Knapp, aber ich habs noch geschafft!

weihnachten

juhu - endlich ist es soweit
das erste kästchen steht bereit
schön ist sie die weihnachtszeit
voll ruhe und besinnlichkeit

zumindest wenn man sich davor
gedanken übers schenken macht

am ersten denk man nicht viel nach
ich hab noch zeit – ganz gemach
warum soll ich mich jetzt schon quälen
schlange stehn und zeit mir stehlen

die zeit verrinnt
die nacht verschwindt
der tag beginnt
die faulheit gewinnt

tag zwei, drei, vier, fünf, sechs und sieben
bleibt alles noch beim alten
noch hat man zeit – noch bleibt nichts liegen
kann alles noch verwalten

die zeit verrinnt
die nacht verschwindt
der tag beginnt
die faulheit gewinnt – schon wieder

der achte tag ist fast vorbei
man fängt sich an zu fragen
wem schenk ich nur nen einheitsbrei
und bei wem soll ich mich plagen

die zeit verrinnt
die nacht verschwindt
der tag beginnt
die faulheit gewinnt – ist ja nur ein tag

tag neun bis neunzehn sind dahin
verflogen wie im traum
da kommt es einem in den sinn
die zeit reich ja noch kaum

die zeit verrinnt
die nacht verschwindt
der tag beginnt
die faulheit gewinnt – langsam wird es eng

am zwanzigsten tag da wird man wach
und fangt sich an zu fragen
warum lieg ich im schlafgemach
und lass mich so schlimm plagen

die zeit verrinnt
die nacht verschwindt
der tag beginnt
die faulheit gewinnt – noch drei tage

der nächste tag und es ist klar
was fehlt ist die idee
man grübelt nach – wunderbar
ich schenk ein negligé

die zeit verrinnt
die nacht verschwindt
der tag beginnt
die faulheit gewinnt – das ziel ist schon ganz nah

tag 22 beginnt man mit elan
will endlich was besorgen
man sieht sich dann die schlange an
und vertagt es dann auf morgen

die zeit verrinnt
die nacht verschwindt
der tag beginnt
die faulheit gewinnt – ich weiß ja was ich will

früh morgens ist man aufgewacht
und schleicht sich aus dem haus
doch etwas hat man nicht bedacht
die geschäfte sind heut aus

die zeit verrinnt
die nacht verschwindt
der tag beginnt
die faulheit gewinnt – ich kann ja nichts dafür

der letzte tag – jetzt muss es klappen
man quält sich durch die menge
man kann sich schnell ein teil noch schnappen
und ab in das gedränge

die zeit verrinnt
die nacht verschwindt
der tag beginnt
die faulheit gewinnt – knapp hat man’s geschafft

man schwört sich dann fürs nächste jahr
sich früher darum zu kümmern
doch...

die zeit verrinnt
die nacht verschwindt
der tag beginnt
die faulheit gewinnt – und das erste kästchen steht wieder bereit