Cyrodiil, vor den Toren der Kaiserstadt
Arton saß schon eine ganze weile im Gras und grübelte über die Worte der Dunmerin, als er plötzlich von einem Boten aus seinen Gedanken gerissen wurde welcher ihm einen Brief übergab und sofort wieder in Richtung Kaiserstadt ging. Verduzt starrte Arton dem Boten hinterher und brauchte etwas Zeit um zu begreifen wer ihm wohl im so früh einen Boten zukommen ließe. Arton öffnete den Brief und in seinem Gesicht war die Verwunderung förmlich zulesen.
In dem Brief stand:
Arton, du erinnerst dich noch an unsere Unterhaltung letzte Nacht?
Jeden falls bist du überschnell aufgebrochen, denn ich habe mich mit einem Magier aus Vvardenfell unterhalten. Dieser sagte das dieser Erzmiel niemals Erzmagier von Vvardenfell sein kann geschweige denn das er in Wirklichkeit Malukhat hieße. Du hast wohl ein Gerücht aufgeschnappt und die Geschichte hat in dir dieses Märchen verstärkt. Dieser Erzmiel ist kein Erzmagier und mir wurde von dem Magier berichtet, dass
er diesen Namen zu ersten mal höre und besagter Magier lebt schon ewig in Vvardenfell.
Also mach dir keine Gedanken mehr darum,es ist lediglich ein Gerücht.
Vertraue nicht auf Gerüchte sondern nur auf das was du weißt.
Viel Glück bei deinem Auftrag.
Erzmagier Hannibal Traven
Was Arton da laß versetzte ihn in pures Staunen. War das überhaupt real oder hatte dieser Probetrank beim Alchemisten ihm die Sinne vernebelt?"Gut möglich", dachte Arton nahm den Brief, stand auf entzündete ihn an einer Fackel und warf den Brief auf die Starße. "Lächerlich ich habe mich täuschen lassen", dachte Arton und musste den Kopf schütteln. Er setzte sich wieder am Wegrand ins Gras und erblickte gerade die ersten Sonnenstrahlen wie sie den Himmel in ein rötliches Licht tauchten.
Arton genoss die Ruhe und fragte sich wann die anderen Abenteurer wohl kommen mögen. Er grübelte bald wieder an den Worten der Dunmerin und fragte sich ob sie ihn auch auf den Arm genommen habe. "Ich muss sehr vorsichtig sein das ganze wird immer undurchsichtiger", dachte Arton........
Cyrodiil, Kaiserstadt,Tiber Septim Hotel
Es war spät geworden. Kiara konnte erkennen, das sich die Dunkelheit bereits wie eine Decke über die Kaiserstadt gelegt hatte. Doch in dieser Jahreszeit kam die Nacht früh und nach kurzem zögern ging sie den Gang entlang. Wo war nochmal dieses Zimmer? Am Ende des Gangs, rechts oder links? Nach kurzem zögern Entschied Kiara sich für das rechte Zimmer, und warf die Tür direkt wieder zu, als ein spitzer Schrei ertönte. War das etwa die Dunmerin gewesen? Kiara bekam das sichere Gefühl, dass Sie wiedermal rot wie eine Tomate war. Sie würde noch einen Trank gegen diese lästige Gewohnheit finden müssen. Diesmal entschied Sie sich für ein zaghaftes Klopfen an der Zimmertüre.
Ein grinsender Darshjiin öffnete die Tür und trotz Ihrer Müdigkeit konnte Kiara nicht anders, als zurückzugrinsen. Das Zimmer war gross und gemütlich eingerichtet. Es gab sogar eine kleine Leseecke, die Darshjiin wohl auch reichlich genutzt hatte. Kiara lies sich auf einen der Stühle fallen und versuchte die Fragen von dem Khajiit möglichst einfach zu beantworten. Doch ihre Antworten schienen Ihren neuen Freund nicht zufriedenzustellen. Sie konnte es an der Art ablesen, wie sich die beharrten Ohren des Khajiit aufstellten und die Haare stellten sich auf, wie bei einem Stachelschwein. Doch so schnell dieser Stimmung gekommen war, so schnell war Sie auch wieder verschwunden.
Stattdessen fing er ein anderes Thema an. Leider blieb Ihm keine Zeit mehr, Ihr seine Aufzeichnungen zu erläutern. Während er Ihr erzählte, dass er noch Geschäfte zu erledigen hätte, nahm er das Buch vom Bett. Kiara lehnte sich demonstrativ gelangweilt zurück und gähnte herzhaft. Doch das Buch lies sie dabei nicht aus den Augen. Nachdem das Buch sicher im Schrank verstaut war, verabschiedete Kiara sich. Mit dem Versprechen morgen wieder vorbeizukommen, verlies Sie das Zimmer.
Es dauerte wirklich nur ein paar Minuten, dann verlies Darshjiin das Hotel. Der Weg zu Ihrem Ziel sollte nun frei sein. Warum also zögerte Sie. Die gute Stimmung, die aus den Gesprächen des Abends resultierte, war noch nicht verflogen. Hatte Sie nichtmal gehört, das diese Khajiit über ein gutes Gedächtniss verfügten. Bestimmt, er würde also einfach die Sachen aus dem Gedächtniss neu aufschreiben und die kleine Waldelfe vergessen. Er würde Sie doch vergessen? Doch konnte Sie Ihn vergessen?
Als sie aufsah, stand Sie vor einer Zimmertür. Gangende, linke Seite. Im Keller hatte Sie bereits einen kleinen Satz Ditriche vorgefunden und nun holte sie den passenden raus. Es war ruhig geworden im Hotel. Auch in Malukhats Zimmer war Stille eingekehrt, möge er einen tiefen Schlaf haben. Leise glitt sie in das Zimmer, in dem Sie eben noch gelacht hatte, bis Ihr der Bauch wehtat. Der Schrank war mit einem billigen Schloss gesichert und dieses stellte nun kein Problem mehr da. Das Buch verschwand in ihrem Lederbeutel, eingeschlagen in ein billiges Tuch. Seltsamerweise schien es genau in den Beutel zu passen und Kiara sah das als Zeichen, dass sie das richtige Tat.
Genauso wie sie gekommen war, verlies Kiara das Hotel. Ein Umhang schütze Sie vor Neugierigen Blicken. Doch bevor Sie das grosse Stadttor verlassen konnte wurde sie nochmal aufgehalten. Ein Bettler trat in Ihren weg und warf einen prüfenden blick unter Ihre Kapuze. Erst dann überreichte er Ihr schweigend einen zusammengefalteten Zettel. Als Sie aufsah war er bereits in den nachtdunklen Strassen verschwunden. Der Zettel enthielt nur wenige Zeilen:
Ihr tragt die Schatten gut, Schwester
doch für die richtigen Augen hinterlasst Ihr eine Spur
wir sind in der Lage, auch bei Sonnenschein für Schatten zu sorgen.
Wenn Ihr den Schatten sucht, sprecht mit meinen verarmten Boten.
Für sowas hatte Sie nun keine Zeit. Mit einem Schulterzucken steckte sie den Zettel in Ihr neu "erworbenes" Buch und verlies die Stadt um die Nacht im Stall zu verbringen.
Ein Stohhalm kitzelte Sie penetrant, bis Sie niesen musste. Verschlafen sah sie raus und stellte erschrocken fest, das die Sonne bereits über das Stalldach schien. Verschlafen! So schoss Sie aus dem Stall heraus und rannte durch das offene Tor nur um festzustellen, dass 3 Augenpaare sie belustigt musterten. Bei Ihrer aprupten Bremsung, fielen mehrere Strohhalme zu Boden. Der Rest stach sie im Nacken, kitzelte in den Ohren und der Nase und ein weiterer Nieser war unvermeidlich. Die Dunmerin grinste sie offen an, Malukhat wirkte eher sprachlos ob dieses Auftritts und der andere Waldläufer behielt eine solch Ausdruchslose Miene bei, dass Sie nur raten konnte wie er vor lachen am liebsten geplatzt wäre. Leise murmelte Sie einen Gruss und hoffte das es rechtbald losging, oder das der Blechkamerad einen noch peinlicheren Auftitt hinlegen würde als sie.
Cyrodiil, Kaiserstadt, Straßen + Stadttor
Aurel fluchte lauthals. Die Blicke der kaiserlichen Wachen, die ihn dabei trafen, störten ihn nur wenig, und wenn zu dieser frühen Morgenstunde schon vornehme Bürger auf den Straßen gewesen wären, hätten sie ob seiner Fluchtiraden wohl einen großen Bogen um ihn gemacht. Nun ja, nicht nur wegen der wilden Flüche, sondern auch wegen seines Aussehens.
Verschlafen! Er hatte verschlafen, und zudem plagte ihn das übelste Kopfweh seit der Entlassungsfeier mit seinen ehemaligen Legionskameraden. Das verdammte Dunkelbier. Es war natürlich nicht bei einem Krug geblieben, sondern es waren vier geworden. Aurel fühlte sich, als hätte ein wahnsinniger Ork mit einem Kriegshammer die ganze Nacht seinen Kopf bearbeitet.
Nachdem er viel zu spät aufgewacht war, hatte er in aller Eile sein Gepäck fertiggemacht, hatte sich kurz von Octavo, welcher ihm am Abend zuvor den Standort der Ayleidenruine verraten hatte, verabschiedet und war in größter Eile zum Stadttor aufgebrochen.
Einen schönen Eindruck musste er machen. Er fühlte sich ungewaschen, schmuddelig, unordentlich... mit einem Wort unsoldatisch.
Während er mit weit ausholenden Schritten zum Tor lief, ging ihm noch einmal die Erzählung seines Auftraggebers durch den Kopf. Die Ayleidenstatue, die sie finden sollten, war wohl kein gewöhnliches Artefakt. Gut, es waren die üblichen Dinge wie Fallen und allerlei monströses Gesindel in der Ruine zu erwarten, aber da musste noch etwas sein, was Aurel ein bisschen Schauder den Rücken hinunter laufen ließ.
Das Artefakt befand sich den Aufzeichnungen nach, die Octavo ihm gezeigt hatte, in einer versiegelten Kammer im untersten Gewölbe der Ruine. Diese Kammer ließ sich nur mit einer seltsamen Steintafel öffnen, welche sein Auftraggeber ihm ausgehändigt hatte. Und genau diese Tafel war es, die Aurel so nervös machte. Sie hatte seltsam anmutende Schriftzeichen eingraviert, und als er Octavo fragte, was diese bedeuteten, sagte dieser nur lakonisch „och, abergläubischer Schnickschnack, so was wie ‚erzürne den Wächter nicht, wenn du nicht Teil seiner Legionen werden willst’“. Der Blick Octavos dabei zeigte Aurel deutlich, dass dieser selbst nicht ganz an reinen Aberglauben dachte, aber was hätte er tun sollen? Feige einen Rückzieher machen? Nein, niemals!
Aurel nahm im Laufen noch einmal den Tornister von den Schultern und überprüfte den Inhalt. Proviant, Fackeln, Reparaturwerkzeug und Wetzstein, ein Seil, eine Landkarte, die Steintafel, notwendiger Kleinkram und etwas Bier... Bier. Aurel wurde wieder schlecht, und er übergab sich direkt vor die Füße einer Wache in den Rinnstein. Zähneknirschend zahlte er die 10 Septim Strafe wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ und die weiteren 50 Septime, weil er es sich nicht verkneifen hatte können, den Wachmann zu fragen, was er an ihm denn erregend finden würde.
Toll, Germain, dachte Aurel, auf diese Weise machst du wirklich dein Glück im Kaiserreich.
Er schulterte den Tornister wieder, an dessen Seite sich der mit Silberpfeilen gefüllte Köcher befand, zog seinen Schwertgurt fest, warf den Bogen über die linke Schulter und lief weiter Richtung Stadttor, welches er nach einer Viertelstunde endlich erreichte.
Natürlich warteten seine künftigen Begleiter vor dem Tor bereits auf ihn, woraufhin er, versuchend Autorität und Stärke auszustrahlen, auf die Gruppe zuschritt.
Der Waldläufer und die beiden Dunkelelfen wirkten so, wie er sie am Vortag wahrgenommen hatte, aber die Waldelfe machte den Eindruck, als hätte sie gegen eine strohgefüllte Vogelscheuche gekämpft.
Na, wenigstens scheine ich nicht der einzige hier mit Problemen zu sein, dachte Aurel grinsend, trat vor das bunt gemischte Häuflein, als sei es vollkommen selbstverständlich, zu spät zu kommen, und meinte:
„Guten Morgen! Alle marschbereit? Das Ziel ist nun bekannt, und binnen eines Tages sollten wir dort angelangen. Da wir alle nun ja vereint sind, darf ich es nennen. Es handelt sich um die Ayleidenruine Vindasel im Südwesten der Kaiserstadt.“
Die Sache mit der Steintafel und deren Inschrift verriet Aurel absichtlich noch nicht, falls doch noch ein Gruppenmitglied einen Alleingang plante.
Gespannt wartete er auf die Reaktionen der anderen, während ihm schon wieder etwas unwohl wurde.