Besonders ist mir meine Abschlußfahrt nach Calella (nahe Barcelona) in der zwölften Klasse in Erinnerung geblieben. Wir haben viel gesehen und unternommen, aber vor allem die Nächte, die wir für uns hatten, waren toll; und das, obwohl die Stadt ein Provinznest und die Hotels häßlich sind.
Es gibt dort am Rande der Stadt einen kleinen Berg, auf den man durch einen Wald gehen kann. Oben befindet sich ein Aussichtspunkt an einer Ruine, von dem aus man die ganze Stadt und bei klarer Sicht bis nach Barcelona sehen kann, das bei Nacht funkelt; der Blick ist der Wahnsinn. Wir haben dort gesessen, Sekt und Bier getrunken und es uns einfach in dem Wissen gut gehen lassen, daß die Schulzeit bald vorbei sein und wir uns lange Zeit nicht mehr sehen würden. Und wie wir dann mit einigen Leuten über den Strand zurück zum Hotel geschlurft sind, wollten wir schwimmen gehen. Keine Badesachen oder Handtücher dabei, aber das hat uns dann auch nicht gestört: einfach die Klamotten vom Leib gerissen und splitternackt am verlassenen Strand (die Stadt ist klein, da war nachts kaum was los; zumal wir auch nur in der Nebensaison dort waren) ins kühle Wasser gesprungen und ohne etwas zu sehen bescheuert weit rausgeschwommen, bis irgendwer meinte, wir sollten wieder zurück, bevor wir nicht mehr wüßten, in welche Richtung wir zu schwimmen hatten. Und zum Trocknen haben wir uns einfach in eine kleine Bucht am Rande der Stadt gelegt, in der man unter sich war, weil man über einige Steine dort hinklettern mußte und vom restlichen Strand aus keinen Blick dorthin hatte.

Außerdem gibt es dort eine astreine Cocktailbar, die Maui Bar, wo zwar jeden Abend die selbe Musik läuft (die haben wohl nur eine CD oder eine sehr kleine Playlist) aber dafür die Cocktails spitze sind. Von der Location her auch einzigartig: relativ dunkel und überwiegend mit Schwarzlicht beleuchtet, überall stehen Palmen rum und Tische und Stühle sind im Bambus-, Rattan- und Stein-Look gehalten. Durch die Bar fließt ein kleiner Fluß in dem echte Schildkröten herum schwimmen (und von jedem Gast nach dem dritten Cocktail auf den Schoß oder Tisch gesetzt werden, die armen Viecher). Wirklich nett gemacht.
Dort gibt es den besten Zombie, den ich je getrunken habe. Und günstig ist es auch noch. In der Happy hour kriegt man den selben Cocktail noch einmal umsonst. Wenn man mit acht Personen einen Riesen-Piña-Colada in einer etwa 40cm hohen Keramik-Ananas für 40 Euro bestellt und den dann noch mal geschenkt kriegt, ist man ganz gut im Preis.

Mal sehen, ob Google brauchbare Bilder ausspuckt ...


Blick vom Aussichtspunkt auf Calella bei Nacht, Barcelona ist in der anderen Richtung.


Calella Skyline. Der Kreis markiert die kleine Bucht, wo wir uns nach dem Skinny-dipping haben trocknen lassen. Ganz links auf dem Berg in der Waldzone ist ein Stück des Aussichtspunktes zu sehen.

Mehr brauchbares finde ich nicht. Von der Maui Bar gibt's abgesehen von ein paar Schüssen einiger besoffener Gäste, auf denen man aber vom Ambiente überhaupt nichts sieht, leider keine Photos zu finden.

Ja, das war wohl die beste Zeit meines Lebens.