Zwei Beschwörer unterwegs auf den Shivering Isles
Tach ^^
So, das ist ein Gruppenthread von oder besser für Andromeda und meine Wenigkeit (weuze). Ein Thread, indem wir das Reich Sheogoraths unsicher machen. Viel Spaß beim Lesen ^_^
Es spielen Meryann und Arranges.
Anschluss an diesen Post und diesen Post im Rollenspielthread.
Bravil - Silberheim am Wasser
Du solltest echt besser aufpassen, von was du sprichst und vor allem in welchen Worten, dachte sie amüsiert ob des Beinahe-Ausrutschers von Arranges. Aber immerhin schien er sie Verstanden zu haben. Tatsächlich konnte das durchaus das Werk eines Deadra-Fürsten sein, und was gab es sonst an Kulten, die Tore öffneten? Vielleicht interpretierte sie auch schon wieder zuviel in die kurze Pause in seinem Satz. Als sie von oben nichts mehr hörte, ging auch sie die Treppe hinauf und in ihr Zimmer. Sie breitete ihren Mantel wieder aus und warf einen kurzen Blick auf das Bett. Nein, ich Schlaf lieber vollständig angezogen. Sie versperrte die Tür, setzte sich auf das Bett und zog die Schuhe aus. Nachdem sie die Kerze gelöscht hatte, lag sie im Dunkeln und dachte nochmal über das Gespräch nach, vorhin war sie zu konzentriert darauf, selbst nichts falsches zu sagen. So so, Kulte also.. Kam daher dieses seltsame Gefühl, dass sie bei ihm hatte? Wenn man sich lange genug mit derartigen Dingen beschäftigte, veränderte man sich. Das hatte sie selbst gemerkt, obwohl sie mehr oder weniger damit aufgewachsen war. Aber je mehr sie selbst von der Nekromantie oder den daedrischen Kulten lernte, desto... Nun ja, es färbte einfach ab, wenn man sich zu ausgiebig mit dem Tod befasste. Und von der Außenwelt abgeschnitten in den letzten Wochen... Außerdem kam er angeblich direkt aus der Kaiserstadt. Sie war sich immer noch nicht sicher wegen des Steckbriefes. Er war auf keine ihrer Andeutungen wie Verbrechen oder die Gerüchte aus der Kaiserstadt eingegangen oder hatte auf ihren Blick reagiert. Hat er überhaupt was von Magie erwähnt? Über diesen etwas wirren Gedanken und Spekulationen schlief sie schließlich irgendwann ein.
...
Als sie am nächsten Morgen erwachte, wusste sie erst nicht, wo sie sich befand. Eigentlich wollte sie noch weiterschlafen, aber irgendwo in ihrem Kopf war etwas, dass sie Blinzeln lies, irgendwas hatte sie vor. Als sie die Augen vorsichtig öffnete und das schäbige Zimmer sah, fiel ihr mit einem Schlag wieder alles ein. Von Weinbrand, einem Kaiserlichen und diese Tür. Mit zwei Fingern schlug sie die alte Bettdecke zurück und stand auf. Ihre Sachen vom Vortag, eine schwarze Hose und ein graues, Tunika-artiges Oberteil waren tatsächlich über Nacht getrocknet. Das war entschieden praktischer für Unterwegs als diese Robe. Als sie sich umgezogen hatte, nahm sie den Sack in dem sich ihr Gepäck befand, verstaute ihre Robe, zog die Schuhe an, und über ihren Mantel - der immer noch feucht war - hängte sie sich schließlich den Köcher mit den silbernen Pfeilen sowie ihren Silberbogen. Ihr Amulett trug sie sowieso ständig, meistens unter der Kleidung. Als sie sich nochmal umgeschaut hatte, ob sie auch nichts vergessen hatte, ging sie runter in die Taverne. Diese war soweit leer. Mist, wir hätten eine Zeit oder einen Ort ausmachen sollen. Welches Zimmer hat er überhaupt? Also ging sie zum Wirt und fragte: "Entschuldigt bitte, ist der Herr, der gestern Abend noch bei mir am Tisch saß, schon hier unten gewesen?"
"Nein", antwortete dieser schroff, ohne von seiner Arbeit aufzusehen. Ach komm, bis jetzt hab ich dir doch noch gar nichts getan. Dafür war ihre Geduld jetzt definitiv am Ende. Während sie den Wirt beim Gläser spülen zusah, rief sie sich die Formel für einen Charm-Zauber ins Gedächtnis. Illusion, das war immerhin eins ihrer Gebiete der Magie. Außerdem hatte sie keine Lust mehr auf patzige Antworten, hier hatte sie sich doch nicht mal daneben benommen bis jetzt, auch früher nicht. Oder doch? Sie ballte die Faust, die plötzlich von einem grünlichen Schimmer umgeben war und streckte dem Wirt mit Schwung die Hand entgegen, worauf dieser, wenn auch sehr dezent, von dem Leuchten umgeben war. "Würdet ihr mir freundlicherweise verraten, in welchem Zimmer sich mein Begleiter von gestern Abend befindet?" fragte sie ihn mit einem Lächeln, als sich dieser zu ihr umdrehte.
"Natürlich, meine Dame, sein Zimmer ist im zweiten Stock, links.", antwortete er freundlich.
"Vielen Dank", strahlte sie ihn an. Geht doch, dachte sie, schon wesentlich besser gelaunt. Zum Glück war das kein Bretone, da hätte es schwieriger werden können. Aber der wäre wahrscheinlich auch freundlicher gewesen. Erinnern würde der Wirt sich vermutlich nicht an den Zauber, er würde nur nachher wieder genauso grummelig zu ihr sein.
Also ging sie die Treppe wieder hoch, weiter in den zweiten Stock und hielt ihr Ohr an die angegebene Tür. Nachdem sich nichts rührte, klopfte sie kräftig an die Tür, immerhin war es schon früher vormittag.
Immer noch Bravil im Silberheim
So müde scheint er ja doch nicht mehr zu sein, dachte sie als sie den wachen Blick von Arranges auf sich spürte. Das hatte er richtig bemerkt, solange sie das gleiche Ziel hatten, würde sie nicht so schnell gehen. Als er ihr allerdings anbot, hier zu warten, war sie schon etwas überrascht. "Ich weiß nicht, ob ich dem Wirt schon wieder über den Weg laufen muß...", antwortete sie leise und trat hinter ihm einen Schritt durch die offene Tür. Das war ja wieder intelligent, aber hauptsache den Mund offen gehabt, kommentierte eine sarkastische Stimme in ihrem Kopf ihren Satz von gerade. Sie schüttelte leicht den Kopf und sah zu Arranges. Der zieht sich jetzt wirklich in aller Seelenruhe an... Dabei sah sie auch endlich, was er in der Hand gehalten hatte, sein Silberschwert, dass er jetzt achtlos auf das Bett warf. Natürlich, was eigentlich sonst, so ganz wach war sie wohl doch noch nicht. Trotzdem entgingen ihr nicht seine zum Teil leicht fahrigen Bewegungen. Doch schlechtes Gewissen? Dabei sah sich auch das erste mal so wirklich, dass er einen Mithrilpanzer trug. Gestern abend hatte sie sich mehr auf sein Gesicht konzentriert, und weniger auf das was er anhatte, das fiel ihr ohnehin selten bei jemandem wirklich bewußt auf. Sie hatte nur registriert, dass er alles in allem keinen armen Eindruck gemacht hatte. Ausserdem passte seine Tunika zu seinen dunklen, blauen Augen. So stand sie immer noch da und beobachtete ihn in Gedanken versunken und mit verschränkten Armen, als er schließlich fertig wurde.
auf dem Niben - vor Bravil
Als sie bei den Fischern ankamen, hörte sie schon von weitem deren Geschimpfe. Arranges schien entschlossen zu sein, die Führung zu übernehmen, und ihr war das nicht unrecht, er schien immerhin der diplomatischere von ihnen beiden zu sein. Immerhin wird das Wetter besser. Als Arranges allerdings nichts besseres einfiel, als die Fischer erst mal dreist zu Fragen, warum sie denn hier rumsitzen würden, zog sie scharf die Luft ein. Also das hätte jetzt nicht mal ich mich getraut. Innerlich bereitete sie sich schon auf eine Massenschlägerei vor, und dachte zum zweiten Mal an diesem Tag an die Formel für einen Unsichtbarkeitszauber. Das war mit das Schönste an der Illusion, sich unsichtbar vom Geschehen entfernen und dann aus dem Hinterhalt zuschlagen. Bei dem Lärm war es auch egal, dass sie im Schleichen nicht so überragend war. Irgendwie gelang es Arranges schließlich doch, die Situation zu retten, und nachdem er den Preis heruntergehandelt hatte und sogar selbst zahlte, das will er später eh wieder zurück, stiegen sie in das wackelige Boot. Er begann sogar unaufgefordert zu Rudern.
...
Nachdem sie sich ein wenig von Bravil entfernt hatten, sah Meryann ihn forschend an. Hier hört uns keiner... Irgendwie locke ich dich noch aus der Reserve. "Ihr spracht gestern von Kulten, und ich denke, nachdem uns hier keiner hört, kann ich euch fragen: Meintet ihr zufällig, wie ich, daedrische Kulte?" Während sie ihn fragend ansah, gingen in ihrem Kopf ganz andere Gedanken umher. Ein Kaiserlicher, keine besonderen Schwächen oder Resistenzen. Ob er der Magie mächtig ist, weiß ich immer noch nicht wirklich. Aber Lähmungszauber sind immer gut, dann kann er wenigstens noch zuhören. Hier auf dem Boot hatte sie mit dem Bogen eh keine Chancen. Deshalb lag er auch neben ihr auf den Planken, genau wie ihr Gepäck, was sie wegen des schwankenden Bootes festhielt. Nicht dass sie vor hatte, ihn anzugreifen, aber sie würde sich auf jeden Fall verteidigen. Und wenn nur ein Teil ihrer Vermutungen richtig waren, war die Situation eben nicht zu unterschätzen. Zumindest bis sie sich geklärt hat, dachte sie sich innerlich schmunzelnd.