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Klunky
Sorry aber sowas kann ich mir wirklich nicht verkneifen und muss bei solchen Steilvorlagen sofort reagieren. Ich kann nicht verstehen wie man jemanden ein Spiel anbietet und obendrein noch dazu die Möglichkeit offiziell zur Verfügung stellt jederzeit nach Herzenslust zu "cheaten", das geht absolut meiner Definition eines Spiels entgegen. Dann werden die Trophies noch nicht mal deaktiviert wenn man den Trainer benutzt, das ist so unglaublich sinnbefreit, wozu werden dann noch globale Statistiken über Trophies aufgeführt?
Manche Leute spielen Spiele nicht der Story willen oder so, sondern einfach um ein bisschen herumzualbern oder es auf sonstige spezielle Art und Weise zu spielen. Könnte mir sicher vorstellen, dass gerade für so Sachen wie Speedruns etc. der No-Encounter Modus extrem spannend ist. Du musst ein bisschen um die Ecke denken, was diese Funktionen betrifft.
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Final Fantasy IX ist beileibe kein schweres Spiel, es geht mir nicht um einen exorbitant hohen Schwierigkeitsgrad oder das Gefühl besser zu sein als manch anderer. Es geht mir schlichtweg darum dass ein Spiel Regeln besitzt und wenn man diese beliebig außer Kraft setzen kann, sehe ich es nicht mehr als ein Videospiel an.
Ich wünsche mir eben Kontinuität und vor allem bei einem Remake sollte man puristisch bleiben und wirklich nur notwendige Änderungen übernehmen, würdet ihr einen Trainer als notwendig bezeichnen? Ich glaube niemand würde das.
Wieso bindest du dich selbst so an diese Regeln? Das Spiel ruft jetzt nicht an jeder Ecke heraus "Benutz das Tool was wir beigelegt haben, SONST SCHAFFST DUS NICHT". Ein Videospiel hat nur die Regeln, die man sich selbst setzt, klar gibt es Grundgesetze, die einem die Engine zur Verfügung stellt, aber an die muss man sich auch nicht direkt halten. Erst wenn einem diese Freiheit genommen wird sehe ich ein Spiel nicht mehr als Spiel an. Beispiel: Ein Walking Simulator. Man kann gehen, sich umsehen, eventuell mit Dingen interagieren. Es ist ein Spiel (gut für manche mehr, für andere weniger). Wenn jetzt jemand sagt, dass er den ganzen Walking Simulator über rückwärts laufen will, dann kann er das auch tun. Erfahrungsgemäß ist es in solchen Spielen ja möglich rückwärts zu laufen. Jedenfalls, wenn jetzt der Entwickler gegenwirkt und sagt "Nee, das möchte ich so nicht" und schränkt dich in deiner Bewegung ein, weil er gewisse Regeln in diesem Spiel vorsieht, dann finde ich das auch nicht in Ordnung. Ein Spiel ist da um gespielt zu werden. Spielen bedeutet nicht nur sich an die Regeln zu halten. Und die Steamversion ist kein Remake. Es ist ein Port für PC mit ein paar neuen Features und leicht verbesserten Grafiken.
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Wenn man einen einfacheren Schwierigkeitsgrad einbaut ist das eine Sache, solange man sich von Anfang des Spiels dafür entscheidet, also die Rahmenlinien festlegt, schon eine Option anzubieten den Schwierigkeitsgrad wann man will zu ändern, da werd ich argwöhnisch, aber würde mich deswegen nicht gleich auskotzen, weil ich's eben mehr oder weniger leider schon gewohnt bin.
Doch das was Square Enix macht ist ein spielbarer Debug Modus, quasi Entwickler Tools und das schlichtweg bei etwas, was schon seit Jahren funktioniert.
Ich fühle mich persönlich angegriffen, wenn man mir nicht zutraut die Regeln des Spiels zu verinnerlichen um es zu bewältigen.
Ich kann dieser Phrase "Dann benutz es halt nicht" nicht zustimmen weil für mich schon durch die offizielle Möglichkeit (und das auch noch mit Trophies verbunden) der Reiz verloren geht ein Spiel zu bewältigen. Gerade wenn ich bei irgendwas hänge oder eben Spielfortschritt verloren geht, ich aber im Hinterkopf weiß, "ich könnte es mir jederzeit total leicht machen". Ich benutze sowas nicht, aber allein der Gedanke dämpft eben irgendwo das Spielgefühl eines in sich geschlossenen Spiel mit seiner eigenen ganz individuellen Herausforderung.
Deine Ansichtsweise ist aber veraltet. Heutzutage hat sich der Markt nunmal so entwickelt und das finde ich auch gut so. Wie vorhin beschrieben sollte der Spieler die Wahl haben, wie er spielt. Die, die eine Herausforderung wollen werden auf Schwer spielen, egal ob man das später ändern kann oder nicht. Die die nur eine entspannte Erfahrung machen wollen und anfangs den Mund zu voll genommen haben, können dann auf Leicht stellen. Wenn ich ein Spiel auf hohem Schwierigkeitsgrad anfange und ich merke einfach, dass das nichts für mich ist, weil ich keine Zeit investieren kann oder möchte in das Grinden o.Ä. dann wäre ich argwöhnisch, wenn einfach mal so 2-3 Stunden (oder mehr) an Spielzeit nichtig sind und ich nochmal auf Leicht anfangen muss. Allerdings muss ich dir bei der Sache mit den Achievements zustimmen. Die sind mir persönlich relativ egal, aber es gibt ja Leute, denen das wirklich wichtig ist und die sollten davon nicht irgendwie beeinträchtigt werden. Da müsste es eigentlich irgendeine Maßnahme geben. Aber korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber kann man denn überhaupt noch Excalibur II in der Steam Version bekommen? Kann man da die Cutscenes denn überhaupt überspringen? Vielleicht ging das aus technischer Sicht nicht umzusetzen und da den High-Speed Modus einzuführen finde ich schon geschickt.
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Ein junges Beispiel:
Stellt euch mal vor das Videospiel The Witness bietet euch an, bei jedem Rätsel was ihr nicht lösen könnte eine Erklärung zu liefern und es zu skippen, wäre das Spiel damit genau so wertig oder sogar besser? Nein, weil der Autor ganz klar das Spiel so konzipiert hat dass es darum geht Hürden zu überwinden, es soll effektiv zum Nachdenken anregen, den Spieler neue Offenbarungen bieten. Klar wer nicht weiter kommt und keine Geduld hat schaut in eine Lösung und macht sich somit die Erfahrung kaputt, aber immerhin muss dieser dafür seinen fetten Arsch bewegen und das Internet konsultieren, es geschieht extern, außerhalb vom Spiel.
Der Entwickler könnte jetzt genau so gut die Hilfen im Spiel anbieten und den Leuten die kleine Umständlichkeit abnehmen, aber wozu?
Wenn das Spiel nie so gedacht war, wenn es gegen der Intention des Autors ist die Rätsel durch fremde Hilfe zu lösen warum es überhaupt noch anbieten? Die Rätsel sind absolut fair gestaltet und eben so konzipiert dass sie jeder lösen kann, es ist kein spezielles Fachwissen vonnöten.
Dann hätte dieser Autor sich das Spiel auch gleich sparen können. Klar muss man auch an dem Markt denken, aber wer so argumentiert, argumentiert gegen die künstlerische Freiheit die solch ein Spiel auszeichnet.
Final Fantasy 9 wurde auch ursprünglich aus guten Grund ohne Trainer konzipiert, es jetzt nachträglich zu tun zeigt einfach dass die Entwickler keine Eier haben zu ihrem Produkt zu stehen und es zeigt auch dass niemand der damals Verantwortlichen sich für solche eine Designentscheidung auszeichnet. Also ergo verschandeln für mich irgendwelche damals unbeteiligten Personen den Originalitätsfaktor des Spiels.
Ich finde, der Vergleich hinkt ein bisschen, weil The Witness ein modernes Spiel ist und sich der Markt wie gesagt verändert hat. Persönlich sehe ich es aber nicht als problematisch an wenn jemand eine externe Hilfe konsultiert. Ich verstehe deine Ansicht hier, aber finde, dass die momentane Situation doch in Ordnung ist. Und ich glaube damals hat es sowas nicht gegeben, weil die Art zu Spielen noch sehr klassisch war. Man kauft ein Spiel, spielt es, macht vielleicht ein paar Sidequests und das wars dann auch. Heutzutage sind Spieler mutiger, trauen sich an Glitches oder Hardcore Challenges ran. Und Ja, das gehört alles noch zum Spiel, auch wenn es nicht vom Entwickler gewollt war. Und die Originalität wird nicht geschädigt, da du es ja nicht benutzen musst. :p Ich weiß, ich wiederhole mich, aber der Hauptanteil deiner Argumentation beruht darauf. Niemand wird gezwungen diese Tools zu verwenden und wer es tut, tut es aus Neugier, Faulheit oder Ehrgeiz. Und da kann keiner einem sagen, wie man zu spielen hat.
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Und um noch ein Argument zu nennen: Kinder. Sie haben generell eine niedrige Geduldsschwelle, werden schnell frustriert, greifen gerne nach Auswegen und wissen nicht wie es ist sich für etwas anzustrengen, sich mit etwas auseinanderzusetzen und kennen vielleicht nicht das Erfolgserlebnis, wenn man aus eigener Anstrengung eine Herausforderung bewältigt.
Hätte ich damals einen Trainer als Kind gehabt hätte ich ihn 100pro benutzt, aber ich hätte mir damit auch einiges kaputt gemacht, das gesamte Spielgefühl, die Historie die ich mit dem Spiel verbinde, bei der ich als 9 Jähriger das erste Mal anfing zu begreifen wie so ein Rollenspiel überhaupt funktioniert. Sowas kann durchaus eine lehrreiche Erfahrung sein, ob ihr es glaubt oder nicht.
Wie man weiß, ersetzen Remakes durch die leichtere Zugänglichkeit (vom beschaffen her und dem Preis) schnell das Original, wenn man Lust hat einen Klassiker nachzuholen, wird man sich vielleicht denken "Oh, dann hole ich mir mal die Neuauflage", gerade wo es auf dem PC ohne Emulator keine Möglichkeit gibt daneben das Original zu spielen.
Ich würde mir wünschen dass zukünftige Generationen mit Videospielen ähnlich aufwachsen, aber da das ein utopischer Gedanke ist, wünsche ich mir wenigstens dass die Spiele die ich damals gespielt habe, auch später genau so in ihrer Form erhalten bleiben werden und das ist bei diesem Spiel, mit seinen zahlreichen möglichen Eingriffen ins ursprüngliche Gameplay eben nicht der Fall.
Es ist kein Remake. Nur um das nochmal klar zu machen. Und ja, Kinder können bestimmt was von solchen Medien lernen, aber an erster Stelle steht der Spaß und die Geschichte. Kinder spielen Spiele um primär unterhalten zu werden. Der ganze Lernaspekt passiert entweder unbewusst oder im Nachhinein. Du musst dir auch vorstellen, dass ein Neun Jahre altes Kind jetzt eventuell FFIX mit den Tools spielt. In 10 Jahren greift es das Spiel bestimmt nochmal an und denkt sich "Mal sehen, wie das Spiel ohne Tools ist". Dadurch ergeben sich sogar zwei neue Erfahrungen auf das Spiel, was ich interessant finde.
Deine Vorstellung in allen Ehren, aber du musst auf den Zug der Zeit aufspringen, Dinge ändern sich, werden besser oder schlechter aber man sollte nicht in der Vergangenheit hängen bleiben bzw. neue Spiele minderwertiger machen, weil man dieses feste Weltbild hat. Es ist gut, dass du eine so gute Erinnerung an die vergangene Zeit hast, das hab ich auch. Ich bin zum Glück noch rechtzeitig geboren worden um die ganzen tollen Spiele als Kind zu erleben. Aber man muss auch mal nach vorne blicken und nicht dauernd die alten klassischen Designentscheidungen in den Vordergrund rücken.