Shining Force - Legacy of Great Intention (Artikel und Diskussion)
So, erstmal noch ein bisschen was zum Sinn dieses Threads :) Wie manche von euch ja vielleicht wissen schreibe ich seit einiger Zeit für den RPG-Ring News und vor allem Artikel und Reviews. Da ich aber zum einen schlicht nicht abschätzen kann, wieviele Leute den Artikel auf der Startseite lesen, und wie er ankommt, dachte ich mir, das ich die Artikel innerhalb eines Threads vorstellen könnte (Ähnlich wie Enkidus RPGHs - die hier aber nicht kopiert werden sollen!!). Zum anderen erhoffe ich mir durch den Artikel einen Anreiz über das entsprechende Spiel zu diskutieren.
So aber jetzt will ich auch gar nicht weiter groß reden, sondern einfach mit dem ersten Artikel zu Shining Force - Legacy of Great Intention beginnen...
Viel Spass beim Lesen :)
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Im November 1991 bescherte uns Climax (Landstalker) ein hervorragendes Rollenspiel - Shining in the Darkness -. Juli 1993 - Eineinalb Jahre später - war es soweit. Der langerwartete Nachfolger - Shining Force - wurde in Europa veröffentlicht. Anders als bei dem direkten Vorgänger, verließ man allerdings die Pfade des klassischen Rollenspieles und kreierte ein Strategie-RPG, dass vielen heutigen Vertretern des Genres als Vorlage dienen sollte...
Story:
Vor langer Zeit überfielen die Horden der Dunkelheit das Land Rune.
Ihr Anführer "Dark Dragon" brachte viel Leid über das Land und versuchte es mit seinen Gefolgsleuten zu unterjochen. Doch die Menschen schlugen mit der Kraft des Lichts zurück und der Auserwählte konnte ?Dark Dragon? in die Flucht schlagen. Doch bevor er versiegelt wurde schwor er in 1 000 Jahren zurückzukehren.
Das Land Rune lebte für Jahrhunderte in Frieden, und die Schlacht des Lichts gegen die Dunkelheit wart nur noch als Sage und in den Geschichtsbüchern bekannt.
1 000 Jahre später jedoch brachten die Armeen von Runefaust erneut Angst und Schrecken über jeden Teil des Königreichs. Hier und dort leisteten einige Kämpfer des Lichts noch Widerstand, wartend auf einen Auserwählten, der erneut die Horden der Finsternis zu bezwingen vermag.
Ihr startet das Spiel als Max (sofern ihr keinen Namen eingebt), der von dem König von Guardiana beauftragt wird, mit einer kleinen Truppe die gemeldeten Monstersichtungen in der Nähe der Stadt zu untersuchen. Die Monster scheinen es auf das "Tor der Vorfahren" abgesehen zu haben, dass das Königreich Guardiana schon seit Jahrhunderten bewacht. So begebt ihr euch mit einer kleinen Truppe von Mitstreitern zu besagtem Tor um die Geschehnisse zu überprüfen. Ihr könnt gerade noch verhindern, wie eine Gruppe von Runefaust Orks versucht das Tor zu öffnen. Doch in der Zwischenzeit wird Guardiana überrannt und der König von Kane, einem Gefolgsmann Darksols - dem Führer Runefausts - getötet. So macht ihr euch auf, Kain zu stellen und Runefaust davon abzuhalten den "Dunklen Drachen" wieder zu erwecken - die Geschichte nimmt ihren Lauf.
Freilich bleibt es nicht bei dieser kleinen Truppe. Die Shining Force setzt sich im laufe des Abenteuers aus rund 30 Charakteren zusammen, von denen ihr jeweils 12 mit in die anstehenden Schlachten nehmen könnt. Bei einer so großen Vielzahl von Charakteren versteht es sich von selbst, das nur bedingt bei der Charakterentwicklung in die Tiefe gegangen werden kann. Zwar spielen einige der Charaktere eine Rolle in der Geschichte, recht viel mehr als deren Motivation der Streitmacht beizutreten erfahrt ihr allerdings nicht. Neben den Standartcharakteren, die man alle im Laufe der Geschichte trifft, gibt es natürlich auch ein paar geheime Charaktere nach denen der Spieler schon etwas intensiver suchen muss um sie zu finden. Die Charaktere werden zudem in verschiedene Charakterklassen wie Krieger, Centaur, Magier, Bogenschütze, Birdmen usw. unterteilt und nur wer die verschiedenen Klassen und ihre Vorteile geschickt einsetzt, hat Erfolg in den einzelnen Kämpfen. Darüber hinaus lässt sich jeder Charakter ab einem bestimmten Level zudem von einem Geistlichen in der Kirche "promoten" was den Charakteren ermöglicht, neue Magie zu wirken, oder noch stärkere Waffen anzulegen.
Das Gameplay von Shining Force gestaltet sich als recht angenehm wenn auch simpel. Das Spiel selbst unterteilt sich in 8 Kapitel in denen ihr mit eurem Hauptcharakter alleine über die jeweilige Map des Kapitels wandert, auf der oftmals bestimmte Bereiche erst nach und nach zugänglich gemacht werden. Auf der jeweiligen Karte finden sich dann Städte, Schlösser oder andere Schauplätze, die es anzusteuern gilt. Auch während der einzelnen Kämpfe wird nicht auf eine andere Grafik umgeschaltet. Je nachdem ob ihr euch in einer Stadt, Schloss, Höhle, dem freien Feld o.ä. befindet, wird die Map des jeweiligen Ortes verwendet. Die Menüführung gestaltet sich sowohl in den Kämpfen als auch sonst sehr einfach und wird zudem mit Bildern, die sich selbst erklären untermalt. Ihr könnt hier Magie wirken, die Umgebung untersuchen, Gegenstände benützen, oder eure Gruppe ausrüsten.
Der Ablauf der Kämpfe dürfte heutzutage zwar keinerlei Aufsehen mehr erregen, war für die damalige Zeit allerdings doch eine interessante Neuerung. Wird man storytechnisch in eine Schlacht verwickelt, dient der aktuelle Ort des Geschehens gleichzeitig auch als Schauplatz des Kampfes. Es wird dabei nicht extra in einen separaten Kampfscreen gewechselt, lediglich die Aktionen der einzelnen Charaktere werden in einem separaten Screen zur Schau gestellt. Jeder Charakter, egal ob Freund oder Feind, hat während einer Schlacht einen
bestimmten Bewegungsradius, den er nach belieben ausnützen kann, abhängig von Charakterklasse und dem Untergrund bzw. der Umgebung in der er sich befindet. In diesem Radius kann er eine beliebige Aktion wie etwa Zaubern, Angreifen usw. vollführen, oder sich einfach nur in dem ihm zugeschriebenen Radius bewegen. Hat der Charakter seinen Zug beendet, wird zum nächsten umgeschaltet. Selbiges gilt natürlich auch für die Feinde deren Aktionen und Steuerung die Konsole übernimmt. Ähnlich wie bei der Bewegung gestaltet sich auch der Angriff oder das Benützen von Items. Je nach Waffe, Item, oder Zauberspruch habt ihr auch hier wieder einen festgelegten Bereich in dem ihr eure Aktionen ausführen könnt. Nahkampfwaffen wie Schwerter, haben z.B. nur eine Reichweite von 1 (einem Kästchen auf der Map) während spätere Distanzwaffen z.B. eine Reichweite von 3 Feldern bieten. Die Magie unterteilt sich in Angriffs-, Support- und Heilzaubern, wobei die Reichweite und die Fläche die der Zauber abdeckt auch wieder vom Level des jeweiligen Zaubers abhängig ist.
Die Grafik von Shining Force kann sich durchaus sehen lassen. Zwar wirken die Bitmapgrafiken auf der Oberweltkarte etwas monoton, jedoch braucht sie sich keines Falls vor der restlichen 16 Bit Konkurrenz zu verstecken. Gerade in den Kämpfen wurden Angriffe und der Einsatz von Magie sehr schön in Szene gesetzt. Die grafische Gestaltung in den Städten, Schlössern und in den anderen Örtlichkeiten ist relativ detailreich und man bekommt sicherlich keinen so großen ?Kulturschock? wie bei vergleichbaren 16 Bit Titeln.
Neben der Grafik sollte man natürlich auch noch den Sound erwähnen. Komponiert von Masahiko Yoshimura, ist er zwar in der Klangqualität nicht überragend, jedoch für Mega Drive Verhältnisse durchaus akzeptabel. Die Kompositionen selbst sind abwechslungsreich, stimmungsvoll und lassen einen roten Faden erkennen. Insgesamt fällt der Soundtrack durchaus positiv auf, da er das Gesamtkonzept gut unterstreicht und viel zur Atmosphäre beiträgt.:
B. Neumann meint:
Mir persönlich hat das Spiel sehr viel Spaß gemacht. Man sollte nicht den Fehler machen und sich von der augenscheinlich simplen Story abschrecken lassen. Die Geschichte wird sehr schön und vor allem stimmungsvoll erzählt und die Atmosphäre hat mich einfach gefesselt. Das Kampfsystem ist eingängig und macht vor allem Spaß. Die Menüführung und das Gameplay an sich sind sehr benutzerfreundlich gestaltet, und auch Genre-Neueinsteiger werden sich sehr schnell zurecht finden. Der Schwierigkeitsgrad befindet sich auf einem angenehmen Level, sodass das Game nicht zu einfach aber auch nicht frustrierend schwer wird. Abgerundet wird das ganze noch von einer tollen grafischen Kulisse, die meiner Meinung nach auch für Leute die dem "Retro-Trend" eher abgeneigt sind, ein Blick wert sein sollte. Die stimmungsvolle Soundkulisse bildet den Abschluss zu einem rundum gelungenen Strategie-RPG.
So zum Schluss noch ein paar Screenshots:
Titelbild
In einer Stadt
Vor dem Kampf
Battlescreen
Magischer Angriff
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So dann warte ich mal auf Feedback :)
Re: Shining Force - Legacy of Great Intention (Artikel und Diskussion)
Zitat:
Original geschrieben von white chocobo
Die Shining Force setzt sich im laufe des Abenteuers aus rund 30 Charakteren zusammen, von denen ihr jeweils 12 mit in die anstehenden Schlachten nehmen könnt. Bei einer so großen Vielzahl von Charakteren versteht es sich von selbst, das nur bedingt bei der Charakterentwicklung in die Tiefe gegangen werden kann.
bei der anzahl an charakteren kann man bei mehreren durchgängen auf jeweils unterschiedlichen charas(gruppen) setzen.
Zitat:
Der Ablauf der Kämpfe dürfte heutzutage zwar keinerlei Aufsehen mehr erregen, war für die damalige Zeit allerdings doch eine interessante Neuerung. Wird man storytechnisch in eine Schlacht verwickelt, dient der aktuelle Ort des Geschehens gleichzeitig auch als Schauplatz des Kampfes. Es wird dabei nicht extra in einen separaten Kampfscreen gewechselt, lediglich die Aktionen der einzelnen Charaktere werden in einem separaten Screen zur Schau gestellt.
war das damals wirklich so neu ?
Shining Force stellte für auch mich ein sehr gutes spiel dar. gameplay, grafik und der soundtrack waren schon damals gelungen, die simplen story hatte mich damals nicht sonderlich gestört. negativ war für mich lediglich der imo etwas zu niedrig geratene schwierigkeitsgrad (afair gab es beim nachfolger hierzu eine auswahlmöglichkeit). vergleichbare titeln wie Fire Enblem oder Langrisser waren imo anspruchsvoller (sowohl von schwierigkeitsgrad als auch von takischen finessen).
Re: Re: Shining Force - Legacy of Great Intention (Artikel und Diskussion)
Zitat:
Original geschrieben von Kenichi
bei der anzahl an charakteren kann man bei mehreren durchgängen auf jeweils unterschiedlichen charas(gruppen) setzen.
@ Kenichi
Da hast du natürlich recht. Der Satz war aber mehr so gemeint, dass auf die einzelnen Hintergründe der Charaktere im speziellen durch die hohe Anzahl an Charakteren nicht eingegangen wird, weil die Entwickler sich nicht für jeden der 30 Charaktere eine eigene Hintergrundgeschichte ausdenken konnten/wollten. Das man natürlich die Gruppen bei mehrmaligem Durchspielen anders gewichten kann versteht sich von selbst, was sich auch empfiehlt, um neue Strategien im Kampf ausprobieren zu müssen.
Zum KS:
Ich weiß nicht ob es noch nie vorher da war, aber zumindest sah man diese Art von KS eher selten. Die damaligen RPGs waren dann doch eher ganz normale rundenbsierende KS ala Mystic Quest, Phantasy Star, usw. Ob jetzt ein Arc the Lad eher da war... ka... aber zumindest kann man behaupten das es auf dem Mega Drive voher kaum soetwas gab.
Re: Re: Re: Shining Force - Legacy of Great Intention (Artikel und Diskussion)
@white chocobo
also, ich gehöre zu den sorten von (rpg- oder srpg-)zockern, die mehr auf das gameplay und das spielsystem achten. die eigentliche story (und auch die hintergrundgeschichte der charakteren) war mir noch nie so wichtig - mir konzentiere mir lieber auf die entwicklung der charas, als auf deren story. so hat mir auch die cd-version sehr gut gefallen.
Zitat:
Original geschrieben von white chocobo
Zum KS:
Ich weiß nicht ob es noch nie vorher da war, aber zumindest sah man diese Art von KS eher selten. Die damaligen RPGs waren dann doch eher ganz normale rundenbsierende KS ala Mystic Quest, Phantasy Star, usw. Ob jetzt ein Arc the Lad eher da war... ka... aber zumindest kann man behaupten das es auf dem Mega Drive voher kaum soetwas gab.
nun, du bezeichnest Shining Force - Legacy of Great Intention ja auch mit Strategie-RPG und das ks (und auch die eigentliche spiel) von rpgs ( Mystic Quest, Phantasy Star, usw. ) und srpgs ist nur bedingt vergleichbar. afair gehörte SF zu den ersten srpgs, die man hierzulande erwerben konnte und hast du schon recht.
Zitat:
Original geschrieben von Nemo's Goddess
Es würde das Spiel auf jeden Fall abwechslungsreicher machen. Immer nur nach dem selben Prinzip zu kämpfen ist auf die Dauer doch etwas ermüdent. Überhaupt, wenn noch nicht mal ein außergewöhnlicher Boß dem Kampf teilwohnt. SF 3 hab ich leider nie gespielt, aber die Idee mit dem Durchhalten finde ich ganz gut.
diese "Idee mit dem Durchhalten" findet man ja auch in Langrisser (engl. Warsong), welches schon gut einem jahr vor SF erschien.
btw. eins der "Vigor Bälle" findet man im feendorf und ein anderes in der nähe von Sheela's dojo(?) in einen der bäumen.
Auch wenn es viel zu spaet kommt...
Zitat:
Original geschrieben von Nemo's Goddess
Die Boni bei den Level Ups passieren zufällig? Das wußte ich gar nicht. Mir ist nur bei SF1 aufgefallen, daß Mae am Anfang immer viel mehr (3) Punkte an Stärke und HP bekommen hat, als ihr männlicher Counterfeit (1 Punkt).
:confused: Naja, weiß auch nicht... da müßte man wohl mal ne Studie drüber machen... :D
Die Zufaelligkeit der Verteilung der Stats ist bei Shining Force I ist staerker ausgepraegt als bei Shining Force II.
Das heisst, bei Shining Force I varieren die Stats der einzelnen Chars bei Levelup sehr stark, so dass bei manchen gar nichts rumkommt, bei spaeteren Levelups die Werte allerdings stegen, dass einem Hoeren und sehen vergeht. Dies kann man ueberpruefen, indem man vorm Levelup speichert und nach Levelup einfach Reset betaetigt, um den Levelup zu wiederholen.
Die Verteilung der Statuswerte ist selten die gleiche (wer will, kann mit dieser zeitintensiven Methode versuchen, Traumwerte fuer seine Chars zu kreieren...).
Kleine Anmerkung: Es macht insgesamt aber schon einen Unterschied, ob man die Chars schon mit Level 10 oder erst mit Level 20 befoerdert.
Bei Shining Force II erfolgt bei Levelup die Verteilung der Stats ebenfalls zufaellig. Man muss allerdings ein grosses ABER setzen:
Sie schwanken vom Umfang her bei weitem nicht so stark wie bei Shining Force I und eine andere Verteilung der Stats insgesamt ist viel seltener der Fall:
Das heisst, setzt man die oben genannte Methode mit dem speichern ein, so muss man schon recht lange probieren, bevor sich da etwas tut. Und meistens hat man auch keinen absoluten Vorteil, dass heisst, fuer den einen punkt, den man an einer Stelle mehr erhaelt, gibt es an anderer Stelle einen Abzug. Sehr selten ist es der Fall (und dann meistens bei MP oder HP), dass man zusaetzliche Punkte einheimsen kann. Damit ist des Spielen mit den Stats/Levelups bei weitem nicht so attraktiv, wie bei Shining Force I.
Wenn an Shining Force I einmal spielt, ohne an den Levelups zu drehen, so ist es schon der Fall, dass z.B. Kenn zwar viele HP hat, aber sonst eine "ziemliche Pfeife" ist. Das gleiche gilt fuer Arthur, der von gar nichts viel hat... allerdings beginnen die beiden ab Level 30 eine Aufholjagd, so dass sie ab Level 40 - 50 in etwa aehnliche Werte habe, wie ihre anderen Zentauerkolleg(inn)en.
Soviel zu meinen Erfahrungen
Cheers
Silence