Cyrdil, Rote Ringstraße - Anga
Irgendwie war ihr dieser Herman unsympatisch. Sie wusste nicht wieso, aber aus irgendeinem Grund misstraute sie ihm und die Art wie er Xerxes und sie begrüßte ließ besserte daran überhaupt nichts. Während Xerxes wie ein Abenteurer wirkte hatte sie bei seinem Begleiter ein ungutes Gefühl. Und wenn die Aussage des Nord über die Fähigkeiten seines Begleiters nicht bloß so dahergesagt waren, dann durften sie von ihm nicht übermäßig viel Unterstützung erwarten. Und als sie seinen Kommentar über die Wegzehrung hörte breitete sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht aus. Sie würden sehen, ob der Met das halten würde, was ihr Begleiter versprach. Nach diesem Gespräch machten sie sich auf den Weg.
Sie erreichten Angar ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Ein paar Wegelagerer, die auf der Roten Ringstraße gelauert hatten machten sich schleunigst aus dem Staub, als sie sahen, das die drei gut bewaffnet waren und die Wölfen, denen sich begegneten machten entweder einen großen Bogen um die Gruppe oder wurden von Nemada mit einem gezielten Pfeilschuss getötet bevor die zwei anderen sie erreichen konnten, was ihnen sicherlich etwas Respekt einflößen sollte.
Cyrodiil, Colovianisches Hochland / Chorrol
Den ganzen Tag über sind sie gewandert. Sie hatten die Wälder von Chorrol durchquert und sich durch das eisige Bergland geschlagen. Die ganze Zeit durch rauhes unwegsames Gelände, immer den Spuren der bretonischen Priesterrin folgend. Honditar hatte sie auf Wunsch Tarriors immer auf den Pfaden der Banditen gehalten, obwohl der Jäger besser begehbare Pfade gekannt hatte. Doch zur Zeit war wohl jeder befestigte Pfad besser als der Weg den sie nahmen. Der Winter hatte seinen Zenit überschritten. Zwar war es noch immer windig und kalt, vorallem aufgrund des starken Windes. Aber der Schnee begann bereits zu schmelzen. Das Gelände wurde dadurch zusehends schlammiger, nicht einfach üblich aufgeweichter Boden, sondern ein richtiger Pfuhl der braunen Masse. Wäre das Wetter nicht so kalt gewesen hätte Tarrior schwören können längst in den Sümpfen um Leyawin zu sein. In jedem Fall behinderte der Matsch und schlammige Boden ihr Vorankommen deutlich. Auch Honditar hatte sich wegen des Schlammes sorgen gemacht, aber in ganz anderer Richtung. Er hatte befürchtet die Spuren könnten aufgrund des sich langsam vollsaugenden Bodens verloren gehen, doch mit Müh und Not hatten sie es tatsächlich in das Vorland der Berge geschafft. Der Jäger hatte zwar den letzten Kilometer den Weg eher erraten und vermutet als wirklich aus schlammigen Boden gelesen, der nur so vor Spuren irgendwelcher Tiere zu strotzen schien. Sie hatten eine Waldlichtung erreicht. Mittlerweile hatte aus angefangen zu stürmen gehabt. Zu ihrem Glück war der Boden dort fester gewesen und sie hatten ausmachen können, das die Entführer der Priesterin auf dem Weg in die Berge hier Rast gemacht hatten. Auch hier entdeckten sie die Spuren eines Mannes in Rüstung, der die Gruppe eindeutig verfolgte und nicht somit nicht zu ihr zu gehören schien. Zwar drängte der Dunmer immernoch auf eine rasche Weiterreise, doch Tirian war volkommen erschöpft und gab mit tiefen seufzen und einem Ich-geh-keinen-Schritt-weiter-Blick zu verstehen, das es nichts mit einer Weiterreise werden würde. „Ich könnte ihn ja hier lassen und mit Honditar weitersuchen. Er wird uns schon einholen“: überlegte er kurz, bevor der Altmer neben ihn trat. „Euer Freund hat Recht ich bin auch dafür, das wir die Nacht über hier rasten. Es ist dunkel und der Aufstieg ist gefährlich. Mag sein das das Gelände oben auf Grund des Frostes fester ist, aber ich möchte nicht das Risiko eingehen durch Felsspalten oder Eisflächen jemanden zu verlieren. Außerdem der Wind ist noch stärker geworden. Punkt um es ist zu gefährlich“: erklärte dieser. Grummelnd stimmte Tarrior zu. Er wusste ebenso das es gefährlich werden würde, dennoch sie mussten schnellstens weiter. Sie hatten nur noch einen Tag um die Priesterrin zu finden, dann mussten sie zurück nach Chorrol. Er hatte bereits Vorkehrungen getroffen, alles hing von ihrem Timing ab, ob der Plan aufging oder nicht. Mittlerweile war er sich jedoch nicht mehr so sicher ob er sich bei dem alten Alchemisten, nicht doch lieber einen stärkeren Vergessenstrank hätte besorgen sollen. Dann rief er sich wieder ins Gedächtnis das die beiden wohl Verdacht schöpfen würden, wenn mehr als zwei Tage in ihren Erinnerungen fehlen würden. Verdacht würden sie zwar sowieso schöpfen, aber das war die einzige Chance ungescholten aus der Sache herauszukommen.
Honditar hatte das provisorische Nachtlager fertig gestellt. Er fragte nicht einmal ob sie noch etwas essen wollten, denn Tirian schlief schon und Tarrior war in Gedanken versunken und ging nochmals die Einzelheiten seines Planes durch. Der Altmer aß noch ein bisschen Trockenfleisch, bevor er sich schlafen legte. Schlussendlich verfiel auch der Dunmer, zwischen endlosen Gedankenplänkeleien betreffs des Plans und vorallem der Sorgen um dessen Erfolg, in einen traumlosen Schlaf. Am nächsten Morgen war es eigentlich Tirian gewesen der ihn geweckt hatte, obwohl etwas anderes ihn wie die anderen noch eher aus dem Schlaf gerissen hätte. Er hatte es in der Schwärze seiner Schläfrigkeit als kleines Geräusch am Rand dessen, was er aus der gemütlichen Welt außerhalb des Schlafes noch wahrnehmen konnte, einfach weggedrängt. Doch jetzt wo er aufgewacht war und in das Gesicht seines jungen Freundes sah fiel es über ihn her wie ein Rudel hungriger Wölfe. Ein Sturm er konnte seinen Begleiter kaum verstehen. „Aber wie ...“: stammelte er noch schläfrig, bis er den Kreis aus geschmolzenem Schnee und trockenen Gras bemerkte, der sich um seinen Schlafplatz gebildet hatte. Er musste wohl unterbewusst einen Feuerschild aufgebaut haben, der nicht nur die Kälte sondern, auch den peitschenden und wahrhaft laut und himmelhoch pfeifenden Sturm abgehalten hat. Tirians Weckung hatte den unterbewussten Zauber zerstört und nun sah er sich schläfrig und missmutig der peitschenden Naturgewalt gegenüber. „ ... plötzlich ... ohne Vorwarnung ... einfach so losgebrochen. ... einem ... ment auf den andern. Honditar ... te soetwas ... nie gesehen“: sagte der Jüngere, doch Tarrior war es nur möglich nur einige Wortbrocken zu verstehen, aber das reichte um zu verstehen, das der Sturm urplötzlich losgebrochen war. Er sah sich um. Der Elf hatte damit begonnen den Rest ihres Gepäckes zusammen zu klauben, dann würden sie wohl weiter marschieren. Sein Blick wanderte auch zu den Bäumen, deren Äste auf den Boden zu regnen begannen und die der Wind von der Last des letzten Schnees nun auch noch befreit hatte. Die großen hölzernen Giganten wiegten sich in den Sturmböen gefährlich zu allen möglichen Seiten drehte der Wind mehr als einmal die Richtung um die Gruppe der Reisenden zu plagen. Die Bäume standen wohl gefährlich nah am Brechen oder Umkippen. Und das letzte worauf er, er der er die Hölle Oblivions durchquert und eine mit Nekromanten verseuchte Ruine lebend verlassen hatte, jetzt Lust hatte war von einem Baum erschlagen zu werden. Seine Aufmerksamkeit wandte sich wieder Honditar zu, der mittlerweile damit fertig war die Sachen zusammen zu packen. Tarrior und Tirian schulterten ebenfalls ihr Gepäck und wankten gebeugt vom Wind zu ihrem Führer hinüber. „Wir können unmöglich weiter. Wir müssen umkehren. Ich kenne solche Frühjahrsstürme, aber der hier ist noch viel schlimmer, als die die ich bisher hier in der Gegend miterlebt habe. Wir sollten wirklich umkehren“: versuchte der Altmer ihn zu überzeugen. Tirian atmete erleichtert aus, wollte er scheinbar schon die ganze Zeit zurück. Tarrior konnte ihm dabei nur zu stimmen, diese jämmerliche Kälte war einfach unerträglich, zwar nichtmal annähernd so schlimm wie in Himmelsrand, aber auch dieses Klima wollte ihm nicht gefallen. Doch trotz aller Widrigkeiten, sie mussten weiter. Hatte der Junge bereits darauf gehofft umkehren zu können, da er erwartet hatte das Tarrior sich der Meinung des Jägers beugen würde, so wurde er jetzt enttäuscht. „Verzeih Honditar, aber ich habe nicht vor jetzt umzukehren. Jemand ist entführt worden und ich werde sie nicht im Stich lassen, in den Händen von diesem dreckigen Banditengesockse. Und wollt ihr es auf euer Gewissen laden, wenn ihr etwas zu stößt? Ich denke nicht. Und wir werden nicht warten. Wer weiß was diese Barbaren der armen Naasira antun“: sagte er energisch und wandte sich ohne auf die anderen zu achten Richtung Berge. „Oh ja welch ein dramatischer Auftritt. Pack einen Altmer an seiner Ehre und du hast ihn in der Tasche“: dachte er erheitert als er feststellte das Tirian und Honditar schnell an seine Seite eilten. Dann steuerten sie direkt auf die Berge zu.
Der Wind peitschte ihnen um die Ohren, als sie den Hohlpfad erklommen, den die Banditen laut Honditar genommen hatten. In den oberen Lagen der Berge war das Vorankommen immer schlimmer geworden. Das Ankämpfen gegen den Wind und den immernoch vereisten Boden war schwieriger als Tarrior es sich vorgestellt hatte. Doch als er gerade in Betracht ziehen wollte, das sie es vielleicht doch nicht schaffen würden, kamen sie gerade auf einem Plateu, welches von höheren Hügel und Bergkuppen flankiert wurde und ihnen endlich Schutz vor dem Wind bot, welcher jetzt nur noch eher lau wehte. Überall lag dabei noch Schnee. Somit hatte ihr Führer keinerlei Probleme die Fährte wieder aufzunehmen. Aufgrund der nahen Bäume waren sie wieder aufmerksamer geworden, denn sie wurden jetzt schon seit sie von ihrem vorherigen Rastplatz aufgebrochen waren, von einem Rudel Wölfe verfolgt. Sie hatten bisherig zwei Angriffe gestartet. Sie hatten verdammtes Glück, das keiner von ihnen verletzt worden ist. Tarrior der immernoch Probleme wegen seines gebrochenen Arms hatte, hätte sie im Nahkampf nicht abwehren. Sie hatten es dem Altmer zu verdanken das sie unbeschadet da heraus kamen. Beide Male hatten sie die Wölfe mit Feuerzaubern vertrieben und mindestens ein oder zwei von ihnen getötet, doch die verdammten Tiere wurden nicht schlau daraus. Sie hatten scheinbar Blut geleckt und hatten es sich wohl zum Ziel gesetzt, ihr Abendessen von den Dreien zu beziehen. Seitdem hatten Tirian und Tarrior ein Auge auf die umliegenden Wälder um jede dieser Flohschaukeln mit einem Feuerball oder Blitzschlag gebührend zu begrüßen, denn Honditar der ja eigentlich der erfahrenere Jäger sein sollte, sollte sich um die Spurenverfolgung kümmern. Zwar trafen sie auf den ein oder anderen Bären denen sie entweder geschickt auswichen oder mit Hilfe der Magie des Dunmers in die Flucht schlugen, doch blieb es allgemein ruhig. Ein fast schon erwarteter dritter Angriff der Wölfe blieb aus, dafür erreichten sie bald eine ausgebrannte Hütte, dort mitten im Hochland. Tarrior beäugte die Ruine kritisch und untersuchte umgehend den Brand. Die Feuer waren schon längst erloschen, doch schwelte es tief unter den Trümmern immernoch, woraus der Dunmer schloss, dass der Brand noch nicht so lange zurückliegen konnte. Einen vielleicht zwei Tage höchstens. „Die Hütte scheint erst vor kurzem ausgebrannt zu sein. Honditar hast du Spuren entdeckt“: fragte der Dunmer. Der Altmer bat mit einem Wink um einen Moment Geduld und begann den Boden in der Nähe von auffälligen Spurenansammlungen zu untersuchen. Leider war nicht mehr viel von ihnen zu erkennen, die Hitze des Feuers hatte den Schnee rund um die Hütte schmelzen lassen, jedoch hatte das was außerhalb der Feuersbrunst bestehen geblieben war gereicht um erkennen zu lassen, das es zu einem Kampf gekommen war. „Der Mann der die Entführer seit Chorrol verfolgt hat, scheint sich mit ihnen angelegt zu haben. Und er scheint auch zumindest einen vielleicht auch zwei Zweikämpfe gewonnen zu haben“: erklärte er. Tarrior konnte nicht sagen ob er das aus den Spuren schloss die auf einen Kmapf hindeuteten oder die Leiche die sie in der Nähe einen niedergebrannten und eingestürzten Hauswand unter dem Schutt begraben vorgefunden hatten.
„Außerordentlich ungewöhnlich“: rief Honditar aus und weckte die Neugier des Dunmers. „Hast du etwas gefunden?“: fragte Tarrior. Der Jäger deutete auf einen Haufen verbrannter Stoffreste und auf einige Fußspuren die eindeutig von nackten Füßen stammten. „Scheint als hätte jemand hier Kleidung verbrannt und als wäre eine Gruppe Männer wohl nackt oder zumindest barfüßig von hier weggegangen“: sagte er. Die beiden Dunmer sahen ihren Spurenleser verständnislos an. Erstens klang das total absurd, bei solchen Temperaturen und außerdem war es keinesfalls relevant. „Was ist nun mit Naasira passiert“: fragte er sich und sprach seine Frage auch laut aus. Er machte sich langsam sorgen darum das sie vielleicht in der Hütte gewesen war, als diese nieder brannte. Doch Honditar konnte ihn beruhigen. „Nein es scheint als wurde sie befreit. Hier Spuren von einfachen, schmalen Schuhen, nicht von Stiefeln, sondern von Schuhen die aufgrund der geringen Größe einer Frau gehören müssen“: erklärte er und zeigte auf eine Reihe Schuhabdrücke die sich durch den Schnee vom Haus weg in die Richtung bewegten aus der sie hierher gekommen waren. „Naasira“: entfuhr es ihm. Der Elf nickte. „Warscheinlich. Aber hier daneben die Spuren des Unbekannten Verfolgers. Tief eingesunken, ein Rüstung tragender kräftiger Mann. Scheint als wären sie Richtung Tal gegangen zurück in Richtung Chorrol“: erläuterte er weiter. Zwar kapierte Tarrior noch nicht alle Zusammenhänge, aber es schien als wäre die Bretonin von einem anderen Mann befreit worden und sei mit ihm zurück nach Chorrol. Doch noch hatte er Zweifel. „Warum hatten wir sie unterwegs nicht getroffen? Oder hätten wir nicht zumindest ihre Spuren finden müssen? Was ist wenn sie sich mit ihren Befreier verirrt hat? Oder was wenn ihr vermeintlicher Retter bei der Befreiung nicht gewisse Hintergedanken gehabt hat?“: sorgte er sich. Tirian hatte scheinbar den besorgten Ausdruck auf Tarriors Gesicht bemerkte und kam zu ihm herüber. „Man hat sie befreit, vielleicht war es sogar Thorr oder irgendwer anders. In jedem Fall sind sie zurück auf dem Weg ins Tal. Ihr wird es sicherlich gut gehen. Und so wie du mir erzählt hast, kann die Frau warscheinlich sehr gut auf sich selbst aufpassen und wird sich schon gegen einen zudringlichen Retter verteidigen können“: versuchte der Jüngere ihn zu beruhigen.
„Sie kann auf sich selbst aufpassen“, Tarrior war noch immer skeptisch, aber irgendwie fand er das Tirian Recht hatte. „Mache ich mir wirklich zuviele Sorgen. Natürlich Naasira musste bisher auch durch ihr Leben gehen ohne einen ständigen Beschützer zu haben und lebte, sonst hätte ich sie ja auch nicht kennen gelernt. Warum mache ich mir überhaupt in letzter Zeit soviele Gedanken und Sorgen über sie, aber auch über Thorr? Werde ich langsam wirklich weich? Nein ich mache mir keine Sorgen, ich mache das alles weil ich es Talasma versprochen habe, sie zurück zu bringen. Jawohl das muss es sein“: dachte er nach. Nach einem weiteren längeren hin und her wie es nun weiter gehen sollte entschied er das es wohl das beste wäre nach Chorrol zurück zu kehren und unterwegs nach weiteren Hinweisen Ausschau zu halten, denn irgendwie wollte er ihrem Retter noch immer nicht ganz so trauen und bat Honditar der Spur die die Beiden hinterlassen hatten zu folgen. Tirian wollte widersprechen, da dieser Weg sie durch unwegsames Gelände und reine Natur anstatt auf einem befestigten Pfad zurück ins Tal führen würde, aber Tarrior schnitt ihm das Wort ab. „Mag sein das Naasira sich selbst verteidigen kann, aber ich traue ihrem augenscheinlichem Retter nicht über den Weg. Wer würde sein Leben riskieren um eine völlig Fremde zu retten. In der heutigen Zeit kaum jemand“: sagte er. „Aber es könnte doch Thorr gewesen sein“: wollte der junge Dunmer wieder einwenden, wurde aber erneut vom Älteren unterbrochen. „Nein Thorr ist ein Nord. In voller Rüstung würde er mit seinen Stiefeln Spuren hinterlassen, die einen Oger vor Neid erblassen lassen könnten. Nein der Mann der unsere Priesterin befreit hat, ist wesentlich kleiner als ein Nord. Ich tippe auf einen Kaiserlichen oder einen Bretonen, aber ich würde auch einen Dunmer oder Altmer nicht ausschließen. Aber keine Sorge ich werde nur nach Spuren Ausschau halten. Vermutlich hast du Recht und sie sind bereits in Chorrol aber ich möchte auf Nummer sicher gehen. Also bitte stellte meine Entscheidung nicht in Frage. Und bitte entschuldige das ich dich mitgeschleift habe, du hättest zwar nicht mitkommen brauchen, aber ich bin froh das du es getan hast“: erläuterte Tarrior seine Gedanken. Tirian brannte in Verbindung mit dem letzten Satz noch eine Frage auf der Zunge, doch er verkniff sie sich lieber, er ahnte bereits das er damit nur wieder einen Streit verursachen würde. Er hoffte immernoch das sein Freund diese seltsame Sache mit der Ayleidenruine von sich aus noch erklären würde, wenn die Zeit dafür reif wäre. Im nächsten Augenblick war auch schon Honditar wieder bei ihnen. Tarrior ging nochmal mit dem Jäger die Zielsetzung durch und ließ sich erklären, durch welches Gelände sie jetzt gehen würden, dann setzten sie sich den Spuren folgend auch schon in Bewegung. Bald darauf hatten sie auch schon das Bergland verlassen und das schlammige Hochland durchquert und traten in die noch morastigeren Wälder von Chorrol ein.
Zwar achtete ihr Führer auf Wunsch des Dunmers peinlich genau auf die Spuren, aber außer gelegentlichen Rasten konnte er nichts Ungewöhnliches feststellen. Es war dann schon bereits Abend als sie endlich in der Nähe von Chorrol waren, doch nachdem sie eine Wegbiegung in Richtung Stadt passiert hatten versperrten ihnen schon zwei Wölfe den Weg. Dann hörten sie das bekannte Knurren auch hinter sich bis es auch aus den Büschen an ihren Seiten an ihr Gehör drang, lange bevor sich das Rudel aus seiner Deckung schob und die drei Reisenden einkreiste. Mit zwei Wölfen wäre Tarrior locker alleine klar gekommen und dazu hatte er jetzt noch zwei Begleiter. Eigentlich hätten ein paar Wölfe keine Gefahr dargestellt, doch jetzt waren sie in erstaunlicher Unterzahl bedachte man die dreizehn Paar scharf geschnittener agressiver Wolfsaugen und ebenso viele hungrige mit scharfen Zähnen bewährte Mäuler. Zudem waren sie eingekreist und konnten unmöglich alle auf einmal abwehren sollten sich das Rudel entschließen sie gleichzeitig anzufallen. Doch noch bestand für sie eine erhebliche Chance sich zu verteidigen oder selbst überraschend anzugreifen. Die Wölfe waren zwar schon etwas näher zusammen gerückt, waren aber immernoch vorsichtig und umkreisten ihre künftige Mahlzeit mit langsamen Bewegungen. „Wenn etwas geschehen soll, dann muss es jetzt geschehen, bevor sie genug Mut finden uns anzugreifen. Scheinbar liegen ihnen meine Feuerbälle noch quer im Magen“: dachte er und dachte nach wie sie wohl Entkommen oder Siegen könnten. Eine falsche Bewegung und die Tiere würden wie vom Kagoutie gebissen über sie herfallen. Von gefletschten Zähnen und weit aufgerissenen Mäulern bedroht standen sie nun hier und dabei war die Stadt, die sichere Stadt schon in Sichtweite gewesen. Aber wenn sie jetzt los rannten würden sie es kaum schaffen, schneller zu sein als diese Tiere die sich auf ihren vier Beinen nunmal schneller fort bewegen konnten, als sie mit ihren zwei Beinen und dem Ganzen dazu kommenden Marschgepäck. Doch gerade als er seine und Tirians Chancen abwog, wenn sie den Jäger als Opfer zurück lassen würden, kam ihm eine Idee. Langsam drehte er sich zu seinem Freund um, darauf bedacht keine ruckartigen oder schnellen Bewegungen zu machen, um die Wölfe nicht zu reizen. „Tirian ich habe eine Idee. Wir müssen schnell sein. Ich werde zur Ablenkung einen Feuerball mit hoher Lichtentwicklung detonieren lassen, der dieses Viehzeug hoffentlich beschäftigen wird. Am besten ist du setzt dann noch einen schnellen Blitzschlag ein. Dann rennen wir los. Wir müssen es nur bis zum Tor schaffen, dann können uns die Stadtwächter von Chorrol gegen die Wölfe beistehen“: erklärte Tarrior seinen Plan. Der Jüngere schien zwar nicht volkommen überzeugt, denn geschweige glücklich darüber, stimmte aber mit einem Nicken zu. Honditar war ebenfalls einverstanden.
Langsam und unfällig konzentrierte er sich und sammelte Magie in seiner Hand, Tirian tat es ihm, dem konzentrierten Gesichtsausdruck nach zu urteilen, gleich. Als er die benötigte Menge an Magie für den gewünschten Zauber gesammelt hatte, drehte er sich nochmals zu seinen Begleitern um. Sie nickten und waren offensichtlich bereit. Jetzt fixierte er einen Punkt in der Richtung aus der sie gekommen waren, einen Punkt nahe an den Wölfen, die ihnen den Rückweg versperren wollten. Tirian würde den Blitz warscheinlich auf die beiden Fellträger vor ihnen schleudern. Der Dunmer atmete noch einmal tief durch, streckte in einer Bewegung die ihm so vorkam als dauere sie Stunden, den Arm aus und entließ die Magie. Die Wölfe hatten sich bereits zum Sprung bereit gemacht und hätten sie angegriffen doch im nächsten Moment explodierte hinter ihnen die Erde und grelles Licht flutete die ganze nähere Umgebung. Ein weiteres Krachen riss die beiden Wölfe zwischen ihnen und der Stadt von den Pfoten. Dann rannten die Drei los. Sie hatten schon einen gewissen, aber nötigen Vorsprung, bis die graubefellten Bestien ihren Schock überwunden hatten und ihnen nachsetzten. Nur einige hundert Meter trennten sie von dem riesigen Stadttor mit der stilisierten Eiche und den Stadtwachen. Unter normalen Umständen wäre diese kurze Strecke kein Problem gewesen, aber sie waren noch erschöpft von dem Gewaltmarsch durch die Berge, zudem war der Waldboden äußerst glitschig, rutschig bzw. schlammig und behinderte das Fortkommen in einem unerträglichen Maße. Sie schlitterten mehr als das sie gingen. Die schon letzten Herbst herab gefallenen Blätter der Bäume, die nun unter dem geschmolzenen Schnee wieder sichtbar geworden waren, waren von eben deren Schmelzwasser volkommen rutschig geworden. Doch irgendwie schien Tarrior der einzige zu sein, der es überhaupt bemerkte. Der Altmer bewegte sich mit einer Sicherheit durch das schwierige Terrain das er ihm nicht zugetraut hätte, was warscheinlich daran lag das er als Jäger den Wald zu allen möglichen Wetterlagen durchquert. Aber auch Tirian schien wesentlich weniger Probleme zu haben, zwar strauchelte auch er ein ums andere Mal, aber fing sich sofort wieder und kam insgesamt wesentlich besser voran. Er selbst bot im Vergleich eher einen kläglichen Anblick. Mehrmals wäre er fast gestürzt, hätten die anderen ihn nicht rechtzeitig aufgefangen und er strauchelte immer wieder. Hinter sich hörten sie schon die Wölfe die sehr schnell näher kamen. Sie keuchten und atmeten schwer, doch trieben sie sich zu großer Geschwindigkeit an den Zähne fletschenden Bestien zu entkommen. Und tatsächlich mit knapper Not gelang es ihnen. Einen Moment waren ihre Verfolger gefährlich nahe gekommen, doch dann hatten sie einen Haken geschlagen und hatten kurz darauf das Tor erreicht. Die Stadtwachen hatten sie erst verdutzt, verwirrt und auch misstrauisch beäugt, als sie aus dem Unterholz gebrochen waren und waren eindeutig kurz davor gewesen, sie aufzuspießen. Doch als die Männer die Wölfe gesehen hatten, hatten sie ein neues Ziel. Tarrior hatte schon mit dem Gedanken gespielt die beiden Männer allein gegen das Rudel antreten zu lassen, aber dann hatte ihm ein Blick Tirians genügt, der das Ganze missbilligt hätte. Also hatte er zusammen mit seinen beiden Begleitern hinter den beiden Wachen Aufstellung bezogen. Honditar hatte bereits Pfeil und Bogen zur Hand. Er spürte ein Knistern hinter sich, Tirian sammelte wie er selbst Magie. Nur noch einen Moment warteten sie, dann fielen die Angreifer über die Wachen her. Dann passierte alles ganz schnell. Der Altmer war ein unglaublich schneller Schütze und deckte die Gegner mit einem wahren Hagel aus einfachen Pfeilen ein. Dann ließen er und Tirian noch dazu ihre Magie in die hungrige Meute fahren und rissen sie auseinander. Danach folgten kleinere Feuerbälle und schwächere Blitzschläge, dann konzentrierte sich Tirian darauf die Chorrol-Wachen zu heilen. Die Wölfe waren von der gemeinschaftlichen Attacke dezimiert worden. Nur noch drei standen auf allen vier Pfoten, die anderen waren bereits tot oder würden ebenfalls noch sterben. Doch die Biester weigerten sich aufzugeben und zu fliehen, wie es Tiere normalerweise tun würden. „Das ist seltsam. Irgendetwas stimmt hier nicht“: dachte Tarrior allarmiert, streckte seinen Geist aus und bekam eines der lebenden Tiere zu fassen. Und tatsächlich er fand das was er vermutet hatte. „Tirian jemand hat die Wölfe mit einem Bestien-kontrollieren Zauber unter seine Kontrolle gebracht“: schrie er. Erst wollte er darüber nachdenken, wer etwas davon hatte ihnen ein Rudel hungriger Wölfe auf den Hals zu hetzen, als er im Wald kurz das flattern eines grauen Mantels wahrgenommen hatte. Die Frage war beantwortet. „Ein Grund mehr, warum der Plan umgesetzt werden muss“: dachte er, als der letzte Wolf unter der Klinge eines Wächters fiel. Schweratmend bedankten sie sich und traten in die Sicherheit der Stadt ein.
"Diese verdammten Bastarde. Ich ahnte es bereits, sie haben vermutlich Weisung erhalten uns zu bestrafen, wenn wir nicht dem Befehl von Behram folgen. Wir werden schnell handeln müssen": dachte er. Es war am späten Nachmittag. Sie hatten aufgrund ihrer schnellen Rückkehr eine ganze Nacht gut gemacht. Das heißt sie würden noch einmal in Chorrol schlafen können, bevor sie nach Bruma aufbrechen mussten, aber das schon früh am Morgen sollte der Plan funktionieren. Doch jetzt waren sie erstmal alle geschafft, doch er musste sich unbedingt noch erkundigen ob Naasira tatsächlich wieder in der Stadt und somit in Sicherheit war. Er bezahlte Honditar für seine ausgezeichneten Dienste in Sachen Fährtensuchen und bedankte sich bei ihm. Der Altmer verabschiedete sich ebenfalls und war auf dem Weg zur Grauen Stute um auf die Ereignisse der letzten Tage etwas zu trinken. Er schaute ihm noch einige Augenblicke nach, dann wandte er sich zu Tirian an. Ein kurzer flüchtiger Blick hatte gereicht um sich darüber klar zu werden das sein Freund furchtbar aussah. Die Kleidung mit Schlammspritzern und größeren Flecken bedeckt. Die Haare ebenfalls vom Schweiß und Schmutz verkrustet. Der Junge hatte einiges durch gemacht. Jedoch musste auch er sich eingestehen, das er wohl nicht besser aussah als sein junger Begleiter, wenn nicht sogar noch viel schlimmer. Doch die Sache duldete keinen Aufschub, zwar war es ihm unangenehm bei einer Frau aufzutauchen, als hätte man mit den Schweinen im Dreck nach Knollen gewühlt, aber er musste sich vergewissern das es ihr gut ging. Tirian nickte war einverstanden obwohl es ihm offensichtlich nicht behagte so wie sie jetzt aussahen durch Chorrol zu laufen. Jeder musste sie für Banditen oder Landstreicher halten. "Zumindest würden sie die Bettler nicht angekrochen kommen, die man dann noch mühsam vertreiben musste": dachte Tarrior und kannte zumindest einen positiven Aspekt an ihrer Lage. Als er eine Passantin fragte wo das Haus der Heilerin sei, zeigte sie ihm zwar die Richtung rümpfte dabei aber abfällig die Nase und setzte eines der wohl arrogantesten Gesichter auf, die er bisher gesehen hatte, bevor es dann in Ekel umschlug. Die Frau hatte sich dann schnell entfernt. Ihnen konnte es nur recht sein. Oder auch egal, da sie Chorrol eh bald verlassen würden. "Spätestens Morgen früh": rief er sich ins Gedächtnis, denn er hatte keine Ahnung in wie weit der Vergessenstrank über die zugesicherte Wirkung von zwei Tagen noch hinaus ging. Also bewegten sie sich raschen Schrittes in die Richtung die die Frau ihnen gewiesen hatte und standen alsbald vor einem kleinen Häuschen, das dann wohl Naasira gehören mochte. Dann stellte er besorgt fest, das die Tür offensichtlich eingetreten worden und nur in den Rahmen gelehnt worden war. Vorsichtig trat er ein. Der Boden knarrte als er einen Fuß in das Haus setzte. "Naasira seid ihr hier?": fragte er in den Raum hinein. Doch eine Antwort nahm er nicht wahr. Eigentlich nahm er im nächsten Moment garnichts mehr war, außer einem außerordentlich kräftigen Schlag in seinen Nacken und wie er in die sanfte Schwärze tiefer Bewusstlosigkeit hinüber glitt.
Cyrodiil, Chorrol, Naasiras Haus
Tarrior erwachte unsanft nur kurze Zeit später. Man hatte ihm Wasser über den Kopf gegossen. Er schlug die Augen auf, zumindest hatte er gedacht er würde das tun. Doch sein Blick blieb schwarz. "Was nein ... bin ich jetzt blind?": dachte er fast panisch bis er etwas Licht erkennen konnte. Dann erkannte er auch, das es durch feines Gewebe fiel. "Ich ... man hat mir die Augen verbunden": stellte er nicht weit weniger panisch fest. "Und gefesselt bin ich auch noch ... Was bei allen Höllen Oblivions ist passiert?": fragte er sich, dann wurde er sich des Schmerzes bewusst der langsam in seinem Kopf zu dröhnen begann. Er wollte aufschreien als er eine vertraute Stimme hörte. "Das sind nicht meine Entführer, ihr Troll!!, fuhr sie Ihn an "Dieser Mann hier ist ein Dunmer. Wahrscheinlich harmlose Reisende, die nur die Dienste einer Heilerin suchen": hörte er eine sanfte weibliche Stimme jedoch mit nicht gerade unenergischem Ton. Zunächst konnte er sie nicht einordnen, doch eine Heilerin war jetzt gewiss keine schlecht Idee. Er hatte das Gefühl ein Dampfhammer hätte ihn getroffen. "Aber was hatte die Frau nochmal von Entführern gesagt?": dachte er jetzt angestrengt nach aus irgendeinem Grund verursachte das Wort bei ihm ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Naasira!": dachte er. "Hilfsbedürftige und Freunde klopfen an der Tür an": hörte er dann eine tiefe maskuline Stimme mit gewohnten Befehlston sprechen. Dann war es einige Sekunden lang still.
Der Dunmer wollte auffahren und sich endlich aus dieser unwürdigen Situation befreien. Doch dann wurde ihm mehr brutal als sanft die Augenblende vom Kopf gerissen. Das Licht in dem Raum blendete ihn zunächst sehr stark. Als sich seine Augen dann jedoch an die plötzliche Helligkeit gewöhnt hatten schaute er in ein breites bekanntes Gesicht, das Gesicht eines Nord. "Thorr!": wollte er den Krieger anschreien doch irgendwie versagte ihm sein Körper seinen Dienst. Doch als der Nord ihn losband kam neben ihm Naasira zum Vorschein. Die junge Priesterrin wirkte etwas besorgt. " Es war doch nur eine kleine Ohrfeige": hörte er Thorr grummeln. "Ich gebe wohl keinen besonders schönen Anblick. Aber dank unseres Freundes hier habe ich wohl noch eine weitere Zier für mein Gesicht bekommen": sagte er als seine Hände frei waren und er sich sein Gesicht nach der Quelle für den Schmerz abtastete und eine Beule fand. Dann drehte er sich zu dem Dunmer neben sich um um sich zu vergewissern ob es ihm gut ginge. Als der Nord Tirian die Sichtsperre abnahm erstarrte das Gesicht seines Begleiters und spiegelte nackte Angst und pures Entsetzen wieder als er Thorr ins Gesicht sah. "Ist schon gut Tirian das ist Thor der Nord aus Bruma von dem ich dir erzählt habe und immernoch ein Krieger durch und durch. Zumindest das draufhauen hast du nicht verlernt": erklärte er und rieb sich beim letzten Satz sanft über die Beule um sich zu vergewissern das sein Kopf noch auf den Schultern saß. Als er Schmerzen spürte fühlte er sich endgültig bestätigt. Naasira die noch ganz schockiert schien von dem plötzlichen Wiedersehen und dem wirklich bemitleidenswerten Zustand der beiden kam jetzt langsam in geschäftige Bewegung um die Wunden der Beiden zu versorgen. "Wie gut das es euch gut geht. Wir hörten ihr seid entführt worden, wie ich sehe hat Thorr euch retten können. Bei Fürst Dago... ähm allen Aedra und Deadra bin ich froh das es euch gut geht": sagte er und erwartete ein Nicken der Frau um sich zu vergewissern das er sich das alles nicht einfach nur einbildete. Das Wiedersehen mit totgeglaubten Thorr und mit der ehenals entführten Naasira schien durch die leichte Benebelung durch den Schlag, so unwirklich. Doch als die Heilerin sich die Beule etwas genauer ansah und ihn dabei Schmerz durchzuckte, wusste er er war wach. Wach, durchnässt, verdreckt und verdroschen, aber zumindest waren er und Tirian noch am Leben. Vorerst zumindest bis Thor sie vielleicht doch noch aus einer Laune heraus erschlagen wollen würde.
Cyrodiil, Chorrol, Naasiras Haus
Einbrecher und Diebe? Tarrior glaubte nicht richtig zu hören. Er machte sich Sorgen um die Bretonin opferte Zeit und fast sein Leben und jetzt wurde er ganz offensichtlich belogen. Diebe die es nicht übers Herz bringen konnten sie zu töten und deshalb einfach mitgenommen hatten? "Volkommen Absurd!": befand er in Gedanken. "Die Bewaffnung und Masse sprach eher für Banditen, Entführer, Mörder. Die Kampfspuren in den Bergen sprachen deutliche Worte. Kampferfahrene, bewaffnete Männer und dazu noch in größerer Masse. Sicher keine Diebe oder Gelegenheitsentführer. Diebe sind einzeln oder in kleinen Gruppen von vllt drei Mann unterwegs, so müssen sie ihre karge Beute mit weniger teilen, auch entführen sie nicht, denn geschweige das sie gerne kämpfen. Sie wären einem Kampf eher aus dem Weg gegangen. Und normalerweise haben Diebe ja auch keine Verstecke in den Bergen, denn die liegen viel zu weit von den reichgefüllten Städten entfernt. Auch scheint nichts gestohlen worden zu sein. Nein es ist offensichtlich Naasira MUSS das Ziel gewesen sein": ging er in Gedanken durch. Er wollte sie schon aburteilen, als er plötzlich Angst in ihrer Stimme bemerkte. Hatte sie vielleicht auch ein gefährliches Geheimnis wie er selbst. Als er es in Betracht zog verrauchte sein Zorn, da sie vermutlich wichtige Gründe hatte. Er hielt diese aufrichtige Frau nicht für eine notorische Lügnerin, denn die Lüge wäre auch ohne die Widersprüche drei Meilen weit herauszuhören gewesen. Auch Thorr scheint diesen Anflug von Furcht heraus gehört zu haben, hat dies jedoch anders interpretiert und angeboten der Stadtwache mal kräftig in den Hintern zu treten um dafür zu sorgen das sie ihren Pflichten nachgehen und somit auch für den Schutz der Bretonin sorgen würden.
Das kurze Gespräch mit ihr hatte sie beruhigen sollen aber sie schien immernoch nachdenklich. "Vielleicht steckt ihr auch nur die Entführung noch in den Knochen. Wie gut das Thorr sie gerettet .... Nein Thorr war es nicht gewesen was hat sie erwähnt Kardoc, Karr, Chaot?": dachte er und wollte sich über diesen Mann erkundigen der sie befreit zu haben schien. Doch Thorr hatte sich ihm wieder zu gewandt er erzählte irgendetwas über einen Heilzauber den er mal beherrscht hatte und näherte sich ihm. "Oh Nein er wird doch nicht ...": dachte er und doch Thorr versuchte einen Zauber auf ihn zu wirken. Doch ein Effekt blieb glüklicherweise aus, hatte er doch schon erwartet der Nord würde ihm einen Blitzschlag anstatt einer Heilung verpassen. Er ahnte das dieser Nord wohl so magisch begabt wie eine Türklinke war. Zumindest wäre es eine Premiere für Tarrior gewesen Thorr zaubern zu sehen. Er fühlte zwar Magie aber es hatte sich nichts getan. Tirian hatte anscheinend seinen panischen Ausdruck beim Heilversuch Thorrs bemerkte und grinste jetzt fett. Zu seinem Glück jedoch kam schnellstens Naasira herbei die das ganze beobachtet hatte. Jedoch anstatt die Heilung selbst vor zu nehmen oder den Nord davon abzuhalten ihm noch weitere deformierende Verletzungen zu zu fügen, wollte sie ihm beibringen wie er es richtig macht. Und jetzt sollte ER als Versuchskaninchen herhalten. Er war sprachlos und wie gelähmt."Ich würde diesen Zauber gerne für Euch verfeinern, denn scheinbar seid Ihr durch eine recht grobe Schule gegangen.": sagte sie.
Und im Bezug auf grobe Schule konnte er ihr nur zustimmen. Erst zusammenschlagen und das arme hilflose Opfer weil der Schlag nicht ausgereicht hat, noch mit verhunzter Heilmagie quälen und dann ins Grab schicken. Seine einzige Hoffnung war das Naasria in der Lage wäre dem guten Thorr zumindest die Grundzüge der heilenden Magie beizubringen. Sie hatte begonnen die Verletzung mit ihren Sinnen abzutasten und die Schädigung des Körpers zu erspüren. "Und nun versucht es nochmal": animierte sie den Krieger. "Oh bei Fürst Dagoth wo bin ich hier nur hinein geraten": fragte er sich. Dann schaute er Tirian mit einem flehentlichen Hilf-mir-schnellstens-hieraus-Blick an. Der andere schien jedoch keine Notiz davon zu nehmen. Er würde es wohl über sich ergehen lassen müssen, oder die Bretonin beleidigen in dem er ihre Fähigkeiten als Heilerin und Lehrerin anzweifelte. Er holte tief Luft und biss die Zähne zusammen, als Thorr seine kräftigen Pranken auf sein Gesicht legte. Naasiras zarte viel kleinere Hand leitete den Nord dabei fachmännisch und er spürte Magie in sich hinein fließen. Sie strömten in die verletzten Stellen, betäubten sanft den Schmerz. Dann spürte er ein Prickeln und wie sein Fleisch und seine Muskeln in Bewegung gerieten. Von der Magie animiert schlossen sich die Blutgefäße wieder und die Haut begann sich zu erholen. Er konnte es nicht fassen die Schwellung klang tatsächlich ab. "Es ist nicht gerade ein perfekter Zauber, das heißt man wird noch ein paar Tage lang erkennen können das du was abbekommen hast, aber es sieht zumindest nicht mehr so schlimm aus wie vorher": sagte Naasira.
Tarrior war immernoch zu fassunglos um sich vorallem bei der Heilerin zu bedanken, die nicht nur verhindert hatte das Thorr ihn unter die Erde bringt, sondern die Wunde tatsächlich behandeln konnte. "Keine Sorge Naasira, Tarrior wird es schon überleben, nachdem er mich und diesen Jäger jetzt gute eineinhalb Tage auf der Suche nach dir durch die Berge geschleift hatte, ist das nichts. Wenn ichs recht bedenke vielleicht hat es ihm auch ganz gut getan": sagte Tirian an seiner statt. Tarrior wollte auffahren und sich seinem Freund angemessen widmen für diese Bemerkung, doch Thorr schob sich in sein Blickfeld und grinste ihn an. ".. ähh Danke Thorr für deine ... Hilfe. Und danke ich auch dir Naasira das du unserem Nord dabei geholfen hast, mir zu helfen.": brachte er durch die plötzliche Unterbrechung leicht aus der Bahn geworfen, hervor. "Doch ich habe noch eine Frage ihr erwähntet vorhin einen Mann der euch befreit hat. Ich hatte bisher angenommen Thorr hätte euch gerettet, doch ihr habt einen anderen Namen erwähnt. Wer ist er?": fragte er. Denn er fand es immernoch verdächtig das ein wildfremder Mann einer Frau einfach so helfen sollte, vorallem wenn er sich den Marsch durch die Berge dafür abverlangte. Er hoffte das auch Thorr so empfinden würde. Zusammen würden sie in dieser Sache aufrämen sollte der Herr Retter nicht ganz edle Ziele verfolgt haben. Harrend einer Antwort sah er abwechselnd den Nord und die Bretonin an.
Cyrodiil, Chorrol, Naasiras Haus
Thorr begann nach einigem Nachdenken damit analytisch die Fakten über die Entführung vor Naasira auszubreiten. Im Gegensatz zu Tarrior der sich zwar Gedanken über die Entführung gemacht, aber diese als unnötig abgetan hatte, da sie ja wieder sicher in Chorrol war, wollte er alles wissen. Tarrior hatte sich nur über diesen uminösen Karrod kundig machen wollen, aber jetzt quetschte der Nord die arme Frau über dies und jenes in Verbindung mit dem Verbrechen aus. Normalerweise wollte der Dunmer ebenso sehr zwielichtige Geheimnisse lüften wie der Nord, vorallem da Naasira die genauen Umstände der Entführung unter den Teppich kehren wollte. Aber solange er selbst so ein wichtiges Geheimnis hütete fand er es auch irgendwie nicht richtig der Bretonin ihres aus dem Kreuz zu leiern. Wollte er doch nur etwas über Karrod wissen, wollte Thorr ihn jetzt sogar noch damit reinziehen. Er wollte den Nord schon unterbrechen da die Lippen der Bretonin plötzlich alle Farbe verloren und schmaler zu werden schienen. Doch wieder einmal überraschte ihn diese Frau. Im einen Augenblick saß sie volkommen geschockt auf dem Stuhl im nächsten Moment faltete sie den übereifrigen Krieger auch schon derart eiskalt zusammen, wie er es selten eigentlich nur bei Behram wirklich gesehen hatte. Dabei hätte er wirklich erwartet sie würde ihn anschreien oder dergleichen. Durch diese wirklich todernste, kühle Geste wirkte das Ganze noch angsteinflößender auf den Zuhörer. Thorr war im nächsten Moment verstummt und versteinert. Tarrior war sich nicht mal sicher, ob Naasira sich nicht doch noch auf den riesigen Kerl stürzen wollte, sollte er es wagen auch nur ein Wort zu sprechen. Der Dunmer bemerkte einen kurzen Stimmungswandel, als sich Naasira zu ihm umwandte. "Bei allen Feuern des Roten Berges. Thorr jetzt hast du es geschafft. Jetzt bin ich auch noch an der Reihe": dachte er panisch. Doch sie fuhr zu seinem Glück an den Nord gewandt weiter. Ihre Stimme war ruhiger gelassener nicht mehr so scharf und kühl wie sie zuvor noch zu dem Nord gesprochen hatte, hatte aber auch nichts von ihrer sonstigen Wärme. "Doch ich danke Euch für Eure Sorge": sagte sie dann wandten sie sich auch mit ihrer restlichen Aufmerksamkeit den Dunmern vor ihr zu. Lasst mich jetzt nach eurem Freund sehen": sagte sie und war schnell bei Tirian angelangt. Tarrior atmete merklich hörbar aus. Er hatte die Luft vor Anspannung angehalten und war froh das das erwartete Donnerwetter jetzt ausgeblieben war und sie sich wieder beruiht hatte. Er hoffte so würde er nicht doch noch Opfer ihres Zorns werden. Dann konnte er die sanften Energieströme von heilender Magie durch den Raum gleiten fühlen, sie strömten von Naasira auf Tirian über.
Sein Freund entspannte sich unter der magischen Energie und die Wunde, die Beule, seiner ähnlich klang ebenso ab. Doch diesmal sogar fast ohne bleibende Zeichen das sie jemals da gewesen war. Ein Vorzug den er hätte auch genießen können, hätte sich Thorr nicht seiner Verletzung angenommen, sondern die Heilerin selbst. Thorr wäre ein guter Kampfgefährte aber als Heiler taugt er ungefähr soviel wie eine Hand voll Wasser gegen einen Großbrand. "Ihr sorgt Euch scheinbar wegen Karrod, doch lasst mich Euch versichern, dass er nur gute Absichten hatte. Er bemerkte meine Notlage und tat das, was Ihm sein Gewissen befahl. Er folgte den Männern und nutze eine günstige Gelegenheit um mich zu befreien": brach die Heilerin das Schweigen und beruhigte Tarrior in Sachen ihre ominösen Retters. Tirian nickte. "Ihr seid der Spur gefolgt? Wann habt Ihr die Spur verloren?": fragte sie dann und begann irgendwelche verstreut liegenden Kräuter aufzusammeln. "Nunja als ich mit Tirian von einer kleinen Erkundungstour von einer Ayleidenruine hier in der Nähe zurück kamen, erklärte uns die Wirtin das ihr entführt worden wärt und das Thorr euch bereits suche. Aber sie habe sich Sorgen gemacht, da er sich nicht nochmal bei ihr gemeldet hatte. Ich habe mir daher Tirian geschnappt und habe einen örtlichen Jäger und somit geschulten Fährtenleser namens Honditar angeheuert. Ein wirklich verlässlicher Mann. Die Spuren waren schon lange nicht mehr frisch, es sprach wirklich für sein Können das war ihr haben folgen können. Was Thorr angeht seine Spuren folgten euch ein Stück in die Berge, vermutlich konnte er dann nicht mehr erkennen wo sie weiterverliefen. Auch unser Führer hatte einige Probleme aber wir haben es geschafft sie wieder zu finden. Thorr scheint dann umgekehrt zu sein um eine andere Richtung einzuschlagen. Mich wundert sowieso das er keinen Fährtensucher mitgenommen hat. Ich persönlich verstehe nichts von solchen Dingen daher war es gut einen Mann wie den Altmer dabei zu haben. Jedenfalls waren wir auch immer wieder auf Spuren eines Mannes getroffen der euch und die Banditen verfolgt hat. Erst dachte es wäre Thorr zwar sprach die Größe und Tiefe der Abdrücke dagegen, aber ich konnte mir anders keinen Reim darauf machen. Vermutlich war es dann wohl euer Retter dieser ... Karrod.
Schlussendlich fanden wir dann die Ruine eines niedergebrannten Hauses. Die Spuren verliefen dann chaotisch in alle möglichen Richtungen. Vermutlich flüchtende Banditen oder dergleichen. Zumindest fanden wir Leichen. Das seltsamste war, die Abdrücke schienen von nackten Füßen zu stammen. Mich hat es gewundert wer würde bei diesen Temperaturen unbekleidet durch die Berge rennen. Naja das soweit dazu. Wir sind dann einer Spur gefolgt die eindeutig einer Frau zuzuordnen war, und der eines Mannes. Es ging Richtung Tal. Nach der Schneegrenze haben wir sie dann verloren und uns entschieden nach Chorrol zurück zu kehren in der Hoffnung das ihr befreit worden seit": führte er einen umfassenden Bericht vor. Nachdem letzten Satz schaltete sich dann Tirian ein. "Tarrior hat noch vergessen zu erwähnen, das wir uns dabei doch einen schweren Sturm den Berg hinauf gekämpft hatten, vor dem Stadttor fast von einer Meute Wölfe zerfleischt worden und hier fast zu Tode geprügelt worden sind. Aber der Rest stimmt so im Groben und Ganzen. Aber vielen Dank das du mich geheilt hast Naasira": fügte er noch hinzu und blickte Tarrior mehr als einmal grimmig an, er jedoch wandte das Gesicht schuldbewusst mehr als einmal ab. Der Dunmer wusste zwar nicht warum Naasira es wissen wollte, aber er hielt es für besser ihr alles haarklein zu erzählen, nicht das sie noch einen Gurnd fand ihn doch noch verbal zu masakrieren, weil er etwas nicht ausreichend beschrieben hatte. Jetzt saß er da harrend einer Reaktion. Auch Thorr hatte noch nichts dazu gesagt.