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Auserwählter
Ich glaube gerade im Vergleich von früher zu damals spielen vor allem die veränderten Lebensbedingungen eine große Rolle und was die aktuelle Marktsituation betrifft was Videospiele anbelangt.
Früher als Kind hatte man eben nur sehr begrenzt Taschengeld übrig, was man sich über Monate angespart hat um ein großes Spiel zu kaufen was einen interessiert. Bzw wartete man ein ganzes Jahr lang auf Geburtstag und Weihnachten.
Früher war man nicht so aktiv im Internet, bzw es gab nicht so viele Nebenbeschäftigungen die einen ebenso gut unterhalten konnten wie Videospiele, zumindest war es bei mir so dass ich zusätzlich zu der vielen Zeit, die man als Kind und Jugendlicher eben so hat, Videospiele auch gerade gespielt habe, damit ich mich am Tag beschäftigen kann.
Damals war die Tendenz eher so, dass ich möchte dass ein Videospiel mich möglichst lange unterhält, schließlich hatte ich in der Regel kein Geld um direkt zu einem neuen überzugehen. So kam es dazu dass die Konzentration viel mehr auf das aktuelle- oder die aktuellen Spiele lag und man sehr gerne gute, alte Spiele gespielt hat um die Zeit auf den nächsten Release, den man schon heiß erwartet, zu überbrücken (und dabei genug Geld anzusparen.)
Da hat man sich dann auch gerade bei schwierigen Titeln gerne mal reingesteigert oder ein Haufen Zeit verplempert um nach Geheimnissen zu suchen, die es vielleicht gar nicht gibt. (durch das Internet auch für immer Thema dass es in der Form nie wieder geben wird)
Und damit kommen wir zum nächsten Problem, die Übersättigung des Spielemarktes, jemand hat mal mal geschrieben, dass im letzten Jahr ungefähr 4000 Spiele auf Steam erschienen sind, bei einer vorherigen Gesamtanzahl von 12k Spielen. Die Frequenz an neuen, potenziell-interessanten Titeln ist so hoch, dass ich mich sehr oft frage, ob ich nicht auch genau so gut was besseres Spielen könnte wenn ich gerade an einem Spiel sitze was mich gut unterhält, aber irgendwie auch nicht begeistert (und im besten Falle auch noch arsch lang geht)
Mir fallen per se aus dem Stehgreif noch mindestens 10 Titel, ein die ich schon seit längerem auf dem Schirm habe und unbedingt mal spielen will wenn die Zeit es hergibt, zusätzlich zu dem was ich noch erwarte. Mit dem Wissen im Hinterkopf fällt es einen wirklich viel schwerer sich auf ein Spiel vollends einzulassen, gerade dadurch dass die Zeit fehlt, Arbeitszeiten gerade zu quälend sein können und man die Zeit dazwischen gut füllen will, fängt man an seine sonst so geliebte Tätigkeit als Zwang zu empfinden, schnell den Titel abarbeiten damit der nächste interessante Titel gespielt werden kann.
Vielleicht geht es nur mir so doch wenn ich gewisse Statistiken mir so ansehe, dann erkenne ich da schon ein gewisses Muster, da gibts dann zum einen die 100%- Durchspielfraktion oder eben die, die wirklich alles nur ein paar Stunden (oder gar Minuten) anspielen und dann einfach sang- und klanglos zum nächsten übergehen.
Natürlich gibt es auch noch ein paar weitere Sachen, dass man sich an vieles gewöhnt hat was damals eben neu war und dass zumindest meiner Meinung nach die Design-Philosophie in Videospielen mehr Richtung Massenkompatibilität geht und ich mich persönlich sehr oft auf der Strecke gelassen fühle.
Aber ich denke mal die ersten beiden genannten Punkte sind das Hauptproblem, denn auch schlechte Spiele können ihren Zweck erfüllen, wenn sie einen vor Augen führen, was man eigentlich wirklich von einem Videospiel erwartet und man dadurch die guten Momente mehr zu schätzen weiß.
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