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[Eure Daenigkeit]
"Ja, Not und Elend schenkt uns die ungewöhnlichsten Kampfgefährten.", ließ Godfrey leise vernehmen, der - ganz der Anführer - in der Mitte der drei Platz genommen hatte, noch immer aber respektvoll Abstand wahrte und trotzdem sichtlich aufgewühlt war.
Die letzten Tage waren nicht leicht gewesen, aber sie waren nicht anders wie die meisten Aufgaben, die er im Laufe der letzten 3 Jahrzehnte übernommen hatte, er konnte - wenn es notwendig war - mit dem Hass einer ganzen Nation leben, solange er nur seine Gefährten neben sich wusste, die von Gott genauso geliebt wurden wie er.
Doch es war eben auch eine Gefährtin, die sein Weltbild wanken ließ, sein selbst auferlegtes Gelübde zum schwanken brachte und den warmen Hauch lange vergessener Gefühle durch sein verödetetes Herz wehen ließ.
Wie gerne hätte er ihr von damals erzählt, von einem jungen Mann, der im Namen der Liebe Schreckliches getan hatte und den Weg zurückfand ins Licht und der sich selbst das Herz herausgerissen hatte, um Jäger zu werden.
Wie gerne hätte er die Zärtlichkeiten erwidert und auf das dünne Stimmchen vertraut, welches ihn anleiten wollte, sich in die Hände dieser Frau zu begeben, um sich nach all den Jahren wieder lebendig zu fühlen.
Wie nur hätte er je von dem Fluch erzählen können, Unglück über die zu bringen, die ihn liebten...?
Und so war er stumm geblieben und nur sein Auge hatten zuvor verraten, wie sehr er sich nach ihr sehnte.
"Laurenz hat vor allen Dingen ein Problem mit Authoritäten. Es liegt diesen Freigeistern im Blut und ist ihnen ein lästiger Zwang, alles Gesagte zu hinterfragen. Dies entlastet ihn aber nicht, wir sollten ihn weiter beobachten, auch wenn ich persönlich an seine Unschuld glaube."
Er nahm einen Bissen vom Brot, welches leicht mit Butter bestrichen war und kaute nachdenklich.
"Avery ist in meinen Augen weit oben auf der Liste der Verdächtigen einzuordnen - aber nur, wenn die Frau Hauptmann sich als Feind herausstellen sollte. Viel hängt auch von seiner Wahl heute Abend ab. Er wäre vollkommen töricht, würde er nicht die Zeichen unseres geliebten Freundes Konrad anerkennen, zusammen mit der Tatsache, dass die Wölfe die Frau Hauptmann heute Nacht nicht angerührt haben und dass sie mit 'Winfried dem Wolf' liiert war. Das macht sie nicht schuldig, in Summe aber ohne Frage zur absoluten Hauptverdächtigen.
Wir können nur hoffen und beten, dass das Dorf dieselben Schlüsse zieht - wir sind nach wie vor in der Defensive und unser Überleben hängt auch maßgeblich von den heute getroffenen Entscheidungen ab."
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Patch 1.1.4 in Arbeit...!
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