere Alternativen nicht komplett sinnlos werden.

    Hier komme ich auch mit einem lachenden und einem weinenden Auge zu den Earthen Historia. Ich fand es richtig cool, wie viel Lore über die Vergangenheit komplett optional war. Sogar mit kurzen sepia Animesequenzen. Leider ist das nicht "optional". Denn im späteren Spielverlauf werden all diese Nebenaufgaben Pflicht. Das einzige, was ich mir wohl erspart habe: Alle davon auf einmal machen zu müssen. Übrigens kann ich das Salt der Leute, die die Augaben bis dahin ignoriert haben, so richtig schmecken



    Ansonsten hat Zestiria noch einige optionale Sachen. Man kann alle Normin finden, alle Sehenswürdigkeiten (die lustige Skits zur Folge haben), Raremobs töten oder die Lords of the Land (Schutzgeister einer Region) aufrüsten. Es gibt noch Crucibles, bei denen man mit einem Charakter solo gegen Gegnerhorden kämpft. Sehr witzig, weil einen das Spiel eigentlich dazu anhält, nie ohne Armatization zu spielen, da kann man die ganzen Moves ja echt aus dem Stehgreif *g*
    Am langwierigsten ist wohl Hexen Isle. Diese besteht aus einem Zentralbereich und 8 angrenzenden Abschnitten voller Himmelsbrücken. So.elendig.langweilig! Ein enorm schwacher Bonusdungeon, vor allem, weil das Gegnerlevel gegen Ende nen massiven Sprung macht und man sich wirklich durchgrinden muss.
    Der Endboss von der gesamten Insel ist glücklicherweise sehr einfach, weil Drachen ja nicht seitlich angreifen können. Will generell anmerken, dass die Kämpfe gegen große Gegner in Zestiria nicht gut funktionieren. Diese können sich kaum richtig wehren und hier hat das Team ins Klo gegriffen. Was halt tragisch ist, wenn gerade Drachen als diese mächtigen Wesen dargestellt werden, aber dann nur ungelenke Klötze sind



    Alishas DLC kann ich nicht empfehlen. Er probiert ihren Charakter auszubauen (kann man sich drüber streiten, wie erfolgreich) und gibt einem ihrer Arcs einen Abschluss. Aber er endet auch gleichzeitig auf einem FUCKING CLIFFHANGER (da waren wohl noch mehr DLCs geplant, Bamco? Aber kam wohl zu negativ an, huh? ) und besteht zu einem Großteil einfach aus einem riesigen, extrem langweiligen, Dungeon. Immerhin bekommt sie ein neues Kostüm und legt ihre Strappse weg? *g*
    Die Steam Reviews haben mich gewarnt, aber wollte ja nicht hören

    Grafisch ist Zestiria, wie man auf den Bildern sieht, eher durchwachsen. Witzigerweise hat was sogar öfter Animationsprobleme. Beispielsweise bei großen Gegnern werden diese mit wenig Frames animiert, manchmal ploppt auch einfach ein Gegner rein. Technisch ist es wirklich nicht gut. Dafür hat das Spiel so einige Anime Sequenzen, welche die Präsentation deutlich aufwerten.
    Musikalisch hat es einen der interessanteren OSTs aus der Reihe und er liegt über dem Durchschnitt. Das Opening mag ich sehr gerne und hat mich immer gehyped. Rising Up ist ein tolles Theme, zumindest so lange man den unspektakulären Kampf dazu nicht sieht *g*
    Ansonsten gab es noch ein paar nette Stücke, beispielsweise aus den Tempeln.




    Fazit: Zestiria hat einige interessante Ideen, die es vom Rest der Reihe abheben, und eine unterhaltsame Gruppe (Edna und Lailah sind meine Favoriten, aber auch Rose und Alisha mochte ich zumindest später - Zaveid ist Zaveid). Besonders gefällt mir die Unterteilung in normale Charaktere und Seraphen, wobei letztere für die meisten Menschen nicht sichtbar sind und auch im Kampfsystem eine Sonderrolle bekommen.
    Es ist das bodenständigste Tales (was ich gespielt habe). Soreys Reise ist ein klassisches Heroes Journey. Es ist auch eines der düsteren Spiele der Reihe, da immer ein gewisses Gefühl der Hoffnungslosigkeit mitschwingt. Es bleibt vom Ton durch die lockeren Gruppengespräche un dden Humor überwiegend positiv. Insgesamt mag ich die Geschichte, auch wenn sie sich recht klassisch anfühlt (Star Wars inspiriert, könnte man sagen - was ja selber bereits absolut klassisch war *g*). Vor allem gefällt mir die Lore des Spiels, welche durch Berseria noch weiter ausgebaut wird.

    Wenn ich an Zestiria zurückdenke, kommen mir neben den oben erwähnten Dingen aber auch die langwierigen, monotonen Dungeons in den Kopf, und wie langweilig einige Stellen waren. Das Kampfsystem spielt sich auch oft zu gleichförmig. Wobei ich es mir nur selber zuzuschreiben habe, dass ich sowohl Hexen Isle als auch Alishas DLC gespielt habe, welche mit Abstand die schlechtesten Stellen vom Spiel waren. Grafisch sieht man auf den Bildern, dass das Spiel wenig beeindruckend ist. Dafür gehört der OST zu den besseren der Reihe.

    Kernthemen sind menschliche Abgründe (inklusive Krieg), Nihilismus, Religion/Aberglauben und das "Finden eines eigenen Weges, sowie die Stärke, diesen zu gehen".
    Zestiria hat einige Mängel, und es ist keiner der besten Teile der Reihe. Sollte einem Berserias Gameplay nicht gestört haben, wird man hier auch keine Probleme haben. Ich finde es sogar stellenweise einen Zacken besser.

    Falls ihr euch wundert, dass aus der ersten Spielhälfte so wenig Screenshots vertreten sind: Die scheinen in den 2 Jahren, die seit ich das Game mit Daen zusammen angefangen hatte, irgendwo im Daten-Nirvana (Formatierung?^^) verloren gegangen zu sein






    Geändert von Sylverthas (12.05.2022 um 13:43 Uhr)

  16. #236
    Die großen Tales Berichte habe ich sehr gerne gelesen.
    Bei Zestiria habe ich zwar das Spiel rumliegen, kenne aber nur den Anime. Ruft mir wieder in Erinnerung, dass Alisha im Anime glaube ich besser behandelt wird oder zumindest einen stärkeren Auftritt hat^^.

  17. #237
    Zitat Zitat von Sylverthas
    Die Schnellreise in Zestiria finde ich in Ordnung. Es kostet 5% des derzeitigen Galdes, was durchaus eine Limitierung ist und einen davon abhält, sich einfach von einem Speicherpunkt zum nächsten zu warpen und den Rest der Welt komplett zu ignorieren. Ich will ja nicht, dass man Schnellreise komplett aus Games streicht, nur, dass andere Alternativen nicht komplett sinnlos werden.
    Man hätte alternativ die Welt auch einfach interessanter aufbauen können, anstatt karge Hubs zu "designen", die man dann im Editor so breit zieht bis die Grenzen der Engine erreicht werden. Diese dann mit Sub-Events füllen, die einen zum wiederholten Erkunden ermuntern oder die langweiligen Laufwege zumindest auflockern. Und wenn man keine Ideen dafür hat große Gebiete mit Sinn zu füllen, dann gibt es noch immer die altbewährte Alternative der Miniaturweltkarte. Irgendeine Ausrede erfinden um der Heldenparty ein Schiff, Flugzeug oder von mir aus eine Pferdekutsche an die Hand zu geben und bäm, schon kommt man in wenigen Sekunden an den Ort der Begierde, ohne minutenlang den Joystick nach vorne drücken zu müssen. In Zestiria gibt es aber keinerlei gute Gründe, bereits erkundete Gebiete erneut zu durchstreifen, außer eben um den Spieler zu schikanieren und die Spielzeit zu strecken, entweder durch die Laufwege oder eventuelles Geld-Grinden.

    In Star Ocean 5 wird man in den ersten 2/3 des Spiels z.B. immer wieder von einem der bekannten Orte zum anderen gescheucht, doch die Vielzahl der durchaus spaßigen Private Actions (hier: Gelabere während man läuft) lockern es so sehr auf, dass es nicht mehr wie eine Bestrafung des Spielers wirkt.

    Was ich damit sagen will; ich fand die Kosten nicht in Ordnung und völlig überzogen!^^


    Zitat Zitat
    Am langwierigsten ist wohl Hexen Isle. Diese besteht aus einem Zentralbereich und 8 angrenzenden Abschnitten voller Himmelsbrücken. So.elendig.langweilig! Ein enorm schwacher Bonusdungeon, vor allem, weil das Gegnerlevel gegen Ende nen massiven Sprung macht und man sich wirklich durchgrinden muss.
    Ich hab mir das Grinden erspart und einfach auf leicht runtergeschaltet, ansonsten hätte ich diesen Krampf nicht durchgehalten.^^' Für die Bosse habe ich den Schwierigkeitsgrad dann immerhin wieder auf Mittel gestellt, damit waren sie für meine bis dahin gnadenlos unterlevelte Party dann fordernd genug.


    Zitat Zitat
    Zaveid ist Zaveid
    Ah, das muss der Code für "Zaveid ist der beste Charakter im Spiel und es ist eine wahre Wohltat dass er den anderen Trauerklos abgelöst hat" sein.


    Zitat Zitat
    Es ist auch eines der düsteren Spiele der Reihe, da immer ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit mitschwingt – quasi eine Welt, die tatsächlich einen Erlöser braucht.
    Das ist eine Sache die ich im Spiel ganz schwach umgesetzt fand, mal abgesehen von einigen zwischenmenschlichen Geschichten. Es wird immer nur davon geredet wie schlecht es um die Welt doch bestellt sein soll, aber man sieht davon halt einfach überhaupt nichts, weswegen es für mich beim Spielen nur ein relativ ungreifbares Konstrukt war um den Plot in Gang zu bringen, mir emotional aber keinen Mehrwert geliefert hat. Das hat der Anime z.B. erheblich besser rübergebracht, weswegen mir dort erst so richtig klar wurde, in welcher ernsten Notlage sich die Welt überhaupt befindet.



    Was ich noch ergänzen möchte ist, dass Rose, ihre Motivation und ihre Hintergründe, meiner Meinung nach in der Handlung ebenfalls nicht gut umgesetzt wurden und zu oberflächlich bleiben. In ihrem Charakter steckt viel Potenzial, welches aber einfach brachliegen gelassen wird. Das fällt umso stärker auf, wenn man mal den Anime gesehen hat, in dem sie wirklich großartig ist.
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  18. #238
    @Dnamei: Danke!
    Den Anime habe ich wiederum nicht gesehen, Nayuta greift auch Punkte draus auf. Ist der denn empfehlenswert?
    Alishas Rolle ist in der Fanbase sehr umstritten. Sie war anscheinend auf viel Promomaterial drauf und wurde wie die zweite Hauptfigur gehandelt, aber im Spiel ist ihre Rolle dann eine andere (siehe auch Spoilerkasten im Bericht), was wohl vielen sehr sauer aufgestoßen ist. Ich fand das wirklich interessant, wie sie eingebaut wurde. Vor allem, dass sie sehr naiv ist, aber diese Naivität recht kompromisslos abgestraft wird. Könnte mir also vorstellen, dass man sie im Anime besser behandelt.

    Habe aber auch ein paar Sachen gelesen, die ich nicht so gut finde. Stimmt es, dass Eizen im Anime nicht getötet wird (was der Geschichte vermutlich eine der besten Szenen beraubt) und dass man das Ende konkreter gemacht hat, und es klar ist, dass Sorey und Mikleo sich wiedertreffen (was ich für unnötig halte, weil das Game es ja schon *sehr* deutlich gemacht hat, aber eh, die heulenden Fans wollen ja immer alles zu 100% wissen, ne^^)?

    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    Man hätte alternativ die Welt auch einfach interessanter aufbauen können, anstatt karge Hubs zu "designen", die man dann im Editor so breit zieht bis die Grenzen der Engine erreicht werden.
    Ufff... da sprichst Du was an. Die Welt ist wirklich leer und recht monoton aufgebaut, hatte das im Bericht komplett vergessen zu erwähnen. Ich fand die Abschnitte zwar nicht *zu* groß, aber da ist echt wenig los (neben Monstern, die man irgendwann mit Holy Bottles ignoriert *g*). Also ja, Gameplay kann man hier nicht großartig erwarten, es ist eher ein unspektakulärer Track durch die Pampa. Das mit SO5 klingt ganz in Ordnung. Ich hatte über das Spiel bisher eher gehört, wie unglaublich gestreckt man hier die Spielzeit hat durchs hin- und herreisen, aber man scheint ja zumindest noch etwas eingestreut zu haben.
    Zitat Zitat
    Was ich damit sagen will; ich fand die Kosten nicht in Ordnung und völlig überzogen!^^
    Unsere Meinungen gehen da ja seit jeher auseinander. Ich finde, Teleportsysteme sind besser, wenn sie Restriktionen unterliegen (die können im Verlauf gelockert werden, sollten aber IMO nicht von Anfang an zu lose sein). In Hollow Knight wird das gemacht, indem die Wegpunkte immer etwas suboptimal liegen und einen dazu zwingen, Teile der Welt zu durchqueren und sich mit dem Layout vertraut zu machen. In Arise sind sie einfach von Anfang an benutzbar, optimal und reichhaltig plaziert, so dass man sich einfach von einem zum nächsten warped. Dadurch entsteht für mich kein Weltgefühl mehr.
    Bei Zestiria stimmt es, dass die Welt nicht beeindruckend ist, daher wäre es leicht zu rechtfertigen, sich von einem Punkt zum anderen zu teleportieren. Gleichzeitig habe ich ne sehr gute Idee, wie Glenwood aufgebaut ist, obwohl es so unspektakulär ist, bei Arise kann ich mich kaum erinnern, wie Gebiete zusammenhängen, obwohl alles sparkled (und das Spiel recht linear ist). Übrigens hätte ich auch lieber ne schöne begehbare Weltkarte gehabt, aber eh, da hat die Spielindustrie ja entschieden, dass die "veraltet" sind

    Der Punkt, wo ich das Schnellreisesystem am notwendigsten fand, war nach dem Gespräch mit Mayvin, wo man einige "Nebenaufgaben" erledigen muss. Ansonsten fand ich, dass man zu Fuß schon oft ganz gut unterwegs war - eine Erhöhung des Bewegungstempos wäre aber nett gewesen (wofür das Board aus Berseria dann wohl da sein solte *g*).
    Letztendlich glaube ich aber, dass man die Teleportkosten nicht unbedingt eingebaut hat, weil die Entwickler ähnliche Ansichten wie ich hatten, sondern eher wegen der Lords of the Lands: Um diese per Upgrade runtersetzbar zu machen. Die Lords sind ein interessantes System vom Spiel, was aber absolut schlecht genutzt wird, da man so wenige wirklich wichtige Sachen da bekommt (huiui, Truhen füllen sich wieder - da kann man sich ja freuen, noch mehr wertlosen Crap zu finden *g*).
    Zitat Zitat
    Ich hab mir das Grinden erspart und einfach auf leicht runtergeschaltet, ansonsten hätte ich diesen Krampf nicht durchgehalten.^^' Für die Bosse habe ich den Schwierigkeitsgrad dann immerhin wieder auf Mittel gestellt, damit waren sie für meine bis dahin gnadenlos unterlevelte Party dann fordernd genug.
    Hast Du Dir auch Alishas DLC gegeben, oder eher erspart?^^
    Zitat Zitat
    Ah, das muss der Code für "Zaveid ist der beste Charakter im Spiel und es ist eine wahre Wohltat dass er den anderen Trauerklos abgelöst hat" sein.
    Ja, das hast Du schon ganz gut verstanden
    Wobei ich ihn nicht als "besten" ansehe (das sind Edna und Lailah), aber er ist genau der Char, den die Gruppe gebraucht hat. Dezel hatte für mich nur einen guten Moment. Vielleicht war er auch genau darauf ausgelegt, aber ich konnte mit ihm einfach gar nichts anfangen.
    Zitat Zitat
    Das ist eine Sache die ich im Spiel ganz schwach umgesetzt fand, mal abgesehen von einigen zwischenmenschlichen Geschichten. Es wird immer nur davon geredet wie schlecht es um die Welt doch bestellt sein soll, aber man sieht davon halt einfach überhaupt nichts, weswegen es für mich beim Spielen nur ein relativ ungreifbares Konstrukt war um den Plot in Gang zu bringen, mir emotional aber keinen Mehrwert geliefert hat.
    Ich stimme Dir hier halb zu. Dass man in der Welt wenig merkt, wie schlecht sie aussieht (also beispielsweise an den Städten oder Landteilen), stimmt und ist vertanes Worldbuilding. Ich kann verstehen, wieso es Dich nicht abgeholt hat, vor allem, weil Zestiria auch von der Präsentation nicht so gut ist.

    Aber die "zwischenmenschlichen Geschichten" sind es, die hier für mich funktioniert haben. In Zestiria haben viele Quests einen negativen Beigeschmack. Habe einige Sachen im Spoilerkasten im Bericht erwähnt. Zusätzlich dazu noch der Windtempel, der ein Selbstmordort ist, wo sich Menschen aus Verzweiflung im Aberglauben an Seraphe opfern; dass man hier *zufälligerweise* jemanden trifft der runterspringen will kann man als narrative convenience ansehen, oder man nimmt an, dass das hier doch recht oft passiert. Eigentlich hat jeder der Schreine eine Geschichte, die eher negativ ist. Das Konzept der Malevolence (fand ich in Berseria schon recht kritisch, hier noch ne Ecke besser IMO), Earthen Historia (auch in der Vergangenheit war die Welt fucked), mehrere Kriege und so einige Seraphe, die die Welt bereits aufgegeben haben, haben bei mir einen finsteren Eindruck hinterlassen. Und der hat sich ziemlich gut mit der Bodenständigkeit ergänzt.


    Wobei ich jetzt, bei den Sachen, auf die Du eingegangen bist, davon ausgehe, dass Dir Zestiria nicht besonders gefallen hat? Auf vielen Tales-Listen befindet sich das Spiel ja auf einem der letzten Plätze.
    Geändert von Sylverthas (05.01.2022 um 23:14 Uhr)

  19. #239
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    @Dnamei: Danke!
    Den Anime habe ich wiederum nicht gesehen, Nayuta greift auch Punkte draus auf. Ist der denn empfehlenswert?
    Alishas Rolle ist in der Fanbase sehr umstritten. Sie war anscheinend auf viel Promomaterial drauf und wurde wie die zweite Hauptfigur gehandelt, aber im Spiel ist ihre Rolle dann eine andere (siehe auch Spoilerkasten im Bericht), was wohl vielen sehr sauer aufgestoßen ist. Ich fand das wirklich interessant, wie sie eingebaut wurde. Vor allem, dass sie sehr naiv ist, aber diese Naivität recht kompromisslos abgestraft wird. Könnte mir also vorstellen, dass man sie im Anime besser behandelt.

    Habe aber auch ein paar Sachen gelesen, die ich nicht so gut finde. Stimmt es, dass Eizen im Anime nicht getötet wird (was der Geschichte vermutlich eine der besten Szenen beraubt) und dass man das Ende konkreter gemacht hat, und es klar ist, dass Sorey und Mikleo sich wiedertreffen (was ich für unnötig halte, weil das Game es ja schon *sehr* deutlich gemacht hat, aber eh, die heulenden Fans wollen ja immer alles zu 100% wissen, ne^^)?
    Es fällt mir im Moment ein wenig schwer mich an ausreichend Details zu erinnern aber zum Glück habe ich mein Gedächnis ja partiell ausgelagert . Mal in die entsprechend Seasons Threads reingeschaut und auch wenn ich mich eher knapp gehalten habe sieht es mir eher nach einem Mixed Bag aus.
    - Ist von Ufotable und sieht damit schon mal gut aus, auch was Kämpfe angeht
    - bis auf vielleicht die CGI Sachen. Ich erinnere mich das die Drachen echt nicht gut aussahen xD
    - Enthält 2 Eps als Werbung für Berseria, sprich da wird die Handlung von Zestiria einfach unterbrochen und man sieht den Anfang von Velvets Abenteuer (hilft auch nicht das der Part interessanter rüber kommt xD)
    - An einer Stelle hatte ich das Gefühl der Anime würde einen wichtigen Punkt aus Berseria spoilern, aber möglicherweise kam das auch so im Spiel vor
    - der Anfang der ersten Hälfte ist ein seltsamer Mix aus komischen Prolog und OVA Material, danach wirds aber besser
    - Aus meinen Fazits lese ich heraus das der erste Part von 2016 laut hörensagen sinnvolle Anpassungen vornimmt aber der zweite Part von 2017 schwächer ausfällt und fragwürde Adaptions-Entscheidungen trifft
    - bzgl spoiler: Kann es nicht sicher sagen, aber zur einer Ep habe ich geschrieben "...Sorey nun also in der Lage Drachen zu reinigen und zu erlösen" -> könnte also Eizen Rettung gewesen sein.
    Und ja am Ende ist zu sehen das Sorey nach unbestimmter Zeit wieder auftaucht und mit Mikleo zusammen tut.


    Also der erste Part könnte sich vielleicht lohnen^^ Und falls du was für Rose x Alisha übrig hast dann gibt es im Finale vom zweiten Part dazu ein wenig Service.

  20. #240
    Zitat Zitat von Sylverthas
    Den Anime habe ich wiederum nicht gesehen, Nayuta greift auch Punkte draus auf. Ist der denn empfehlenswert?
    Alishas Rolle ist in der Fanbase sehr umstritten. Sie war anscheinend auf viel Promomaterial drauf und wurde wie die zweite Hauptfigur gehandelt, aber im Spiel ist ihre Rolle dann eine andere (siehe auch Spoilerkasten im Bericht), was wohl vielen sehr sauer aufgestoßen ist. Ich fand das wirklich interessant, wie sie eingebaut wurde. Vor allem, dass sie sehr naiv ist, aber diese Naivität recht kompromisslos abgestraft wird. Könnte mir also vorstellen, dass man sie im Anime besser behandelt.
    Ja, auch Alisha kommt im Anime etwas besser weg, wobei ich den Alisha-Hate noch nie so richtig nachvollziehen konnte. Die erste Hälfte hält sich noch relativ nah ans Spiel, in der zweiten werden Ereignisse aber teilweise stark umgedeutet, wobei die überspannende Handlung natürlich gleich bleibt. Ich fand den Anime jedenfalls insgesamt besser als das Spiel, das heißt aber nicht dass alle darin getroffenen Entscheidungen perfekt sind. Was du gelesen hast stimmt. Für sich genommen ist er ok, aber auch kein Meisterwerk.

    Zitat Zitat
    Hast Du Dir auch Alishas DLC gegeben, oder eher erspart?^^
    Da ich mir damals die Collector's Edition gekauft habe war der schon... "kostenlos"... mit dabei, also sage ich dazu nicht nein.^^' Habe daran aber dieselben Kritikpunkte die du bereits genannt hast.

    Zitat Zitat
    Wobei ich jetzt, bei den Sachen, auf die Du eingegangen bist, davon ausgehe, dass Dir Zestiria nicht besonders gefallen hat? Auf vielen Tales-Listen befindet sich das Spiel ja auf einem der letzten Plätze.
    Ne, war ok, nicht wirklich schlecht aber auch nicht wirklich gut. Der Antagonist war mir zu dünn und die Geschichte zu sehr Gut gegen Böse, ohne interessante Abstufungen dazwischen. Positiv fand ich dass Sorey nicht als Heilsbringer verkauft wurde der die Welt läutert, sondern nur als jemand der eben mit besonderen Kräften "Monster" beseitigt, an der Gesellschaft aber auch nicht viel ändern kann.
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