Es waren mittlerweile alle wach. Gemeinsam standen sie nun vor dem Flugzeug und blickten auf die Stellen, an denen gestern Abend noch die sterblichen Überreste der anderen Passagiere gelegen hatten. Es waren eindeutige Schleifspuren zu sehen, die zum Wald führten. Nach einer kurzen Beratung - immerhin hatten sie jetzt hier eine Hütte errichtet und im Wald gerettet zu werden, war ziemlich schwierig - beschlossen die Überlebenden, der Sache auf den Grund zu gehen. Schließlich war es kaum zu erwarten, dass Suchtrupps sie schon jetzt finden würden - und selbst wenn, das Flugzeug war kaum zu übersehen und die Hütte ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es Überlebende gab. Sie machten sich also auf den Weg, den Spuren durch den Wald zu folgen.
Schon nach kurzer Zeit, sie waren noch nichtmal am Servierwagen vorbeigekommen, an dem Rich und 陳俊光 für Verpflegung gesorgt hatten, führten die Schleifspuren geradewegs in den Bach. Wer oder was auch immer die Leichen entwendet hatte, hatte es offensichtlich für einfacher gehalten, diese über den Bach zu transportieren, als durch den Wald, denn auch auf dem anderen Ufer waren die Spuren nicht wieder zu finden.
Der Bach war nicht sehr tief, weswegen es tatsächlich nicht besonders schwierig war, ihm weiterhin zu folgen. Lästigerweise war ein kleiner Schwarm Mücken auf die Passagiere von Flug 180 aufmerksam geworden und schien sie jetzt zu verfolgen. Wild um sich schlagend, um sich gegen die Stiche der Mücken zu wehren, schritt die Gruppe voran, bis sich der Wald schließlich in eine recht große Lichtung öffnete. Dies war offensichtlich auch die Stelle, an der die Klippen zusammenführten. Direkt vor ihnen lag nun ein kleiner See, durch den der Bach anscheinend hindurchführte - schließlich wurde der See von einem kleinen Wasserfall gespeist. Die Klippen waren hier nicht ganz so hoch wie am Strand, aber reichten trotzdem mindestens 25 Meter in die Höhe und waren damit höher als die größtenteils geduckt wirkenden Bäume des Waldes. Eindeutig war, dass sie hier eine schöne Stelle des Waldes gefunden hatten, auch wenn es ihnen in ihrer Situation natürlich nicht weiterhalf.
Es war unmöglich zu sagen, wohin die Toten geschleift wurden - waren sie etwa die Klippen hinaufgezogen worden? Nein, das musste doch unmöglich sein. Scheinbar waren sie spurlos verschwunden.
Aufgaben: Umgebung?
Es muss doch irgendeinen Hinweis darauf geben, wohin die Leichen verschwunden sind. Irgendwo. Man muss nur genau genug suchen, ganz sicher!
Mittagessen
Frühstück ist zwar noch nicht so lange her, aber es war nicht besonders habhaft und außerdem sollte vielleicht nicht bis zum letzten Moment gewartet werden, bis etwas zu essen beschafft wird. Essbare Pflanzen sind gefunden, aber damit genug zusammenkommt, sollte gemeinsam gearbeitet werden. Geforderte Eigenschaften: Intelligenz oder Geschick, erleichtert um 10% Teilnehmerzahl: 3 von mindestens 3 Aufgabe erledigt
Verschlossene Tür: Wenn versucht wird, die Türe zu öffnen, stellt sich schnell heraus, dass die Tür verschlossen ist. Vielleicht lässt sich die Türe irgendwie öffnen? Eins ist klar, um das Schloss zu knacken, muss irgendein Werkzeug her und auch mit purer Gewalt wird es eher schwer - da müsste man sich schon etwas einfallen lassen. Mit dem improvisierten Dietrich müsste sich die Türe doch öffnen lassen. Geforderte Eigenschaft: Geschick, erschwert um 15% Aufgabe erledigt
Mysteriöse Schubladen: Zwei der drei Schubladen lassen sich wohl ziemlich leicht öffnen, aber die dritte ist verschlossen. Allerdings sieht das Schloss nicht so aus, als würde es sich mit dem improvisierten Dietrich öffnen lassen, der würde vermutlich nichtmal hinein passen. Hier war nun wirklich Gewalt gefragt. Geforderte Eigenschaft: Stärke Teilnehmerzahl: So viele, bis die Schublade geöffnet wurde
Bücherregal: Vielleicht findet man unter den ganzen Büchern ja auch etwas nützliches, vielleicht irgendetwas, was weiterhelfen könnte. Allerdings sind es so viele Bücher, dass man kaum eine Chance hat, nur mal eben nach dem richtigen zu greifen. Geforderte Eigenschaft: Intelligenz Teilnehmerzahl: 3/3 - 2/3 Proben gelungen
Funkgerät: Ein funktionierendes Funkgerät kann nur von Vorteil sein - allein schon um eine ankommende Suchtruppe kontaktieren zu können. Allerdings muss das Funkgerät dafür natürlich überhaupt erstmal funktionieren - und dafür muss man herausfinden, wo denn überhaupt das Problem liegt.
Episodenendaufgabe: Über die Wipfel
Die Steilwand zu bezwingen scheint die einzige Möglichkeit zu sein, weiterzukommen, sich in Sicherheit zu bringen, wenn man den Worten von Sarah glauben schenken möchte. Immerhin ist durch das Seil und die Kletterhaken die Aktion einfacher, als es vorhin noch bei Richards Kletterversuch der Fall gewesen war. Mit dem Seil kann für zusätzliche Sicherheit gesorgt werden, allerdings ist es nicht lang genug, um es an den dicken Stämmen der Bäumen des Waldes oberhalb der Steilwand festzubinden und trotzdem noch eine sinnvolle Länge zur Sicherung zur Verfügung zu haben - deshalb muss es festgehalten werden. Klettern: Geforderte Eigenschaft: Gewandtheit, erleichtert um 20%, jedoch nicht über ein Maximum von 90% Teilnehmerzahl: 3 potentiell tödlich Sichern: Geforderte Eigenschaft: Stärke Teilnehmerzahl: wer schon oben ist, maximal 3 gleichzeitig Vorbereitungen: Mit einigen der Wrackteile kann man das Klettern insofern vereinfachen, dass schon gewisse Leitern oder sonstige Hilfsmittel zum Klettern geschaffen werden können. Allerdings ist der Transport dieser Teile recht anstrengend. Geforderte Eigenschaft: Stärke Teilnehmerzahl: 3, Teilnehmer dieser Teilaufgabe können später nicht an Sichern teilnehmen
Relevante Informationen: Sam wurde in der letzten Episode nicht verarztet und hat damit auf alle Aufgaben, bei denen Stärke gebraucht wird, eine Erschwernis von 20%
Um die Klippen zu erklettern ist eine Doppelprobe in Gewandtheit notwendig. Achtung: Hier droht extreme Gefahr!
Die gefundenen Metallhaken erleichtern das Beklettern der Klippen, es ist in der Folge nur noch eine Gewandtheitsprobe notwendig. Die Gefahr besteht dabei allerdings immer noch.
Der Regen war förmlich ohrenbetäubend. Er prasselte auf das Blechdach der Hütte, die Brix, Ugur und Sam doch erstaunlich kompetent zusammengebaut hatten. Zoe hatte es schon lange aufgegeben, die Augen zu schließen. Wann immer sie es tat, sah sie 3D vor sich. Hörte die Schreie. Tagsüber konnte sie die Erinnerung erfolgreich weglächeln, die anderen entertainen, damit niemand mitbekam, was für eine Scheissangst sie hatte. Die anderen schliefen bereits. Oder taten zumindest sehr überzeugend so, als würden sie sich ausruhen. Nur Rich war anscheinend zu stur - oder zu aufgeregt - um sich ebenfalls hinzulegen. Er saß an der Öffnung, starrte nach draußen, hatte vorher irgendwas von "Wache halten" erzählt. Irgendetwas an ihm schien sich permanent zu bewegen. Zoe stand auf und überwand die wenigen Schritte zu ihm.
"Hey."
Mit einem Lächeln ließ sich die dunkelhaarige Schönheit an dem Blech der Seitenwand nach unten gleiten und setzte sich so neben ihn. Rich schien unfassbar müde, aber trotzdem wachsam. Zoe hatte beinahe das Gefühl, als wolle er sofort hinausrennen und irgendetwas tun.
"Wir sollten irgendwas machen, das bisschen Regen, ey."
"Ja. Aber es ist dunkel, Rich. Das würde uns jetzt auch nichts bringen."
"Was, wenn gerade jetzt ein Flugzeug über uns drüber fliegt? Die finden uns so nie. Wir hätten ein Feuer machen sollen. Und die Toten..."
"Entspann dich."
Sie legte dem jungen Mann eine Hand auf die Schulter und lächelte tapfer erneut. Das alles ist nur eine große Aufführung. Und die anderen sind dein Publikum. Es spielt keine Rolle, was du selbst denkst. Du musst ihnen den Mut geben, den du nicht hast.
"Schau, wir können gerade nichts machen. Wache halten vielleicht, aber ich glaube, wir würden bei dem Sturm nichtmal sehen, wenn Godzilla aus dem Meer auftaucht."
"Oh Man. So ein Scheiss."
"So ein Scheiss."
Geräuschvoll ließ Zoe ihren Kopf nach hinten gegen das Blech knallen, was dafür sorgte, dass Sam, der in der Nähe schlief, sich umdrehte und irgendetwas in seinen nicht vorhandenen Bart grummelte.
"Ich hab keine Ahnung, wie ich gerade darauf komme, aber Amy verpasst gerade eben ihren blöden Bio-Test."
"...Ich glaube, das lässt sich verschmerzen."
"Was verpasst du? Ich meine, warum fliegst du eigentlich über den "großen Teich"?
Die letzten zwei Worte sagte er auf unfassbar fürchterlichem Deutsch, was Zoe grinsen ließ.
"Berufliche Gründe. Bin nicht sonderlich scharf drauf, aber es bringt halt Geld. Und Geld kann ich ECHT gut gebrauchen"
"Was macht denn so 'ne schöne Frau wie du beruflich?"
Oh Shit. Zoe atmete einmal tief aus.
"Naja, sagen wir, ich hab mein Hobby zum Beruf gemacht."
"Echt? Cool! Ich meine, ich bin ja auch Footballer und so und das wäre schon echt awesome, wenn ich das auch könnte."
"...Als Footballer durchstarten?"
"Klar. Oder als Coach. Immer schon allen sagen, wo's langgeht. Und du so?"
"Naja...ich...ähm...treffe mich mit einem neuen...Fan?"
"Du hast schon echte Fans mit deinem Job?"
Mit einem Seufzen ließ Zoe sich nach hinten in den Sand plumpsen und verzog sofort das Gesicht. Wirklich dicht war ihre Hütte nicht, und der Sand rund um die Wände war ziemlich feucht geworden. Aber sie blieb liegen und formte nur ein leichtes Hohlkreuz, um der Nässe zu entgehen.
"Bist du wirklich so naiv?"
"... - Du bist 'ne Nutte."
Rich starrte raus in den Regen, viel zu dicht und dunkelum irgendwas zu sehen, durchzogen von gelegentlichem Donnern, der die Geräusche der Insel sauber abschnitt. Ein Blitz erhellte kurz sein Gesicht, auch wenn es immernoch zu dunkel war, um seinen Gesichtsausdruck zu deuten. Dann zuckte er unverbindlich mit den Schultern.
"Und? Irgendwelche Meinungen?"
"Was soll ich dazu sagen? Hilft uns jetzt nicht groß weiter."
"...Hast Recht. Aber hey, ich würde es zu schätzen wissen, wenn du das nicht gleich rumposaunst."
"Geht klar."
So, jetzt ist es raus. Glückwunsch, Zoe. Was hätte er denn sagen sollen? Dich verurteilen? Das willst du doch, oder? Sie seufzte noch einmal schwer und drehte den Kopf, um in die Dunkelheit zu starren.
"So ein Scheiss."
So ein SCHEISS.
Zoe hatte das Gefühl, von unzähligen Mücken zerstochen worden zu sein. Außerdem hatte sie Hunger, ihre Füße taten weh, und sie stellte die Cleverness dieser Aktion nach wie vor in Frage.
"Warum zum FICK sind wir eigentlich ALLE auf Mystery-Tour gegangen? Hätten wir nicht lieber am Strand warten sollen? Oder so?"
Die leicht genervten Blicke ihrer unfreiwilligen Reisegruppe ignorierte sie gekonnt, als sie sich am Ufer des kleinen Teichs niederließ, um ihre Füße abzukühlen. Stundenlang waren sie am Fluss entlang gelatscht, und Zoe hatte offiziell keinen Bock mehr. Aber ihr Magen meldete sich noch einmal mit einem leisen Grummeln. Ugh. Sie ließ den Kopf nach hinten fallen und schaute sich ihr kleines, aber staunlich talentiertes Team an. Ein echtes Top-Team. Das hatten sie nicht nur gestern bewiesen. Auch heute ließ es entgegen ihrem ständigen Gemecker echt gut. Sie halfen sich gegenseitig und bisher schien es kaum Konflikte zu geben. Ganz anders als in den Serien, wo immer alle sofort aufeinander losgehen.
"Hey, jemand Bock, schwimmen zu gehen? Vielleicht finden wir ja eine geheime Schatzhöhle hinterm Wasserfall."
06.05.2016, 17:43
Kaia
Die Nacht war schrecklich gewesen. Der sandige Boden unter ihnen, der tobende Sturm über ihnen. Bree hatte sich sehr zusammenreißen müssen, um nicht wieder zu weinen. Sie hatte versucht, einen Schlafplatz neben ihren Freunden zu finden, musste es sich dann jedoch zwischen Valentijn - der sehr nett zu sein schien - und einer ihr unbekannten, männlichen Person bequem machen. Eigentlich hatte die junge Amerikanerin keine Angst vor der Natur, Unwettern oder fremden Menschen, doch auf dieser Insel schien alles etwas anders zu laufen als zu Hause. Mit der Bibel ihres Vaters im Arm war sie dann irgendwann doch eingeschlafen und hatte sich, unfreiwillig oder nicht, an ihre Schlafnachbarn gekuschelt.
--
Der Morgen hatte mehr Fragen aufgeworfen als er Antworten brachte. Wo waren die Leichen? Woher sollten sie genug Nahrung bekommen um alle satt zu kriegen? Hatte Rich die ganze Nacht mit dieser Frau gesprochen? Warum war ihr so übel?
Die Gruppe hatte sich aufgemacht, den Schleifspuren der Leichen zu folgen. Was auch immer wir hoffen am Ende zu finden. Das Klima war angenehm - noch. Der Regen hatte den Wald über Nacht stark abgekühlt.
Sie waren an einem See mit wunderschönem Wasserfall angekommen. Das Wasser glitzerte im Schein der Morgensonne und Bree überkam das unbändige Verlangen, ihre nackten Zehen in das kühle Nass zu halten. Oder einfach hineinzuspringen.
"Hey, jemand Bock, schwimmen zu gehen? Vielleicht finden wir ja eine geheime Schatzhöhle hinterm Wasserfall."
Wie ein Pfeil schoss Brees Arm in die Höhe. Die Blicke der Umstehenden richteten sich auf sie und auch Zoe, genau ihr Name war Zoe, zog eine Augenbraue hoch.
”Ich kann das machen. Ich will das machen!”
Sie hatte sich gestern unglaublich nutzlos gefühlt. Alle waren herumgerannt, hatte ihre Aufgaben gehabt. Einige hatten sich sogar verletzt, nur um der Allgemeinheit zu helfen. Bree wollte auch etwas für die Gruppe tun und im Schwimmen war sie ein Ass.
Während die Anderen sich im Dickicht umsahen oder auch die Füße im seichten Wasser kühlten, trat Bree neben Zoe an das Ufer des Sees.
”Uhm… was soll ich denn genau machen?” Sie war sich unsicher was diese mysteriöse Frau von ihr dachte, doch sie wollte unbedingt von ihr gemocht werden. Also schickte sie ihr ein strahlendes Lächeln entgegen.
”WIR werden schauen ob wir im See etwas interessantes finden. Einen Schatz vielleicht?” Während die Schönheit sprach, begann sie, lasziv ihr Kleid über den Kopf zu ziehen und es sanft auf den warmen Sand gleiten zu lassen. Sie versuchte gar nicht erst, unauffällig zu sein. Bree war zwar nicht so gut ausgestattet wie Zoe, würde ihr aber nicht die gesamte Aufmerksamkeit der anderen Überlebenden überlassen. Mit flinken Bewegungen zog die Amerikanerin erst ihre Hose und ihr Shirt und danach ihre Unterwäsche aus. Den anderen ihren blanken Po und Zoe ihre Zunge entgegenstreckend, sprang sie mit einem Satz in das kühle Nass, dicht gefolgt von Zoe die langsam ihren Körper dem Wasser hingab.
06.05.2016, 18:19
Daen vom Clan
Das Gespräch mit Zoe hatte Richard sehr gut getan.
Es war irgendwie Ewigkeiten her, dass er mit einer Erwachsenen einfach so locker gesprochen hatte und es nicht um Themen wie sein Betragen, seine Noten oder der Kampf um Collegestipendien ging. Und er war froh, dass er sich mit ihr gut verstand, sie war als Frau schon wirklich eine sehr faszinierende Erscheinung und vielleicht könnte er sie ja bei seinem "Problem" um Rat fragen.
Dass sie eine Prostituierte war, störte ihn überhaupt nicht, im Gegenteil, mit all dem jugendlichen Enthusiasmus und der pubertären Faszination für alles Sexuelle, fand er die Enthüllung sogar wahnsinnig interessant. Sein stockkonservativer Vater hätte wahrscheinlich sofort die Nase gerümpft und sie laut schreiend aus seine Nähe verwiesen, nur um sich dann klammheimlich die Nummer der Dame besorgen zu lassen.
Ja, was die Zweckgemeinschaft, die seine Eltern ehe nannten, betraf, war Richard sehr ernüchtert.
Alleine schon deswegen konnte er es kaum erwarten, endlich die High School hinter sich zu lassen und in irgendeinen anderen Bundestaat zu ziehen - weg aus diesem Nest, in dem jeder ihn kannte und jeder sein Bild hatte und in dem er keine Chance haben konnte, seine vielen kleinen Ausrutscher und Sünden der Vergangenheit ungeschehen zu machen.
Genau wie Zoe auch konnte er nicht schlafen, wollte nicht schlafen, genau genommen.
Noch immer rannte er davon, die Furcht, was ihn einholen könnte, ließ ihn einfach weiter laufen. Außerdem fühlte es sich einfach verdammt gut an, etwas zu tun und vielleicht sogar diesmal das Richtige zu machen.
Er fürchtete sich vor dem was noch auf ihn zukommen würde, wenn Bree, Amy und Brix eine Sekunde lang nachdenken würden, alleine schon deswegen wollte er sich um die Drei kümmern, so sehr er es nur konnte. Er war immer wieder - bis Zoe zu ihm gekommen war - nach hinten geschlichen und hatte nach den Dreien gesehen, vor allem nach Amy und Bree.
Klar, Amy zu beschützen war logisch und Ehrensache, doch wann immer er Bree sah, stürzte es ihn in Verwirrung widersprüchlicher Gefühle. Wollte sie mehr? War da etwas zwischen den beiden gewesen?
interessierte er sich wirklich für sie?
Und warum konnte er sich verteufelt nochmal nicht erinnern, was in der letzten Nacht geschehen war?
Als der nächste Morgen dräute, schreckte er aus dem Halbschlaf hoch, der schlussendlich seinen Tribut gefordert hatte.
Unbemerkt war er wohl an Zoe herangerutscht und hatte seinen Kopf auf ihrer Schulter gebettet. Er war froh, dass sie noch döste, so dass sie es nicht gemerkt hatte und schnell schob er sich weg, als sich langsam im Lager das Leben regte... um dann besagt Entdeckung zu machen...
Eine kleine Weile später hatten sie den paradiesischen See gefunden.
Ein Wasserfall speiste ihn und schien direkt aus einem der Pornos entsprungen, den er sich mal mit einigen Footballkollegen angesehen hatte.
An die Story des Filmchens konnte er sich irgendwie nicht mehr erinnern, vielleicht hatte es auch gar keine gegeben, er war sich einen Moment lang unsicher...
Doch dann schob er wütend den Gedanken beiseite und wollte sich konzentrieren.
Hier gab es keinen Platz für lächerliche Gedanken an Pornos, keine Zeit, sich so etwas vorzustellen.
Hier ging es um das Überleben, sogar ums NACKTE ÜBERLEBEN ZUM TEUFEL MACHEN BREE UND ZOE DA?, schrie es in seinem Kopf, als er einen Busch zur Seite drückte und die Beiden schließlich sah.
"Na, genießt du die Aussicht?", spöttelte Bree und drehte sich dann im Evaskostüm um, präsentierte ihm die Kehrseite und stieg ins Wasser.
Richard hob die Augenbrauen und grinste. „Ich mag was ich See.“, sagte er, das Wortspiel lachend betonend und sich dann schnell abwendend.
Nur, um dann wieder einen Blick über die Schulter auf Bree zu werfen. Und sich abzuwenden. Und noch ein Blick - sicherheitshalber! Abwenden. Blick. Hui.
Richard reckte beiden Daumen hoch und grinste in Richtung der kleinen Gruppe.
Deren ernste Blicke machten ihm schlagartig klar, dass sie eine andere Aufgabe hatten und sich leise räuspernd blickte er nun zur Felswand.
Von dort oben konnte er einen perfekten Ausblick haben. Und auch wenn die Felswand erschreckende 25 Meter hoch war, wenn er es geschickt anstellte und den sich in seinen Gedanken bereits abzeichnende Pfad folgen würde, dann würde er im Falle eines Absturzes lediglich im See landen. Bei Bree und Zoe. Es gab wohl schlimmere Vorstellungen.
Doch damit es funktionierte, mussten Opfer gebracht werden.
Also riss er sich sein sowieso schon dreckiges und mehr oder weniger zerfetztes Trikot in Streifen und Fetzen und band sie sich um seine Handgelenke und die Handballen, damit er so gegen scharfkantigere Steine oder distelartige Wurzeln würde schützen können. Und dann beobachtete er kurze Zeit die Wand, während er schon ungeduldig auf und ab hibbelte und von einem Bein auf das Andere sprang, um sich warm zu machen. Denn während des Beobachtens wollte er feststellen, ob an der Klippe Vögel nisten, deren Nestern er zu nahe kommen könnte.
Als er sich dann sicher war, dass er eine einigermaßen vernünftige Route im Kopf hatte, wollte er sich an den Aufstieg machen. Dabei war es ihm wichtig, immer über dem See zu klettern und jeden vorhandenen Vorsprung auszunutzen. Also weniger mit Kraft, sondern mit Gewandtheit zu klettern und jedes Wurzelwerk mitzunehmen.
Und sollte es doch schief laufen, so nahm er sich vor, sich im Fall von der Wand noch abzustoßen, so dass er im See landen würde.
Die Backen ein letztes Mal aufblasend, ließ er sich bis zu den Knien in den See hinein und begann von dort aus zu klettern. Erst einmal waagrecht, damit er auf Höhe der tieferen Stellen des Sees kam, jedoch auch nicht zu nah an den Wasserfall, damit die dortige Gischt es ihm nicht erschweren würde…
06.05.2016, 18:33
Lynx
Ross hielt sich ganz hinten, als die Gruppe dem Bach folgte. Nach der Nacht, die für die Situation durchaus annehmbar gewesen war, wenn auch etwas geräuschintensiv durch den Regen, hatte er gehofft, sich einfach irgendwo auf den Strand setzen zu können und eine Auszeit zu nehmen. Es war nicht die schlechteste Vorstellung, hier völlig abgeschnitten von allem und unter Leuten zu sein, die einen nicht kannten. Gut, Sam Catus musste er vielleicht aus dem Weg gehen, aber da würde sich schon ein Versteck finden...
Aber nein. Die Völkerwanderung ging weiter. Offenbar war es besonders wichtig, dass alle zusammen blieben. Irgendwann würde noch jemand vorschlagen, dass sie sich bei allen Ausflügen an den Händen nehmen mussten, wenn das so weiter ging. Bestimmt hatte das bisher nur noch niemand getan, weil sie alle vefügbaren Gliedmaßen brauchten, um die verdammten Mücken irgendwie auf Abstand zu halten.
Es gab Leute, deren Gesellschaft er hier durchaus in Ordnung fand, aber mussten es immer alle auf einmal sein?
"Warum zum FICK sind wir eigentlich ALLE auf Mystery-Tour gegangen? Hätten wir nicht lieber am Strand warten sollen? Oder so?" Da war ja jemand genauso begeistert wie er.
"Am Strand wird man ja offensichtlich verschleppt, Lady. Ist sicherer, zusammen zu bleiben." Dem Ton war anzuhören, dass er das für total übertrieben hielt. Seiner Meinung nach sollten sie dankbar sein, dass irgendjemand sich die Mühe gemacht hatte, die stinkenden Leichen zu entfernen. Das waren vielleicht keine so schlechten Leute gewesen. Nur der Putztrupp.
"Hey, jemand Bock, schwimmen zu gehen? Vielleicht finden wir ja eine geheime Schatzhöhle hinterm Wasserfall."
Das war womöglich gar keine so blöde Idee. Hinter Wasserfällen verbargen sich in allen möglichen Filmen immer Höhlen. Das war die erste Adresse, vor allem weil es sonst keine Spuren gab. Bree meldete sich auch zum Schwimmen. Die Kleine hatte gestern gute Arbeit geleistet, aber Ross fragte sich, ob sie wirklich so ein Sonnenschein war oder das aufgesetzt war. Irgendwie fiel es ihm schwer zu glauben, dass jemand-
Für eine kurze Zeit schienen alle die Mücken völlig zu vergessen, als Zoe und Bree begannen, sich zu entkleiden.
Ross drehte sich um und blickte augenrollend zum Waldrand. War mal wieder typisch, dass hier gleich eine Show veranstaltet werden musste.
Noch etwas genervter als vorher schlug er die blöden Insekten von sich. "Hey Iker, wir sollten einen Plan entwickeln, um so eine elektrische Fliegenklatsche zu bauen.", entfuhr ihm etwas weniger verärgert, als er sich eigentlich fühlte. "Und dann geben wir sie Brix, die die Biester mit brutaler Gewalt alle erlegen wird." Nun brachte er sogar ein Lächeln zustande, das ihm von einem lauten Magenknurren wieder vom Gesicht gewischt wurde.
Nachdem er eine paar leise Platscher hörte - die beiden Frauen hatten es also offensichtlich geschafft, endlich tatsächlich ins Wasser zu steigen, statt nur nackt davor zu stehen - drehte er sich wieder zu den anderen um. "Wir sollten bald was zu Essen suchen. Will mir jemand helfen, oder hofft noch jemand auf weitere Ausblicke auf unsere Damen?" Sein Blick fiel automatisch auf Rich, der plötzlich auch in den See stieg. Na klar. Obwohl er sich statt an den Frauen, eher an den Klippen zu schaffen machen schien? Egal.
Ross ging etwas näher zum Waldrand und überlegte. Vielleicht gab es hier in der Nähe der Lichtung ja Sträucher mit Beeren oder ähnlichem. Oder Spuren von kleinen Tieren, die ihr Essen ja auch irgendwoher haben mussten und für geübte Leute sogar als gute Mahlzeit dienen konnten. Er sah sich den Boden, wo Bäume aufhörten und Wiese anfing, genauer an.
06.05.2016, 19:24
Narrenwelt
Endlich war der Unterstand gebaut, auch wenn Valentijns Beitrag dabei eher gering ausgefallen war. Nun lag er wie die anderen darunter, dem Regen und den Naturgeräuschen lauschend. Was habe ich heute überhaupt gemacht? Überhaupt, was mache ich hier? Das ist einfach zu viel Ironie um wahr sein zu können! Warum sollte ich hier ..., wenn ich auch dort ... Valentijn war wütend. Ich hab verdammt nochmal ein Anrecht darauf wütend zu sein! Aber so wollte er nicht fühlen. Dafür war diese Zeit einfach zu kostbar - selbst hier, selbst in dieser Lage. Vielleicht war genau hier, was zu finden ihm bisher nicht gelungen war.
Er konzentrierte sich auf die Geräuschkulisse. Erst jetzt fiel ihm auf, das Bree direkt neben ihm lag. Vielleicht bin ich hier genau richtig.
...
Sie waren den Spuren bis zum Bach gefolgt, nun erblickte die Gruppe die recht große Lichtung mit dem Wasserfall. Valentijn konnte sich nicht erklären, was in der Nacht vorgefallen sein sollte. Hätten Tiere nicht auch das Essen angerührt? Und egal was oder wer die Leichname verschleppt hatte, Valentijn konnte sich unmöglich vorstellen, dass man damit diese Felswand hinaufgelangen konnte. Selbst ohne Last schien ein Erklimmen ein schwieriges Unterfangen. Als er darüber nachdachte, hatten sich Zoe und Bree plötzlich entschieden, in's Wasser zu steigen. Einen Moment lang vergaß er seine Überlegungen. Unangenehm schien es ja keiner der beiden zu sein und so genoss er einfach nur den Anblick, der sich da vor ihm bot. Gleich darauf fand er fast ebenso viel Vergnügen daran, Rich's mehrfaches Hin- und Wegsehen mitzuerleben. „Ich mag was ich See.“ Als dieser kurz darauf grinsend beide Daumen hochhielt, konnte Valentijn nur schmunzeln. Ein wenig 'Normalität' ... oder das, was dem hier am nächsten kommt.
Dennoch wollte er nicht davon ablassen mehr über ihre Situation herauszufinden, dazu waren die letzten Vorkommnisse zu beunruhigend. Er überlegte sich noch, ob er die Felswand hinaufsteigen könnte - immerhin die einzige Möglichkeit in diese Richtung weiter zu gelangen - als ihm Rich schon zuvorgekommen war. Während sich dieser gerade an den Anstieg machte, rief ihm Valentijn noch zu: "Rich, eine gute Idee. Warte bitte oben auf mich, ich möchte auf jeden Fall auch da rauf!" Dann beobachtete er aufmerksam Rich's Weg nach oben. Vorbereitend legte er schon mal seine Jacke ab und riss die Ärmel seines T-Shirts ab, um sie um Handgelenke und -ballen zu binden, wie er es bei Rich beobachtet hatte.
06.05.2016, 19:32
DSA-Zocker
Zoe und Bree waren in den See hineingesprungen und zuckten beide ein wenig zusammen, als sie im Wasser landeten. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass es so kalt sein würde. Nachdem sie ein wenig herumgeschwommen waren, merkten sie recht schnell, dass der See nicht besonders tief war. An der tiefsten Stelle waren es vielleicht drei Meter, mehr aber sicher nicht. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich dann auf den Wasserfall. Da das Wasser aus einer sehr hohen Höhe fiel, war es wohl besser, ein wenig herumzuschwimmen, oder doch zumindest hindurch zu tauchen, um schmerzhafte Erfahrungen zu vermeiden, wenn man hinter den Schleier blicken wollte. Kurz darauf tauchten die beiden kurz dahinter wieder auf und fanden einen kleinen Höhleneingang vor sich, der schon nach wenigen Metern jedoch zugemauert war - nur eine Tür, mitsamt Schlüsselloch und Klinke aus massivem Holz schien ein Durchgang zu sein. Auf dem Boden vor der Tür waren einige Blutspuren zu sehen. Es sah also ganz danach aus, als wären die Leichen durch die Türe davongeschafft worden.
[Neue Aufgabe freigeschaltet]: Verschlossene Tür: Wenn versucht wird, die Türe zu öffnen, stellt sich schnell heraus, dass die Tür verschlossen ist. Vielleicht lässt sich die Türe irgendwie öffnen? Eins ist klar, um das Schloss zu knacken, muss irgendein Werkzeug her und auch mit purer Gewalt wird es eher schwer - da müsste man sich schon etwas einfallen lassen.
Am Waldrand suchte Ross währenddessen nach Spuren kleiner Tiere, oder nach anderen möglichen Nahrungsmitteln. Es fanden sich einige Spuren, die nicht menschlich aussahen, die so wirkten, als gehörten sie zu kleinen Tieren. Welche genau es waren konnte Ross allerdings nicht sagen [Intelligenzprobe misslungen] Ein wenig weiter im Wald schienen noch einige dieser Kiwanos zu wachsen - falls es noch weitere Früchte hier gab, so waren sie offensichtlich entweder weiter im Wald versteckt oder einfach noch nicht reif.
Um die Klippen zu erklettern ist eine Doppelprobe in Gewandtheit notwendig. Achtung: Hier droht extreme Gefahr!
(Die Probe für Rich wurde gewürfelt und Daen auf seinen Wunsch mitgeteilt, damit er den Post selbst schreiben kann.)
06.05.2016, 20:06
Daen vom Clan
Würfelergebnis von Zockerinho liegt vor.
"Rich, eine gute Idee. Warte bitte oben auf mich, ich möchte auf jeden Fall auch da rauf!", sagte Valentijn und klopfte ihm auf die Schulter.
"Shizzle, Alter.", grinste Richard und zeigte wieder die Daumen nach oben. "So schwer sieht das nicht aus. Und 27 Yards mache ich auf meinen Eiern schiebend gut.", lachte er selbstsicher.
"Nach oben auch?"
"Sehen wir ja dann... wenn ich draufgehe, lösch meinen Browserverlauf, Man...", zwinkerte er und machte sich dann an den mühsamen und beschwerlichen Aufstieg.
Er hatte seine Muskeln soweit aufgewärmt, wie es ihm klug erschien und sich dann in den See begeben.
Von dort aus schnappte er sich etwas stabil aussehendes Wurzelwerk und hielt sich daran fest, zog sich ächzend nach oben, bis er gut drei Meter über dem See war.
"Sieht gut aus, Champ...", flüsterte er leise und gab damit unbewusst das größte Lob wieder, zu dem sein ehemaliger Coach in der Lage war.
Da er wusste, dass er sich auf seinen Körper verlassen konnte, packte er nun entschlossen die Wurzeln fester und stemmte sich gegen die Felswand. Mit einem schnellen Schritt nach rechts und dann zwei noch schnelleren Schritten Richtung links, begann er zu schwingen. Durch die ungewohnte Anstrengung keuchte und fiepte er, doch konnte er sich noch gut halten.
Als er ein paar Mal geschwungen war, ließ er im genau richtigen Moment los und landete kniend und geschickt auf einem Vorsprung, im Grunde nichts Anderem als einem perfekten Fünf-Meter-Brett im Schwimmbad. Nur dass hier die Leiter fehlte. Aber die Badenixen waren hier.
Er massierte sich seine Arme und winkte enthusiastisch in Richtung Valentijn.
"Piece of Cake!", brüllte er und Valentijn winkte grinsend ab. "Das waren jetzt fünf Meter. Twenty to go!", rief dieser zurück und Richard wagte einen Blick nach unten.
Sein Leidensgenosse hatte natürlich Recht - er hatte erst fünf Meter gut gemacht, war dafür aber nun über dem tiefen Teil des Sees und damit in relativer Sicherheit, sofern er weiterhin schräg kletterte und damit diesen Vorsprung mied - sollte er fallen.
Richard wärmte abermals seine Muskeln auf und krallte sich wieder an die Wand. Geschickt kletterte er zur Seite und macht sich abermals an den Aufstieg.
Hier wurde es zunehmed erdiger und als er nach oben sah, spürte er ein leichtes Brennen im Auge, als ein bischen Staub auf sein Gesicht fiel, da er mit den Wurzeln viel Bewegung ausübte. Fluchend keuchte er und spuckte aus.
Die 7-Meter-Marke war erreicht und der Aufstieg schien kein Ende zu nehmen.
Der gewählte Weg war super - das größte Problem war aber, dass man hier zu Meter 8 einmal springen musste.
Eng an die Felswand gepresst, sah Richard linkerhand einige weitere Wurzelstränge. Eigentlich sahen sie alle stabil aus. Und mit genug Geschick würde er locker in die Richtung springen können und sich einen Strang davon schnappen können.
"WILL-CHILL-Megakill!", presste er den inoffiziellen Schlachtruf seines Footballteams zwischen den Zähnen hervor und stieß sich mit rechts ab.
Und es war perfekt!
Es konnte gelingen!
Rasend schnell kamem ihm die Wurzeln entgegen und er versuchte nach der nächstbesten zu greifen - ein Unternehmen, das gefährlich und anstrengend war.
"HAAAAAAA!", keuchte Richard, als er die Wurzel erwischte und sich nun mit beiden Beinen an der 8-Meter-Marke gegen die Wand stemmte.
"Alter, ich bin so gut.", lachte er leise und wagte einen Blick nach oben.
Und in diesem Moment hörte er ein Schnalzen und sah, wie ein kleiner Schub Erde zusammen mit dem Rest der Wurzel ihm entgegenkam.
Er merkte die ersten Hundertselsekunden gar nicht, wie er stürzte, sondern sah fast empört, fast vorwurfsvoll nach oben. Und dann wurde ihm mit Entsetzen klar, dass er gerade rückwärts in den Tod stürzte!
Richard war nicht schnell genug im Denken, um noch ein paar letzte Bilder seines Lebens vor seinem geistigen Auge vorbeiziehen zu sehen. Nur ein Bild.
Es war eine Frau. Mit braunem Haar. Und in der Hand hielt sie... BÄM!
Hart und unbarmherzig schlug Richard mit dem Rücken auf dem Wasser auf und ihm wurde schwarz.
Der Wasserfall spülte ihn unter Wasser und dann war Richard verschwunden...
06.05.2016, 20:11
wusch
Die Nacht war alles andere als gemütlich gewesen, unter anderem hatte sein Nacken ihn am Morgen gehasst aber immerhin hatten sie es geschafft eine Hütte quasi aus dem Nichts herbei zu improvisieren. Sie lagen dicht an dicht und sie war im nichts anderes als ein Dach mit 4 Wänden aber immerhin schützte es sie vor Wind und noch wichtiger, dem Regen. Er hatte gedacht noch lange wach zu bleiben aber nach den Kräftezehrenden Anstrengungen des Tages, der sich bald wie eine ganze 24 Stunden Schicht angefühlt hatte, nur ohne das weiche Bett. Dann hatte er sich zusammen mit den anderen noch etwas von dem Essen gegönnt, was nicht großartig aber doch ganz okay und immerhin füllend war. Danach fiel er dann, zu seiner eigenen Überraschung fast sofort um und schlief ein.
Am nächsten Morgen dann, sahen sie, dass die leichen fehlten.Wer hat die Leichen mitgenommen? Und vor allem: Warum? fragte er eher sich selbst als alle anderen, als sie den Spuren folgten.
Als es dann am See offensichtlich nicht weiter ging, tauchte er seine Hände ins Wasser, trank einen Schluck und wusch sich das Gesicht um seine Lebensgeister erwachen zu lassen. Langsam fing er auch wieder an, klar denken zu können. Hmm, was sollen wir machen? Die können ja nicht einfach so verschwunden sein? Man sollte meinen eine solche Insel irgendwo im Atlantik ist völlig unbewohnt und selbst wenn, der Absturz hätte doch zumindest ein paar der Bewohner an die Absturzstelle zu ihnen locken müssen. überlegte Fabian vor sich hin als er ein wenig umher wanderte, auf der Suche nach einer Sinnvollen Aufgabe und die Umgebung etwas erkundend. Dann geschah es, zu schnell als das er Details mitbekommen konnte. Richards nicht wirklich ungefährliche Kletteraktion schien flott voranzugehen, als er plötzlich den Halt zu verlieren schien und ins Wasser fiel. Fabian stürmte in Richtung See und sprang ins Wasser, um Richard, wenn möglich, zu retten.
06.05.2016, 20:38
Shinshrii
Der gestrige Tag mit all seinem Chaos war wie im Fluge an der wie benommen wirkenden Amy vorbeigezogen. Abends war sie mit eine der ersten gewesen, denen erschöpft die Augen zugefallen waren, und auch am nächsten Morgen war ihr all das hier zunächst noch wie ein sehr, sehr schräger Traum vorgekommen.
Erst der Marsch ins Landesinnere hatte dafür gesorgt, dass sich dieser Schleier der Teilnahmslosigkeit langsam über ihr lüftete, und wie um die abgestumpfte Wahrnehmung der letzten zwölf Stunden wiedergutzumachen, schien ihr jetzt alles um sie herum - von dem Gefühl der leicht matschigen Erde unter ihren Füßen, über das sachte Rauschen des Windes in den Baumkronen über ihr, bis hin zu den Farben und Formen einzelner Blüten am Wegesrand - wesentlich... schärfer, wesentlich klarer zu wirken.
Ist das immer noch der Schock? Gab es da nicht verschiedene Phasen? Aber im Gegensatz zu gestern fühl ich mich ganz ruhig... brech ich dann jetzt gleich zusammen, oder wars das jetzt mit Ausnahmezustand?
Gedankenverloren war sie hinter ihren Freunden her auf die Lichtung getreten, und war dann beim sich umschauen mehr unbewusst weiter hinter Richard hergegangen. Als er stehenblieb um grinsend an einem Busch vorbeizuschauen, stoppte sie abrupt und blickte in dieselbe Richtung.
"Äähhh...!" Beim Anblick von Bree schoß Amy augenblicklich die Röte ins Gesicht. Wieso steht sie da NACKIG rum? Sie öffnete ein, zwei Mal den Mund als wollte sie etwas sagen, aber die Worte wollten nicht so recht kommen. Was SAGT man da überhaupt?!
Schlußendlich wandte sie sich dann hastig von dem kleinen Nackte-und-Spanner-Stillleben vor ihr ab, und began sich intensiv mit dem Seeufer und den dort wachsenden Pflanzen zu beschäftigen. Nicht dass sie wirklich erwartete da irgendwas Nützliches zu finden, aber alles, ja so wirklich ALLES war gerade besser, als da hinten stehenzubleiben.
"Das waren jetzt fünf Meter. Twenty to go!"
Der Ausruf ließ Amy aufschauen - kletterte da etwa jemand die Felswand hoch? Tatsächlich... wer war denn bitte irre genug, um... oh. Das - soll das so bröckeln? Das sieht gefährlich aus... Halt, er springt doch nich... oh nein!! Wie gelähmt sah Amy zu, wie Rich zum Sprung ansetzte, sich weiter oben an einer Wurzel festkrallte, und dann wie in Zeitlupe zu fallen begann.
Und fiel.
Und fiel.
Und mit einem für sie ohrenbetäubend laut klingenden Klatschen auf dem Wasser aufschlug, und darin unterging.
Mit weit aufgerissenen Augen starrte Amy auf die aufgewühlte Wasserstelle, und blickte sich dann hilfesuchend um, noch während sich ihre Beine wie von selbst in Bewegung setzten. War hier denn niemand in Reichweite? "Hey, Hilfe! Irgendwer?!" Noch im Herannahen begriffen sah sie, wie Rich wieder aus den Tiefen auftauchte... und mit dem Kopf nach unten in der leichten Strömung trieb.
Komm schon, komm schon, heb den Kopf und mach nen dummen Witz! Natürlich tat er ihr diesen Gefallen nicht.
Ist er etwa.... ? Hastig stürzte Amy das Ufer entlang, weiter um Hilfe rufend, hin zu der Stelle wo ihr abgestürzter Freund aufgeschlagen war. Irgendwo hinter sich hörte sie ausgreifende Schritte - Gott sei Dank, irgendjemand von der Hauptgruppe kam herbeigerannt. Zudem sah sie aus den Augenwinkeln eine Gestalt aus Richtung der Felswand auf die gleiche Uferstelle wie sie selbst zuhasten, und dann warf sich auch schon Seite an Seite mit Valentijn ins Wasser.
Wie genau sie sein Richs schlaffen Leib aus dem Wasser gehievt bekamen, hätte sie im Nachhinein beim besten Willen nicht mehr sagen können - auch wenn sie sicher war, dass sie bei der Schlepperei nur einen geringen Beitrag hatte leisten können, nachdem Valentijn Rich erst einmal mit festem, sicheren Griff gepackt hatte.
Kaum dass sie ihn auf halbwegs trockenem Land abgelegt hatten, machte Amy sich mit fieberhafter Eile daran, all das zu tun, was man ihr im Erste Hilfe Kurs vor gar nicht allzulanger Zeit beigebracht hatte. Wenn sie sich jetzt gerade erlauben würde, darüber nachzudenken, was sie da eigentlich tat, wäre sie selbst sicher am meisten erstaunt darüber, dass sie sich überhaupt noch an etwas erinnern konnte.
"Herzschlag? Ja, okay, Puls ist da. Flattert, aber da. Atme... er atmet nicht? Wieso atmet er nicht?" plapperte sie vor sich hin, mehr zu ihrer eigenen Beruhigung gedacht, als an Valentijn und den mittlerweile angekommenen Fabian gerichtet. "Okay, ich ... äh..." Amy schluckte, schloß für eine Sekunde die Augen um sich zu sammeln, brachte dann Rich so in Position, wie sie es gelernt hatte, und senkte dann ihren Kopf, um mit der Mund-zu-Mund-Beatmung zu beginnen.
Zeit zum Quietschen und Rotwerden wäre dann hoffentlich später noch.
06.05.2016, 22:43
Daen vom Clan
Richards kleine Welt - zusammen mit seiner einfachen Weltanschauung - bestand im Moment nur aus Schwärze und einer nicht zu unterschätzenden Portion Schmerz.
Er bekam keine Luft mehr und irgendwie rauschten seine Ohren, irgendwie und irgendwas erinnerte ihn damals an die Geborgenheit im Mutterleib, nur dass er ein paar Erinnerungen hatte, die ein so junges Wesen noch nicht haben konnte.
Wurde er gerade wiedergeboren?
Oder...
"Herzschlagkontrolle! Check! Pulskontrolle! Check! Nase zuhalten. Einatmen. Mund auf Mund - ausatmen. Check." Amy war hochkonzentriert. Während sie mit der linken Hand seine Nase zuhielt und mit dem Mund Lebensatem spendete, zählte sie mit der rechten Hand exakt jeden Schritt des Vorgangs mit, nur um dann wieder von vorne zu beginnen.
Valentijn und Fabian, die Beide Amy geholfen hatten, den bewusstlosen Richard zu retten, standen neben ihr und klatschnass und das Gesicht voller Sorge beobachteten sie den Vorgang und wie die junge Asiatin - die sie eigentlich nur als stilles Nervenbündel kannten - hier mit klarer, emotionsloser Stimme jede Maßnahme zur Lebensrettung perfekt aus dem Handbuch zitierte und anwandte.
"Herzschlagkontrolle! Check! Pulskontrolle! Check! Nase zuhalten. Einatmen. Mund auf Mund - ausatmen. Check."
Der Puls verflachte. Der Atem wurde leiser, Richard lag im Sterben.
Richard hätte es wahrscheinlich gefallen, das wusste Amy, wenn sie jetzt verzweifelt gen Himmel geblickt hätte und dann einen markigen Spruch der Kategorie: "Du stirbst mir hier nicht weg! Atme, ATME!" losgelassen hätte.
Doch Amy tat nichts Dergleichen, sie wiederholte wie eine Maschine jeden einzelnen Schritt, jedes Mal mit einem Gutteil mehr eisiger Entschlossenheit.
"Herzschlagkontrolle! Check! Pulskontrolle! Check! Nase zuhalten. Einatmen. Mund auf Mund - ausatmen. Check. Zungenkuss - Che...! WAS?"
Richards Lieder flatterten - in ungefähr dem gleichen Maße wie seine Zunge in diesem Moment in ihrem Mund die ihre suchte, während sie mit weit aufgerissenen Augen, den Mund auf seinen gepresst, nebem ihm kniete.
Quietschend und mit hochrotem Gesicht - denn JETZT war die Zeit dafür gekommen - sprang sie auf und stürzte zum See, wo sie einen Handteller Wasser aufnahm und sich den Mund ausspülte.
"Da könnten...Fischeier drin...sein...", sagte Richard schwach lächelnd und sah, wie Amy das Wasser nun mit einer Mischung aus bleicher Vorsicht und roter Scham links und rechts aus dem Mundwinkel laufen ließ.
Richard grinste breit und reckte den Daumen nach oben, während Fabian sofort neben ihm kniete, ihn an den Schultern packte und eindringlich sagte: "Mach sowas nie wieder, verstanden!"
Der junge Footballspieler sah ihn verwundert an und murmelte: "An so'nem Kuss is' noch niemand gestorben...". Der Deutsche blinzelte und versetzte ihm einen spielerisch und nicht böse gemeinten Schlag auf den Hinterkopf. "Ich meine dass du irgendwo kletterst, ohne dich abzusichern oder Bescheid zu geben."
Dann stand er auf, sein Gesichtsausdruck schwankte irgendwo zwischen Erleichterung und "diese Jugend..."
Valentijn reckte den Daumen hoch und erwiderte eine von Richards liebsten Gesten.
"Das war Absicht, oder? Komplett eingefädelt?"
"Voll, Alter...", grinste Richard, froh, wenigstens so tun zu können, als hätte er nicht grade richtig verkackt.
Selbstzufrieden grinste er und dann wurde ihm leicht übel. Und während er Amy noch frech anstrahlte, kotzte er sich das Seewasser genau zwischen die Beine und sank ächzend zur Seite...
06.05.2016, 23:27
BDraw
Einer der Vorteile, wenn man oft umzieht, ist es, sich daran zu gewöhnen, in fremden Umgebungen zu schlafen. Sicher kamen dieses Mal verschärfende Umstände hinzu: Keine Matratze. Keine Kissen und Decken. Eingepfercht zwischen Leutenn, die ich kaum kenne, so dicht, dass unfreiwilliger Körperkontakt quasi der Dauerzustand ist und nicht das Ergebnis, wenn der beste Kumpel sich im Schlaf herumwälzt. Ohrenbetäubendes Trommeln von Regeln auf Blech. Ja, verschärfende Umstände könnte man das wohl nennen. Andererseits war ich todmüde gewesen und die ersten Anzeichen eines gehörigen Muskelkaters begannen sich zu melden, sodass ich mich auch gar nicht mehr groß bewegen wollte. Und hey, man sagt ja immer, das Geräusch von Regen helfe beim Entspannen, nicht?
Ich war fast sofort eingeschlafen. Dunkel erinnere ich mich an Fetzen von einem Traum, aber jedes Mal, wenn ich denke ich hab’s, entgleitet es mir wieder. Die Dinge, derer ich mich entsinne, sind aber immer die selben: Fallen. Feuer. Der Mann, neben dem ich am Strand aufgewacht bin.
…vermutlich ist es besser, wenn ich mich nicht erinnere, denke ich, während ich mit den anderen den Spuren folge. Es reicht, wenn mein Unterbewusstsein damit zugange ist, das Bewusstsein muss nicht auch noch daran knabbern, das hat genügend zu tun mit dem, was außerhalb meines Kopfes stattfindet - verschwindende Leichen, zum Beispiel.
*klatsch*
Oder die FUCKING Mücken-Invasion. Ich bin nicht ansatzweise so zerstochen wie Zoe, aber es reicht, dass ich inzwischen bös in Quengellaune bin. Glücklicherweise bringt Zoe genau das ebenfalls zum Ausdruck, weswegen ich mich mit energischem Nicken begnügen kann.
“Warum zum FICK sind wir eigentlich ALLE auf Mystery-Tour gegangen? Hätten wir nicht lieber am Strand warten sollen? Oder so?”
“Am Strand wird man ja offensichtlich verschleppt, Lady. Ist sicherer, zusammen zu bleiben.”
Ross schnippische Antwort lässt mich aufhorchen. Unwissentlich oder nicht trifft er ins Schwarze, spricht genau das aus, was mich die ganze Zeit schon stört: “Warum haben die uns nicht verschleppt?”
Es macht einfach keinen Sinn. Aus Angst vor uns? Weil wir in der Überzahl sind? Nein. Hätten sie Angst, hätten sie sich gar nicht in unsere Nähe getraut, gerade, wenn wir Leute haben, die wach sind. Und wenn sie keine Angst vor uns haben, warum uns dann nicht gleich angreifen? Die starken Typen waren fast alle noch verletzt gewesen, wir alle hundemüde bis schlafend wie ein To- …bis einfach schlafend.
“Hey, jemand Bock, schwimmen zu gehen? Vielleicht finden wir ja eine geheime Schatzhöhle hinterm Wasserfall.”
Oder Leichen. Irgendwo müssen die ja hin sein, die Klippen hoch jedenfalls definitiv nich–––
“Na, genießt du die Aussicht?”
“Ich mag was ich See.”
“––––––––––!!”
Wie ging der Satz weiter?
“Hey Iker, wir sollten einen Plan entwickeln, um so eine elektrische Fliegenklatsche zu bauen.”
“ ”
“Und dann geben wir sie Brix, die die Biester mit brutaler Gewalt alle erlegen wird.”
“ ”
Sag bitte, dass das eine rhetorische Frage ist. Bis ich meine Gesichtsmuskeln wieder soweit unter Kontrolle habe, dass ich vernünftig reden kann, kann es noch was dauern. Stichwort ’unter Kontrolle haben’…
“Wir sollten bald was zu Essen suchen. Will mir jemand helfen, oder hofft noch jemand auf weitere Ausblicke auf unsere Damen?”
Fantastische Idee, denke ich. Ich hocke mich hin um eifrig den Boden abzusuchen, sei es nach Spuren, oder nach Essen. Ist egal, aber "stehen" ist gerade definitiv ein scheiß Stichwort.
Während ich gewissenhaft überall hin schaue außer zu anderen Menschen und dabei sehr konzentriert versuche, mich an alles zu erinnern, was Sherlock Holmes je zum Thema Spurensuche zu sagen hatte (je langweiliger, desto besser–
*PLATSCH*
–höre ich ein ohrengetäubendes Klatschen. Als ich erschrocken zum See schaue, sind Valentijn und Brees Freundin (Amy?) schon im Wasser bei dem regungslosen Dick.
Man möchte ja meinen, nach gestern wäre ich etwas abgehärteter, aber tatsächlich sitze ich im Moment einfach nur verwirrt da und versuche, 1+1 zusammenzuzählen. Dick treibt im See (jetzt nicht mehr, Valentijn und Amy hieven ihn gerade raus). Warum ist Dick im See? War er mit schwimmen gegangen? Aber das Platschen…
Augen wie Untertassen, bevor ich kapiere und lossprinte. Großer Gott.
Als ich ankomme, hat Amy es dem Himmel sei Dank schon geschafft, Dick wiederzubeleben.
“Herzschlagkontrolle! Check! Pulskontrolle! Check! Nase zuhalten. Einatmen. Mund auf Mund - ausatmen. Check. Zungenkuss - Che...! WAS?”
“…haaa”
Völlig aus der Puste entfährt mir ein Seufzer der Erleichterung, während Amy sich schon den Mund auswäscht.
“Da könnten...Fischeier drin…sein...”
Der Vollidiot lebt. Und er kann noch blöde Witze reißen. Für einen Moment, in dem Fabian auch schon wieder zur Standpauke ansetzt und Valentijn wieder witzelt, ist mir fast schwindelig vor Erleichterung. Dann kotzt Dick sich das Seewasser aus dem Leib.
Da Amy für’s Erste bedient zu sein scheint, knie ich mich neben Dick.
“Pinche idiota… Findest du, gestern sind noch nicht genug Leute draufgegangen?!”, fahre ich den sichtlich bedienten Footballer deutlich heftiger als gewollt an, während ich ihm meinen Rucksack unter die Beine schiebe und ihm zu verstehen gebe, sich erstmal hinzulegen - möglichst nicht gerade auf seiner Kotze.
...Wenigstens kann ich wieder stehen, denke ich und muss lachen, so unpassend ist der Gedanke gerade.
07.05.2016, 01:04
Caro
"Okay, als ich gesagt habe, wir finden eine Schatzhöhle, meinte ich das als SCHERZ."
"Tja, wir sind anscheinend doch in LOST gelandet."
"Scheint so."
"Und jetzt? Ich meine... Einfach so aufgehen wird die Tür ja wohl nicht."
Probeweise drückte Bree die Klinke nach unten, aber da tat sich nichts.
"Keine Ahnung, vielleicht haben wir ja jemanden hier, der ganz klischeehaft Schlösser knacken kann. Haarnadeln und so."
"Mh, ganz ehrlich, ich glaube fast, Brix hätte das drauf. Oder wir holen Rich und er tritt die Tür ein wie damals beim Junior Prom..."
Fachmännlich kratzte Zoe an der Tür und versuchte noch einmal irgendetwas dahinter zu vernehmen. Aber der Wasserfall war einfach viel zu laut. Mit einem Seitenblick zu ihrer splitternackten Begleiterin rappelte sich Zoe wieder hoch und stemmte die Hände in die Hüften. Warum musste sich dieses Mädel komplett nackig machen? Nicht, dass Zoe etwas dagegen hatte oder selbst sonderlich prüde war, aber irgendwie hatte sie fast den Eindruck, dass Bree versuchte, sie zu beeindrucken. Oder, noch schlimmer, eifersüchtig auf sie war. Glückwunsch, Miss Saphir, eine gerade-mal-so Erwachsene ist eifersüchtig auf dich, weil du ihr anscheinend den Schwarm ausspannst.
"Du, mal abgesehen von dieser Scheisse hier... Der Typ, Rich, Dick, was auch immer... Ihr mögt euch, oder?"
Perfekter Zeitpunkt für Smalltalk, Zoe.
"Nicht, dass ich da was gegen hätte, mein Gott, der ist mir ein paar Ecken zu jung und so..."
Brees entgeisterter Gesichtsausdruck hätte Zoe eigentlich Warnung genug sein müssen.
"Also, er sieht schon gut aus und so, aber ihr solltet euch echt mal unterhalten."
Bree schnappte noch einmal kurz nach Luft und schien nach einer angemessenen Antwort zu suchen.
"Naja, ich mein ja nur. Wenn mich das Bingewatching auf Maxdome irgendwas gelehrt hat, dann das dass hier der perfekte Anlass für romantische Liebesgeständnisse ist."
"So ein Quatsch!"
"Hey, Mädel...Bree. Ich bin keine Expertin oder so, aber ernsthaft, wenn du hier nicht realisierst, dass du ihn magst, dann wirst du es nirgendwo tun."
"Ich mag ihn ni..."
"Pscht. Du musst mir das nicht sagen."
Mit einem letzten Klopfer gegen die Tür wand sich Zoe wieder um und streckte sich noch einmal.
"Zurück zu den anderen?"
"Ja, lass das mal machen."
Von dem Tumult draußen hatten beide gar nichts mitbekommen, schließlich übertönte der Lärm des Wasserfalls alles, was draußen passierte - Platscher, Schreie, Kotzgeräusche. Zoe nahm noch einmal einen tiefen Atemzug und tauchte unter dem Wasserfall hindurch, dicht gefolgt von Bree. Als beide wieder nebeneinander auftauchten, sahen sofort die kleine Menschentraube, die sich da um eine liegende Gestalt gebildet hatte. Und diese liegende Gestalt war...
"RICH!"
Wie von der Tarantel gestochen kraulte Bree los, dicht gefolgt von Zoe. Kaum am Ufer angekommen stürzte die nackte Teenagerin an die Seite ihres Bandkollegen, der reglos am Boden lag. Zoe wollte nicht wirklich noch weiter im Weg stehen, auch wenn ihr ihr Herz in die nicht vorhandene Hose rutschte, als sie den leblosen Körper des Footballers auf dem Boden liegen sah. Gerade nach ihrem Gespräch in der Nacht... Sie kletterte etwas abseits der großen Gruppe rund um Rich wieder an Land, wo sich Ewgenya und ein paar andere neben ihrem Kleid niedergelassen hatte. Hier warteten anscheinend alle anderen darauf, dass die Ersthelfer fertig wurden. Die junge Rumänin hielt der halbnackten Zoe ihre Bekleidung entgegen.
"Und, irgendwas gefunden?"
"Ja, tatsächlich. Ganz klischeehaft. Hinter dem Wasserfall ist 'ne Höhle. Und da drin ist 'ne Tür. Verschlossen. Aber da gehen die Schleifspuren weiter."
"Und du bleibst da so cool?"
"Ach, wenn ich ehrlich bin, hier ist gerade alles so scheisse, mich kann langsam nichts mehr schocken."
Zoe ließ sich, immernoch nur in ihrem schwarzen BH und Spitzenhösschen bekleidet, auf die Wiese fallen und räkelte sich kurz. Beschrei es BLOSS nicht. Irgendwie kann es IMMER schlimmer werden.
07.05.2016, 01:52
BDraw
…und da kamen auch schon Bree und Zoe wieder. Während letztere sich ein Stück abseits niederließ und der geradezu panischen Bree den Vortritt ließ, stürzte diese direkt an Dicks (und damit meine) Seite. Natürlich ohne sich etwas überzuziehen.
“Ich lass euch dann mal allein!” Stotterte der 15-Jährige und suchte knallrot das Weite. Wenn wir hier noch ein paar Tage sind, muss ich Rossie ganz dringend fragen, wie der es schafft, dass ihn der Anblick so völlig kalt lässt. …andererseits wäre dieses Gespräch vermutlich fast noch schlimmer.
“Und, irgendwas gefunden?”, höre ich Ewgenya fragen.
“Ja, tatsächlich. Ganz klischeehaft. Hinter dem Wasserfall ist 'ne Höhle. Und da drin ist 'ne Tür. Verschlossen. Aber da gehen die Schleifspuren weiter.”
Eine verschlossene Tür? Ich drehe mich zu den beiden um, die nach meiner Flucht von Dick und Bree jetzt ganz in meiner Nähe sind. Und wo Zoe sich gerade klatschnass und sehr leicht bekleidet im Gras räkelt. Aber hey, sie ist bekleidet! Das ist schonmal ein Fortschritt im Vergleich zu Bree.
Ich blinzle ein paar Mal, hole tief Luft und versuche, ganz ruhig und desinteressiert zu klingen. Und hocke mich hin und vermeide jeglichen Blickkontakt.
“Hey, eh, ich… Wenn’s nicht irgendein Superschloss ist, so wie bei nem modernen Safe oder so, könnt ich das vielleicht aufbekommen. Also, wenn wir irgendwie einen Draht oder so finden.”
“Woher kannst’n du Schlösser knacken?”
“Mir war langweilig und…” Okay, das klingt jetzt falsch. “Ich meine, ich mag Dete- ich meine, Krimis. Und weil es so öde in den Ferien war und ich nichts zu tun hatte, hab ich mir im Internet Anleitungen und Videos und so angesehen.”
Und weil Videos alleine noch eher schlechte Referenzen sind: “Die Schlösser zuhause bekomme ich ziemlich problemlos mit nem Draht auf.”
Ich riskiere einen Seitenblick zu den beiden Frauen, die mich skeptisch angucken.
“…ich meine, ich könnt’s ja mal versuchen bei der Tür da?”
07.05.2016, 12:31
Narrenwelt
Valentijn zögerte keinen Moment Rich aus dem Wasser zu ziehen. Ein Glück waren auch Amy - so hieß sie doch, oder? - und Fabian so geistesgegenwärtig, und dank Amy's Erste-Hilfe-Fähigkeiten war Rich schnell wieder vergleichsweise wohlauf. "Herzschlagkontrolle! Check! Pulskontrolle! Check! Nase zuhalten. Einatmen. Mund auf Mund - ausatmen. Check." Amy: Erste Hilfe - Check! Es würde bestimmt weiterhin von Nutzen sein, über die Stärken der Einzelnen bescheid zu wissen.
Dass sich Amy nach Rich's Überraschung den Mund ausspülte - Süß, war ich auch mal so leicht zu genieren? - kommentierte Rich schwach lächelnd mit einem "Da könnten...Fischeier drin...sein...". Es folgte sein Markenzeichen: breites Grinsen und Daumen nach oben. "Mach sowas nie wieder, verstanden!" - "An so'nem Kuss is' noch niemand gestorben..." Valentijn war untentschlossen, ob er mit den Augen rollen oder schmunzeln wollte. Sein Körper hatte ihm diese Entscheidung bereits abgenommen und erwiderte Richards Lieblingsgeste. Und als er "Scheiße! Rich! Du hast mir verdammte Angst gemacht" ausrufen wollte, tat er Rich den Gefallen und ließ stattdessen ein "Das war Absicht, oder? Komplett eingefädelt?" von sich hören. "Voll, Alter...", grinste Richard, froh, wenigstens so tun zu können, als hätte er nicht grade richtig verkackt. Humor rettet Leben ... oder wenigstens den Tag.
“Pinche idiota… Findest du, gestern sind noch nicht genug Leute draufgegangen?!”, entfuhr es Iker, der inzwischen auch dazu gestoßen war, sich aber schnell entfernte, als die unbekleidete Bree zu Rich eilte. "RICH!" Diesen Moment wollte Valentijn den beiden lassen. Er zog Jacke und Kopfhörer wieder an, den provisorischen Handschutz ließ er erstmal dran, und schloss zum Hauptteil der Gruppe auf. In Vorbeigehen hörte er, wie sich Zoe, Ewgenya und Iker über eine Tür hinter dem Wasserfall unterhielten. Da die Spuren da durch führten, wollten sie versuchen das Türschloss zu knacken - so hatte es Valentijn zumindest verstanden. An sich keine schlechte Idee, aber das würde vermutlich eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen und er war bei solchen Arbeiten auch keine Hilfe. Sollte der Einbrechversuch fehlschlagen, wäre es gut eine Alternative im Petto zu haben. Deshalb wollte Valentijn immer noch einen anderen Weg nach oben finden. Er wandte sich an Ugur, der ihm während der Bauarbeiten am Unterstand als fähiger Bastler aufgefallen war. "Hey Ugur. Du hast dich gestern ja ganz geschickt angestellt. Ich fänd's immer noch wichtig da hoch zu kommen. Will aber nicht, dass es mir wie Rich da drüben ergeht. Meinst du, du kannst so eine hohe Leiter bauen, wenn wir dir die Werkstoffe liefern?"
07.05.2016, 12:41
Mivey
Die Nacht auf der Insel war für Casey alles andere als angenehm. Es war nicht sonderlich kalt, auch nicht windig, was trotz des starken Regenfalls dafür sorgte, dass die Gruppe unter der recht rudimentären Bedachung trocken blieb. Er wusste nicht, was der Grund war, dass er kaum ein Auge zubekam. Vielleicht lag es einfach am harten Untergrund, vielleicht am konstanten Prasseln der Regentropfen auf dem Blech. Was auch immer der Grund, am nächsten Morgen fühlte sich der Journalist gerädert und begab sich mit Mühe zum Wasser um sich das Gesicht zu waschen.
Da bekam er die Aufregund der anderen mit: Die Leichen waren alle weg, offensichtlich zum Fluss geschleift. Es war Casey schnell klar was das heißen musste: Es lebten noch andere hier. Kein Tier würde sich so verhalten, darüber hinaus hatten sie auch keine Spuren, außer den demonstrativen Schleifspuren hinterlassen. Vielleicht wollten sie, dass wir ihnen folgen?
Schnell hatte sich die Gruppe geeinigt und machte sich auf den Weg landeinwärts.
---
Inzwischen waren sie schon eine Weile am See. Casey hatte sich auf einen Felsen nahe des Wasser hingesetzt, er hatte den großen Wasserfall genau im Blick. Rich war wieder zu sich gekommen. Kaum war ins Wasser gefallen, hatten ihn auch gleich drei von ihnen, Fabian, Valentjin und eines der Schulkinder, wieder ans Leben gebracht, vorallem das Mädchen schien sich mit Erste Hilfe gut auszukennen.
Falls wir die Leichen finden wollen, oder wichtiger, herausfinden wer sie verschleppt hat, dürften die Klippen doch eh unwichtig sein, dachte sich Casey.
Er konnte sich nicht vorstellen, wie man sie dort hinauf bekommen sollte. Sie mussten sich hier unten befinden. Er sah sich um. Eventuell waren es Ureinwohner die die Toten beerdigt hatten, das müsste man ja herausfinden können.
Er bemerkte gar nicht, was um ihn herum mehr passierte, er konzentrierte sich ganz und gar auf den Fall vor sich. Casey versuchte seine analytischen Fähigkeiten daran, den See und die Mündung des Flusses auf Schleifspuren, wie jene am Strand, zu untersuchen.
07.05.2016, 14:54
DSA-Zocker
Casey stapfte einmal um den See herum, den Blick immer zu Boden gerichtet - Schleifspuren fand er dabei allerdings keine. Hatte nicht auch Zoe etwas von Spuren hinter dem Wasserfall erzählt?
07.05.2016, 15:37
Lynx
Die Aufregung um Rich verebbte langsam, als der Junge in gewohnter Manier nach einigen Schrecksekunden schon wieder seine üblichen Sprüche loslassen konnte. Noch etwas schwächelnd - und anschließend kotzend - aber okay.
Auch Ross war kurz vor Schreck das Herz fast stehen geblieben und er war wie fast alle zum Ort des Geschehens geeilt, aber im Nachhinein ärgerte er sich eigentlich eher. Fast mehr darüber, dass er selbst sich Sorgen gemacht hatte, als über die unüberlegte Tat des Teenagers. Konnte ihm doch egal sein, was ein paar andere machten. War es aber nicht.
"Hey Ugur. Du hast dich gestern ja ganz geschickt angestellt. Ich fänd's immer noch wichtig da hoch zu kommen. Will aber nicht, dass es mir wie Rich da drüben ergeht. Meinst du, du kannst so eine hohe Leiter bauen, wenn wir dir die Werkstoffe liefern?"
Laut stöhnend setzte Ross sich an den See, in die Nähe von Valentijn und Ugur.
"Was habt ihr eigentlich alle für komische Prioritäten? Jaah, die Klippen sind natürlich interessant, wer weiß was man von da oben erkennen kann - vielleicht sogar die ganze Insel überblicken und sehen, ob es hier noch was anderes gibt als verdammte Kiwanos und aggressive Stechmücken. Aber vor uns ist eine Tür. Eine richtige Tür, zwangsweise von Menschen erbaut. Ich glaube es wird höchstwahrscheinlich weniger Zeit kosten, die aufzubekommen, als eine-" Er räusperte sich "25 Meter hohe Leiter zu bauen. Und wer weiß, vielleicht ist die Rettung genau vor uns." Gut, so richtig glaubte er selbst nicht daran. Leute, die in der Nacht heimlich Leichen verschleppten erschienen jetzt so in erster Instanz nicht als die Helfer, auf die man als Überlebender bauen sollte.
"Wie auch immer, selbst wenn die Tür nichts hergibt und wir einen Plan B brauchen hilft uns das alles nichts, wenn wir im Endeffekt sowieso verhungern." Ein Knurren seines Magens unerstrich die Bemerkung fast mehr als der Nachdruck, den er seinen Worten verliehen hatte.
"Im Wald scheint es bisher nichts als diese Kiwanos zu geben. Aber ich hab Spuren von kleinen Tieren gefunden. Ich weiß nicht welche, aber vielleicht finden wir die? Und vielleicht haben die eine geheime Stelle, wo sie ihr Futter finden, dann hätten wir schon fast ein ganzes Menü zusammen." Letzteres fügte er nur hinzu, weil er gar nicht wusste wie es ihnen gelingen sollte, dass irgendjemand die Tiere erlegte, häutete und dann über einem Feuer briet. Aber in der Not mussten sie wohl erfinderisch werden.
"Oder sind euch beim Schwimmen im Adamskostüm zufällig irgendwelche Fische aufgefallen, die nach einer zukünftigen Mahlzeit aussahen?", fragte er in die Richtung von Zoe, die inzwischen immerhin schon wieder Unterwäsche anhatte. Bree ließ er lieber in Ruhe, so lange sie nackt und bei Rich war.
07.05.2016, 15:41
Mivey
Schnell hatte Casey erfahren was Zoe, mithilfe von Bree, einem der vier Highschool Schüler, gefunden hatte. Eine Tür, versteckt hinter dem Wasserfall. Erschienlich eigentlich wie ein dummes Klischee, aber es würde wohl erklären, warum die Leichen in den Fluss geschleppt wurden, und es keine Spuren hinaus gab. Entweder müssten sie einen Schlüssel finden, oder sich etwas einfallen lassen. Casey wusste sofort, dass das wohl nicht sein Forte war, mit händischer Arbeit, abseits einer Tastatur, hatte er nichts am Hut.
Just in dem Moment hörte Casey ein lautes Graulen, und dachte es handle womöglich um Tiere, im Wald. Doch es stellte als etwas weitaus banaleres heraus: Sie hatten Hunger. Er hatte eine Idee.
"Sagt mal, hat einer einen starken Pfaden, eventuell auch ein Seil? Wir könnten eine Angel bauen, natürlich bräuchten wir wohl auch einen Köder, eventuell ist ja noch was von der Trockennahrung aus dem Flugzeug übrig."
07.05.2016, 18:54
Kaia
Bree war klatschnass. Ihre langen, zu Dreads geflochtenen Haare umspielten ihr Gesicht wie einen Rahmen und hoben ihr vor Anstrengung und Sorge errötetes Gesicht nur noch mehr hervor. Sie hatte sich, als sie aus dem Wasser gestürmt war, im vorbeigehen ihr buntbesticktes Oberteil geschnappt und zog es schnell über bevor Rich wieder ganz zu sich kam. Ja, er hatte sie schon öfter nackt gesehen und nein, sie war nicht prüde. Eher das Gegenteil wie sie vor einigen Minuten bewiesen hatte. Es schien ihr nur irgendwie angebrachter an Land, umgeben von so vielen doch fremden Menschen, Kleidung zu tragen. Beim Schwimmen war sie nur lästig.
Jetzt hockte sie völlig außer Atem neben Rich. Nass, halbnackt (das Oberteil verdeckte ihren Po nur mäßig gut und auch ihr Ausschnitt ließ tief blicken) und unglaublich besogt griff sie nach seiner Hand. Bree zögerte einen Moment. Wie konnte er nur so dumm sein? Dann fiel sie dem Frontmann ihrer Band um den Hals.
"Du Vollidiot! Spast! Dummkopf!"
Sie wollte nicht weinen und irgendwie fiel ihr nichts anderes ein, als ihren besten Freund zu beleidigen.
"Ich dachte du wolltest uns beschützen! Stattdessen kletterst du wie ein zugekiffter Affe diese verdammte Monsterklippe hoch!"
Sie boxte ihm so hart es ging, was für Rich wohl nur ein kleiner Klaps war.
"Wenn du hier irgendwen beeindrucken willst dann versuch wenigstens dabei nicht draufzugehen!"
Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über ihre Wange und auf Richs nackte Schulter.
"Wir brauchen dich noch."
07.05.2016, 19:48
Shinshrii
So ein dummes Arschloch!Rich giftige Blicke zuwerfend, kniete Amy immer noch am Ufer, Hand um Hand voll Wasser schöpfend. Die fast tranceartige Ruhe, in der sie gerade noch ihre lebensrettende Checkliste durchgegangen war, war längst verflogen: waren sie eben noch ruhig und zielstrebig gewesen, zitterten sie jetzt vor lauter Aufregung - nein halt, vor Ekel. So ein dummes Arschloch!
Amy stand auf und warf einen Blick in die Runde, erst jetzt so richtig wahrnehmend dass sich eine größere Gruppe hier in der Nähe zusammengefunden hatte. Etwas unsicher, jetzt, da die akute Notsituation vorüber war, sah sie noch einmal zu Rich hinüber, der sich gerade halbwegs aufrappeln wollte, nur um dann von Bree wieder umgerissen zu werden. Angesichts von Brees halbnacktem, nassen Hintern wandte sie sich jedoch augenverdrehend gleich wieder ab und kniff die Lippen zusammen - das war ja klar, dass alle direkt zu ihm gerannt kommen. Typisch.
Sie machte ein paar Schritte zum Rest der Gruppe hin, und schnappte noch einen Teil der kleinen Rede von Ross auf. ""Aber vor uns ist eine Tür. Eine richtige Tür, zwangsweise von Menschen erbaut..." Amy stutzte. ""Und wer weiß, vielleicht ist die Rettung genau vor uns." Er schwenkte dann zum Thema Nahrungssuche um, und Amys Blick wanderte nachdenklich über den See, hin zum Wasserfall.
"Eine Tür?" wandte sie sich schließlich allgemein an die Anwesenden. "'tschuldigung, ich hab das gerade nur am Rande mitgehört. Ist das - sind da etwa die, ähm... die Leichen hin verschwunden?" Nach einer kurzen Bestätigung, von der sich noch immer räkelnden Zoe eingeworden, wurde Amy erst wieder kurz still, und schaute dann fragend in die Runde.
"Also, so wie das klingt... ich weiß, wir müssen hier irgendwie Essen und Unterkunft finden, und all sowas, aber - wollen wir diese Tür wirklich aufmachen?" Amy sah die verständnislosen Blicke der Umstehenden, und fuhr hastig fort. "Ich meine, dahinter sind Leute, oder zumindest haben Leute die Tür gebaut, die mitten in der Nacht an einem Unglücksort auftauchen und einfach so alle Leichen mitnehmen. MITTEN in der NACHT! Und uns haben sie einfach vollkommen links liegen lassen - das ist doch nicht normal!" Mehr und mehr redete sie sich in Rage. "Wir haben uns ja nicht grad versteckt, die Hütte hätte man doch auf jeden Fall sehen müssen... und selbst wenn nicht, hätten wir doch bestimmt was hören müssen, wenn da etliche Le... Körper weggeSCHLEIFT werden. So tief können wir doch unmöglich alle geschlafen haben! Es sei denn natürlich, diese Leute da drin sind ganz bewusst geschlichen, um uns nicht aufzuwecken." Sie atmete tief durch, um sich ein wenig zu sammeln. "Also, ich finde - wir sollten vielleicht doch lieber zum Strand zurückgehen. Und Zeichen in den Sand legen, oder ein Leuchtfeuer bauen - die Rettungstrupps auf uns aufmerksam machen, irgendwie. Weil die da drin..." sie deutete vage Richtung Wasserfall, "... von denen glaube ich irgendwie nicht, dass sie uns retten wollen."
07.05.2016, 19:50
Daen vom Clan
Richard war es gewohnt, ausgeschimpft zu werden.
Er war es gewohnt, dass Leute sich über ihn aufregten, ihn beleidigten oder auch mal in den Hintern traten.
All dem konnte er mit Lässigkeit begegnen, der Unantastbarkeit seines jungenhaften Charmes und nicht zuletzt dem Wissen, dass sein Dad die Dinge schon wieder irgendwie gradebiegen würde.
Womit er allerdings nicht umgehen konnte, was ihm in diesem Moment wirklich hart traf, war die echte Sorge von Bree, verbunden mit ihren Tränen und den Schimpfworten.
Kacke, sie berührte ihn wirklich etwas tiefer drin als die anderen Mädels. Dabei war sie noch nicht einmal so wirklich richtig sein Typ.
Kaum sportbegeistert, wenig Make-Up, keine hohen Schuhe, das war eigentlich mehr sein Beuteschema, Cheerleaderinnen eben.
Wie automatisch fuhr seine Hand zu der Stelle, an der sie ihn geboxt hatte und ehrlich schuldbewusst blickte er nach unten und mied ihren Blick.
"Ich wollte nur Ausschau halten...", sagte er überraschend kleinlaut und Bree fauchte schärfer als beabsichtig zurück: "Warum denn? Und warum bei einer vier Kilometer großen Wand?"
Richard wollte ihr eigentlich sagen, dass er das tat um sie zu beschützen, weil er helfen wollte und wahrscheinlich wäre genau das etwas Kluges zu sagen gewesen, doch er presste die Lippen zusammen und hielt sie nur fest an sich gepresst und nahm irgendwie den Geruch ihres nassen Haares war, sie roch nach Bree und nach See. Und eines davon roch verdammt angenehm und vertraut.
"Versprich mir, dass du nicht nochmal so ne Dummheit machst.", sagte sie leise in sein Ohr.
"Wenn du mir versprichst, auf der Insel nur noch so herumzulaufen...", sagte er ebenso leise und merkte, wie er den bogen überspannt hatte.
Bree löste sich von ihm und sah nun wirklich wütend aus - es war ein faszinierender Anblick, die mega-gechillte Freundin so zu sehen, als wäre das Leben, jede Energie in ihren Leib geflossen und würde ihre Augen gefährlich zum Blitzen bringen.
"Du machst mich irre, Macker! Das ist GENAU dein Problem. GENAU warum du IMMER verkackst. Warum Merete High euch jedesmal den Arsch vollgibt!"
"Was..., wie... was haben denn die Spackos der Merete...?"
Doch Bree ließ ihn nicht zu Wort kommen. Noch immer halbnackt und halb auf ihm sitzend, stieß sie ihm abermals beide Hände vor die Brust, so dass er überrascht nach hinten sank und sie überrascht ansah.
"Du bist einfach SO dumm, SO DUMM, dass du dir nicht vorstellen kannst, ein Spiel zu verlieren. Deswegen bereitest du dich auch nicht vor. Planst nicht. Änderst deine Strategie nicht. Genau wie du dir einfach nicht vorstellen kannst, dass du sterben könntest. Aber Newsflash, Rich, dein Dad ist NICHT auf der Insel, um dich rauszuboxen."
Das hatte gesessen. Rich wirkte wirklich getroffen und presste schmollend die Lippen zusammen.
Beide Teenager sehen sich noch einen Moment an, widersprüchliche Gefühle gaben sich die Klinke in die Hand, als Amy plötzlich so viel redete, wie sonst in einem Schuljahr - mündliche Prüfungen einmal ausgenommen.
Und verdammt, der Nerdystreber musste natürlich wieder das große Abenteuer kaputt machen. Fast war er versucht, sich aufzurichten und sie auszulachen, doch er sah erst die Furcht in Amys Augen und dann, dann erst wurde ihm klar, was Bree eigentlich zu ihm gesagt hatte. Was sie WIRKLICH damit sagen wollte, zwischen all den Beleidigungen und ihrer Wut.
Er stand schwankend auf und war überrascht, dass Bree ihm hoch half. Und er hätte seine Dankbarkeit Amy und Bree gegenüber wohl nicht wirklich klüger zum Ausdruck bringen können als durch die drei folgenden Worte: "Amy hat Recht."
07.05.2016, 20:05
wusch
Fabian war unglaublich erleichtert, als er sah, das Richard sich bewegte, dass er erleichtert ausatmete. In momenten wie diesen verdammte er sich dafür kein ausgebildeter Sanitäter zu sein aber dafür hatten sie ja Amy, die sich wohl mit soetwas zumindest ein klein wenig auskennen und er selbst sollte wirklich damit zufrieden sein, dass tun zu können was er konnte. Er konnte eben nicht alles und er war erst 23 Jahre alt, genug Zeit sich fortzubilden. Wenn sie hier wohlbehalten runter waren.
Bald schon hatte Fabians Erleichterung so weit nachgelassen, dass er ihm am liebsten eine geknallt hätte. Zum einen hätte ihm das jetzt gerade herzlich wenig gebracht und zum anderen war Richard gerade von seinen erleichterten Freundinnen umringt, dass er sich schon fast wie ein Eindringling vorkam und sich selbst ein klein wenig zurück nahm, um ihnen die Zeit zu geben die sie brauchten. Amy, wirklich toll gemacht, du hast nicht zufällig vor zur Feuerwehr zu gehen? Jemanden wie dich können wir gut gebrauchen? lobte er sie auf seine eigene Weise Ich kenne nicht viele Leute die nicht aus meinem Beruflichen Umfeld stammen und die deine Geistesgegenwart besitzen. dieses Lob vollendete er mit seinem ihm eigenen halben, zweifingrigen Salut.
Und nun zu dir Herr Schwerkrafttester. Ja, sie funktioniert die Schwerkraft, mach das aber nie wieder. Damit meine ich nicht nur die Tatsache das du einfach so ohne Absicherung oder jemandem zu erzählen was du vor hast da hochkletterst. Wir haben uns wirklich Sorgen gemacht ließ er seine Sorgen heraus, sah aber auch, das es ihm leid tat. Naja, immerhin bist du jetzt sauber und hast zuhause definitiv eine Geschichte mehr zu erzählen, falls der Absturz noch nicht reich. Gott ich hoffe ich klinge hier nicht zu sehr wie ein Möchtegernvater.
07.05.2016, 23:14
Daen vom Clan
"Alter, was geht'n mit dir ab?", maulte Richard in Richtung Fabian und atmete ein paar Mal mühsam ein und aus. Er konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten
"Scheiss auf Schwerkraft, ey, wenigstens habe ich mal was versucht. Ich reiß' mir seit gestern Abend den Arsch auf und spiel die ganze Zeit schon mannschaftsdienlich, ey und dann so'n Assi-Gelaber."
Richard winkte wütend ab und stampfte frustriert davon, wand sich dabei aus Brees Umarmung, wohin er eigentlich nur zu gerne weiter geflohen wäre und schob Amy aus dem Weg, die ihn augenscheinlich hatte aufhalten wollen, sich dann aber eines Klügeren entsann.
Er wollte alleine sein und die Niederlage gegen die Wand verarbeiten. Kacke. Mitten im Endspiel gegen diese Dreckswand. Und alles nur wegen einer scheiss Wurzel.
Schon bei den wirklich unwichtigen Spielen konnte er Selbsthassanfälle bekommen, wenn ihm etwas im Football misslang, wenn alle auf ihn zählten und vor allem alle Augen auf ihn gerichtet waren.
Wie gut sie es meinten, konnte der Jugendliche vor lauter Wut auf sich unmöglich erkennen, aber das Letzte, was er jetzt brauchte, nachdem er vor allen Anderen verkackt hatte, waren irgendwelche Lehrstunden eines Mannes dessen Land noch nicht einmal Kühlschränke erfunden hatte. Und vor allen keine Lektion in Schwerkraft...chemie...physik...oder was das war.
Wütend trat er gegen einen Findling, fiepte einmal durch die Nase und erbrach - aus der Nase - noch einen weiteren kleinen Schwall Seewasser.
Das war zu viel für ihn.
Er war seit gestern Abend gerannt, hatte jeden Pass fangen wollen.
Die Defenseline in Form seiner Angst war ihm die ganze Zeit gefolgt und hatte nur drauf gewartet, ihn fertig machen zu dürfen. Und jetzt hatte er einfach keine Kraft und keine Lust mehr zu laufen.
Im Wald, bewusst außer Sichtweite der Anderen sank er dann auf die Knie und vergrub sein Gesicht in den Händen. Er wollte weinen, war aber viel zu wütend auf sich selbst, er war mehr am Kochen denn am Weinen und mit zusammengepressten Zähnen hieb er immer wieder auf eine Wurzel ein. Bis er den Schmerz nicht mehr aushielt und einmal aufschluchzte.
Ein einzelner, Klagelaut, gespeist und genährt aus Frust und der Furcht und des Entsetzens des Erlebten.
Dann sackte er mit dem Oberkörper nach hinten, lehnte sich gegen einen Baum und musste dran denken, dass seine Eltern sich wahrscheinlich immense Sorgen machten und auf und ab tigerten.
Bree hatte sich darüber lustig gemacht, aber eigentlich wünschte sich Richard im Moment nichts sehnlicher, als dass sein Dad wirklich sein Bankkonto plünderte, sich eine Söldnergruppe mit Jetpacks anmietete und hier erschien, um sie alle zu retten.
Das half ihm zu lächeln und das brach dann alle Dämme. Stumm und leise zitternd weinte er gegen den Baumstamm gelehnt.
Dummdreist die Gefahr von leichenverschleppenden Fremden ignorierend, aber sein Herz einmal sich selbst ausschüttend. Unbeobachtet Schwäche zeigend.
Das Herz freimachen für die nächste Saison.
"Gar nicht so schlecht." hätte sein alter Coach jetzt gesagt und Richard flüsterte unhörbar diesen Satz in den Wald hinein.
07.05.2016, 23:31
Gendrek
Nova war die unbeteiligte am Rand der Gruppe.
Stumm folgte sie der Gruppe, stumm sah sie sich das treiben um diesen kleinen See an, an dem sie dem Bach folgend angekommen waren.
Nova war sich mit vielen Dingen aktuell uneins. Sie wollte nicht zu streng in das sich formende Gebilde der Gruppe eingreifen. Sie würden sich alle von alleine zusammenreifen und ein gutes Team bilden. Sie alle steckten in der selben Scheiße und hatten alle das gleiche Ziel. Das würde sie schon gut genug binden.
Andererseits hatte sie jedoch auch ihren Vorgesetzten innerlich auf dem Schirm. Es braucht Ordnung, klare Anweisungen und Ansagen. Chain of Command.
Die Schwedin hatte bis dato nur ein Squad geführt. Sechs Soldaten, ausgebildete, trainierte Männer die auf dem gleichen Stand waren wie sie und selbst das war nicht einfach gewesen. Niemals hätte sie also diese Gruppe hier auch nur irgendwie lenken können. Das war vollkommen abstrus, auch wenn es vielleicht effektiver und produktiver wäre.
Denn darum ging es hier aktuell... oder? Effizent sein. Mit so viel Kraft wie nötig, aber so wenig wie möglich ans Ziel gelangen.
Nova wurde ganz plötzlich aus ihren Gedanken gerissen als das Geschrei um sie herum laut wurde.
Sie sah nur den segelnden Körper des klischeehaften Highschool Schüler Quarterback Verschnitts der von der Felswand stürzte und hart auf der Wasseroberfläche aufschlug.
Alle um sie herum waren schneller und halfen dem Jungen aus dem potentiell sehr nassen Grab. Ein Sturz aus der Höhe, ohne jede Möglichkeit sich darauf vorzubereiten...
...um so überraschte war sie, als sich der Tumult langsam löste. Die Stimmung aufhellte. Der Junge lebte noch. Wenn auch ein wenig lädiert, was sie nicht wunderte.
Viel mehr wunderte sie sich jedoch darüber, dass der Kerl allen Ernstes aufsprang und sich aus dem Staub machte. Sein Gesichtsausdruck war dabei eine Mischung aus Trotz und Frust.
"Zäher Bursche... das er überhaupt geradeaus laufen kann..."
Nova setzte sich langsam auf und klopfte sich die Erde vom Hintern ab. Schweigend und still folgte sie dem aufgebrachten Teenager.
Sie hatte keine Ahnung wie hart ihn der Sturz mitgenommen hatte, aber die Möglichkeiten reichten von "Blauer Fleck" hin zu "Gebrochene Rippen mit Schädel-Hirn-Trauma" und so sehr wie der Körper des Knaben wohl noch mit Adrenalin vollgepumpt war, war es schwer abzuschätzen ob er das überhaupt mitbekam.
Sie fühlte sich offen und ehrlich schlecht dabei Rich so sehr auf der Lauer zu liegen, kam jedoch nicht drumherum, dass jemand einfach ein Auge auf ihn haben sollte. Bevor er irgendeine weitere Dummheit anstellt.
Die leisen Klagelaute machten ihr bewusst, dass die Realität jeden von ihnen hier einholen würde, so sehr sich auch jeder dagegen stemmen mochte.
Sie saßen halt einfach in der Kacke.
"Weisst du... dafür, dass du gerade aus mehreren Metern Höhe abgestürzt bist, kannst du noch ganz schön weit laufen..."
Schnell zog der Teenager das Gesicht aus den Händen und schaute sich erschrocken und wütend zugleich um.
"Fuck it, lasst mich doch einfach alle in Ruhe."
"Damit du kotzend im Wald krepierst weil der Druck innerhalb deines Schädels zunimmt und es niemand mitbekommt? Nein danke. Ich hab genug Leichen für den Rest meines Lebens gesehen, da will ich jede weitere verhindern."
"Schädel... Druck? Was für ein Bullshit..."
"Wie du meinst... ich denke es wäre trotzdem klüger wenn jemand in deiner Nähe wäre. Hier muss jeder auf jeden aufpassen. Wenn du aber glaubst, dass das alles Blödsinn ist und es dir super gut geht... dann kannst du mir ja helfen."
"Und wobei soll ich bitte helfen?"
"In dem du zusammen mit mir hier etwas essbares suchst. Erstens gehst du so nicht abhanden und zweitens machen wir uns nützlich. Besser wir stopfen hier leere Mägen als sinnlos in den Tod zu stürzen."
[Probe auf Intelligenz um Nahrungsmittel im angrenzenden Wald zu finden]
08.05.2016, 00:30
MeTa
Sie hasste die Insel schon jetzt.
Kein Wunder. Immerhin war sie unfreiwillig hier gelandet. Quasi als Strafe dafür, dass sie ihren grünen Kodex verletzt hatte und für so etwas Banales wie einen Bandcontest in Europa zwei mal in ein Flugzeug stieg. Vor zwei Abenden noch hatte sie mit der französischen Screamo-Band zusammen gefeiert und Spaß gehabt, während Rich bei den Schwedinnen vorstellig wurde, jedoch bei Bree landete. Zu seinem Spaß hatte Brittney etwas ganz Besonderes beigetragen.
Es flammte auf. Irgendwo in ihr. Schuld. Wenn der Vollidiot beim Besteigen und Hinabstürzen der Klippen um sie herum gestorben wäre, dann wäre das auch ihre Schuld. Und nicht zu kleinen Anteilen. Hätte sie sich nicht den Spaß erlaubt, den sie als klein empfand, hätten sie das geplante Flugzeug nehmen können und...
"RICH!"
Nehmt euch 'n Zimmer, flüsterte die Bassistin zu sich selbst. Natürlich hatten die beiden das schon getan. Brix konnte sich zwar nur zusammenreimen, wie genau der Abend für die beiden ausgesehen hatte, aber vermutlich waren Dick und sein Dick nicht mehr in bester Verfassung, nachdem sie ihnen den Drink verfeinert hatte. Nicht, dass sie ihren Bandkollegen sonst für einen guten Liebhaber gehalten hätte.
Brittneys Blicke folgten dem nackten Körper, wie er in Richtung Rich eilte. Wenn sie so recht darüber nachdachte, war das Schlimmste an der Drummerin wohl, dass sie sich so zu diesem Penner hingezogen fühlte. Werd erwachsen, Mädchen!
Den Hippie kannte sie wie ihre geistlichen Eltern sie geschaffen hatten schon zur Genüge. Und das war langweiliger als es sich noch in Gedanken anhörte. Interessanter war da der deutlicher ausformulierte Körper der anderen Schwimmerin. Zoe hatte sich inzwischen zu Ewgenya gesellt und wirkte - ähnlich wie Bree - kaum so, als wäre Nacktheit vor anderen etwas total Neues für sie.
So wirklich nützlich war sie an diesem Tag noch nicht gewesen. Vielleicht war das dem schlechten Schlaf geschuldet. Vielleicht der Tatsache, dass sie in einer dieser Phasen war, in denen der Hass auf die Menschen um sie herum größer wurde. Auf Rich, weil er ein Arsch war. Auf Bree, weil sie ihn mochte. Auf Ross, und da gab es nun wirklich kaum einen Grund. Außer, dass er ein reicher Yuppie war. Das hatte sie zum Anlass genommen, ihm auf ihre ganze spezielle Art und Weise zu sagen, dass seine faschistische Tiertötungsscheiße sicher ohne sie auskommen müsste. Und das führte zu Hass auf sich selbst, weil sie einen harmlosen Scherz zu ernst nahm und sich so nur an die anderen Fehler erinnerte, die sie in letzter Zeit gemacht hatte.
Sam saß nicht weit vom Rand des kleinen Sees. Ihn hasste sie auch. Er war heute wahrscheinlich so unproduktiv gewesen wie sie, nachdem er sich beim Bauen des Unterstandes schon fürchterlich angestellt hatte. Und auch er schien nicht die allerbeste Nacht hinter sich gebracht zu haben, saß eben nur da, hielt sich den Kopf und sah nur dann auf, wenn es Blicke auf Zoe zu erhaschen gab. Wahrscheinlich machte ihm die Verletzung noch zu schaffen. Ach, komm.
"Yo, Sammie", begrüßte sie den ein paar Jahre Älteren, nachdem sie die wenigen Meter zu ihm zurückgelegt hatte. Sie hoffte, dass ihre Begrüßung so respektlos klang, wie sie es sich vorgenommen hatte. "Alles klar? Du siehst scheiße aus!" Das wiederum war nicht mal so böse gemeint, wie es wohl ankam. Natürlich hatte sie sich nicht entschuldigt, nachdem Madame Sonnenschein sie dazu aufgefordert hatte. Brittney war dem Deutschen bis jetzt einfach aus dem Weg gegangen. Dieser blickte sie ziemlich klagend an, als würde er darum bitten, diesen einseitigen Streit nicht weiter zu führen. "Wa-..." - na gut.
"Das mit deinem Kopf ist 'n bisschen Kacke, oder?", hakte sie nach, einfühlsam wie eh und je. " Aber ich habe schon größeren Arschlöchern als dir ihre Wunden versorgt", fügte sie grinsend hinzu und nickte in Richtung des noch immer quicklebendigen Richards, der gerade in den Wald spazierte. "Also... soll ich mir das mal angucken? Nicht, dass ich am Ende wegen unterlassener Hilfeleistung im Dschungelknast lande, oder so." Sie konnte selbst nicht sagen, ob es ein schlechter Aufmunterungsversuch war oder sie nur nicht zu offensichtlich 'helfen' wollte. In jedem Fall willigte Sam ein und ließ Brittney an seine Wunde.
08.05.2016, 10:46
DSA-Zocker
Nova machte sich mit Rich auf zum Wald. Dabei suchte sie auf dem Weg bereits den Boden ab und fand die selben Tierfährten, die auch Ross bereits gefunden hatte. Es war allerdings sehr schwierig, diese wirklich genau zu sehen, Rich war dabei auch keine besondere Hilfe und anscheinend waren es recht kleine Tiere gewesen. Aber da, das waren doch kleine ... ohne Zweifel, das waren Exkremente von Hasen. [Intelligenzprobe gelungen] Weiter im Wald fand Nova außerdem weitere Kiwanos und einige Pflanzen, deren Wurzeln genießbar waren. Sie wusste allerdings auch, dass sie zu zweit, wenn sie alle versorgen wollten, viel zu lange beschäftigt wären. Es wäre wohl am besten, sich Unterstützung zu holen.
[Aufgabe erweitert]:
Mittagessen
Frühstück ist zwar noch nicht so lange her, aber es war nicht besonders habhaft und außerdem sollte vielleicht nicht bis zum letzten Moment gewartet werden, bis etwas zu essen beschafft wird. Essbare Pflanzen sind gefunden, aber damit genug zusammenkommt, sollte gemeinsam gearbeitet werden. Geforderte Eigenschaften: Intelligenz oder Geschick, erleichtert um 10% Teilnehmerzahl: Mindestens 3
Sams Kopf hatte einen ordentlichen Stoß abbekommen, und auch sein Bein sah ein wenig lädiert aus. Brix betrachtete die Blessuren etwas genauer und machte sich dann an die Arbeit. Dabei ging sie allerdings recht ungeschickt vor - behandelt waren die Verletzungen am Ende zwar, aber sie hatte Sam bei der Prozedur unabsichtlich, ja, wirklich!, mehrfach in die blauen Flecken gedrückt und damit offensichtlich heftige Schmerzen verursacht. [Geschickprobe misslungen]
Damit wird Sam keine langfristigen Folgen durch die Verletzungen davontragen, allerdings hat sich sein Malus auf Stärkeproben für diese Station auf 20% erhöht.
08.05.2016, 13:28
Ligiiihh
陳俊光 hatte einen ganz passablen Schlaf. Als asiatischer kleiner Kampfsportler hatte er nun mal gelernt zu haben, unter den noch so be...schissesten Bedingungen einen erholsamen Schlaf finden zu können. Dennoch konnte er es nicht vermeiden, ein paar kleine Verspannungen in seinen Gelenken zu verspüren. Es dauerte eine kleine Weile, bis er komplett humpelfrei wieder gehen konnte.
[...]
Die ganze Truppe war in heller Aufruhr. Offenbar war jemand in den Fluss gestürzt und musste, so gut es ging, versorgt werden. Es handelte sich hierbei um die Person, die er zu dem Snackwagen im Wald geführt hatte. Der komische Kerl, der nicht so richtig verstand... dass er ihn nicht verstand. Er hatte versucht, die Klippen hochzuklettern, aber man wusste nicht so genau, weshalb. Vielleicht hatte er nach den verschwundenen Leichen Ausschau halten wollen. Es wäre ja eine Möglichkeit gewesen?
Der kleine Asiate beschloss, die Klippen in Angriff zu nehmen! Er wollte sich mal ein wenig nützlich machen und man hatte ja sonst nichts Besseres zu tun. Kokosnüsse zum Kaputtmachen hatte er ja nicht parat. Außerdem konnte er das ja eigentlich auch ganz gut. So Klippen hochklettern...
[Geschickprobe: gelungen!]
Und das bewahrheitete sich auch! Vielleicht hatte er auch nur Glück, aber die Felsen boten ihm ausreichend Vorsprünge zum Festhalten und Standhaftigkeit. In einem Wisch kletterte er den ganzen Wall hinauf, als wäre er vom Boden aus bis an die Spitze gesprungen! Und das erste, was ihm in den Blick kam...
Die Wälder zu den Seiten seines Blickfeldes führten sich nach etwa 200 bis 300 Metern wieder zusammen und verwehrten ihm einen weiteren Blick in den Horizont. Es ist auch etwas hügeliger als vorher, was ihm etwas erschwerte, sich von dort aus, wo er stand, umzuschauen. Aber eine seltsame Tatsache war nicht zu übersehen: Unweit der Klippen befand sich ein Rollstuhl, sinnlos und deplatziert in der Gegend rumliegend, mutterseelenallein. Das weckte seine Neugier ungemein. Und während er sich überlegen würde, wie er das jetzt mit seinem holprigen Englisch den anderen erzählen könne, schaute er sich währenddessen nach weiteren Dingen um, die kurios sein und somit auch weitere Hinweise darstellen könnten. Und wenn nicht, könnte wenigstens etwas Nützliches rumliegen, was ihm und seiner Truppe anderweitig zuträglich sein würde.
08.05.2016, 15:15
Mivey
Caseys Ruf nach einer Angelschnur blieb ohne Antwort. Schnell wurde dem fürs nächste arbeitslosen Reporter auch klar warum: Der kleine See, der aufgrund seiner Reinheit beinahe transparent war, hatte praktisch keine Fische, zumindest keine die jemanden satt kriegen würden. Vielleicht auch von Vorteil, bis sie hier etwas fangen würden, würden sie wohl alle am Hunger krepieren.
Die Gruppe hatte es sich inzwischen am See gemütlich gemacht. So schnell würden sie wohl nicht weiter kommen, nicht bevor die mysteriöse Tür geöffnet werden würde. Es war zwar sonnig, aber die Klippen sorgten dafür, dass es schattig war. Nur die hohe Luftfeuchtigkeit wegen des Wasserfalls war Casey etwas unangenehm.
In diesem Momenten kam auch jemand wieder aus dem Wald. Es war eine Frau aus der Gruppe, mit ihr hatte Casey bisher noch gar nicht gesprochen. Was Casey aber deutlich mehr interessierte, war was sie dabei hatte: Einige frische Kiwanos und ... Wurzeln? Er erinnerte sich vage daran, schon gestern sowas gesehen zu haben, einige in der Gruppe hatten da wohl schon nahe am Strand etwas gefunden.
Er ging auf sie zu, und stellte sich vor, Nova hieß die Dame.
"Und das alles ist sicher essbar?", fragte Casey unsicher.
"Ohne Probleme. In der Wildnis und bei leerem Magen hat man nicht wählerisch zu sein. " Dem hatte der Journalist nichts entgegen zu setzen.
"Das alles wird für 20 Personen nicht ausreichen, brauchen noch weiteren Proviant."
Mehr brauchte sich Casey nicht sagen zu lassen und Nova erklärte ihm wo er suchen sollte und zeigte ihm worauf er achten sollte um die richtigen Pflanzen zu erkennen.Als sie dann von ihm verlangte er solle wieder holen machte Casey wohl den einen oder anderen Fehler und schließlich einigten sich die beiden darauf gemeinsam wieder loszugehen. Natürlich verstaute Nova das bisher gefundene sicher, scheinbar waren vom Flugzeugessen noch einige Behälter übrig. Wer die wohl mitgeschleicht hatte?
Das erledigt, machten sich das ungleiche Paar auf, Essen für die Gruppe zu besorgen. [Intelligenzprobe auf Aufgabe Mittagessen] Casey hatte zwar keine praktische Erfahrung damit im Urwald essbares zu finden, aber er hatte auf Novas Instruktionen acht gegeben und hoffte, dass frisch erlangte Wissen anzuwenden.
08.05.2016, 19:27
DSA-Zocker
陳俊光 stand vor dem Rollstuhl, der ohne erkenntlichen Grund mitten in der Landschaft stand. Ohne diesen Fremdkörper war es hier ein idyllisches Örtchen - den Wald auf der einen Seite, der kleine Bach und schließlich die Klippen auf der anderen Seite - es war eine schöne Aussicht, die er auf das darunterliegende Tal hatte, durch das sie zum See gekommen waren. Ein leichter Wind wehte durch die angenehm warme Luft und brachte die hohen Grashalme ins Wanken. Es war schwierig hier mehr zu finden - als er da, im Augenwinkel, im Wald ein Reh stehen sah. Wie versteinert blickte es ihn an. Als er nur die kleinste Bewegung machte, sprang es auf und verschwand flink im dunklen Grün des Waldes.
Fünfundzwanzig Meter weiter unten grub Casey nach Wurzeln. Nova hatte ihm erklärt, wie er die genießbaren Wurzeln erkennen konnte und so gelang es ihm recht gut, diese auch zu finden. [Intelligenzprobe gelungen] Nach einiger Zeit hatte er auch schon eine gute Menge dieser Wurzeln beisammen und auch einige dieser seltsamen Kiwanos hatte er gefunden.
Erhalten: [Wurzeln] und [Kiwanos], 1/3 der Portion fürs Mittagessen.
08.05.2016, 20:40
Caro
Zoe lauschte dem High-School-Debattierclub neben ihr mit einem halben Ohr. Bei manchen besonders dämlichen Aussagen ließ sie ihren Kopf wieder in das warme Gras sinken und schloss genervt die Augen. Jaja, gefährlich, yaddayadda. Jeder Mensch war besser als gar kein Mensch. Und diese wiederlichen Kackkiwis und die Wurzeln, die Casey gerade mit der Miene eines Großwildjägers aus dem Wald geschleppt brachte, würden sie vielleicht noch über ein, zwei Tage bringen. Wenn überhaupt. Zoe sprang auf - zur Abwechslung mal ohne sich zu räkeln und zu strecken und allgemein die gute Laune aufrecht zu erhalten.
"Also, ich finde - wir sollten vielleicht doch lieber zum Strand zurückgehen. Und Zeichen in den Sand legen, oder ein Leuchtfeuer bauen - die Rettungstrupps auf uns aufmerksam machen, irgendwie. Weil die da drin...von denen glaube ich irgendwie nicht, dass sie uns retten wollen."
"Also, ich will ja niemandem die Urlaubsstimmung versauen oder so, aber da ist eine TÜR. Eine Tür, die von Menschen erbaut wurde. Schnucki, du bist doch die Streberin deiner kleinen Clique, oder? Hast du dich schonmal umgeschaut, wo wir hier sind? Ich bin meinetwegen so dumm wie ein Zeitungsautomat an einem beschissenen Berliner Morgen, aber wir sind NIEMALS noch im Nordatlantik. Wo wir sind? Keine verfickte Ahnung. Ist mir auch scheissegal. NIEMAND wird uns hier finden..."
"Zoe."
"...aber die, die schon hier sind, müssen irgendwie hier her gekommen sind. Ist mir scheissegal, ob das verfickte lesbische Kannibalinnen sind oder degenerierte Monster oder ein verkacktes Filmteam von der neusten Scheiss-Doku von RTL II..."
"ZOE."
"...aber die müssen auch irgendwo her gekommen sein. Und irgendwie müssen die sich auch ernähren. Hast du schonmal ausgerechnet, wie viel Essen wir hier brauchen? Ich verrats dir, Süße, einen ganzen verkackten Haufen. Mehr als ein paar nicht so ganz reife Kiwis und Sardinen und Erde. Wir halten hier keine Woche durch, wenn wir nicht vorher von diesen KACKMÜCKEN erstochen werden.
"ZOE!"
Ewgenyas letzter, scharfer Einwurf brachte Zoe endgültig aus der Fassung. Amy war schon lange in sich zusammengesunken, aber schien immernoch von ihrer Meinung überzeugt - die vielleicht wenige Stunden nach dem Absturz gar nicht so abwegig war, wie Zoe tat. Bree streckte ihr über Amys Kopf hinweg die Zunge raus.
"WAS?!"
"Ich sags ja ungerne, aber du erschreckst die Kinder."
Tatsächlich, Iker sah Zoe aus großen Augen an und auch Lilly schien diese schreiende Frau gerade gruseliger zu finden als Mücken, Kannibalen und verschwundene Leichen auf einmal. Auch gut. Fickt euch doch alle. Ich hab jetzt meinen Nervenzusammenbruch. Dieses Rumsitzen und Nichtstun hatte Zoe schier wahnsinnig gemacht. Und während ein paar Leute Essen sammelten, ignorierten die anderen diese einmalige Chance, irgendwie voran zu kommen einfach.
"Wisst ihr was, ist mir kackegal. Wenn ihr Feuerchen machen und verhungern wollt, schön, gut, macht das, VIEL SPASS. ICH schnapp mir jetzt einen Stein und versuche diese beschissene Tür einzuschlagen. Und wenn ich bis morgen früh da dran sitze. Und wenn ich dann von den lokalen Kannibalen verschleppt und gefressen werde, dann kann ich wenigstens sagen, ich hätte es VERSUCHT. Wer mitkommen will, ich bin hinterm Wasserfall und schreie eine morsche Holztür an."
Mit dem verächtlichsten Blick, den eine nicht ganzbeinig ausgebildete Möchtegern-Edelescort-Lady in Primark-Billigunterwäsche hinbekam und vor Wut schnaubend [suchte Zoe die nähere Umgebung nach einem faustgroßen Stein ab und schwamm zurück zur Tür. Mit gezielten Schlägen auf das Schloss würde das Teil schon irgendwann nachgeben. Oder vielleicht gab auch sie selbst zuerst nach. Aber das war ihr in dem Moment scheissegal (Stärke?)]
08.05.2016, 21:40
DSA-Zocker
Zoe hämmerte mit dem Stein in der Hand auf das Schloss ein. Wieder und wieder und wieder. Allerdings war wohl entweder das Schloss stabiler als es aussah, oder ihre Kräfte erschöpft. [Stärkeprobe misslungen] Als sie schließlich nicht mehr konnte, hatte sie das Schloss zwar etwas gelockert, aber öffnen ließ es sich noch nicht.
08.05.2016, 22:08
Daen vom Clan
Richard war mit Nova wieder aus dem Wald getreten. Er selber war noch zu wütend und frustriert, um selber groß zu suchen, aber er hatte den Zornausbruch von Zoe mitbekommen und dann mit großen Augen und offenem Mund in die Richtung gestarrt, in der die Frau verschwunden war.
"Echt jetzt? Ein Truppe Monster, die keine Probleme damit haben, gut dreißig Leichen durch den Wald zu schleppen und sich hinter einer Tür verstecken...und sie will die öffnen?"
Er verschränkte die Arme und kratzte sich dann am Kopf.
"Na, auch wieder hier?", fragte Bree und warf ihm einen mitfühlenden Blick zu, augenscheinlich wusste sie als Teenager einfach, wie es ist, wenn man an den Erwartungen an sich selbst scheiterte und wie weh so etwas tun konnte. Richard zuckte unbehaglich mit den Schultern, grinste sie dann aber an und reckte seinen Daumen nach oben. "Als ich dich fast nackig sah, dachte ich, ich wäre im Paradies."
Die Schülerin lächelte zwar, doch winkte ab. "Sag mal Brehannah...", wurde Richard wieder ernst. "Du bist doch ständig bei uns in der Nachbarschaft durch den Wald gelaufen... macht es nicht Sinn, dass du mal schaust, ob du Spuren findest? Ich meine... wenn unser Quarterback durch die Cafeteria schlurft, dann hinterlässt er auch Spuren. Und wenn ein Kerl vierzig Tote huckepack durch den Wald schleift - oder eben ne fiese Truppe das macht - dann muss das doch Spuren hinterlassen. Oder?" Er zuckte mit den Schultern, hatte sich aber in seine typische Euphorie geredet und schloss nun alle Umstehenden in seine Gestik mit ein. "Das Ufer ist feucht, da könnte man was finden. Und außerdem... Hölle, ich meine, es waren schwarzverkohlte Leichen. Kann man da nicht mal schauen ob man ähm... Kohlereste im Wald findet? Dann hätten wir die Spur vom Zombiekiller, also den Weg, den er gegangen ist, auch wenn wir Anfang und Quelle kennen."
"Du meinst Quelle und Ziel.", sagte Amy ganz automatisch und verbesserte Richard, der fragend den Kopf schief legte.
"Er meint Quelle und Ziel.", bestätigte Bree grinsend.
"Genau, was auch immer die Nerds sagen. Aber genau, ja, das meine ich. Vielleicht kann man daran sehen welchen Laufweg er genommen hat und ob es überhaupt Spuren gibt oder ob der Zombiekiller ein Zombiekillermegadrachen ist weil er geflogen ist."
"Und was machst du?", fragte Bree.
"Ich sorge dafür, dass Zoe ihre hölzernen Pforten erst dann öffnet, wenn ich gekommen bin.", sagte er bierernst und schwamm los.
Erst nach gut 20 Metern im See wurde ihm klar, wie doof das eigentlich geklungen haben musste...
"Dings...äh..Zoe...?", rief Richard leise als er unter dem Wasserfall hindurch schwamm und sich ächzend, keuchend und stöhnend an das Ufer und damit in die Höhle schleppte.
Hier drin war es kalt und eigentlich tat sein Leib noch immer brutal weh. Alles an ihm tat weh. Nur die Seele nicht mehr ganz so schlimm. Was ein paar Tränen alles ausrichten konnten...
Als ihm klar wurde, dass er gegen den Lärm des tosenden Wasserfalls nicht würde anflüstern können, stand er abermals mit leisen Schmerzenslauten auf und wollte zu ihr aufschließen, als ein Stein aus der dunkelheit geflogen kam und neben seinem Kopf vom Felsen abprallte. "What the fuck...", entfuhr es ihm und er zischte nun etwas lauter. "Chiiiillomat... ich bins!"
Und dann wurde ihm klar, dass Zoe auf keinen Fall sein Flüstern würde erkennen können. Aber ihm wurde noch klarer, dass er keinen Lärm mehr hörte und das nur bedeuten konnte, dass sie bereits die Tür durchschlagen und das den ZoeMbiekiller bereits befreit haben musste. Umso erstaunter war er als er zu ihr stieß und sah, dass die Tür zu und sie noch da war. Wie stets hatte die Möglichkeit des Scheiterns eines Spielzuges für ihn einfach keine Relevanz gehabt.
"Warum schleichst du dich so an?", herrschte sie ihn mit augenscheinlich über Laune an.
"Ich habe... gerufen...?", verteidigte er sich nicht unbedingt wahrheitsgemäß.
"Ich habe nur KACK Zombielaute gehört. Stöhnst du immer so lächerlich wenn du dich bewegst?", kam es wieder scharf von ihr und Richard schluckte eine dämliche Entgegnung einfach runter.
"Du, Zoe, die Tür... Amy hat Recht." Zoes Kopf ruckte herum und ihre Augen funkelten. Sie war in Rage tatsächlich noch hübscher und verführerischer als wenn sie sich im Gras räkelte. Vorsichtig hob Rich die Hand. "Schau mal, Amy hat Verstand. Du musst mal sehen, wie sie Auto zur Schule fährt. Wenn sie noch langsamer fahren würde, dann würde sie umfallen." Zoe schnaubte. "Was ich damit sagen will... sie fährt supervorsichtig, megalangsam, ABER sie hatte noch nie einen Unfall. Im Gegensatz zu mir..."
Er hob die Arme, versöhnlich und abwehrend.
"Sie ist ängstlich, aber das macht Sinn. Niemand ist uns gestern zur Hilfe gekommen. Als die Zombiekillermonster gekommen sind, haben sie nur die Leichen mitgenommen uns uns absichtlich links liegen lassen. Zoe... ich..." Er lächelte zuversichtlich. "Ihr habt Beide Recht. Amy wenn sie vorsichtig ist, du, wenn du wissen willst, was hinter der Tür ist. Aber du bist scheisse vorbereitet. Wir wollen an die Tür - Coole Idee, guter Spielzug. ABER lass uns doch mal die Defen..."
"HÖR AUF IN FOOTBALLERISCH ZU LABERN!", zischte sie nun wie eine tollwütige Königskobra und Rich musste fast grinsen, so faszinierend wie sie im Zorn wirkte.
"Wir sollten durch die Tür. Ja. Aber lass uns doch erst vorbereiten. Waffen bauen. Speere oder fiese Macheten aus den Blechteilen. Und lass uns nicht allein sein wenn wir die Tür aufbekommen. Mehr will ich doch gar nicht."
Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und drückte sanft zu. "Ich bin auch neugierig. Aber noch ungerniger laufe ich blind durch ne Tür. Wir bereiten uns vor, rüsten auf und dann vollenden wir was du angefangen hast."
Und dann sah er sie aufmunternd an und lächelte mit seinen strahlend weißen Zähnen in der Höhle wie die Grinsekatze von Alice in der Dunkelheit.
Tock.
Schon beim ersten Schlag wusste Zoe, dass sie es nie schaffen würde. Tock.
Es war ihr egal. Tock.
Mit der Kraft der reinen Verzweiflung schlug sie auf die Tür ein. Tock.
Das rhythmische Hämmern überdeckte bald ihr eigenes Schluchzen. Tock.
Kackteil. Scheisstür. Tock.
Verkacktes Drecksleben. Tock.
Sie hätte nie geboren werden dürfen. Tock.
Ihr Leben war eine einzige Aneinanderreihung von Fehlern. Tock.
Wie all das hier... Schlock.
Zoe schnellte herum, den Stein immernoch fest in der Hand und wie aus Reflex warf sie ihn nach der Geräuschquelle. Sobald sie Riches Züge erkannte, zog sich alles in ihr zusammen. Um ihre Angst, ihm weh zu tun, zu überspielen, tat sie das, was sie am besten konnte - sie pöbelte ihn an. Einerseits war sie unendlich froh, dass es in der Höhle zu dunkel war, um ihr verheultes Gesicht zu sehen, andererseits wünschte sie sich nichts mehr, als dass er merkte, wie es ihr ging. Wie zerstört sie war. Dass sie nicht mehr konnte und bereit war, ihr Leben auf dem Silbertablett zu präsentieren, nur, damit irgendetwas passierte. Sie hörte sich Rich anschreien und sofort tat es ihr unendlich Leid.
Unter ihrer lächelnden Maske war ein Ort, der ihr selbst Angst machte. Unter ihrem Optimismus verbarg sich eine zerstörte Seele, die nichts mehr wollte, als von allen anderen gemocht zu werden. Es war ein kalter, beunruhigender Ort, aber sie konnte nichts daran ändern, dass er da war. Sie war es Leid. Sie war es so Leid, nur sich selbst zu haben. Ihre eigenen Gegenwart war ihr nicht mehr genug. Das war der einzige Grund, weswegen sie auf diese beschissene Annonce geantwortet hatte. Warum sie zu diesem Fotoshoot erschienen war. Ein Job, bei dem sie nicht mehr nachts alleine an die Decke starren musste und nichts hörte als ihre eigenen Gedanken.
"Ich bin auch neugierig. Aber noch ungerniger laufe ich blind durch ne Tür. Wir bereiten uns vor, rüsten auf und dann vollenden wir was du angefangen hast."
Er hatte Recht. Natürlich hatte er Recht. Selbst das Mädchen da draußen hatte Recht. Rich grinste sie mit seinem üblichen Selbstbewusstsein an und das war alles, was es brauchte, um Zoe endgültig über den dünnen Rand ihres Verstands zu schubsen. Sein leises "Hey" ging vollkommen unter in Zoes unverhaltenem Schluchzen und er konnte gar nicht so schnell reagieren, wie sie auf die Knie vor ihm sank, das wunderschöne Gesicht in die Hände geborgen. Sie spürte, wie er sich nach unten beugte, sich ebenfalls auf den harten Steinboden kniete und seine Arme um ihre Schultern schloss.
Schön, Zoe. Du liegst heulend in den Armen des klischeehaftesten Highschool-Jocks, der je lebte, der noch dazu ungefähr 10 Jahre zu jung für dich ist. Glückwunsch. Wie um ihr eigenes Gehirn endlich zum Verstummen zu bringen schlug Zoe schluchzend ihren Kopf immer wieder gegen seine muskulöse Schulter. Er dagegen hielt sie einfach fest, ließ sie sich ausweinen und streichelte ihr erstaunlich einfühlsam über den nackten Rücken. Das machte es paradoxerweise noch schlimmer.
"Es...es tut mir so Leid."
09.05.2016, 07:24
Daen vom Clan
"Es...es tut mir so Leid."
"Holy shit...!", dachte sich Richard entsetzt, "Zoe weint...was habe ich denn falsch gemacht?"
Es vergingen einige Augenblicke, in denen er wie erstarrt sie in den Armen hielt, bis er realisierte, dass sie ihm gerade wirklich das Herz ausschüttete. Eine für den Jock ungemein berührende und intime Szene, er war weibliche Tränen eher von den Dramaqueens aus dem Cheerleaderteam gewöhnt und fast immun gegen die als Waffe eingesetzte Emotionalität.
Aber Zoes Tränen, ihre Trauer, ihre Verzweiflung waren echt und kein "Accessoire für die High School". Kein Teenager-Werkzeug, dazu geeignet, aus einem simplen Break-Up einer einwöchentlichen Händchenhalt- und Rumknutschbeziehung eine Szene in der Cafeteria zu machen, anstatt einfach nur schulterzuckend seiner Wege zu gehen?
Und das berührte den jungen Mann sehr. Die Tatsache, dass sie vor ihm weinte und Schwäche zeigte - in seinem Team eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, und so nahm er sie sanft in den Arm und wartete, bis das Schlimmste abgeklungen war.
Es war eine total unwirkliche Situation.
Sie saßen beide auf dem feuchten Stein, Zoe fröstelte in der kalten Höhle, halbnackt, wie sie war, während auch an Richards Leib der feuchte Stoff seiner Kleidung wie eine zweite Haut klebte. Eng umschlungen hielten sie einander fest, während die Türe, durch die jene Monster gekommen waren, die die sterblichen Überreste der anderen Unglücksvögel geraubt hatten, dräuend hinter ihnen lag... mit leicht angekratztem Schloss.
Ein Ort, der so gruselig und lebensfeindlich abstoßend wirkte, wie die Frau in seinen Armen für das Gegenteil stand.
"Da gibt es nichts zu entschuldigen.", sagte er leise, mehr wegen der Tür, wenngleich Zoe vielleicht durch ihren Versuch bereits auf sie aufmerksam gemacht hatte, und dabei kam er ihrem Ohr näher, da er flüsternd hauchen musste.
Sie noch immer im Arm haltend, schob er sich jedoch wieder auf Armeslänge von ihr weg und grinste: "Du hast was versucht, wolltest was machen, ich kenne das gut." Er unterbrach die Berührung, weil er schmunzelnd mit den Schultern zucken und die Arme in einer entschuldigenden Geste hochnehmen musste. "Wir sind eben Macher, keine Denker wie Amy oder Bree. Und ganz ehrlich, dafür müssen wir uns nicht entschuldigen. Vor allem, hey, es ist doch nichts passiert. Und mal ernsthaft: Wenn der Versuch, Scheisse zu bauen schon strafbar wäre, dann wäre ich schon lange nicht mehr auf der St. Williams High. Denn manchmal stelle ich mich auch beim Kacke bauen so doof an, dass ich verkacke und was Gutes bei rumkommt.", sagte er im Brustton der Überzeugung, als wäre dies eine wahrhaft kluge und kühne Aussage.
"Deswegen, lass es uns auf kluge Amyweise und auf krasse Zoeweise tun. Wir Beiden schwimmen nun raus, suchen uns was Brechstangenmäßiges in den Trümmern des Flugzeugs. Und dann basteln wir uns fiese Speere aus Holz und Blech oder ne Machete aus den Resten und dann holen wir uns die Leichen zurück, die diese Schweine geklaut haben."
Er war gegen Ende seiner Rede hin immer lauter geworden und schloss die ermunternde Rede auf Zimmerlautstärke, was in dieser Höhle noch immer nicht sehr laut war, trotzdem gruselig wirkte, ob der Tür.
Zoe sah ihn an und lächelte leise: "Warum zum Fick würden wir eigentlich unsere Leichen zurück haben wollen...?"
09.05.2016, 09:59
wusch
Irgendwie liest sich das immer alles viel besser als es wirklich ist. murmelte Fabian eher zu sich selbst als zu irgendjemand anderes obwohl er wusste das Überleben schwer sein konnte wie sie alle gerade erfuhren, so viel wusste er aus seinem eigenen Beruf und ein klein wenig durch Lillys Pfadfinderausflüge. Doch es hatte auch etwas eigenartig befriedigendes. Es war so wie die Zufriedenheit am Ende eines Tages voller ehrlicher, harter Arbeit, durchmischt mit dem Gefühl etwas erreicht zu haben. Er hatte in seiner recht kurzen Zeit als Zimmermann an wesentlich besseren Bauwerken als dieser Hütte mitgearbeitet doch es waren nur Häuser gewesen wie sie en Masse immer und überall gebaut wurden. Sie waren eher ein Statussymbol als alles andere. Doch diese Hütte, auch wenn sie so primitiv wie irgend möglich war, war wirklich nützlich. Sie schützte sie vor Umwelteinflüssen und somit vor möglichen Krankheiten. Sie half ihnen ernsthaft weiter.
Während er über diese Dinge nachdachte und an einen Baum gelehnt die Geschehnisse ein klein wenig beobachtete, fing sein Magen langsam an sich wieder zu melden. Ja, es war wieder Essenszeit da das Frühstück nicht gerade reichlich oder irgendwie gut gewesen war. Hoffentlich kann hier jemand gut genug kochen um aus dem was wir hier an Nahrung finden zumindest etwas halbwegs schmackhaftes zu machen. Das würde uns ein bisschen weiter helfen. meinte Fabian in Gedanken zu sich selbst. Wie dem auch sei, der beste Koch der Welt kann ohne Zutaten nichts ausrichten und ich stehe hier nur blöd herum, während andere schon die Initiative ergreifen. fügte er in Gedanken hinzu und stieß sich mittels seines Rückens von dem Baum an dem er lehnte ab.
Hmm, wie war das nochmal, wo genau findet man essbare Pflanzenteile und welche genau sind das... fragte er sich, dieses mal Laut, und machte sich auf die Suche nach Essbaren Pflanzenteilen und (falls es welche gab) Pilze[Intelligenz], während er versuchte sich daran zu erinnern was er vor 2 Wochen in einem von Lillys Büchern gelesen hatte, als ihm langweilig gelesen war. Hätte er gewusst das er diese Informationen brauchen würde, hätte er es natürlich wesentlich gründlicher gelesen. Naja, Pech gehabt.
09.05.2016, 14:03
Caro
"Warum zum Fick würden wir eigentlich unsere Leichen zurück haben wollen...?"
"Na, um sie zu vergraben! Und um sie nicht gefressen werden zu lassen, weil das wäre echt kacke."
Zoe schmunzelte leicht und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln. Rich kniete nun vor ihr, die Klamotten klebten an ihm und verpasstem ihm im Halbdunkel der Höhle eine wirklich beindruckende Silhouette. Sie konnte fast darüber hinwegsehen, dass er nichtmal ganzbeining volljährig war. Fast. Sie war immernoch in sich eingesunken und musste nach oben blicken, um sein strahlendes Grinsen zu erwidern. Erst jetzt merkte sie, wie arschkalt es hinter dem Wasserfall eigentlich war.
"Hey, wir sollten zurückgehen, deine Freundin denkt bestimmt, wir machen hier unten sonst was."
"Ficken?"
"Nur, wenn du zahlst, Schätzchen."
Mit jedem Satz stahl sich etwas von der alten Zoe zurück in ihre Miene. Aus ihrer gebückten Haltung heraus kniete sie sich hin und hielt sich an den starken Schultern des Footballers fest. Ihre Lippen näherten sich seinem Ohr. Ihr Atem striff die zarten Härchen am Hals und jede Silbe schwebte förmlich aus ihrem Mund direkt in sein Gehirn.
"Wobei ich für dich da schon fast eine Ausnahme machen würde."
Sie hauchte ihm einen Kuss auf die empfindliche Haut zwischen Ohrläppchen und Wange. Rich war wirklich einer von den Guten. Mit einem Ächzen stand Zoe endlich wieder auf und bot dem jungen Mann ihre Hand an, um ihn mit nach oben zu ziehen. Sie strahle ihn Zoe-typisch wieder an.
"Hey,.. Danke."
"Klar, kein Ding. Aber...wen meintest du eigentlich mit "Freundin?"
Zoe antwortete nicht, sondern zwinkerte ihm einfach kurz zu, bevor sie sich wieder in die Fluten stürzte. Sie spürte durch die Wasserbewegungen, dass Richard ihr folgte und neben ihr wieder auf der anderen Seite des Wasserfalls auftauchte.
"Sehe ich so scheisse aus, wie ich mich fühle?"
"Aaaach, komm, du siehst immernoch rattenscharf aus."
"D'aw, ein echter Romantiker. Aber schwimm du mal zurück zu den anderen. Du weißt schon, Waffen, Kriegsstamm, nackte Amazonen. Ich habe da noch eine Idee. Keine Angst, ich hämmere nicht weiter. Also, zumindest nicht ohne dich."
Mit diesem finalen, etwas zu bemüht klingenden Flirtversuch nahm sie einmal tief Luft [und tauchte unter - vielleicht konnte man ja am Grund des Sees irgendetwas interessantes finden? Das Wasser war so klar und der Grund nicht tief - metallische Gegenstände sollten im Sonnenlicht schimmern. Und ganz zu aller Not tat es auch ein fetter Fisch. (Gewandheit?)]
09.05.2016, 14:56
Lynx
Der Schrecken nach Richards Fall und das Entdecken der Tür schien die ohnehin angespannten Nerven nun bei einigen zum zerreißen zu bringen.
Ross hatte vernünftigt - okay, vielleicht immer noch verärgert, aber um Ruhe bemüht - auf Amy einreden wollen. Klar waren die Leute hinter der Tür höchstwahrscheinlich nicht ihre Rettung, aber wer konnte schon wissen, was die da drinnen alles bunkerten! Essen, trockene und stabile Wände, Kommunikationsgeräte! Kommunikationsgeräte, Mädchen!, hatte er Amy im Kopf schon vorgesagt, bis irgendwie alle zu streiten anfingen, Leute sich anzickten und davonliefen, und die Sätze der Asiatin fast unterzugehen schienen. Damit wollte er sich dann auch wieder nicht herumschlagen.
Aber Zoe hatte alles mitbekommen und erledigte die unangenehme Aufgabe, mal Klartext zu reden. Sie war sogar richtig gut darin, musste Ross beeindruckt anerkennen. Die Dame hatte offenbar richtig Schmackes wenn man es schaffte, sie wütend zu machen.
Als die Frau hinter dem Wasserfall verschwunden war, kehrten Rich und Nova aus dem Wald zurück. In dem ganzen Chaos hatte es tatächlich noch jemand geschafft, produktiv zu sein. Als Nova Casey die Sache mit den Wurzeln erklärte, lauschte Ross angestrengt, allerdings verstand er nicht alles. So stand er eine Weile unschlüssig und weiterhin hungrig herum, bis ihm Fabian auffiel, der leicht gedankenverloren an einem Baum lehnte. Irgendwann murmelte er Hmm, wie war das nochmal, wo genau findet man essbare Pflanzenteile und welche genau sind das... und schien weiter in den Wald zu wollen. Kurzerhand eilte Ross ihm hinterher.
"Hey, warte, ich komme mit." Der Feuerwehrmann hatte den Blick schon suchend auf den Boden gerichtet. Hoffentlich hatte er mitbekommen, was Nova genau über die Pflanzen mit den essbaren Wurzeln gesagt hatte. Oder vielleicht erinnerte Ross sich selbst auch an etwas Nützliches, jetzt wo er ziemlich alleine mit Fabian war und sich hoffentlich besser konzentrieren konnte.
"Standpauken sind ziemlich dein Ding, oder?", fragte er den jungen Mann grinsend, als sie nun Seite an Seite Ausschaue hielten, um den von Nova beschriebenen Ort zu finden. Fabian verzog das Gesicht. "Also ich fand die bisher alle ganz cool und auch berechtigt. Aber- ah, sieh mal, ob es da ist?" Er zeigte in eine Richtung und beschleunigte seinen Schritt. "Jedenfalls klingst du da schon immer eher väterlich. Bist du das denn durch deine Schwester gewohnt?" Nun hockte er sich hin, machte sich an den Pflanzen zu schaffen [Intelligenz] und sah Fabian dabei kurz schief an. Er wusste, dass es vielleicht ein gewagter Vorstoß war, aber familiäre Dinge waren eine der wenigen Sachen, die ihn einfach interessierten. "Also ich will nicht unhöflich sein, wenn das zu genau gefragt ist, aber mir kommt schon vor, dass du nicht so der Klischeebruder bist, sondern eher eine elterliche... Rolle hast." Dann zuckte er mit den Schultern und rupfte weiter. "Aber vielleicht kommt das auch nur, weil ihr hier auf der Insel ja nur euch habt."
09.05.2016, 15:02
Daen vom Clan
Richard warf ihr einen Blick hinterher, als sie als formvollendete Schwimmerin im Wasser abtauchte und für den Bruchteil einer Sekunde nur noch ihr Hintern über Wasser war.
"Holy shit...", sagte er zu sich selbst und kratzte sich am Hinterkopf.
Es war nicht so dass er sich keine Chancen ausrechnen würde, aber sie spielte durchaus in einer anderen Liga. Was großartig war.
Für ihn war es als würde er mit der Mannschaft der Seattle Seahawks trainieren dürfen. Ein riesiger Spaß. Die Chance, sich einmal mit Leuten messen zu dürfen, die mehr auf dem Kasten hatten, das Spiel als Solches aber genauso liebten wie er.
Er liebte diese - im Moment noch - mehr als harmlosen Flirtereien mit der Deutschen, grade weil er im Grunde genommen einen echten Arsch voll Probleme hatte. Und zwar nicht nur auf der Insel mit Zombiekillerannibalen sondern auch eben auch zuhause.
Doch daran wollte er nicht denken - es machte schließlich keinen Sinn, jetzt Gedanken an die Defense zu verschwenden solange die Offense spielte.
Oder wie Zoe sagen würde: "Hör auf, footballerisch zu labern...!"
Aber was sollte man machen? Alles auf dieser Welt, egal was, ließ sich mit Football umschreiben und erklären. So simpel war das.
Und dann fragte er sich wiederholt, wen Zoe wohl mit "Freundin" gemeint haben dürfte.
Bree etwa? - Für ihn war sie ein Rätsel. So anders. So komplett anders. Aber wundervoll in genau dieser Andersartigkeit. So uninteressant interessant. So faszinierend. So...eben VERDAMMT anders. Was sie betraf, herrschte Verwirrung vor - nicht zuletzt mit Sicherheit auch dem geschuldet, dass er nicht wusste, was am letzten Abend passiert war...
Nun, wie dem auch sei. Richard tauchte ihr hinterher, denn er hatte noch einen weiteren Gedanken: Wie war es den unbekannten und mysteriösen Angreifern nur gelungen, die stattliche Anzahl an Leichen durch den See zu transportieren.
Dieser Sache wollte er buchstäblich auf den Grund gehen und schwamm so hinterher, allerdings versuchte er mehr in Richtung des Eingangs unter Wasser zu suchen.
Und zwar nach Spuren, also Schleifspuren im Wasser, Schritte, die noch nicht unterspült worden waren, Gegenstände wie zerstörte Ohrringe oder Armreifen, die die Unglücklichen an ihren verkohlten Leibern getragen haben mussten und die bei einem Transport durch das Wasser vielleicht abgefallen oder abgestriffen worden waren...
09.05.2016, 15:11
DSA-Zocker
Ross und Fabian begannen nun auch, im Wald nach Essbarem zu suchen. [Intelligenzproben gelungen] Es dauerte nicht lang, da hatten auch die beiden einiges zusammengesammelt. Sie würden auf jeden Fall ein Mittagessen haben, vielleicht nicht besonders abwechslungsreich (Wurzeln und Kiwanos ...), aber immerhin ließ sich der Hunger damit vertreiben.
Erhalten: [Wurzeln] und [Kiwanos], 2/3 der Portion fürs Mittagessen, damit ist fürs Essen gesorgt
Richard sprang Zoe hinterher in den See, beide auf der Suche nach irgendetwas, was ihnen weiterhelfen konnte, nach irgendetwas, was vielleicht ein wenig Licht ins Dunkle bringen würde. Sobald er eintauchte, schien es, als wäre er in einer anderen Welt gelandet. Die Geräusche um ihn, das Vogelzwitschern und das Rauschen des Wasserfalls, waren auf einmal wie verschluckt, nur noch dumpf. Um sie herum zogen einige kleine Fische ihre Bahnen und der Boden des Sees war mit Algen bedeckt. Der See war zwar nicht besonders groß, aber auch nicht so klein, dass die beiden ihn mit einem Tauchgang bereits komplett durchsuchen konnten. Nachdem sie kurz aufgetaucht waren, um nach Luft zu schnappen, teilten sie sich auf um mehr Fläche abzudecken.
Dick begann den Weg abzutauchen, den, was auch immer die Leichen in die Höhle gezogen hatte, wahrscheinlich genommen hatte. Dort hinten funkelte doch etwas ... oder hatte er sich das nur eingebildet? Er tauchte noch einmal schnell auf, um Luft zu schnappen und tauchte dann in Richtung dieses Funkelns, was auch immer es war. Eines war klar: es war klein. Angekommen, streckte er die Hand aus und griff danach, schloss seine Finger darum und wirbelte damit den Grund auf. Hier unten würde er nicht erkennen, was er gefunden hatte.
Die Prostituierte hatte währenddessen am Rand des Sees angefangen zu suchen und tauchte immer weiter in Richtung der Mitte des Sees. Abgesehen von Fischen und Algen schien hier nicht viel zu sein. So eine Zeitverschwendung - immerhin, die Wassertemperatur war ganz angenehm und ... Moment, da sah doch etwas so aus, als würde es nicht dorthingehören. Wie ein kleiner Stab inmitten der Algen, kaum zu sehen unter Wasser, immerhin war es hellblau. Als sie danach griff, erkannte sie auch, was es war. Sie hielt eine hellblaue Haarspange in den Händen.
Als die beiden schließlich wieder auftauchten, zeigte Rich Zoe, was er gefunden hatte: Einen kleinen, goldenen Ohrring, mit einem Symbol darauf, das ein wenig aussah wie eine Mistgabel, oder vielleicht ein Dreizack.
Fabian grinste ein wenig und das nicht gerade unschuldig, als er von Ross angesprochen wurde. Auf frischer Tat ertappt. erwiederte er und erhielt sein Grinsen aufrecht. Ja ich gestehe es, ich habe es mit meinen Standpauken. gab Fabian zu, während er ein paar Beeren von einem nahen Busch pflückte. Er kostete eine von ihnen, denn er war sich ziemlich sicher das sie essbar sein würden und sie schmeckte recht gut. Kein Festmahl zwar aber gut essbar. Und das mit dem Väterlichen kommt daher, dass ich der ältere Bruder bin und da unsere Eltern recht viel arbeiten, war ich die beste Wahl für den Babysitter. Ich habe sie manchmal vom Kindergarten, Hort und der Schule abgeholt. Mittlerweile kann sie zwar natürlich allein nachhause gehen aber da ich nur 2 Tage die Woche arbeiten muss, ist sie auch so ab und an mal bei mir. Da beginnt man irgendwann mal ganz automatisch etwas väterlich zu werden. Nach diesen Worten schwieg er für ein paar Momente während er noch mehr Beeren sammelte und schließlich auch ein paar dieser Kiwanos. Die schmeckten zwar nicht gerade klasse aber sie waren Essbar und momentan konnten sie nun wirklich nicht wählerisch sein. Sie mussten über jedes Bisschen Essen das sie fanden froh sein. Versteh mich nicht falsch, begann er schließlich von neuem. Unsere Eltern lieben uns und sind da wann immer sie uns brauchen, nur haben sie eben anspruchsvolle Jobs. Ich denke du kannst dir gut vorstellen wie sehr das eigene Privatleben zusammenschrumpfen kann. Wenn dann noch 2 Kinder dazu kommen, wird das ganze nur noch extremer erklärte er das ganze etwas genauer und sein Grinsen schwand ein wenig. Meine Eltern haben sich anfangs wahrscheinlich mit dem Haus und allem übernommen, ich war damals schon alt genug um alles mitzubekommen, auch wenn sie versucht haben es zu verbergen. Zum Glück ist das alles mit der Zeit etwas besser geworden. Mein Vater beispielsweise arbeitet zwar noch genausolange wie früher aber er arbeitet jetzt näher bei uns zu hause, womit er gute 2 Stunden täglich länger zuhause ist. er wusste auch nicht genau warum, aber irgendwie kam ihm dieser Teil seiner Lebensgeschichte plötzlich über die Lippen.
Wie steht es bei dir eigentlich so Familientechnisch? fragte er nun den anderen Mann der ihm beim Sammeln half.
09.05.2016, 17:53
Caro
Als die beiden wieder auftauchten und sich außer Atem ihre neuen Schätze zeigten, merkte Zoe schon deutlich, wie ihre Kräfte langsam nachließen. Frustriert von ihrer allgemeinen Erfolgslosigkeit hätte sie den Scheiss am liebsten wieder ins Wasser gepfeffert.
"Schön, noch ein paar Stunden und wir haben Omas Schmuckkästchen wieder voll. Und jetzt?"
"Ich meine, ich bin kein Experte, aber ich würde behaupten, dir ist kalt."
Grinsend deutete der Teenager auf Zoes schwarzen Spitzen-BH, unter dem sich mittlerweile ziemlich deutlich ihre Nippel abzeichneten. Auch Zoe blickte nach unten, seufzte einmal kurz auf und hieb Dick spielerisch auf den Oberarm.
"Pff, noch ein dummer Kommentar und ich stech dir damit die Augen aus."
"Das würde ich gerne... warte .... seehen! Ha!"
"Ugh."
Sie befestigte die Spange deutlich sichtbar am Bund ihres Hösschens und schwamm wieder an den Strand, wo das opulente Mittagsmahl gerade seinen Höhepunkt fand. Sie schwang sich aus dem Wasser wie der verheulte, leicht emotional angekratzte Abklatsch eines Bond-Girls und seufzte einmal tief durch. Da saß dieses Mädchen von vorhin, Amy und teilte sich gerade eine dieser komischen Früchte mit Bree. Brix hatte sich ins Gras fallen lassen und die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Auch die anderen Mitglieder des Absturz-Komitees Nordatlantik beschäftigten sich intensiv mit ihren Wurzeln und warfen gelegentlich mal verstohlene Blicke zu der halbnackten Frau vor ihnen. Ugur dagegen grinste ihr über seiner Wurzel zu und gab ihr erneut ein Thumbs Up. Wenigstens einer war von ihrer Szene vorhin nicht abgeschreckt. Oder er war einfach recht angetan vom Eye Candy.
Mit einem weiteren Grinsen und einer ermutigenden Hand auf Zoes unterem Rücken - zumindest hoffte sie, dass es ermutigend sein sollte und er nicht einfach nur ihren Hintern verfehlt hatte - schlenderte auch Rich an ihr vorbei und setzte sich zu seinen Freunden. Zoe holte noch einmal tief Luft und warf sich vor der versammelten Mannschaft unbewusst in Pose.
Wenn sie schon einen auf Amazone machte, dann wenigstens auch auf Amazonen-Anführerin.
"Okay, ihr habt vielleicht gerade meinen... ähm... Ausbruch gesehen. Also... ja. Sorry. Meine Nerven sind wohl mit mir durchgegangen. Vor allem dir, ähm, Amy... tut mir Leid. Du hast schon recht. Aber ich finde halt immernoch, dass wir uns diese Tür anschauen sollten. Ist einfach so ein Bauchgefühl."
"Was für 'ne Tür eigentlich?"
Sam war wohl anscheinend gerade erst wieder zur Besinnung gekommen, nachdem Zoe nun schon seit einigen Stunden halbnackt über die Lichtung hüpfte.
"Okay, kurzes Briefing. Hinter dem Wasserfall ist 'ne Tür. Die Schleifspuren, denen wir folgen, führen da rein. Also, wenn wir unsere Leichen wiederhaben wollen, müssen wir da durch."
"Aber was auch immer die Leichen geklaut hat, ist wohl auch da, und deswegen sollten wir vorsichtig sein."
Zoe nickte Rich kurz zu.
"Genau. Denn Amy hat vollkommen Recht. Aber was auch immer dahinter wartet, könnte auch Kommunikationsmittel haben oder was zu essen oder wenigstens 'ne Karte von dieser Insel. Wie auch immer, wir sollten uns vorbereiten, und auch nicht alle da hin gehen. Rich hat vorgeschlagen, Waffen zu basteln. Und wie wir die Tür aufkriegen...auch kein Plan. Wir haben hier so ein bisschen Metallschmuck gefunden, und ich habe das Schloss auch schon ein bisschen verprügelt, aber wirklich effektiv war das jetzt nicht."
Zoe schaute einmal in die Runde. So viele Leute. Irgendwie hatte das eine ungemein beruhigende Wirkung auf sie. Da waren die vier Teenager, die sie neugierig musterten. Ewgenya chillte daneben im Gras und zeigte hin und wieder unmotiviert auf Zoes Kleid, dass immernoch neben ihr lag. Aber gerade gefiel sich Zoe in ihrer Power-Unterwäsche. Außerdem war sie noch viel zu nass. Der junge Deutsche, Ben, saß neben dem osteuropäischen Gewichtheber und Casey und lächelte ihr zu. Nova, die schwedische Ingeni... Ingenieör... Ingeniurin... Frau, die sich bisher größtenteils zurückgehalten hatte, hatte sich anscheinand aus dem Wald ein paar Stöcke mitgenommen und stellte damit Gott-Weiß-Was an. Sam fand seine Kiwano gerade enorm faszinierend und musterte sie beim Essen intensiv. Die deutsche Frau, Susanne, unterhielt sich mit dem müde aussehenden Mädchen. Ross und Fabian schienen noch hinten im Wald zugange zu sein. Iker schaute ebenfalls angeregt auf sein Mittagessen, schien aber interessiert zuzuhören. Okay, vielleicht könnte Zoe sich demnächst was überziehen. Ihm zuliebe. Neben ihm saß Valentijn und strahlte Zoe an. Auch der kleine, asiatische Junge fehlte. Mit einem letzten Lächeln stemmte Zoe ihre Arme in die Seiten.
"Also, wer Ideen hat - immer her damit!"
09.05.2016, 18:08
BDraw
Uh… wow.
Erst Amy und dann auch noch Zoe. Beide waren irgendwie die letzten Personen, von denen ich so einen Ausbruch erwartet hätte, aber wenn ich drüber nachdenke, ist es eigentlich nur logisch.
Amy war die ganze Zeit über ganz still gewesen und hatte sich praktisch gar nicht zur Situation geäußert. Zoe dagegen ist zwar alles andere als zurückhaltend, hat aber bis jetzt ihre ganze Energie darauf verwendet, von unserer Misere abzulenken - Verdrängung pur, wenn man so will. Nicht ganz unähnlich dem, wie ich mich immer noch von Aufgabe zu Aufgabe stürze, nur, um keine Zeit zu haben, darüber nachzudenken wie tief wir in der Scheiße sitzen.
Bei beiden war es somit eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis was überkocht.
“Okay, ihr habt vielleicht gerade meinen... ähm... Ausbruch gesehen. Also... ja. Sorry. Meine Nerven sind wohl mit mir durchgegangen. Vor allem dir, ähm, Amy... tut mir Leid. Du hast schon recht. Aber ich finde halt immernoch, dass wir uns diese Tür anschauen sollten. Ist einfach so ein Bauchgefühl.”
Immerhin scheinst du dich mit Dick irgendwie abreagiert zu haben.
Der zweite Part ist etwas, das mir seit Amys Szene zu schaffen macht: Ich hatte mich zwar sofort, als ich “Schloss” gehört habe, darauf gestürzt, aber nicht daran gedacht, ob es so eine gute Idee war, diese Tür überhaupt zu öffnen. Als Zoe mit ihrem Stein davongestürmt war, hatte ich ja schon fast gehofft, sie bekommt das Schloss klein, die Tür bleibt zu und das Thema hat sich damit von selbst erledigt (oder fast von selbst jedenfalls). Klingt aber ganz danach, als hätte sich da gar nichts getan.
Zoe erklärt gerade Sam, was Sache ist.
“Denn Amy hat vollkommen Recht. Aber was auch immer dahinter wartet, könnte auch Kommunikationsmittel haben oder was zu essen oder wenigstens 'ne Karte von dieser Insel. Wie auch immer, wir sollten uns vorbereiten, und auch nicht alle da hin gehen. Rich hat vorgeschlagen, Waffen zu basteln. Und wie wir die Tür aufkriegen...auch kein Plan. Wir haben hier so ein bisschen Metallschmuck gefunden, und ich habe das Schloss auch schon ein bisschen verprügelt, aber wirklich effektiv war das jetzt nicht.”
Good point. Klar, das Risiko ist da, aber es ist halt auch eine Chance - und so viele Optionen haben wir gerade nicht. Vor allem - ich werfe einen betont ausdruckslosen Blick auf mein “Mittagessen” - müssen wir uns was zum Thema Nahrung einfallen lassen. Beeren und ein bisschen Obst ist vielleicht ganz okay für zwischendurch, aber auf keinen Fall auf Dauer.
“Also, wer Ideen hat - immer her damit!”
Zögernd hebe ich die Hand.
“Den Schmuck den du gefunden hast… meinst du die Spange da?”
Um mein bestes Pokerface bemüht zeige ich auf das Ding, das Zoe sich an ihre Unterwäsche gesteckt hat.
“Könnte ich… das Ding mal sehen?”
“Klar. Was ist damit?”
“Ich meine, vielleicht lässt sich damit ja irgendwas als Werkzeug für die Tür anfangen.” Mit einem Blick auf Amy (die immer noch alles andere als begeisert aussieht) füge ich schnell hinzu: “Ob wir’s dann benutzen ist ja was anderes - vielleicht klappt’s ja auch gar nicht - aber dann wüssten wir es zumindest. Di… Richs Idee mit den Waffen fände ich auch gut. Denn… so ganz unvorbereitet würde ich glaube ich auch nicht reinwollen.”
Oder anders ausgedrückt: Jetzt, wo ich drüber nachdenke, habe ich ziemlichen Schiss. Aufmachen? Okay. Reingehen? Nur in Begleitung meines Ölringer-Freundes, wenn der sich gestern schon so hilfsbereit angeboten hat. Auf alle Fälle nehme ich mir mal die Spange vor und schaue, ob man daraus etwas basteln kann, was uns mit der Tür weiterhilft. (Intelligenz/Geschick?)
09.05.2016, 18:50
Narrenwelt
"Also, wer Ideen hat - immer her damit!" ... “Ob wir’s dann benutzen ist ja was anderes - vielleicht klappt’s ja auch gar nicht - aber dann wüssten wir es zumindest. Di… Richs Idee mit den Waffen fände ich auch gut. Denn… so ganz unvorbereitet würde ich glaube ich auch nicht reinwollen.”
"Mal meine Eindrücke zusammengefasst: Unsere Toten wurden in der Nacht, ohne dass es jemand von uns gemerkt hat, vom Strand weg bis zum Bach, durch den Bach und den See, hinter den Wasserfall durch eine nun abgeschlossene Holztür geschleift. Ich hab zwar mehr Erfahrung mit der Beförderung Lebender, bin mir dennoch sicher, dass das eine Strapaze gewesen sein muss - sowas tut keiner nur weil er nicht schlafen kann. Die Tür wurde offensichtlich von Menschen gebaut. Sie abzuschließen sollte ebenfalls nur Menschen oder - deutlich unwahrscheinlicher - geschulten Menschenaffen gelingen. Es führten Spuren zum Bach und zur Tür, aber keine aus dem See oder dem Bach heraus. Diese Eigenbrötler sind also entweder Ninjas oder immer noch hinter dieser Tür, oder es führt ein anderer Weg hinaus - womöglich jenseits der Klippen vor uns. Deshalb hab ich gerade Ugur gefragt, ob er mit dem zur Verfügung Stehenden eine 25-Meter-Leiter bauen kann. Allerdings sollten wir, da geb ich Zoe und Rich Recht, nicht unvorbereitet sein - egal ob es nun durch die Tür oder die Klippen hinauf geht." Das wollte Valentijn erstmal sacken lassen.
09.05.2016, 19:14
Ligiiihh
Σ(・□・;)Was war das? Ich glaube, das ist eins dieser Tiere, die den fliegenden Schlitten von Herrn Santa ziehen... aber nein, Herr Santa gibt es doch gar nicht! Dann habe ich mir das gerade eingebildet...? '__'
Zurück zum Rollstuhl - das sonderbare Ding musste unbedingt als Neuigkeit für die anderen präsentiert werden! Doch wie würde es es bloß den anderen übermitteln? Wirklich gut reden konnte er ja scheinbar nicht.
「S–Stuhl… mit Raeder...?」, dachte er laut, um zu hören, wie das klang. Nur, um dann festzustellen, dass er wie ein Idiot wirken würde, der alle unnötig verwirrt.
Oh Mann, das ist doch total bescheuert! >__< Ich muss es anders versuchen. Vielleicht...? (•o•)
Ding! Zugegebenermaßen, nicht gerade eine Idee zum Glänzen. Nein, ganz und gar nicht... aber hepp, schwang er mit einem Mal den Rollstuhl um seinen Körper und begab sich damit zur Klippenkante. Er schaute einmal hinab, lutschte kurz am Daumen und hielt ihn zwinkernd vor sich - WUPP! Und da warf er ihn einfach mir nichts dir nichts hinunter. Als würde er einen Eimer Schmutzwasser in die Gasse schütten. Ein feines Rascheln war von dort, wo er stand, zu hören. Ihm war es gelungen, den Rollstuhl exakt auf einen laubbefüllten Baum zu werfen, der sich unweit des Walls befand. Und dort blieb er auch hängen. Hastig kletterte er die Klippe wieder hinunter - wobei er eher rückwärts wieder hinuntersprang, so beherrscht kletterte er zu den anderen zurück.
Unten angekommen, lächelte er kurz den leicht entsetzt angemaßten Gesichtern zurück, die den Fall dieses außerordentlichen unerwarteten Objekts mitbekamen und dabei zusahen, wie ein Junge im Affenzahn die scheinbar unerklimmbare Wand wieder runterkraxelte. Er begab sich in Hocke vor dem Baumstamm, sprintere auf ihn los, sprang kurz davor ab und drehte sich dabei in der Luft, um sich an den Fußsohlen am Baum wieder abstoßen zu können, flog dabei wie ein graziler Papierflieger hoch und stieß dabei den in den Ästen verfangenen Rollstuhl an, der somit abrutschte und in einer eleganten Parabelkurve herunterfiel... dabei trotzdem HOLTER-DI-POLTER am Grasgrund aufstieß. Er schaute ihn sich an: Sah eigentlich genau so aus, wie er ihn vorfand (na ja, er sah aber auch zu dem Zeitpunkt nicht allzu gut aus).
Er schleppte den Rollstuhl wieder auf seinen Schultern und rannte danit zur größten und ersten Menschenmenge, die er sehen konnte.
Wie erwartet, fand er nur ihn komisch ansehene Gesichter vor. Etwas überfordert, blickte er zurück und rang nach den richtigen Worten, die ihm partout nicht einfallen wollten. Es redeten auch manche Leute schon auf ihn zu, aber weil sie durcheinander redeten, verstand er nur wenige Wörter, die er schon gar nicht zu einem ganzen Satz zurordnen konnte. Da fiel ihm plötzlich das suspekte Gesicht eines Mädchens auf. Sie war von den Zügen her... eindeutig chinesisch!
Σ(○__○)!!
Natürlich konnte er das erkennen - Asiaten untereinander können so etwas halt sofort auseinander halten! Er ging alles andere ignorierend auf sie zu und merkte gar nicht richtig, dass sie etwas erschrak und einen Schritt vor ihm zurückweichte. Er schaute sie ganz aufgescheucht an:
「Du. Du bist Chinesin, richtig? Du verstehst doch, wenn ich so mit dir rede?」
09.05.2016, 19:16
Lynx
Während Fabian erzählte und Beeren einsammelte, widmete Ross sich lächelnd den essbaren Pflanzen. "Klingt, als wäre es nicht immer einfach gewesen, aber ihr habt als Familie zusammen gehalten, ja?" Der Feuerwehrmann nickte, während er weitersprach.
"Wie steht es bei dir eigentlich so Familientechnisch?"
Kurz überlegte der Geschäftsmann, wo er ansetzen sollte.
"Ich bin als Einzelkind aufgewachsen. Während ich klein war, hat nur mein Vater gearbeitet, aber später ist meine Mutter auch wieder ins Berufsleben eingestiegen." Fabian wirkte überrascht. "Ja, ich bin eigentlich echt bodenständig aufgewachsen.", lachte Ross. "Ich meine, viele Leute wissen durch meine allgemeine Bekanntheit, dass meine Eltern nicht stinkreich waren, aber erwarten trotzdem immer zumindest einen gewissen Wohlstand. Es ging uns auch nie schlecht oder so, aber sie haben schon hart gearbeitet. Ich bin froh, dass sie das jetzt nicht mehr tun müssen und ich ihnen was zurückgeben kann für alles, was sie für mich getan haben." Damit der Ton nicht zu melancholisch wurde, was wohl auch Fabian auffallen musste, nahm Ross eine der Beeren aus der Handfläche des gelernten Zimmermanns und ließ sie in seinen Mund gleiten. Das verstärkte seinen Hunger eigentlich nur noch mehr.
"Familie ist für mich wichtig.", schloss er seine Ausführungen ab, auch wenn es nicht wirkte, als wäre er fertig. Zumindest sah sein Gegenüber aus, als warte er auf irgendetwas. "Ich brauche nur noch keine eigene. Da gibt es... also vorher..."
Ross schüttelte den Kopf und lachte unbeholfen. "Ich weiß nicht, wohin ich mit dem Satz wollte." Lügner.
Der Geschäftsmann seufzte einmal tief und signalisierte damit, dass er nicht mehr dazu zu sagen hatte. Seine Hände waren voll mit diesem Pflanzenzeug, Fabian hatte Beeren und Kiwanos, und als er auf all das hinunterblickte verzog er das Gesicht.
"Ich weiß nicht wie es dir geht... das Zeug ist für jetzt ja echt okay, wird uns irgendwann aber echt aus dem Hals raushängen. Zumindest, falls diese Tür uns nicht zum Nahrungsmekka führt." Er deutete mit dem Kopf - da seine Hände voll waren - in die Richtung aus der sie gekommen waren und sie machten sich langsam auf den Rückweg.
"Du bist nicht zufällig neben dem Feuerwehrmann und dem Zimmermann nicht auch noch... keine Ahnung, Werkzeugmacher oder so?", fragte Ross Fabian nach kurzem Überlegen grinsend.
"Mit einer Angel könnten wir vielleicht im Meer fischen, wenn wir wieder zurück an den Strand kommen. Oder wir bauen Tierfallen im Wald. Wenn du mir einen Bogen und Pfeile baust kann ich sogar auf die Jagd gehen." "Mit Pfeil und Bogen, ehrlich?"
Ross lachte. "Jeder reiche Schnösel braucht ein herausstechendes Hobby. Naja, ich habe nie auf bewegliche Ziele geschossen, also vergessen wir das vielleicht wieder."
09.05.2016, 19:36
Daen vom Clan
Rich hatte dem Unterhaltungen aufmerksam gelauscht und war überrascht, sogar geschmeichelt, als er so oft das Wort "hat Recht" in Zusammenhang mit seinem Namen hörte.
Außerhalb des Football-Teams kam das nun wirklich zu selten vor und so grinste er einfach nur fröhlich und wunderte sich selbst ein bisschen, warum er immer wieder den Blick Brees suchte. Als gäbe es noch weitere Worte, die ausgesprochen werden mussten - und rich hatte das Gefühl, dass da wirklich nicht wenig war, was er ihr hätte sagen wollen.
Auf der anderen Seite konnte er zwar gut mit Frauen, jedoch nicht gut mit Worten und Beides war für seinen Geschmack zu häufig miteinander verwoben.
Nein, er war sich sicher, dass Worte niemals würden etwas groß verändern oder beitragen können wenn es um Frauen ging.
Männer mussten Taten... tun!
Also vertagte er das Reden auf eine andere Zeit. Auf einer anderen Insel, am besten. Und er würde stattdessen das tun was sich für ihn am Richtigsten anfühlte, nachdem ihm klar war, dass er an der Misere der Drei anderen schuld war - er würde versuchen sie zu beschützen!
Alle Drei, Hannah, Brix und Amy!
Na gut - Brix brauchte keinen Schutz.
Dann eben Hannah und Amy.
Bree jedoch war viel zu nett und zu wortgewandt, als das sie in Schwierigkeiten geriet.
Dann eben Amy.
Obwohl...Amy war zu klug, um Ärger anzuziehen.
Rich legte während seines stillen inneren Monologs den Kopf schief und verzog den Mund.
Egal - er war wie dieser Hobbit aus dem Film Conan, denn er war nach dem Sturz "der Junge, der lebte". Und er würde sie beschützen.
Zufrieden mit seiner Entscheidung und in dem festen wissen, das Richtige zu tun, trat er einen Schritt nach vorne und setzte sein strahlendweißes Lächeln auf.
"So Guys, dicke Action am Start. Was hinter der Tür lauert, spielt garantiert nicht in unserem Team. Aber ne Tür kann wirklich Funkgerät heißen, wie Einer doch vorhin erwähnt hat. Oder Leuchtpistole. Oder ein Rettungsboot. Wenn wir das Dingens also wirklich aufmachen wollen, dann sollten wir uns ein bisschen...ehm... aufrüsten." Amy sah ihn erschrocken an und Rich beschwichtigte sofort. "Ich meine ja nur...Es kann doch nicht schaden, wenn wir uns aus Ästen Basis bauen. Oder eben Speere zum Werfen und stechen. Oder vielleicht ne Machete aus dem Metall des Flugzeugs. Und hey, ich meine, wenn wir nur böse ausschauen, dann kann das ja schon reichen."
Er grinste ob des Abenteuers das vor ihm lag - wie immer vollkommen unfähig, sich aus nur ansatzweise ausmalen zu können was wirklich hinter der Tür lag und welchen Drachen sie vielleicht zu wecken im Begriff waren.
Rich hatte keine Kreativität - er hatte jedoch Enthusiasmus und einen ganzen Kopf voller Flausen.
"Also mal so in die Runde gefragt: Würde mir jemand beim Bauen helfen? Und vielleicht mit der Tür warten bis wir die Kavallerie soweit ausgerüstet haben, dass wir nicht sofort vom ersten Zombie da drin gekillt werden?"
Danach würde Rich sich mit hoffentlich weiteren Verbündeten umsehen, welche Äste Knüppel abgeben würden. Und welche gerade gewachsenen Äste sich würden anspitzen lassen. Und sollte die Suche zu schlecht verlaufen, würde er sich durch den Wald schlagen und am Flugzeug seine Suche fortführen.
Gerade verbogenes Metall würde und könnte brauchbare Uruk-Hai-Säbel abgeben.
09.05.2016, 19:38
wusch
Fabian nickte. Er hatte sich nie wirklich mit Ross Leben beschäftigt und das den Klatschzeitschriften und deren Lesern überlassen. Selbst hatte er tatsächlich lediglich gewusst, das Ross sein vermögen nicht geerbt, sondern es sich selbst erarbeitet hatte, so wie ein Großteil der Internetmillionäre. Schön zu hören dass du in einer normalen Familie aufgewachsen bist, also im finanziellen Sinne und der gleichen. meinte Fabian und fügte den klassischen, deutschen, "Ich bin kein Nazi" Rückversicherungssatz hinzu. Denn versteh mich nicht falsch und es mag sich vielleicht wirklich seltsam anhören aber ich beneide die Kinder berühmter Eltern nicht, ganz im Gegenteil. Wie sollen sie jemals ein normales Leben haben. Ein gutes Beispiel ist das englische Königshaus. Jede einzelne Tat und jeder dumme, jugendliche Fehltritt wird in der öffentlichkeit breit getreten und sie haben niemals ein wirkliches Privatleben. Ich kann durchaus verstehen warum manche Berühmtheiten ihr Privatleben so sehr abschirmen. Löws Frau z.b. sieht man ja auch fast nie in der öffentlichkeit. erklärte er seine Äußerung etwas genauer, während sie sich langsam auf den Rückweg machten. Löw ist der Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft. fügte er noch nach einem Moment hinzu, als ihm einfiel, dass Ross nicht zwingend wissen musste wer das war, da Fußball in den USA nicht so berühmt war. Er spürte zwar das da noch etwas war, allerdings wollte er nicht nachbohren, schließlich kannten Ross und er sich noch nicht einmal einen ganzen Tag und sie würden wohl noch ein bisschen Zeit haben, bevor sie hier heraus geholt wurden.
"Du bist nicht zufällig neben dem Feuerwehrmann und dem Zimmermann nicht auch noch... keine Ahnung, Werkzeugmacher oder so?", fragte Ross Fabian nach kurzem Überlegen grinsend.
"Mit einer Angel könnten wir vielleicht im Meer fischen, wenn wir wieder zurück an den Strand kommen. Oder wir bauen Tierfallen im Wald. Wenn du mir einen Bogen und Pfeile baust kann ich sogar auf die Jagd gehen." "Mit Pfeil und Bogen, ehrlich?"
Ross lachte. "Jeder reiche Schnösel braucht ein herausstechendes Hobby. Naja, ich habe nie auf bewegliche Ziele geschossen, also vergessen wir das vielleicht wieder."
Leider nein, da hören meine Talente dann auch schon auf. Ich bin schon froh genug vor einer Weile mal duch eins der Pfadfinderbücher meiner Schwester geblättert zu haben als mir langweilig war und ich noch nach meinem Krankenhausaufenthalt bei meinen Eltern war. Fabian hatte nicht wirklich ein Problem damit seine Verletzung und den dadurch verbundenen Aufenthalt im Krankenhaus zu erwähnen, da er sich dafür nun wirklich nicht schämen musste und alle anwesenden es so oder so schon gesehen hatten. Sonst hätte ich vielleicht garnichts gefunden.
Und verwerf die Idee mal nicht gleich Ross, deine Bogenschusskünste könnten uns durchaus helfen uns satt zu bekommen. erwiederte er prompt als Ross die Idee mit Pfeil und Bogen verwarf. Ich bin ein Zimmermann und kein Bogner aber ich weiß zumindest wie man Holz bearbeitet. Es wird eine Weile dauern aber wenn ich mich mit anderen zusammen setze, bekommst du dein Sportgerät vielleicht. Ich habe nur noch keine Ahnung wie wir an eine Sehne heran kommen. EInen Biegsamen Ast gibt es sicher. Außerdem, ich habe auch schon eben beim Sammeln überlegt, einen Speer zu basteln, mit dem man Jagen oder Fischen kann. vielleicht sollten wir damit anfangen und dann zum Bogen übergehen, denn ein Speer ist sicher leichter zu machen. überlegte er laut als sie sich der Gruppe wieder näherten.
Und wenn wir ganz großes Glück haben, können wir Pfeilgift herstellen, dann hättest du was gegen deine lästigeren Konkurrenten wenn wir wieder zurück sind. scherzte Fabian und lachte. Er hatte sich einfach nicht zurück halten können. Er musste diesen Witz einfach machen.
09.05.2016, 19:53
Shinshrii
Nachdem Zoe sie direkt nach ihrer kleinen Rede derart angefahren hatte, war Amy noch kurz stehengeblieben und hatte vergeblich nach Worten gesucht, um der älteren Frau klar zu machen wie sehr sie sie falsch verstanden hatte - doch noch bevor sie mehr als nur ein "äh" oder "aber" herausbekommen konnte, hatte Zoe sich schon wieder abgewandt und war zurück zum See gestapft.
Na herzlichen Dank. Das kommt also heraus, wenn man die Leute zum Nachdenken bringen soll - wie kann man nur so doof und kurzsichtig sein?! Die Augen verdrehend wendete sie sich wieder zu den übrigen Anwesenden, und stählte sich innerlich schon gegen die unvermeidliche Tirade des nächsten ach so vernünftigen Erwachsenen, der ihr mir Sicherheit gleich auch noch über den Mund fahren würde - und war mehr als positiv überrascht, dass stattdessen als nächster Richard das Wort ergriff, und ihr tatsächlich zustimmte.
Immer noch bei seinem Anblick irgendwo zwischen Wut, Erleichterung, und Stolz auf sich selbst gefangen, konnte sie ihn zwar nicht so recht anschauen, aber als er dann weitere Ausführungen darüber machte, dass man erst einmal nach Spuren suchen sollte, konnte sie nicht anders als zustimmend zu nicken. Mehr Infos darüber was hier eigentlich los ist - oh ja, mehr Daten wären auf jeden Fall gut!
Eine halbe Stunde später, und gerade mitten im Sezieren einer dieser Kiwanos, die jemand mitgebracht hatte - "Iss sie doch einfach, und schau nicht so mißtrauisch - das ist Natur pur, die wird dir gut tun!" kommentierte Bree neben ihr (wenig hilfreich, ugh) - wurde Amy abermals überrascht. Wie auch immer Rich auf sie eingeredet hatte, Zoe schien sich merklich gefangen zu haben, und auch bei den übrigen Leuten, die dann nach und nach das Wort ergriffen, schien der Gedanke endlich Fuß gefasst zu haben, daran dass man gegenüber den Unbekannten hinter der Tür vorsichtig sein sollte.
Ein Glück, dass die Leute doch noch vernünftig geworden sind und auf mich hören! Zufrieden lächelnd kaute sie am letzen Stück ihrer Kiwano herum, als plötlich Bewegung in die Leute neben ihr kam, und diese zurückwichen um den Blick freizugeben auf diesen kleinen asiatisch aussehenden Jungen, der gerade einen.... was das ein ROLLSTUHL? Verdutzt stand Amy auf, und wich dann überrascht zurück als der Junge schnurstracks mit dem Ding auf sie zukam.
「Du. Du bist Chinesin, richtig? Du verstehst doch, wenn ich so mit dir rede?」
"Äh, ja, ich..." Amy blinzelte und wechselte dann auf Kantonesisch um. 「Ja, ich verstehe dich. Aber ich spreche nicht viel oder gut. Meine Großeltern sind aus China. Ich bin nicht von dort.」 Puh, war das alles richtig? Für so einfache Unterhaltungen - und ganz, ganz kurze Sätze - mochte es gerade so reichen, aber hoffentlich blieb es auf diesem simplen Niveau.
「Ähm...」 Sie deutete auf den Rollstuhl. 「Wo hast du dieses Ding denn gefunden? Hier im See?」 Und als würde es ihr jetzt erst auffallen, dass das doch gerade etwas unhöflich war, setzte sie noch hinterher: 「Und wie heißt du eigentlich? Ich bin Amy.」
09.05.2016, 21:50
DSA-Zocker
Iker hatte die blaue Haarspange an sich genommen. Hmm... vielleicht konnte man ja irgendetwas mit ihr anstellen, um dann, wie in den Detektivromanen ... äh, Krimis, das Türschloss zu knacken. Es war zwar sicherlich nicht die Ausrüstung, die er gewohnt war, mit der er es an den Türschlössern daheim geübt hatte, aber irgendwie würde es bestimmt klappen. Dieses metallene Stück in der Mitte, wenn er das ein wenig zusammendrückte, würde es bestimmt funktionieren. Er friemelte ein bisschen an der Haarspange herum, bis er schließlich zufrieden war. So konnte man es bestimmt zumindest einmal versuchen.
[Aufgabe erweitert]:
Verschlossene Tür: Mit dem improvisierten Dietrich müsste sich die Türe doch öffnen lassen. Geforderte Eigenschaft: Geschick, erschwert um 15%
Es gab doch immer noch diese Metallstange von gestern, die hatten sie sogar mitgenommen und die würde doch bestimmt einen guten Knüppel abgeben. Auch wenn er nicht Baseball spielte, Rich konnte doch bestimmt damit zuschlagen. Aber nur diese eine Waffe würde nicht reichen. Also ging er zum Waldrand, suchte, ob er noch weitere Waffen auftreiben konnte. Und wer in einem Wald nach Ästen sucht, der wird auch fündig! Als er nach kurzer Zeit den Wald wieder verließ, hatte er problemlos zwei massive Äste gefunden, die sich gut als Keule eignen würden. Dazu dann noch einen etwas dünneren Ast, der vielleicht nicht so stabil war, aber dafür unangenehm spitze Dornen aufwies. Und wenn sich zeigen sollte, dass sie noch mehr brauchen würden, dann lieferte Mutter Natur einen beinahe unerschöpflichen Nachschub. Na bitte, immerhin lief jetzt doch mal was gut.
Erhalten: 2x[Holzkeule] und [Ast mit Dornen]
10.05.2016, 08:52
Eddy131
Die Sonne hatte noch nicht ihren höchsten Stand erreicht, und dennoch war der Tag schon so Ereignisreich gewesen. Aber nicht nur Tag 2 ihrer Safari-Tour, sondern auch die Enthüllung des gestrigen Tages war für Sam nicht verblüffend, aber dennoch unerwartet gewesen. Und unerwartet Folgenreich.
Um sein Bein zu schonen hatte er sich zum Schlafen möglichst Nahe an die "Hütten-"wand gelegt, um zumindest eine kleine Kuhle zu schaffen, so dass es nicht dauernd von im Schlaf sich bewegenden Körpergliedern getreten und gestoßen wurde. Er war so langsam in den Bereich des Wegdämmerns gekommen, als ein lauter Knall direkt neben seinem Kopf ihn aufschrecken ließ. Besten Dank... Das waren wohl Rich und Zoe, die ein wenig herumblödelten. Rich war eh den ganzen Tag so aufgedreht gewesen, vielleicht war es ganz gut, dass er jetzt wieder ein wenig scherzen konnte. Sams Gedanken fingen schon wieder an Richtung Träume zu wandern, als er mit einem Schlag wieder hellwach war, effektiver als beim Schlag gegen die Wand davor.
"Bist du wirklich so naiv?"
"... - Du bist 'ne Nutte."
Er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Ich hab mich bestimmt verhört... Gut, er hatte sich tief hinten in seinem Kopf so ein paar Gedanken dazu gemacht, wer sie war und was sie wohl machte. Es wäre wohl auch gelogen, wenn ihm ein waagerechter Beruf nicht in den Sinn gekommen wäre, bei ihrem Aussehen, den Klamotten und ihrem ganzen Auftreten, aber das so ausgesprochen zu hören war dann doch was anderes. Was ganz anderes.
"Und? Irgendwelche Meinungen?"
So souverän wie Rich hätte er in dem Moment wohl nicht antworten können, aber was sollte er jetzt, wo er unfreiwilliger "Mitwisser" war, machen? Zoe war immer noch die selbe Zoe. Eine Zoe, die er dazu kaum kannte. Was dachte er also von ihr? Er hatte sie bewundert, ihr selbstbewusstes Auftreten, ihre Schönheit und in gewisser Weise auch ihre sorglose Art alles anzupacken als wäre sie unverwundbar. Aber da war noch mehr. Sam hörte in sich hinein. Schuld. Schuld? Nicht sie, sondern er fühlte sich Schuldig. Nicht wegen ihrer Arbeit. Es war auch keine Scham. Er schämte sich nicht für sie oder wegen seiner Gedanken ihr gegenüber. Aber was dann? Sie war ein Mensch, und was Sam bisher sehen konnte auch kein schlechter. Sie hatte gute und schlechte Seiten, eben wie alle anderen auch. Und dennoch war Sam dabei, sie in eine Gesellschaftliche Schublade zu stecken. "Prostituierte" stand darauf - selbst in seinen Gedanken konnte er sie nicht "••••" oder "Nutte" nennen, das erschien ihm.. respektlos. Das war seine Schuld. Zoe sah sehr gut aus und benahm sich teilweise wie die Darstellerinnen diverser Filmproduktionen im "Low-Bereich". Zoes Einquartierung in diese zweifelhafte Schublade fand vor dem von ihm unfreiwillig belauschten Geständnis statt, bevor er wusste, dass sie tatsächlich ihren Körper verkaufte. Sam fühlte sich mies dabei, mehr als er gedacht hätte. Das war das erste mal, das Sam sich wirklich Gedanken darüber machte, wie er die Welt sah, das erste mal, dass er sich selber mit einem gewissen Abstand betrachtete. Und er war schockiert. Er fand vieles an sich, das er bei Anderen stark kritisiert und verurteilt hätte.
Lange lag Sam diese Nacht noch wach. Seine Umgebung nahm er dabei nicht wahr. Er lag nur da und traf Grundlegende Entscheidungen und überdachte sein bisheriges Weltbild. Vielleicht hatte dieser Absturz ja sogar etwas gutes und Sam ging als charakterlich gestärkter Mann aus dieser ganzen Sache heraus? Aber das wird wohl die Zukunft zeigen müssen.
Eine seiner Entscheidungen war, sein Schubladensystem zu überdenken. Er zerstörte nach und nach sämtliche bisherigen Fächer wie "Böse" & "Gut", "Idiot", "Angeber", "Streber", "••••••••••" und "Prostituierte, aber auch "Freunde", "Familie", "Mag ich" und "Liebe ich". Er hatte Menschen immer viel zu schnell zu bestimmten Eigenschaften degradiert und alles andere ignoriert, was diese Person ausmachte. Und dazu klangen die wenigsten dieser Kategorisierungen wirklich nett.
Nachdem das getan war Stellte er sich eine neue Schublade Nein! Keine Schubladen mehr, die man einfach zuhauen kann.. Häuser.. oder ein neues Zimmer in seinem Gedankenhaus vor, und die erste Tür erhielt den Schriftzug "Zoe".
Endlich zufrieden mit sich und der Welt schlief er ein.
Um direkt wieder geweckt zu werden. Reges Treiben um ihn herum. Obwohl es noch recht früh war und er kaum 5 Stunden geschlafen haben konnte, fühlte er sich erstaunlich wach und frisch. Mit letzter Nacht waren auch viele seiner Sorgen verschwunden. Ihm kam es vor, als wäre er neu geboren worden, ein völlig neuer Anfang. Abgesehen von leichten Kopfschmerzen und einem leicht geschwächtem Bein fühlte er sich wirklich gut - was ihm aber auch irgendwie passend erschien. Sein Kopf wurde komplett erneuert, und jede Geburt ist verbunden mit Schmerzen, also sollte sein Kopf wohl auch etwas weh tun. Sam stand mit Hilfe seiner Krücke auf, ging zur Tür und lächelte in die morgendliche Sonne und freute sich des herrlichen Tages.
Während der mehrstündigen Wanderung durch den Wald versuchte er mit möglichst vielen der anderen zu reden und fertigte für jeden ein eigenes Zimmer an. Viel mehr als Smalltalk kam kaum zustande, aber man soll ja klein anfangen, somit begnügte Sam sich damit.
Das der ein oder andere Misstrauisch wegen seiner scheinbar unerschütterlichen Ruhe war und der ein oder andere ihm neidische Blicke zuwarf, bemerkte er kaum. Sie machten sich wohl Sorgen, ob das ein Zeichen eines baldigen Zusammenbruchs war und beobachteten ihn deshalb etwas misstrauisch.
Neidisch waren sie wegen ganz profaneren Gründen: Die Mücken ließen ihn in Ruhe. Als Einzigen. Sam wusste auch nicht, woran das lag, aber er hatte nie Probleme mit Mückenstichen gehabt. Die mochten anscheinend sein Blut nicht oder konnten ihn nicht riechen. Keine Ahnung. Er freute sich nur, dass es so war und verschwendete sonst kaum einen Gedanken daran.
Sam hatte eine Mission. Beobachten.
Er sprach bei jeder Gelegenheit mit den Anderen, fragte sie, wie es ihnen ging und richtete ihre Gedankenzimmer weiter ein. Er versuchte sie zu verstehen, wirklich zu verstehen. Er wusste, dass er noch ein Anfänger war und nicht gleich in die Seelen der Menschen blicken würde können, aber jetzt ging er ohne Scheuklappen durch die Welt, schaute nicht nur darauf, was für Vorteile er aus den Anderen ziehen konnte, sondern ging auf sie ein. Zumindest versuchte er es. Die Schmerzen in seinem Bein hatte er als Erinnerung dafür bestimmt. Sie waren permanent da und wenn er unvorsichtig war meldeten sie sich penetrant zu Wort, also versuchte Sam seinem körperlichen als auch seinem seelischen Schmerz vorzubeugen und auf seine Umgebung zu achten.
Er schaute sich die Leute an. Was sie machten, wie sie es machten und versuchte herauszufinden, warum sie etwas machten. Was dachten sie dabei? Welche Gefühle offenbarten sie damit?
Er versuchte die Leute nicht anzustarren, wobei Zoe und Bree es ihm Zeitweilig richtig schwer machten. Nicht werten, nicht verurteilen, nimm sie an, sie sind, wie sie sind und dass muss nichts schlechtes sein.
Allein das zu denken fiel ihm schwer. Immer wieder dachte er an Zoes Geständnis den Abend zuvor. Sam wusste nicht, ob er verschämt wegschauen sollte oder was er sonst mit seinen Augen machen sollte. Er war nun mal ein Mann, neues Weltbild hin oder her. Und "zieht sich gerne vor anderen aus" gehört ebenso zu ihrem Charakter wie "Prostituierte" oder "ist sehr Hilfsbereit". All das macht sie aus. Würde man eine dieser Eigenschaften weg nehmen, hätte man nicht mehr Zoe sondern einen völlig anderen Menschen. Das musste Sam sich immer und immer wieder einreden, den das Denken fiel im erstaunlich schwer, solange die beiden Schönheiten in seinem Blickfeld waren.
So merkte er auch kaum, wie Rich plötzlich die Klippe herunterfiel. Wo kam der den plötzlich her?
Bewusst, dass er mit seinem Bein nicht der schnellste sein würde überließ er es den anderen zu helfen, zumal er im ersten Moment viel zu schockiert war um adäquat zu reagieren. So stand er einige Momente wie versteinert und blickte auf die leblose Gestalt im Wasser, bis er sich langsam auf den Weg zum See hinüber machte. Rich.. Sam kannte diese Art von Typ. In seiner Schule gab es damals auch einen davon. Reiche Eltern, immer das neueste Handy, Markenklamotten, jedes Jahr ein neues cooles Fahrrad. Nicht der schlauste, kommt aber immer mit allem durch und ist unglaublich sportlich, dazu auch noch beliebt bei den Mädels.
All das traf zweifellos auf Rich zu. Da Sam jedoch keine "Macho"-Schublade mehr hatte, packte er diese Eigenschaften in Richs eigenes Gemach in seinem Gedankengebilde. Aber es kamen noch andere Eigenschaften hinzu, und das machte Sams neues "Ich" aus: "Unsicher". "Heimlich verliebt". "Beschützer".
Sam war selbst erstaunt, was man alles entdeckte, wenn man wirklich hinschaute. Es war so offensichtlich, warum hatte er früher sowas nie gesehen? Rich mochte die andere Nack.. Bree. Und trotz seines großmauligen Getues sorgte er sich um seine Freundinnen und beschützte sie.
Seine Gedanken wurden abrupt unterbrochen, als Brix plötzlich vor ihm stand.
"Yo, Sammie"
So hatte ihn schon lange niemand mehr genannt. verwirrt blickte "Sammie" auf.
"Alles klar? Du siehst scheiße aus!"
Sie war ihm von allen das größte Rätsel. Die Anderen konnte Sam mittlerweile einigermaßen einordnen. Sie war schwieriger. Sein erster Eindruck war "Zicke", bestenfalls "Emo". Doch im laufe des Tages änderte sich seine Meinung über sie. Sie sah sich selbst wohl als Rebellin und wollte auch so wahrgenommen werden, zumindest tat sie alles dafür. Doch da war mehr. Wie bei Rich spürte Sam eine Unsicherheit hinter ihrem Auftreten. Nein, nicht wie bei Rich. Das war anders. anders und.. intensiver.
" Aber ich habe schon größeren Arschlöchern als dir ihre Wunden versorgt. Also... soll ich mir das mal angucken? Nicht, dass ich am Ende wegen unterlassener Hilfeleistung im Dschungelknast lande, oder so."
Rich will seine Leute beschützen. Und seine Unsicherheit kommt daher, dass er... möglichst angenommen werden will. Er will alles richtig machen, um ein Teil vom Ganzen zu sein, um nützlich zu sein und sein Umfeld und seine Privilegien zu beschützen. Sam wusste nicht, ob das wirklich stimmte, aber so war sein Eindruck von ihm. Und all seine Handlungen, vom vorpreschen die Klippe hoch bis hin zu seinem Umgang mit den 3 Mädels verstärkte Sam in dieser Ansicht.
Brix... war ein anderes Thema. Sie wollte sich nicht selbst im Mittelpunkt sehen, sondern auf das ungerechte in der Welt hinweisen. Das Bewies ihr Angebot. Sie hat Sam's Wunde gesehen und wollte ihm helfen. Ihn würde es nicht wundern, wenn sie schon die ganze Zeit auf dem Weg hierher nach einer Möglichkeit gesucht hatte, um zu helfen. Ihre Worte sollten davon ablenken, dass sie gerade etwas nettes tut, dass sie gute Eigenschaften hat. Sam hatte das Gefühl, das die junge Amerikanerin sich selbst dafür bestrafen wollte, was alles in der Welt schief lief. Oder vielleicht auch nur dafür, was in ihrer persönlichen kleinen Welt schief lief. Sie wollte anscheinend, das man wütend auf sie war, dass man auf Distanz ging. Aber Sam empfand nichts dergleichen. Sie wollte keinen Lob, was es um so lobenswerter machte. Sie wollte etwas verändern und hatte die größten Ansprüche dabei gegen sich selbst.
Er hielt ihr bereitwillig seinen Kopf hin. Und wohl mit deutlich mehr Wollen als Können verarztete sie ihn.
Obwohl es äußerst schmerzhaft war schaute er weder seine Wunden an, noch auf das, was sie mit ihren Händen machte, sondern beobachtete ihr Gesicht. Sie drückte immer wieder auf seinen blauen Fleck und auf die anderen, kleineren Blessuren. Erst dachte Sam, er hätte sich in ihr getäuscht und sie hätte tatsächlich eine böswillige Ader, doch dann fielen ihm die leichten Zuckungen um ihre Augen auf, jedesmal wenn sie ihm Schmerzen zufügte. Das war keine Freude, sondern Schuldbewusstsein. Sie ärgerte sich über sich selber, dass sie es nicht besser hin bekam und er dafür der Leidtragende war.
Als sie endlich fertig war richtete sie sich auf und wollte direkt wieder davon gehen. Sie schaute ihm dabei nicht einmal in die Augen.
Schnell griff er nach ihrer Hand, damit sie stehen blieb. Verwirrt drehte sie sich zu ihm zurück während er sie losließ.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht, aber so gut er konnte lächelte er sie an und sagte "Danke. Ich bin froh über deine Hilfe." Und nach einem kurzen Moment fügte er hinzu "Du bist ein guter Mensch. Vergiss das nicht.".
Gefühle. Eine seltsame Sache. Seine Gefühle für Brix waren... seltsam. Solche Gefühle hatte er noch nie gehabt. Es war nicht wie bei Zoe, für sie hatte er eher distanzierte Gefühle. Bewunderung und auch Verlangen; aber aus der Ferne. Mehr konnte er sich bei ihr nicht vorstellen. Seine Gefühle in diesem Moment für Brix waren anders. Näher, ja, aber auch sonst von einer anderen Qualität. Keine Schwärmerei. Kein Mitgefühl - oder doch, auch, aber nicht nur. Liebe... das war es - aber nicht so, wie er bisher darüber dachte. So stellte Sam es sich vor, eine Schwester zu haben. Stolz auf ihren Charakter, Mitleidend bei ihren Schwächen und verstehen, was sie bewegt.
Er hatte nie Geschwister gehabt, aber er sah in Brix ein Stück weit sich selber. Sein Versuch, alles richtig zu machen, ungeachtet der Konsequenzen, sein Verstecken und seine Flucht vor seinen "Ruhm", den Lob - und die damit einhergehende Anfeindung andererseits. Genau wie bei ihr. Es äußerte sich nicht auf gleiche Art, aber die Gründe waren die selben.
In dieser Ähnlichkeit spürte er das Gefühl von "Familie", und ohne das er - oder auch sie - etwas dagegen tun konnte, trotz all ihrer groben Worte und ihrer schwierigen Persönlichkeit hatte sie einen festen Platz in seinem Herzen bekommen. Einfach so. Und Sam freute sich darüber.
Bevor er richtig darüber nachdenken konnte lächelte er noch etwas breiter und sagte "Ich mag dich.". Er meinte es geschwisterlich-freundschaftlich. Oder war da mehr? Nein, Sam glaubte nicht. Er mochte sie, sehr sogar. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass da nicht mehr draus werden konnte. Nicht nur von seiner Seite, sonder auch von ihr. Da schwebte etwas in der Luft, das Sam nicht genau greifen konnte.
Er hatte wieder mit einem fäkalbehaftetem Spruch oder etwas ähnlich obszönem gerechnet, aber sie legte nur ihren Kopf schief, grinste ihn mit einem irgendwie gequälten Gesichtsausdruck an und zog ohne ein weiteres Wort von dannen.
Irgendwie fand er ihre Reaktion süß. Wahrhaftig: Wenn er eine Schwester haben sollte, dann sollte sie exakt so sein wie Brix. Dann wäre er wohl der glücklichste Bruder der Welt.
Kurz darauf stand Rich plötzlich wieder in der Runde und antwortete auf Zoes Frage was denn jetzt zu tun sei damit, dass sie Waffen bräuchten. Noch bevor er zu Brix rüber sah wusste er, dass Rich damit einen Fehler begangen hatte und wieder umspielte ein Lächeln seine Mundwinkel.
10.05.2016, 10:33
Ligiiihh
Er konnte sein Glück kaum fassen. Innerlich tobten zwei akrobatikbegabte Zwillinge bei ihm umher und schlugen vor lauter Freude Räder. So sehr, dass er fast selbst damit angefangen hätte. Sie versteht mich, omg! ♪( ´ ▽ ` )ノ
「Du verstehst mich! Oh Mann, du verstehst mich! Das macht mich gerade so glücklich!」, schoss es ihm freudestrahlend aus dem Mund heraus, bis er merkte, dass er sich etwas... wie würde man sagen, out-of-the-place verhielt, 「'tschuldigung, das war etwas peinlich. Mach dir keine Sorgen, ich spreche auch nicht so gut Kantonesisch, aber Englisch noch viel weniger! Aber eigentlich sprichst du doch ganz gut, man würde keinen Akzent raushören, wenn man's nicht wüsste!」
Er hätte fast nicht gemerkt, dass er vom Thema abwich, wenn Amy nicht unaufhörlich den Rollstuhl auf seinen Schultern beargwöhnt hätte. Er stellte ihn kurz runter und klopfte einmal drauf.
「Das Ding hier... uhm, ein "Rollstuhl"... (?) fand ich, als ich die Klippen da oben raufgeklettert bin. Ist das nicht seltsam? Glaubst du, hier wohnen irgendwelche Menschen? Oder meinst du, das hat etwas mit den verschwundenen Leichen zu tun?」
Ihm beschäftigten diese Fragen so sehr, dass er gar nicht richtig realisierte, dass er sich immer noch nicht vorgestellt hatte. Wahrscheinlich verdrängte er die Antwort darauf, weil er selbst nicht wusste, was er eigentlich da großartig sagen könnte.
「Na ja, wie auch immer: Könntest du den anderen sagen, was ich gefunden hatte? Ich kann ihnen das selbst nicht so gut erzählen, weil ich mich etwas für mein schlechtes Englisch schäme.」
10.05.2016, 13:12
MeTa
"Rich hat vorgeschlagen, Waffen zu basteln."
"Oder eben Speere zum Werfen und stechen. Oder vielleicht ne Machete aus dem Metall des Flugzeugs."
Brittney hatte nicht die filigransten Finger bewiesen, als sie Sams Wunde versorgte. Die Behandlung über sah er aus, als würde er vermuten, dass die eigentlich geschicktere 19-Jährige ihm absichtlich wehtun würde. Das hat sie nicht getan - doch ihr lag auch nichts daran, dieses mögliche Missverständnis aufzuklären. Am Ende erwischte er sie dann doch eiskalt, indem er ihr unnatürliche Nettigkeiten an den Kopf warf. Sie hatte keine Ahnung, woher das so plötzlich kam, wurde nur noch mehr verwirrt als sie es ohnehin schon war. So verwirrt, dass sie sich nicht mal zu einer spöttischen Bemerkung hinreißen ließ.
Ihre Nerven lagen blank. Und es war nicht mal total offensichtlich, wieso. Die Nacht in Umständen fernab von gemütlichen Betten zu verbringen, war nichts Neues für die Freizeit-Rebellin. Normalerweise tat sie das ungezwungen. Doch normalerweise konnte sie sich dafür auch einen Ort ihrer Wahl aussuchen. Der musste keinen Komfort bieten, aber für die Dauer ihres Aufenthalts ihr gehören. Sie hatte auch keinen Problem damit, ihn zu teilen. Doch mit diesen wild zusammengewürfelten Leuten zu teilen - ohne die Möglichkeit, sich gefahrenfrei zurückzuziehen, wenn ihr danach war - ... das war ein Problem.
Und jetzt zerschnitten sie ihre zu fragilen Drahtseilen gespannten Nervenstränge fast mit Absicht. Diese...
"Also mal so in die Runde gefragt: Würde mir jemand beim Bauen helfen? U-"
Du blöder...
In ihrem Inneren formte Brix - die jetzt auch zu hundert Prozent Brix war - ihre Hasstirade bereits. Selbst wenn man diesen Menschen alle Mittel nahm, war dies die Art und Weise, wie sie Probleme lösen wollten. Wäre das hier ein Test gewesen, stünden sie nun am Punkt des Scheiterns. Es dauerte noch, bis Richard vom Waldrand zurückkam und sie ihre Gedanken nicht mehr für sich behalten konnte. Aus der Pose, die wohl entspannt hätte wirken können, stand sie auf, vor allem da sie sich ohnehin nicht mehr halten konnte.
"Ihr seid echte Helden", sprach sie zu Dick und Zoe. Nur Ersterer war wohl einfach genug, um den Vulkanausbruch an Ironie nicht zu bemerken, der in ihren Worten steckte. Doch sie hatte nicht vor, es dabei zu belassen.
"Jeder schnappt sich eine Waffe? Zur Verteidigung, ja? Hey, hier sind bestimmt ein paar Südstaatler-Affen dabei, die ihre Waffe von zu Hause mitgenommen haben. Bringen wir doch jedem das Schießen bei - und wenn sich ein Schuss löst und jemand verletzt wird, ist das halt passiert. Am besten wir schmeißen eine Handgranate hinter die Tür oder lassen uns vom klugen Köpfchen hier..." - sie deutete auf Ross, der sich in einem Gespräch mit dem Feuerwehrmann befand - "...verraten, wie man eine scheiß Atombombe baut. Und dann schmeißen wir sie sicherheitshalber über die Klippen direkt auf die andere Seite, damit wir sicher gehen, dass da auch niemand ist, der UNS NOCH MEHR FUCKING LEICHEN KLAUT. LEICHEN! Wenn sie einen von uns entführt hätten... aber fucking Leichen? Wen interessiert das denn? Meint ihr, die wären nicht schon 'ne Gefahr geworden, wenn sie das sein wollten? Die können ja nicht damit rechnen, dass ihr zu dumm seid, 'ne fucking Tür zu öffnen! Aber egal - erschlagen wir halt die Leute. Aber nicht ohne ihnen vorher ihre Rollstühle zu klauen. Diese körperlich Behinderten sind halt ECHT eine große Gefahr im Atlantik. Ey... ich fass es nicht. Ihr redet euch die Situation zu Recht, wie ihr... ihr seid die fucking USA. Ihr redet euch Angst ein und regelt mit Waffen, ohne dass es einen Verdacht auf Gefahr gibt. Wärt ihr Vollidioten mal so vorsichtig beim Einsteigen ins Flugzeug gewesen, häh? Fickt euch, ernsthaft. Euch selbst geil finden tut ihr ja eh schon, also... fickt euch! Eure faschistische Scheiße könnt ihr ohne mich machen."
Und mit diesen Worten machte sie sich auf, um wütend davonzustapfen, sich wohl bewusst, das wer weiß wie viele Augenpaare auf ihr lagen und sie wahrscheinlich für die Idiotin hielten, ihre Worte sicher nicht stillschweigend hinnahmen.
10.05.2016, 20:28
Daen vom Clan
"Holy shit, was ein Abgang...", dachte sich Richard und blickte Brix mit offenem Mund nach.
Dass sie im Grunde gegen alles war, war zwar ein offenes Geheimnis, aber dieser Auftritt war selbst für ihre Maßstäbe ein echt starkes Stück.
Das erinnerte ihn an die nicht untergehen wollende Legende, wonach Brix angeblich zur Heldin des Automobil-Clubs aufgestiegen war.
Gerüchteweise hatten die Lehrer damals den Schülerparkplatz eingestampft und zu Parkplätzen alleine für Lehrer gemacht. Und mitten in der Pause soll eine unbekannte Gestalt mit einer Sprayflasche auf die Motorhaube der meisten Autos sowas wie "Parkfaschist" als Graffiti draufgesprayt haben.
Aber ob das wirklich Brix war, also Brittney, das kleine Mädchen, das er aus dem Kindergarten kannte und mit dem er quasi groß geworden war.
Er hatte keine Ahnung was mit ihr los war, er checkte im Moment eh kaum was.
Das Leben war auf der High School so schwierig geworden. Alles veränderte sich so rasend schnell.
Vor allem die Eltern und die Lehrer begannen so krass in ihrer Logik abzubauen und so häufig falsch zu liegen, es war krass, wie Erwachsene die Welt am Laufen halten konnten mit so wenig Ahnung...
Egal - was Rich wusste, war, dass die nervige Brix gerade alleine in den Wald gelaufen war und das war nicht klug, solange die Zombiekillerkannibalen ihr Unwesen trieben.
Da die anderen ihr schweigend - teils betroffen, doch auch empört und genervt - ihr nur hinterher blickten, fasste sich Richard ein Herz und stiefelte ihr hinterher, auch wenn sein Rücken unangenehm ziepte und er von seinem Absturz sicher noch einen tollen blauen Fleck zurückbehalten würde.
Es war gar nicht so einfach, mit ihr Schritt zu halten und aufzuholen, dafür, dass sie Sport für "testosterongeschwängerten Schwanzvergleich von Leuten, die sonst nichts können" hielt, war sie wirklich gut unterwegs.
"DICKY, du bist ohne Scheiss die letzte Person, die jetzt sehen will.", herrschte sie ihn an, als er dann aufgrund seiner Sportlichkeit doch aufholte und Rich blieb erstmal verdattert stehen, als wäre er gegen eine Wand gelaufen.
Beleidigt rief er ihr hinterher: "Aber dafür auch die Einzige, die das tut."
"Das tust du schon seit dem Kindergarten ohne Erfolg...", stichelte sie, bemerkte aber, dass Richard die Spitze nicht verstand.
"Fandest du den Plan echt schlecht oder war das Sarkassismus, Brix?", fragte er die Emo, als er sich neben ihr durch das Buschwerk hackte.
"Wow, du bist in Wirklichkeit noch viel dämlicher als auf deine Promovideos auf Facebook."
"Ha erwischt!", grinste der Sportler "Du schaust dir meine Promovideos echt an? Wie fandest du das eine Coole in Schwarzweiß und Slomo wo ich..."
Brix fuhr herum und herrschte ihn an: "Checkst du es nicht? Ich will meine Ruhe haben, du beschissene Klette. Warum gehst du nicht zu deinen neuen besten SS-Freunden und tretet ein paar Türen ein. Vielleicht habt ihr Glück und die Bewohner dahinter sind schwarz, dann könnt ihr sie auf euren Plantagen Baumwolle pflücken lassen."
Genervt stapfte sie wieder voran und wie ein begossener Pudel, die Hände in den Hosentaschen und die Keule in den Gürtel gesteckt, schlurfte er ihr hinterher.
"Wieso haust du nicht einfach ab, Dickey?"
Richard schürzte die Lippen und und sein Blick war tatsächlich mit treudoof gut umschrieben. "Weil du nicht alleine sein solltest. Ich will nicht dass dir was passiert, weil..."
"Ach du Scheisse, wenn du jetzt sagst, dass du ein strahlender Ritter ohne Kackpferd bist, dann kotze ich."
Richard presste die Lippen zusammen und sein Kopf färbte sich vor unterdrückter Wut und Hilflosigkeit, ihr verbal so unterlegen zu sein, langsam rot.
"WEIL DU WEGEN MIR AUF DER FUCK INSEL BIST...!", brüllte er dann und fügte sehr viel leiser hinzu. "Weil ich verpennt habe. Deswegen mussten wir genau diesen Flieger nehmen..."
Brix hielt endlich an und seufzte genervt und Richard tat das Klügste, was ihm einfiel, indem er fragte: "Was würdest DU denn machen, Brix? Anklopfen und fragen?"
10.05.2016, 21:42
Shinshrii
"... fickt euch! Eure faschistische Scheiße könnt ihr ohne mich machen." Von Brix geiferspeiender Antifaschismusrede zum wiederholten Male heute rüde aus dem Konzept gebracht, brauchte Amy einen Moment um sich wieder zu sammeln, nachdem ihre Bandkollegin so hochdramatisch weggestapft war.
"Okay... äh..." Sie schaute zu dem Jungen, mit dem sie sich gerade unterhalten hatte, und der jetzt mit großen Augen hinter Brix herschaute. 「Sie ist ... sie ist gerade ziemlich mit den Nerven am Ende. Wegen dem Absturz. Denke ich.」Die Feinheiten von Brix Anti-Alles-Hauptsache-Anti-Philosopie zu erörtern, würde jetzt wirklich zu weit führen. Mal ganz abgesehen davon dass sie sich nicht sicher war, sie überhaupt selbst zu verstehen - DAS DA gerade eben, und den ganzen weltanschaulichen Unterbau den Brix' Wutausbruch haben musste, auf kantonesisch zu erklären? Dafür hatte sie das, was sie für die relativ seichten Unterhaltungen mit ihren Großeltern gelernt hatte, nun weiß Gott nicht vorbereitet.
Sie schaute sich ein wenig hilfesuchend unter den Anwesenden um, nicht so recht sicher wie sie jetzt auf Brix Auftritt reagieren sollte - wobei, den besten Moment dafür hatte sie wohl eh verpasst. Sie sah noch, wie Rich ihrer gemeinsamen Freundin hinterhereilte, und atmete ein ganz klein wenig erleichert auf, dass sie das nicht am Ende noch machen musste. In sowas bin ich noch nie gut gewesen....
Allgemein an die Menge gerichtet, sprach sie dann auf Englisch weiter. "Leute? Der Junge hier sagt, er hätte den Rollstuhl da oben auf den Klippen gefunden. Keine Ahnung was das zu bedeuten haben soll, aber ... komisch ist das schon, oder? Kann sich einer erinnern, ob wir jemand im Rollstuhl an Bord hatten?"
Sie wandte sich wieder ihrem jungen Gesprächspartner zu. 「Also, du hast den Rollstuhl oben auf der Klippe gefunden? Und es war niemand in der Nähe, keine Spuren von Leuten? 」Amy schaute nachdenklich in Richtung der Steilwände, an denen sich vorhin schon Rich vergeblich versucht hatte. 「... sag, wie genau stand der Rollstuhl denn da? Stand er richtig auf seinen Rädern, also so... 」Amy griff zu dem verbeulten Metallgebilde und stellte ihn richtig herum auf. 「... oder lag er vielleicht auf der Seite? So, als wäre er vom Himmel gefallen? 」
Amy zögerte kurz, und beugte sich dann vor um sich den Rollstuhl näher in Augenschein zu nehmen. Bei diversen Krankenhaus- und Altenheimbesuchen wegen ihres Großvaters hatte sie so schon so einige von diesen Dingern gesehen, und bisweilen auch geschoben. Man durfte schließlich als Patient kaum einen Schritt selbst tun in den Krankenhäusern, sondern wurde meist von den Krankenschwestern in so einem Stuhl von einer Station zur nächsten gekarrt. Dieses Wissen im Hinterkopf, versuchte sie herauszufinden wie alt, und von woher, dieser Rollstuhl hier wohl sein mochte - und ob er schon länger da oben auf der Klippe den Elementen ausgesetzt gewesen war.
10.05.2016, 22:30
MeTa
"WEIL DU WEGEN MIR AUF DER FUCK INSEL BIST...! Weil ich verpennt habe. Deswegen mussten wir genau diesen Flieger nehmen..."
Dieses gönnerhafte Schuldeingeständnis konnte ihr gestohlen bleiben. Am liebsten hätte sie ihm um die Ohren gehauen, dass es eben nicht am ihm lag. Dass sie der Grund dafür war, dass sie den Ersatzflieger nehmen mussten und schließlich strandeten. Dass ihr bescheuerter Streich sie alle in Gefahr gebracht hatte.
Doch das tat sie nicht.
"Okay! Kein Ding. DU bist Schuld daran, dass wir hier fest hängen, wenn du das so willst. Aber vielleicht wär das dann mal ein Grund, 'ne Spur zurückzuschrauben, damit du nicht noch mehr Scheiße baust. Anstatt von Klippen zu springen und Fremde mit Waffen zu bedrohen, könntest du dich dir entsprechend verhalten und nicht tun, als wärst du jemand mit Köpfchen. Du bist nicht mal jemand mit Herz."
Natürlich war ihr bewusst, dass das nicht stimmte. Doch sie hatte einen Punkt zu machen und war nicht weniger sauer als zuvor, nachdem ausgerechnet er immer noch nicht verstand, dass sie keinen Bock auf irgendwen - und erst Recht nicht ihn - hatte. "Stell dich ruhig dümmer als du bist, aber wir können die Tür auch öffnen, ohne Waffen mitzunehmen. Ich will niemanden verletzen und auch niemanden bedrohen und ich Naivchen hatte wohl irgendwo die Hoffnung, da nicht die einzige zu sein. Sogar Bree leckt dir inzwischen so sehr den Arsch, dass sie darüber ihren Pazifismus vergisst. Ernsthaft - zu Hause ertrage ich Idioten wie dich oder meine Eltern, weil ich mich verpissen kann, wenn ich will. Aber wenn Fressen, ficken und Krieg auch hier die ersten Dinge sind, die euch in den Sinn kommen, mach ich nicht mit. Ich bleib lieber hier und fresse mein Leben lang diese scheiß Kiwigurkenhörner als mit euch wieder nach Hause zu kommen, indem ich Eingeborene umbringe."
10.05.2016, 23:02
Eddy131
Wie Sam es erwartet hatte, veranstaltete Brix prompt eine ganze Tirade feinster Anti-Waffen-Propaganda. So langsam klappte das wohl mit dem Menschen Einschätzen - Sam lächelte dabei immer noch - oder auch nicht. Er hatte nämlich das Gefühl, dass er an der Heftigkeit des Ausbruchs nicht ganz unschuldig war, aber - wie so oft - wusste er nicht genau, warum. Bin wohl doch erst noch ein Grundschüler. Streichen. Kindergarten passt da wohl besser. Sieh's positiv, "Sammie", so hast du noch massig potenzial zu wachsen. Ein trostloser Versuch sich zu trösten, aber immerhin.
Da Rich Brix hinterher eilte würde sich das wohl schon wieder hinbiegen. Sam wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte Rich ein Händchen dafür, einen Haufen Müll zu produzieren, aber ebenso, den Haufen danach wieder zu beseitigen und wieder Freund mit allen zu werden.
Das sollte sein neues Mantra werden "Ich weiß nicht wieso, aber..". Vielleicht war das ja ein gutes Zeichen, ein Schritt in Selbsterkenntnis oder so, frei nach dem Motto "Ich weiß, das ich nichts weiß" - so hatte es doch irgendein schlauer Typ formuliert? - aber auch das wusste Sam nicht Ha! Schon wieder! Vielleicht sollte ich mir doch mal ein Tattoo anschaffen. "Unwissender Mann" sieht auf Chinesisch bestimmt recht beeindruckend aus..
Während Sam sich seinen Tattoo-Träumen hingab, erklärte die schüchterne Amy gerade irgendwas von einem Rollstuhl. Ein wenig wunderte Sam sich darüber, dass sie so freimütig im Zentrum der Aufmerksamkeit stand. Auf dem Weg hierher erschien sie ihm recht schweigsam und zurückhaltend, wenngleich sie auch gute Fachkompetenzen im Medizinischen Bereich bewiesen hatte. Zumindest taten alle so, als ob sie Rich das Leben gerettet hatte, woran Sam aber auch nicht zweifelte, nachdem, was die junge Asiatin alles zu wissen schien.
Seine Gesprächsversuche bei ihr waren recht fruchtlos geblieben, aber die wenigen Sätze, die er ihr entlocken konnte bewiesen, das sie auf einigen Gebieten recht stark bewandert war und sie es verstand sich gebildet auszudrücken.
Und er glaubte, das sie ein wenig Angst vor ihm hatte. War er wohl doch etwas zu aufdringlich gewesen bei dem langen und langweiligen Marsch? Vielleicht legte sich das ja noch.
Um wieder einen etwas nützlicheren und weniger Philosophischen Anteil am Geschehen und Überleben der Gruppe zu haben, bewegte Sam sich zum Kern der Diskussion hinüber.
Als er sich zu dem Kreis gesellte bemerkte er zum ersten mal den kleinen Jungen - und verspürte prompt den starken Drang, sich zu verneigen Was zum...!?! Im letzten Moment milderte er die Bewegung in ein leichtes neigen des Oberkörpers um.
Was war in ihn gefahren? Irgendwas musste gestern geschehen sein. Aber - typisch für ihn - hatte er keine Ahnung. Der ganze Absturztag war bei ihm eher ein verschwommener Mischmasch aus einzelnen Bildern, Eindrücken und Gefühlen. Das meiste so Abstrus, dass es nur Wahnvorstellungen sein konnten. Seine Kopfverletzung bewies, dass er sich den wohl ziemlich heftig angeschlagen hatte, und auch Nova hatte was von einer Gehirnerschütterung gesagt.
Nova. Sie war sogar das Erste, das er bewusst und klar wahr genommen hatte. Er stieg in ein Flugzeug, dann Schmerzen, ein riesiger schnarchender Berg, der sich auf ihm niederließ, eine sexy Scene mit einer Frau, die genau so aussah wie Zoe, weitere Schmerzen, dann eine Gottinvasion auf den Himmel, einmarschierende Aliens und Nova die... etwas machte, an das er sich nicht mehr erinnern wollte Warum kann man nicht mal das vergessen, was man vergessen will. seufzte Sam in Gedanken.
Die Anderen hatten wohl hoffentlich nichts gemerkt, aber der Junge schaute ihn schief an, als Sam sich leicht vor ihm verneigte.
Das kann ja noch was werden...
Bevor der Junge jedoch etwas sagen konnte hockte Sam sich neben Amy und nutzte seine deduktiven Fähigkeiten, um Amy bei der Auswertung des Rollstuhles zu helfen, den der Asiate Amy zufolge von oberhalb der Klippe hergebracht hatte.
Dabei fragte er in die Runde:
"Scheinbar stecken wir an diesem Punkt fest. Wo soll es also weitergehen. Darf ich dazu etwas sagen?"
Er schaute einmal hoch in die Runde und sah zumindest keine Ablehnung, Zoe schien sogar belustigt gespannt, was er wohl zu sagen hatte Ganz ehrlich, was hab ich gestern alles angestellt?? Na dann zeig mal, was du gelernt hast Also fing er mit ruhiger und fester Stimme an.
"So wie ich das sehe, haben wir mindestens vier Möglichkeiten.
Erstens: Wir klettern die Klippen hinauf und nutzen die erhöhte Position um uns einen besseren Überblick zu verschaffen.
Zweitens: Wir öffnen die Tür und schauen nach, ob wir die weniger glücklichen Passagiere finden.
Drittens: Wir suchen im Wald und an den Felswänden entlang nach weiteren Wegen um die Klippen gefahrlos zu besteigen bzw. zu umgehen.
Und Viertens: Wir begeben uns zurück zum Wrack und warten dort auf Rettung.
Die ersten beiden Optionen bergen das größte Risiko, könnten aber die größeren Erfolgschancen haben. Ein sicherer Weg die Felsen hoch scheint es nicht zu geben, da die Klippen uns permanent den Weg hierher links und rechts begleitet haben, nichtsdestotrotz könnte es irgendwo ein verborgenes Tal, eine weitere Höhle durch die Felsen geben oder ein Gebäude oder ähnliches von denjenigen, die die Mauer und die Tür hinter dem Wasserfall gebaut haben. Zurück zum Flugzeug sollte die einfachste Methode sein und bei einem normalen Absturz auch die vielversprechendste. Aber irgendwie glaube ich nicht, dass das Flugzeug da Abgestürzt ist, wo es runterkommen sollte; ich glaube noch nicht mal, das wir hier Abstürzen könnten. Ich hab mich vor der Reise mit der Weltkarte befasst, immerhin bereite ich diesen "Urlaub" hier schon seit Monaten vor, und nirgends auf unserer Route gibt es eine vergleichbare Insel. Und auch die Vegetation kommt mir seltsam vor. Aber das wichtigste Argument, dass ich habe, ist, dass die Insel sich.. falsch anfühlt. Ich kann es nicht genau beurteilen, und vielleicht irre ich mich auch, aber ich denke wir sollten versuchen etwas mehr über die Insel herauszufinden.
Die Leute, die die Leichen fortgeschafft haben, habe ich bewusst bei meiner kleinen Risikoeinschätzung weggelassen. Einerseits weil sie eine noch zu große Unbekannte sind und andererseits weil ich nicht glaube, dass sie eine Gefahr für uns darstellen.
Sie hätten uns in der Nacht mit Leichtigkeit gefangen nehmen oder sogar töten können, haben es aber nicht getan. Ich glaube zwar auch nicht, dass sie unsere Freunde sind, aber zumindest sollte uns von ihnen keine unmittelbare Gefahr drohen.
Und Waffen sind eine gute Idee, sie können uns vor wilden Tieren schützen und unser Nahrungsangebot vergrößern."
Kurze Pause um das gesagte Sacken zu lassen.
"Ich würde Vorschlagen, dass wir eine Art Floss und ein abgeschrägtes Dach an die Felswand unterhalb des Wasserfalls bauen, um komfortabler und trocken mit allen zu der Höhle gelangen können. Mit dem Holz hier im Wald sollten wir genug Materialien dafür haben. Ich würde die Planung und den Bau übernehmen, könnte aber wegen meines Beines noch zwei oder drei Helfer gebrauchen. Wie sieht's aus, wer ist dabei?"
Während seines doch recht langen Monologes hatten Amy und er weiter an dem Rollstuhl rumgesucht und plötzlich fanden sie etwas. Aber konnte ihnen das weiterhelfen?
11.05.2016, 07:06
Lynx
Gerade hatten Fabian und Ross noch zusammen gelacht, und Letzterer hatte scherzhaft überlegt, ob statt dem Pfeilgift nicht einfach auch ein Präsent einer großzügigen Ansammlung Kiwanos reichen würde, um sämtliche Konkurrenten zu verschrecken.
Als sie ihr gesammeltes Essen zu dem legten, was Nova und Casey schon geholt hatten, fiel ihnen der Rollstuhl auf. Und Rich hatte dicke Äste in den Händen, wollte sie offenbar als Waffen nutzen, und Brix brannten nun die Nerven durch.
Etwas verdutzt beobachteten der Geschäftsmann und der Feuerwehrmann die ganze Szene, in die sie hier fast unbeschwert geplatzt waren. Sie warfen sich einen kurzen Blick zu und Ross zuckte mit den Schultern.
"Eine Atombombe, sagt sie. Und uns sind nur Speere und Giftpfeile eingefallen, wir setzen die Latte wohl eindeutig zu niedrig an.", witzelte er, aber der Moment der blöden Sprüche war längst verflogen.
Irgendetwas in ihm störte auch, dass Brix sich so aufgeregt hatte. Mit ihr war es witzig, aber das klappte nicht, wenn sie wütend auf alles und jeden war. Immer diese unberechenbaren Teenager.
Zum Glück eilte Rich dem Mädchen hinterher und konnte das hoffentlich wieder geradebiegen. Auch wenn er ein einfaches Gemüt hatte und teilweise nerven konnte, hatte er einfach dieses Händchen mit Leuten. Oder zumindest mit den Ladies, auch wenn Brix da vielleicht nicht ganz in sein Schema fiel.
Egal, so wichtig war es nun auch wieder nicht, nicht wahr?
"Leute? Der Junge hier sagt, er hätte den Rollstuhl da oben auf den Klippen gefunden. Keine Ahnung was das zu bedeuten haben soll, aber ... komisch ist das schon, oder? Kann sich einer erinnern, ob wir jemand im Rollstuhl an Bord hatten?"
Amys Worte kamen Ross fast fremdartig vor, weil sie völlig ruhig war und das Thema wieder auf die eigentlich interessante Sache lenkte.
"Müsste er nicht kaputter sein, wenn er aus dem Flugzeug gefallen wäre?", murmelte Ross eher zu sich selbst, weil Amy sich erst dem merkwürdigen Jungen widmete und dann schon dabei war, den Stuhl in Augenschein zu nehmen. Und dann humpelte von irgendwoher Sam Catus heran und quetschte sich neben die Asiatin, um dasselbe zu tun. Dieser Typ hatte wirklich eine unangenehme Art, sich irgendwo dazu zu gesellen.
"Scheinbar stecken wir an diesem Punkt fest. Wo soll es also weitergehen. Darf ich dazu etwas sagen?
So wie ich das sehe, haben wir mindestens vier Möglichkeiten..."
Sam tat, als wäre es eine Wissenschaft, sich diesen Rollstuhl anzusehen, während er laufend weitersprach. Der asiatische Junge hatte bestimmt keine Ahnung, wovon er redete - zumindest schien er manchmal hilfesuchend oder vielleicht sogar pikiert zu Amy zu linsen.
"Wie sieht's aus, wer ist dabei?"
"Jetzt mal langsam mit den jungen Pferden.", sagte Ross sofort, nachdem Sam seine umfassenden Ausführungen beendet hatte. Der Kerl konnte wirklich eine Menge reden.
"Erstens war..." Hatte der asiatische Jungen eigentlich auch einen Namen? "...war Dingsda laut Amy schon oben auf den Klippen. Er wird uns ja wohl auch irgendwie sagen können, wie die Umgebung von dort aussieht. Außerdem hätte er ja wohl kaum nur von dem Rollstuhl erzählt und diesen mitgenommen, wenn der Ausblick etwas Relevantes geboten hätte. Wir müssen da nicht alle rauf, um uns nochmal von etwas zu überzeugen, was schon jemand von uns gesehen hat. Und selbst wenn nochmal jemand unbedingt rauf will, reicht es vielleicht auch, den Jungen zu fragen, wie er es gemacht hat - offenbar war es für ihn ja nicht schwierig, wir anderen haben nicht mal richtig bemerkt, dass er hochgeklettert ist, oder nicht?" Ross schüttelte den Kopf. Irgendjemand würde an diesen Klippen noch zugrunde gehen.
"Und zweitens, es ist nur ein kleiner See. Wollen wir echt noch Stunden hier rumhocken, weil wir ein Floß für das bisschen Wasser bauen und eine..." Er unterdrückte ein amüsiertes Glucksen "Dachschräge? Zoe ist schon mindestens zwei Mal ohne große Probleme zur Tür hin und wieder zurück, in der Zeit in der wir ein Floß bauen sind wir alle schon drei Mal durchgegangen." Mit einem Blick auf Sams Krücke hielt er inne und der spöttische Ton aus seiner Stimme verschwand: "Wir müssen ja nicht alle durchgehen. Vielleicht ist es ganz gut, wenn ein paar hier bleiben, für den Fall der Fälle oder als Nachhut. Mit dem, was du über die Leichenentführer gesagt hast, gebe ich dir nämlich recht. Unsere Freunde sind sie wohl nicht, aber vermutlich auch keine akute Gefahr. Wie du sagst, sie hätten uns in der Nacht locker etwas antun können und dann hätten sie noch mehr... äh, wertvolles Gut zum Abtransport gehabt. Vielleicht warten sie einfach darauf, dass wir auf natürliche Art und Weise hier draufgehen, weil sie nur an Toten interessiert sind, aber angreifen hätten sie uns längst können. Verteidigungsmöglichkeiten finde ich nicht falsch, aber ich denke nicht, dass wir alle eine Waffe brauchen. Je nachdem mit wem wir es zu tun haben, vermittelt das womöglich wirklich einen ganz falschen Eindruck auf die, die uns hinter der Tür erwarten."
Außerdem hatte er keine Lust, mit einem Ast bewaffnet herumzulaufen, der in seinen Händen ohnehin mehr ein Stück Holz als eine Waffe war.
Jetzt musste die Tür nur noch jemand aufbekommen, bevor er sich hier den Mund noch fusselig diskutierte.
11.05.2016, 07:09
Daen vom Clan
"Wow, du bist wirklich ein Riesenarsch...", sagte Richard resignierend und hob die Arme.
"Ich habe in der Elementary mal zwei Jungs verprügelt, die dich hinter deinem Rücken als Arsch bezeichnet haben, aber wenn ich gewusst hätte, dass die Profiten sind, hätte ich es mal lieber gelassen...", maulte er hinterher.
"Außerdem, bist du nicht auch immer auf so Steinewerferdemosachen unterwegs? Wo ist denn da dein Frieden?", ging er nun seinerseits in die Offensive.
Er ereiferte sich weiter und war einen Schritt auf sie zugegangen. "Und Bree leckt mir gar nichts, im Gegenteil, ich habe bei IHR..."
"HALTS MAUL! Ich muss gleich kotzen, wenn ich mir auch nur vorstelle, dass es einen Menschen gibt, der freiwillig mit dir in die Kiste steigt."
"Früher als Kinder konntest du nicht oft genug mit mir in die Kiste steigen. In die Sandkiste!", kam es abermals hilflos und fast traurig von Rich.
"Und ich checke nicht, wo dein Problem ist! Nur weil wir eine kack Keule haben, müssen wir sie nicht einsetzen. Aber es ist gut, sowas zu haben. Schau mal, selbst Ghandi hat gesagt - 'wer Frieden haben will, der soll sich auf den Krieg vorbereiten'. Und du bist bestimmt Fan von Ghandi mit deinem Müsli und allem.", sagte er mit der gewohnten Arroganz, gepaart mit absolut unerschütterlicher Selbstsicherheit und hatte die Arme verschränkt, sie mit den Augen anblitzend.
"Oh. Mein. Gott. Das war Cicero, nicht Ghandi."
"Is' mir doch kackegal, welcher Inder das war...", grummelte er und es war ihm deutlich anzusehen, dass er sich trotzdem ordentlich ärgerte.
"Und du willst doch nicht wirklich alleine durch den Wald laufen? Was bringt das? Was, wenn die Rettung kommt und du nicht da bist und wir dich nicht finden? Wenn du der einzige Mensch auf der Insel bist, dann hast du gar Niemanden mehr gegen den du sein kannst.", sagte er todernst.
"Komm mit. Bitte. Und ich verspreche dir, dass im nächsten Monat DU als erstes ein College aussuchen darfst und ich dann das nehme, das in einem State liegt, der am weitesten weg ist von deinem...ist."
11.05.2016, 09:04
Mivey
Casey war inzwischen wieder zurück. Scheinbar hatte er doch mehr Glück als Verstand gehabt beim Sammeln dieser Wurzeln und Kiwanos. Ihr Anblick war immer noch seltsam, aber immer noch besser als die modrigen Wurzeln, von denen er bisher noch keinen Bissen probiert hatte. Er wusste, dass sich das wohl langfristig kaum verhindern lassen würde, aber vielleicht wollte er die Hoffnung nicht aufgeben, dass hinter der Tür sich irgendwas essbares befindet.
Vielleicht machen die ja was praktisches mit den Leichen. Wer hat den schon was gegen Soylent Green?
Zwischenzeitlich schien jemand einen Rollstuhl gefunden zu haben, und der kleine Junge schien sich ans Schloß machen zu wollen. Es mit einem selbstgemachten Dietrich zu knacken klang für Casey schon recht gewagt, aber so ein Schloß das dauerhaft hinterm Wasserfall war könnte schon von Rost befallen sein, sollte vielleicht eher nachgeben. Er verstand von sowas nicht, aber fragte sich schon woher irgendwer sowas mit Sicherheit konnte. Vielleicht technisch begabt, oder kriminell veranlagt. Naja, hier würde es wohl keinen Unterschied machen, die Gruppe könnte jede Hilfe brauchen die sie finden konnten.
In dem Moment hörte er gerade die Diskussion zwischen Ross und Sam.
"Wie sieht's aus, wer ist dabei?"
" [...] Je nachdem mit wem wir es zu tun haben, vermittelt das womöglich wirklich einen ganz falschen Eindruck auf die, die uns hinter der Tür erwarten."
Casey verstand Ross Einwand, und stimmte ihm auch zu. Er hatte aber schon verstanden das Sam wohl nur gutes meinte. Casey saß nicht unweit der beiden auf einen Stein angelehnt nahe dem See.
"Überstürzen sollten wir jetzt wohl wirklich nichts. Die Idee mit dem Dach klingt vielleicht nett, wenn wir es hätten, aber wenn wir mal schauen wie lange es gestern gedauert hat, bis wir eine ganze normale Überdachung gebaut haben, also nichts, dass einem Wasserfall standhalten soll, überschätzt du glaub ich unserer Fähigkeiten. Bevor wir etwas weiters machen müssen wir wohl die Tür aufbekommen, ansonsten haben wir wohl eine weitere Nacht am Strand vor uns.", sagte Casey und schauderte bei dem Gedanken. In einer Art Bunker wäre es sicher angenehmer, was sonst sollte jemand hinter einem Wasserfall bauen, ein Fels Labor?
Er stellte sich bei der Gelegenheit an beide vor.
"Übrigens, Casey Meier. Du bist Ross und .. Sam, richtig?",
11.05.2016, 09:27
wusch
Unglaublich, kaum waren er und Ross mal eine Weile weg gewesen, begann schon das Drama. Er fand das Brix reichlich übertrieben reagierte. Es sprach doch niemand von ernsthaftem Kämpfen. Nur von Selbstverteidigung und was Ross und er planten hatte schließlich auch nur mit der Jagd und damit mit der Nahrungsversorgung zu tun, denn sicherlich wollte hier niemand auf Dauer nur von Beeren, Wurzeln und diesen Kiwanos leben. Er seufzte. Hoffentlich würden sie alle weiterhin so gut zusammenhalten wie bisher. Nur leider war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Spannungen aufgekommen waren, kein Wunder bei der Situation der sie ausgesetzt waren. Erst wollte er hintergergehen und seine Meinung dazu sagen, doch schon nach dem ersten Schritt hielt er inne und überlegte es sich anders. Er wollte nicht schon wieder irgendjemand eine Predigt halten. Das würde den Leuten auch irgendwann mal auf die Nerven gehen. Stattdessen blieb er hier und versuchte sich wieder ein wenig zu entspannen während er Sam dabei zuhörte wie er auflistete, was in seinem Kopf vor sich gegangen war.
Erstmal zu den Leichendieben: Ich persönlich denke, wir sollte des Nachts Wachen aufstellen. Es mag sein, dass sie uns vielleicht nichts tun wollen aber zum einen kann es hier gefährliche Tiere geben und zum anderen Behagt mir der Gedanke nicht, das irgendwer des Nachts keine 10 Meter neben uns herum schleicht, ohne das wir es bemerken und einfach mal eben so ein Dutzend Leichen weg schafft. Wir müssen es ja nicht gleich übertreiben und völlig paranoid werden aber ich denke mal, dass wir zumindest auf Nummer Sicher gehen sollten.
Beim See stimme ich Ross zu, wir müssen kein Floß bauen, er ist so klein das wir in kürzester Zeit darüber schimmen können. Falls wir wirklich eins brauchen sollten, können wir es ja immernoch machen. Und ich habe irgendwie das Gefühl, das die Leichen nicht hinter dieser Tür stecken denn seien wir mal Ehrlich: ungefähr ein Dutzend Leichen, welches durch den Wasserfall geschafft wurde und die einzige Möglichkeit ist Schimmen? Was soll man mit ihnen gemacht haben? Mit ihnen durch das Wasser schwimmen? Das kann ich mir irgendwie nicht wirklich vorstellen. Niemand würde etwas derart umständliches machen. Sie müssen irgendein Hilfsmittel gehabt haben um über den See und durch den Wasserfall zu kommen oder es gibt noch einen Eingang. stelte Fabian nun seine Überlegungen Laut an und begann nun das Ufer nach Spuren von eventuellen Booten oder dergleichen zu untersuchen.
11.05.2016, 09:32
DSA-Zocker
Amy untersuchte den Rollstuhl genauer, während Sam ihr über den Rücken zu schauen schien. Er sah eigentlich ganz normal aus, Räder, Rückenlehne, Sitz ... so wie es gestern Nacht geregnet hatte, musste doch auf dem Sitz wenigstens noch ein wenig Feuchtigkeit zu finden sein. Amy fuhr mit den Händen über den Sitz, nichts. Er war komplett trocken. Wenigstens die Ränder, an denen die Armlehnen Schatten geworfen hätten, dürften auf jeden Fall noch nicht trocken sein, zumal die morgendliche Sonne ja auch nicht besonders kräftig gewesen war. Es schien ganz so, als wäre der Rollstuhl erst nach dem Regen dort hingestellt worden. Ansonsten war es recht schwer, das Alter des Rollstuhls einzuschätzen, auch wenn das Design schon etwas älter wirkte, der Rollstuhl selbst war gut in Schuss.
Fabian lief um den See herum, suchte nach Spuren, die ein Boot hinterlassen haben konnte. Das Gras schien, abgesehen von den Stellen, die sie beim Umherlaufen schon zerdrückt hatten, jedoch recht unberührt zu sein. Wenn, wer auch immer die Körper mitgenommen hatte, diese mit einem Boot transportiert worden waren, dann war es garantiert nicht am Seeufer aus dem Wasser geholt worden.
11.05.2016, 12:08
Ligiiihh
「Nein, nein, also er stand schon aufrecht」, zeigte er mit einer seltsamen Handgeste, die irgendwie überflüssig wirkte, 「er sah halt schon ein kleines bisschen mitgenommen aus, eigentlich genau so wie er jetzt da steht, aber auch fest auf seinen zwei Rädern.」
Er stand da eine kleine Weile und musterte das Ding selbst nochmal ein wenig, aber beim besten Willen konnte er sich keinen Reim daraus machen und überließ den anderen die investigative Arbeit.
「Übrigens Amy. Ich habe keine Erinnerungen mehr an alles, was geschah, bevor ich diese Insel betreten habe, auch nicht wie ich heiße und wo meine Heimat ist... vielleicht weiß du, was ich hier mache? Ich glaube, dass wir hier alle mit dem Flugzeug hier abgestürzt sind. Aber warum sind die Leichen verschwunden? Oder wissen das die anderen auch nicht?」
Er ließ ihr eine kleine Denkpause, da die Antwort darauf wohl ihr einiges an Kantonesischtalent abverlangen würde. Er sah eine Weile nachdenklich auf den Grund und unterbrach plötzlich die Stille.
「Du kannst mich übrigens "Licht" nennen. Ich weiß zwar nicht, wie ich heiße, aber ich weiß noch, welche Schriftzeichen für meinen Namen verwendet werden... und das letzte Zeichen 光 bedeutet Licht. Oder wir benutzen das englische Wort, sodass die anderen mich auch rufen können? Aber dann wäre das schwierig für mich... das vietnamesische Wort wäre wohl für sie wiederum zu schwer... dann das japanische? "Mitsu" wäre das! Ja, das klingt doch machbar, und irgendwie auch cool! Dann könnt ihr mich ab sofort Mitsu nennen?」
11.05.2016, 12:24
Mivey
Casey war unruhig. Es war ihm nicht langweilig, zuviel war in zu kurzer Zeit geschehen. Aber einfach nur stillsitzen passte nicht zu ihm. Er musste wieder der Lage Herr werden, etwas tun. Seine Stärken lagen nicht im Basteln, oder Bauen von Werkzeug oder Knacken von Schlößern. Er war ein Mann der Recherchieren, Geheimnisse an den Tag bringen und darüber gekonnt Berichten konnte. Was sollte er also hier in der Wildniss tun. Er schloß die Augen und dachte nach.
Also gut, keine Spur von den Leichen, also sind wir nicht allein. Wer immer das getan hat, will wohl nicht gefunden werden, zumindest nicht sofort. Die Aktion mit den Schleifspuren hat uns hierher gebracht, dessen mussten sich diese Fremden bewusst sein. Uns töten oder gefangnehmen wollten sie noch nicht. Haben sie Angst? Oder ist es vielleicht ein Test? Offensichtlich wollten sie uns auch nicht helfen, aber das machte sie weder zu Feinden noch zu einer Bedrohung.
Aber das einzige was zwischen mir und den Antworten steht, war nunmal die vermaledeite Tür.
"Ich schau mir mal die Tür an, vielleicht gab es einen Hinweiß den noch niemand gefunden hat. Was anderes fällt mir nicht ein. Was bauen kann ich auch nicht. Wer mithelfen will, kann ja gerne mitkommen."
So begab er sich, samt Kleidern, in den See und schwamm vorsichtig Richtung Wasserfall. Sein Ziel, die Tür finden und analysieren (Nach strukturellen Schwächen, vorerst, aber auch alles was darauf hindeuten könnte wie man sie anderweitig öffnen könnte)
11.05.2016, 12:57
MeTa
"Ich WILL endlich gegen niemanden mehr sein müssen", motzte Brittney den unliebsamen Bandkollegen an.
"Was meinst du, warum ich zu Hause jede Nacht in irgendwelchen Gassen schlafe, wenn ich nichts Besseres finde? Weil's so geil ist? Ich mache das, weil ich meine Mutter hasse. Und wenn ich bei ihr wäre, müsste ich ihr das zeigen. Aber das verstehst du nicht. Du profitierst lieber von der Scheiße, die deine Eltern fabrizieren. Und wegen unseren Eltern waren wir Sandkastenfreunde, das ist dir schon klar? Die haben uns zusammengesteckt, damit wir uns nicht selbst Freunde suchen. Am Ende landen wir noch bei Hispanics!"
Ihre Wut war kaum verflogen - doch es half womöglich, sie so eindeutig herauszuschreien. Rich zeigte nur zu gut, dass er - dass man - sie nicht verstand. Sie musste deutlicher werden.
"Ich baue Scheiße, weil ich mit Sachen nicht zufrieden bin. Du baust Scheiße, weil du Spaß daran hast und weil du weißt, dass deine Eltern dich rausboxen werden. Am Ende bist du der einfache, aber nette Footballspieler und ich der Arsch, der aus Prinzip gegen alles ist. Weil die ••••••• in ihrer faschistischen Scheiße so festgefahren sind, dass sie glauben, es wäre perfekt und sie Kritik lächerlich reden. Und wenn sie Arsch wollen, dann kriegen sie eben Arsch."
"Britt-" - "Nenn mich nicht so, du Pisser!". Sein Ton hatte fast besorgt geklungen. Und Brix verstand im Eifer des Gefechts nicht, wieso. Sie lehnte inzwischen an einem Baum, mehr mit der Schulter als mit dem ausgestreckten Arm, wie sie es ursprünglich vorhatte. Die Wut hatte auch ihren Körper in Wallungen gebracht. Sie schlug die Augenlider mitsamt des sicherlich verschmierten Lidschattens auf und zu.
"Ernsthaft, Brix, ist alles o-" - "Lass mich in RUHE!" Er war vorsichtig einen Schritt näher getreten, die Arme nach vorne ausgestreckt, als würde er behutsam ein Kleinkind auf den Arm nehmen wollen. Aus irgendeinem Grund fiel es ihr schwer, seine Gesichtszüge auszumachen. Es wirkte verschwommen und wurde nicht besser. "Mir...", fing sie an und beendete den Satz nicht, geriet dabei irgendwie ins Schwanken, trotz der Baumstütze. Richard sagte noch etwas, doch es war als wären ihre Ohren unter Wasser, so dumpf klangen seine undefinierbaren Worte.
Die Beine zitterten und sie ahnte, dass diese sie nicht mehr lange tragen würden. Die 19-Jährige wollte sich setzen, doch auch das schien ihr zu schwierig. Die Hasstirade hatte sie schon sehr aufgewühlt. Noch dazu hatte sie... hatte sie auf der Insel überhaupt schon etwas gegessen? Die meisten Dinge lehnte sie ab - nicht vegan. Die Kiwano schmeckte scheiße. Und irgendwie hatte sie ja auch Wichtigeres zu tun. Die Erkenntnis kam nicht mehr, bevor sie drohte, halb auf den Boden zu sinken, halb zu stürzen.
Und als sie - wie in Narkose - spürte, dass sie jemand im Fallen auffing, verlor sie ihr Bewusstsein.
11.05.2016, 13:11
Daen vom Clan
Richards Schultern waren während der Rede seiner Bandkollegin immer mehr nach unten gesunken.
Es war ihm offensichtlich nie in den Sinn gekommen, dass sie so denken oder fühlen könnte. Und es traf ihn sehr, dass sie durch die Blume - eine verdorbene, Efeuhecke also - gerade gesagt hatte, dass sie nur Freunde waren, weil ihre Eltern sie zusammengesteckt hatten.
Er hatte sie immer gemocht. Alleine schon weil sie weiblich war und zuviele peinliche Kindergeschichten von ihm kannte.
Aber es waren auch diese gemeinsamen Erlebnisse, die ihm eben etwas bedeuteten.
Und dann kam die High School und es war kompliziert geworden.
Aber er dachte eigentlich, sie würden sich mögen und wären nur "Feinde", weil es der High School Verhaltenskodex so vorgab.
Jocks schliefen mit Cheerleaderinnen.
Sporter waren die natürlichen Feinde der Nerds.
So wie Jocks und Emos.
Und Jocks und Hipsters.
Und Jocks und Strebern.
Augenscheinlich dachte sie aber über diese sozialen Grenzen hinweg und das leuchtete ihm ein, das passte perfekt zu ihr.
Fast wäre ihm sogar die eine oder andere Erkenntnis gekommen, doch als sie dann schließlich am Baum nach unten sackte und die Augen verdrehte, verwarf der das anstrengende Denken sofort und stürzte zu ihr hin, es gelang ihm sogar, sie aufzufangen, bevor sie sich verletzen konnte.
Er grinste breit und sah sich beifallsheischend um, während er erkannte, dass Niemand da war, diese Heldentat zu sehen und für einen kurzen Moment fragte er sich, ob die Zombiekillermonster vielleicht mit einem Blasrohrpfeil Brix ausgeknockt hatten. Aber dann sah er in ihr - in diesem Moment noch weitaus bleicheres - Gesicht und alles was sie gesagt hatte, kam zurück. Schmerzhaft und schnell.
Er gestand sich ein, dass er das Mädchen in seinen Armen nicht wieder erkannte. Während er fast schmerzhaft stur genau das Kind geblieben war.
Seufzend hob er sie hoch und wunderte sich über das Gewicht seiner ehemaligen - wer weiß? - Kindheitsfreundin und entsann sich daran, wie viel Eis sie als Kinder gegessen hatten oder wie sie tubenweise das selbstgemachte Ketchup von Millers ausgelöffelt hatten, bis zum lang ersehnten BBQ nichts mehr da war. Sich herunter zu hungern schien auch ein ungeschriebenes Gesetz der High School zu sein.
Mit aller gebotenen Vorsicht, doch schnell, weil er durchaus Angst vor der unbekannten Insel hatte, trug er sie wieder in Richtung der Gruppe, hoffend, dass sie noch alle da waren.
"Hey Brit....txtx... Da du weg bist im Kopf, komme ich vielleicht mal zu Wort. Keine Ahnung ob du mich hören kannst, aber hey, du hast Recht. Ich liebe meine Eltern, weil ich im Begriff bin sie zu verlieren. Scheidung und shit, you know. Und ich liebe es, dass sie hinter mir aufräumen. Ich weiß dass du das an mir hasst, aber ich habe keine Ahnung warum. Warum sollten wir unseren dicken Quarterback durch einen Dünnen ersetzen, nur weil die Gegnermannschaft nen Dünnen hat? Wenn meine Eltern das tun, dann nehme ich es gerne an. Hehe, ich habe footballerisch gelabert, wie Zoe sagen würde. Wahrscheinlich denkst du, dass ich mich nicht weiter entwickel, wenn ich mich aus dem Schatten meiner Eltern nicht rausbewege, vielleicht hast du ja Recht. Aber das liegt daran, dass ich einfach keine Ahnung habe, wie die Welt funktioniert."
Er grinste Brix an, als würde sie ihn sehen können.
"Und ja, du bist ein Arsch. Aber du bist nicht "unser Arsch", das ist das eigentlich Traurige dran. Jedes gute Team braucht nen Arsch. Ich habe keine Ahnung was du von mir erwartest, aber eines weiß ich sicher..."
Und während er auf den Platz trat, an dem die Anderen gerade weitere Pläne schmiedeten, flüsterte er ihr mit dem richmäßigen Brustton der tiefsten Überzeugung ins Ohr: "...auf deine Mum lasse ich nix kommen, die is' cool. Die hat mir Schokomuffings gebacken und zugesteckt, als mein Dad mich auf Zwangsdiät gesetzt hat."
Und dann wunderte er sich, warum die Leute so starrten, als er mit Brix im Arm, grinsend, wieder auftauchte.
"Oh Gott, sie glauben nun, ich hätte sie niedergeknüppelt und wieder zurück geschleppt...", kam ihm die Erkenntnis. Die Erste seit Langem.
11.05.2016, 13:37
Narrenwelt
Bereits nach einem Tag hatte der unfreiwillige Inselaufenthalt einen emotionalen Tiefpunkt erreicht. Auslöser waren Rich's gefährlicher Sturz und die Uneinigkeiten bezüglich der Tür gewesen, doch die Ursache lag tiefer. Sie hatten Angst. Die hatte auch Valentijn, das war nur natürlich in ihrer Lage. Doch alle verarbeiteten sie unterschiedlich. Zoe zeigte sich für einen Moment sehr aufgelöst. Die Teenager reagierten mit unkontrollierter Wut - Teenager halt. Einige waren stattdessen in absolute Unbeteiligung verfallen - ob sie nicht aufhören konnten, über den Schrecken ihrer Situation nachzudenken, oder im Gegenteil ihr Verstand irgendwo an einen sichereren Ort geflüchtet war, wusste Valentijn nicht einzuschätzen.
Und wo stand er? Er wusste es nicht genau - wohl irgendwo zwischen Überforderung und Ungeduld. Es erschien ihm widersprüchlich, dass sich gestern und heute beim Frühstück die Meisten so leicht mit ihrer Machtlosigkeit arrangiert hatten - abwarten und sich retten lassen -, doch nun, da sich Optionen zu handeln auftaten - die neue Location, die verborgene und verschlossene Tür, die Gewissheit um andere Inselbewohner - für gegenseitige Feindseligkeit oder Teilnahmslosigkeit entschieden. Er wollte es anders tun, er wollte ETWAS tun, 'pflücke den Tag' und so. Aber keine Idee wirkte hilfreich oder wichtig genug. Sam hatte sich daran versucht, die Optionen in ein klares Bild zu verwandeln, das hätte hilfreich sein können - doch als er von Flössen und Dächern sprach, verlor sich dieser Gedanke. Mehr Klarheit wäre aber tatsächlich ein guter Anfang - bisher lagen einfach zu wenig Informationen vor. Das Geheimnis hinter der Tür zu kennen, wäre dabei sicherlich von Nutzen, doch darum kümmerten sich bereits andere und Valentijn's Fähigkeiten wären da ohnehin Fehl am Platz. Was gab es noch? Die Umgebung zu kennen würde ihnen später bestimmt einen wichtigen Vorteil verschaffen - sowas in der Art hatte er ja auch mit "nicht unvorbereitet sein" gemeint. Na gut, er kannte die Entfernung vom Strand den Bach entlang bis zum Wasserfall, und die Distanz zwischen den beiden Klippenenden war vom Strand aus ebenfalls einzusehen gewesen. Er versuchte also auszurechnen, wie lang jede Flanke vom Wasserfall bis zu ihrem Ende ungefähr war und wieviel begehbare Fläche es diesseits der Klippen geben müsste.
11.05.2016, 15:24
DSA-Zocker
Casey schwamm durch den See und kam durchnässt hinter dem Wasserfall an. Vor ihm stand die Tür - massives Holz, sah aber so aus, als stünde sie hier schon eine Weile. Er betrachtete sie genauer, schaute, ob er irgendwelche Schwachpunkte feststellen konnte. [Intelligenzprobe gelungen] Das Schloss sah nicht besonders stabil aus - genauso, wie man bestimmt auch an der Aufhängung etwas erreichen könnte, wenn man mit Gewalt vorgehen wollte. Ansonsten schien das Schloss auch nicht besonders Komplex zu sein. Knacken sollte es sich schon lassen, vorausgesetzt, man wusste was man tat. Auch hatte Zoe ja vorhin gegen die Tür gehämmert, so laut, dass man es sogar durch den Wasserfall gehört hatte. Niemand war herausgekommen, niemand hatte reagiert. Das war doch ein gutes Zeichen, oder?
Die beiden Klippen mussten ungefähr ... 2-3 Kilometer lang sein? Ganz genau konnte Valentijn es nicht einschätzen, schließlich war es durch dichten Wald gegangen und sie waren einem kleinen Bach gefolgt, der bestimmt nicht immer den kürzesten Weg genommen hatte. Auch wusste er nicht, ob dieses ... Tal, oder wie auch immer man es sonst nennen wollte, überall gleich breit war. Insgesamt würde er die Fläche auf 0,5 - 1 km² schätzen, viel genauer traute er es sich nicht zu.
11.05.2016, 16:56
wusch
Während er versuchten das Ufer so gründlich wie möglich zu untersuchen, fand er nichts. Auch Mist, die können doch nicht wirklich mit den Halb verbrannten Leichen durch den See geschwommen sein. grummelte Fabian als er, so sehr er sich auch anstrengte, nicht die geringste Spur fand. Vielleicht hätte er doch Polizist werden sollen und nicht Feuerwehrmann, dann könnte er jetzt zumindest CSI spielen. Naja, pech gehabt. Er mochte Tatort eh lieber. Er bleib noch einen Moment am See bevor er es aufgab. Tja, ich habe mich einmal gründlich umgesehen und konnte leider nichts finden. Zumindest keine Anzeichen das irgendjemand ein Boot oder irgendetwas dergleichen benutzt hat. Da wir hinter dem Wasserfall jedoch eine Tür mitten im Fels haben, muss da irgendetwas sein. Verkündete er das Ergebnis seiner Untersuchung. Er wusste zwar das hier irgendetwas los war aber nicht was und es würde nichts nützen, sich jetzt Verschwörungstheorien hinzugeben.
Ein paar Momente später kam Richard wieder und trug dabei Brix in den Armen. Sie war zwar augenscheinlich nicht verletzt aber er entschied sich einmal genau nachzusehen. Richard kam ihm nicht wie die Sorte Person vor die daran Schuld wäre, zumindest nicht absichtlich, allerdings würde es sicherlich nicht schaden einmal nach dem rechten zu sehen. Als Richard dann wenige Momente später mit Brix in den Armen und einem nachdenklichen Ausdruck auf dem Gesicht am See ankam, bewegte sich Fabian in seine Richtung.
Als er vor Richard zum stehen kam, sah dieser so aus, als ob er die nächste Standpauke von Fabian erwartete, da die letzte ja noch nicht sonderlich lange her war. Habe ich wirklich so einen Eindruck gemacht? fragte sich Fabian leicht besorgt angesichts der Tatsache das er selbst wahrscheinlich gerade einmal 5 Jahre älter als Richard war. Alles in Ordnung mit ihr? Was ist denn passiert? fragte er stattdessen besorgt und warf einen etwas genaueren Blick auf sie.
11.05.2016, 18:43
Lynx
Nachdem Casey sich nochmal vorgestellt hatte und schließlich, nach weiterer kurzer Diskussion wieder zur Tür verschwand, beschloss auch Fabian sich wieder nützlich zu machen. Ross überlegte, ob er sich auch - wie offensichtlich alle anderen - ein Objekt suchen sollte, das er mit fachmännischer Miene anstarren konnte, entschied sich dann aber doch dagegen. Der Junge, der den Rollstuhl gefunden hatte, schien nichts anderes als irgendeinen asiatischen Kauderwelsch zu sprechen, und Amy hörte sich gerade geduldig an, was er zu sagen hatte. Vielleicht gab es danach ein paar Informationen mehr.
Darauf konnte er dann allerdings nicht mehr warten, denn Richard kam aus dem Wald gestapft - auf den Armen eine scheinbar bewusstlose Brix. Der Junge sah nicht besorgt aus, ganz im Gegenteil, er grinste sogar. Und als alle auf ihn aufmerksam wurden, ihn anstarrten und Fabian auf ihn zueilte, hörte Ross sich selbst sagen: "Was hast du gemacht?" Huh, er war selbst überrascht, wie wütend er klang. Und das machte ihn eigentlich nur noch wütender. Wie schafften es sämtliche Leute hier, dass er nach nur einem gemeinsamen Tag so etwas wie Sorge um sie verspürte?
"Alles in Ordnung mit ihr? Was ist denn passiert?" Der Feuerwehrmann hatte offenbar keinerlei Zweifel, dass Rich keine Schuld daran hatte, dass Brix ohnmächtig war. Und es war ja eigentlich auch ein völlig abwegiger Gedanke. Der Junge hatte sich bisher nun wirklich nicht durch Brutalität ausgezeichnet. Nur durch draufgängerische Spontanität... und... Aufrufe zur Bewaffnung.
"Ach scheiße.", murmelte Ross, weil er nicht wusste, was er denken sollte. Unwirsch ging er zu den Nahrungsvorräten, leerte eines der Gefäße mit den Pflanzen - die würden auch noch gut sein, wenn sie eine Weile im Gras lagen - und ging zum Bach. Mit dem Behälter voller Wasser stieß er schließlich zu Rich und Fabian, die sich in der Zwischenzeit wohl unterhalten hatten, oder was auch immer.
Es war ihm egal, ob er sie jetzt unterbrach oder nicht und er herrschte den Jungen an. "Leg sie doch in den Schatten hier." Dann zog er sein Sakko aus und legte es ins Gras, so dass Brix darauf liegen konnte, während sie halb an einem Baum lehnen würde. Wahrscheinlich würde es ihr nicht passen, auf dem teuren Ding zu liegen, aber das geschah ihr ganz recht. Vermutlich. Wenn es ihr wieder gut ging.
11.05.2016, 18:49
Daen vom Clan
Richard war dann doch etwas außer Atem, als er endlich bei den Anderen wieder angekommen war und sich etwas ratlos umsah, als wolle er einen besonders bequemen Ort finden, an dem er die Bewusstlose würde ablegen können. Doch dann kam die energische, ja, scharf klingende Stimme von Ross, der ihn anherrschte und offensichtlich überzeugt war, dass er sie angegriffen haben könnte.
Überrumpelt, mit hochrotem Gesicht der Scham und um Worte ringend, glotzte er Ross nur an, der das als eindeutiges Schuldeingeständnis nahm und sich sofort von ihm abwandte, um ein Gefäss zu füllen.
Als Fabian dann schließlich auf ihn zutrat, blickte Richard, der sich sichtlich unwohl fühlte, diesen nicht unbedingt freundlich an, hielt er ihn doch nach seiner letzten Tirade für einen typischen, selbstgerechten Erwachsenen, der groß laberte, Gardinenpredigten hielt und Wörter wie "Gravitantionen" benutzte, selber aber nichts auf die Reihe bekam. "Keine Ahnung, Krauty McKrautface.", sagte er und zuckte mit den Schultern, offensichtlich nicht wirklich bestrebt, mehr als unbedingt notwendig mit ihm zu reden. Fabian nahm diese Worte zur Kenntnis, aber es war ihm anzusehen, dass er noch ein Wort mit dem Amerikaner würde wechseln wollen.
Dann kam wieder die Stimme von Ross, er hatte augenscheinlich einen guten Platz zum Hinlegen gefunden, eine Wohltat, wie seine zitternden Muskeln feststellen durften.
Die Stelle, die der Mann gefunden hatte, schien perfekt. Ein an und für sich weich aussehendes Moosbett am Fuße eine großen Baumes, der Sportler fand es auch irgendwie witzig, dass die Wurzeln wie Armlehnen geformt waren und sie sich in der dort natürlich gewachsenen Holzspalte perfekt würde hinein schmiegen können. Er grinste wieder, als er sie dorthin bettete und ihr kichernd den Kopf tätschelte, wurde dann aber von Ross eher unwirsch zur Seite geschoben, der sich mit einem Behälter voll Wasser nützlich machte und offensichtlich wusste was er tat.
Das war Richard nur Recht, zumal recht auffällig war, dass der Schüler eigentlich wirkte, als wäre er auf dem Sprung. Er sah sich ungeduldig um, hin zum See, dann suchte er mit Blicken Amy, die gerade mit Low-Ping, dem Asiaten am Reden war und die zusammen einen unsichtbaren Mann im Rollstuhl vor sich her schoben, was ihm zwar rätselhaft vorkam, jedoch auch wieder irgendwie Sinn machte.
Ohne groß auf Fabians Antwort zu warten, ging er an ihm vorbei, riss sich sein Shirt vom Oberkörper und tränkte es im See, damit es sich vollsaugen konnte.
Zwischenzeitlich rief er immer wieder nach Amy und bat sie, einen Blick auf Brix zu werfen.
Als er schließlich mit dem klatschnassen Tuch zurück kehrte, wand und drehte er es zwischen den Fingern und schien zu überlegen, wie er es am besten drapieren würde können. Und es war offensichtlich, dass er hoffte, Jemand würde ihm das Tuch abnehmen und sich um Brix kümmern.
Ross sah hoch, verengte die Augen zu Schlitzen und hatte bereits sein edel aussehendes Sakko-Oberteil geopfert, damit seine Bandkameradin ein deutlich bequemeres Kissen hatte.
"Hier... ein nasses Tuch. Für die Stirn. Habe ich im Film gesehen", grinste er verlegen und reichte es Ross, der ihn unangenehme zwei Sekunden warten ließ, ehe er es an sich nahm.
In Richards Blick stahl sich wieder der Schalk, der auch gerne sonst in seinem Nacken saß: "Wenn sie aufwacht, sagt ihr nicht, dass das Shirt von mir ist, sonst läuft sie mit einer Kettensäge Amok. Auf mir."
Er kratzte sich am Kopf und Ross hatte den Blick wieder abgewandt, sich um Brix kümmernd, konnte sich jedoch ein: "Du bist der Einzige, der oben ohne herumläuft." nicht verkneifen.
Richard stemmte die Hände in die Hüften und grinste laut: "Ha, da hast du Zoe und Bree noch nicht getroffen."
Doch wurde dann still, denn das hatte er nicht unbedingt leise von sich gegeben.
Und dann war da noch Fabian, der deutsche Inquisitor, auch wenn Richard bei diesem Wort eher gelacht hätte, weil "Wiese" drin vorkommt...
11.05.2016, 20:01
Mivey
Casey stand klatschnass hinter dem Wasserfall. Es donnerte furchtbar laut, und das aufspritzende Wasser sorgte auch dafür, dass es hier nie trocken sein würde. Der Boden unter seinen Füßen war erstaunlich glatt, wohl vom Wasser über Jahre, Jahrhunderte glatt geschleift. Es war rutschig und er kam nur langsam voran. Glücklicherweise kam noch genügend Licht durch die Wassermassen, dass er das Ziel seiner Reise gut beobachten konnte. Eine Tür. Eine Wand war in den Fels eingearbeitet, genau in der Mitte war die Tür eingebettet. Massives Holz, komplett schwarz. Er schien fast wie Ebenholz, aber es war wohl nur der Zeit geschuldet, die Jahrzehnte müssen es fast schon gegerbt haben.
Auch wenn er von Handwerk nur alzu wenig verstand, das große Schloß mit dem besagte Tür ausgestattet war, sah nicht sehr stabil aus. Casey musste an die Holzstöcke denken, die Dick aufgetrieben hatte. Als Waffen würden sie wohl nur gegen Eingeborene Wilde nützen, aber für diese Aufgabe waren sie geschaffen, gerade die Aufhängung würde einigen gutplatzierten hieben sicher nichts entgegensetzen.
Sein Hemd hing naß an ihm herunter, und im Schatten wurde Casey langsam kalt. Er starrte immer noch gebannt auf die Tür. Was würde sie dahinter wohl erwarten? Wer hatte das hier gebaut? All dies und noch mehr ging dem Journalist durch den Kopf, aber Antworten wollte die Tür ihm keine geben. Casey wandte sich ab, und begab sich wieder unter dem Wasserfall. Es zog ihn mächtig nach unten, doch schließlich kam er wieder auf der anderen Seite hervor. Er war kein professioneller Schwimmer, aber es war weder tief, noch gab es eine starke Strömung, so kam er schnell wieder am Ufer an. Seine Schuhe hatte er natürlich ausgezogen und sie lagen noch sicher nebem dem Fels an dem er sich kurz austreckte. Es war zwar nass, aber er war sich sicher, dass er unter der Sonne schnell wieder trocken werden würde.
Da sah er gerade was sich hier abspielte. Das Mädchen lag auf dem Boden, unter ihr ein übergroßes Kleidungsstück. Um sie herum waren Dick, Fabian und Ross. Er näherte sich schnell.
"Ist sie etwa .. ?" "Nur bewusstlos", antwortete ihm Ross unwirsch.
Was ist dem mit dem los?
Richard schien als einziger nicht groß mitgenommen zu sein. Scheinbar lieght ihm wohl nicht alzu viel an ihr. Etwas kaltherzig eigentlich, aber vielleicht ist er einfach so sein schlag Mensch?
"Hey, Dick", sagte Casey unsicher. "Du hast doch vorhin irgendwo noch ``Waffen'' gefunden, einige Stecken waren das, richtig? Das Schloß da drinnen sind recht ramponiert aus, auch die Aufhängung an der Tür selbst halt schon bessere Tage gesehen. Einige gut plazierte Hiebe und es dürfte sich lösen. Du spielst Basebal, oder? Da dürfte dir das leichtfallen.
Natürlich könnten wir auch probieren das Schloß aufzuschließen, mit einem Dietrich, falls jemand hier sowas kann. Der Vorteil wäre, dass wir unsere Spuren besser verwischen könnten. Wir wissen ja nicht was hinter der Tür, soweit wir wissen, könnte es ja nur eine Höhle voller Leichen und Leichenfresser sein. Erinnert mich an eine Geschichte die ich für den Boulevard mal geschrieben habe. Ein ganzer Keller voll menschlicher Reste, und der Typ arbeitete wohl im Krankenhaus in der Pathologie. Meine erste Titelseite war das. "
11.05.2016, 20:43
wusch
Fabian verzog sein Gesicht angesichts der Vorstellung die er bei Caseys erster Titelseite im Kopf hatte. Naja, jeder muss wohl mal irgendwo anfangen... meinte Fabian nicht ohne Sarkasmus. Er hatte Boulevardblätter in der Regel gefressen aber verkniff sich jegliche weitere Bemerkungen dazu, schon allein weil Casey es so formulierte, als ob er nicht mehr oder zumindest nicht regelmäßig für Boulevardblätter arbeitete, was eindeutig ein Plus war. Das ist eine gute Idee Casey, also das mit dem öffnen der Tür. Ich kann mir vorstellen, dass ein bisschen Teamwork da helfen kann und da ja schon Vorarbeit geleistet wurde, kann es nicht gänzlich unschaffbar sein. Ich schlage vor das der oder die anderen Wache halten, nur für alle Fälle, während einer von uns die Tür öffnet. sagte er zu beiden, jedoch beiden, jedoch ein bisschen mehr zu Casey als zu Richard, da es Caseys Idee gewesen war, nun jedoch wandte er sich voll und ganz Richard zu.
Ich wollte mich noch bei dir dafür entschuldigen das ich so harsch zu dir gewesen bin. Ich habe es eben mit meinen Predigten und war wohl etwas zu direkt, weiß aber auch das du nicht Absichtlich Mist bauen wolltest, denn mich hat es auch irgendwo gejuckt zu sehen was da oben ist, nur hatte ich nicht genug Vertrauen in meine Kletterfertigkeiten um mein Glück zu versuchen. Und ich habe nur so reagiert weil ich mir in erster Linie Sorgen um dich gemacht habe. Du hattest nämlich glück das dir nichts passiert ist. sagte er nun nicht in einem Vorwurfsvollen, sondern vielmehr in einem entschuldigenden Tonfall.Und auch wenn ich hier wahrscheinlich wie irgendjemandes Vater bisher geklungen habe, bin ich ja selbst gerade erst 23 Jahre alt. fügte er noch wie eine Art Geständnis hinzu.
Was ist eigentlich genau passiert?
11.05.2016, 20:51
BDraw
Aller guten Dinge sind drei. Amy, Zoe und jetzt auch noch Brix - wobei, ganz ehrlich: Bei der überrascht mich das jetzt nicht so wirklich - zumindest die Szene eben. Irgendwieglaube ich, dass Brix zu der Sorte Mensch gehört, die einerseits einfach kein Gruppenwesen ist, andererseits aber gerade deshalb super solche Aktionen zu inszenieren weiß. Vermutlich gerade, damit es jeder mitbekommt.
Was ich jetzt irgendwie nicht vermutet hätte, ist, dass der Wutanfall als Reaktion auf Dicks Waffenidee kommt; das hätte ich jetzt eher Bree zugetraut. Andererseits ist diese selbst nach allem, was heute war, ein einziger Auswuchs an Sonnenschein. Ich glaube ich verstehe ein wenig, wo Brix Problem mit ihr liegt… Gute Laune und Enthusiasmus sind super, aber Bree verstörmt das in einer Konzentration, dass es manchmal schon anstrengend ist, neben ihr zu stehen.
Nicht falsch verstehen, ich bewundere sowas, ehrlich - aber Leute wie Bree überfordern mich irgendwie.
Inzwischen hatte Dick Brix wieder zurückgeholt, allerdings bewusstlos. Rossie hatte zwar zu Beginn Dick deswegen angemacht, aber ganz ehrlich - weiß der Geier, was wir uns bei dem Absturz alles zugezogen haben könnten. Dazu der ganze Stress und kaum was vernünftiges zu Essen. Ich kann mir schon vorstellen, warum Leute hier anfangen umkippen. Zum Glück geht es mir noch relativ gut, so von dem Grundappetit mal vorerst abgesehen.
Aus dem Augenwinkel sehe ich jemanden aus dem Wasser steigen. Es ist einer der Typen, die gestern beim Löschen mitgeholfen hatten… Casey, glaube ich. Im Gegensatz zu Zoe und Bree war Casey offensichtlich in voller Montur schwimmen, wodurch er jetzt aussieht, wie ein begossener Pudel. Das klatschnasse, weiße Hemd klebt jetzt halbtransparent an ihm und dem leichten Zittern und den verschränkten Armen nach zu urteilen ist dem Kerl ziemlich kühl. Ich versteh’ ja, dass du die beiden Frauen nicht zum Vorbild machen möchtest, aber die fangen sich zumindest keine Erkältung…
Während ich Casey mustere, geht der auf Dick zu.
"Du hast doch vorhin irgendwo noch "Waffen" gefunden, einige Stecken waren das, richtig? Das Schloß da drinnen sind recht ramponiert aus, auch die Aufhängung an der Tür selbst halt schon bessere Tage gesehen. Einige gut plazierte Hiebe und es dürfte sich lösen. Du spielst Basebal, oder? Da dürfte dir das leichtfallen."
Moment, was? Hastig setze ich mich auf.
"Natürlich könnten wir auch probieren das Schloß aufzuschließen, mit einem Dietrich, falls jemand hier sowas kann. Der Vorteil wäre, dass wir unsere Spuren besser verwischen könnten. Wir wissen ja nicht was hinter der Tür, soweit wir wissen, könnte es ja nur eine Höhle voller Leichen und Leichenfresser sein. Erinnert mich an eine Geschichte die ich für den Boulevard mal geschrieben habe. Ein ganzer Keller voll menschlicher Reste, und der Typ arbeitete wohl im Krankenhaus in der Pathologie. Meine erste Titelseite war das."
Die Story erwischt mich etwas unvorbereitet. Klingt ja fast wie aus einem Horrorfilm, oder einem sehr blutigen Krimi. Vielleicht sollte ich ihn mal bei Gelegenheit danach fragen… Moment, darum geht es jetzt nicht!
"Das ist eine gute Idee Casey, also das mit dem öffnen der Tür. Ich kann mir vorstellen, dass ein bisschen Teamwork da helfen kann und da ja schon Vorarbeit geleistet wurde, kann es nicht gänzlich unschaffbar sein. Ich schlage vor das der oder die anderen Wache halten, nur für alle Fälle, während einer von uns die Tür öffnet."
“Äh, ’Tschuldigung–"
Überraschte Blicke. Oder eher, ein Blick, denn Fabian wählt genau diesen Moment, um sich wieder Dick zuzuwenden.
“Ich… hab da eben was wegen der Tür gehört und… Naja. Brix wäre sicher nicht davon begeistert, wenn wir den unbekannten Leuten sofort die Tür eintreten."
Nicht, dass Brix generell großer Fan des Tür-Plans zu sein scheint, aber wenn sie schon gegen die Idee von Waffen ist, wäre es bestimmt nicht in ihrem Sinne, direkt mit brachialer Gewalt vorzugehen.
“Zoe und Dick hatten ja eben im Wasser diese Haarspange gefunden. Ich denke, ich hab’s geschafft, da was draus zu biegen, womit wir die Tür aufbekommen könnte. Ohne Gegenschlagen”, füge ich hastig hinzu.
“Bist du sicher? Ich glaube nicht, dass das so einfach ist…”
“Ich könnt’s zumindest probieren! Ich versteh ein bisschen was von sowas.”
Eindeutig überraschte (oder eher skeptische) Blicke. Jaja, verstehe schon, der Ausländerjunge, der zufällig Schlösser knacken kann. Keine Ahnung, ob die zwei ausgerechnet das gerade denken, aber das war so ziemlich genau das, was die Leute sehen würden, hatte mein Vater gesagt - im Zuge eines deftigen Krachs. Zum Glück hatte er nur das Buch mit der Anleitung gefunden und nicht den Internetverlauf mit den How to-Videos… Auf jeden Fall reicht die bloße Erinnerung, um mir einen sauren Geschmack auf der Zunge zu bereiten.
“Was?”, frage ich, vermutlich ein wenig zu defensiv. “Wenn dahinter echt Leute sind, sind die bestimmt nicht begeistert, wenn man ihr Lager buchstäblich stürmt. Wenn’s nicht klappt, kann unser Footballer ja immer noch draufholzen.”
“…Okay, da ist was dran. Ich frag dich mal nicht, woher du das kannst, aber wenn’s hilft, bitte. Sollen wir?”
Äh... Wie, jetzt?
“Bevor die Tür offen ist kommen wir nicht weiter und solange das Mädchen”, Daumenzeig auf Brix, “außer Gefecht ist, gibt es auch keine Diskussionen.”
Point taken.
“Moment, ihr wollt das jetzt machen? Völlig unvorbereitet?"
Rossie sieht nicht sehr überzeugt aus.
“Nur schauen, ob die Tür so aufgeht. Nicht reingehen.”
* * *
Casey, der eh noch völlig durchgeweicht ist (und sich das erste Niesen zu verkneifen scheint), verliert keine Zeit damit, wieder ins Wasser zu kommen. Ich stehe erst kurz zögernd am Ufer und gucke mich etwas nervös um, ehe ich mir fix Tshirt und Hose ausziehe und ihm durch das kalte hinterher schwimme. Wenn man nicht so genau hinschaut, sieht die Boxershort eh aus wie eine Badehose, rede ich mir ein, und scheinbar beachtet uns außer Rossie gerade eh keiner. Nur weil Casey scharf auf eine Erkältung zu sein scheint, muss ich mein Glück ja nicht herausfordern. Die Reserven dürften eh gerade etwas mau sein.
Hinter dem Wasserfall angekommen, merke ich, wie verflucht kalt es außerhalbd es Wassers ist. Die umfunktionierte Haarklammer habe ich mir zum Glück an die Shorts geklemmt. Ich mustere das Schloss.
“Okay, ich denke, das müsste zu schaffen sein… Dann wollen wir mal”, sage ich, und mache mich daran, mit meinem selbstgebastelten Dietrich das Schloss zu bearbeiten.
11.05.2016, 22:50
Daen vom Clan
"Alles cool, Alter, geschenkt.", sagte Richard nach einem kurzen Moment des Überlegens und grinste, dann streckte er Fabian die Hand hin, die dieser ergriff und kurz schüttelte.
"Dachte einfach das muss so, weil ich ja Amerikaner bin."
Fabian stutzte und sah den Schüler fragend an, dieser zog die Stirn kraus und schien unsicher: "Naja, und du doch Deutscher bist... Seid ihr nicht gegen...andere Länder...so?"
Der Deutsche, der die Hand von Richard noch immer hielt, drückte fester zu, zog ihn an sich heran und sagte voll feierlichem Ernst: "Schon seit 70 Jahren nicht mehr."
Rich nickte, als er merkte, wie ernst es seinem Gegenüber war.
Schließlich ließ Fabian und los und fragte deutlich entspannter. "Wie kann man das nicht wissen?"
Dick zuckte mit den Schultern. "Kann mich ja nicht um jedes kleine Land kümmern. Als wir die Teilnahme am Bandwettbewerb gewonnen hatten, musste ich erstmal nachschauen, wo das alles genau liegt."
Er lächelte unbekümmert und entspannte sich zusehends, als er sah, wie Ross sich um Brix kümmerte und allem Anschein nach wusste, was er tat.
"Tja, was passiert ist..." Richard ließ Brix nicht aus den Augen und sprach mehr zu sich selbst, fast leise. "Sie war wie immer. Wollte gehasst werden, um einen Grund zu haben alle zu hassen. Hat ein paar fiese Sachen gesagt. Und dann ist sie einfach umgekippt. Derbe aus den Latschen." Die Sorge in Richards Stimme schien echt.
"Wahrscheinlich hat sie zu wenig getrunken. Wie wir alle hier. Dazu die Aufregung, das kann schon passieren.", stimmte Fabian sorgenvoll zu.
"Oh ja, das kenne ich. Ich habe einmal so heftig gejubelt, dass ich gekotzt habe. Mitten auf der Auswechselbank. Und dann bin ich zusammengeklappt. Wie Brix.Nur dass mich keiner aufgefangen hat. Schweine."
Fabian schmunzelte einen Augenblick und sah dann den jüngeren Mann wieder an.
"Was ist das mit dir, Richard. Warum kannst du keine fünf Minuten still sitzen?"
Richard erwiderte den Blick und es war ihm anzusehen, dass er mit sich rang. Dann lächelte er gequält. "Weil ich glaube, dass wir Vier wegen mir auf der Insel sind. Ich hatte da ne heiße Nacht, ordentliches Eisen im Feuer. Und dann habe ich verpennt und wir haben den Flieger verpasst. Mein Dad, die coole Sau, hat uns dann in den Flieger von Frankfurz gesetzt. Und dann... deswegen sind wir hier."
Fabian wollte Richard schon automatisch wegen des Stadtnamens korrigieren, beließ es dann aber dabei und nickte nur.
"Deswegen will ich halt irgendwas bewegen. Was machen. Und wenn hinter der Tür was ist, was die Drei schneller hier weg bringt, dann will ich das finden."
"Das ist durchaus edel von dir."
"Naaaah, außerdem ist es ne geile Geschichte für die Chicks vom Cheerleaderteam!"
Richard grinste wieder so breit wie eh und je, offensichtlich davon überzeugt, dass die Rettung in greifbarer Nähe war und schon jetzt damit beschäftigt, sich die coolsten Geschichten auszudenken, die er auf der Insel erlebt haben könnte.
11.05.2016, 23:28
Eddy131
Da hatte Sam nun schon so viele Worte benutzt und konnte dennoch nicht vermitteln, was er eigentlich sagen wollte. Ja, es stimmte, dass ein Floss und eine Überdachung unsinnig waren, wenn sie nur mal schnell gucken wollten, was sich hinter der Tür verbarg, da gab er Ross recht. Und es war auch wichtig, nachzuschauen, was es dort gab, das hatte Sam genau so gemeint.Das war aber nicht sein primärer Grund für die Baumaßnahmen.
Die Höhle wäre ein idealer Zufluchtsort. Nachdem was die anderen erzählt hatten war sie groß genug um allen Platz zu bieten, weiter hinten war sie weit genug vom Wasserfall entfernt um trocken genug zu sein, um dort schlafen zu können, sie war Windgeschützt und auch vor wilden Tieren bräuchten sie dort keine Angst haben. Und frisches Trinkwasser befand sich praktischerweise direkt vor der Haustür. Und wer weiß, welche Höhlensystem sich noch hinter der Tür offenbaren würden?
Ross Norway hatte ihn wohl nur falsch verstanden. Und den etwas bissigen Unterton hatte Sam sich auch nur eingebildet. Er war immerhin Ross Norway. Ross, der immer coole. Ross, der Draufgänger. Ross, der sich wegen seines Geldes alles erlauben konnte und lauter Hammer Aktionen machte. Halt! Das ist genau das Schubladensystem, das ich früher hatte. Er ist auch nur ein Mensch und hat mal schlechte Laune. Und wenn ich es mir recht überlege, waren seine "Opfer" nie so wirklich froh darüber, was er mit ihnen anstellte - egal ob sie es verdient hatten oder nicht. Solche Geschichten und Clips sind wohl nur dann witzig, wenn man selber nicht das Opfer ist.
Also: Ross Norway. Ein Mann mit Schwächen und Stärken. Kann aus Nichts ein Imperium aufbauen. Ist überheblich, gönnerhaft und gebieterisch, weil er es sich leisten kann. Auch wenn es ihm schwer fiel, formulierte Sam die schlechten Eigenschaften bewusst deutlich, um sich selber zu zeigen, das er Fortschritte machte. Einen Punkt kann ich aber noch nicht einordnen: Macht er sich Sorgen.. um seine Mitmenschen? Oder nur um sich selbst? Oder ist ihm das alles mittlerweile ziemlich egal?
Sam dachte, Brix wäre die einzige, die schwierig einzuordnen war. Und in gewisser Weise stimmte das auch. Jedoch war Sam noch zu sehr Vorbehaftet gegenüber dem reichen Medienliebling. Er nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit ein etwas intensiveres Gespräch mit ihm zu führen. Um ihn als Mensch kennen zu lernen und das Bild des coolen Milliardärs Ross Norway durch das des Menschen Ross Norway zu ersetzen.
Doch nicht jetzt, das hatte zeit bis später. Im Moment war die Höhle wichtiger.
Bevor Sam jedoch seine Gedanken zusammenfassen und aussprechen konnte hörten sie plötzlich leicht hysterische Sätze aus Richtung des Waldes und die anderen drehten sich zu den Geräuschen hin.Von dort kam plötzlich ein leicht labil wirkender Rich angetorkelt. Im ersten Moment verstand Sam nicht, was mit dem Teenager los war. Dann liefen erst Fabian und dann Ross an ihm vorbei zu Rich hin. Und auf einmal Begriff sein Verstand! Seine Schwester. Seine kleine Schwester, seine gerade erst gefundene und schon wieder verlorene Schwester!
Ihr Kopf flog leblos von links nach rechts, kein Lebenszeichen war mehr auszumachen. Alle logischen Gedanken waren aus Sams Kopf verschwunden. Rich hatte sie umgebracht. Sam verstand nicht wieso. Die Anderen standen fast teilnahmslos daneben und taten irgendwelche banalen Dinge. Dann lag Brix plötzlich wie aufgebahrt unter einem Baum.
Die Anderen immer noch Teilnahmslos daneben.
Das war zu viel. Seine philosophischen Höhenflüge, vergessen.
Seine ruhige und bedachte Art, ausgelöscht.
Sein neues Weltbild, dahin.
Seine positiven Gedanken, aus seinem Kopf verbannt.
Alles um ihn verschwamm, die Menschen verloren ihre Konturen, der Wald, die Klippen und der See zerfaserten aus seiner Welt, selbst die Farben waren mit einem mal nicht mehr da. Es blieb nur das Bild der bleichen Brix; und Rich, wie er höhnisch grinsend neben ihr Stand und auf sie hinabblickte. Das war zu viel.
Sam wusste nicht, was er tat, sein Körper entwickelte ein Eigenleben. Adrenalin flutete seinen Körper. Einen Körper, der losgelöst war von ihm und der Welt. Und mit mehr Kraft und Schnelligkeit, als er sich zugetraut hatte war er bei Rich. Und noch schneller traf seine Faust ihn äußerst hart mitten zwischen den Augen. Erstaunten Augen. Schreckgeweiteten Augen.
Doch das kümmerte Sam nicht mehr.
Logisch betrachtet verstand Sam sich selbst nicht mehr. Er kannte Brix kaum. Und Sam wusste - er wusste es einfach! - dass Rich ihr nie etwas getan hätte, ihr nie etwas antun konnte. Doch auch so etwas abstraktes wie "Logik" hatte keinen Platz mehr in Sams Welt, in der Welt die allein für eine Schwester bestand, die er nie hatte.
Auch über Rache dachte Sam nicht nach. Rich war Schuld. Er musste bestraft werden. So war es einfach. So gehörte es sich.
Nach dem Zusammentreffen von Richs Gesicht und Sams Faust war dieser Punkt abgehakt. Endlich war er nicht mehr in seinem Blickfeld und damit nicht mehr Teil dieser Welt. Mit 2 Schritten verkleinerte er seine Welt noch weiter und ließ sich neben Brix nieder um ihr sanft mit einer Hand über die Wange zu streichen.
Das war alles, was er jetzt noch wollte, alles, was er jetzt noch tun konnte. Sam merkte nicht einmal, wie ihm die Tränen die Wangen hinabliefen.
Außer Brix totenbleiches Gesicht nahm er nichts mehr wahr.
12.05.2016, 05:12
Kaia
Alles lief wie in Zeitlupe ab. Richard wie er mit Brittney aus dem Wald gestapft kam, ihr lebloser Körper in seinen Armen. Die herbeieilende Hilfe in Form der beiden erwachsenen Männern Ross und Fabian. Amy wie sie irgendwas mit Richs Shirt tat welches nun eher einem zerstörten Lumpen glich. Was ist passiert? Haben sie gestritten? Bree versuchte sich an den anderen Überlebenden vorbei zu bewegen, das Gedränge am Ufer des Sees war groß und Bree war klein. Sie kam nur schlecht vorran. Ihre Jeans, die sie sich nach dem Vorfall mit Rich wieder angezogen hatte blieb andauernd irgendwo hängen, so dass sie ein-zweimal fast den schlammigen Boden geküsst hätte.
Sie trennte jetzt nur noch wenige Meter von ihrer, von Bree erklärten, besten Freundin, als der Typ Sam? an ihr vorbeirauschte und Rich mit der Faust direkt auf die Nase schlug. Bree schlug sich die Hand vor den Mund. Das hat er grad nicht wirklich getan? Rich ging unelegant zu Boden und Sam ließ sich auf dem Boden neben Brix nieder. Er schien… zu weinen? Waren bei dem Typen alle Sicherungen durchgebrannt?! Seidem sie auf dieser Insel abgestürzt waren hatte Bree einen Sturm von Gefühlen durchlebt. Trauer, Angst, Eifersucht, Ekel. Doch was sie jetzt grade fühlte hätte sie vor ihrem Vater nicht einmal aussprechen dürfen.
Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und ihre sonst so sanfte Miene verdunkelte sich.
Niemand schlug ihren Nicht-so-ganz-aber-doch-irgendwie-aufjedenfall-für-eine-Nacht-Freund-Freund ohne Grund. Außer sie vielleicht, oder Brix. Aber nicht so doll!
Fabian hatte sich schon neben Rich gesetzt und versuchte ihm irgendwie die Schmerzen wegzusabbeln. Bree ging einfach an den beiden vorbei. Auf Sam zu. Wenige Schritte hinter ihm blieb sie stehen. Brix schien zu atmen, ihre Brust hob und senkte sich langsam aber gleichmäßig.
”Hey du Spinner! Ihre Stimme klang unsicherer als geplant. ”Ich rede mit dir!” Entweder er war taub geworden oder ignorierte sie mit Absicht.
Bree wusste nicht warum sie das tat aber ihre Hand griff an die Schulter des älteren Mannes und riss ihn herum. ”Was zur Hölle geht mit dir ab Mann! Du kannst ihn doch nicht einfach schlagen!” Sie redete sich richtig in Rage. Es gab einfach Momente, da konnte selbst sie ihre fröhliche Maskerade nicht aufrecht erhalten. ”Warum heulst du! Du kennst Brittney überhaupt nicht!”
12.05.2016, 07:26
Daen vom Clan
Alles lief grade richtig gut, gemessen daran, das alles scheiße war.
Er hatte endlich wieder einmal mit Brix reden können, so viel wie schon seit Monaten nicht mehr. Und da sie bewusstlos war und er geredet hatte, wollte er es auch nicht als Streit verbuchen.
Er hatte Bree erst nackt und dann immerhin auf der Insel noch einmal halbnackt gesehen und er hatte Amy geküsst - Helly yeah, lief bei ihm.
Außerdem waren Valentijn recht cool, Fabian irgendwie doch und er hatte eine waschechte Prostituierte kennengelernt, die auch noch cool war.
Und mit Ross gab es Jemanden, der augenscheinlich wusste, wie man Dinge anpackte. Er würde sie schon alle von der Insel bringen, er hatte was von Mannschaftskapitän an sich.
Aber Ja, im Moment lief es super und er warf sich für sich selbst stolz in Pose, hatte ja zum Glück kein Oberteil mehr an, und grinste sein arrogantes, sein selbstbewusstes, sein fröhliches, unbeschwertes, unbekümmertes Grinsen.
Was sollte jetzt noch schiefgeh....BÄM!
Irgendetwas mit der Wucht eines Footballs, geworfen von einem Spieler der Qualitätsstufe Laurence Fayetville, Freshman, explodierte in seinem Gesicht.
Wäre ihm sein Grinsen nicht aus dem Gesicht gehauen worden, wäre es dort gefroren, so aber verzog sich die Miene des jungen Mannes zu Entsetzen und Erschrecken und dann Schmerz, als er hart gefällt zu Boden ging, als die Knie ihren Dienst versagten.
Als er auf den Knien war, sackte er nach vorne und drückte seine Stirn in den wohltuend feuchten Boden, während seine Finger die Nase an Ort und Stelle hielten, da es sich anfühlte, als würde Diese gleich abfallen. Dass er Blut zwischen seinen Fingern fühlte, machte die Sache nicht unbedingt besser und er hoffte inständig, dass nichts gebrochen war.
"Was bist du'n für'n Iraki, ey...", nuschelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und sah in dieser Sekunde ironischerweise von der Haltung her aus wie ein Moslem beim Gebet.
Zwar konnte er Einiges wegstecken, aber so langsam drehte sich ihm alles, der Wassermangel machte sich bemerkbar, die Nacht, in der er kaum geschlafen hatte und der Sturz. Davor der Marsch, der Hunger, die Aufregung.
Und dabei war der Tag noch nicht mal zur Hälfte rum...
12.05.2016, 08:27
Lynx
Es wurde langsam wieder ein bisschen voll um sie herum, was verständlich war, wenn es etwas Interessantes - wie ein bewusstloses Mädchen - zu bestaunen gab. Das nervte Ross trotzdem nur noch mehr als die ganze Situation an sich, und wenn Richard ihm nicht sein nasses Shirt gereicht hätte, hätte er vermutlich irgendjemanden, der es nicht verdiente, irgendwann angebrüllt. Casey zum Beispiel, oder Iker. Dabei wollten die beiden endlich die beknackte Tür aufbekommen, was allgemein sinnvoll war und genau jetzt vielleicht sogar half, von dieser Sache wieder etwas abzulenken.
Aber der nasse Lappen machte ihn etwas ruhiger, weil der Geschäftsmann damit für den Moment etwas anfangen konnte. Er hatte ja eigentlich auch keine Ahnung hatte, was zu tun war. Ein paar Schritte waren da, die man immer unternehmen konnte - Füße hochlagern zum Beispiel, und eben versuchen, der Person Wasser einzuflößen - aber das waren nur übliche Maßnahmen, von denen man so hörte. Vor allem wusste er ja noch nicht einmal, was denn nun passiert war.
Immerhin schaffte Fabian es durch eine Entschuldigung, die ganze Geschichte aus Rich herauszubekommen, und Ross wurde von Wort zu Wort ruhiger. Und schließlich war er wieder einmal so weit, sich ein bisschen schuldig zu fühlen, schlecht über den Jungen gedacht zu haben. Gerade wollte er auch so eine halbe Entschuldigung hervorbringen, als die ohnehin schon recht menschenreiche Ansammlung um Sam Catus erweitert wurde. Überraschenderweise sagte er aber nichts - ja wirklich, kein einziges Wort - sondern schritt auf Richard zu. Und bamm, da flog die Faust.
Es war so unwirklich, dass erst einmal alles stehenbleiben zu schien, aber als Sam sich auch noch mit seltsam traurigem Gesicht zu Brix knien wollte, löste sich die Starre gleich wieder. Bevor Sams Hand das Mädchen erreicht hatte, baute Ross sich schützend davor auf, und dann hörte man Brees Stimme.
”Hey du Spinner! Ich rede mit dir!" Sie riss den Kerl an der Schulter zurück während sie zusehends wütender wurde, und diesen Moment nutzte Ross, um sich weiter zwischen den Mann und Brix zu bringen.
"Warum heulst du! Du kennst Brittney überhaupt nicht!"
"Na los, schafft den Kerl hier weg!", rief Ross unterdessen den Umstehenden zu und schob Sam und Bree dabei etwas unsanft weiter zur Seite. Dem Mädchen warf er einen entschuldigenden, aber eindringlichen Blick zu. Verpass ihm eine. Verpass ihm eine!, riefen seine Gedanken und seine eigenen Fingerknöchel zuckten leicht. Am liebsten hätte er es getan, aber sein Blick streifte Richard, der am Boden kniete. Fabian war bei ihm und dem rief er schließlich zu: "Hey, pass hier kurz auf, ja? Lass den Spinner bloß nicht in die Nähe von irgendwem der beiden." Dann schnappte er sich das Shirt, das nun achtlos neben Brix am Boden lag und rannte zum Bach. Einmal mehr war er erleichtert, dass der blonde Teenager die Weitsicht besessen hatte, es ihm zu überlassen, auch wenn er natürlich nicht wissen hatte können, dass er es selbst brauchen würde.
Ross sprintete zurück, nachdem der Lappen nun wieder richtig schön kalt und nass war, und kniete sich nun auch neben Rich.
"Hier, press dir das erst mal aufs Gesicht.", wies er den Jungen knapp an und wollte ihm das Shirt in die Hand drücken. Er hoffte, der Junge war noch fähig, das selbst zu erledigen. Ross fürchtete, nur noch mehr Schaden anzurichten, wenn er versuchte an die getroffene Stelle zu kommen.
12.05.2016, 10:22
Gendrek
Nova hielt sich, wie die letzten Stunden schon, weiterhin am Rand der Gruppe auf.
Irgendwie schaffte sie es nicht wirklich Anschluss zu finden. Vielleicht wollte sie ihn auch bis jetzt nicht. Sie konnte es selber nur schwer einordnen.
Auch das Geschrei des Emo Girlies konnte sie nicht dazu bringen sich den Leuten anzunähern. Dieser Junge, Rich, hatte irgendwo Recht.
Sie hatte zwar Bedenken dabei wenn sie daran dachte, dass Zivilisten Waffen in die Hand nehmen aber...
Nein, eigentlich kein aber. Sie hatte Bedenken dabei. Waffen gehörten in die Hände von ausgebildetem Personal und ihr Gefühl sollte sich auch bestätigen.
Der Moment in dem Rich mit Brix wieder zurückkam... als Rich das bewusstlose Mädchen zurück trug...
Und jetzt?
Jetzt ging alles viel zu schnell um ordentlich zu reagieren. Nova sah nur wie die Faust von Sam in das Gesicht von Richard flog und dieser zu Boden ging.
Nova sprang auf. Jetzt war alles in ihr aktiv. Jetzt konnte sie sich nicht mehr so raushalten wie zuvor. Sie musste etwas tun.
”Was zur Hölle geht mit dir ab Mann! Du kannst ihn doch nicht einfach schlagen!”
"Na los, schafft den Kerl hier weg!"
Zwei weitere aus der Gruppe traten auf den Plan. Das Mädchen, sichtlich aufgelöst, gehörte vermutlich zu dieser Teenie Gruppe die hier rumlief. Der andere... ein blonder Typ, mit sehr scharfen Gesichtszügen. Er wendete sich an einen weiteren, der bereits an Richards Seite war.
"Hey, pass hier kurz auf, ja? Lass den Spinner bloß nicht in die Nähe von irgendwem der beiden."
Nova stürzte so schnell wie sie nur konnte auf den Ort der Auseinandersetzung zu. Der Gedanke alleine, dass dieser... krankhafte Idiot eine Waffe gehabt hätte, versetzte sie ins Schaudern.
"Keine Sorge, ich kümmer mich um ihn!" rief Nova der kleinen Gruppe bestehend aus Ross, Fabian, Rich und Bree zu.
Ohne eine weitere Sekunde verschwenden zu wollen, ging die Schwedin mit hartem Schritt auf den prügelnden Sam zu. Sie wünschte sich gerade, dass sie vielleicht doch ein paar Stunden mehr in die Nahkampf-Übungen gesteckt hätte.
Ohne mit der Wimper zu zucken griff sie ihm an seine linke Schulter und drückte ihn mit aller Kraft weg. Plötzlich legte sich eine weitere Hand auf Sams Brustkorb. Nova schaute erst verdutzt zur Seite und blickte dann in das Gesicht von Zoe, die dunklen Augen zu Schlitzen verengt und mit offensichtlicher Wut zu einer Grimasse verzogen.
"Verdammt, reicht dir ein Flugzeugabsturz nicht?!"
Zoe schaute Nova kurz an, Wut und Sorge lagen in ihrem Blick. Vor allem Sorge, als sie kurz zurück zu Rich blickte der auf dem Boden kniete und von Ross umsorgt wurde.
Eines war Nova in dem Moment klar. Sie würde höllisch aufpassen, dass Sam keinen einzigen Finger mehr krümmen würde, ohne dabei beobachtet zu werden. Der Typ war ein verfluchtes Pulverfass.