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Thema: Das Dorf Gottes 2-Tag 1

Baum-Darstellung

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  1. #17
    Maria starrte eine Weile fassungslos Konrads Namen, oder vielmehr den Strich hinter seinen Namen an. Ein Streich konnte das niemals sein, die Schrift des Pfarrers war unnachahmlich.
    Da kam endlich Luise vorbei, musterte überrascht das Schwert und die Nachrichten, und dann sah sie erschrocken zu Maria rüber.
    "I-ist das w-wahr? I-ist Konrad w-wirklich... ?"
    Dann fiel sie zu Boden, ehe Maria etwas unternehmen konnte. Die Nonne hockte sich neben das Mädchen und legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter.
    "Ach Luise. Noch ist nichts verloren - Konrad ist lediglich beschuldigt worden, von jemandem dem der Pfarrer anscheinend Blinder vertraut als Gott. Mal davon abgesehen, dass ich die Radikalität des Pfarrers nicht ganz nachvollziehen kann, glaube ich auch nicht im Geringsten, dass Konrad schuldig sein kann, ein Lumianer zu sein. Er ist einer der treuesten Gemeindemitglieder und hat bisher selten in der Kirche gefehlt. Nein, Konrad ist Christ und gehört zu uns guten. Da bin ich mir sicher. Und wir können dagegen sprechen. Wenn wir gut argumentieren, wird man uns Gehör schenken und jemanden an den Pranger stellen, dessen Lumianerität wahrscheinlicher ist."
    Sie lächelte Luise tröstend an. Konrad würde nicht sterben müssen. Das konnten sie zwar nur mit einer Gegenwahl verhindern... Aber mindestens Konrad ist unschuldig. Dessen war sich Maria sicher.

    In dem Augenblick kamen auch weitere Personen - Rekon und Noel aus der Richtung, aus der auch Luise kam. Aus der Bibliothek, wie Maria vermutete.
    Brunhild kam aus ihrem Gasthaus gestürmt, wohl um eigentlich Wasser zu holen, und auch Marete kam vorbei. Die beiden Frauen, die wohl als welche der Wenigen im Dorf nicht oder nicht besonders gut, lesen konnten, bekamen die Nachrichten von Rekon vorgelesen.

    Da Rekon das Schwert anscheinend nicht kannte, nahm Maria ihren ursprünglichen Gedanken, dass es wohl ihm gehören würde, beiseite - aber wem gehörte es dann?
    Schweigend und nachdenklich stand Maria zwischen den Leuten, während auch Merete eine gute Idee aussprach, die helfen könnte, die Identität des Besitzers herauszufinden: "Jemand sollte den Dorfschmied einweihen! Möglicherweise lässt sich anhand der Schmiedekunst des Schwertes die Herkunft seines Trägers bestimmen." Merete nahm die Nachricht, die am Schwert hing, in die Hand und wandte sich zum Hauptmann mit den Worten "Und das hier sollte jemand nehmen, der etwas damit anzufangen weiß."
    "Wenn es mir gestattet ist, würde ich dem Schmied das Schwert nun bringen und ihn um Rat fragen."
    Maria nickte leicht mit ihrem Kopf. "Das wäre eine gute Idee. Sei bloß vorsichtig, dass du dich mit dem Blut, was daran klebt, nicht verunreinigst."

    Schließlich holte sie noch einmal bewusst Luft und sprach, diesmal zur gesamten anwesenden Gruppe: "Auch wenn ich normalerweise voll und ganz hinter unserem Pfarrer stehe, diesmal befürworte ich seine Aussage in dieser Nachricht doch keineswegs. Sowohl diese angekündigte Todesstrafe als auch die Wahl Konrads als ersten Schuldigen empfinde ich als voreilig beschlossene Angelegenheit. Andererseits wird uns hier mit wahlloser Töterei gedroht, der wir anscheinend nur so entgegentreten können. Also, hat jemand eine Ahnung, was es mit den Lumianern genauer auf sich hat? Außer dass sie anscheinend Gottlose Riten haben, die das...", sie schluckte. "... Vernichten der Menschheit bezwecken?"
    Dabei sah sie Noel an und musste sich tatsächlich bemühen, dabei keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Doch sein befremdliches, blaues Tattoo auf seinem Gesicht zog ihren Blick fest auf sich und sie konnte sich nicht verkneifen, ihn zu fragen: "Noel? Woran erkennt man einen Lumianer?"

    Geändert von Wencke (24.03.2013 um 20:17 Uhr)

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