Zitat:
ich glaube, Ianus findet gefallen daran mit das wort im mund zu verdrehen. ich bin natürlich nicht darauf aus, unsere sprache in irgendeiner form in frage zu stellen. mir geht es hier um etwas grundsätzliches. egoismus ist für mich ein bewusst eigennütziges verhalten, durch das man sich selbst in irgendeiner form bereichert,...
Entschuldige, wenn es dir so vorkam, aber es war nicht meine Absicht, ich wollte legedlich eine genaue Definition von deinern Seite hören, und die habe ich jetzt http://www.multimediaxis.de/images/s.../old/sm_12.gif .
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ich glaube, dass ist eine "krankheit" unserer sogenannten zivilisation, dass wir uns überhaupt nicht mehr vorstellen können etwas füreinander zu tun, ohne uns dabei selbst in irgendeiner form zu bereichern. helfen ist zum weihnachtlichen spenden verkommen, und wir denken gar nicht daran, dass das vielleicht nicht überall so ist.
Wieder einmal werde ich dir bösartig vorkommen: aber ich und avarael sind anscheiend der Meinung, dass es durchaus normal und legitim ist, sich selbst in irgendeiner Form zu bereichern (nicht nur materiell), sofern man damit niemand anderem Schaden zufügt. Und um mich wieder einmal explizit auf Nietsche zu beziehen: Man kann auch das Gegenteil davon, das reflexhafte 'Gutmenschentum' für eine Krankheit halten, da sich der Gutmensch ohne Egosimu selbst schädigen könnte, und das wäre evolutionstechnisch wirklich dumm. ;)
Deshalb bin ich der Meinung, dass Egoismus nicht das größte Übel unserer Welt ist, sondern eher solche Eigenschaften wie Schubladendenken, geistige Unbeweglichkeit, Intoleranz und mangelhafte Bildung.
Zitat:
ich glaube auch nicht, dass wir so unterschiedlicher meinung sind. der große unterschied ist nur: ich glaube nicht, dass alles, was wir für uns selbst tun, automatisch eogistisch ist. zum beispiel glaube ich nicht an "unbewussten egoismus", das wäre meiner definition nach dann eher ein lebenserhaltungstrieb oder das einfache streben nach glück
:D Muss ich jetzt plötzlich euch beiden, Galadriel und avrale zumindest teilweise Zustimmen? Denn es gibt meiner Meinung nach ein unbewusstes 'Streben nach Glück' und einen 'Lebenserhaltungstrieb', und beide sind umgangssprachlich am Besten im Wort 'Egoismus' zusammengefasst, siehe folgender Quote:
Zitat:
Egoismus der, Selbstsucht, Ichsucht [...] Der biologisch auf dem Selbserhaltungstrieb beruhende Egoismus wird meist negativ bewertet [...] (Gefunden auf Duden.de)
Sprichst du etwa vom selben Ding wie wir, Galadriel? Ein biologischer, in avraels System, unbewusster Egoismus, der meist übertrieben negativ bewertet wird. Denn zumindest ich versuche in keiner Weise illegalen Organhandel, Erpressung, Drogendealer und andere Verbrechen durch 'naturgegebenen Egoismus' oder 'Streben nach Glück' zu rechtfertigen.
@RPG-Süchtling:
Zitat:
Und zwar: Wenn jemand aus der rationalen Überlegung heraus hilft, dass die Menschheit nur überlebt, wenn alle zusammenhalten (und nehmen wir mal an, er wäre auch ein Mensch ), handelt er dann egoistisch?
Oder Mitgefühl, Mitleid: Wenn man hilft, weil man denkt: "Wenn mir das passiert, erwarte ich das von meinen Mitmensachen auch." Kann man das als egoistisch bezeichnen?
Oder schlechtes Gewissen: Jemand, der aufgrund des sozialen Druckes und nicht, weil er sich danach gut fühlt, jemandem hilft. Naja, das kann man wohl kaum als egoistisch bezeichnen.
Alle drei wären egoistisch:
Der Erste, weil es beim Überleben 'der Menschheit' auch um sein Überleben geht - schließlich handelt es sich auch bei ihm um einem Menschen.
Der Zweite: "Wenn mir das passiert, erwarte ich das von meinen Mitmensachen auch." Das ist doch banalstes ökonomisches Denken, eine Kosten-Nutzen-Rechnung.
Der Dritte: Es ist der soziale Druck, der sein schlechtes Gefühl macht, das schlechte gefühl wird er nach der Spende wohl nicht mehr habem?
Zitat:
Ich habe auch mal irgendwo gelesen, dass, wenn jeder für sein Wohlergehen sorgt, für das Wohlergehen von allen gesorgt ist (klingt logisch, oder?). Muss wohl in Volkswirtschaftslehre gewesen sein. Und damit ist es nur eine Theorie, der IMO der reale soziale Bezug total abgeht.
Manchmal behindert man sich aber gegenseitig bei seinem Streben nach Glück, zum Beispiel wenn zwei dasselbe wollen. Dann würde das Wohlergehen des einem auf dem Rücken des anderen aufgebaut werden - folglicherweise ist nicht mehr für alle gesorgt. Das habe ich bei irgendeinem alten Grieche gelesen, ist aber auch nur Theorie. :)