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Ritter
Erleichterung hatte sich auf Isas Gesicht breit gemacht, als die bunt zusammengewürfelte Gruppe den rettenden Schrottplatz erreichte. Auch bei der Untersuchung der Umgebung war dieses Gefühl geblieben. Insbesondere die eventuelle Aussicht auf eine Dusche lies sie einen Seufzer ausstoßen. Nachdem der Tag alleine schon heiß genug gewesen war, hatte der Marsch durch den Sumpf sein übriges getan und Isa wollte nur noch aus ihren dreckigen, verschwitzten Klamotten schlüpfen, und sich etwas neues anziehen.
Und selbstverständlich war das nicht das Schlimmste. Während der Wanderung hatte Isa sich bemüht, sie zu verdrängen, doch jetzt sprangen ihr die Erinnerungen letzten Stunden wieder voll ins Gedächnis und fielen erbarmungslos über die her. Die schier endlosen Massen an vefaulenden Leichen, Nikita und Mike zu Boden gehend und inmitten der Untoten verschwindend, der schreckliche, durch Mark und Bein gehende Schrei des Hundes Machete... und sie selbst, die die ganze Zeit nichts hatte tun können und von dem Moment an, als sie sich zur Flughafenleitung aufgemacht hatte nur nutzlos gewesen war, während andere alles darum gegeben hatten, die Gruppe zu schützen und das unbeschadete Entkommen zu sichern. Sie hatte sehr wohl die ungläubigen Blicke gesehen, als man sie, ein normales, minderjähriges Mädchen mit leichtem Akzet zur Vertreterin gewählt hatte. Und auch Nikitas abfällige, aber ehrliche Worte waren ihr im Gedächnis geblieben.
Und wahrschinlich hatte er recht gehabt. Wahrscheinlich hätte jemand anderes bessere Verhandlungen führen und anschließend der Gruppe besser helfen können. Stattdessen hatte sie alles vermasselt, was es zu vermasseln gab und war nur mit Mühe und Not zurückgekommen, mit nichts schlechten Nachrichten.
Isa stand einen Moment gedankenverloren da, dann raffte sie sich zusammen, stellte sich entschlossen vor die anderen Flüchtlinge und erhob die Stimme: "Hört mir bitte einen Augenblick zu." Warum klang ihre Stimme in den eigenen Ohren so unsicher und kläglich? "Wir sind nun gemeinsam hierher geflohen und haben schon einiges miteinander durchgemacht. Deshalb dürfte nun jedem klar sein, dass wir auch weiterhin nur zusammen durchkommen." Herzlichen Glückwunsch, gerade hatte sie es doch glatt fertig gebracht, zusammenzufassen, was ohnehin schon jeder wusste. Isa stockte kurz, räusperte sich dann und fuhr fort: "Ach, ich sollte nicht um den heißen Brei herumreden. Vor wenigen Stunden habt ihr mich als Anführerin gewählt. Die Situation war da noch unklar und vielleicht wussten viele auch einfach nicht, was sie tun sollten. Jedenfalls weiß ich, dass einige nicht mit dem Ergebnis einverstanden sind." Mit ernstem Blick betrachtete sie jeden einzelnen ihrer Begleiter. "Ich werde mich nicht vor einer mir erteilten Aufgabe drücken, aber wenn ihr nicht hinter mir steht, bin ich auch nicht geeignet. Deshalb denkt bitte nach und antwortet ehrlich: Wollt ihr einen neuen Anführer wählen?" Isa schluckte schwer. "Nun, wie auch immer die Antwort auch ausfallen mag, ich werde mich der Mehrheit beugen."
[ooc: Da die Spielleitung sich noch nicht dazu geäußert hatte, ob eine Neuwahl möglich ist, ich es aber vom RP her gerade sinnvoll fand, habe ich es jetzt geschrieben. Ansonsten könnt ihr ja jetzt hier eure Meinung dazu schreiben und sagen, was ihr von einer Neuwahl haltet.]
Geändert von Zitroneneis (11.08.2012 um 15:22 Uhr)
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