1. Tales of Tamriel Schreibwettbewerb 2007
1. Tales of Tamriel Schreibwettbewerb 2007
Der Wettbewerb ist eröffnet. Im Tales of Tamriel-Forum selbst (nicht hier in der Ratskammer) wurden auch die drei entsprechenden Threads für die jeweilige Geschichte der Wahl eröffnet.
Die Regeln, Divberses und Jury entnehmt bitte nochmal der Ankündigung
Sollten dennoch besondere Fragen dazu auftauchen, dann bitte hier in diesen Thread, nicht in die Wettbewerbs-Threads und möglichst auch nicht per PN. Denn hier wird es schneller gesehen, als wenn Ihr eine PN an eine bestimmte Person schreibt, die dann vielleicht gerade mehrere Stunden off ist. ;)
Wettbewerbsthread für die Fortsetzungsgeschichte
Hier schreiben alle diejenigen, die sich für dieses Thema entschieden haben. Auch hier gilt: Ihr habt 14 Tage Zeit.
Zitat:
Aufgabe Nr. 2 ist eine Fortsetzungsgeschichte: Im Folgenden bekommt ihr eine Geschichte präsentiert, die ihr nach euren Vorstellungen weiterspinnen könnt. Es ist euch hierbei freigestellt, ob ihr die Rolle des Kastav weiterschreibt oder die eines Wachmannes, welcher sich auf die Fährte des Diebes begibt. Den eigenen ToT-Charakter zu gebrauchen ist in diesem Fall nicht möglich.
Hier noch einmal die Vorgabe-Story:
Zitat:
Kastav fror! Sein dünnes Hemd aus Leinen und die ebenso dünne Stoffhose boten keinen ausreichenden Schutz gegen die aufkommende Kälte in dieser Nacht. Ein warmes Bett in einer zweitklassigen Herberge in der Kaiserstadt könnte er sich zwar noch leisten, aber er war zu geizig, um die wenigen Goldstücke dafür auszugeben, und so verbrachte er die dunklen Stunden lieber in einer dunklen Ecke im Hafenviertel, darauf hoffend, die Morgensonne recht bald aufgehen zu sehen.
<Gold, ja das war es, warum er sich hierher begeben hatte, in die Kaiserstadt, einen Ort voller Leben, erfüllt mit feilschenden Händlern, schreienden Mägden…große Häuser, die vom Reichtum ihrer Besitzer erzählten…und daher war diese Stadt auch angefüllt mit Gold…>
Ein gieriges Leuchten glomm kurz in seinen Augen auf.
Unruhig wälzte er sich auf die Seite, Schritte näherten sich seinem Schlafplatz…leise <Stimmen> als ob Kastav es nicht schon schwer fiel um einzuschlafen, „jetzt auch noch diese Störenfriede, Diebesgesindel, was sonst würde so spät hier herumschleichen“.
Allmählich konnte Kastav erste Wortfetzen verstehen, welche der Wind in seine Richtung trug „…Kelch…heute morgen angekommen…“ „…Gold…viel Gold“
Schlagartig war Kastavs Aufmerksamkeit geweckt…das Zauberwort war gefallen <Gold>
Langsam richtete er sich auf. Die Hecke hinter der er vor dem kalten Wind schutz gesucht hatte, würde ihn sicherlich auch vor neugierigen Blicken verbergen. Vorsichtig schob er einige Zweige zur Seite, um eine bessere Übersicht zu erhalten.
Zwei dunkle Schemen zeichneten sich in einigen Meter Entfernung vor ihm ab. Das Licht war zu schwach, um mehr Details zu enthüllen. Die zwei waren mittlerweile stehengeblieben und flüsterten weiterhin über den Kelch.
„…Viertel Talos Platz…im Hause Arenims…die alte Kuh wird ihn hüten wie…wenn sie schläft bei sich…“
Die Stimmen wurden wieder schwächer und mit ihnen entschwanden auch die Schatten aus seinem Blickfeld.
Wettbewerbsthread für die Situationsbeschreibung
Und hier schreibt jeder, der dieses Thema gewählt hat. Auch hier gilt: 14 Tage Zeit.
Zitat:
Aufgabe Nr. 3 ist eine Situationsbeschreibung: Im folgenden Text wird euch eine Situation beschrieben, aus der ihr machen könnt, was ihr wollt. Die einzige Vorgabe ist, dass eure Geschichte die Situation behandelt und ihr euch an die Vorgaben haltet. Der Rest bleibt komplett eurer Kreativität überlassen.
Und noch einmal die Geschcihte dazu:
Zitat:
„Grafar könnte es kaputt schlagen“, bot der Ork sich an und zeigte ein hauerbewehrtes Grinsen, das sofort gefror, als seine beiden Banditenkollegen entnervt den Kopf schüttelten. Er zuckte mit den Schultern. „Grafar könnte es auch sein lassen.“
„Grafar könnte auch aufhören, in der dritten Person Plural von sich zu sprechen“, beschwerte sich der Rothwardon Hickim mit Lehrmeistermiene und fing sich einen Schulterschlag durch den Zweitstärksten der Gruppe ein.
„Doch nicht Plural, du Trottel“, rief Wolfgang und zupfte das Haarbüschel an seinem Kinn zurecht. „Dritte Person Plur-aal ist Ihr. Was er da hat, das ist halt… so eine Khajiit-Sache.“
Hickim schnaubte ein Lachen und die drei wandten sich wieder ihrer Beute zu, Grafar jedoch mit geminderter Aufmerksamkeit. Irgendwie konnte er sich generell schlecht für Pläne begeistern, die nicht einmal teilweise den ausgiebigen Einsatz von Gewalt beinhalteten. Er war der Grobschlächtige der Gruppe, doof und hohlköpfig, doch seinen Opfern war es wohl ziemlich egal, ob er eine Vorlesung abhielt oder unartikuliert grunzte, während er ihnen seine gewaltige Axt über den Schädel zog.
In Hickims Augen hatte Wolfgang vieles mit dem Ork gemeinsam, doch war er froh, wenigstens einen halbwegs vernünftigen Gesprächspartner zu haben. Wolfgangs ganzer Name war in Wirklichkeit Wolfgang Zipfelbart, aber niemand nannte ihn bei diesem Beinamen. Und wenn doch, dann nicht laut und vorallem nicht lange. Er verfügte über ein gewisses Maß an Schläger-Mentalität und Hickim war sich sicher, dass genau dies es war, was zu dem heutigen Desaster geführt hatte. In all den Jahren hatten sie noch nie eine Geisel genommen und, wenn sie sich selbst gegenüber einen Moment ehrlich waren, sie wussten auch gar nicht, was sie mit ihr anfangen sollten.
Eigentlich hatten sie Pferde stehlen wollen, drüben vor der Stadt Cheydinhal, als auf einmal eine Person des Weges kam. Nicht, dass sie auf frischer Tat ertappt worden wären, ihr Besucher hatte nichts gesehen. Auch nicht das Stück Holzzaun, das Wolfgang an seinem Hinterkopf zersplittern ließ.
„Wie werden wir das Problem da jetzt wieder los?“, fragte Hickim zum vierten Mal, und zum vierten Mal würgte Wolfgang Grafars Kaputtschlagen-Angebot mit einer schnellen Handbewegung ab.
„Keine Ahnung. Aber schau’, wer da die Augen aufmacht. Wir bekommen Gesellschaft.“
Und wie redet man mit einer gefesselten Geisel, beim dreifach verdammten Oblivion?, fragte sich Hickim, als ihr im Gras liegendes Opfer verschlafen die Augen öffnete.
Wettbewerbsthread für Kvatch
Der Wettbewerb ist eröffnet. Wie in der Ankündigung geschrieben, habt Ihr 14 Tage Zeit Eure Geshcichte hier reinzustellen. Hier natürlich nur diejenigen, die über den Angriff auf Kvatch schreiben. Es ist nicht erlaubt, die Befreiiung von Kvatch zu schildern, da dies nur der Held im Spiel tut und dieser wird hier nicht geschildert. Zudem ist die Befreiung von Kvatch hier nicht das Thema, sondern:
Aufgabe Nr. 1 ist eine reine Themenvorgabe: Wie habt Ihr den Angriff auf Kvatch erlebt?
- Ob ihr aus der Sicht eines Bürgers/Priesters/Wachmannes/etc. schreibt, bleibt euch überlassen. Im Falle der ToTler ist es natürlich auch erlaubt, den Rollenspiel-Charakter dafür zu gebrauchen. Vorgabe ist, dass sich die Charaktere zur Zeit des Angriffes in der Stadt befinden.
Viel Spaß!
KingPaddy zur Fortsetzungsgeschichte I
Aha okay das ist jetzt eindeutig.
Ich will nur noch anmerken, dass es eher heißen sollte. "Es ist folgende Situation gegeben ..." und ihr könnt daraus machen was ihr wollt.
Das ist nämlich mehr ne Fortsetzung, wie bei zweitens mehr oder weniger. Vorgegebene Situation und dann einfach weiterschreiben. Fertig.
Naja egal ich denke mal die Eklärung von DL dürfte jeder verstanden haben.
KingPaddy zur Fortsetzungsgeschichte II
Von Dietrichen und Deadra: Die Geschichte eines Diebes
von Talent, Unglück und einer Mitgift, die keine war
Kastav fror! Sein dünnes Hemd aus Leinen und die ebenso dünne Stoffhose boten keinen ausreichenden Schutz gegen die aufkommende Kälte in dieser Nacht. Ein warmes Bett in einer zweitklassigen Herberge in der Kaiserstadt könnte er sich zwar noch leisten, aber er war zu geizig, um die wenigen Goldstücke dafür auszugeben, und so verbrachte er die dunklen Stunden lieber in einer dunklen Ecke im Hafenviertel, darauf hoffend, die Morgensonne recht bald aufgehen zu sehen.
<Gold, ja das war es, warum er sich hierher begeben hatte, in die Kaiserstadt, einen Ort voller Leben, erfüllt mit feilschenden Händlern, schreienden Mägden…große Häuser, die vom Reichtum ihrer Besitzer erzählten…und daher war diese Stadt auch angefüllt mit Gold…>
Ein gieriges Leuchten glomm kurz in seinen Augen auf.
Unruhig wälzte er sich auf die Seite, Schritte näherten sich seinem Schlafplatz…leise <Stimmen> als ob Kastav es nicht schon schwer fiel um einzuschlafen, „jetzt auch noch diese Störenfriede, Diebesgesindel, was sonst würde so spät hier herumschleichen“.
Allmählich konnte Kastav erste Wortfetzen verstehen, welche der Wind in seine Richtung trug „…Kelch…heute morgen angekommen…“ „…Gold…viel Gold“
Schlagartig war Kastavs Aufmerksamkeit geweckt…das Zauberwort war gefallen <Gold>
Langsam richtete er sich auf. Die Hecke hinter der er vor dem kalten Wind Schutz gesucht hatte, würde ihn sicherlich auch vor neugierigen Blicken verbergen. Vorsichtig schob er einige Zweige zur Seite, um eine bessere Übersicht zu erhalten.
Zwei dunkle Schemen zeichneten sich in einigen Meter Entfernung vor ihm ab. Das Licht war zu schwach, um mehr Details zu enthüllen. Die zwei waren mittlerweile stehen geblieben und flüsterten weiterhin über den Kelch:
„…Viertel Talos Platz…im Hause Arenims…die alte Kuh wird ihn hüten wie…wenn sie schläft bei sich…“
Die Stimmen wurden wieder schwächer und mit ihnen entschwanden auch die Schatten aus seinem Blickfeld.
Als er sich sicher sein konnte, dass die beiden endgültig außer Sicht- und Hörweite waren. Erhob sich Kastav endgültig hinter der Ecke. Als er aufstand, ertönte gleich das Geräusch von knackenden Gelenken. Die Kälte der Nacht war in seine Knochen gezogen, seine Gelenken waren steif und schmerzten. Zuerst war unter dem Druck des Stehens auf seine Beine zusammengezuckt, doch dann hatte er sich geregt und schon ging es ihm besser. Und die Aufsicht auf Gold, viel Gold, wie es die beiden Schatten ausgedrückt hatten, brachte sein Blut zum kochen. Allein der Klang des Wortes brachte ihm ein wohlig warmes Gefühl in Herz- und Magengegend. Während er langsam den Weg am Hafenbecken lang schlenderte, mochte er nach außen hin ruhig gewirkt haben, doch in seinem Inneren tobte ein Sturm, brannte ein Feuer, während es in seinem Kopf schon wie wild arbeitete. Mehr aus alten Reflexen, als aus Vorsicht sah er sich alle paar Schritte um. Er wusste zwar, das er nichts zu befürchten hatte, aber doch hatte ihm dieser Reflex in der Vergangenheit schon des Öfteren den Hals gerettet. Wie erwarten waren keine Wachen zu sehen, nur die üblichen betrunkenen Hafenarbeiter, Matrosen oder die armen Schweine, die nichts anderes zu tun hatten, als sich mit ihrem wenigen Gold besinnungslos zu trinken. Er hatte früher, als er noch neu in dem Geschäft war, auch viele Nächte lang durchgezecht, also fand er nichts allzu schlimmes am Trinken an sich. Doch befand er viele dieser Säufer als unsozial. "Sie nehmen keinerlei Rücksicht auf mehr oder weniger unschuldige Passanten. Sie sollten sich mal überlegen, wenn sie sich mitten auf den Weg legen, dass wir dann das Problem haben über die ganzen Schnapsleichen zu steigen": dachte er leicht entnervt, da ein Matrose, der im Vollrausch wohl umgefallen war, seinen Weg blockierte. Doch dieser war ein besonders fettes und übel riechendes Exemplar. Da der Dieb wenig Lust hatte, über den Fleischberg zu klettern, oder sich auch nur die Mühe zu machen um ihn herum zu gehen, beförderte er ihn mit einem kleinen Schubs ins Hafenbecken. Der Mann wachte empört und lallend auf, wurde aber kurz darauf von einem Ork, scheinbar einem Angestellten des Aufgetriebenen Floßes von dessen Deck aus, herausgezogen. Doch Kastav war bereits weiter gegangen. Den Wachen wäre er kaum aufgefallen und selbst wenn, dann hätte er einfach einen Betrunkenen gemimt. Wenn er neben den technischen Fertigkeiten eines Diebes noch etwas konnte, dann war es gut zu lügen und zu improvisieren, wenn es sein musste. Er hatte sich somit schon oft, aus gefährlichen Situationen herausgeredet. Selbst die Cammona Tong hatte er überlistet, deren Hehler über den Tisch gezogen. Bloß die Ordinatoren in Morrowind waren nicht sehr empfänglich für sein Talent gewesen.
Er hatte beinahe den unterirdischen Gang, welcher das Hafenviertel mit dem Rest der Kaiserstadt verband, erreicht. Doch als er gerade am Leuchtturm vorbeispazieren wollte, erregte etwas seine Aufmerksamkeit. Er war erst seit zwei Tagen in der Stadt und ihm war der Steckbrief bisher noch nicht aufgefallen. "Gesucht Graufuchs" war die Aufschrift auf dem Zettel zu lesen, nebst einer kurzen nicht sehr genauen, eher wagen Beschreibung und einem ziemlich großzügigen Kopfgeld. Nach den Angaben, handelte es sich hier um einen Meisterdieb. Den einzigen Meisterdieb, den er kannte, war Jim Stacey. Er hatte ihn in Hammerfell in einer der zahlreichen Tavernen von Stros'Mkei kennen gelernt. Er hatte erzählt er sei aus Morrowind angereist und wollte seine Heimat mal wieder besuchen. Kastav war damals noch sehr jung und ein einfacher Taschendieb gewesen, doch hatte sich der Meisterdieb erbarmt und ihm ein paar Tricks beigebracht. Auch hatte er gesagt, wenn man es richtig anstelle könne man in Morrowind reich werden. Und er hatte es geschafft, aber wiederrum alles verloren. "Aber wer kann schon ahnen das die Cammona Tong gleich sauer wird, wenn man sie um einige Tausend Draken betrügt": dachte er sich. Er schüttelte den Kopf er hatte ein Ziel. "Gold, Gold, Gold": ging es ihm durch den Kopf während er sich durch die Gassen der Stadt schlich und sich im Schatten der Gebäude hielt. Die letzten paar hundert Meter hatte er angetrieben von der Aussicht auf Reichtum in kürzester Zeit zurückgelegt. Die kaiserlichen Wachen hatten ihn nicht bemerkt. Nicht einmal dann, als das Mondlicht die Schatten kurz aufgehellt oder vertrieben hatte. Dunmerische Wachen hätten mich sicherlich schon längst entdeckt. Aber wegen des vielen weißen Steins, aus dem die Stadt bestand, gab es hier selbst nachts nur wenig Dunkelheit. Doch hatte er den Talos Platz ohne größere Schwierigkeiten erreicht. Vor sich erhob sich eine übergroße Drachenstatue. Hinter ihr konnte man unschwer, die Tore des Palastes erkennen. "Dort gibt es sicherlich einige sehr wertvolle Dinge zu holen": dachte sich der Rothwardone, verwarf jedoch den Gedanken gleich wieder, als er an die schwer gepanzerten und elitär ausgebildeten Palastwachen dachte. Zudem würde es jetzt ungleich viel schwieriger werden. Da der Kaiser auf tragische Weise den Tod gefunden hatte, konnten die Wachen ihre volle Aufmerksamkeit nun auf den Schutz des Ältestenrates und der kaiserlichen Schätze lenken.
Er wollte gerade sein Versteck in einem Hauseingang verlassen, als die Wolke, welche sich vor ein paar Sekunden noch vor dem Mond befunden hatte, weiter zog. Das Mondlicht tauchte den Platz in ein wunderbares Farbenspiel aus verschiedenen Silbernouancen. Doch Licht war das letzte was Kastav jetzt gebrauchen konnte. Genauso wenig wie Silber, denn im Moment interessierte ihn das andere edle Metall wesentlich mehr. Er fing an sich zu konzentrieren. Suchte die Energie in seinem Inneren und griff nach ihr. Strengte sich an und konzentrierte seinen Geist auf sie. Für einen kurzen Moment schien alles still zu werden, jedes noch seine kleine Geräusch schien zu verstummen, während sich sein Körper langsam in Luft auflöste. Als er seine Augen wieder öffnete, nahm er zuerst das Geräusch seines Herzschlages, seines Atems und dann die Geräusche seiner Umgebung wieder war. "Unter dem Schutz des Zeichens des Schattens zu stehen, hat seine Vorteile": dachte er sich. Selbst wenn die Wachen direkt in seine Richtung sahen, würden sie wenn überhaupt nur etwas leicht flirrende Luft wahrnehmen und würden dies, warscheinlich auf ihre Müdigkeit schieben. Mit seiner Fähigkeit war es ihm gelungen einen herumreisenden Grafen, welcher sich in Vivec für einige Monate eine Wohnung auf einer der Tempelwohninseln, genommen hatte, auszurauben. Er hatte einige Edelsteine und einen guten Haufen Draken erbeutet. Leider ging der Einbruch nicht wie geplant zu Ende. Aber wer kann schon ahnen, das es sich bei dem Grafen um einen Vampir handelt und dieser auch gleich noch über einen Leben entdecken Zauber verfügt. Er hatte Kastav mehrere Minuten durch das Zimmer gejagt, als dann plötzlich einige Ordinatoren auftauchten um sich über den Lärm zu beschweren. Nicht nur das sie den Vampir gleich geröstet haben, sondern sie dachten auch, das ihm das Gold gehören würde. Zu seinem Pech hatte der Blutsauger auch einen Ordinatorenhelm in seinem kleinen Schatzbeutel gebunkert. Dieser war herausgerutscht und war einem der Tempelwächter auf die Füße gefallen. Verhaften sollte er sich lassen, wegen Diebstahl heiliger Insignien und Körperverletzungen an einem Krieger des Tribunals. Er war dann einfach ins Wasser gesprungen, musste aber das Gold zurücklassen. Danach war er so mies drauf gewesen, das er sich erst einmal den Kummer weg trinken musste, wobei sein vorheriges Auftragsentgelt ebenfalls futsch war. Doch dieses Mal würde es anders werden er würde sich diesmal das Gold schnappen und es nicht mehr hergeben. Noch während er sich vorstellte was er am besten mit dem vielen, vielen Gold machen sollte, hatte er schon den Platz überquert und stand vor dem besagten Haus.
Er wollte sich gerade bücken um nach den Dietrichen, welche er in seinen Stiefeln versteckt gehalten hatte zu greifen, als ihm ein ziemlich unangenehmer Geruch in diese Nase stieg. Er schüttelte sich und es stellten sich die Nackenhaare auf. Vor Schreck hätte er beinahe den Bund mit seinen Dietrichen fallen gelassen. Schnell war auch die Quelle des Ekel erregenden Gestankes entdeckt. Neben der Tür hatte sich eine größere Pfütze erbrochenes angesammelt, welches scheinbar ungefähr von Kopfhöhe an die Wand herunter gelaufen war. Und das war noch nicht alles, die halbe Tür war ebenfalls eingesaut. Kastav selbst musste jetzt schon würgen, als das Mondlicht auf den Haufen fiel, in dem die Reste eines Pferdekopfes schwammen. Ihm wurde schlecht und er würde für einen Rothwardonen ungewöhnlich bleich. Man könnte fast von einem Chamäleon-Effekt sprechen, denn schlagartig hatte sein Gesicht, die gleiche Farbe wie die Wand aus Kalkstein hinter ihm. Doch glücklicher Weise ohne sich übergeben zu müssen, rappelte er sich hoch und wollte gerade mit zitternden Händen seinen Dietrich am Schloss ansetzen. Als ihm wieder etwas aus seiner Zeit in Morrowind einfiel. Ein Hlaluuratsherr hatte in Balmora einen großen Haufen feinstes Vulkanglas in einem Lagerhaus deponiert, für eine Nacht um es am nächsten Tag in Ebenherz weiter zu verkaufen. Die beste Gelegenheit. Keine Wachen, keine angeheuerten Söldner, keine Vampire nur eine Holztür und ein einfaches Schloss. Er hatte sich als die Hlaluu-Wachen ihre Patroullie in dem Teil Balmoras abgeschlossen hatten, gleich an das Öffnen der Tür gemacht, jedoch hatte er Stunden gesessen, ohne dass er mit seinem Dietrich auch nur den geringsten Erfolg hatte einen Bolzen zu bewegen. Als der Morgen graute musste er leider unverrichteter Dinge abziehen. Als der Händler so gegen Mittag sein Vulkanglas abholen wollte, war diesem aufgefallen das er die Tür gar nicht abgeschlossen hatte. Ein entriegeltes Schloss lässt sich nicht erneut entriegeln. Kastav hätte sich damals am liebsten selbst geohrfeigt. Doch da er aus dieser Geschichte gelernt hatte, drückte er die Klinke hinunter und hoffte auf sein Glück. Er hatte zwar keine allzu große Zuversicht gehabt, aber als sich die schwere Holztür öffnete, konnte er sein Glück kaum fassen. Doch auch hier schlug ihm ein annähernd widerwärtiger Geruch entgegen. Es roch noch halbgegorenem Alkohol, sehr starkem Alkohol. Er hatte den gleichen Geruch schon einmal gerochen, als ein paar Jungendliche Dunmer-Jungen, die scheinbar nichts anderes zu tun hatten, einem Guar mit Sujamma abgefüllt hatten. Das Ergebnis war genauso unschön gewesen, wie der Geruch.
Nach einigen Augenblicken hatte er die Quelle entdeckt. Hinter einem kleinen hölzernen Tisch saß mit beiden Beinen auf dem Tisch ein Ork. Diesem floss der Sabber in Strömen aus dessen hauerbewehrtem Maul und sein Mundgeruch verbreitete das alkoholische "Aroma" im Raum. Auf dem Tisch vor ihm lagen der Hausschlüssel und eine Rechnung des "Futtertrogs", welche auch noch auf den heutigen Abend datiert worden ist. Wahrscheinlich war der Ork sturz betrunken hierher zurückgekehrt und hatte vergessen, die Tür abzuschließen. "Welch ein Glücksfall": befand der Dieb. Jedoch fand er es seltsam warum Stücke eines Pferdekopfes im Erbrochenen des Orks schwammen. Aber er wollte lieber über keine der Möglichkeiten nachdenken. "Tja wer solche Wächter hat, der kann die Diebe genauso gut gleich in sein Haus lassen. Oder besser ihnen gleich alle Wertsachen auf einem Silbertablett servieren": dachte der Rothwardone erheitert, als er an die gute Frau des Hauses dachte, die wohlig in ihrem Bett liegt, in dem Glauben ihr Hab und Gut werde wohl von ihrem kleinen Wachhund geschützt. Langsam und leise schlich er die Treppe hinauf. Nur ein paar kleine Handgriffe mit dem Dietrich und das Schloss war entriegelt. "Die Kaiserlichen sind alle gleich gestrickt. Für ihre Haustüren verwenden sie teure und komplizierte Schlösser, aber die Schlösser im Innern sind einfachste Qualität. Ist man erst einmal drin wird es ein Spaziergang, vorausgesetzt es gibt keine Wachen": stellte er fest. "keine nüchternen Wachen": korrigierte er sich einige Sekunden später selbst. Kastav befand sich nun im Schlafzimmer der Hausherrin, an den Wänden hingen einige einfache Bilder und in den Schränken stand Geschirr aus Metall. Das Besteck und ein paar Schalen waren aus Silber, sonst standen dort noch Bücher. Doch interessierte ihn das nicht. Die beiden Passanten, wahrscheinlich ebenfalls Diebe, hatten von einem Kelch gesprochen und von "wenn sie schläft". Er schlich weiter und stand nach wenigen Schritten neben dem Bett. Die Frau und ihr Mann lagen im Bett und schliefen. Der Dieb ließ nochmals seinen Blick über das Bett schweifen und achtete sorgsam darauf keinen der beiden geweckt zu haben. Dann ließ er seine Augen wandern und schnell hatten sie das Ziel gefunden. Der Kelch stand direkt vor ihm auf einem kleinen Schränkchen neben dem Bett. Der Kelch selbst bestand nach seiner ersten Einschätzung vollständig aus Gold. Gold bei diesem Wort stieg wieder die Gier in ihm auf, doch er beherrschte sich und bückte sich zu dem Trinkgefäß hinab. Jetzt erkannte er, dass es sich nicht um einen einfachen Goldkelch, sondern um ein Kunstwerk handelte. In den Kelch wurde mit mühevoller Kleinstarbeit eine Jagd eingraviert, man konnte noch die feinste Kontur erkennen, auch hatte man in bestimmten Abständen einige Edelstein eingelassen. Ein wirklich wundervoller Anblick. Er konnte kaum den Blick davon nehmen, wollte ihn gleich an sich bringen. Er hielt ihn schon in Händen, als ihm der kleine fast schon durchsichtige Faden auffiel. Wäre er nur etwas schneller und unbedachter gewesen, wäre er ihm wahrscheinlich erst aufgefallen, wenn es zu spät gewesen wäre. Mit wachem Blick folgte er dem Verlauf der Schnur und fand über dem Bett angebracht eine Glocke. Er zog ein einfaches Messer aus seinem anderen Stiefel und kappte den Faden und gab somit den Kelch frei. Schnell steckte er ihn sich unter sein Hemd und schlich nun mit immer größerer Anspannung aus dem Zimmer.
Die Sonne sandte schon ihre ersten Strahlen vom Horizont aus in Richtung Stadt und tauchte sie in ein Farbenmeer von Rot-, Orange- und Gelbtönen. Sie fielen ebenfalls durch die Fenster in die Eingangshalle wo der Ork immer noch vor sich hin schnarchte. Mittlerweile hatte er sogar angefangen im Schlaf zu brabbeln. Was für ein großer Krieger er sei und wie viele Oger und Deadra er schon erschlagen habe. Doch als Kastav an der Tür war hörte er den grünen Grunzer niesen. Und er drehte sich zu selbigem um. Eine kleine Spinne hatte sich auf seine Nase abgeseilt. Langsam öffnete der Ork gerötete verschlafende und dick geschwollene Augen. Er sah die Spinne an, sie sah ihn an und er begann zu schreien, als Stünde der Leibhaftige persönlich vor ihm. "Ohh hat der große Krieger etwa Angst vor Spinnen?": dachte der Rothwardone belustigt, doch schlug die Belustigung in ihm um, als er bemerkte wie der Ork sich mittlerweile beruhigt hatte und nun ihn anstarrte. Seine Augen weiteten sich und der Koloss öffnete sein Maul: "Dieb, ein dreckiger Dieb, DIEB DIIIIIIIIIIEB!": brüllte er. Der massige Ork, scheinbar immer noch unter Alkoholeinfluss, torkelte auf ihn zu. Doch Kastav schob diesem einen Stuhl vor die Beine. Der Ork fiel und küsste den Boden auf dem Er der "grandioseste Dieb aller Zeiten": wie Kastav fand, gewandelt war. Schnell machte er auf seinem Absatz kehrt und rannte hinaus. Aus dem Haus wurden erneut Rufe laut, doch diesmal eindeutig von geschmeidigeren Stimmen, die eine gehörte einer Frau. "Hmm... die Arenims sind scheinbar aufgewacht, ich sollte ja machen, dass ich hier weg komme, diese dämliche Spinne, wann konnte sie sich nicht einen anderen Tag aussuchen, an dem sie diesem Ork über das Gesicht krabbelt": dachte er, während er keuchend den Weg das Stadttor erreichte. Als er vorbei rannte schauten die Wachen sich verwirrt an, zuckten mit den Schultern und nahmen ihre Wachposition wieder ein. Kastav hatte schon die große Brücke über den Rumaresee erreicht, als den Torwächtern ordentlich Feuer unterm Hintern gemacht wurde. Zwei Tage, vor zwei Tagen gerade einmal war er über diese Brücke in die Kaiserstadt gekommen und er wollte als reicher Mann, langsam und beschwingt stolzierend, wie der Adel für gewöhnlich auch, auf der Brücke die Stadt verlassen. Doch was war jetzt. Er rannte, besser gesagt floh, als gesuchter Dieb über die Brücke. Weye hatte er ohne es auch nur einem Blick zu würdigen hinter sich gelassen und war in der nahen Wildnis verschwunden.
Stundenlang war er durch das Unterholz geirrt mal in die eine, mal in die andere Richtung gelaufen. War mal auf eine Straße getroffen, hatte diese überquert direkt hinein in die nächsten Umgebungswälder. Vorbei an Höhlen und Ruinen. Schlussendlich kam er dann bei den verfallenden Mauern einer schon seit sehr langem aufgegebenen Festung an. Erschöpft, vollkommen fertig ließ er sich auf einen Stein sinken und betrachtete die Sonne. Es war Morgengrauen gewesen, als er aus der Kaiserstadt geflohen war. Es war sicherlich schon gut nach Mittag. Die Sonne könnte wahrscheinlich schon in einer oder zwei Stunden wieder untergehen. Er versuchte sich daran zu erinnern, wann er das letzte Mal so erschöpft gewesen war, aber das war nicht wirklich schwer. Es war kaum mehr als einen Mondzyklus her. An dem Tag, an dem er aus Morrowind geflohen ist. Er hatte damals ein stattliches Vermögen angehäuft gehabt, aber leider handelte es sich bei einem Drittel des Geldes um Geld, um das er die Cammona Tong betrogen hatte. Er wollte mit seinem kleinen Vermögen nach Hammerfell zurückkehren, sich Land kaufen und andere für sich arbeiten lassen. Die Banditen der Tong hatten ihn stundenlang quer durch Vvardenfell gehetzt. Doch hatte er es geschafft sie irgendwie abzuhängen und Ebenherz zu erreichen um von dort ein Schiff nach Cyrodiil zu nehmen. Da er wusste, das in Großstädten viele Taschendiebe gibt, hatte er sein gesamtes Geld, in seinen Stiefeln versteckt. Schließlich würde niemand auf die Idee kommen in seiner Fußbekleidung nach seinem Vermögen zu suchen. Er hatte gerade noch von einem Händler etwas Proviant gekauft und im nächsten Moment hatte er große Schmerzen gehabt. Er spürte wie er auf den Boden fiel und mit schwindenden Bewusstsein hatte er noch war genommen, wie ein verwahlloster Mann, scheinbar ein Bettler ohne Schuhe ihm die Stiefel auszog und sich damit bekleidete und dann wegrannte. Dann war er bewusstlos geworden. Das Ende vom Lied war, ein Bettler, der nur ein paar Schuhe wollte, hatte sie bekommen, aber dabei ganze 30.000 Draken zufällig mitgehen lassen. Die Überfahrt konnte er nur bezahlen, weil er seine Rüstung und seine feine Kleidung gegen einfache Kleidung aus Leinen und Gold eintauschte. Schließlich wäre er nicht schnellstens von der Insel runtergekommen, dann hätten ihn die Cammona Tong aufgeknüpft. Und so kam er in Cyrodiil und nach langem, sehr langem Fußmarsch in der Kaiserstadt an. Dann schweiften seine Gedanken wieder seinem Diebesgut zu. Kastav holte den Kelch unter seinem Hemd hervor und fuhr mit seinen Fingern, die fein gearbeitete Gravur nach. Die Jagd war sehr schön heraus gearbeitet worden. Eine Meute Jäger verfolgten verschiedene Tiere durch eine Landschaft. Hatte man jedoch den Kelch umrundet sah es so aus, als würden die Tiere plötzlich die Jäger hetzen. Eigentlich mehr durch Zufall entdeckte er die Inschrift auf der Unterseite des Kelches. In feiner Schrift geschrieben standen dort einige Worte in dunmerischer Sprache. Durch seine Zeit in Morrowind fiel es ihm natürlich nicht schwer, die Worte zu übersetzen. "Die Mitgift Hircines, des Herrn der Jagd". Er überlegte fieberhaft wo hatte er den Namen Hircine nur schon einmal gehört. Doch wollte es ihm nicht einfallen. Aber eigentlich musste es das auch nicht, schließlich ist er ein Dieb und nicht irgendein alter langbärtiger Gelehrter, der in seinem staubigen Kämmerlein sitzt und aus uralten Büchern rezitiert. Doch ein Knurren riss ihn aus seinen Gedanken und erinnerte ihn schmerzhaft daran, dass er seinem Magen schon lange nichts mehr zum Arbeiten gegeben hatte. Er hatte Hunger. Er hatte zwar jetzt sein Gold, aber dennoch nichts zu essen. Als er gerade am Überlegen war, ob die Beeren an dem Strauch am Waldesrand dort drüben essbar seien, begann der Kelch zu leuchten. Und er füllte sich mit verschiedenen Beeren und Früchten. Und am oberen Rand des Kelches glomm eine leuchtende Schrift auf. "Der tapfere Jäger soll nicht hungern auf seiner Reise": war zu lesen. Zuerst war der Rothwardone noch misstrauisch, doch ließ er dieses schon alsbald fallen und schlang den Inhalt des Kelches so schnell wie es ihm sein Mund erlaubte hinunter. Die Früchte schmeckten wunderbar und sättigten ihn auch recht schnell. Doch hatte er jetzt Durst, noch als er überlegte, woher er jetzt Wasser oder etwas ähnliches nehmen sollte, kam ihm ein Gedanke. Wieder nahm er den Kelch in beide Hände und konzentrierte sich. Und schnell füllte sich der Kelch. Es war Wein, zwar kein süßlicher und teurer wie der Dieb gehofft hatte, sondern junger leicht säuerlicher Wein, wie ihn Jäger sehr gerne tranken, aber er nahm es so hin wie es war. Wieder glomm am oberen Rand eine Inschrift auf. "Der tapfere Jäger soll nie mehr durstig zur Jagd gehen": war diesmal zu entziffern. Langsam begriff er was er mit dem Kelch gewonnen hatte und ihm kam eine Idee.
Wieder nahm er ihn in beide Hände und konzentrierte sich. Natürlich konzentrierte sich jetzt auf das, welches im Begehren eines Diebes immer an erster Stelle lag. Natürlich auf das Wort mit dem lieblichen Klang. "Gold": schoss es ihm mehrmals durch die Gedanken. Doch der Kelch tat nichts. Zumindest scheinbar. Dann betrachtete sich Kastav den Kelch genauer, wieder war eine leicht glühende Schrift erschienen. Diesmal mit den Worten: "Der mutige Jäger soll von seiner Beute immer leben können." Er verstand es nicht. Warum wurde sein Wunsch jetzt nicht erfüllt? Warum jetzt gerade nicht? Nochmals schaute er auf die langsam verblassende Schrift und las sich die Wort nochmals durch. Als er das Wort Jäger nochmals las, fiel ihm ein in welchem Zusammenhang er "Hircine" schon einmal gehört, besser gesagt gelesen hatte. Er war damals mal bei einem Beschwörer eingebrochen und hatte nebst einigen Seelensteinen ein paar wertvoll anmutende Bücher mitgehen lassen. In einem der Bücher, welches er in Ermangelung einer anderen Tätigkeit mal gelesen hatte, ging es um Deadra. Langsam erinnerte er sich wieder. Hircine war der Deadraprinz der Jagd, der Schutzherr aller Jäger, der Raubtiere und der Werwölfe. "Und wenn man vom Teufel spricht": dachte sich Kastav, als es in den Büschen raschelte und ein Wolf heraus sprang und auf ihn zu stürmte. Er griff in die überlangen Ärmel seines Leinen-Hemdes und förderte zwei Dolche zu Tage. Er hatte sich angewöhnt sie mit Lederriemen an seinen Armen zu befestigen um sie im Notfall griffbereit zu haben, aber um zu verbergen, dass er überhaupt Waffen trug um den Gegner zu überraschen. Die Bestie sprang auf ihn zu, aber er schaffte es sich unter dem Sprung hinweg zu ducken. Doch als er wieder auf den Beinen war, setzte der Wolf zu einer erneuten Attacke an. Der Rothwardone hielt während das Tier langsam um ihn herum lief die Dolche immer in dessen Richtung. Er machte einen Schritt zurück und trat auf einen Zweig, welcher sofort knackte. Nur einen Moment hatte er weggeschaut um die Quelle des Geräuschs auszumachen, aber da sprang sein Gegner schon auf ihn zu. Er duckte sich ab und der Wolf sprang direkt über die Dolche. Kastav erkannte seine Chance stach mit ihnen nach oben und der Wolf wurde mitten im Sprung aufgeschlitzt. Er selbst war bedeckt mit dem tiefroten Lebenssaft seines Opfers, während Selbiges nun Tod im Gras lag. Er kam hoch und ging zu dem Kadaver und kniete daneben. Dann nahm er seine Waffe und schnitt ihm das Herz hinaus, denn ihm war eine Idee gekommen. Wieder nahm er den Kelch zur Hand, achtete jedoch darauf, dass Schmuckstück nicht mit Blut zu verunreinigen, und legte das Wolfsherz hinein. Nach einer erneuten gedanklichen Konzentrationsübung, begann das bereits gewohnte Leuchten und die vorherige Schrift erschien erneut. Doch war aus dem Herz nun ein Stapel güldener Münzen geworden. Sein eigenes Herz machte Luftsprünge, als er es vor sich sah. "Gold, Gold, GOLD, viel, viel Gold": lachte er laut. "Diese dummen Diebe und diese dumme Dunmer, sie hatten wahrscheinlich nicht mehr gewusst, was sie da hatten. Für die Dunmer war es wahrscheinlich nur ein hübscher Kelch und für die Diebe bloß ein besonderes Stück, das sie bei irgendeinem Hehler verhökert hätten": dachte er immer noch berauscht von seinem Gefühlsausbruch. Endlich hatte er mal Glück gehabt. Aber schließlich war er einer der am schwersten arbeitenden Diebe Cyrodiils, eigentlich müsste er es sowieso verdient haben, dachte er.
Er wollte noch etwas weiter jubeln, als er das Getrappel von Hufen hörte, er musste sich näher an der Straße befinden, als er geglaubt hatte. Einige wenige Schritte durch einen verfallenden Torbogen und einen Blick hinter einer halbzerstörten Mauer hervor, offenbarten ihm eine Straße und drei Reiter. Eindeutig zwei Kaiserliche Wachen, der andere kam ihm seltsam bekannt vor. Natürlich, das Gesicht von Alkohol errötet, ein unaufhaltsamer Speichelfluss, ungebändigtes Haar und ekelhafter Mundgeruch, wenn man das alles im Bild verändert, erkannte man den Orkwächter der Arenims. Eine unglaubliche Veränderung wie Kastav fand. Auch konnte man schon weiten, den wütenden, aber dennoch wachsamen Blick das Orks sehen. Der Gesichtsausdruck sprach Bände. Niemand, oder zumindest Niemand, der Wert darauf legte weiter zu leben, hätte ihn in diesem Moment angesprochen. Wahrscheinlich würde er jeden der ihm Krumm kam mit einer Hand in der Luft zerreißen. Wieder kam ihm das Bild von den Pferdeüberresten in den Sinn, die in dem Erbrochenem des Orks geschwommen hatten. Langsam bekam er ein klares aber abstoßendes Bild, wie diese "Überreste" dort hineingelangt waren. Erneut musste er würgen. Besann sich jedoch eines Besseren, denn er durfte nicht entdeckt werden. Zu seinem Glück hatten die drei, die wahrscheinlich ihm auf der Spur waren, ihre Besprechung genauso schnell wieder beendet, wie sie begonnen hatte und trieben ihre Pferde in Richtung Süden. Erneut wartete er einige Minuten und kam aus seinem Versteck in der Ruine hervor. Die Sonne war jetzt langsam am Untergehen und das Licht fiel in einem ungünstigen Winkel auf den Weg. Mit zusammen gekniffenen Augen musterte er die Wegweiser. Scheinbar war er nordöstlich der Kaiserstadt. Die Schilder wiesen daraufhin, dass seine Häscher unterwegs Richtung Chorrol waren. Dann würde er nach Cheydinhal gehen, das wenn er seine Position richtig ermittelt hatte, nicht mehr allzu weit entfernt sein konnte. Er folgte weiterhin der Straße bis sie einen Bogen machte und ein Stück am Ufer des Rumaresees lang lief. Er sah aus als käme er frisch aus einer Metzgerei, oder als habe ein Blutbad veranstaltet. Schnell ging er ein Stück ins Wasser und wusch sich die gröbsten Spuren des Wolfsblutes aus dem Leinen. "Ein Mann in blutgetränkter Kleidung könnte ein wenig Aufsehen erregen": fand er. Doch auch die Leinenkleidung war seinen jetzigen Bedürfnissen nicht mehr angemessen. Seit er die goldenen Münzen in Händen hielt, wusste er was getan werden musste. Er hatte eine Möglichkeit seinen Traum doch noch war werden zu lassen. Ein Stück Land, vielleicht einen Adelstitel und natürlich eine Menge Leute, die legal und illegal für ihn arbeiteten. Das einzige was er dafür bräuchte waren Herzen von irgendwelchen Tieren und die liefen weis Akatosh zur genüge durch Tamriel. Doch würde er zunächst einmal in Cheydinhal feiern gehen.
Zu seinem Glück war er auf seinem Weg in die Stadt auf einen fahrenden Händler getroffen und hatte sich dort mit neuer standesgemäßer Kleidung eingedeckt. Seine Leinenklamotten würde er dann bei Gelegenheit noch irgendwann loswerden können, doch heute wollte er mit dem Gold, das er aus vier Rattenherzen gewinnen konnte, feiern gehen. Die Herzen hatte er sich gleich bei einem örtlichen Jäger besorgt, der verwirrt, aber dankbar schien, das sie ihm jemand abgenommen hat. Er hatte sie in einer stillen Gasse gewandelt und war nun auf dem Weg zur nächst besten Taverne. Man hatte ihm das "Zur Cheydinhal-Brücke" empfohlen. Nun befand er sich auf dem Weg dorthin. Er schlenderte durch die Stadt, als wäre er einer der dekadenten Adligen, die in ihren Burgen und Schlössern saßen und es sich gut gehen ließen. Als ihm klar wurde, das er vielleicht auch dazu gehören könnte, musste er schmunzeln. "Vom Dieb, zum Kaiser": dachte er amüsiert. Ihm war der Fußmarsch noch nicht so lang vorgekommen, aber er stand jetzt vor dem besagten Gebäude. Das Schild wies es als das Richtige aus, auch machte es von außen einen sehr guten Eindruck. "Cheydinhal ist eine schöne Stadt. Eine Stadt mit prallgefüllten Beuteln. Ich hätte schon früher hier her kommen soll": ging es ihm durch den Kopf. Doch jetzt wollte er seinen Erfolg als Meisterdieb auskosten. Doch erstarrte er, als plötzlich ein Ork durch die Tür ins Freie trat. Es war DER Ork, der Wächter aus Haus Arenim, einer seiner Häscher. Der Grünhäuter starrte ihn sekundenlang an. Seine misstrauischen Augen funkelten. "Hab ich dich, du mieser Dieb": grölte der Ork mit wütender, bebender Stimme. "WACHE": ertönte, doch war es nicht der Ork gewesen, der gerufen hatte. "Wache": ertönte Kastavs Stimme erneut. Und schon hatte sich eine kleine Traube von Wachmännern um die Beiden geschart. Der Grünhäutige war verwirrt. "Will er sich nun doch freiwillig ergeben?": musste er wohl gedacht haben. Doch der Rothwardone erklärte sich recht schnell: "Dieser Ork belästigt mich. Er ist scheinbar sehr verwirrt. Er behauptet ich sei ein Dieb, als würde ich aussehen wie ein zerlumpter Räuber. Dieser Mann hat offensichtlich getrunken. Zuviel!" Kastavs Häscher war zuerst überrascht, doch dann ergriff ihn Wut und Raserei, doch zu spät. Als er seine Waffe ziehen wollte um den vorlauten Dieb um ein paar Kilo leichter zu machen, wahrscheinlich indem er ihn von seinem Schädel befreit hätte, warfen sich die Wachmänner Cheydinhals schon auf ihn. Er war zwar stark, aber gegen ganze zehn Männer hatte auch ein ausgewachsener Ork keine Chance, zumindest nicht ohne Waffe. "So du kommst erstmal schön in eine kleine hübsche Ausnüchterungszelle, du bekommst auch eine für dich ganz alleine": hörte er einen der Wächter sagen. Dann ging er in das Gasthaus. "Es ist zwar nicht das Freudenhaus von Suran, aber für den Anfang wird es wohl reichen": dachte er während er anfing die erste Runde Alkohol zu bestellen. Aber in dieser Nacht sollte es nicht bei dieser einen bleiben. Schnell war die fünfte, achte und neunte Runde ebenfalls herum gegangen. Als der Alkohol der mittlerweile zehnten Lokalrunde ausgeschenkt und verteilt wurde, hatte er sich eine nette Ecke gesucht umrundet von vielen neuen, nicht mehr ganz nüchternen Bekannten, die meisten Abenteurer auf der Durchreise und einer Schar hübscher dunmerischer und bretonischer Frauen, auch waren einige seines eigenen Volkes dabei. Während er einige ziemlich miserable Witze riss, über die nur die Lachen konnten, denen der Alkohol bereits aus den Ohren lief, betrat eine schöne rothwardonische Frau den Schankraum.
Ihre Kleidung bestand aus grob verarbeitetem Wolfsfell. Im Haar trug sie ein Diadem, gefertigt aus vergoldeten Knochen und auf ihrem Rücken trug sie einen Bogen und einen recht großen Speer, der irgendwie nicht zu ihrer Größe passen wollte. Sie sah aus wie eine Jägerin oder jemand der lange in der Natur gelebt hatte. Doch hatte keines von beidem ihrer Schönheit geschadet. Sie war jung, doch schien sie erfahren, aufmerksam. Jemand den man wahrscheinlich nichts vormachen konnte. Kein kleines naives Dummchen, sondern eine intelligente Frau, zumindest kam sie ihm so vor. Sogleich hatte er nur noch Augen für sie, war wie gebannt von ihrer Schönheit. Langsam kam sie an seinen Tisch und setzte sich auf seinen Schoß. "Nicht schlecht. Gut Aussehend und reich": sagte sie und bekam gleich die Zustimmung der umher sitzenden Damen, die ihre neue Konkurrentin jedoch mit gemischten Gefühlen betrachteten. "Du bist ein meisterhafter Dieb": flüsterte sie ihm ins Ohr. Er erstarrte, aber anstatt in Panik zu geraten, fragte er wie sie das meinte. Nach einer kurzen Pause antwortete die Schöne: "Du hast mir mein Herz gestohlen. Komm lass uns etwas feiern." Dann küsste sie ihn. Er war überrascht, war hin und weg von ihr und widersprach allen seinen Prinzipien und sagte dem Alkohol ordentlich zu. Als nur noch das wenige Geld übrig war, das er schon in der Kaiserstadt besessen hatte ging er mit ihr auf sein Zimmer. Dort warteten der Kelch und eine neue Fuhre Gold auf ihn. Doch hatte die Rothwardonin, welche sich Chireni nannte, andere Pläne. Schnell hatte sie Kastav überzeugt, das ein Bett doch viel gemütlicher wäre, als ein lauter Schankraum. Und sie verbrachten die Nacht miteinander. Fast zwei Stunden liebten sie sich bis der Rothwardone vor Erschöpfung in einen tiefen Schlaf fiel. Er träumte er säße auf einem Thron, neben ihm sein Kelch und er wäre umringt von Frauen und Gold, viel Gold. Dann trat Chyreni in den Raum, gab ihm einen Kuss. Doch dann verzerrte sich ihr Gesicht und verwandelte sich in das Gesicht eines Mannes, doch keines normales Mannes. Eines Deadras. Er trug Hörner auf dem Kopf und überragte den Dieb um einen guten Kopf. Dann griff er sich den Kelch und alles um den Dieb herum zerbrach. Er erwachte schweißgebadet und mit pochendem Herzen. Der Morgen graute es wurde langsam heller. Noch bevor er sich beruhigt hatte schaute er sofort hinüber auf die Seite des Bettes, auf der seine Liebste hätte liegen sollen. Doch sie war nicht da. Genauso da war auch der Kelch der eigentlich auf dem kleinen Tisch neben dem Bett hatte stehen sollen. Verzweifelt durchwühlte er das Zimmer und blickte dann in Richtung Fenster. Hinter dem Fenster hob sich ein gehörnter Schatten ab, dann war das Klappern von zwei Hufen zu hören. Der Schemen entfernte sich langsam und verschwand. Die Augen des Rothwardonen weiteten sich. Er rieb sich die Augen versuchte sich über das klar zu werden was passiert war. Dann stellte er die Buchstaben des Namens seiner Liebsten um. Und es packte ihn die nackte Furcht, als er ein sinnvolles Wort zustande brachte. "HIRCINE": flüsterte er immer und immer wieder in die Dunkelheit seines Zimmers, während draußen langsam die Sonne aufging.
Kastav fror, mal wieder! Sein dünnes Hemd aus Leinen und die ebenso dünne Stoffhose, die er gezwungener Maßen wieder tragen musste, boten kaum Schutz vor den kalten Bergwinden, vor allem nicht nachts. Am Morgen als er die Rechnung für sein Zimmer im "Zur Cheydinhal-Brücke" bezahlen sollte, konnte er es nicht. Ohne den Kelch kein Gold. Er hatte alles gemachte Gold, für die Zecherei der letzten Nacht ausgegeben. Die paar Septime, die er seit Morrowind mit sich führte, hätten auch nicht ausgereicht, also hatte er sie gar nicht erst erwähnt. Zu seinem Glück war der Wirt sozial genug gewesen sich mit seinem extravaganten Outfit zufrieden zu geben. Naja, und mit der Tatsache ihn mit einem ordentlichen Fußtritt auf die Straße befördern zu können. So blieb er zumindest von den Wachen verschont, aber war gezwungen gewesen sich seine Leinenkleidung wieder anzuziehen, oder halt im Lendenschurz durch die Geschichte Nirns zu laufen. Zwar hätte er sich in eine der zweitklassigen Tavernen der Stadt oder auf einem der Bauernhöfe die Straße runter einmieten können, aber dazu war er mal wieder zu geizig. "Warum bin ich es bloß gestern Nacht nicht gewesen": fragte er sich. "Weil dir ein hübsches Ding den Kopf verdreht hat und du mal wieder darauf reingefallen bist": maßregelte ihn sein Gewissen. Er kauerte sich etwas enger zusammen und wartet auf den Sonnenaufgang, hoffend das es nicht mehr allzu lange dauern würde. Immer noch hätte er sich am liebsten selbst verprügelt, aber sein Gesicht zu verschandeln, wäre ein Verbrechen an den weiblichen Bewohnern Tamriels gewesen. Gold war es mit dem er hierher gekommen. Endlich hatte er die Möglichkeit gehabt soviel Gold zu bekommen, wie er jemals brauchen würde. Doch er hatte wieder einmal alles verloren und das alles nur wegen einem .., nein mehreren schwachen Momenten, gestand er sich ein. Aber als wäre es nicht genug gewesen, dass sein Verstand ihn für diese Torheit verhöhnte, wurde noch eines drauf gesetzt. Als er auf unkonventionelle Weise das Gasthaus verlassen hatte, hatte er einen Stein auf der Straße liegen sehen, der glühte. Die gleiche Schrift wie er sie des Öfteren auf dem Kelch hatte lesen können. "Der müßige und feige Jäger, hat die Gabe nicht verdient": war zu lesen gewesen. Ein letzter Spott des Gottes, der ihn ausgetrickst hatte. Er schob die weiteren Gedanken bei Seite als er Schritte hörte. Wieder schnappte er einige Gesprächsfetzen von seiner Position, nämlich unter einer kleinen Holzbrücke, auf. Wieder fiel das Wort Gold, welches bei ihm nun einen bitteren Nachgeschmack hinterließ. Sein Bedarf war für die nächste Zeit gedeckt. Er rollte sich weiter zusammen. "Soll sich ein anderer Dummer finden ich habe genug ...": dachte er und schlief ein. Die beiden Personen standen noch immer da, doch Kastav bekam von dem Gespräch nichts mehr mit. >>> Der Rothwardone gestern, wäre genau der Richtige für unsere Herrin gewesen. Schade, dass wir ihn nicht mehr finden konnten. Dabei wünscht sich die Fürstin schon solange einen Mann, mit dem sie ihren Reichtum teilen kann. Naja dann müssen wir wohl einen anderen finden . . . <<<
Thorr zur Fortsetzungsgeschichte I
Zur Aufgabe zwei habe ich auch etwas geschrieben, allerdings kam mir Kingpaddy zuvor http://www.multimediaxis.de/images/s.../1/gruebel.gif Trotzdem werd ich sie einfach mal als Anregung veröffentlichen.
Thorr zur Fortsetzungsgeschichte II
Zitat:
Hier noch einmal die Vorgabe-Story:
Zitat:
Kastav fror! Sein dünnes Hemd aus Leinen und die ebenso dünne Stoffhose boten keinen ausreichenden Schutz gegen die aufkommende Kälte in dieser Nacht. Ein warmes Bett in einer zweitklassigen Herberge in der Kaiserstadt könnte er sich zwar noch leisten, aber er war zu geizig, um die wenigen Goldstücke dafür auszugeben, und so verbrachte er die dunklen Stunden lieber in einer dunklen Ecke im Hafenviertel, darauf hoffend, die Morgensonne recht bald aufgehen zu sehen.
<Gold, ja das war es, warum er sich hierher begeben hatte, in die Kaiserstadt, einen Ort voller Leben, erfüllt mit feilschenden Händlern, schreienden Mägden…große Häuser, die vom Reichtum ihrer Besitzer erzählten…und daher war diese Stadt auch angefüllt mit Gold…>
Ein gieriges Leuchten glomm kurz in seinen Augen auf.
Unruhig wälzte er sich auf die Seite, Schritte näherten sich seinem Schlafplatz…leise <Stimmen> als ob Kastav es nicht schon schwer fiel um einzuschlafen, „jetzt auch noch diese Störenfriede, Diebesgesindel, was sonst würde so spät hier herumschleichen“.
Allmählich konnte Kastav erste Wortfetzen verstehen, welche der Wind in seine Richtung trug „…Kelch…heute morgen angekommen…“ „…Gold…viel Gold“
Schlagartig war Kastavs Aufmerksamkeit geweckt…das Zauberwort war gefallen <Gold>
Langsam richtete er sich auf. Die Hecke hinter der er vor dem kalten Wind schutz gesucht hatte, würde ihn sicherlich auch vor neugierigen Blicken verbergen. Vorsichtig schob er einige Zweige zur Seite, um eine bessere Übersicht zu erhalten.
Zwei dunkle Schemen zeichneten sich in einigen Meter Entfernung vor ihm ab. Das Licht war zu schwach, um mehr Details zu enthüllen. Die zwei waren mittlerweile stehengeblieben und flüsterten weiterhin über den Kelch.
„…Viertel Talos Platz…im Hause Arenims…die alte Kuh wird ihn hüten wie…wenn sie schläft bei sich…“
Die Stimmen wurden wieder schwächer und mit ihnen entschwanden auch die Schatten aus seinem Blickfeld.
Kastav legte ich wieder hin, doch wälzte er sich unruhig hin und her. Drei Gedanken spukten in seinem Kopf <Gold>, <Haus Arenims> und <Stadtviertel Talosplatz>. Er war durch das Viertel in die Kaiserstadt gekommen. Es war das Viertel der Reichen und Vornehmen Bürger der Stadt und die Anzahl der Wachen war doppelt so hoch wie in anderen Vierteln. Hier im Hafenviertel waren kaum Wachen anzutreffen. Kastav war Geldgierig, aber nicht mutig. Die dunklen Gestalten allein versetzten ihn so sehr in Angst, dass er sich fast in die Hose gemacht hätte. Mit denen wollte er sich auf keinen Fall anlegen und ihre Beutezug oder Diebeszug wollte er auch nicht vereiteln. Was hatte er geshenen? Er grübelte verzweifelt nach. Die Beschreibung der möglichen Diebe würde nicht mal für einen Hinweis bei den Wachen reichen. Wenn der Diebeszug diese Nacht ist, würde für den Hinweis sicher eine Prämie winken, anderer Seits verstanden die Wachen auch keinen Spaß und im Falle eines Floppes und würden ihn ins Gefängnis werfen. Kastav war verzweifelt, sollte er die Chance nutzen, Meldung bei den Wachen machen oder einfach so tun als hätte er nichts gehöhrt.
Während er so unentschlossen nachgrübbelte, was er tun sollte, merkte Kastav nicht wie die Nacht verging. Die ersten Sonnenstrahlen spiegelten sich auf dem Nieben wieder und er entschloss sich in das Stadtviertel Talosplatz zu gehen, um Nachforschungen über einen möglichen Diebstahl zu sammeln. Die Bettler waren in allen Stadtvierteln vertreten und mit ihnen konnte man sich unterhalten, ohne Aufsehen zu erregen. Es hatte in der letzten Nacht keinen nennenswerten Diebstahl gegeben und Kastav war froh nicht zur Wache gerannt zu sein. Noch immer Bestand die Frage in seinem Kopf, wann die dunklen Gestalten sich die Wertvolle Beute holten und ob er ihnen zuvorkommen sollte. Wie er so durch die Stadt schlenderte fiel sein Blick bauf die an der wand klebenden Plakate. Der Graufuchs wurde gesucht und in der Arena wurden von 9:00 Uhr Morgens bis 9:00 Uhr Abends Spiele abgehalten. Bei den Spielen konnte man viel Geld gewinnen, aber auch verlieren. Kastav entschloß sich ins Arenaviertel zu gehen. Dort standen jede Menge Mülltonnen rum und Kastav wühlte ein wenig in ihnen herum. Da waren noch Essensreste von Gästen und oh, was ist das, ein Ditrich!
War das ein Wink der Götter? Wie Kastav so vor dem Arenaeingang stand hörte er zwei Bürger mit einnander Sprechen:
„Der Tipp ist Todsicher! Das Blaue Team gewinnt den nächsten Kampf! Du bekommst dein Geld plus Zinsen wieder!“ sprach der eine „ich weiß nicht!“ antwortet der andere. „Nun gib schon her!“ sagte der eine und nahm das Geld. Kastav schaute in seinen Geldbeutel 10 Septimen. Viel hatte er nicht und er wollte wissen, ob die Götter ihm zugetan waren.
„Ich setze auf das blaue Team“ sagte er zum Wettmeister.
„Wieviel?“
„10 Septimen“
„Gib her, gewinnt das blaue Team bekommst Du das Doppelte“
Mit mulmigem Gefühl im Bauch betrat Kastav die Loge der Arena. Von hier aus konnte man den ganzen Kampfplatz überschauen. Die meisten Sitzplätze waren schon belegt. Kastav war so aufgeregt, dass er nicht still auf einem stuhl sitzen konnte. Er hatte gerade all sein schwer verdientes Geld auf eine Karte gesetzt.
„Ihr Bürger der Kaiserstadt“ ertöhnte ein Stimme und hallte in der Arena wieder „Ihr seid gekommen um einen Kampf zu sehen und einen Kampf sollt ihr bekommen. Wiedereinmal triit das Blaue Team gegen das Gelbe Team an. Wer wird gewinnen. Schließt die Tore.“ Mächtige Ketten rasselten und schwere Tore wurden geöffnet. Das Gelbe Team hatte einen reckken in schwerer Rüstung mit einer Axt, die dieser in beiden Händen tagen musste. Das Blaue Team hatte einen Krieger, der gut einen Kopf größer war und einen Zweihänder trug. Beide stürmten aufeinander ein. Der Zweihänder traf den Axträger, so dass dieser zurücktaumelte. Blut Spritze und färbte den sand rot. Der Axtkämpfer blockte den nächsten Schlag des Clymoreträgers und hiebte seine Axt mit einen mächtigen Rundumschlag in den Bauch des anderen. Erneut färbte Blut den Sand rot. Dies war der Moment, in dem Kastav vor Egel kotzen musste. Er wollte dem Gemetzel nicht weiter zusehen und versteckte sich hinter dem Geländer die blutgierigen Zuschauer beobachtend.
„Der Kampf ist zuende, das Blaue Team hat gewonnen…“
Obwohl Kastav gewonnen hatte, wollte er kein weiteres Blutgeld gewinnen. Angewiedert von der Gewalt und Grausamkeit verließ er die Arena und holte sich die Wettprämie ab. Er ging in das Baumgartenviertel um seine Erlebnisse in der Arena zu verdrängen. Im Baumgartenviertel war es ruhig und Friedlich und man konnte sich hier vom Alltagsstreß erholen. Es war gerade Wachablösung als Kastav an sein göttlich bestimmtes Schicksal dachte. Ich hatte Glück beim Wetten und ich habe einen Ditrich gefunden, wenn das nicht der Segen der Götter ist, dann weiß ich auch nicht.
So fest entschlossen ging er zu den Wachen:
„Entschuldigt werte Herren ich bin ein Verwandter von Arenim und ein paar Tage zu Besuch, allerdings habe ich mich vollkommen verlaufen. Mein Verwandter und ich wären sehr froh, wenn sie mich zu seinem Haus bringen könnten. Es sollte Euer Schaden nicht sein!“ sprach Kastav und holte seinen Geldbeutel hervor.
„ich bin eh in dem Kasernenhaus am Talosplatz stationiert, ich bring sie hin!“ entgegnete eine der abgelösten Wachen.
Kastav folgte der Wache durch den Tempelbezirk in den Talosplatzbezirk bis zum Haus von Arenims. Als er anklopfte war niemand zu hause.
„So ein Mist!“ sprach Kastav vor dem Haus und holte erneut seinen Geldbeutel raus. „Hier habt ihr 20 Septime für Eure Dienste“ und drückte sie dem Wachmann in die Hand. Dieser war von der Großzügigkeit des Fremden ganz verblüfft und erkannte nun die Verwandtschaft zu Arenim.
„Wir Wachen haben einen Universalschlüssel für einen schnellen Zugang zu den Wohnungen im Notfall. Ich werde Ihnen die Tür öffen.“ Sprach die Wache und ließ Kastav ins Haus. Danach ging sie zu Kaserne und in den wohlverdienten Feierabend.
Das Haus gehöhrte zu den kleineren im Talosplatzbezirk. Im Eingangsbereich war ein Tisch mit mit Goldstücken. Kastav packte sie ein. Es gab einen Zugang zum Keller, der allerdings verschlossen war. Kastav hatte noch nie ein Schloß geknackt und wollte den einen Dirtich, den er hatte nich daran verschwenden. Die Tür zum Obergeschoß war nicht verschlossen. In dem Raum gab es Betten, Truhen, einen Tisch mit Speisen und Wein, sowie jede Menge Regale und einem Schreibtisch. Girig trank er den Wein und steckte eine Flasche ein und stopfte von den Speisen in seinen Mund, was rein passte. Leicht besoffen fing er an nach Gold zu suchen. Kastav durchsuchte erst die Schränke und unverschlossen Truhen. Er fand darin brauchbare Kleidung, allerdings hatten sie alle die Initialien Arenim eingestickt. Bei einem einfachen Hemd und ein paar Schuhen konnte er die Initialien abkratzen, so dass keinem auffallen würde, das es nicht seine waren.
Ebenfalls fand er in dem Schreibtisch einen Schlüssel für das Haus. So begab er sich in den Keller. In das komplizierte Schloß passte der Schlüssel und die Kellertür öffnet sich. Im Keller gab es jede Menge Kisten und Säcke. Als Kastav sie durchsuchte entdeckte er Gold, jede Menge Gold. Ihm war unklar, wie jemand in seinem Keller soviel Gold verstecken konnte. Ebenfalls war im Keller eine verschlossene Kommode, auf der einige Bücher lagen. „Der Dieb der Tugend“ war ein Titel der Bücher. Die Geschichte gefiehl Kastav so gut, dass er das Buch einsteckte. Der Schlüssel passte auch in die Kommode und als Kastav sie öffnet, sah er einen prunktvollen Kelch. So etwas Wertvolles hatte er noch nie gesehen und ihm war klar, dass er das Teil als Diebesgut auch nicht los bekam. Trotzdem wollte er den Diebeszug der beiden düsteren Gestalten vereiteln. Er nahm den Kelch an sich und verlies das Haus. Dann begab er sich in die nächste Wachkaserne. Es war niemand zu Gegend, als er sie betrat und er stellte den Kelch auf den Tisch. Wenn der Besitzer nach dem Kelch suchen würde, dann wendet er sich an die Wachen und diese haben ihn bereits. Anderer Seits weiß der Besitzer dann auch, dass der Kelch in seinem Haus nicht sicher ist...
Glücklich über seine gute Tat, verließ er die Wachkaserne und sagte sich, dass das gestohlene Gold ein Finderlohn sei, mit dem er ein vollkommen neues Leben beginnen konnte…