"Orkball ist das Kampfspektakel Jener, die gerade keinen ordentlichen, echten Krieg zur Hand haben."
So lässt es sich aus Karadoniermund schnell und gezielt zusammenfassen.
Und tatsächlich hat Orkball eine sehr religiöse Komponente. Nicht nur deswegen leiten Turageweihte als Unbestechliche und Neutrale die wichtigen Spiele und nicht selten findet man ganze Geweihtenscharen unter den Zuschauern.
Sooo, was viel nicht wissen: Orkball hat - genau wie das zweitliebste Lieblingsspiel der Karadonier, namentlich: "Der Palast des Hochkönigs brennt!" - sehr komplexe Regeln.
So kompliziert, dass sie mit dem Maker nicht darstellbar sind.
Aber nach unserem Lottogewinn kommt dann der Orkballmanager 1080. Pläne dazu existieren bereits. :)
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1. Wie lange dauert ein Viertel?
Eine Sanduhr lang, jede Sanduhr ist ein bisschen anders befüllt und nicht selten weisen die Uhren auch ordentlich Beschädigung auf, vor allem durch die ruppige Spielweise, die durchaus die Sanduhren wie die Stadien in Mitleidenschaft zieht.
Gefühlt dauert ein Viertel 15 Minuten realer Zeit.
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2. Wie war nochmal die Reihenfolge der Viertel?
Alcandor - weil sich jeder frohgemut in die Schlacht wirft und sich vollkommen verausgabt
Aion - weil die Mannschaften denken, sie hätten noch alle Zeit der Welt
Turinnia - Wunden werden geleckt und die Taktik für das letzte Viertel wird ausbaldowert
Tanis - die unterlegene und die siegende Mannschaft haut nochmal alle Fouls raus
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3.Gibt es Pausen zwischen den Vierteln?
Ja, Trink- und Schimpfpausen.
Bei großen Spielen werden die Pausen auch dafür benutzt, Schmähreden und Spottlieder über die angereiste Mannschaft zu singen oder schnell aus dem Publikum Spieler zu rekrutieren falls Jemand zu sehr verletzt sein sollte.
Die Mannschaft, die zuerst wieder auf dem Feld steht, gilt als gesegnet, da sie weniger Pause, Ruhe, Trinken, Schweinebraten und Taktik brauchen.
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4. Gibt es innerhalb eines Spiels Auswechselspieler wie beim Fußball?
Ja, wer nicht mehr kann, kann nicht mehr. Es dürfen aber nur sieben Spieler auf dem Feld sein. Es ist nicht selten, dass die Zahlen der sich auf dem Feld befindlichen Spielern zwischen 5 und 7 bewegt.
Auch hier gilt: Ruhm erntet, wer mit den sieben Spielern vom Anfang auskommt.
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5.Gibt es einen Mannschaftskapitän?
Der oder die Lauteste und Böseste.
Innerhalb der Mannschaft kristallisieren sich immer Wortführer heraus und es ist normal, dass deren gebrüllte Anweisungen befolgt werden.
Nicht selten häufiger als die des Trainers.
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6. Gibt es irgendeine Art von Körpereinsatz die nicht erlaubt ist?
Orkball hat sportliche Robustheit zur Perfektion erhoben.
Trotzdem gibt es einige entscheidende Regeln - alles an körperlicher Robustheit ist erlaubt, solange:
- der Gegner beim Festessen danach noch mitessen und mittrinken kann (körperliche Schiene)
- der Gegner danach noch in der Lage wäre, in die Familie des Foulenden einzuheiraten (intakte Ehre)
Wenn ein Spieler schlichtweg zu ruppig spielt, verliert er die Gunst der Zuschauer. Und dies kommt einer Schmähung gleich, denn der Sport wird als Ehrerbietung an die Zweigötter und die Kampfkraft Karadons verstanden - beides Dinge, die typische Karadonier blindwegs über alles stellen. Fragt mal Svenja oder Gorath.
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7. Darf der Ball beim Laufen in den Händen gehalten werden wie beim american Football oder gibt es da spezielle Regen?
Der Ball darf auf jede erdenkliche Weise transportiert werden, ein Laufen nebenher ist mehr als üblich.
Wichtig ist nur: Der Ballführende muss, damit der Punkt zählt, die Torlinie durchlaufen/durchbrechen. Ein Wurf zählt nicht. Aus diesem Grunde gibt es vor dem Tor nicht elten ein übles Gerange bei dem sich die besten Hüter auszeichnen können.
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8. Wird nur oben ohne oder komplett nackt gespielt?
Wie in vielen Feldstudien festgestellt wurde (in der hiesigen Welt) sorgt ein entblößter Oberkörper für nicht nur die perfekte Menge an Schweiß und die perfekte Darstellungsfläche für die unter Spielern weit verbreiteten Hautbilder, sondern auch dafür, dass der Ball nicht unter der Tunika transportiert werden kann. Beinkleider - meistens kurz geschnitten - verdecken den Orkball nicht und stellen das nötige Maß an Sicherheit dar. Und erlauben den Turinniaschwestern die Teilnahme ohne rot zu werden.
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9. Welche Maße hat das Spielfeld?
Es gibt keine festgeschriebenen Maße. Solange ein Turageweihter die Fläche als ausreichend ansieht, den Zweigöttern Orkball darzubieten und den Ort entsprechend segnet, ist jede Fläche erlaubt. Bodenbeschaffenheit ist dabei ebensowenig ein Kritierum (Schlamm, Sand, Erde, Gras, gefrorener Boden) wie die Tatsache, dass der Boden exakt grade sein muss. Seitenwechsel finden durchaus statt.
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10. Welche Maße haben die Tore?
Auch hier gibt es keine festen Maße - wichtig ist alleine, dass die Tore gleich groß sind, also die beiden aufgepflanzten Speere, die die Pfosten bilden, gleich weit auseinander sind.
Üblich sind 1-3 Schritt, das letzte Wort hat der Geweihte. Ist der nicht zur Hand, dann die Person, die als letztes in einem Turatempel war. (Daher ist es nicht unüblich, dass Jugendliche und Kinder, die eine Runde Orkball spielen, ihren schnellsten Läufer noch in den Tempel schicken und von dort aus zurück laufen lassen)
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11. Wird mit einem alten ( skelettiertem ) oder mit einem frischen Orkkopf gespielt?
Wie sich der kundige Karadonese (so heißen die Leute, die karadonische Kultur studieren ^^) denken kann, stammt der Brauch des Orkballs aus den Orkkriegen.
Überliefert ist die Legende, dass bei einem Sieg über einen schrecklichen Orkführer zwei streitende Truppenteile sich nicht einigen konnten, den Kopf zu schänden oder zu bewahren. Aus diesem Streit heraus - der damit begann, dass diejenigen, die den Ork schmähen wollten, seinen Kopf wegkickten, der daraufhin von einem Wortführer der Gegenseite gefangen wurde - begründete sich das Spiel als Solches. In diesem Streit versuchten beide Seiten sich den Kopf abzujagen und ihn entweder in ein Latrinenloch oder auf den Karren Richtung Rawinja zu drapieren. Was als handfester Streit begann, wurde irgendwann zur Gaudi - vor allem deswegen, weil vom Kopf schlichtweg nichts mehr übergeblieben war. Aber die Idee war geboren.
Seitdem wurde nie wieder mit einem echten Orkkopf gespielt - auch wenn diese Geschichte sehr gerne reisenden Besuchern in den Tavernen aufgetischt wird.
Stattdessen verfügen viele karadonische Mannschaften über einen liebevoll gepflegten, gefetteten und ausgestopften Ball aus Leder der einem Orkkopf nachempfunden wird. Besonders begabte Schneider verstehen es vorzüglich, mit Farbe und unterschiedlich hartem Leder die Konturen eines Orkkopfes samt Bemalung nachzubilden. Solche ledernen Meisterwerke werden hoch angesehen. Auch deswegen zählt das Spiel "um den Kopf" zu den härtesten Herausforderungen zwischen rivalisierenden Jugendbanden verschiedener Dörfer - hat doch der Unterlegene seinen Ball abzugeben. Oder kann einen Ball gewinnen, der entweder in Ehren gehalten oder in Met, Schnaps, Bier und Schinken beim nächsten Wirt umgesetzt wird, um so den Sieg ordentlich zu befeiern. Viele Wirte oder Metzger erlauben dann die Auslösung des Balls der unterlegenen Mannschaft für einen Haufen Gefälligkeiten wie die Reparatur des Wirtshauses oder einen guten Batzen Gold.
Bei wichtigen Meisterschaften schaffen es vor allem die Bälle von Erzfeinden in die Stammtaverne der Mannschaft, wo sie als Trophäen bewundert werden.
Und auch bewacht - denn unvergessen ist der "Tavernenüberfall von Esthjal '34" als eine Gruppe wilder Spieler in die Taverne eingefallen ist, eine Gelage mit anschließender Schlägerei anzettelten und dann mit ihrem eroberten Ball stiften gegangen sind. Dieser Vorfall ist deswegen so delikat, weil eine Beteiligung der Tanis-Kirche vermutet wird.