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Ergebnis 1 bis 15 von 15
  1. #1

    RPGH - Dragon Quest

    Viel Spaß beim Lesen


    [font=times new roman]Dragon Quest[/font]

    [font=arial]Die Story[/font]
    Vor langer Zeit zog ein großer Krieger namens Erdrick (je nach Version des Spiels auch bekannt als Roto bzw. Loto) gegen dämonische Horden in die Schlacht. Mit der Kraft eines magischen Lichtballes besiegte er dereinst das Böse. Der Protagonist von Dragon Quest ist ein Nachfahre dieses legendären Helden und wird von dem verzweifelten König Lorik im Schloss Tantegel gewissermaßen damit beauftragt, das gesamte Reich Alefgard vor dem Untergang zu bewahren, denn dort liegt so einiges im Argen: Der finstere Drachenlord terrorisiert durch seine monströsen Gefolgsleute friedliebende Städte überall auf der Welt und hat nicht nur oben genanntes kugelförmiges Artefakt von außerordentlicher Wichtigkeit entwendet, sondern auch des Königs Tochter.
    Daraus ergeben sich die beiden Abschnitte, aus denen das Spiel im Wesentlichen besteht - zunächst die Prinzessin befreien und anschließend den niederträchtigen Obermotz vernichten, um den Orb des Lichtes zurückzugewinnen und dem Land den Frieden zu bringen. Einer richtigen Handlung folgt man dabei allerdings nicht, neben dem Aufleveln ist man meistens damit beschäftigt, in den einzelnen Dörfern Hinweise bezüglich des Ortes zu sammeln, an dem eines der benötigten Quest-Items verborgen liegt. Viele der kauzigen Pixelmenschen haben Wichtiges zu erzählen, obgleich sie das stets in kurzen und knappen Sätzen tun. Darüber hinaus ist in der US-Version der ganze Text des Spiels in einer Art pseudo-frühneuenglischen Sprache gehalten, was wohl Assoziationen zu Shakespeare hervorrufen soll.
    Zwar hat die winzige Geschichte kaum etwas zu bieten, das über die vielversprechende Einleitung hinausgeht, vermittelt mit einigen Details aber dennoch überzeugend jenes unerlässliche Gefühl, in eine andere Welt eingetaucht zu sein. Das liegt vor allem daran, dass sich der Protagonist, welcher nur der Avatar des Spielers ist, auf den Spuren seines sagenhaften Vorfahren bewegt, als stecke schlichtweg mehr dahinter. Und tatsächlich steht das erste Dragon Quest storymäßig mit seinen beiden unmittelbaren Nachfolgern in Verbindung und bildet dadurch einen Teil der sogenannten Roto-Trilogie.

    [font=arial]Das Spiel[/font]
    Am Anfang schuf Nintendo Konsole und Spiel. Und die Fernsehbildschirme waren wüst und leer, und es war still in den Wohnzimmern; und der Geist der elektronischen Unterhaltung schwebte über Japan. Und Enix sprach: Es werde Dragon Quest! Und es ward Dragon Quest. Und Enix sah, dass Dragon Quest gut war. Da schied Enix das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Konsolen-Rollenspiel und die Finsternis Zockernacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
    Etwas zu dick aufgetragen? Nunja, immerhin handelt es sich hierbei ohne jeden Zweifel um eines der einflussreichsten Videospiele aller Zeiten. Diese ganz spezielle Schöpfungsgeschichte begann im Jahre 1982, als Enix einen Programmierwettbewerb veranstaltete, der bereits wesentliche Teile des späteren Dragon Quest-Teams zusammenbrachte, darunter auch Horii Yūji, der in Japan berühmte Erfinder der Reihe. Der Preis des Gewinnspiels war eine Reise nach Amerika, wo die Teilnehmer die AppleFest-Konferenz ’83 in San Francisco besuchten und dort zum ersten Mal das RPG Wizardry ausprobierten. Es sollten noch ein paar Jahre vergehen, bis Horii gemeinsam mit Programmierer Nakamura Kōichi, Komponist Sugiyama Kōichi, Charakter- und Monsterdesigner Toriyama Akira und Produzent Chida Yukinobu loslegen konnte, ein neues Rollenspiel japanischer Prägung zu entwickeln. Als es endlich soweit war, entschied man sich, die besten Aspekte von Wizardry und Ultima miteinander zu kombinieren, das Ergebnis möglichst zugänglich zu gestalten und dem Ganzen einen schicken und eher bunten Look zu verpassen.
    Das eigentliche Spiel lässt sich schnell beschreiben: Dragon Quest besteht aus einer Handvoll Ausrüstungsgegenständen, einer kleinen Weltkarte, fünf Städten, fünf Dungeons, zehn Zaubersprüchen und je nach Definition vier oder weniger Bossgegnern, was nach heutigen Maßstäben natürlich simpel und minimalistisch wirkt, aber einerseits den Weg für die zahlreichen Traditionen der Serie ebnete und andererseits, was viel bedeutsamer ist, auf diese Weise den Grundstein für die gängigen Konventionen des erst noch entstehenden Genres legte. In den rundenbasierenden Zufallskämpfen tritt der einzige spielbare Charakter gegen jeweils nur ein Monster an, während des einfachen Schlagabtausches stehen lediglich die vier Befehle Angriff, Zauber, Flucht und Item zur Verfügung. Im restlichen Spielverlauf wird soziemlich alles über ein gesondertes Menü mit den selbsterklärenden Kommandos Talk, Spell, Status, Item, Stairs, Door, Search und Take abgewickelt. Ja, tatsächlich reicht hier ein bloßer Knopfdruck noch nicht aus, um Treppen hinauf bzw. hinunter zu gehen oder mit Dorfbewohnern zu sprechen. Neue Zauber erlernt man mit steigendem Level, so etwas wie ein Abilitysystem lag noch in weiter Ferne.
    Grafisch setzt sich Dragon Quest hauptsächlich aus farbigen Kästchen und abstoßenden Charaktersprites zusammen. In der japanischen Originalversion beschränkt sich die Animation aller Figuren sogar auf gerade einmal zwei unterschiedliche Posen - egal ob man den Helden nach links, rechts oder nach vorn bewegt, genau wie auch sämtliche NPCs bleibt er dem Spieler stets zugewandt. Immerhin gibt es einen für die damalige Zeit recht hübschen Kampfhintergrund auf der Weltkarte.
    Beim Soundtrack kann man oft erahnen, was für Klänge gemeint sind, doch aufgrund der technisch nicht sonderlich weit entwickelten Umsetzung bekommt man selten angenehme Melodien zu hören. Herausragend ist hier am ehesten noch das schöne Titelthema, welches in der Serie bekanntlich häufiger auftaucht. Aber auch die Soundeffekte sind durchaus brauchbar und nicht so nervtötend wie es in der 8-Bit-Konsolengeneration geradezu üblich war.

    [font=arial]Interpretation[/font]
    Holde Prinzessinen retten und fiese Schurken besiegen, klassischer und essenzieller geht es eigentlich kaum. Wer übernimmt nicht gerne die Rolle eines großen Helden? Damals waren Ideen wie diese zumindest in Videospielform noch nicht so unsagbar ausgelutscht und die Konzepte von Gut und Böse klar definiert.

    [font=arial]Fazit[/font]
    Was bleibt uns anderes übrig, als uns in Ehrfurcht vor dieser archaisch anmutenden und doch irgendwie zeitlosen Schönheit zu verneigen? Stört euch nicht an der verhältnismäßig schwachen Wertung in Zahlen, denn die orientiert sich hier nur an dem, was später noch alles auf der Plattform und darüber hinaus möglich werden würde. Tatsächlich kann man den ersten Teil der Reihe in seiner Urform heute höchstens noch absoluten Retro-Freaks zumuten. Final Fantasy, Tales of, Suikoden & Co? Ohne dieses Spiel nicht einmal denkbar! Dragon Quest ist die Mutter aller Konsolen-RPGs.

    Story............2/5
    Grafik............2/5
    Gameplay.......2/5
    Sound............2/5

    [font=arial]Wissenswertes[/font]
    Dragon Quest wurde von Chunsoft für MSX-Computer und das Nintendo Famicom entwickelt und am 27.05.1986 von Enix in Japan veröffentlicht. Bei Chunsoft handelt es sich um eine Firma, die von Enix-Mitarbeiter Nakamura Kōichi (siehe oben) gegründet und nach einer Figur aus Enix’ erstem Videospiel benannt ist. Da Chunsoft früher fast ausschließlich für Enix tätig war, wird nicht selten Enix selbst fälschlicherweise als Entwickler des Spiels angegeben, obwohl letzteres Unternehmen zwar produzierte und publishte und wie im Falle von Dragon Quest teilweise auch die Rechte an den herausgebrachten Spielen besaß, selbige aber praktisch niemals eigenständig entwickelt hat.
    Die US-Fassung erschien im August 1989 unter dem Titel Dragon Warrior für das NES, wobei Nintendo of America der Publisher war. Diese Version unterschied sich in mancher Hinsicht vom Original. Einerseits zensierte Nintendo ein paar Kleinigkeiten, andererseits aber wurde das Erscheinungsbild des Spiels gerade was die Sprites angeht deutlich aufpoliert und das umständliche Passwort-System der japanischen Ausgabe durch einen batteriegestützten Speicher ersetzt.
    Dragon Quest wurde ein großer Erfolg und verkaufte sich alleine in Japan über 1,5 Millionen mal. In den Vereinigten Staaten verschenkte man das Spiel an Abonnenten des Nintendo Power Magazins, was zu der hohen Anzahl dort abgesetzter Einheiten beitrug. Auf einer Cartridge zusammen mit Dragon Quest II wurde am 18.12.1993 ein Super-Famicom-Remake im Land der aufgehenden Sonne veröffentlicht, auf dem ferner die Game-Boy-Color-Umsetzung basiert, welche am 23.09.1999 in den japanischen Handel kam und es etwa ein Jahr später, nämlich am 27.09.2000, auch in die USA schaffte. Außerdem erschien in Japan inzwischen eine Version von Dragon Quest für Mobiltelefone.
    BD BFM BoF BoFII BoFIII BoFIV BoFV DQ DQII ES FF FFII FFIII FFIV FFV FFVI FFVII FFVIII FFIX FFX FFXI FFMQ FFTA2 GS G GII GIII GX HMC
    IoG JC KH LAL LO SG SD SD2 SD3 SD4 LoM SSD SDDS HoM SB SO SO2 SO3 S SII T ToP ToD ToE ToF VS WA WA2 WA3 WA4 XG XSI XSII

  2. #2
    Schönes Review, und vorallem eine schöne Erinnerung an längst vergangene Zeiten. Das erinnert mich an diese irren Stories, an denen in Japan auffällig viele die Schule oder den Beruf schwänzten, um am Erscheinungsdatum eines neuen DQ Teils noch zuschlagen zu können :D. Haben die Entwickler nicht auch aufgrund dessen das Erscheinungsdatum auf freie Tage verschoben? :D

    Mich würde interessieren, welche "Kleinigkeiten" Nintendo da denn zensierte?

    Edit.: Vielleicht wäre ein Gameplay Video für diejenigen interessant, die das Spiel noch nicht gesehen haben :D.
    -> http://www.youtube.com/watch?v=__T99Yhdi30
    Kaum zu glauben, das das früher Spaß gemacht hat. :)
    Mirage In The Water.

  3. #3
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Am Anfang schuf Nintendo Konsole und Spiel. Und die Fernsehbildschirme waren wüst und leer, und es war still in den Wohnzimmern; und der Geist der elektronischen Unterhaltung schwebte über Japan. Und Enix sprach: Es werde Dragon Quest! Und es ward Dragon Quest. Und Enix sah, dass Dragon Quest gut war. Da schied Enix das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Konsolen-Rollenspiel und die Finsternis Zockernacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.
    Genial.

    ansonsten ein guter Review von eine meine Lieblings-RPG. Weiter so!
    Here are my Maps done by me.

  4. #4
    Zitat Zitat von Desmond Beitrag anzeigen
    Schönes Review, und vorallem eine schöne Erinnerung an längst vergangene Zeiten.
    Danke ^^ Ja, genau das soll es sein.
    Zitat Zitat
    Das erinnert mich an diese irren Stories, an denen in Japan auffällig viele die Schule oder den Beruf schwänzten, um am Erscheinungsdatum eines neuen DQ Teils noch zuschlagen zu können. Haben die Entwickler nicht auch aufgrund dessen das Erscheinungsdatum auf freie Tage verschoben?
    Jop, aber so sehr diese Geschichte ganz bestimmt einen wahren Kern hat, ist sie zumindest zum Teil doch nur eine moderne Legende, die sich tapfer im Gedächtnis der Spieler hält. Wir erinnern uns, die japanische Wirtschaft kurz vor dem Zusammenbruch usw.
    Aber so oder so ist das beim ersten Dragon Quest wohl noch nicht passiert, großer Erfolg hin oder her. Etwas Zeit brauchten die Japaner dann doch, um RPGs für sich zu entdecken ^^ Wenn ich mich nicht irre, wurde das ab DQIII so richtig heftig.
    Zitat Zitat
    Mich würde interessieren, welche "Kleinigkeiten" Nintendo da denn zensierte?
    Gab da anscheinend ursprünglich einige frivole Witze *g* Genau weiß ich das aber nicht, habe die US-Version durchgespielt und das japanische Original nur eine halbe Stunde oder so angezockt, ohne ernsthaft zu versuchen, die kurzen Texte zu übersetzen (könnte ich eigentlich mal machen, wäre ne gute Übung ^^). Länger ging nicht, ich hab von den Charaktersprites beinahe Augenkrebs bekommen.

    Da musst du Muad fragen, um Genaueres zu erfahren ... anscheinend war es möglich, in Brecconary ein Mädel abzuschleppen und mit ihr im Inn zu übernachten, hehe. Bin aber nicht sicher, ob das nur auf die GBC-Version zutrifft.
    Zitat Zitat
    Edit.: Vielleicht wäre ein Gameplay Video für diejenigen interessant, die das Spiel noch nicht gesehen haben.
    -> http://www.youtube.com/watch?v=__T99Yhdi30
    Kaum zu glauben, das das früher Spaß gemacht hat.
    Geil, oder ?

    Einmal hat mich das Vieh auf nur noch 2 HP runtergebracht, aber mit Healmore hat es trotzdem locker geklappt. Ich glaub auf dem Level hat der Dragonlord auch ziemlich schlechte Karten.

    Übrigens: Ich hab mich scheckig gelacht, als der vor dem Kampf noch einen auf Darth Vader macht und irgendetwas davon faselt, dass er so einen großen Krieger wie mich gut gebrauchen könnte und ob ich nicht an seiner Seite die Hälfte des Landes regieren möchte ^^ Wenn man "Ja" wählt, was ich natürlich ausprobieren musste (Versuchung zu groß), geht man natürlich mit einem fiesen Kommentar Game Over.

    Auf den Rest des Endings gehe ich später noch ein.

    Habe selbst übrigens einige Screenshots gemacht, aber weiß grade nicht, wo ich die hochladen soll.

  5. #5
    *lol* ein wirklich geniales Review Wolfi, hut ab.
    Ich selber hab DQ nicht so wirklich lange gespielt und die Serie sagt mir auch aufgrund der "mangelnden Story" eher nicht so zu, dennoch wollte ich DQ I mal eine Chance geben.
    Aber wie du bereits sagtest: Von den Charakter Sprites bekommt man ja wirklich Augenkrebs O_O

  6. #6
    Hi!
    Wirklich gut erklärt: Game On Reif
    Also mir persönlich gefällt Dragon Quest ganz gut - könnte aber auch unter anderem daran liegen, dass es eins meiner ersten Rollenspiele war

    lg

    Dark
    Geändert von Darkspirit (30.11.2007 um 02:39 Uhr)

  7. #7
    So, ich habs dir ja versprochen. Ds Review ist wieder mal erstklassig gelungen und mehr als fair beschrieben. Immerhin haben wir es hier nicht nur mit einem Klassiker zu tun, sondern mit dem Klassiker schlechthin, was sich natürlich auch in allen Bereichen so richtig zeigt. Du bist da sicher beim Spielen mit der richtigen Einstellung reingegangen: Davor gabs nix, und danach wurde halt alles andere besser oder sagen wir: anders gemacht. Überaus archaisch das ganze, aber nicht ohne Charme... eben der unvergleichliche Dragon Quest Charme, der die Spieler in seinen Bann zieht. Genau das, was auch Horii wollte:

    Zitat Zitat von Horii Yuji
    Ich denke, das Rollenspielgenre an sich ist ziemlich faszinierend. Als ich zum ersten Mal Dragon Quest gemacht habe, waren Computer-Rollenspiele auf immer noch sehr stark im Bereich der Hardcore-Fans und nicht besonders zugänglich. Also hab ich beschlossen, ein System zu kreieren, welches verständlich war und einen emotional beteiligt. Und dann hab ich meine Geschichte in dieses Rahmenwerk gesteckt.

    Geschichten für Rollenspiele kamen ursprünglich von den Spielern, nicht von den Erzeugern. Allerdings benötigt man da als Spieler ein gewisses Talent. Also erfand ich einen Geschichtsfluß und hab den Spieler in die Rolle des Helden schlüpfen lassen, sodass er die Geschichte aus erster Hand erlebt.

    Ich war außerdem sorgfältig bei der Gestaltung der Welt, in der sich Spieler wirklich wohl fühlen sollten. Zum Beispiel bei den Kampfnachrichten. Die meisten Spiele zu dieser Zeit zeigten Nachrichten wie "Das Monster wurde getötet!" an. In Dragon Quest I wollte hab ich mich allerdings für die wärmere Form "Das Monster wurde besiegt" entschieden.

    Ich erschuf eine Welt, in der die Spieler zu Helden wurden und ihre eigenen Abenteuer in einer warmen und humorvollen Welt erleben konnten. Ich denke, dass dieser Stil sehr zur Beliebtheit der Serie beigetragen hat.
    Quelle: Nintendo Power.

    Gehen wir also mal alles der Reihe nach durch, mit dem Wissen eines jungen, japanischen Teenagers Mitte der 80er Jahre:

    Story:

    Falsche Einstellung: Wie, der König erzählt mir das gleiche wie das Handbuch... und das war's dann schon?
    Bessere Einstellung: Naja, die Stadtbewohner haben wenigstens ein paar witzige Geschichten zu erzählen.
    Richtige Einstellung: Ich bekomme am Ende das Mädchen! Und die Schnecke aus Tantegel auch!

    Klar, die Story ist der typische Held-rettet-Prinzessin-Plot, aber um die Geschichte gings in Dragon Quest ja auch nie, sondern eher darum, wie man selbst die Geschichte erlebt. Wenn man so durch Alefgard streift und sich von den verschiedenen Leuten Legenden über Garin, Erdrick und Co. erzählen lässt, gefährliche Orte entdeckt oder so manche Stadt von fiesen Monstern befreit, mit den Hilfsmitteln, die einem ein Wanderer ein paar Städte zuvor erst ans Herz gelegt hat, kommt doch wahres Rollenspiel-Feeling auf. Und das ist auch der Kern in der gesamten Reihe, und wurde später noch viel besser ausgebaut (am besten wohl in DQ7... wobei das Entdeckergefühl in DQ3 und DQ8 am herausragendesten war... wie auch immer, ich schweife ab).

    Außerdem gibts noch zusätzliche Background-Info (ob die aus dem Manual kommt oder aus der zahlreichen Zusatzliteratur, weiß ich nicht mehr) den Dragonlord betreffend, der ja auch eine eigene Geschichte hat.

    Mir selbst fehlt es ein wenig schwer, die Geschichte nur auf DQ1 konzentriert zu betrachten, weil das ganze ja nur der Auftakt zur Roto Trilogie ist, wie du schon richtig erwähnt hast, Enkidu. Und so gesehen, als erstes Kapitel einer großen Saga erfüllt er seine Dienste voll und ganz.

    Was die Übersetzungen angeht, so hat Nintendo damals schon einiges weggelassen bzw. abgeändert, ebenso in den restlichen NES-Teilen. Zum einen wurden sämtliche Referenzen auf das Christentum entfernt und Kreuze bsp.weise durch den Davidsstern ersetzt. Später mit der Einführung der Truppen (also ab DQ2) wurden gefallene Charaktere in Särge gelegt. In Dragon Warrior allerdings schleppt man keine Särge mit sich, sondern Geister laufen einem nach. Und das schlimmste: Sämtliches Fluchen oder frivole Anspielungen wurden restlos gestrichen. Also kein Schäferstündchen mit dem Groupie in Tantegel (Brecconary), kein Puff-Puff (dt: Oh La La) in Kol, kein alter Spanner bei den heißen Quellen... ach, der ganze, schöne Toriyama/Horii Humor geht flöten Dafür sprechen sie nach "ye olde tongue" und der Held kann in alle vier Richtungen blicken, ist ja schon was.

    Die GBC Fassung hält sich übrigens stärker am japanischen Original und hat alle frivol-schlüpfrigen Scherze dabei. Auch kann man wieder Särge schleppen.

    Ich möchte dann noch schnell ausholen und den Dragonlord groß hervorheben, dem Antagonisten schlechthin Zumindest für die damalige Zeit... dass man gegen einen Obermotz am Ende kämpft ist ja nichts neues, aber dass der nach der Hälfte des Kampfes sein wahres Gesicht zeigt und dann noch so ikonisch sich vor einem aufpflanzt... also, das hat schon was! Ich bin übrigens sehr froh, dass der Knabe in den aktuelleren DQ-Spielen hie und da wieder einen Cameo-Auftritt hat. Wo verrate ich aber nicht, Enkidu, dass musst du schon selbst herausfinden

    Gameplay:

    Falsche Einstellung: Ächz, noch ein Zufallskampf ...
    Bessere Einstellung: Naja, wenigstens kann ich nebenbei CSI schauen, ohne was wichtiges zu versäumen.
    Richtige Einstellung: Yippie! Noch 134 Zufallskämpfe und ich kann mir endlich eine Full Plate Armor leisten!

    Ich weiß, genauso archaisch, nicht? Trotzdem... denkt mal an folgendes: Ihr stapft in einer relativ großen Welt umher und entdeckt eine Menge an Fieslingen, die alle oft erst nach hochleveln, mit neuen Waffen oder mit neuen Zaubersprüchen zu bekämpfen sind. Dann taucht auf einmal einer auf, der euch bekannt vorkommt, und ist dank Re-Color Sprite komplett anders zu bekämpfen! Dann gibts magische Schlüssel.. und ihr entdeckt sogar einen Ort, wo ihr die billig kaufen könnt. Ihr müsst ein paar uralte Items zusammenklauben um eure Quest zu erledigen. Ihr könnt die Prinzessin in euren Armen nach Hause tragen (wenn ihr wollt, könnt ihr sie sogar mit zum Dragonlord bringen ), ihr könnt außerdem ein paar echt tolle, alte und legendäre Waffen/Ausrüstungen finden, von denen ihr irgendwo in einer Stadt gehört habt. Und hey, was ist das für eine Oberfläche, die zieht mir ja Lebenspunkte ab, aber mein Magic Armor schützt mich davor.

    Ja klar, Basics... aber damals alles neu und innovativ. Nahezu richtungsweisend.

    Außerdem gilt für das Gameplay das gleiche wie für die Story: Seinen Helden auszubauen, zu stärken, ihn besser auszurüsten ist genauso wichtig als ihn heil durch die Spielwelt zu bringen und ihn die Geschichten der Dorfbewohner anhören zu lassen. Erfahrung sammeln auf zwei Ebenen!

    Ich weiß nicht, ob ihr Ultima kennt ... also die PC Spiele, nicht die runtergeschraubte und auf DQ angepasste NES-Fassung Dragon Quest ist sozusagen eine Art Ultima Light... auch light-hearted, also viel lockerer und witziger, und das Gameplay halt auf die Basis-Features zugeschnitten.

    In den Remakes gibts übrigens eine Vielzahl an Kommandos nicht mehr, da wurde alles auf den A-Button verlagert... zum Glück Die DQ-Menüs können ja ziemlich nervend sein in den ersten Teilen, aber spätestens bei DQ7 wird jeder eingestehen, dass es nichts schnelleres und komfortableres in einem Rollenspiel gibt als schwarze Textboxen

    Was ich noch erwähnen möchte sind die zum Teil knüppelharten Dungeons. Also, im Original ist das ganze noch unglaublich labyrinthartig und zum Teil richtig fies, vor allem mit dem eingeschränkten Sichtfeld. Gottseidank etwas, dass man im Remake geändert hat.

    Achja, noch etwas zu den Passwörtern im Original. Leider etwas, dass durch das Speichern verloren geht (auch wenn man danken kann, dass der Batteriegestützte Speicher endlich seinen Weg in die Module gefunden hat): Es gibt ein paar Gag-Passwörter, mit denen man spezielle Eigenschaften freischalten konnte... ähnlich wie Cheats. "Schleim ist arm aber Skelett ist reich" brachte zum Beispiel unendlich Gold

    Grafik:

    Falsche Einstellung: Argh, meine Augen!
    Bessere Einstellung: Das ist von Toriyama, das muss gut sein!
    Richtige Einstellung: Wow, Farbgrafik! Und viel besser als auf meinem Colecovision!

    Zugegeben, optisch ist keins der NES-DQs eine Pracht, aber wenigstens hat DQ1 noch den großen Pluspunkt, dass es farbige Hintergründe gibt, in denen wirklich wunderschön ausgearbeite Monstersprites rumlaufen. Der Feld und Weltkarten-Modus ist natürlich ätzend, aber seid froh, dass ihr nicht das japanische Original gespielt habt

    Die Remakes sehen alle echt klasse aus. Das Super Famicom Remake sieht so aus wie DQ5 .. also hübsch bunt. Die GBC-Remakes orientieren sich an Dragon Quest Monsters mit ein paar Upgrades. Am hübschesten ist wohl die Fassung fürs Handy ... DQ6-ähnlich.

    Sound:

    Falsche Einstellung: Pieps, Dudel, Ding, AUTSCH!
    Bessere Einstellung: Eine Melodie? Ich hör da tatsächlich eine Melodie?
    Richtige Einstellung: Die Weltkartenmusik ist ein wahrer Ohrwurm!

    Es tut mir fast ein bissl weh, dass du dem Sound nur 2/5 gibst... die Soundeffekte sind nämlich wirklich in Ordnung (und werden auch noch 2008 verwendet ), und der Soundtrack ist einfach himmlisch! Gerade das Overworld-Theme, ... "Unknown World" genannt, ist einer meiner absoluten Lieblingstracks überhaupt, nicht nur in DQ, sondern generell bei Videospielen. Auch fasst "Unknown World" das Hauptthema des Spiels, und der gesamten Reihe, das Entdecken und Erforschen, so gut in Töne wie kein zweites Stück. Hm, ich sollte dir echt mal die Symphonic Suites zukommen lassen


    Mein Fazit: Dragon Quest sollte man wirklich nur dann spielen, wenn man mit Retro-RPGs umgehen kann und ein wenig Sinn für Geschichte hat. Heutzutage schrecklich überholt, aber im richtigen Licht unglaublich sympathisch Ich liebe dieses Spiel und zocks hie und da wieder einmal gerne. Die GBC Fassung hat man ja an einem Tag durch


    Also, was deine Screenshots angeht.. wenn du willst, schick sie mir einfach per Mail an muaddib@dragon-quest.net, und ich stell sie auf meine Seite. Ich hab ja auch gut 100 Shots von der GBC Version, von denen ich einige auch mal online bringen möchte.


    Außerdem bin ich sehr gespannt über deine Meinung zum Ending. Du musst es mir erzählen ... No? But thou must!


    Ach, und sag mir, ob ichs richtig gemacht hab... ich hab schon lang in keinem RPGH mehr gepostet

  8. #8

  9. #9
    Zitat Zitat von MuadDib Beitrag anzeigen
    Ich bin übrigens sehr froh, dass der Knabe in den aktuelleren DQ-Spielen hie und da wieder einen Cameo-Auftritt hat. Wo verrate ich aber nicht, Enkidu, dass musst du schon selbst herausfinden
    Naja, in den aktuelleren fällt mir der Kerl nicht ein, aber damals als ich Dragon Quest Monsters für den Gameboy gespielt hatte, hatte ich den als Monster. Keine Ahnung mehr wie der da hieß, aber als ich das Video oben gesehen habe, hat mich das sofort an ihn erinnert.
    ~Death's vastness holds no peace. I come at the end of the long road - neither human, nor devil. All bends to my will~

    ~What do you intend to accomplish by avoiding... God's justice? Where will you go...?~

  10. #10
    Zitat Zitat von ShooterInc. Beitrag anzeigen
    Naja, in den aktuelleren fällt mir der Kerl nicht ein, aber damals als ich Dragon Quest Monsters für den Gameboy gespielt hatte, hatte ich den als Monster. Keine Ahnung mehr wie der da hieß, aber als ich das Video oben gesehen habe, hat mich das sofort an ihn erinnert.

  11. #11
    Zitat Zitat von MuadDib Beitrag anzeigen
    Klar, die Story ist der typische Held-rettet-Prinzessin-Plot, aber um die Geschichte gings in Dragon Quest ja auch nie, sondern eher darum, wie man selbst die Geschichte erlebt. Wenn man so durch Alefgard streift und sich von den verschiedenen Leuten Legenden über Garin, Erdrick und Co. erzählen lässt, gefährliche Orte entdeckt oder so manche Stadt von fiesen Monstern befreit, mit den Hilfsmitteln, die einem ein Wanderer ein paar Städte zuvor erst ans Herz gelegt hat, kommt doch wahres Rollenspiel-Feeling auf. Und das ist auch der Kern in der gesamten Reihe, und wurde später noch viel besser ausgebaut (am besten wohl in DQ7... wobei das Entdeckergefühl in DQ3 und DQ8 am herausragendesten war... wie auch immer, ich schweife ab).
    Ich glaube darum hat mir das Spiel in der kurzen Zeit auch wirklich Spaß gemacht (auch wenn es ein wenig masochistisch war ^^): Dragon Quest ist sozusagen klassisch im klassischen Sinne! Wenn neuere RPGs irgendwelche Klischees massenhaft abspulen, dann sind diese nicht nur langweilig, sondern meistens auch noch sehr billig verdeckt und vertuscht. Das gleiche Prinzip, die gleichen Plot-Devices, nur ist es dann eben ein High-Tech-Imperium und kein Drachenlord, und ein draufgängerischer, vorlauter Junge mit supermysteriöser Vergangenheit und kein legendärer Held. Aber Klischee bleibt Klischee. Nur sind diese Neuauflagen der alten Themen oft richtig mies umgesetzt. Dragon Quest hingegen ist in der Beziehung ein Spiel von Ehrlichkeit und Reinheit *g* Wenn schon eine wichtige weibliche Figur gerettet werden muss, dann lasst es verdammt nochmal eine Prinzessin sein, wenn es schon einen monströsen Obermotz gibt, so sei es bitte ein Drache! Von Königreichen und Helden ... tatsächlich ist DQ eigentlich gar nicht klischeehaft, weil es diese späteren Klischees überhaupt erst begründet hat. Und so macht mir das minimalistische Abenteuer auch echte Freude - es stellt keine Ansprüche an mich, ich stelle keine Ansprüche an das Spiel. Dragon Quest ist wirklich pur und gewinnt dadurch einen besonderen Charme
    Zitat Zitat
    Mir selbst fehlt es ein wenig schwer, die Geschichte nur auf DQ1 konzentriert zu betrachten, weil das ganze ja nur der Auftakt zur Roto Trilogie ist, wie du schon richtig erwähnt hast, Enkidu. Und so gesehen, als erstes Kapitel einer großen Saga erfüllt er seine Dienste voll und ganz.
    Mir fällt das nicht schwer, weil ich die anderen Teile ja noch nicht kenne. Aber ich bin schon gespannt. Obwohl ich ja ungefähr weiß, was mich erwartet (unter anderem auch durch deine Seite). Und die Weltkarten von DQII und III verraten ja auch schon einiges, hehe.
    Zitat Zitat
    Zum einen wurden sämtliche Referenzen auf das Christentum entfernt und Kreuze bsp.weise durch den Davidsstern ersetzt.
    Okay, DQ sollte da gewiss nicht die einzige RPG-Reihe bleiben, die mit solchen Maßnahmen zu kämpfen hatte. Blöde religionsfanatische Amis eben >_>
    Zitat Zitat
    Später mit der Einführung der Truppen (also ab DQ2) wurden gefallene Charaktere in Särge gelegt. In Dragon Warrior allerdings schleppt man keine Särge mit sich, sondern Geister laufen einem nach.
    Das allerdings war mir entweder nicht bekannt oder nach langer Zeit wieder entfallen *lol* Echt geil. Man stelle sich das in heutiger Grafikpracht vor, muhaharr. Und wie schnell der Protagonist dann weiterkommt, wenn er seine Kameraden in riesengroßen Holzkisten hinter sich herzieht.
    Zitat Zitat
    Richtige Einstellung: Yippie! Noch 134 Zufallskämpfe und ich kann mir endlich eine Full Plate Armor leisten!
    Tatsächlich trifft das ziemlich genau auf meinen DQ-Durchgang zu. Ich habe meiner Ausrüstung und dem Gold richtig entgegengefiebert, weil man damit endlich stark genug ist, um neue Gebiete zu betreten usw.
    Fand außerdem, dass das schon ein spannendes Konzept war, das in dem Genre in den folgenden Jahren mehr und mehr untergegangen ist: In DQ kann man ja praktisch von Anfang an die ganze Welt erkunden. Man muss nur stark genug sein. Da ma das im normalen Spielverlauf jedoch nicht ist, tastet man sich langsam von Gebiet zu Gebiet vor. Aber man hat die theoretische Freiheit und von Beginn an Zugang zu weit entlegenen Orten. So etwas würde ich gerne mal in einer Final Fantasy Spielwelt auf PS3-Niveau sehen ...
    Zitat Zitat
    Ihr könnt die Prinzessin in euren Armen nach Hause tragen (wenn ihr wollt, könnt ihr sie sogar mit zum Dragonlord bringen )
    Das geht? Ist ja krass ^^
    Zitat Zitat
    Seinen Helden auszubauen, zu stärken, ihn besser auszurüsten ist genauso wichtig als ihn heil durch die Spielwelt zu bringen und ihn die Geschichten der Dorfbewohner anhören zu lassen. Erfahrung sammeln auf zwei Ebenen!
    Auch das ist leider im Laufe der Jahre verloren gegangen. Ich finde es immer wieder toll, wenn man selbst Nachforschungen anstellen darf und muss, um weiterzukommen. Zum Beispiel um die Lage einer bestimmten Stadt zu erfahren. In Wild Arms 3 gab es das teilweise noch, da wurden einem die Koordinaten zu bestimmten Orten gesagt, die man dann auf der Weltkarte suchen musste.
    NPCs sind doch heute in dem Genre total sinnlos geworden. Sie haben selten was wichtiges zu sagen. Wären sie noch heute ein bisschen mehr so wichtig für den Spielverlauf wie in DQ, das wäre echt wunderbar.
    Zitat Zitat
    In den Remakes gibts übrigens eine Vielzahl an Kommandos nicht mehr, da wurde alles auf den A-Button verlagert... zum Glück Die DQ-Menüs können ja ziemlich nervend sein in den ersten Teilen, aber spätestens bei DQ7 wird jeder eingestehen, dass es nichts schnelleres und komfortableres in einem Rollenspiel gibt als schwarze Textboxen
    Du hast sie doch alle gespielt. Also frage ich mal direkt: Wie lange haben sich diese überflüssigen Menüs zum Türen öffnen, Leute ansprechen und Treppen steigen denn noch in der Serie gehalten?

    Das hatte doch noch etwas recht adventure-mäßiges an sich. Imho vor allem einer der Verdienste von Final Fantasy, das alles durch einen einfachen Knopfdruck vereinfacht zu haben. Bis FF und auch noch eine ganze Weile danach findet man NES-RPGs, die es DQ in der Beziehung gleichtun (oder sogar nichts anderes als dreiste DQ-Klone sind).
    Zitat Zitat
    Was ich noch erwähnen möchte sind die zum Teil knüppelharten Dungeons. Also, im Original ist das ganze noch unglaublich labyrinthartig und zum Teil richtig fies, vor allem mit dem eingeschränkten Sichtfeld.
    Au jau o_o'
    Ich war ja auf viel vorbereitet, aber damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet, dass ich beim Betreten des ersten Dungeons praktisch nur meine Spielfigur und ansonsten einen schwarzen Bildschirm sehen würde. Später wird es mit den Kerzen und dem Zauber zwar ein bisschen besser, aber schon ein heftiger Einfall, da man sich so leicht verirren kann. Ich muss gestehen, dass ich mir in ein paar Situationen Kartenmaterial angeschaut habe, weil ich keine Lust hatte, bei den üblen Gegnern ewig lange in der Dunkelheit umherzuirren.
    Zitat Zitat
    Zugegeben, optisch ist keins der NES-DQs eine Pracht, aber wenigstens hat DQ1 noch den großen Pluspunkt, dass es farbige Hintergründe gibt, in denen wirklich wunderschön ausgearbeite Monstersprites rumlaufen. Der Feld und Weltkarten-Modus ist natürlich ätzend, aber seid froh, dass ihr nicht das japanische Original gespielt habt
    Ich fand den Kampfhintergrund überraschend farbig und schön, deshalb hab ichs auch extra im Review erwähnt. Verrückt, dass einen sowas eher an SNES-Niveau erinnert, obwohl das Spiel doch das erste seiner Art ist, und zwar auf ner 8-Bit-Konsole. Eine Schande, dass das in DQII bis IV nicht irgendwie beibehalten werden konnte. Aber da haben die Entwickler wohl einfach dem Gameplay den Vortritt gelassen und dafür ein wenig bei der Optik gespart. Vermutlich wäre die Hardware auch gar nicht in der Lage gewesen, mehrere bunte Monster und die Anzeigen für mehrere Helden mitsamt so einem hübschen Hintergrund darzustellen.

    Oh, und ich hab die japanische Version wie gesagt angespielt -_^ War eine bewusstseinserweiternde Erfahrung sozusagen.
    Zitat Zitat
    Außerdem bin ich sehr gespannt über deine Meinung zum Ending. Du musst es mir erzählen ... No? But thou must!
    Ehrlich gesagt weiß ich nach so langer Zeit gar nicht mehr, was ich ursprünglich dazu posten wollte. Aber wer das Spiel durchgezockt hat, der wird diese berühmte Szene ja eh verinnerlicht haben *g*
    Wie oft wurden wir in unzähligen RPGs mit nur scheinbaren Entscheidungsmöglichkeiten gequält? Da habt ihrs: Alles die Schuld von DQ !!


    Im Original sieht das übrigens so aus ...
    Zitat Zitat
    ローラ「待って下さいませ!
    Lora: Please wait!

    ローラ「その あなたの 旅に ローラも おしも至当ございます。
    Lora: It is proper that I too accompany you on your journey.

    ローラ「このローラも 連れてって 下さいますわね?
    Lora: Will you please take me along also?

    いいえ:No
    ローラ「そんな 酷い……。
    Lora: How cruel....

    いいえ:No
    ローラ「そんな 酷い……。
    Lora: How cruel....

    いいえ:No
    ローラ「そんな 酷い……。
    Lora: How cruel....

    (...)

    はい:Yes
    ローラ「嬉しゅうございます。 ぽっ
    Lora: I am so happy! *Kiss*

    ヒーローの 新たな旅が 始まる。
    Hero's new journey begins.
    Zitat Zitat
    Ach, und sag mir, ob ichs richtig gemacht hab... ich hab schon lang in keinem RPGH mehr gepostet
    Natürlich hast dus richtig gemacht. Und ich freue mich über jeden Beitrag (Naja, fast jeden >_>). Besonders wenn jemand so beherzt bei der Sache ist! Und so viele Reviews habe ich ja auch nicht mehr veröffentlicht - gemessen daran liegt dein letzter Beitrag, der glaub ich im RPGH zu Grandia Xtreme war, gar nicht so lange zurück.

  12. #12
    Es dauert immer ein wenig

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Und so macht mir das minimalistische Abenteuer auch echte Freude - es stellt keine Ansprüche an mich, ich stelle keine Ansprüche an das Spiel
    In diesem Zusammenhang möchte ich schnell noch den Schwierigkeitsgrad ansprechen, der europäische Spieler immer wieder zu schaffen macht, obwohl Horii der Meinung ist, dass die Dragon Quest Spiele ziemlich einsteigerfreundlich sind. Und weißt du was, das sind sie auch! Es stellt keine Ansprüche an dich... du kannst sofort rein ins Spiel und dich sofort zurechtfinden. Lauf ein wenig herum, kämpfe, werde stärker... wenn du stirbst ist das Spiel nicht gleich vorbei, etc. Du darfst aber von Dragon Quest auch nicht erwarten, dass du in den ersten 5 Spielstunden von Cutscene zu Cutscene gejagt wirst... und ich denke, dass eher da das Problem liegt.

    Und dafür, dass das Spiel so wenig abverlangt, ist es unheimlich belohnend, aber dazu komme ich später nochmal

    Zitat Zitat
    Mir fällt das nicht schwer, weil ich die anderen Teile ja noch nicht kenne. Aber ich bin schon gespannt. Obwohl ich ja ungefähr weiß, was mich erwartet (unter anderem auch durch deine Seite). Und die Weltkarten von DQII und III verraten ja auch schon einiges, hehe.
    Ja. Ich hab mich zwar bemüht, möglichst Spoiler-frei zu schreiben.. aber alleine das Wort "Prequel" verrät schon einiges Aber sei gewiss, das ist -- wie schon bei Dragon Quest -- nicht unbedingt ein Problem, weil es wieder hauptsächlich auf das Abenteuer an sich ankommt. Gerade Dragon Quest III macht das großartig, in jedem kleinen Dorf gibts soviele Geschichten zu hören und Abenteuer zu erleben, dass man wirklich das Gefühl hat, viel von der Welt mitzubekommen. Ganz Cutscene-frei

    Zitat Zitat
    Okay, DQ sollte da gewiss nicht die einzige RPG-Reihe bleiben, die mit solchen Maßnahmen zu kämpfen hatte. Blöde religionsfanatische Amis eben >_>
    Naja, political correctness bei unzähligen Splittergruppen eben... aber warum man dann christliche Symbole durch jüdische ersetzt, ist mir ein klein wenig entgangen Wie gesagt waren das ja nicht die einzigen Änderungen ... zum einen die frivolen, schweinischen Dialoge und das Fluchen. Du weißt, Sex ist schlimmer als Gewalt, zumindest in Amerika

    Was man ihnen aber anerkennen muss, ist die Mühe und die Detailverliebtheit, mit denen man sich an die Lokalisierung gemacht hat. Nicht nur das Graphikupdate, aber alles auf eine stimmige D&D-like Fantasy-Welt zu trimmen erfordet schon eine Menge Arbeit. Und nicht nur im Spiel, auch sämtliche Artworks von einem Fantasy-Zeichner nachzuzeichnen (um Prinz Eisenherz Comics alle Ehre zu machen), der aber noch erkennbar den Ursprung bei den Klamotten hinterlässt, anstatt was komplett einiges zu schaffen, ist richtig erstaunlich. Und mir gefällt der Stil!

    Keine Frage, ich hab es so, wie es jetzt ist, viel viel lieber. Aber in der damaligen Zeit, wo man gerade so textlastige Spiele auch einfach in Japan lassen hätte können*, soviel Aufwand zu betreiben, und dabei nicht so enorm zu entgleisen wie unser Hollerö-Pogopuschel. Hut ab!

    *Klar.. man roch das große Geld, das in Japan floß ... aber über 4 Episoden mit enormen Verkaufszahlrückgängen das ganze so durchziehen? Nö, sicher nicht

    Wenn du willst, schicke ich dir gern die US-Manuals und die dazugehörigen JAP-Toriyama Artworks Apropos US-Anpassungen: KULT

    Zitat Zitat
    Das allerdings war mir entweder nicht bekannt oder nach langer Zeit wieder entfallen *lol* Echt geil. Man stelle sich das in heutiger Grafikpracht vor, muhaharr. Und wie schnell der Protagonist dann weiterkommt, wenn er seine Kameraden in riesengroßen Holzkisten hinter sich herzieht.
    Spiel doch einfach Dragon Quest VIII ... Na gut, die Särge zieht er nicht mit sich rum... aber man bekommt sie durchaus zu sehen. Eine Freundin von mir war davon sehr begeistert... "so herrlich morbid, und so wunderbar humorvoll" waren ihre Worte

    Zitat Zitat
    Tatsächlich trifft das ziemlich genau auf meinen DQ-Durchgang zu. Ich habe meiner Ausrüstung und dem Gold richtig entgegengefiebert, weil man damit endlich stark genug ist, um neue Gebiete zu betreten usw.
    Ganz genau! Da möchte ich nochmal das mit dem "Belohnen" ansprechen. Dragon Quest schafft es doch, über weite Strecken nie frustrierend oder ähnlich zu sein, sondern immer wieder mit Kleinigkeiten zu belohnen! Meist halt durch tolle neue Items oder Fähigkeiten. In Dragon Quest I noch sehr, sehr minimalistisch, aber auch das erweitern die Entwickler in den Nachfolgern ungemein. Ich freu mich darauf, wenn du Dragon Quest II spielst. Es ist schon enorm, was für einen großen Sprung da man gemacht hat. Und wenn du dann daran denkst, was ein Spieler, der vorher nur Dragon Quest gekannt hat, alles sieht und (mit)bekommt, wenn er die Welt erkundet, ist schon richtig beeindruckend.

    Aber da unterhalten wir uns, wenn es soweit ist! Nun ... wann ist es soweit?

    Zitat Zitat
    Fand außerdem, dass das schon ein spannendes Konzept war, das in dem Genre in den folgenden Jahren mehr und mehr untergegangen ist: In DQ kann man ja praktisch von Anfang an die ganze Welt erkunden. Man muss nur stark genug sein. Da ma das im normalen Spielverlauf jedoch nicht ist, tastet man sich langsam von Gebiet zu Gebiet vor. Aber man hat die theoretische Freiheit und von Beginn an Zugang zu weit entlegenen Orten. So etwas würde ich gerne mal in einer Final Fantasy Spielwelt auf PS3-Niveau sehen ...
    Ich hab überlegt und bin draufgekommen, dass die von Anfang verfügbare Spielwelt schon in Dragon Quest II nicht mehr vorhanden ist. Was aber nicht viel ausmacht. Die Welt ist vierfach größer, und ein gutes Viertel ist von Beginn an frei zugänglich, also trifft man sich da wieder in der Mitte Außerdem machts Spaß, Quest Items zu besorgen, die ebensoviel Backgroundstory wie das ganze Rainbow-Dingsdi haben

    Zitat Zitat
    Das geht? Ist ja krass ^^
    Jupp.. die Koordinaten des Emblem of Roto ändern sich nie, und wenn du weißt, wo du suchen musst, findest du das Item auch im Spiel. Ich glaube, das erste Item, dass an einem bestimmten Ort erst durch ein getriggertes Ereignis erscheint, gibts in Dragon Quest II. Aber da ists auch nur ein einziges.
    Jaja, die Evolution eines Genres

    Zitat Zitat
    Auch das ist leider im Laufe der Jahre verloren gegangen. Ich finde es immer wieder toll, wenn man selbst Nachforschungen anstellen darf und muss, um weiterzukommen. Zum Beispiel um die Lage einer bestimmten Stadt zu erfahren. In Wild Arms 3 gab es das teilweise noch, da wurden einem die Koordinaten zu bestimmten Orten gesagt, die man dann auf der Weltkarte suchen musste.
    NPCs sind doch heute in dem Genre total sinnlos geworden. Sie haben selten was wichtiges zu sagen. Wären sie noch heute ein bisschen mehr so wichtig für den Spielverlauf wie in DQ, das wäre echt wunderbar.
    Ja, mir wäre da auch über weite Strecken kein Rollenspiel aufgefallen, wo das noch so wäre, muss aber da zur Verteidigung des Genres auch sagen, dass ich schon ewig kein Nicht-DQ-RPG mehr gespielt habe. Von ein paar Klassikern abgesehen. Die aktuelle Generation hab ziemlich gut ausgelassen.
    Der Kontakt mit den NPCs ist aber in der gesamten Reihe ziemlich wichtig. Man bekommt nur so das meiste über die Story mit. Entweder die NPCs quatschen über Alltägliches in der Stadt und machen sich ihre Gedanken über andere NPCs, oder sie erzählen etwas, was sie über irgendein Ereignis, einen Fiesling oder irgendetwas anderes den Gesamtplot betreffend gehört oder erlebt haben. Oder sich machen einen Scherz. Und wenn in der Spielwelt wieder was schlimmes passiert ist, geben sie einen anderen Kommentar ab. Heutzutage wir das ganze mit Cutscenes abgehandelt. Klar, ein sehr effektvolles Stilmittel, dass von Dragon Quest lange, lange Zeit sehr stiefmütterlich behandelt worden ist, während andere es damit übertrieben haben. Final Fantasy X zum Beispiel -- wobei da auch nur ich den Eindruck haben könnte, ich reagier da ziemlich sensibel . Aber gut: Xenosaga als ein anderes, weit schlimmeres

    Zitat Zitat
    Du hast sie doch alle gespielt. Also frage ich mal direkt: Wie lange haben sich diese überflüssigen Menüs zum Türen öffnen, Leute ansprechen und Treppen steigen denn noch in der Serie gehalten?
    Das mit den Treppen hat man schnell wieder ad acta gelegt Truhen und Türen werden immer noch mit Kommando geöffnet (wobei man glaub ich SEARCH für die Truhen verwendet).. und Talk .. ja, Talk hat es bis Dragon Quest VIII überlebt!

    Gut, mit dem Super Famicom hatte man auf einmal ungeahnte Möglichkeiten und zwei weitere Buttons, wo man einen als Shortcut verwendet hat. Da ab diesem Zeitpunkt keiner mehr in die Menüs gewatschelt ist, hat man in Dragon Quest VII hat man einen weiteren Sinn für das "Talk"-Kommando gefunden und so eine Funktion eingebaut, mit der man mit den eigenen Party-Mitgliedern plaudern kann. Eins DER besten Features überhaupt. Die eigenen Mitstreiter Kommentare zu aktuellen Ereignissen abgeben zu lassen bringt unglaublich viel Witz ins Spiel und kann auch für eine großartige Charakterentwicklung sorgen! Gottseidank ein Feature, dass man auch in den DS Remakes übernommen hat... auf das freu ich mich schon riesig. Die DQ4-Charas gehören immer noch zu meinen Lieblingen, ich denke, dass dieser "Party Talk" da ihnen noch einen gehörigen Schub gibt.

    Zitat Zitat
    Au jau o_o'
    Ich war ja auf viel vorbereitet, aber damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet, dass ich beim Betreten des ersten Dungeons praktisch nur meine Spielfigur und ansonsten einen schwarzen Bildschirm sehen würde. Später wird es mit den Kerzen und dem Zauber zwar ein bisschen besser, aber schon ein heftiger Einfall, da man sich so leicht verirren kann. Ich muss gestehen, dass ich mir in ein paar Situationen Kartenmaterial angeschaut habe, weil ich keine Lust hatte, bei den üblen Gegnern ewig lange in der Dunkelheit umherzuirren.
    Klar, aber der Umstand trägt dann doch wieder etwas zum Charme des Spiels bei. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, als ich früher vorm TV gesessen bin und bei DQ4 und Zelda selbst Karten angefertigt hab, um mich zurechtzufinden. Ich kann mir bei den DQ1-Dungeons nur zu gut vorstellen, wie sich da einige Spieler gefühlt haben, als es noch kein Internet gab, in dem man sich die Karten besorgen konnte Und du glaubst gar nicht, wie groß die Freude war, als im Offiziellen Nintendo Spieleberater für NES eine riesige Oberweltkarte von Zelda drin war, die alle Geheimnisse gezeigt hat. Ich denke, so hat man mit einem Spiel auch nochmal um einiges mehr Zeit verbracht als sonst schon. Es gab immer noch etwas zu entdecken, oder es gab zumindest das Gefühl, etwas entdecken zu können!
    Klar.. heute hätte ich den Nerv nicht mehr... da bin ich froh, wenns im Netz Karten gibt

    Zitat Zitat
    Ich fand den Kampfhintergrund überraschend farbig und schön, deshalb hab ichs auch extra im Review erwähnt. Verrückt, dass einen sowas eher an SNES-Niveau erinnert, obwohl das Spiel doch das erste seiner Art ist, und zwar auf ner 8-Bit-Konsole. Eine Schande, dass das in DQII bis IV nicht irgendwie beibehalten werden konnte. Aber da haben die Entwickler wohl einfach dem Gameplay den Vortritt gelassen und dafür ein wenig bei der Optik gespart. Vermutlich wäre die Hardware auch gar nicht in der Lage gewesen, mehrere bunte Monster und die Anzeigen für mehrere Helden mitsamt so einem hübschen Hintergrund darzustellen.
    Der Speicherplatz war einfach zu wenig, das war der Hauptgrund. Dragon Quest II hat immerhin eine viermal so große Welt und viel mehr Monster und andere Ereignisse, also keinen Platz für Hintergründe. Die gabs erst wieder im SFC Remake. Stell dir vor, die letzten Dragon Quests haben sogar animierte Monstersprites, etwas, was Final Fantasy zu Sprite-Zeiten nie hinbekommen hat

    Die Hintergründe gibts übrigens auch in abgespeckter Form im GBC-Remake... komischerweise wurden die bei den DQ2 und DQ3 Remakes wieder fallen gelassen ... aber da hats wohl andere Gründe.

    Zitat Zitat
    Oh, und ich hab die japanische Version wie gesagt angespielt -_^ War eine bewusstseinserweiternde Erfahrung sozusagen.
    Hm...ich könnte mal eine Ultima 4 Party schmeissen. Besseren Stoff gibts sozusagen nicht

    Zitat Zitat
    Natürlich hast dus richtig gemacht. Und ich freue mich über jeden Beitrag (Naja, fast jeden >_>). Besonders wenn jemand so beherzt bei der Sache ist! Und so viele Reviews habe ich ja auch nicht mehr veröffentlicht - gemessen daran liegt dein letzter Beitrag, der glaub ich im RPGH zu Grandia Xtreme war, gar nicht so lange zurück.
    Jo, ich kann mich erinnern ... ist aber schon eine Weile her Naja... mal sehen wie ich mich so schlage. Meine Seite ist im Moment unten.. d.h. ich kann meiner Schreibwut woanders freien Lauf lassen

  13. #13
    Zitat Zitat von MuadDib Beitrag anzeigen
    Wenn du willst, schicke ich dir gern die US-Manuals und die dazugehörigen JAP-Toriyama Artworks
    Gerne! Die Artworks würden mich interessieren ^^
    Zitat Zitat
    Apropos US-Anpassungen: KULT
    Hehe, irgendwie hat mich das gerade an den berühmten Zelda-Rap erinnert ... Das waren noch Zeiten! Und wir haben sogar das Bildmaterial der japanischen Werbung bekommen, nicht so wie in den USA.

    Rette die Prinzessin aus teuflischen Klauen,
    dazu müsst ihr dem Drachen die Rübe abhauen!


    Zu geil, echt. Videospielewerbung war damals so wunderbar trashig - als es noch zu peinlich oder unspektakulär war, In-Game-Clips im TV zu zeigen, haben sie sich wenigstens noch was einfallen lassen *g*
    Zitat Zitat
    Dragon Quest schafft es doch, über weite Strecken nie frustrierend oder ähnlich zu sein, sondern immer wieder mit Kleinigkeiten zu belohnen! Meist halt durch tolle neue Items oder Fähigkeiten. In Dragon Quest I noch sehr, sehr minimalistisch, aber auch das erweitern die Entwickler in den Nachfolgern ungemein. Ich freu mich darauf, wenn du Dragon Quest II spielst. Es ist schon enorm, was für einen großen Sprung da man gemacht hat. Und wenn du dann daran denkst, was ein Spieler, der vorher nur Dragon Quest gekannt hat, alles sieht und (mit)bekommt, wenn er die Welt erkundet, ist schon richtig beeindruckend.
    Was mir auch noch während dem Spielen aufgefallen ist: Es war für mich als RPGler ein gutes Gefühl zu denken "Noch primitiver kann es nun nicht mehr werden!" - ich habe den Urgrund des Genres durchgezockt und bin damit sogar halbwegs gut klargekommen. Es gab eine Zeit, da hätte ich das nie für möglich gehalten.
    Das mit dem belohnt werden stimmt schon, aber trotzdem gab es Dinge, die im ersten Teil nur schwer zu ertragen waren. DQ hatte den First-Game-Bonus (und sich so von vornherein mein Wohlwollen gesichert), Vergleichbares wird es in den Fortsetzungen aber nur noch sehr bedingt geben. Andererseits ist das ja auch nicht so schlimm, da das Gameplay wirklich besser zu werden scheint.
    Zitat Zitat
    Aber da unterhalten wir uns, wenn es soweit ist! Nun ... wann ist es soweit?
    Rat mal, wer neulich einen Straßenköter in eine Prinzessin verwandelt hat und nun mit einem Schiff die Weltmeere bereist -_^

    Im Prinzip dachte ich mir, wenn Blue Dragon in mancher Hinsicht ein zweitklassiger Dragon Quest-Abklatsch ist, dann kann ich mir auch gleich das Original reinziehn. Nun, macht tatsächlich mehr Spaß, als hätten die knapp 20 Jahre zwischen den beiden Spielen nicht viel gebracht. Aber ich bin eben auch ein komischer Typ was das angeht.
    Zitat Zitat
    Von ein paar Klassikern abgesehen. Die aktuelle Generation hab ziemlich gut ausgelassen.
    Und du willst mir erzählen, ich solle Persona 3 spielen ^^ ?
    Zitat Zitat
    Der Kontakt mit den NPCs ist aber in der gesamten Reihe ziemlich wichtig. Man bekommt nur so das meiste über die Story mit. Entweder die NPCs quatschen über Alltägliches in der Stadt und machen sich ihre Gedanken über andere NPCs, oder sie erzählen etwas, was sie über irgendein Ereignis, einen Fiesling oder irgendetwas anderes den Gesamtplot betreffend gehört oder erlebt haben. Oder sich machen einen Scherz. Und wenn in der Spielwelt wieder was schlimmes passiert ist, geben sie einen anderen Kommentar ab. Heutzutage wir das ganze mit Cutscenes abgehandelt.
    Ich weiß nicht, woran es genau liegt, aber den NPCs aus DQ hör ich bis jetzt viel lieber zu als denen aus den meisten aktuellen Rollenspielen. In DQ sind die NPCs wirklich auch fester Bestandteil des Spielablaufs, ohne sie hat man teilweise keine Chance, ein bestimmtes Item zum Weiterkommen zu finden, wenn man nicht gleich in einen Walkthrough schauen möchte. Und das finde ich gut. Man denkt sich auf diese Weise stärker in die Spielwelt hinein.
    Zitat Zitat
    Da ab diesem Zeitpunkt keiner mehr in die Menüs gewatschelt ist, hat man in Dragon Quest VII hat man einen weiteren Sinn für das "Talk"-Kommando gefunden und so eine Funktion eingebaut, mit der man mit den eigenen Party-Mitgliedern plaudern kann. Eins DER besten Features überhaupt. Die eigenen Mitstreiter Kommentare zu aktuellen Ereignissen abgeben zu lassen bringt unglaublich viel Witz ins Spiel und kann auch für eine großartige Charakterentwicklung sorgen! Gottseidank ein Feature, dass man auch in den DS Remakes übernommen hat... auf das freu ich mich schon riesig. Die DQ4-Charas gehören immer noch zu meinen Lieblingen, ich denke, dass dieser "Party Talk" da ihnen noch einen gehörigen Schub gibt.
    Wo du das gerade erwähnst, so etwas ähnliches haben sie auch in das DS-Remake von FFIV eingebaut, und darauf freue ich mich schon weit mehr
    Zitat Zitat
    Stell dir vor, die letzten Dragon Quests haben sogar animierte Monstersprites, etwas, was Final Fantasy zu Sprite-Zeiten nie hinbekommen hat
    Tatsächlich! Das sehe ich grade zum ersten Mal. Naja, würde DQ6 trotzdem "nur" 4/5 Punkten für die Grafik geben, denn Ende '95 war definitiv mehr drin, vor allem was die Spielwelt, Sprites und Hintergründe angeht. Auf der anderen Seite kommt es in DQ allerdings auch nicht auf Eye-Candy an.
    Zitat Zitat
    Die Hintergründe gibts übrigens auch in abgespeckter Form im GBC-Remake... komischerweise wurden die bei den DQ2 und DQ3 Remakes wieder fallen gelassen ... aber da hats wohl andere Gründe.
    Ich denke, sie wollten sich damit einfach ein wenig an den Originalspielen orientieren ^^
    BD BFM BoF BoFII BoFIII BoFIV BoFV DQ DQII ES FF FFII FFIII FFIV FFV FFVI FFVII FFVIII FFIX FFX FFXI FFMQ FFTA2 GS G GII GIII GX HMC
    IoG JC KH LAL LO SG SD SD2 SD3 SD4 LoM SSD SDDS HoM SB SO SO2 SO3 S SII T ToP ToD ToE ToF VS WA WA2 WA3 WA4 XG XSI XSII

  14. #14
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Gerne! Die Artworks würden mich interessieren ^^
    Sollten angekommen sein

    Zitat Zitat
    Zu geil, echt. Videospielewerbung war damals so wunderbar trashig - als es noch zu peinlich oder unspektakulär war, In-Game-Clips im TV zu zeigen, haben sie sich wenigstens noch was einfallen lassen *g*
    Total Dragon Quest hat ja diesbezüglich einen regelrechten Kult entwickelt. In jedem folgenden Part schlüpfen Schauspieler in die Kostüme der Helden. Gerade die Spots zu den DQ4 Remakes und DQ7 sind erstklassig. Apropos DQ4. Den kultigsten DQ-Werbespot gibts zum Famicom Original!

    Zitat Zitat
    Das mit dem belohnt werden stimmt schon, aber trotzdem gab es Dinge, die im ersten Teil nur schwer zu ertragen waren. DQ hatte den First-Game-Bonus (und sich so von vornherein mein Wohlwollen gesichert), Vergleichbares wird es in den Fortsetzungen aber nur noch sehr bedingt geben. Andererseits ist das ja auch nicht so schlimm, da das Gameplay wirklich besser zu werden scheint.
    Ja, den Sprung, den die Serie von Teil 1 zu Teil 2 macht ist doch enorm... aber ...

    Zitat Zitat
    Rat mal, wer neulich einen Straßenköter in eine Prinzessin verwandelt hat und nun mit einem Schiff die Weltmeere bereist -_^
    ... das siehst du ja gerade mit eigenen Augen Ich finde es sehr interessant, welche riesigen Schritte die Serie in dem einen Jahr gemacht hat, und alles noch lange vor Final Fantasy! Ich möchte nähmlich bei allen folgenden Dragon Quest / Final Fantasy Vergleichen betonen, dass man bitte DQ3 mit FF1 gleichsetzt.. zwischen den beiden liegt gerade mal ein Monat. Kurt von HG101 hat das bei seiner Retrospective ein wenig ... vernachlässigt und das Klassensystem von DQ3 als müden Abklatsch bezeichnet... musste sich aber im Nachhinein nach schwerem Nachdruck des DQ-Forusm selbst eingestehen, dass ein Monat für so ein wichtiges Gameplayelement ein wenig zu wenig Entwicklungszeit ist Aber das ist eine andere Geschichte. Ich freu mich schon auf dein DQ2-Review... der Teil ist leider immer einer der am meist übersehenen, weil DQ1 halt den besagten First-Game Bonus hat, und DQ3 halt die Legende schlechthin ist.

    Zitat Zitat
    Im Prinzip dachte ich mir, wenn Blue Dragon in mancher Hinsicht ein zweitklassiger Dragon Quest-Abklatsch ist, dann kann ich mir auch gleich das Original reinziehn. Nun, macht tatsächlich mehr Spaß, als hätten die knapp 20 Jahre zwischen den beiden Spielen nicht viel gebracht. Aber ich bin eben auch ein komischer Typ was das angeht.
    Oh, das glaub ich dir. Mir macht DQ1 mehr Spaß als so manches 32bit-Aufwärts-RPG. Viel freier, ungezwungener, sympathischer und charmanter.. und auch belohnender. Ich hab von der Kohle für eine Full Plate Armor mehr, als von einer Cutscene, die im Meer der Zigtausend anderen Cutscenes so richtig untergeht. Gut, Dragon Quest könnte sowas auch vertragen ... aber spätestens mit Dragon Quest VIII haben sie den Bogen total raus und sowieso das perfekte Ost-RPG geschaffen

    Zitat Zitat
    Und du willst mir erzählen, ich solle Persona 3 spielen ^^ ?
    Ja, will ich! Persona 3 ist eines der wenigen Current-Gen-RPGs, die mich länger als ein paar Stunden begeistern konnten. Mal von Dragon Quest Swords abgesehen, aber das ist ja auch das kurzweiligste Spiel seit Mario Kart DS, dafür halt kein RPG . Ich weiß nicht, beim Rest komme ich immer sehr schwer rein... Final Fantasy X und Final Fantasy XII müssen deswegen noch sehr, sehr lange auf mich warten. Aber ich habs ein paar Leuten versprochen, dass ich die auch durchzocke. Und irgendwie will ichs ja sogar.

    In der letzten Zeit bin ich aber sowieso eher auf Handheld Games und Adventures eingestellt... hab am DS mittlerweile mehr Spiele durch als seinerzeit auf der PSX. Und das will schon was heißen

    Zitat Zitat
    Ich weiß nicht, woran es genau liegt, aber den NPCs aus DQ hör ich bis jetzt viel lieber zu als denen aus den meisten aktuellen Rollenspielen. In DQ sind die NPCs wirklich auch fester Bestandteil des Spielablaufs, ohne sie hat man teilweise keine Chance, ein bestimmtes Item zum Weiterkommen zu finden, wenn man nicht gleich in einen Walkthrough schauen möchte. Und das finde ich gut. Man denkt sich auf diese Weise stärker in die Spielwelt hinein.
    Ja, und das ist auch ein sehr wichtiger Bestandteil eines Rollenspiels, wie ich finde. Ich finds gut, wenn die nächste "Aufgabe" in der Storyline klar definiert ist, aber wenn man sich durch die NPCs noch einige Zusatzinfos holen kann, und die auch einen auf Dinge vorbereiten, die erst viel später von Wichtigkeit sind, find ich das nochmal besser. Gerade bei den (später neu übersetzten) Dragon Quests ist es auch so, dass die NPCs eine so charmante und humorvolle Art und Weise haben, und so richtig aus dem Nähkästchen plaudern. Dragon Quest VII lebt wohl am allerstärksten davon... wenn Beziehungsgeschichten von Dorfbewohnern im örtlichen Tratsch zerlegt werden, oder alte Knacker über alte Zeiten schwärmen, da kommt richtig Atmosphäre auf. Auch merkt man die ganzen Verstrickungen zwischen den Spielwelten erst so richtig, wenn man mit NPCs quatscht, Bücher liest, und wirklich noch so jeden kleinen Winkel der Spielwelt erkundet. Kein Wunder, dass das Spiel so lange in der Entwicklung war

    Zitat Zitat
    Wo du das gerade erwähnst, so etwas ähnliches haben sie auch in das DS-Remake von FFIV eingebaut, und darauf freue ich mich schon weit mehr
    Ja, eine sehr gute Entscheidung, sich da zu bedienen. Gerade bei den doch sehr bunten und vielschichtigen FF4-Charas hat dieses Feature echt Sinn. Bitte auch bei einem kommenden (unvermeidbaren) FF6-DS-Remake

    Zitat Zitat
    Tatsächlich! Das sehe ich grade zum ersten Mal. Naja, würde DQ6 trotzdem "nur" 4/5 Punkten für die Grafik geben, denn Ende '95 war definitiv mehr drin, vor allem was die Spielwelt, Sprites und Hintergründe angeht. Auf der anderen Seite kommt es in DQ allerdings auch nicht auf Eye-Candy an.
    Du hast mit beidem Recht. Allerdings sehe ich mir die DQ6 Grafik lieber an, als die zu FF6 ... Chrono Trigger ist wieder was komplett anderes, allerdings. Naja .. wenigstens ist es hübsch

    Zitat Zitat
    Ich denke, sie wollten sich damit einfach ein wenig an den Originalspielen orientieren ^^
    Nö, der Grund ist viel einfacher. Bring mal vier Gegner auf den kleinen GBC-Bildschirm. Und schon hast du keinen Platz mehr für großartig Hintergrundgrafik

  15. #15
    Unabhängig davon das dass Review sehr gut geschrieben war, hätte ich mich lieber über Titel wie Deep Dungeon, Phantasy Star oder Ys gefreut.

    DraQue sollte mann/frau kennen wenn man den geschichtlichen Abriss japanischer Rpg´s verinnerlicht hat !

    Über Horii´s "visionären" Umschwung in der japanischen Spielelandschaft wurde doch schon arg viel geschrieben.

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