Station 3 – No Hope left (südlich von Corpus Christi, Texas) Startzeit der Station im Spiel:08. Oktober 2033, früher Morgen Dauer des Tages in realer Zeit: Freitag, 02. Oktober
Tag und Nacht waren sie gereist, Pausen oder Schlaf wurden zu einem lästigen Übel, als sie so schnell sie es vermochten, Richtung Norden vorstießen, dem Fanal folgend, der sich als schwarzer Rauch am Himmel manifestiert hatte, der nachts nur durch den Schimmer des Feuerscheins abgelöst wurde, als der Ort, den sie Heimat nannten, in Flammen stand…
Viele von ihnen hatten geliebte Menschen dort zurück gelassen, Familie und Freunde und solche, die Beides noch werden konnten oder wollten.
Denn sie, als die Besten von ihnen, waren aufgebrochen und hatten die Verletzlichen und Schwachen zurück gelassen und eine Macht, die aus dem Schrecken des Ödlandes kam, hatte dies zu seinem Vorteil genutzt.
Als die Mauern der Siedlung, bestehend aus Containern, endlich in Sicht kamen, begannen sie atemlos und verzweifelt zu laufen, die Waffen in den Händen, Tränen in den Augen und mit vor Anstrengung bereits brennenden Muskeln, denen sie keine Pause gegönnt hatten die letzten Tage, denen vielleicht auch noch die siegreiche Schlacht in den Knochen steckte.
Der erste, der unberedt Zeugnis von der Katastrophe gab, war Steve. Sein Schädel war aufgepflanzt auf einem hölzernen Spieß, der Leib lag daneben, vollkommen übersät mit Schnittwunden und Bisswunden von Getier, die sich an seinem Aas gütlich getan hatten. Einst war er ein erfahrener Scavenger gewesen, nun war von ihm nur die schrecklich entstellte Leiche geblieben, sein unbenutztes Gewehr lag hilflos in seinen mittlerweile kalten Händen. Ein Ausdruck von Verwunderung und Überraschung, nicht Schmerz, war ihm in das Antlitz gefroren, was auch immer es heißen sollte oder wem es Trost schenken würde, er hatte wohl nicht gelitten.
Die Tore, die einstmals aus umgebauten LKWs bestanden hatten, standen weit offen und sie schienen nicht zerstört zu sein.
Als die Reisenden die Siedlung betraten, nahmen sie den grausamen, in der Kehle brennenden Geruch nach Rauch und Brand deutlich wahr.
Alles war in eine Schicht Asche gehüllt. Die meisten Gebäude schwelten vor sich hin, viele waren zerstört worden.
Nicht durch Feuer.
Mutwillig.
Ein sinnloser Akt der Zerstörung, der einzig das Ziel hatte, ihre Heimat zu zerstören und das fragile Band zu trennen, das sie während ihrer Reise und ihrer Mission mit ihrer Vergangenheit verband.
Das Anwesen von Floyd-Wlliams niedergebrannt, die Felder zerstört und in Brand gesteckt. Selbst der ganze Stolz der Siedlung - das Gewächshaus im Stil der alten Welt - war nur noch ein Stahlgerippe und Scherbenhaufen.
Und trotzdem war es eine Sache, die ihnen sofort auffiel – es lagen kaum Leichen herum. Wenn sie einen der Leiber auf dem Boden fanden, dann war es zumeist entweder sehr junge Kinder, fast noch Babys oder sehr alte Leute.
Sie waren schnell getötet worden, doch eindeutig rituell. Und sie hatten gelitten. Ein Kehlenschnitt hatte besiegelt, was als Verstümmelung ihrer Rücken begonnen hatte. Dort fanden sich Muster und Schriftzeichen, die Niemand deuten konnte.
Zum Einsatz waren Klingen gekommen, scharf und präzise, viel zu fein für das Werk von Plünderern.
Und dann fanden sie George Floyd-Williams. Er war an einen Holzstamm auf dem Marktplatz gekettet und hatte nicht die Gnade eines Kehlenschnittes erfahren dürfen. Er war durch Blutverlust gestorben, das Gesicht eine Maske aus purem Entsetzen und panischer Agonie. Er war nackt und tausende Schnitte verunstalteten den weißen, aufgedunsenen Leib.
Soweit sie sehen konnten, war unter den Leichen Niemand den sie kannten. Es schien und wirkte gar, als wäre ein Großteil der Bevölkerung von Shengs Hope verschwunden. Was war nur passiert?
http://i.imgur.com/Jf7Pn.png http://juliameister.net/daen/station03.jpg Legende: Haussymbol: Als sicher geltende Gebiete, normalerweise unter Kontrolle der Siedler Galgenstrick: Gebiete, die fest als Territorien der Raider gelten Totenkopf: Gebiete, in denen sehr häufig Zombiesichtungen vorkommen Fragezeichen: Gebiete mit unbekanntem Gefahrenstatus
Man hatte ihnen ihre Heimat genommen. Die Reisenden, die aufgebrochen waren, die Welt zu retten, waren nun heimatlos geworden und es fehlte jede Spur von ihren Liebsten…
WICHTIG:
Wie angekündigt, hat nicht jede Station gleich viele Aufgaben.
Station 3 ist eine Rollenspiel- und weniger eine Gameplaystation.
Trotzdem können Aufgaben und Erfolge freigeschalten und erzielt werden, wenn ihr sie im Rollenspiel erringt.
Diese Station ist somit auch deutlich kürzer gedacht. Wenn ihr etwas spezielles machen wollt, schreibt mir das rot auf. Wenn ihr fertig seid und mir eine Himmelsrichtung nennt, gehen wir in Station 4 über.
Hat ein Spieler komplett keinen übereinstimmenden Trait, dann hat er lediglich eine 30%ige Chance, die Aufgabe erfolgreich zu erledigen.
Bei einer passenden Traitgruppe steigt diese Chance auf 50%, passt der Trait perfekt, liegt die Chance bei 70% Erfolg.
Jeder passende Trait von „Expertenwissen“ oder „Terrain“ erhöht die Erfolgschance um weitere 10%.
Eine Chance von über 90% ist nicht möglich, jeder Bonus darüber hinaus wird entweder in eine höhere Belohnung oder cooler bis fetzigere Beschreibung der Aktion von der SL umgemünzt.
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ZUDEM:
Aufgaben, die mit "-" gelistet sind, können alle gemacht werden. Aufgaben mit a.) / b.) / c.) sind Entscheidungsaufgaben, d.h. man entscheidet sich für ein Vorgehen und die anderen Optionen stehen nicht mehr zur Verfügung.
Zitat:
„In Richtung Silberstreif“
Anzahl: Alle
Hintergrund: Findet heraus was passiert ist, zieht eure Schlüsse und trefft eure Entscheidung.
Aufgabe Alpha
Erforderliche Teilnehmer: Beliebig
Erledigt durch: Niki, Lisa, Haile
Proben:
- Feststellen, was die Zeichen bedeuten: Schulbildung
- Das Wort entschlüsseln: Sprachgenie
Hilfsmittel: Gebräuche Kultisten
Hintergrund: Die Zeichen wurden im Leuchtturm gefunden und geben ein Rätsel auf.
Erfolg: Was bedeutet Pax.
Misserfolg: ?
Zitat:
Aufgabe Beta
Erforderliche Teilnehmer: Beliebig
Erledigt durch:
Proben:
- Was gechah mit Perlmutters Karawane: Parcour ODER Fortbewegungsmittel ODER Konstitution
Hilfsmittel: Terrain: Ödland
Hintergrund: Die Wagen von Perlmutters Karawane liegen zehn Meilen außerhalb der Siedlung.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?
29.09.2015, 16:45
wusch
Frank war wie in Trance durch das gewandert, was einst Shengs Hope gewesen war, eine Siedlung die ihre Probleme hatte aber trotz allem den Menschen Leben und Hoffnung geschenkt hatte. Dort war Floyd-Williams und trotz aller Abneigung die Frank mit Floyd Williams verband, hatte es der alte Mann nicht verdient, auf eine so grauenvolle Art zu sterben. Es war ein Massaker gewesen wie es schien. All die Menschen, vor allem Alte und Kinder lagen hier, Menschen die man als schwach erachten konnte, wenn man wollte und wohl deswegen ermordet worden waren, zusammen mit wohl allen, die wiederstand geleistet haben. Wer tut soetwas? All die Kinder... sprach Frank mit vibrierender Stimme und Tränen, die er nur mit Müh und Not zurückhalten konnte. Jemand war gekommen und hatte die Menschen mitgenommen. Kultisten, es müssen Kultisten gewesen sein, nur das passt mit den Hinweisen zusammen. ratterte seine Kombinationsgabe kurz die eher offensichtlichen Fakten zusammen und ließ sie aus seinem Mund fließen.
Bevor er jedoch weiter ermitteln konnte, bevor er mehr als nur rudimentäre Logik anwenden konnte, musste er wissen was mit seiner Familie geschehen war? Waren sie tot? Oder gab es eine Chance dass die noch lebte. Wie erstarrt stand er da und ließ es auf sich wirken. Dann rannte er schließlich los um zuhause nachzusehen, was mit Silvia, Thomas und Robert geschehen war.
29.09.2015, 16:46
Caro
Nein. Nein, nein, nein. Der Geruch brachte Haile fast um. Sie roch es schon seit Tagen, wollte es nicht wahr haben - Fleisch. Feuer. Blut. Und jetzt das. Kinder. Alte. Unnütze. Die Zeichen. Diese Zeichen. Diese Messerschnitte. Konnte es sein?
Es ist meine Schuld.
Die IHS Ahladita lag still da, nicht der gewohnte Stahlkoloss, sondern jetzt ein trauriges Gerippe, eine Todesfalle. In Shengs Fenster brannte kein Licht.
Es ist meine Schuld
Sie waren gekommen. Gekommen, um sie zu holen.
Es ist meine Schuld
Hailes Leben hatte einen einzigen Sinn, einen einzigen Zweck. Sie würde das Opfer sein, welches die gereinigten Götter befriedet. Das die Welt rettet. Rein, Pur, Unschuldig. Dafür wurde sie trainiert. Dafür wurde sie gekauft.
Es ist meine Schuld
Bald sollte es so weit sein. Ihr Opfer. Kurz vor der Zeremonie explodierte der Tempel in Feuer und Rauch und Hailes neues Leben begann.
Es ist meine Schuld
Die Kultisten waren gekommen. Um Haile zu holen. Und nahmen sich alles, was sie an ihrer statt fanden. Oder?
Haile hockte sich zu einem der kindlichen Opfer und versuchte, die eingeritzten Symbole zu erkennen.
29.09.2015, 17:02
truecarver
So einfach war es also. Eine umzäunte Siedlung, mit Patrouillen, Rängen, bemannten Wachtürmen, einem smarten Anführer. Alles dahin. War die Sicherheit nur Schein und Trug? Jäger war plötzlich sehr müde. Er hatte etwas von dem Saringas bei der Auseinandersetzung mit den Sabal eingeatmet und kotzte sich schon seit einer Woche die Seele aus dem Leib. Der Anblick toter Kinder und verbrannter Häuser schien irgendwo auf dem halben Weg zu seinem Verstand stecken geblieben zu sein. Er lehnte sich gegen eine Hauswand, auf dem Dach über seinem Kopf strecken sich die Flammenzungen gen Himmel. Die Übelkeit kehrte zurück und vermischte sich mit dem Gestank von verkohltem Holz. Wenn ich weiter hier rumgammeln werde, dann kotze ich mir die Eingeweide aus, dachte er und entschied sich, mit der Suche nach möglichen Hinweisen etwas Bewegung zu bekommen und die Übelkeit zu vertreiben.
Jäger nimmt die Armory unter die Lupe, in der Hoffnung es wäre noch etwas da, was ihnen nützlich werden könnte (Trait: Survivalist)
29.09.2015, 17:16
Daen vom Clan
Frank rannte in das Haus, in dem er mit Sylvia und seinem Sohn so lange gelebt hatte.
Doch anstatt Kinderlachens wie er es gewohnt war, war nur eien atemlose Stille zu vernehmen. Er konnte erkennen, dass die Tür verbarrikadiert worden war und ein heftiger Schusswechsel stattgefunden haben musste.
Blut klebte am Türrahmen und Einschusslöcher der Verteidiger waren zu sehen.
Als er schließlich die Überreste der Tür soweit zur Seite geräumt hatte, dass er in das Haus hineinsteigen konnte, wurde sein Herz schwer. Alles sah im Grunde aus wie immer - und doch war alles anders.
Der Tisch war gedeckt für drei Personen, es schien, als hätte Sylvia eine Suppe gekocht, um die Kinder und sich selbst zu versorgen. Das Spielzeug der beiden Kleinen lag am Boden herum, teilweise zertreten, als ob eien Art heftiges Gerangel stattgefunden hatte.
Von den Dreien, die er Familie nannte, war jedoch Niemand zu sehen. Und dann fand er das etwas im Ehebett. Mit aufgeschlitzter Kehle lag dort ein fremder, nackter Mann, augenscheinlich, soweit er sich erinnerte, ein Scavenger, der erst vor Kurzem nach Shengs Hope gekommen war.
Und neben Männerkleidung am Boden fand er Frauenkleidung - es sah aus, als wäre sie achtlos zu Boden geworfen worden. Es sah danach aus, als hätte Sylvia am Tag des Angriffs einen nackten Mann hier gehabt. Eine Affäre.
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Haile erkannte die Symbole sofort!
Kultisten.
Es waren die Symbole vieler verschiedener Familien und Tempel, die sich auf den Rücken fanden und dadurch wirkten, wie ein Vermächtnis, wie eine Nachricht an sie.
Vorsichtig strich sie etwas mit Blut verklebten Staub beiseite und knirschte mit den Zähnen - sie fand das Zeichen der Familie, das sie gesucht hatte. Jemand aus ihrem Tempel war hier gewesen. Die Führung des Messers war fein und gelungen, der typische Stolz, den man hineinlag, ein wertloses Opfer ausbluten zu lassen.
Die Menge an Symbolen machte Haile jedoch Sorgen und versetzte sie in Entsetzen. Eine solche hohe Zahl verschiedener Familien waren noch nie zusammen an einem Ort gewesen.
Wie Aasfresser versammelten sie sich augenscheinlich um ein totes Tier, es musste etwas Schreckliches im Gange sein. Ein Ereignis, das sie alle aus ihren versteckten Tempeln anlockte...
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Jegor hatte die Armory in Augenschein genommen und schnell herausgefunden, dass Wingman vollkommen überrascht worden sein musste.
Die Tür stand offen, ein halbvolles Glas mit seinem Lieblingsgetränk - Wasser - stand zusammen mit einem Teller Suppe auf dem Tisch, davor ausgebreitet Waffen, die auseinander gebaut worden waren.
Die Waffen selbst waren in denkbar schlechtem Zustand, niemals hätte der paranoide Leibwächter von Sheng sie so verkommen lassen. Und etwas Anderes lag in der Luft. Etwas Seltsames, ein Duft, den er nicht genau zuordnen konnte. Aber es war ein Duft - kein Gestank wie im Rest der Siedlung.
Probe Jegor: Survival: Misslungen! (erschwert, da unter diesem Trait kein Ergebnis zu finden)
Einzelne Teile fehlten und waren fachmännisch entfernt worden. Alles sah aus wie ein einziges, riesiges Chaos. Und es schien sich keine einzige noch funktionstüchtige Waffe hier zu finden.
29.09.2015, 17:16
Mephista
Jetzt werden die Leute bestimmt alle ausrasten.
Léo atmete tief ein und sog das Aroma von verbranntem Holz, Kunstoff und Fleisch ein.
Sie würden hundertprozentig alle ausrasten.
Genau deswegen war sie lieber unabhängig und ohne liebevollen Anhang, der ihr wegkratzen könnte. Das hatte sie durch, das musste sie nicht nochmal haben, auch wenn sie vor einer guten Woche diese Regel bereits gebrochen hatte. Aber bei so sauberen Leuten wie den Vulture konnte man nicht anders.
Gedankenverloren wischte sie sich das herunterlaufende Blut vom Kinn. Es rann kontinuierlich aus den Löchern ihrer Mundspirale. Machte das Essen auch nicht gerade einfacher, aber es gefiel ihr auf diese Weise dennoch über alle Maßen. Vincent war ein herber Verlust gewesen. Er hatte sie vorm unwürdigsten Erstickungstod bewahrt, das würde sie auf ewig im Herzen behalten.
Was Léo ehrlich am meisten störte, war, dass sie umgekehrt waren. Sie hatten bereits ihre nächste Etappe, das Flugzeug erreicht, aber huuuuh, da wo Shengs Hope ist, sind viele Flammen, da müssen wir natürlich sofort hin, scheiß auf die wichtige Mission, scheiß auf den Aufwand, den sie schon betrieben hatten, soweit zu kommen.
Wer sagte, dass sie nicht ne riesen Fete gefeiert hatten? Oder alles niederbrannten, um es neu aufzubauen, denn wirklich toll sah der Ort noch nie aus. Sie hätte bei ihrem Standpunkt bleiben sollen, nicht wieder zurückzugehen. Jetzt waren sie hier, aber sie sah kaum Leichen, also waren offenbar die meisten geflohen oder irgendwo in Sicherheit. Sie hätte sich allein weiter machen können, Adam an Mula dranhängen und ab dafür.
Aber nein, sie musste ja Hailes Blick nicht standhalten können und ihren niederen Instinkten erliegen, als Hju ihr mit seinem typischen Anführerblabla einfach vorschrieb, mitzukommen. Selbst Jegor und der Rotschopf hatten auf sie eingeredet.
Verdammter Scheißdreck war das.
Reine Zeitverschwendung.
Aber das passiert, wenn man sich an irgendetwas oder irgendwen bindet.
Wo sie jetzt schon hier war, konnte sie zumindest rausfinden, was genau passiert war, dann konnten sie hoffentlich bald wieder wichtige Sachen tun.
In ihrem Baumhaus würde nichts Interessantes sein, das lag außerhalb und sie hatte alles mitgenommen.
So ging sie kurzerhand zum Marktplatz und sah sich genaustens um, um etwaige Auffälligkeiten einzufangen (Ermittler-Trait.)
29.09.2015, 17:28
Lynx
Evi gab sich alle Mühe, nicht hinzusehen. Was sich als schwierig herausstellte, immerhin war alles verbrannt, kaputt und tot. Sie starrte eine Weile in den Himmel, aber dort erwartete sie nur schwarzer Rauch und eine blaue, endlose Leere. Außerdem war der Geruch ohnehin nicht zu ignorieren. Sie fühlte, dass wütende Tränen sich ihren Weg nach draußen bahnen wollten, aber in der letzten Woche hatte sie wieder aufs Neue gelernt, sie zurückzuhalten. So wie damals, als ihr Vater und die anderen gestorben waren.
Sie hatte eine Zeit lang fast vergessen gehabt, wie es war. Also, alles. Shengs Hope hatte ihr immer eine Illusion von einem beinahe sorgenlosem Dasein gegeben, und auch wenn sie natürlich gewusst hatte, dass die Welt alles andere als unbeschwert war, war sie darüber glücklich gewesen. Ihre Heimat. Jetzt war die schützende Umarmung, die ihr die Siedlung immer mit ausgebreiteten Armen gegeben hatte, einfach weg.
Die anderen stoben bereits auseinander. Niemand schien reden zu wollen, jeder versuchte auf seine eigene Weise zu verstehen, was sie hier vor sich sahen.
Evi fühlte sich wie gelähmt. Als sie ihren Blick endlich vom Himmel abwendete, kam ihr die INS Ahladita vor wie ein kalter Riese, der alles mit angesehen hatte, ohne es zu verhindern. Aber im Herz des Riesen...
"Sheng.", flüsterte die Taucherin nun, und rannte auf einmal los. Sie lief mit zusammengekniffenen Augen, um so wenig wie möglich von der schrecklichen Fürchterlichkeit, die hier stattgefunden hatte, mitzubekommen, aber hatte das große Schiff fest im Blick.
Sie wollte in die Steuerzentrale, wo der Bürgermeister gewohnt hatte. Vielleicht fand sie irgendetwas - den Gedanken, dass es seine Leiche sein könnte, verbot sie sich - und wenn nicht, konnte man von dort immerhin das gesamte Areal sehr gut überblicken.
Trait: Survival?
29.09.2015, 17:45
wusch
Das Haus wirkte auf Frank wie ein grab und das Blut am Türrahmen ließ ihn schon das schlimmste befürchten, dass er Silvia tot im Haus finden würde. Doch sie waren weg, seine Frau und die beiden Kinder, seine Söhne. Auf dem Boden liegend und doch unversehert fand er eine Zeichnung, an der Thomas gearbeitet hatte, als Frank aufgebrochen war. Ein Bild der heilen Familie. Er hob es auf, faltete es sorgfältig und schob es an einen sicheren Ort in seinem Rucksack. Der Mann auf dem Bett sah eindeutig aus, sehr eindeutig doch er wollte es nicht glauben, konnte es nicht glauben. Frank, du hast hier bisher nur einen Mann auf dem Bett, nichts anderes, das ist nichteinmal die Hälfte der Geschichte, du weißt noch garnichts. dachte er bei sich und er fragte sich sowieso, warum es denn überhaupt er sein sollte. Er schob diese Gedanken beiseite und nahm sich vor, Silvia zu finden, wenn er sie gefunden hatte, denn das würde er. Seine Familie würde er gesund wiedersehen, er würde sie aus den Händen der Kultisten retten. Er atmete tief durch und begann damit die Hinweise zu untersuchen um herauszufinden was hier geschehen war. Er würde an der Tür anfangen und sich durch das ganze Haus arbeiten und auch nach dem kleinen Munitionsversteck sehen.(Ermittler)
29.09.2015, 17:52
Narcissu
Genug. Das dachte sich Al, als er mit den anderen Überlebenden an den Ort zurückkehrte, der vor kurzem noch Shengs Hope genannt wurde. Von Hoffnung konnte nun freilich keine Rede mehr sein. Der Anblick von Grausamkeit, Verwüstung und Tod schockierte Al mehr als er ihn berührte. Vor allen Dingen aber vermittelte er ihm das Gefühl, dass es nun endgültig Zeit war, auszusteigen, wenn ihm sein Leben lieb war. Es waren bereits Menschen gestorben, und es würde mehr sterben. Al war kein Held, und wenn die anderen für ihre Mission einen Heldentod sterben wollten, dann war das ihre Entscheidung. An einen Erfolg hatte Al nie so recht geglaubt, und er hatte weder eine nennenswerte Bindung noch fühlte er eine sonderlich starke Verpflichtung gegenüber seinen Mitstreitern.
Allein diesem Umstand war es zu verdanken, dass Al keinen Heldentod starb. Bereits in der vergangenen Tagen hatte er sich sehr im Hintergrund gehalten, um ja nicht zu denen zu gehören, deren kalte Köroer am Wegesrand zurückgelassen mussten. Igor war in permanenter Alarmbereitschaft gewesen und Al hatte auch nachts selten ein Auge zugetan. Er wusste nicht einmal so recht warum, aber er wollte leben, und was er am allerwenigsten wollte, war für andere Menschen bei dieser „Mission“ zu sterben.
Während seine „Mitstreiter“ noch vom sich ihnen bietenden Anblick schockiert waren, fasste Al bereits den Entschluss, zu verschwinden. Jetzt sofort. Er hatte nicht viel bei sich, die Nahrungsmittel würden nicht lange halten. Aber je länger Al an diesem Ort blieb umso dunkler wurde seine Vorahnung, dass er an diesem Ort nicht lange überleben würde. Glück und Feigheit waren dafür verantwortlich, dass er zuvor gefährlichen Situationen lebend entronnen war, doch all diese Momente waren kein Vergleich zu dem, was sich ihm jetzt bot.
Leise entfernte er sich von den anderen und begab sich so schnell wie möglich außer Sichtweite. Nach ein paar Schritten verschwand er hinter einer Hauswand. Hier konnte ihn niemand sehen. Sein Herz raste. So nervös war er die ganze Zeit nicht gewesen, dabei gab es jetzt niemanden, der seine Waffe auf ihn richtete, ihm hinterherrannte ohne drohte, ihn anzuspringen. Dachte Al.
Dann ging alles sehr schnell. Irgendetwas Hartes traf ihm von hinten am Kopf. Augenblicklich wurde ihm schwarz vor Augen. Er taumelte einen Moment, verlor dann erst die Orientierung, dann das Gleichgewicht und fiel dem Kopf der Erde zugewandt zu Boden. Beinahe verlor er auch das Bewusstsein, und einen Moment lang dachte er benommen, dass es gar nicht so übel wäre, jetzt einzuschlafen. Schlaf war ihm jedoch keiner vergönnt, denn ein zweites Mal wurde er hart von irgendetwas oder irgendjemandem getroffen, diesmal an der Schulter, und diesmal wurde der Schmerz nicht durch seine Benommenheit betäubt. Bevor Al Zeit hatte, die Situation zu begreifen, spürte er, wie etwas tief in seinen Rücken eindrang. Sein Kopf explodierte vor Schmerz, seine Arme und Beine zappelten unbeholfen, doch die Kraft verließ bereits seinen Körper. Das Gefühl in seinen Fingerspitzen und Händen verließ ihn. Al spürte nicht länger den Boden unter sich. Um ihn herum war alles schwarz, und jegliches räumliches Empfindungsvermögen verschwand. Als er einen letzten Versuch unternahm, sich zu bewegen, hörte sein Körper bereits nicht mehr auf ihn.
Al erfuhr nie, wer oder was ihn erwischt hatte. Er verabschiedete sich nie von seinen Kameraden. Er traf nie seinen Vater wieder. Und er starb keinen Heldentod.
29.09.2015, 17:53
truecarver
Irgendwann musste sich Jäger eingestehen, dass er hier nicht fündig werden würde. Seinem leicht benommenem Blick offenbarte sich ein desolater Zustand der Waffenkammer, unbrauchbare Waffen, die stillen Überreste von etwas das wie ein normaler Tag für Wingmann angefangen hatte. Jäger schüttelte den Kopf. Dann merkte er, dass sich seine Lippen öffneten als würde er mit sich selbst sprechen und zwang sich dazu, damit aufzuhören. Es war noch zu früh um den Verstand zu verlieren. Dafür wird noch genug Zeit bleiben, wenn alles wieder ist wie früher. Irgendwann.
Er trat wieder hinaus, wo ihn das vertraute Bild der Verwüstung begrüßte. Sein nächstes Ziel war Will, der junge Arzt mit einem angeblich guten Riecher.
Als er ihn erspähte, ging Jäger auf ihn zu und sagte: "Hey. Schöne Scheiße, nicht wahr? Wenn du Zeit hast, bitte guck dir die Waffenkammer an. Da liegt komischer Geruch in der Luft. Nicht, dass jemand Sprengstoff irgendwo liegengelassen und vergessen. Kann mitkommen, wenn du möchtest. Hab sonst nix zu tun."
Er schenkte ihm ein humorloses Lächeln.
29.09.2015, 17:56
Daen vom Clan
https://www.youtube.com/watch?v=opP2YIW0vPs
Auf dem Marktplatz konnte Leo nur den toten dicken Mann angekettet sehen, der auf so grausame Art und Weise ums Leben gekommen war.
Fahl und mittlerweile in leichter Verwesung begriffen, hing George in seinen Ketten, der Leib vielfach verunstaltet und mit Symbolen verziert, die fiese kleine Schnittwunden waren.
Der Platz selber war übersät mit Asche und Staub, es wirkte wie dunkler Schneefall aus schwarzen Flocken, als vom heißen Feuerwind aufgetrieben die Aschepartikel niedersanken und sich in Haaren verfingen oder auf der Haut landeten und schmierigen, klebrigen Film erzeugten.
Wie Gerippe war das Holz der vormaligen Marktstände gegen den leichten Schein des Feuers zu erkennen, auch hier war alles mutwillig zerstört worden, die pure Lust daran, etwas zu vernichten, was anderen Menschen etwas bedeutet oder Hoffnung geschenkt hatte.
Probe Leo: Ermittler: Bestanden!
Etwas ratlos sah sie sich auf dem Platz um, die Morgensonne konnte den dichten Rauch noch nicht komplett durchdringen, aber ihr fiel eine Sache auf - die Backen des hängenden Mannes waren seltsam angeschwollen.
Mit einem schnellen Griff tastete sie die Leiche ab und erkannte, spürte, dass etwas in seinem Mund steckte.
Ohne überflüssige Grobheit, doch effektiv, öffnete sie den Mund des Toten und holte einen mit gräulichem Sabber beschmierten Lederbeutel hervor. Er war leicht und darin befanden sich Schnipsel aus Papier. Altes Papier, mit bunten Farben bemalt...:
Sie musste höllisch aufpassen, den warm aufkommenden Wind nichts davontragen zu lassen, doch sie hatte den Beutel rasch wieder verschlossen und verstaut.
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Evi rannte auf das Schiff zu bis ihre Lungen brannten.
Sie kannte den Weg zu Shengs Wohnort, war ihn zumindest in Gedanken schon viele Male gegangen und jetzt vielleicht ein allerletztes Mal.
Der Bauch des Schiffes war warm und stickig, sie rannte vorbei an leeren Patronenhülsen und wich geschickt einigen Flecken an Blut aus, die sich auf dem rostigen Boden hielten, ungefähr dort, wo das Gemeindezentrum gewesen war.
Und dann bog sie so heftig um die Kurve, dass sie ihren Arm am Rost des Metalls im Kabinengang fast aufscheuerte. Vor sich sah sie am Boden eine Bettstatt. Sauber zusammengelegte Laken, darauf ein in einer Lederscheide eingewickeltes, nagelneues Kampfmesser. Sie stutzte, sie kannte die Gerüchte, dass Haile vor der Tür von Sheng geschlafen hatte, doch als sie es wirklich sah und das Gerücht zur Tatsache wurde, schluckte sie schwer.
Vor ihr lag die Tür zur Schiffszentrale, der Ort, an dem Sheng gelebt hatte.
Sie sah nach drinnen, hatte jedoch die Augen geschlossen. Einen Moment brauchte sie, um genug Mut zu sammeln, sich auszumalen, dass die Leiche des Mannes liegen würde, den sie zum Abschied geküsst hatte.
Doch sie sah nur Zerstörung. Wie von einem Kampf.
Sheng hatte offensichtlich an etwas gearbeitet, sie ging um großen Fenster, dort war auch sein Schreibtisch und sie erkannte ein Stück Papier, blutbeschmiert.
Darauf stand mit sauberer Handschrift geschrieben:
Zitat:
Siegesrede.
Von hier Shengs Hope waren sie ausgezogen, um die Welt zu retten, nach Shengs Hope waren sie zurück gekehrt. Es ist mir heute eine besondere Ehre, die Erschaffer einer neuen Welt im Schoß Jener zurück willkommen zu heißen, die alles für uns getan haben. Kein Abend, an dem Gebete nicht wie Sternschnuppen eurem Weg gefolgt sind. Kein Tag, an dem wir nicht hinauf zur selben Sonne mit gemeinsam schlagenden Herzen geblickt hatten und eure Rückkehr ersehnten. An diesem Heute ist dieser Tag, an dem
Evis Kehle entrang ein Schluchzen. Das war genau der Mann, den sie zurück gelassen hatte. Er glaubte so fest an sie, so ohne Gleichen treu, dass er bereits eine Rede geplant hatte, sie willkommen zu heißen.
Als ob es das Normalste der Welt gewesen war, sie alle lebendig wieder zu sehen.
Probe Evi: Survival: Misslungen! (da für diesen Trait nichts zu finden)
Mit tränennassen Augen setzte sie sich auf die Überreste seines Bettes, in der Hand den Zettel mit der Rede.
--- Probe Frank: Ermittler: Bestanden!
Frank schlich in langsamen Drehungen durch sein Haus und sein erfahrener Verstand mühte sich ab, alle Informationen zu verarbeiten.
Die Tür sah aus, als ob sie verrammelt worden war. Jedoch nicht mit dem einfachen Schloss, welches leicht zu knacken gewesen war, sondern mit Stühlen und einer Kommode, als würde man sich gegen eine Naturgewalt verstecken und nicht vor einem intelligenten Angreifer.
Vor der Tür und hinter den Barrikaden, also im Haus selber, lagen zahlreiche leere Hülsen. Diese erkannte er als Teil des Munitionsversteckes, welches aus zum Teil geleert war. Einige nicht abgefeuerte Patronen lagen dort herum, als hätte man das Versteck in riesiger, in hastiger Eile oder Panik aufgerissen und ziellos nach dem Inhalt gegriffen.
An der Tür selbst war Blut. Jedoch keine Kleidungsfetzen. Sie waren möglicherweise entfernt worden... oder Sylvia war nackt gewesen, als es passierte...
Er sah nochmal den gedeckten Tisch an, drei Gedecke, ein Erwachsener und zwei kinderfreundliche Gedecke. Die Messer waren angerundet und nicht zur Verteidigung benutzt worden.
Dann stand er im Schlafzimmer. Die Decken sahen zerwühlt aus - ungewöhnlich für eine so ordentliche und fleißige Frau wie Sylvia.
Der Grad der Unordnung der Decken wies entweder auf sehr ausuferndes Liebesspiel hin oder aber auf Kampfspuren. Der Mann, der dort nackt lag, hatte einen Kehlenschnitt, das Laken jedoch war kaum von Blut bedeckt.
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29.09.2015, 17:58
Viviane
Geier und Schwärme dunkler Vögel kreisten über dem immer noch heißen Rauch. Heimat. Nur jene, denen sie genommen wurde, haben eine leise Ahnung was sie bedeutet. Zumindest das verband sie jetzt alle. Naja, alle bis auf die Grusel-Latina, die sich mit Händen und Füßen gegen die Umkehr gewehrt hatte. Doch insgeheim hatte er ihr Recht gegeben. Ein einziger Trost lag für Jackal darin, dass er keine der Karawanenleute mehr unter den Toten fand. Mum war sicher schon weit weg gewesen. In Sicherheit. Redete er sich zumindest ein. Scherzhaft hatte er noch beim Anblick des hochgejagten Übergangs sowas losgelassen wie: "Doc würde aus dem Effeff eine Brücke über den Fluss schlagen." Und er hatte es genau so gemeint. Der silberne Sarg, wie eine zu schwere Last, die sich zu oft in weichen Boden festfraß. Und die er unter dem Blick der Latina immer und immer wieder aus der Scheiße ziehen musst, wenn das Motorrad sich als nicht stark genug erwies.
Dieser Treck machte die Leute jetzt schon kaputt. Der Kampf, die ständige Angst laugte sie aus. Er selbst konnte sowieso nicht schlafen, nicht ohne kurz nach dem einnicken wieder panisch aufzuwachen und für einen Moment zu denken, er sei wieder dort, in dem Verschlag. Manchmal kam ihm jetzt das Überleben nicht mehr wie die Gnade vor. Sondern als Strafe.
Die offenen und unbeschädigten Tore offenbarten das furchtbarste. Die Siedler hatten ihren Untergang hereingebeten, freiwillig. Oder waren sie nachträglich von innen heraus geöffnet worden? Die rituellen Verstümmelungen erinnerten ihn an keine Plünderer, die er kannte. Ein Kult? Als er sich schweigend unweit von dem seltsamen blonden Mädchen (Haile) auf die Knie sinken ließ, ihr ins Gesicht blickte, glaubte er ihrem fragenden Blick sowas wie Erkennen entlocken zu können. Er wiederstand dem Drang zu ihr zu gehen und sie zu knuffen, so wie sie es bei ihm im Vulturelager getan hatte. Dennoch blieb er in ihrer Nähe, wie ein Schatten. So wie er es fast den gesamten Treck über getan hatte.
Und er fragte sich im Stillen, ob Julio, wenn er sein Versprechen gehalten und die Siedlung beschützt hätte, diesen Überfall hätte verhindern können. Und ob Romero es hierher geschafft hatte. Viel wichtiger aber war die Frage für ihn, ob Mum und ihre Leute noch hier gewesen waren, als der Angriff begann. Er hielt die Augen offen nach ihrem Wagen, den typischen Spuren die das Gefährt in der Asche hinterlassen haben würde. Und nach Schlangenzähnen um die zerfetzten Hälse der wenigen Toten. -> Ermittler: Augen aufhalten nach den Karawanenleuten
Da die Latina sich bereitwillig verzog und er endlich mal wieder durchatmen konnte, ohne gleich wieder eine Klinge an der Kehle zu befürchten, gönnte er sich einen kostbaren Moment der Ruhe, klaubte zertretenes Obst vom Straßenrand auf und stopfte es sich schneller in kleinen Schnitzen in den Rachen, als ihn jemand aufhalten konnte. Er ließ auch Haile nicht aus den Augen, ihr Zustand machte ihm Sorgen.
Jackal behielt aber auch die Tore im Auge. Er wollte hier nicht festsitzen, weil diese Besucher eine Todesfalle aus dem Lager gemacht hatten. Zu niemand bestimmtem, meinte er dann noch: "Wir sollten wachsam bleiben. Vielleicht könnte jemand die Lager checken, Nahrung, Waffen sichern. Es sieht nicht so aus, als wären belagert worden. Keine Plünderer, wenn ihr mich fragt. Die waren nicht auf Beute aus. Man könnte vielleicht Spuren finden, wenn man die Wälle abgeht. Würd ich ja machen... müssen sauviele gewesen sein, da gibts sicher was zu finden, vielleicht an der Straße oder am Wasser? Es heißt, unterm Leuchtturm gabs mal Kanäle. Ist da was dran? Und weiß einer von euch wie man da reinkommt? Oder ob es Schlupflöcher vom Wasser aus gibt, die nicht sicher waren?"
29.09.2015, 18:04
Gendrek
Vermutlich hätte er Tränen vergossen wenn ihm Shengs Hope wirklich am Herzen liegen würde. Immerhin... normale Menschen trauern doch, oder?
Lancaster weinte nicht, seine Augen blieben trocken. Trocken waren auch seine Lippen durch die er immer wieder nervös und zittrig Luft sog. Er fühlte sich gerade wie ein Duracell Hase. Am liebsten hätte er einfach in alle Richtungen ausgeschlagen, wäre am liebsten überall gleichzeitig. Etwas an Ruinen machte ihn immer aktiv.
Er sah den anderen dabei zu wie sie die Überreste von Shengs Hope betraten. Einer tat ihm hier jedoch am meisten Leid.
Der Geschichtenerzähler schaute Frank hinterher. Fast apathisch wankte er in die ehemalige Siedlung. Er hatte eine Frau. Er hatte Kinder. Lancaster kannte die Angst, den Schmerz die Leere die einen erfüllte wenn man einen Teil seines Glücks verlor.
Gedankenverloren blickte er sich um und sah die Leiche von Steve. Der aufgespießte Schädel, der in sich zusammengesackte Leichnam daneben und in den kalten, toten Händen immer noch fest umklammer das Gewehr.
Das würde er vermutlich nicht mehr brauchen.
Lancaster ging auf die Leiche zu und bückte sich hinab. Sie waren einige Tage unterwegs gewesen seit sie den Rauch gesehen hatten. Der Alte kannte sich nicht besonders gut mit Medizin aus. Aber wie jeder Mensch der vor der Zombieapokalypse gelebt habt, hat auch er immer wieder einige Stunden auf Wikipedia verbracht und konnte sich zumindest dumpf daran erinnern, dass Leichenstarre nur eine temporäre Sache war. Er hoffte, dass er der Leiche von Steve jetzt nicht auch noch die Muskeln aufknacken musste um an das Gewehr zu kommen.
29.09.2015, 18:08
Caro
Lange starrte Haile auf die Zeichen, fuhr sie immer wieder mit ihren Fingern nach. Kein Zweifel. Sie waren hier. Alle. Das waren...alle. Alle Kulstistenfamilien, die Haile kannte. Selbst die Orlandos aus dem Südosten und eine Rune der Piedra Negra. Diese Familien waren verfeindet. Warum sind sie alle hier? Und was ist mit... Sie ruckte ihren Kopf hoch und sah gerade noch, wie Evis wippender Haarschopf im Bauch der Ahladita verschwand. Sheng
"Es heißt, unterm Leuchtturm gab's mal Kanäle. Ist da was dran? Und weiß einer von euch wie man da reinkommt? Oder ob es Schlupflöcher vom Wasser aus gibt, die nicht sicher waren?"
Jakal dachte praktisch. Zumindest praktischer als der Rest der Gruppe. Die meisten standen sprachlos da, oder suchten in den Trümmern nach ihren Lieben. Haile starrte ihn kurz an.
"..."
"Willst du mir etwas zeigen Haile?"
Wenigstens hatte er ihren Namen erfahren. Haile nickte kurz und zeigte in die Richtung des Schiffes.
"...?"
"Ich kann mit dir kommen, wenn du willst"
"...!"
Haile griff Jakals Hand und zog ihn in Richtung des Szahlkollosses.
Haile will den Unterschlupf der Ahladita-Kids durchsuchen und auch in Raouls Refugium vorbeischauen - vielleicht hatte sich ja irgendjemand dort versteckt?
29.09.2015, 18:29
Viviane
Einen kurzen Anflug von Angst - insbesondere vor dem Weibsbild, dass wohl Aufschnitt aus ihm machen würde, wenn er sich verzog - schüttelte er ab, als er die Entschlossenheit in ihrem Gesicht sah.
"...okay, clever girl, du hast offensichtlich einen Plan." Er ließ sich von Haile mitziehen, sogar bis in die Tiefen des Schiffwracks hinein.
"...Haile?" Selbst als es ins Wasser ging, ließ er ihre Hand nicht los. "...du solltest wissen, ich habs nicht so mit... engen Räumen. Und..." Wasser an seinen Füßen, Wasser wohin er blickte. "...Wasser."
Er schluckte hart. Dann wieder der Blick auf ihr blondes Haar. Überleben erfordert Furchtlosigkeit, J.
"Egal. Ich deck dir den Rücken. Egal was kommt." Furchtlosigkeit, J. "Denkst du, hier hat sich jemand verkriechen können? Ist ein gutes Versteck..."
Ihr Nicken flößte ihm Mut ein. Das herumwirbelnde, nasse, aufgelöste Haar war wie ein Leuchtfeuer in der Düsternis um sie her.
"Guter Plan, verdammt guter Plan. Du bist ein Genie, Haile.." Er knuffte sie sachte an der Schulter und man merkte ihm an, dass er ihr jetzt wesentlich sorgenfreier folgte. Sie wären schneller wieder weg, wenn sie jemanden fanden, der gesehen hatte, was geschah. Das er ein Fremder an diesem Ort war, den sie so gut zu kennen schien, sorgte ihn ein wenig. Aber was Haile allein passieren könnte, sorgte ihn noch mehr.
Sobald sich die Stahlwände um sie schlossen und er zu Atem kam, versuchte er weiterzuplanen um der Angst, die in ihm hochkroch Parole zu bieten.
"Wenn wir hier rauskommen und eine Waffe für dich auftreiben können und mal ein wenig Zeit haben, dann kann ich dir und vielleicht auch den anderen den ein oder anderen Kniff beibringen. Schaut so aus, als ob wir das für das bevorstehende bräuchten. Ein paar Übungen bei jeder Rast schaden keinem, vielleicht lernt ja wer was, was ihm irgendwann das Leben rettet. Was hälst du davon?"
Seine Hand presste ihre kurz sanft, als sie in einem der Schächte innehielt und lauschte. Aber er verstand das Zeichen und hielt die Klappe.
Auch wenn die Dunkelheit, das Wasser... oh Gott, das Wasser... nicht dran denken. Es ist solange her...die Wände... das Wasser... Die aufkommende Panik kämpfte er mit atmen nieder. 4 mal 4. 4 mal 4. Einatmen... 4 Sekunden halten.... ausatmen... 4 Sekunden halten. Er rückte näher an sie heran, durch seine triefnassen Hemdsärmel drang die Wärme seines Arms, als er ihn an ihren Rücken drückte. Und ebenfalls lauschte, vor allem auf Geräusche neben oder über ihnen, Gespräche oder Schritte. -> Ermittler, Konstitution (Suche nach Überlebenden im Schiff)
29.09.2015, 18:30
MeTa
Scheiße!
Das war das einzig feste Gestalt annehmende und stets wieder in ihr Hirn zurückkehrende Art und Weise, das Geschehene zu betiteln.
Scheiße!
Seitdem sie gesehen haben, dass ihre gemeinsame Heimat brannte, war das der einzige klare Gedanke, den sie hat fassen können.
Sie schluckte den anfänglichen Kummer herunter, auch den Kummer, der wiederkehrte, als man den Gedanken erstmalig verdaut hatte. Im Gegensatz zu einigen anderen hatte Eryn kaum zu klagen. Will war ein Buch mit sieben Siegeln. Seine Mimik war seither lediglich als fassungslos zu bezeichnen. Nach mehr fragte sie nicht. Er hatte nicht gerne über seinen Vater sprechen wollen, als noch alles im Lot zu sein schien. Sie würde nicht wagen, ihn jetzt daran zu erinnern, dass die womöglich offenen Rechnungen der beiden nie mehr beglichen werden könnten, wenn es so schlimm war, wie man ahnen konnte. Frank war ein Wrack. Auch ihn traute sich die Bardame nicht anzusprechen. Er hatte - im Worst-Case - wohl am meisten verloren, eine Frau, ein - nein -, zwei Kinder. Dass sowas ausgerechnet den Rechtschaffensten passieren musste, war grausam.
Und sie?
Als sie endlich nach Sheng's Hope zurückkehrten, kam mit Eryn das letzte verfügbare Stück Dusty Derreck's in die verwüstete Siedlung. Mit einem zuvor geflohenen Derreck, dem einen Heldentod gestorbenen Vincent und dem vermutlich verkohlten Interieur der ehemaligen McDonalds-Filiale blieb nur die Barfrau selbst. Natürlich half auch Niki hin und wieder gemeinsam mit seiner Tochter aus, doch er war kaum festes Bestandteil der kleinen Crew gewesen. Dennoch war er eine weitere Person, die besonders arg unter dem zu leiden hatte, was auch immer hier passiert war.
All die schlimmen Gedanken aus ihrem Kopf bannend, schritt Eryn in Richtung ihrer alten Arbeitsstätte. Wie aus einem anderen Leben, so schien es. Während sich in ihrem Kopf immer mehr Fragen aufwarfen und sie sich dem irgendwie hoffnungsvollen, doch auch bitteren Anker hingab, dass die Person, die ihr am Nächsten gewesen ist, kurz vor diesem grausamen Ereignis das Dorf verlassen hat, untersuchte sie das Gebäude, um irgendwo Einlass zu bekommen. Vielleicht würde sie noch etwas retten können: Lebensmittel? Verschanzte, versteckte Personen?
Kurz kam ihr in den Sinn, dass Derreck für all das hier verantwortlich war. Die Art und Weise, wie man mit George umgegangen war, ließ darauf schließen, dass es jemand mit... Geschichte sein musste, der ihn so leiden ließ. Doch sie wünschte sich, dass die kleine Vorahnung nicht zutreffen würde. Dass er auch weiterhin Sheng's Hope fern blieb, ihr Geschenk - das Kettchen - ihm tatsächlich das Glück gab, einfach nicht anwesend gewesen zu sein.
29.09.2015, 18:46
truecarver
Sollte Will ihn als Begleiter in die Waffenkammer haben wollen, würde er ihm bei Gelegenheit sicherlich Bescheid geben. Als nächstes nahm sich Jäger vor, das Gewächshaus unter die Lupe zu nehmen.
29.09.2015, 18:58
Daen vom Clan
Jackal konnte die Spuren der Karawane im Sand noch erkennen.
Er wusste, dass der normale Ablauf von Mum Perlmutter so aussah, dass sie abends los reiste und Ortschaften verließ. Das machte das Reisen zwar anstrengender und deutlich gefährlicher, sorgte aber auch dafür, dass man oftmals am frühen Morgen in der nächsten Siedlung an kam um dort Handel zu treiben. Es war wie ein kleiner, feiner Gedanke aus der alten Welt, das Markttreiben fand noch immer fraglos morgens statt - eine der vielen Lektionen der guten Perlmutter, seiner Chefin.
Die Spuren, die er sah, führten aus der Siedlung. Doch noch eher er ihnen nachgehen konnte, entschloss er sich, mit Haile gemeinsame Sache zu machen und mit ihr das Schiff zu durchsuchen.
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Lancaster hatte keine Probleme, die gut gepflegte Waffe aus Steves Händen zu brechen, ein kleiner nachgiebiger Druck reichte und schon übergab der tote Scavenger dem Geschichtenerzähler seine Waffe und damit auch sein Vermächtnis. (Trait "Schütze" zum Weitergeben oder Aufwerten des vorhandenen Trait +20%)
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Haile und Jackal betraten das Innere des Schiffs.
Auch ihnen vielen die Vielzahl an leeren Patronenhülsen und die Blutflecken auf, in dem Raum, der einstmals der Versammlungsraum gewesen war.
Die damals schon improvisierten Bänke und Stühle und alle anderen Sitzgelegenheiten waren in grober Unordnung oder zerstört.
Obschon es noch so früh am Morgen war, war das Wasser angenehm warm, doch wirkten die Stahlwände erdrückend und wie eine Todesfalle. Das gesamte Schiff lag vollkommen ruhig und still da, nur das mechanische Ächzen wie bei einem toten Tier war immer und immer wieder zu hören, dazu das Glucksen von Wasser oder ein leises gongartiges Geräusch, wenn etwas Treibgut gegen den Stahl des waidwunden Tankers trieb und sich daran rieb wie Knochenfinger auf einer Steinplatte.
Haile kannte den Weg noch gut, den sie damals mit Raoul gegangen war, der sie zu einer Art Prinzessin machen wollte und der danach auf seltsamste Art und Weise verschwunden war.
Gemeinsam tauchten sie durch dunkle Gänge, nur getrieben vom Lichtschimmer des Tageslichts, der ab und an ein Bullauge durchströmte und ihnen so den Weg wies. Und schließlich waren sie am Versteck der Kids angekommen.
Alles wirkte heller und freundlicher als Haile es in Erinnerung hatte. Jackal, der den Begriff noch kannte, hätte es vielleicht als "piratiger" tituliert. An der Wand war ein Schriftzug angebracht, der aussah wie "G U U N I S" und recht frisch schien, die Farbe erfüllte noch hauchzart duftend den Raum. Darunter und daneben waren zahlreiche Kinderhände angebracht, dazu ein Paar deutlich größerer Hände.
Hier war alles sauber, nichts schien in Unordnung, doch die Kinder waren verschwunden.
Haile erinnerte sich an den besonderen Ort von Raoul und führte Jackal den leeren Tank nach oben. Drinnen erkannte sie die Deckensammlung, die die Bettstatt von Raoul ausgemacht hatte und wie achtlos die Decken auf die geheime Luke geworfen worden waren. Darunter befand sich wie erwartet der Drehmechanismus des Schotts, der sich diesmal jedoch verkeilt zu haben schien und sich einfach nicht öffnen lassen wollte.
Probe Jackal: Konstitution: Bestanden!
Jackal setzte seine gesamte Kraft ein, es brannte in seinen Muskeln, doch mit dem richtigen Gegendruck durch seine Beine spürte er, wie der Hebel sich langsam in Bewegung setzte, den er am Rad angebracht hatte und sie hörten ein leises Knirschen. Dann wurde in hohem Bogen ein Stück Metall weggeschleudert, es pfiff leise, als es durch die Luft sirrte, doch Haile fing es geschickt auf und hielt einen Metallbolzen in der Hand.
Der Nutzen war ihnen vollkommen unbekannt, bis das Schott aufging und sie direkt darunter das Wasser glucksen und schwappen hörten und die Kinderleichen sahen, die dort unten eingepfercht worden waren und nun mit dem Gesicht nach unten im Wasser trieben. Vier Stück an der Zahl zu wenige für die Bande und trotzdem ein grausiger Fund. Der Bolzen hatte das Schott absperren sollen, so viel schien ihnen klar. Jemand hatte die Kinder, die nicht älter waren als acht, dort unten zum Ertrinken eingesperrt...
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29.09.2015, 19:12
Viviane
"G U U N I S...? Haile, war das bei deinem letzten Besuch schon hier? ... Hei, Haile. Langsam, wir wissen nicht ob hier noch wer ist. Zeig mir, was sich verändert hat..."
Doch sie zog ihn weiter, weiter, immer weiter bis hin zu einem Schott.
Die ertrunkenen Leichen der Kinder gaben Jackal den Rest. Er wandte den Blick ab, kroch von dem Schott weg, bis zur nächsten Wand. Auch wenn er sich Haile gegenüber keine Blöße geben wollte. Dennoch. Es gab kaum etwas, dessen Anblick für ihn - immer noch - furchtbarer war. Aber da war immer noch sie. Er kroch an ihre Seite, drückte nochmal ihre Schulter.
"Alles okay?" Aufmerksam betrachtete er den Bolzen, den die Blonde nun in der Hand hielt. "Zeig mal her, vielleicht erkennt man was." War es ein Schiffsteil oder hatten die Bastarde es mit sich gebracht? Hauptsache er hatte etwas, das er ansehen konnte, ausser den Kinderleichen.
"Was jetzt? Weitersuchen? Vielleicht gibts andere Verstecke... vielleicht hat es doch wer geschafft. Dein Plan ist gut. Irgendwer muss es doch geschafft haben. Und wenn wir den Laden auf den Kopf stellen müssen... oder, hei, wenn Mum es hier raus geschafft hat, könnten wir sie auch fragen. Irgendwer im Umland hat sicher was mitbekommen."
Seine Stimme klang ehrlich hoffnungsvoll. Er überließ Haile die Führung, vertrauensvoll und hoffte wirklich, sie würde bei all dem hier nicht den Verstand verlieren.
29.09.2015, 20:14
Kaia
Sein Mund formte stumme Worte. Alles brannte. Seine Heimat, ihre Heimat. Das Feuer schien jedgliche Emotionen zu verschlingen. Will wusste nicht wohin er zuerst gehen sollte. Alle rannten kreuz und quer. Frank lief mit apathischem Blick in Richtung seines Hauses, Eryn verschwand in Richtung des Dusty Derrecks. Die gesamte Gruppe zerstreute sich und ließ den metallenen Sarg am Eingang der Siedlung zurück. Wills Hände ballten sich zu Fäusten bis sie ihm wehtaten.
"Hey. Schöne Scheiße, nicht wahr? Wenn du Zeit hast, bitte guck dir die Waffenkammer an. Da liegt komischer Geruch in der Luft. Nicht, dass jemand Sprengstoff irgendwo liegengelassen und vergessen. Kann mitkommen, wenn du möchtest. Hab sonst nix zu tun."
Will drehte seinen Kopf langsam in Richtung Jäger doch antwortete ihm nicht sonder starrte an ihm vorbei ins Leere.
"Wie bitte... was?"
Will hatte den Russen schon verstanden, nur war ihm dessen Kälte der Situation gegenüber sehr suspekt. Als er sich umsah um Jäger eine Antwort zu geben, sah er diesen in einiger Entfernung in der Nähe des Gewächshauses stehen. Will folgte ihm mit großen Schritten und fing den Russen ab der das zerstörte Überbleibsel der alten Welt unter die Lupe nahm.
"Tut mir leid Jegor. Ich war... in Gedanken." Will strich sich etwas verlegen durchs Haar. "Lass uns gehen. Was genau soll ich mir noch ansehen?"
29.09.2015, 20:59
Mephista
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Die Friemelei war schier endlos.
Wer kommt auch auf die Idee, eine Bazillion Schnipsel zu reißen? Als ob Jemand bescheuert genug wäre, das dann jemals wieder zusammenzusetzen...
Naja, offensichtlich war Léo verdammt bescheuert.
Aber die Neugier war schon immer übergroß in ihr gewesen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte das "Bild", wenn man es so nennen konnte, endlich fertig. Anhang 22751
Einige Momente starrte sie auf den Schriftzug.
"Der Apostel wird uns führen."
Ohne Akzente. Ohne Einleitendes Ausrufezeichen. Oh, wie sie Leute liebte, die sich als ganz besondere Schneeflocke fühlten, weil sie ein paar Brocken Spanisch glaubten beherrschen zu können.
Also waren das eindeutig nicht einheimische Spinner.
Was aber viel mehr ihre Aufmerksamkeit auf sich zog war dieses blonde Mädchen in einer Kutte.
Sie musste an Haile denken. Vielleicht hatte sie einen Stalker, der sich so in sie verknallt hat, dass er die Stadt abgefackelt hat, als sie Shengs Hope verlassen hat. Wäre nicht das Ungewöhnlichste, was die Schwarzhaarige erlebt hätte.
Behutsam verstaute sie die Schnipsel wieder im Beutel. Das war zumindest schonmal ein Anfang, wenn sie die fast Stumme traf, würde sie sie darauf ansprechen.
Da sie sie aber im Moment nirgendwo sehen konnte, entschied sie sich kurzerhand, den Leuchturm aufzusuchen und zu schauen, ob sie irgendwie hinein kam. Fall dem so war, würde sie ihn natürlich gründlich von oben nach unten untersuchen (Ermittler Trait, wenns passt ;P)
29.09.2015, 21:06
truecarver
Jägers Hand ruhte bereits auf der Tür zum Gewächshaus. Es hatte nicht viel gefehlt und er hätte sie mit einem kräftigen Ruck aufgestoßen, die toxische Luft aus Insektengift und Düngemittel darin eingeatmet, das sich mit den Überresten des Saringases in seinem Körper vermischt hätte, und wäre dann langsam nach mehreren qualvollen Wochen verendet.
"Tut mir leid Jegor. Ich war... in Gedanken.", hörte er Will sagen, als sich dieser ihm näherte. Jäger schob die Hände in seine Hosentaschen, entfernte sich wieder von der Tür und musterte den Arzt mit einem teilnahmslosen Ausdruck in den Augen. Die Übelkeit hat sich zwar endlich verflüchtigt, doch den leeren Platz hat ein eigenartiges Gefühl wieder besetzt, ein Gefühl, das Jäger noch nicht ganz deuten konnte.
"Lass uns gehen. Was genau soll ich mir noch ansehen?"
"War gerade in Waffenkammer. Hatte Hoffnung was Nützliches zu finden, ne Waffe oder sowas." Er schüttelte den Kopf und ihm wurde dabei schwindlig. "Fehlanzeige. Tote Hose in Kolchose, Kollege. Wir brauchen jemand, der Waffen basteln kann, dann haben wir vielleicht was Gutes von der ganzen Sache. Vielleicht auch nicht. Was solls. Ich auch komische Geruch bemerkt, weiß du? Chemikalien, möglicherweise Sprengstoff, ich weiß nicht. Du doch Chemiker, ja? Du gehst rein, machst Nüstern weit auf und tust das." Jäger sog demonstrativ die Luft tief in die Lungen ein. "Dann du sagst ob Bombe oder Hundefurz, abgemacht? Ich dir dabei Deckung gebe."
Inzwischen waren sie an dem markanten Gebäude angelangt. Na dann bin ich mal gespannt, dachte sich Jäger und musste einen erneuten Schwindelanfall zurückkämpfen.
29.09.2015, 21:19
Caro
Der Anblick war furchtbar. Nicht, dass Haile einen schwachen Magen hatte - sie war da schlimmeres gewohnt - aber sie hatte das nicht erwartet. Und sie machte sich Gedanken um Jakal, dem es offenbar noch erbärmlicher ging als ihr.
"Alles okay?" Das, mein Lieber, könnte ich auch dich fragen.
"..."
Haile brachte ein Nicken zustande und festigte ihren Griff um das Metallstück. Sie würde es nachher anschauen. Hier gab es nichts zu finden. Vorerst zumindest. Die Schuld klingelte immernoch irgendwo in ihrem Hinterkopf. Es war unmöglich...aber warum? Wie? Jakal riss sie mit seinen Fragen aus ihrer Trance.
"...Laden auf den Kopf stellen müssen... oder, hei, wenn Mum es hier raus geschafft hat, könnten wir sie auch fragen. Irgendwer im Umland hat sicher was mitbekommen"
"..."
Sie blickte ihn im Halbdunkel des Schiffs an und nickte kurz. Okay. Durchatmen. weitermachen. Wie Sheng es ihr beigebracht hatte. Sheng.Hailes Herz verkrampfte.
Mit traumwandlerischer Sicherheit führte sie Jakal wieder nach draußen - und ließ seine Hand dabei nicht los. Sie zeigte auf die Reifenspuren, die vom Marktplatz wegführten und nickte kurz bekräftigend. Dann machte sie sich auf zu ihrem alten Schlafplatz vor Shengs Tür - und damit direkt zu Evi.
29.09.2015, 21:33
Viviane
Ihm entging Hailes zweifelnder Blick nicht, aber er gab sich tapfer(er als er sich fühlte). Trotzdem fiel ihm an Land ein schwerer Stein vom Herzen - auch das sie ihn nicht gebeten hatte die Toten aus dem Schiff rauszuschleifen. Er wusste nicht, ob er das gekonnt hätte, selbst wenn er gewollt hätte...
Deutlich blasser und wesentlich durchgenässter stand er dann wieder auf der geteerten "Lebens"ader der Siedlung, wo er die Spuren der Wagen zuletzt ausgemacht hatte. Besser losstapfen, ehe ihn irgendwer wieder zu einem dieser lächerlichen Jobs anhielt. Sobald Haile hinter einer Hausecke verschwunden war - er nahm sich fest vor, ihr bei seiner Rückkehr irgendeine Waffe zu besorgen und wenn es ein Metallrohr war - machte sich bereit, die Spuren von Mums Karawane zu verfolgen. Im besten Fall würde irgendwer ihm einen Tip geben, wieviel Vorsprung Mum gehabt hatte. Spurenlesen war nun einmal nicht sein Fachgebiet. Aber auch ohne den Hinweis würde er losziehen. Die Frage war nur... ob er den Ausflug verkürzen konnte.
Zuerst erklomm er die Barrikaden der Siedlung, an der Himmelsrichtung in der die Spuren die Stadt verließen und zückte sein Fernglas. Ob er von dort aus am Horizont noch irgendwelche Staubwolken ausmachen konnte, die auf andere Leute - oder wenigstens Lebewesen - hinwiesen? Im besten Fall natürlich Mum selbst. Mit ihrer Hilfe... wäre er im nu wieder ein freier Mann.
Jackal atmete aufgeregt bei der Vorstellung, das Fernglas zitterte in seiner Hand. Er selbst war schon länger nicht in dieser Gegend gewesen. Jetzt ärgerte er sich darüber, keinen Vergleich zum vorher-Zustand zu haben, was ihm sicher Aufschluss über den Angriffsvorgang gegeben hätte. Von dort oben versuchte er auszumachen, wo die größten Verwüstungen auszumachen waren. Und er suchte für die Spurenverfolgung nach einem fahrbaren Untersatz - egal ob Tretroller, Fahrrad, Motorrad oder Tuktuk. Sogar ein Pferd käme ihm jetzt recht. Am Wasser brannten nur einzelne Häuser, sowie am Markt. Den Hof im Südwesten schien es am schwersten getroffen zu haben. Oder vielleicht brannte der nur einfach besonders gut.
29.09.2015, 22:53
Kaia
Will trat ohne zu zögern in die Armory seiner ehemaligen Heimat. Er sah sich kurz um. Eine nun kalte Suppe stand auf dem Tisch, daneben ein halb volles Glas Wasser. Hier und da lagen Teile von Waffen herum. Pures Chaos. Der Geruch von Schießpulver war unverkennbar doch Jäger hatte Recht. Es lag noch etwas anderes in der Luft. Ein Geruch, der anders war als alles Andere, was Will in den letzten Wochen gerochen hatte. Es roch herb und setzte sich unglaublich penetrant in seine Nase.
Will musste den starken Reiz zu Niesen unterdrücken und rieb sich die Nase. Dann richtete er sein Wort an Jäger.
"Ich kann mir schon vorstellen was hier so riecht..." Als er das letzte Wort aussprach sah der Russe wie Wills Augenbrauen zweifelnd hinter seinen Haaren verschwand. "Komm helf mir suchen." Will ging in Richtung des Tisches auf dem der Suppenteller stand. Als er dort nichts fand machte er sich auf in die Nebenräume der Armory. Jäger stand etwas verwirrt dort, wo der junge Arzt ihn hatte stehen lassen. "Wonach genau suchen wir?" Er konnte Will im angrenzenden Bad verschwinden sehen. Der Vorhang aus schmutzigem Stoff verdeckte ihm allerdings die Sicht. "Wir keine Zeit haben für großes Geschäft William!"
Will hatte den Übeltäter gefunden. Mit dem kleinen Glasflakon in der Hand trat er wieder in Jägers Blickfeld und hielt dem Russen die Geruchsbombe hin. Es war eindeutig ein Parfumflakon und als Jäger dem jungen Arzt das Glas aus der Hand nahm und daran roch merkte er es auch. "Es nicht riecht nach Bombe aber ein wenig nach Hundegfurz." Jäger grinste schief aber Wills konnte sich nicht dazu durchringen ihm ein Lächeln zu schenken. "Was hatte Wingman vor? Meinst du er hat versucht Frau mit diesem Zeug zu verführen?" Will mochte es sich nicht vorstellen aber das Parfum schien Wingman gehört zu haben. "Sieht ganz so aus."
30.09.2015, 00:26
wusch
So hatte sich Franks verstand schon lange nicht mehr angefühlt, so... leer und überfüllt zugleich, das jedes denken ihm unendlich schwer fiel. Als er schließlich jedes bisschen an informationen gefunden hatte, ergab sich ein Bild auch wenn er sich noch nicht sicher war, was er davon halten sollte, denn man konnte es noch in mehrere Richtungen deuten. Gab es nun ein Verhältnis oder nicht? Dafür sprach die fehlende Kleidung, die jedoch auch entfernt worden sein konnte, genauso die Unordnung im Bett, die auch von einem Kampf herrühren konnte.
Während er die verbleibenden Kugeln aufsammelte um sie einem Nutzen zuzuführen, sah er noch einmal zur Tür. Was war hier geschehen? Wer hatte angegriffen? Was auch immer geschehen war, es war mit aller Gewalt über sie gekommen, denn so versteckte man sich nicht vor einem gut geplaneten angriff. Momentan setzte er auf die Kultisten, das würde zu einigen der Zeichen auf den Leichen passen. Vielleicht wussten die anderen ja mittlerweile mehr. Was nur? Was hatten die Bewohner von Shengs Hope ihnen getan? Diese Frage hate man sich auch bei den Sabals stellen können aber hier hatte man nur sein Leben leben wollen und keine Präventivschläge vorbereitet.
Was gegen das Verhältnis sprach war der Tisch, denn es war nur ein erwachsenengedeck, für Silvia und es hatte gleich Essen geben sollen, also machte ein gerade stattfindendes Liebesspiel keinen Sinn, auch hatten sie um ihr Leben gekämpft, gegen wen auch immer. Er hatte zwar wieder Puzzleteile gefunden aber dieses Puzzle hatte noch gewaltige Löcher. Vielleicht konnten Will oder Howard mit einer Leichenschau noch ein paar Teile finden. Nur es gab so viele Leichen...
Frank verließ das Haus wieder, mit langsamen Schritt. Er brauchte noch etwas Zeit für sich bevor er wieder unter die anderen gehen konnte und er war in der Stimmung etwas zu laufen. Also entschloss er sich, die Zeit Sinnvoll zu verwenden, indem er die Mauer abschritt und Nach Hinweisen auf ein Eindringen untersuchte. (Ermittler)
30.09.2015, 01:05
Ligiiihh
Alex.
An wen sollte er sonst denken? Und es war auch das einzige, was er dachte, als er sich panisch umschaute. Plötzlich und auf einem Schlag waren ihm die Errungenschaften, die sie in den letzten Tagen erreicht hatten, völlig egal. Schlimmer, er bereute alles. Bereute, nicht in diesem Moment bei Alex gewesen sein zu können.
"Ich wusste, ich hätte nicht gehen sollen. Verdammt, was hat das denn für einen Sinn...?"
Die Hitze der Flammen streichelte seine Haut, als würde der Tod vor seinem Werk sein Antlitz zum letzten Mal betrachten, und der Rauch brannte ihm in seinen tränigen Augen, aber er dachte nicht eine Sekunde daran, aufzuhören. Denn sobald Alex etwas zugestoßen wäre, wäre es ebenso um Niki geschehen. Denn wenn nicht das Kind, für wen dann sollte er noch da sein? Seine Kameraden ließ er blindlings zurück, als wären sie ihm nur eine Last gewesen. Vielleicht waren sie das auch? Aber selbst darüber hatte er keine Zeit zum Nachdenken zu verlieren. Denn es ging um vor allem nur um eins:
"Alex. Um Gottes willen, sei am Leben..."
Und er dachte es sich auch noch tief und innig, als er plötzlich die Pulloverjacke am Steg fand. Regungslos, vom Wind und Feuer unbeeindruckt, lag sie einfach herum. Herrenlos, ohne Geschichte, ohne Zukunft. Was hatte dies nur für ihn zu bedeuten? Und dann die ganzen Kinderleichen, die furchtbar anzusehenen Kinderleichen, sie ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren. Es fiel ihm wie Schuppen vor den Augen, als er bemerkte, dass Alex nur ein Kind war. Ein Kind, das sich nicht wehren konnte, wenn es hart auf hart kam, sondern nur wegrennen konnte. Rennen, mit kleinen Kinderbeinen und -füßen. Es hätte jemand da sein sollen. Niki hätte da sein sollen. Verdammt. Er würde sich unendlich oft entschuldigen, falls er Alex lebendig wiederfinden würde. Doch Gnade Gottes ihm, wenn das Kind...
...daran durfte er nicht mal denken.
...Alex.
...Schluss jetzt. Aus. Noch ist nichts verloren.
Auch er hatte eine Fassung mal zu verlieren, doch jetzt musste er sich zusammenreißen. Er hatte das Kind doch nicht mit Müh und Not erzogen, sodass es bei so einem Vorfall ums Leben kommen würde. Möglicherweise würde er Alex im Schiff irgendwo gut versteckt wiederfinden. Dort war es dunkel. Alex war klein. Die Pulloverjacke hatte gestört und wurde deswegen ausgezogen, um besser irgendwo hineinschlüpfen zu können...?
Jackal hatte den Bolzen nur kurz in der Hand gedreht und ihn aufmerksam gemustert.
Es war offensichtlich, dass er nicht Teil des Schotts war und dort nur angebracht worden war, um das Schott vollkommen sicher gegen Öffnungsversuche von innen abzuschirmen und die Versuche, die Kinder von außen zu retten, so wie sie es getan hatten, zumindest massiv zu erschweren.
Ein Plan, der gut funktioniert hatte, eingedenk der schmerzenden Muskeln der Karawanenwache, die sich hatte so schwer anstrengen müssen, um das Schott letztlich zu öffnen.
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Leo hatte das zerfetzte Stück Papier endlich zusammengesetzt und war sich ob der Schwierigkeit dieser Aufgabe nun sicher, dass es sich nicht um ein bewusst zurückgelassenes Rätsel handeln musste, sondern mehr um eine Art Ritual. Dazu würde auch der bestickte Lederbeutel passen und natürlich die morbide und makabere Art der Aufbewahrung.
Also lenkte sie ihre Schritte in Richtung des Leuchtturmes, der vollkommen verlassen da lag und dessen Gläserfronten ganz oben gerade die morgendliche Sonne zurück warfen.
Die Tür stand offen, ihr fiel auf, dass dies eine der wenigen Türen waren, die vollkommen unversehrt wirkten, als wäre sie nicht gewaltsam geöffnet worden.
Im Leuchtturm selbst war die Luft sehr stickig, noch immer stank alles nach Stutton, doch dankbarerweise war seine Leiche mittlerweile entfernt worden, wahrscheinlich hatten die Bürger von Shengs Hope ihn anschließend in allen Ehren begraben und ihm so seine letzte Ruhe gegeben. Zumindest würde es zu Sheng passen, ihn friedlich zu begraben, auch wenn Stutton ein wahrscheinlich wahnsinniger Massenmörder gewesen war. Noch immer wirkte alles staubig und verfallen, verbraucht und vernachlässigt.
Wieder waren die Räume des Turms in vollkommene Dunkelheit gehüllt, wieder hatte Jemand alle Fenster mit den alten Decken von Stutton als Vorhänge verhängt.
Es war ein Ort, der eine ganz dunkle und beklemmende Aura ausstrahlte.
Leo stand im Erdgeschoss und ließ alles auf sich wirken, es kam ihr vor, als würde der Kopf in ihrem Rucksack nachdenklich mit den Zähnen mahlen und knirschen.
Probe Leo: Ermittler: Bestanden!
Dann straffte sie sich und machte sich an die Arbeit. Das Erdgeschoss und der Keller hatten keine neuen Erkentnisse, wenn man nicht genau wusste, wonach man suchte, aber der oberste Raum sollte interessant werden.
Denn die Lichtmaschine war augenscheinlich runderneuert worden. Auf den ersten Blick wirkte es, als ob sie zerstört worden war, denn sämtliche Klappen waren geöffnet und die Kabel und Mechanik drangen und quollen wie Eingeweide aus einem aufgeschnittenen Bauch hervor. Doch trotzdem war alles gepflegt und ihr wurde klar, dass hier gerade massive Verbesserungs- und Umbauarbeiten stattgefunden haben mussten. Es wurden zudem ein Satz neuer Batterien angebracht, Autobatterien, solche, wie die um die so so hart gekämpft hatten und für die Vincent gestorben war. Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass Jemand einen großen Satz genau dieser solcher Batterien gehortet hatte und sie augenscheinlich nicht spendete, obschon klar gewesen war, dass sie dringend benötigt worden waren.
Zudem fiel ihr auf, dass der Schalter, mit dem man den Leuchtturm anwarf, so umgebaut worden war, dass es sich nun um einen Knopf handelte, der deutlich einfacher in der Handhabe sein musste, zumindest wenn es darum ging, verschiedene Lichtsignale mit unterschiedlichen Längen zu senden.
Das letzte, das ihr auffiel, als sie sich einmal die Lichtmaschinenmechanik von unten angesehen hatte und staubbedeckt und dreckig wieder hervorgekrochen kam, war ein zerknüllter Zettel, der gottlob nicht in Bazillionen von Schnipseln zerlegt worden war, sondern wirkte, als hätte Jemand schnell mit einem Bleistift etwas aufgekritzelt.
Es war eine feine, geschwungene Schrift, soweit man das mit den beiden Buchstaben, die den einzigen Inhalt darstellten, erkennen konnte.
Auf dem Zettel stand:
Zitat:
k-l-l-k l-k-k-l
---
Haile hatte nun ebenfalls den Weg nach oben, zur Steuerzentrale eingeschlagen und spürte die Wärme, die vom Metall des Schiffes ausging, was Sheng oftmals geliebt hatte, da er es warm und behaglich sehr mochte. Sie wusste nicht, warum ihr gerade diese Eigenschaft ihres Ziehvaters wieder einfiel, doch irgendwie beschrieb sie ihn auch sehr treffend.
Die Tür zu seinem Raum war offen, ein Schatten bewegte sich darin, so viel konnte sie im Licht der Morgensonne sehen, doch wusste sie, dass Evi vorher auch schon in Richtung der Zentrale aufgebrochen war.
Dann fiel ihr Blick auf den zusammengelegten, im Grunde liebevoll aufgeräumten, Kissen- und Deckenstapel, der ihr Schlaflager einst gewesen war und sie sah das Messer in einer wunderschönen Lederscheide, welches auf dem Stapel lag. Langsam, nachdenklich und wie automatisch griff sie danach und nahm die Klinge in Augenschein. Es war ein wertvolles Messer, hübsch anzusehen, mehr als Zierde, doch im Kampf nicht zu gebrauchen. Im Grunde wie Sheng selbst, musste sie sich bitter eingestehen. Mit Sicherheit war es ein Geschenk an sie und sie dachte sich wohl ähnlich wie Evi, dass der Mann, der sie aus dem Tempel gerettet hatte, nun ebenfalls wie selbstverständlich an ihre Rückkehr gedacht hatte. Sich sicher war, sie alle hier bald wieder zu sehen. Doch dann war etwas gänzlich Anderes, etwas Schlimmes passiert und nun fehlte von ihm jede Spur.
---
Als Jackal aus dem Schiff heraus trat und die Morgensonne ihn mit sachten Strahlen wieder begrüßte - und er endlich das Wasser hinter sich lassen konnte, obschon seine Kleidung noch immer klatschnass war - folgte er den Spuren, die er vorhin schon ausgemacht hatte. Aus Erfahrung erkannte er die Spuren, die die Tiere und der Wagen von Perlmutter hinterließen, sofort.
Sie führten eindeutig aus der Siedlung raus und zwar in Richtung Westen und er erkannte, dass auch dieses Tor offenstand.
Der umgebaute LKW, der das Tor hätte darstellen sollen, war ebenfalls gänzlich unbeschädigt, die Tür zur Fahrerkabine stand offen und der Schlüssel steckte noch. Für einen Moment dachte Jackal, er würde mit diesem LKW zur Karawane aufbrechen können, doch dann stellte er fest, dass die Zündung auf "an" stand und der LKW somit die ganzen vier Nächte durchgelaufen war und somit jeden Tropfen Sprit verbraucht hatte.
Von den Barrikaden aus konnte er tatsächlich etwas sehen, die Karawane schien zu lagern, vielleicht zehn Kilometer entfernt. Doch was er durch das Fernglas sehen konnte, ließ seinen Magen zu einem Klumpen verkrampfen. Durch die Dünen war die Sicht nicht perfekt, aber es sah aus, als würden die Wägen auf der Seite liegen. Schwarze Schemen lagen am Boden, ausgestreut wie achtlos weggeworfene Brotkrumen und etwas in Jackal, ein böses Stimmchen, versuchte ihm einzureden, dass es sich um die Leichen seiner Kameraden handeln könnte.
Er sah auf den ersten Blick kein Gefährt, welches er würde nutzen können, es wirkte in der Tat so, als wäre jeder fahrbare Untersatz ebenfalls verschwunden...
Aber vielleicht würde ihm Jemand aus seiner Gruppe etwas leihen? Oder sollte er die zehn Kilometer alleine durch das Ödland laufen? Eine möglicherweise tödliche Gefahr, da über den Gegner im Grunde nichts bekannt war.
--- Probe Frank: Ermittler: Bestanden!
Frank hatte die Mauer dank seiner Fertigkeiten schnell abgeschritten und untersucht.
Sie waren vollkommen unversehrt, doch die zwei weiteren Wachposten, die wie immer an ihren üblichen Orten postiert worden waren, konnten nur noch tot aufgefunden werden.
Wie auch schon bei Steve, hatte man ihre Köpfe auf einen Spieß gesteckt und die toten, geschändeten Leiber neben dem Spieß drapiert, die Waffen jedoch unbrauchbar gemacht. Soweit er das feststellen konnte, war kein einziger Schuss abgefeuert worden. Macheten und Messer der beiden wachhabenden Siedler steckten noch in ihren Gürteln und waren nicht gezogen worden, es schien offensichtlich, dass sie vollkommen überrascht worden waren und keine Sekunde zur Gegenwehr gehabt oder daran gedacht hatten.
Die Eindringlinge schienen über die Tore gekommen zu sein. Beide LKWs waren zur Seite gefahren worden, die Anzahl der Personen mit Schlüssel waren sehr begrenzt... Sheng, Wingman und der jeweils ranghöchste Wachmann, in diesem Fall also der Scavenger Steve.
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So sehr Niki auch suchte und betete, er konnte Alex nicht finden. Weder im gemeinsamen Haus, noch im Schiff. noch reagierte überhaupt Jemand auf sein Rufen.
Alles was er fand war Leichen, weitere Leichen, auch die der Bandenkinder, viele von ihnen im Alter von Alex, doch war keine Leiche zu finden und erst recht nicht das gesuchte Kind.
Alex war verschwunden, wie viele aus Shengs Hope vom Erdboden verschluckt....
Doch was Niki fand, war die Leiche von Alfons. Er war noch warm, das Blut war noch nicht im Boden versickert. Jemand musste ihn gerade jetzt erst niedergeschlagen haben.
30.09.2015, 10:41
wusch
Was er hier sah gefiel Frank nicht, ganz und garnicht. Zum einen bestätigte sein Rundgang um die Mauer, dass was immer hier geschehen war, unglaublich schnell geschehen war, so schnell, das die Wachen keine Möglichkeit gehabt hatten zu reagieren. Der eine oder andere schien sogar gestorben zu sein, ohne dass er bemerkt hatte das überhaupt etwas geschehen war. Auch waren die Tore ohne Gewalt geöffnet worden und an den Mauern gab es keinerlei Einbruchsspuren. Also waren hier entweder echte Profis am Werk, die ohne jede Spur hinein gekommen waren oder es hatte jemand gegeben, der ihnen von innen geholfen hatte. Letzteres schien ihm wahrscheinlicher, denn es passte auf gewisse Weise auch einfacher mit dem Zusammen, was er vor seiner Abreise im Leuchtturm und der Waffenkammer gefunden hatte. Vielleicht machte es Sinn, dort nocheinmal anzusetzen. Vielleicht würde er dort etwas finden, was er vor einem Monat übersehen oder als unwichtig erachtet hatte. Vielleicht hatte der Leuchtturm seinen Verwendungszweck als Nachrichtenübermittler für die Kultisten gefunden oder wer auch immer hier eingedrungen war. Frank ging zum leuchtturm um sich dort umzusehen.(Ermittler)
Dort angekommen bemerkte er Leo, die sich anscheinend ebenfalls umsah. Hallo Leo. grüßte er sie
30.09.2015, 11:15
Daen vom Clan
Eryn hatte sich im Dusty Derecks umgesehen und sie hatte einige brauchbare und weniger brauchbare Dinge gefunden und herausgefunden.
Ihr vormaliges Kommandozentrum war mittlerweile vollkommen zerstört worden.
Die Bänke und Tische, die sie aufgestapelt hatten um dort Lebensmittel und Munition zu lagern, waren umgestoßen worden. Die Karte, auf der Wingman mit soviel Liebe zum Detail die Nadeln eingesetzt hatte, um ihren Fortschritt aufzuzeichnen, war komplett veschwunden und möglicherweise gestohlen.
Die Vorräte des selbstgebrannten Schnaps waren zerschlagen worden, es stank fürchterlich in der gesamten Bar und ihr trieb es die Tränen in die Augen ob des in der Luft liegenden Alkohols, der langsam klebrig den gesamten Boden bedeckte.
Trotzdem konnte sie als Jemand, der fast jede Nacht hier zugebracht und hier im Grunde gelebt hatte, sofort erkennen, dass sowohl in der Küche als auch an der Kasse viel gearbeitet worden war. Sie wusste nicht, wer die Aufgabe des Ausschankes übernommen hatte, aber das Geschäft schien sehr gut gelaufen zu sein und sie spürte einen leichten Stich von Eifersucht oder Missgunst, sich vorstellen zu müssen, dass die Stammgäste mit einer anderen Bedienung glücklicher gewesen waren.
Aber vielleicht lag die Lust am Trinken und Feiern auch mehr daran, dass sie nun wieder Hoffnung verspürt hatten und ein Licht am Ende des Tunnels sahen... bevor sie alle verschwanden und sich in Luft auflösten.
Von Derrick war ebenfalls nichts zu sehen, sein Büro lag noch immer vollkommen verwaist da, ebenso seine Schlafstatt genau so, wie er sie zurückgelassen hatte. Es war ein komisches Gefühl, sie wusste nicht, ob sie ihn hier erwartet hatte oder was sie gefühlt hätte, ihn hier als Leiche zu finden. Doch er schien Shengs Hope für immer verlassen zu haben, als hätte es nun rein gar nichts mehr gegeben, was ihn hier gehalten hätte.
Nachdenklich war sie in seinem Zimmer stehen geblieben und sah sich unschlüssig um. Es war so dreckig und ungepflegt wie der Mann selbst, hatte aber auch seinen unverwechselhaften raubeinigen Schalk, das Zimmer eines Mannes, der immer ein bisschen mehr Junge geblieben war als andere Männer seines Alters.
Einem Impuls folgend strich sie in einer fats romantischen Geste über sein Kissen und zuckte dann zurück, als sie merkte, wie sehr es stank. Der typische Geruch des ungewaschenen Derrick und plötzlich war sie sich nicht mehr sicher, was sie hier eigentlich tat. Schnellen Schrittes hielt sie auf die Tür zu und stolperte dann fast über eine Kiste, in der sich einen Haufen klebriger Pornomagazine und zu allem Überfluss noch billigstes Sexspielzeug befand. Sie schüttelte den Kopf. Immer dann, wenn sie einen Funken Respekt für Derrick entwickelt hatte...
---
Probe Frank: Ermittler: Bestanden!
Frank fand den Leuchtturm fast unverändert vor, doch was sich geändert hatte, ließ ihn ein wenig schaudern.
Die Vorhänge waren wieder angebracht worden, so dass Aktivitäten im Turm vollkommen unbemerkt bleiben konnten und natürlich war die Lichtmaschine von einem Profi wieder auf Vordermann gebracht worden. Von Jemandem, der sich mit Technik sehr gut auskannte und möglicherweise Batterien in der Hinterhand gehalten hatte, ein Verbrechen, wenn man bedachte, dass Vincent dafür gestorben war.
Was ihm zudem auffiel war, dass sämtliche Besitztümer und Trophäen, die dem irren Stutton einst gehört hatten, nun ebenfalls mit verschwunden waren.
So seine Sammlung der Überreste jener verstorbenen Taucher beispielsweise. Als hätte Jemand dafür Verwendung gehabt oder es als fröhliches Souvenir mitgenommen.
30.09.2015, 11:56
truecarver
Jäger drehte und wendete gleichgültig das kleine Fläschchen in seiner Hand.
"Tja.", sagte Jäger zu Will und kratzte sich am Hinterkopf. "Das war kolossale Zeitverschwendung, würd ich sagen. Tut mir leid, dass ich dich mit rein gezogen habe, seit letzte Schlacht vor einer Woche ich nicht mehr ganz ich selbst. Halte schon Duftwasser für Sprengstoff." Er tupfte sich etwas von dem Parfüm auf die Fingerkuppen und strich sie sich über den Hals. Als er es Will anbieten wollte, hatte dieser nicht drauf reagiert und starrte stattdessen mit einem weit entfernten Ausdruck in den Augen in den Raum hinein. Jäger presste die Lippen zusammen und stellte das Fläschchen vorsichtig auf den Tisch.
Als nächstes nahm er sich vor, dem Bauernhof von Floyd Williams einen Besuch abzustatten. Sämtliche Hütten erschienen bereits aus der Ferne in einem völlig unbrauchbaren Zustand, aber vielleicht lohnte es sich einen Blick auf den Ort zu werfen. Der alte Floyd hatte bestimmt seine Zeit damit verbracht, all die guten und wertvollen Dinge irgendwo sicher zu bunkern und seine putzige kleine Privatarmee hätte bestimmt nicht einfach kampflos zugesehen wie irgendjemand den einzigen Wohlstand in dieser Gegend abfackelt.
30.09.2015, 11:59
wusch
Es tat Frank gut wieder an diesen Tatort zurückzukehren. Die Wiederaufnahme dieser Ermittlung zusammen mit seinem 'Spaziergang' an der Mauer entlang hatten ihm geholfen wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Seine Familie lebte noch und wenn er gut ermittelte und sich ins Zeug legte, würde er sie auch finden, daher durfte er jetzt nicht durchdrehen. Die Batterien jedoch waren der blanke Hohn. Vincent hatte dafür sein Leben gegeben und jemand hatte die nötigen Batterien besessen und nicht herausgegeben, sie lieber für sich behalten. Gut Leo, du hast dich hier ja bereits auch schon umgesehen. Seitdem ich zuletzt hier war, hat man wieder Vorhänge angebracht, Stuttons Vorhänge wieder angebracht die wir entfernt haben wieder angebracht, Stuttons aus Tauchausrüstung und weiterem Müll bestehende Sammlung entfernt und jemand hat die Morseanlage auf Hochglanz gebracht, samt passender Batterien. Der Zettel dort muss ein Morsecode sein schätze ich. k für kurz und l für lang. Jetzt brauchen wir nur noch jemanden, der für uns diesen Morsecode übersetzen kann, dann sind wir sicher ein ganzes Stück weiter, denn vor einem Monat lag dieser Zettel hier noch nicht, da bin ich recht sicher. fasste er seine Erkenntnisse zuammen und sah dabei Leo an. Hast du vom zettel abgesehen noch etwas anderes gefunden? fragte Frank, der sich wieder in seiner Rolle des Ermittlers gefangen hatte.
30.09.2015, 12:18
Soladra
Das leise Geräusch von Schritten hallte durch die Geuisterstadt und durchbrach das leise Knistern der verbliebenden Feuern. Schritte...sie waren nicht allein. Es war noch jemand in dieser Geisterstadt unterwegs.Dann noch ein Geräusch, leiser. Das Klicken von Krallen auf festem Grund.
"Hallo? Ist hier noch jemand?"
Eine sanfte Mädchenstimme hallte irgendwo von den rußgeschwärzten Containern.
"Wenn hier jemand ist, der Hilfe braucht...Ich werde niemanden etwas tun, der mich nicht angreift. Ich habe nur das Feuer gesehen..."
30.09.2015, 12:45
Daen vom Clan
Das Anwesen der Floyd-Williams war komplet zerstört.
Auf den ersten Blick bestand das ehemalige Motel und seine angrenzenden Gebäude nur noch aus schwelenden und rauchenden Trümmern, die schwarzverkohlt in die Höhe ragten.
Das Hauptgebäude war in sich zusammen gestürzt, machte jedoch noch den Eindruck, als könnte man das bisweilen noch recht stabil aussehende Erdgeschoss betreten, auch wenn das obere Stockwerk wie ein Damoklesschwert auf sein Untergeschoss drückte und man kein Statiker zu sein brauchte, um zu wissen, dass es jeden Moment einstürzen konnte und so zur Todesfalle werden könnte!
Nachdenklich trat Jegor die Tür auf, die den Zaun umgab, den der Patriarch der Siedlung angelegt hatte, um den andauernden Obstdiebstählen ein wenig Einhalt zu gebieten. Die Tür und sein Schloss waren unversehrt geblieben, ein Hohn, wenn man sich das Anwesen anblickte, das sich in völliger Zerstörung vor ihm ausbreitete.
Da er darüber nachdenken musste, ob es klug war, das nun stark einsturzgefährdete Hauptgebäude alleine oder überhaupt zu betreten, wandte er sich nach rechts, auf ein größeres Holzgebäude zu, das George in Anfällen adligen Größenwahns immer "Gesindehaus" genannt hatte und in dem, soweit Jegor wusste, sich seine billigen Feldkräfte und seine kleine Streitmacht befunden haben musste. Der Gedanke, dass eine so gut ausgerüstete Truppe sich nicht kampflos ergeben hätte, war nicht von der Hand zu weisen.
Er ging die Kieswege entlang, die leicht rutschig waren von der Asche, die zusammen mit dme Morgentau einen schmierigen Film gebildet hatte, flankiert wurde sein Weg von den einstmals prächtigen Feldern, die gerade jetzt reife Frucht getragen hatten, jedoch im Moment "seltsam" wirkten, er würde es sich vielleicht später genauer ansehen müssen.
Sachte legte er eine Hand auf einen schwarzverkohlten Stützbalken und sah in die Überreste des durch den Brand komplett zusammengestürzten Gesindehause hinein. Er blinzelte und sah genauer hin.
Es war seltsam, wie gut er erkennen konnte, dass sich in der Mitte ein Tisch befunden haben musste, darauf ein Kessel.
Am Tisch selbst erkannte er schwarzverkrustete Gestalten, deren Köpfe und Oberkörper auf dem Tisch lagen. Sie wirkten wie zu kohle verbrannt, das krebsrote Fleisch an manchen Stellen wie kleine Punkte auf einem farbinvertierten Marienkäfer. Sie waren eindeutig als Menschen zu erkennen und es war offensichtlich, dass sie hier am Tisch, wahrscheinlich essend, verbrannt worden waren. Ohne sich zu bewegen. Ohne sich zu wehren. Das passt in keinster Weise, zumal ein Teil dieser verbrannten Leichen Überreste von Waffen trugen - im Grunde also die kampfgeschulte Elitetruppe des George Floyd-Williams.
Ähnlich verstörend sah es im Rest dieses Hauses aus. Schwarzverkohlte Leichen, einige zusammengeschrumpft durch die Hitze, lagen wie friedlich in ihren Betten, verscholzen mit den Decken, als hätte es sie im Schlaf erwischt. Auch ein Pärchen, welches liebevoll einst aneinandergekuschelt gelegen war und nun zu einem größeren Rest Kohle verbrannt worden war, zeigte keinerlei Anzeichen von Flucht oder Panik. An der Hand der Frau sah er noch einen schmutzigen Ring, ein kleines Detail nur, welches ihm aber sofort ins Gedächtnis rief, dass es sich hierbei um normale Menschen gehandelt hatte. Ein Gedanke, den man aus den Augen zu verlieren drohte, wenn man die schrecklichen Entstellungen sah, die mit Menschen fast nichts mehr gemein hatten.
Sie waren hier gestorben. An Ort und Stelle. Von einem Feuer verbrannt, das unmöglich so schnell hätte alles verzehren können...
30.09.2015, 13:17
wusch
Als Frank bei seinen Überlegungen aus dem Fenster sah, dessen Vorhänge für die Untersuchungen wieder entfernt worden waren, nach draußen sah, sah er ein ihm unbekanntes Mädchen, ungefähr 16 Jahre alt, mit einem Hund die zerstörte Siedlung betreten. Er runzelte die Stirn, was wollte sie in dieser zerstörten Siedlung und wer war sie? Wusste sie vielleicht etwas? Wie eine Händlerin sah sie keineswegs aus. Auch ihre Kleidung und Pfeil und Bogen ließen sie reichlich ungewöhnlich aussehen. Ich bin gleich wieder da, ich schaue mir mal unseren Gast dort draußen an. sagte Frank, als er sich zum gehen wandte und schließlich den Leuchtturm verließ.
"Hallo? Ist hier noch jemand?"
Eine sanfte Mädchenstimme hallte irgendwo von den rußgeschwärzten Containern.
"Wenn hier jemand ist, der Hilfe braucht...Ich werde niemanden etwas tun, der mich nicht angreift. Ich habe nur das Feuer gesehen..."
Er trat langsamen Schrittes und mit wachsamen Blick auf sie zu. Auf den ersten Blick sah sie nicht zu bedrohlich aus. Er stellte sich vor sie um sie mit zu begrüßen, seine Alte Polizeimarke trug er, warum auch immer, am Gürtel. Guten Tag, mein Name ist Frank Moores, ich bin... war einer der Wachmänner von Shengs Hope. Wie ist dein Name?
30.09.2015, 13:17
Lynx
Irgendetwas hatte sich vor der Tür bewegt. Oder träumte sie schon? Hoffte sie, Sheng würde einfach hier auftauchen, als wäre nichts gewesen? Oder war es gar eines der Monster, die das hier alles angerichtet hatten?
Evi wischte sich schnell übers Gesicht, um die Spuren letzter Tränen wegzuwischen und wieder klar sehen zu können. Leise erhob sie sich und griff mit der rechten Hand nach ihrem Beil, während sie in der linken immer noch das Stück Papier hielt, auf dem ein letztes Lebenszeichen von Sheng war. Es war schon ein bisschen zerknüllt, weil sie sich so sehr daran festzuklammern schien.
Langsam schritt die Taucherin in Richtung der Tür, machte sich bereit, jedem Eindringling die Klinge ins Gesicht zu jagen, aber dann entfuhr ihr ein kleiner, erleichterter Seufzer. Es war nur Haile, die offenbar zur ihrer alten Schlafstätte zurückgekehrt war, und das Messer von vorhin betrachtete. Wären es bessere Zeiten gewesen, hätte Evi das als "Classic Creep"-Erfahrung verbucht, aber es waren absolut beschissene Zeiten. Haile wirkte jedenfalls nicht überrascht, wahrscheinlich hatte sie Evi längst gesehen oder mindestens gehört. Gleichzeitig wirkte sie aber auch ein bisschen abwesend, wie in tiefe Gedanken versunken.
"Oh hey."
"..."
"Ich bin hier zum ersten Mal." Oh wow, was für ein rhetorisches Meisterstück. Das hatte nicht nur keinerlei Relevanz, sondern war nun auch wirklich nicht erstaunlich.
"Da drinnen..." sie deutete in Shengs Zimmer, "...ist niemand, und eigentlich ist alles kaputt. Vielleicht gab es einen Kampf."
Zögernd und bemüht, dabei nicht zu sehr zu zittern, hielt sie der Kultistin das blutbeschmierte Papier hin.
"..." Haile sah es sich kurz an, und dann an ihr und dem Fetzen vorbei in den Raum.
"Ich weiß nicht... hast du hier manchmal einen Blick reingeworfen? Vielleicht fällt dir irgendwas auf."
30.09.2015, 13:20
Mephista
Irgendwas an diesem Leuchtturm war ultrafischig.
Komische Zettel, alles mehr oder weniger auf Hochglanz gebracht, verkackte Batterien, die Jemand vorenthalten hatte... Der Wachmann war dazugestoßen und sah recht niedergeschlagen aus. Lag wohl daran, dass er reichlich Anhang hatte und der jetzt weg war. Es überraschte sie, dass er so gefasst klang, als er sie nach seiner eigenen Untersuchung ansprach. Die Ermittlerei schien für ihn eherne Routine, sofort platzte er damit heraus und identifizierte den Inhalt des Zettels in ihrer Hand selbst aus Entfernung gleich. Mörsercode. Schade, dass er nicht wusste, was es nun wirklich heißen sollte, aber sie hatten ja genug alte Menschen in ihrer Gruppe, die sich jeden Kram aus der früheren Zeit gemerkt hatten. Alte Menschen merken sich alles, wie ihre Abuela.
Bei dem Gedanken an diese geliebte Person blickte Léo kurz zu Boden und bekreuzigte sich.
„Du hast eigentlich schon Alles Erwähnenswerte, was ich entdeckt habe, selbst ausgemacht. Gute Arbeit, Poli (Bulle).“, meinte sie nicht ganz ohne Spott. Auch an der Grenze vor einer Ewigkeit war die Poli immer übereifrig gewesen. Aber hatten den Sinn fürs Wesentliche nicht.
„Das Wichtige ist ja, was uns das Alles sagt. Wenn dieser Mörsercode Nachrichten verbreiten kann über den Leuchtturm, wovon ich jetz mal ausgehe, dann heißt das, es gab nen Maulwurf in Shengs Hope. Und offensichtlich war das dieser Stutton, wenn er die Vorhänge zuzieht und dann die Anlage wieder in Schuss gebracht hat, um wen auch immer weit weg was auch immer zu sagen. Also wohl doch kein einzelner Stalker für Haile.
Nein, Álvaro, guter Gedanke. Vielleicht eine Stalkergruppe? Auch wenn ich nich weiß, warum man als Gruppe so hinter ihr her sein sollte.
Jedenfalls...“ kam sie wieder zu ihrem Hauptgedanken zurück, „hat sich dieser Mistsack wohl dann auf und davon gemacht. Und davor noch Tür und Tor für wen auch immer er angeleuchtet hat, geöffnet.
Ich wird jetzt mal nach Jemanden schauen, der was mit dem Mörsercode anfangen kann und der die Batterien oder was sonst noch nützlich sein könnte, hier rausbastelt.“
Doch der ach so tolle Wachmann war von irgendwas abgelenkt und machte sich nach einer Entschuldigung davon. Wie schön, dass man ihr so gut zuhörte, wenn sie was zu sagen hatte. War schon als Kind immer toll. Und dann wunderten sich die Leute, dass sie anfing, ihren Worten mit der Machete Gehör zu verschaffen.
Léo war viel zu nett zu ihnen.
Genervt stapfte sie nach draußen und blickte sich nach Leute um, die irgendwie Ahnung hatten von dem, was sie gerade brauchte. Ihr Blick fiel auf Cabrón Niki, der anscheinend nach etwas suchte. Sie wusste, dass er sehr klug war. Verdammt.
Mit Grabesmiene ging sie auf ihn zu, widerstand dem Drang, ihn einfach eine reinzusemmeln und tippte ihn einfach unsanft an:
„Hey.“
Sie drückte ihm den Zettel in die Hand.
„Das war im Leuchtturm. Der Poli meint, es wär ein Mörsercode. Sag mir, was da steht und was es heißt, wenn Jemand dass nach draußen schickt?“
30.09.2015, 13:29
Soladra
Als sich der Polizist nährte, kauerte sich dieses übergroße, wuschelige Biest von Hund, dessen Rücken sich auf der Höhe ihrer Hüfte befand, leicht hin und bleckte bedrohlich die Zähne.
"November, ruhig"
Das Mädchen lächelte leicht. Ihre langen, schwarzen Haare waren mit mehreren Knoten und Lederbändern zu einem Groben etwas gebändigt, das entfernt an einen Zopf erinnert. Zusammen mit ihrem grünen, verratzten Wickelkleid und den vielen verschiedenen kleinen Täschchen sah sie eigentlich aus wie ein mehr oder weniger normaler Streuner der Postapokalypse.
Eigentlich. Die bunten Federn in ihrem Haar und der seltsame, stark verzierte Stab in ihren Händen gab ihr allerdings dann doch einen etwas...exotischen Touch.
"Es freut mich, dich kennenzulernen, Frank"
Fast wie selbstverständlich streckte sie ihre Hand zum Gruß aus. Immernoch strahlte sie eine fast schon verstörende Ruhe aus.
"Ich bin Mary.Hast du gesehen, was hier geschehen ist? Gibt es Verletzte? Kann ich Helfen?"
30.09.2015, 13:37
Layana
Lisa stand in den Trümmern ihrer Heimatstadt, sah die Flammen, den Rauch und die Asche, die Leichen auf den Marktplatz. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Nein!“ schluchzte sie und sackte an Ort und Stelle auf die Knie. Schon von kleinster Kindheit an hatte sie in dieser Siedlung gelebt. Sheng’s Hope war alles, was sie hatte und was sie Heimat nennen konnte. Für diesen Ort und die Menschen, die dort lebten war sie mit auf die Mission gegangen. Und nun sollte das alles umsonst gewesen sein? Sie ließ für einige Minuten ihren Gefühlen freien Lauf und die Tränen flossen nur so über ihre Wangen. Was sollte sie jetzt nur tun? Mit den anderen dennoch weiterziehen? Würden sie überhaupt noch weiterziehen? Oder war mit dem Niedergang von Sheng’s Hope alle Hoffnung auf die Rettung der Menschheit ebenfalls verloren?
Lisa blickte auf und sah sich auf dem Marktplatz um. Ihr fiel auf, dass es sich bei den Leichen hier draußen überwiegend um Kinder und ältere Menschen handelte. Was war mit dem Rest? Was war mit Sheng und Wingman geschehen? Sind sie alle in Gebäuden getötet worden oder umgekommen? Oder hatten sie fliehen können? Und was war mit ihrer Mutter geschehen? Sie war krank und schon seit längerer Zeit bettlägerig gewesen. In dem Moment sah sie Frank, der gerade sein Haus wieder verließ. Er sah zwar nicht glücklich aus, aber er erweckte auch nicht den Anschein, als ob er gerade die Überreste seiner Familie vorgefunden hatte. Also sprang Lisa auf und rannte zu dem Wohnwagen, den sie zusammen mit Jul bewohnt hatte (oder was auch immer noch von ihm übrig sein mochte). Konnte sie hier Spuren ihrer Mutter finden oder einen genauere Ahnung vom dem bekommen, was hier passiert war?
30.09.2015, 13:37
Mivey
Howard wusste nicht, wie er sich fühlen sollte. Es war nicht das erste Mal, dass er eine Siedlung, in der er eine Weile gelebt hatte, hinter sich ließ. Genau genommen bestanden seine letzten 20 Jahre aus nicht anderem, sobald er glaubte hier keine Spuren mehr zu finden, die ihm helfen konnte, schloß er sich einer Karawane an und suchte verzweifelt wo anders nach Hinweisen. Er hatte auch einige Male, Jahre später, gehört dass gewisse Siedlungen sich auflösten, meistens weil Wasser und Nahrung nur mehr schwer aufzutreiben war und jeder langsam wegzog bis es zu einer Geisterstadt wurde. Seltener auch weil Inifizierte oder andere Räuber einen Ort dem Erdboden gleich machten. Jetzt war es aber das erste Mal, dass er so etwas direkt nach der Tat betrachten konnte. Er hatte niemanden hier, dem er emotional verbunden gewesen war, es waren Kunden gewesen. Und doch fühlt er in seiner Brust ein Klemmen als er das Gesicht Steves erblickte, aufgespießt wie ein Tier. Er erinnerte sich noch wie er wie ein Kind schlief, nachdem er ihn verartztet hatte. Er war vielleicht ein streitsüchtiger Dummkopf, aber wer konnte so etwas verdienen?
Howard versuchte nicht daran zu denken, er wollte produktiv sein. Er sah wie alle in der Gruppe tiefer in die Ruinen der Siedlung eindrangen, also nahm er sich vor, die Außenanlage zu untersuchen. Howard ging durch den Westeingang und umkreiste die gesamte Siedlung. Dabei achtete er auf Spuren, an denem man sah, wo genau die Angreifer Sheng's Hope betraten.(Trait: Ermittler)
30.09.2015, 13:47
truecarver
Bei dem Anblick musste Jäger an die frische Luft. Erneut stieg ihm die Magensäure hoch und hinterließ ein ätzendes Brennen in seinem Hals. Es machte ihm sorgen, dass er so darauf reagierte. In den Wäldern hatte er Dinge gesehen, die das hier um ein vielfaches übertrafen und er hat niemals einen Moment gebraucht um sich fangen zu müssen. Ganz zu Beginn vielleicht, als sein kindlicher Eindruck von einer sicheren und liebevollen Welt allmählich in kleinste Scherbchen zerfiel. Nach dem Überschreiten dieser Schwelle gab es für ihn kein Zurück, auch jetzt nicht. Nun steht er hier draußen rum, saugt die nach verbranntem Fleisch schwangere Luft in seine Nasenlöcher und schluckt mühsam den Speichel runter um den Schmerz in seinem Hals zu lindern.
Nicht ohne sich wie ein kleiner Schwächling vorzukommen, presste er sich mit einer Hand den Kragen über Mund und Nase. Wieder im Haus angelangt, ging er rasch zu dem verkohlten Paar, das in einer ewigen Umarmung auf ihrem Bett lag und begann an dem kleinen Ring zu ziehen. Er schien festzustecken, also zog erneut, dieses Mal stärker. Immer noch weigerte sich das Stück Metall seinen rechtmäßigen Besitzer zu verlassen. Aber Jäger ließ sich von seinem Vorhaben nicht abbringen. Er zog nochmal. Und nochmal. Der verkohlte Arm zuckte steif, hob sich leicht mit jeder Anstrengung und glitt leblos zurück aufs verbrannte Bettzeug. Er benutzte die andere Hand um das Handgelenk festzuhalten und zog erneut. Es knackte. Der Kragen, mit dem er sich das Gesicht verdeckt hatte, um den Geruch fernzuhalten, rutschte ihm runter, auf Stirn und Rücken bildeten sich Schweißtropfen. Jäger fing an den Ring wie eine Schraube zu drehen, in der Hoffnung er würde sich nach und nach vom Finger lösen. Frustriert zog er erneut. Drehte ihn wieder, dieses Mal heftiger. Atemlos setzte er sich mit einem angewinkelten Bein auf das Bett um sich in eine bessere Position zu bringen. Er zog so stark wie er konnte. Mit einem Knacken löste sich der Ring mit dem verkohlten Finger von der Hand. Jäger spürte die Kälte des Metalls und das harte, verbrannte Fleisch auf seiner Handfläche. Ohne Finger und Ring voneinander zu trennen, stürzte er wieder hinaus und übergab sich. Farblose Galle hing ihm von den Lippen. Warme Tränen liefen ihm vor Anstrengung die Wangen herab. Er ging in die Hocke und lehnte sich kraftlos mit dem Rücken gegen die Hauswand.
30.09.2015, 14:04
wusch
Mary... sagte Frank langsam, fast so, als kostete er diesen Namen, er hatte ihn schoneinmal gehört und er war sich recht sicher, dass er von dieser seltsam gekleideten und leicht überdreht wirkenden jungen Frau auch schoneinmal etwas gehört hatte. 'Mary die Druidin' ja, eine seltsame aber nicht gefährliche jungendliche. Ein paar durchreisende und Händler hatten bereits von ihr erzählt, er hatte sie jedoch noch nie selbst getroffen. Nun war es anscheinend soweit. Sie stellte einen äußerst seltsamen Kontrast zu dem dar, was einmal Shengs Hope gewesen war und zu seinen zurück gekehrten Bewohnern. Er reichte ihr die Hand und schüttelte sie. Ein Lächeln konnte er noch nicht zustande bringen, er war zwar gefasst aber trotzdem noch deprimiert.
Nunja, wir sind von hier ausgezogen um etwas wichtiges zu erledigen und haben dann vor gut einer Woche Rauch von hier aufsteigen sehen und da unser Weg uns sowieso in diese Richtung führte, sind wir wieder her gekommen, vor gut einer Stunde. Nach unseren jetzigen erkenntnissen wurden alle überlebenden verschleppt. Hier gibt es nur uns. Und die Leichen, vor allem alte und Kinder. noch wollte er der völlig Fremden nicht alles auf einmal erzählen, ersteinmal wollte er sie etwas kennen lernen. Hast du vor gut einer Woche jemanden hierher kommen sehen?
30.09.2015, 14:16
Ligiiihh
"W-Was? Ach, du bist es..."
Er hatte so sehr gehofft, dass es Alex war, doch das unsanfe Stupsen kam nur von Pocahontas, die ihn sehr zweckmäßig begrüßte und ihn um einen Gefallen bat. In der Not muss man nun mal auch Ratten das Ungeziefer jagen lassen.
Was hatte er großartig zu verlieren? Er hätte lieber weiter Ausschau nach seinem Kind gehalten, aber er war froh genug, dass Alex' Leiche nicht vorzufinden war. Er hoffte das Beste, mit dem Risiko, bitter enttäuscht zu werden.
"Dann gib mal her. Wenn es Mörsezeichen sind, müsste ich sie erkennen, aber ein bisschen Alan Turing steckt auch noch in mir drin."
Das Mädchen guckte nur seltsam, als er dies sagte, und schaute ihm dabei zu, wie er anhand seines Schulwissens versuchte, den Code zu entschlüsseln.
30.09.2015, 14:23
Soladra
Sie schüttelte den Kopf, Mitgefühl im Blick.
"Dann war das hier euer Zuhause? Ihr habt mein ganzes Beileid.Ich weiß,wie es ist, die Heimat zu verlieren. Wie gesagt,wenn ich euch irgendwie helfen kann, tue ich alles für euch. Ich wurde wie ihr vom Rauch angezogen... Meistens kann man immer jemandem Helfen."
Sie ließ den Blick über die zerstörten, brennenden Häuser fahren.
"Wenn ihr möchtet, helfe ich euch, die Toten zu begraben und die Überlebenden zu finden. Oder aus den Häusern brauchbare Güter zu bergen. Oder...oder..."
Sie schwieg und zuckte hilflos mit den Schultern. "Was man halt sonst so tun kann."
30.09.2015, 14:44
Daen vom Clan
Lisa fand den Wohnwagen in absolut desolatem Zustand vor, doch viel schlimmer und deutlicher wog bei ihr die Beobachtung, dass sie auf dem Weg zur Heimstatt ihrer Mutter viele Leichen gesehen hatte, die Freunde ihrer Mutter gewesen waren. Alte Leute, so schwach und verletzlich, dass sie tatsächlich nur noch in Shengs Hope Zuflucht und Hoffnung auf einen wunderschönen und friedlichen Lebensabend hätten finden konnen, lagen mit durchgeschnittenen Kehlen vor ihren Häusern. Auch bei ihnen waren die Rücken übersät mit den von Klingen geschnittenen Malen.
Lisa musste nicht einmal in den Wagen sehen, um das offensichtliche zu erfahren: Die Angreifer hatten augenscheinlich keinerlei Nutzen für ältere Personen, alle, die im selben Alter wie ihre Mutter gewesen waren, hatte man ermordet, der Magen von Lisa begann nun brutal zu revoltieren.
Wie sie es sich gedacht hatte, sah sie am hellen Weiß des Wohnwagens blutige Handabdrücke. Als hätten die Mörder noch einen perfiden Spaß darin gefunden, Handabdrücke im Blut der alten Dame wie eine spöttische Nachricht an sie zu hinterlassen. Sie musste einach tot sein.
Ihre Stimme erstarb, sie konnte sie nicht rufen, als sie die zerbeulte Tür aufschwang und nach drinnen blickte...
Und das Bett ihrer Mutter leer vorfand. Hektisch sah sie sich um, sah am Boden nach, suchte die Leiche, die einfach da sein musste.
Doch sie fand den Leichnam der alten Frau nicht. Und auch kein Blut im Bett. Fassungslos sackte sie zusammen und versuchte sich zu konzentrieren, der Inhalt des gesamten Wohnwagens drehte sich und fast wäre ihr übel geworden, als sich plötzlich mit aller Macht ein Bild in ihr Unterbewusstsein drängte - etwas stimmte nicht mit dem Bett. Sie konnte es fast fühlen.
Vielleicht... wenn sich Jemand mit ausreichenden medizinischen Kenntnissen hier umsehen würde oder wenn sie wüsste, worauf sie mit dem Finger zu deuten hätte? (Also, du kannst mir sagen worauf Lisa besonders achtet oder ein Mediziner mit gelungener Probe findet es automatisch. ^^)
--- Probe Howard: Ermittler: Bestanden!
Howard ging außen an der Containerbegrenzung den Pfad ab und fand die beiden Leichen, die auch Frank schon zuvor gefunden hatte.
Die Köpfe aufgespießt, die Leiber verunstaltet. Und er sah die Fußspur, die dem Polizisten gehört haben musste.
In der Ferne konnte er gen Westen ebenfalls etwas Seltsames erkennen, wie Wagen, die auf der Straße standen, doch sich nicht fortbewegten.
Und dort, am Westtor, ganz in der Nähe wo er die Leiche von Steve gefunden hatte, sah er auch zahlreiche Fußspuren und Kuhlen.
Hier mussten die Angreifer gelegen haben, eingegraben in den Sand des Ödlandes, als wären sie auf Nahrung oder Luft nicht angewiesen gewesen...
Von dort hatten sie sich robbend und schleichend wie Schlangen fortbewegt um dann im Westtor die Siedlung im Handstreich zu nehmen.
---
Probe Niki: Schulbildung: Bestanden!
Würde man in der Tat die Zeichen als Morsecode definieren und die Buchstaben der Frequenz zuordnen, so würde das Ergebnis "P" und "X" lauten.
Das Problem nur war, dass diese Zeichen möglicherweise alles bedeuten konnten.
Wer sagte, dass sich Kultisten an Schulbildung hielten?
Was er mit Sicherheit sagen konnte, war, dass die Buchstabenkombination PX war. Jetzt galt es, sie in irgendeine Art von Zusammenhang zu bringen.
(1/2 notwendigen Traits gefunden, um das Geheimnis zu lösen, 0/1 notwendiges Hilfsmittel gefunden)
Zitat:
Aufgabe Alpha
Erforderliche Teilnehmer: Beliebig
Erledigt durch: Niki
Proben:
- Feststellen, was die Zeichen bedeuten: Schulbildung
- ?
Hilfsmittel: ?
Hintergrund: Die Zeichen wurden im Leuchtturm gefunden und geben ein Rätsel auf.
Erfolg: ?
Misserfolg: ?
30.09.2015, 15:08
Gendrek
Lancaster entriss der Leiche das Gewehr und schaute es sich ein wenig genauer an. Er wusste, dass die Bewaffnung von Shengs Hope hier und da mal zu wünschen übrig ließ, aber allgemein gar nicht mal so beschissen war. Semi-Automatisch, Magazin, offenes Visier. Kein Schnick Schnack, nur ein einfaches Gewehr mit genug Munition. Hatte Steve sich nicht mal zur Wehr setzen können?
Der Geschichtenerzähler verzog das Gesicht. Die Situation war übel und echt verworren. Was konnte hier nur passiert sein?
Sie hatten genug schlaue Köpfe in der Gruppe, irgendwas würden Sie bestimmt herausfinden können. Zwischen all dem Schutt, all der Asche, dem Müll, den Scherben... irgendwas würden sie garantiert finden.
Vielleicht konnte man ja auch in der Ferne noch etwas erkennen... am höchsten Punkt von Shengs Hope?
Lancaster machte sich gleich auf den Weg zum Leuchtturm, wer eine gute Aussicht will, sollte hoch hinaus.
Am Leuchtturm angekommen erwarteten Ihn bereits bekannte Gesichter seiner Truppe. Da war Niki der gerade von Léo einen Zettel in die Hand gedrückt bekam.
„Das war im Leuchtturm. Der Poli meint, es wär ein Mörsercode. Sag mir, was da steht und was es heißt, wenn Jemand dass nach draußen schickt?“
"W-Was? Ach, du bist es. Dann gib mal her. Wenn es Mörsezeichen sind, müsste ich sie erkennen, aber ein bisschen Alan Turing steckt auch noch in mir drin."
Lancaster nickte den beiden zu. Er war wohl nicht der einzige der sich gleich hierher aufgemacht hat. Es war logisch... zumindest für ihn.
"Noch irgendwas anderes als Morse Zeichen?"
Léos Blick verfinsterte sich als sie Lancaster anschaute.
"Batterien. Da oben sind jede Menge Batterien. Genau die, die wir gebraucht hätten."
Der Geschichtenerzähler schluckte schwer. Vergangenes war vergangen. Auch wenn er Vincent für einen schreckhaften komischen Kauz hielt der zu gerne losballert... Vince war ein Teil der Gruppe gewesen. Sein Opfer hatte ihnen ermöglicht zu leben und an die so dringend benötigten Batterien zu kommen.
Am liebsten hätte er laut gesagt, dass Vince Opfer umsonst war... aber das war es nicht. Es war... ungerecht. Ungerechter als es sowieso schon war.
Er hat sein Leben gegeben damit Sie weiterkommen können und dabei gab es hier die so wichtigen Batterien?
Lancaster schluckte laut. Das war einer dieser Momente in denen man sich am liebsten eine Zigarette anzündet und so tief inhaliert, dass einem schwindelig wird. Nur um auf andere Gedanken zu kommen.
Stattdessen kaute er auf seiner Lippe herum bis er Schmerzen spürte.
Ohne ein weiteres Wort zu sagen schulterte er seine neu erworbene Waffe und stieg den Leuchtturm hinauf.
Er würde jede einzelne Batterie aus dem Leuchtturm reißen. Jedes bisschen nützliche Technik ausschlachten. Vielleicht konnte er sich ja dabei auch gleich abreagieren.
Jetzt war es auch egal.
[Probe Handwerker um Autobatterien zu bergen.]
30.09.2015, 15:14
truecarver
Nach einer Weile rappelte sich Jäger wieder auf. Er stand immer noch auf wackeligen Beinen, aber die Übelkeit war immerhin wieder verschwinden. Es kostete etwas Mühe den Ring und den abgetrennten Finger auseinander zu bekommen, aber schließlich hielt er das geschwärzte Stück Metall in seiner Hand. Auf dem Weg zurück rieb er ihn an seinem Hemd ab. Die Schwärze hatte das glänzende Metall völlig verschluckt, stellte er fest. Im Vorbeigehen fiel ihm das Feld wieder ins Auge. Etwas hatte dort seine Aufmerksamkeit erregt, also verließ Jäger den rutschigen Kiesweg und folgte dem staubigen Pfad in Richtung der still sich im Wind wiegenden Felder, um einen genaueren Blick zu riskieren.
30.09.2015, 15:17
Caro
"Ich weiß nicht... hast du hier manchmal einen Blick reingeworfen? Vielleicht fällt dir irgendwas auf."
Da war es wieder. Oder besser gesagt, da war es nicht. Keine Vorwürfe. Weder Jakal, noch Evi - beide klangen bestürzt, trauernd, verwirrt - aber es schwang kein Vorwurf mit, keine Schuldzuweisung in Hailes Richtung, kein nichts. Kam hier denn niemand auf den Gedanken, dass das alles Hailes Schuld war?
Evi stand immernoch im Halbdunkel des Durchgangs zu Shengs Kommandozentrale und schien sich nicht sicher zu sein, was sie hier eigentlich sollte. Nervös blickte sie hinter sich, als würde jeden Moment ein Kultist unter dem Bett hervorspringen. Aber das war Unsinn. Die einzige gefährliche Kultistin in der Umgebung stand schließlich direkt vor ihr.
"..."
Haile schob Evi stumm zur Seite und warf einen einzelnen, oberflächlichen Blick in die ehemalige Zentrale des Frachtschiffs. Nein, keine Emotionen, nein, nein, nein.
"..."
Es ist meine Schuld.
"..."
Haile drehte sich schnell um, stieß Evi sanft zur Seite und verließ das Schiff schnellen Schrittes wieder. Das Messer lag ordentlich auf ihrem Bett. Denn wir werden zurückkommen.
Die Sonnenstrahlen kitzelten Haile in der Nase (vielleicht war es aber auch der Rauch, da konnte man sich nicht so sicher sein), als sie wieder an den Strand trat. Etwas tun. Irgendwas tun. Da ist Leo. Irgendwas tun. Und sie redet mit ... Niki? Haile wusste nicht viel, nur, dass die Latina regelmäßig leise murmelnd Flüche in seine Richtung spie. Wenn sie mit IHM zusammenarbeitete, dann war es WIRKLICH ernst.
Sie pirschte sich an das Paar heran - Niki hatte einen Zettel in der Hand, auf dem Symbole standen. Ein P. Und ein X.
Haile dachte darüber nach, ob die Zeichenkombination "PX" irgendeine Bedeutung hatten. (Nicht vorhandener Trait: Sprachgenie (Vermutlich) + Gebräuche: Kultisten)
30.09.2015, 15:37
Viviane
Der LKW am Tor gab also keinen Mucks mehr von sich. Vielleicht ließ sich da aber noch was machen. Nur wollte er sich beeilen. Wieso wusste er nicht, aber wenn dort draussen noch irgendwer lebte, er helfen konnte. Das hier, das war eine Todesfalle. Als er sich auf der Suche nach sowas wie einem Lager oder einer Garage, irgendwas wo man Benzin aufbewahren würde, an einigen Hauswänden entlangdrückte, hörte er die Stimme von Frank. Dazu das vertraute Klappern eines Pfeilköchers. In freudiger Erwartung, dass Mum wieder einmal zur Rettung angetreten war, trat er nicht mehr ganz so vorsichtig um die letzte Hausecke... und erstarrte. Nicht Mum, eine aufgeschossene Fremde, schwarzer Zopf, seltsam zarte Stimme.
"...haben dann vor gut einer Woche Rauch von hier aufsteigen sehen ... wurden alle Überlebenden verschleppt..."
"...was man halt sonst so tun kann."
Ihr riesiger Hund, der ihn trotz schwarzem Ascheregen und dickem Rauch zu wittern schien, meldete den Eindringling sofort und zu Jackals Überraschung beinahe lautlos seiner Besitzerin.
"Tag." Er beließ den Gruß bei einem flüchtigen Tippen an die Nasenbrücke der Sonnebrille, musterte die Frau, die einen Kopf größer war als er kurz, eingehend und befand sie als ungefährliche Wanderin; erstmal. Deutlich interessierter war er an ihrem Hund, der immer noch die Zähne bleckte und das Mädchen flankierte. "Bin beeindruckt. Ein cleverer Freund, den du da dabei hast. Manche lernen es nie, wie man sich bei all den Gefahren richtig verhält. Du hast ihn gut trainiert, hm?"
Als wäre ihm eingefallen, wieso er eigentlich in den brennenden Ruinen herumgestapft war, wandte sich dann an Frank: "Nicht alles ist hier vor ein paar Tagen passiert, Cop. Das Blut ist an manchen Stellen nichtmal versickert. Da sind noch welche von in der Nähe, da verwett' ich meinen Feldstecher drauf. Vielleicht haben sie Leute dagelassen, die aufräumen sollten. Du solltest deine Leute zusammenhalten, oder Gruppen bilden lassen, keiner geht ohne einen bewaffneten Begleiter los." Unsinnig, die waren doch eh schon in alle Winde verstreut. Er kratzte sich durch die dichten Locken am Hinterkopf, dabei fiel ihm ein Zigarillo in die Hand, an dem er nachdenklich herumkaute.
"Naja. Wohl zu spät dafür. Jedenfalls wurden die LKW beiseite gefahren, keine Schäden an den Toren, irgendwer hat die Kerle also reingelassen. Das einzige was grade nicht brennt ist der Leuchtturm und die Docks im Südosten. Und sogar das Schiffswrack haben sie jedenfalls bis ins letzte Eck geentert, Haile und ich haben nur noch ein paar Kinder gefunden. Alle tot. Wir wollten Augenzeugen finden. Soviel dazu." Er machte eine Pause, bei der er ein wenig fahrig über seine Lippen leckte, die bedeckt waren von schwarzen Schneeflocken und sachte die eklige Mischung ausspuckte.
"Aber da im Westen, in den Dünen, da sind meine Leute: Perlmutters Leute, die ganze Karawane. Da ist nur was passiert... was sie aufgehalten hat. Aber wenn sie es geschafft haben, wissen sie sicher mehr darüber, was hier passiert ist. Ich bräuchte nur ein wenig Benzin, für 'nen LKW oder irgendein anderes Gefährt ... nein nicht dieses verdammte Muli, ich dachte eher an das Motorrad von unsrem bärtigen Chef oder dem Weißhaar, wenn sie mich ranlassen. Irgendeine Idee, wo man hier sowas wie Benzinkanister finden könnte?"
Während er hoffte, irgendwer würde ihm auf die Sprünge helfen - oder ihm fiel von einem letzten Besuch hier ein wo man in dieser Siedlung Benzin herbekam; er war eindeutig viel zu lange in keiner festen Siedlung mehr gewesen, erinnerte sich aber dunkel an Tankstellen und Benzinlaster, die es hier natürlich nicht gab - blickte er den riesigen irischen Wolfshund an. Mit einem Funkeln in den Augen, als wolle er ihn am liebsten unter den Arm packen und mitnehmen, hielt ihm die Hand zum beschnuppern und begrüßen hin, berührte ihn aber nicht. Er schien offensichtlich jede Menge gute Erinnerungen mit diesen Vierbeinern zu verbinden.
"Beste Gefährten, die man haben kann hier draussen." Zum ersten Mal blickte er dem Mädchen, dass gut einen Kopf größer war als er mit seinen durchschnittlichen 1,75m, ins Gesicht.
"Ich beneide dich, ganz ehrlich. Woher kommst du? Wäre gut Neuigkeiten zu hören, die nicht aus dem Dschungel sind und vom Weltuntergang künden. Wo sind deine Leute? Oder bist du eine von denen, die alleine herumziehen?" Mit einem fragenden Blick auf den Neuankömmling fügte er ein vorsichtiges "Kann nachher sicher auch nicht schaden jemanden dabeizu haben, der meine Leute zusammenflicken kann", hinzu. Seine Stimme war merklich erschöpft und trug einen flehenden Unterton mit sich:
"Aber erstmal muss ich dieses Benzin auftreiben. Oder 'nen Schlüssel für eins der Motorräder. Und zwar schnell. Helft mir, ich revanchier mich auch, ich schwörs. Aber ich geh da auch allein raus, barfuß, wenn es sein muss. Und zwar bevor die hundefressende Latino-Chica mich nochmal mit ihren Messerkunststückchen aufhalten kann. Bitte? Frank, du bist ein guter Mann, das weiß ich, du hast doch sicher eine Idee. Und du könntest mit Mums Infos rausfinden, was hier wirklich passiert ist. Das ist doch was." Er musste wirklich dringend bald mal ein paar Unterrichtsstunden im überreden nehmen. So ganz hatte er den Bogen noch nicht raus, vor allem weil Dackelblick mit einem Auge bei Frank sicher nich wirklich zog.
30.09.2015, 15:38
wusch
Naja, komm hinein. sagte Frank zu Mary. Vielleicht konnte sie ja tatsächlich helfen. Er wusste noch nicht genau aber man würde es ja sehen. Er hatte kein grundsätzlich schlechtes Gefühl bei ihr und in dieser Hinsicht vertraute er seinem Gefühl. Er hoffte, dass er recht hatte. Schließlich trat Jackal an sie heran, der Mann der sie vor den Vultures gerettet hatten, der sonst vielleicht gestorben wäre. Einige sind heute erst gestorben? fragte er deutlich überrascht von dieser Neuigkeit Dann müssen wir tatsächlich wesentlich vorsichtiger sein als wir es bisher waren. Du wirst aber sicher verstehen, dass wir alle etwas... überwältigt von dem Anblick unserer hHeimat waren. Es war ein Schock für uns. entschuldigte er ihr verständliches Verhalten etwas. Und irgendjemand hat den Großteil der Leute hier schnell betäubt und ist dann, wahrscheinlich sogar recht entspannt, hier eingedrungen. Das passt zu dem was ich an der Mauer und bei mir zuhause gefunden habe. Ich sage nur eins: Gas. Das letzte Wort sagte er mit besonderem Nachdruck, hatten sie doch die windrucksvolle Wirkung von Sarin erst vor 2 Wochen begutachten können. Andere Gase waren ähnlich effektiv.
Und Benzinkanister... Da fragst du was... In der Waffenkammer waren immer einer oder zwei und natürlichz bei Floyd Williams. Wahrscheinlich auch auf Morris Jacht um selbige am laufen zu halten aber ob du da jetzt noch was findest... da bin ich überfragt. Aber wir können ja Lancester nach dem Motorrad fragen, er gibt es uns hoffentlich, ich komme da gern mit. Vielleicht leiht uns auch Niki sein. Ich werde dir in jedem Fall helfen.versprach er und wandte sich dann an Mary. Du kannst gern mitkommen, Lancester ist unser Anführer oder du begibst dich auf den Marktplatz, denn Hilfe von einem freundlichen Menschen können wir jetzt mehr gebrauchen denn je. meinte er und brachte doch ein Lächeln zustande.
30.09.2015, 15:55
Daen vom Clan
Lancaster stapfte wütend nach oben und sah dann die Lichtmaschine, fachmännisch aufbereitet und in modernisiert, mit Gerätschaften und Ersatzteilen, die möglicherweise lebensnotwendig gewesen wären für ihre Mission. Es packte ihn das kalte Grausen, wenn er sich vorstellte, unter welchen Mühen sie im Süden für diese Objekte gekämpft und gestritten hatten, die möglicherweise irgendeine Person dann heimlich unter Verschluss gehalten hatte.
Und mehr - denn sie wurden aktiv dazu eingesetzt, die Reichweite des Lichts zu erhöhen und sogar die Bedienung zu vereinfachen. Um dann gegen sie und ihre Mission vorzugehen und ganz besonders gegen ihn, den Anführer, der von den Jenen, die ihm vertrauten, in das Amt gewählt worden war.
Probe Lancaster: Handwerk: Misslungen!
Zornerfüllt riss er an den Batterien, zerrte Kabel heraus und bespritzte sich mit einer öligen Flüssigkeit, die er nicht einmal wahrnahm.
Erst als er Klirren hörte, verließ er seinen irren Wahn und sah sein eigenes Spiegelbild, das ihn entgeistert ansah, durch die gesplitterten Reste der Scheibe hindurch als er eine der Batterien wie wild tobend aus dem Fenster geworfen hatte.
Der Rest der Mechanik und Technik lag nun zerschlagen da, niemals würde je wieder Jemand diesen Leuchtturm dazu benutzen können, ihre Sache zu verraten.
---
Jäger nahm den Geruch sofort wahr.
Er stieg vom Boden auf, auf dem er stand und als er sich hinunter kniete und die Erde, die einst so fruchtbar war, zwischen den Händen zerbröselte, roch er das Benzin und spürte die ölige Konsistenz. Jemand hatte die Felder mit Benzin übergossen, wahrscheinlich um sie zu verbrennen, aber vielleicht auch nur um die Ernte zu verderben. Schlimmer wurde es als er die Bäume des Hains abschritt, einst eine kleine Allee und Georges ganzer Stolz, stanken auch diese äußerst erbärmlich.
Jegor konnte sich den Geruch nicht erklären, fand dann aber leere Kartuschen in schreiend gelben Farben und die wiederrum erkannte er sofort: Insektenvernichtungsmittel und allerlei ätzende Chemikalien. Die Früchte, die nun faulig und braun vom Baum hingen, waren damit besprüht worden, eine immense Arbeit, einzig und allein des Sadismus ihrer Angreifer geschuldet. Sie waren wie Wahnsinnige über die Siedlung hergefallen...
Das Kultistenmädchen erstarrte!
Die Zeichen auf dem Pergament - sie hatte sie im Tempel gesehen, immer wieder gesehen, sie waren untrennbar mit ihrer eigenen Geschichte verbunden, so fühlte es sich an.
Sie wusste, diese beiden Buchstaben waren unglaublich wichtig für die Kultisten gewesen, hatten ihnen sehr viel bedeutet, aber es war ihr, als würde ein Puzzleteil fehlen. Ein letzter Gedankenanstoß, der eine Lawine von Erinnerungen lostreten würde, die sie vorsichtshalber begraben hatte.
Es war, als würde ihre eigene Seele ihr zuschreien, diese Tür nicht zu öffnen, sich nicht zu erinnern, denn die Folgen, so fühlte sie, könnten schrecklich für sie sein...
(1/2 notwendigen Traits gefunden, um das Geheimnis zu lösen, 1/1 notwendiges Hilfsmittel gefunden)
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Noch während sie sprachen, schlug sich Jackal an die Stirn.
Er wusste genau, wo sich ein Großteil des Benzins befinden würde und so schnell ihn seine sportliche, doch geschundenen Beine tragen konnte, rannte er zu der Sammlung von Fässern. Und er stellte mit Entsetzen und Frustration fest, dass sie allesamt leer waren.
Er sah sich um, erkannte die Überreste der brennenden Gebäude, die aussahen, als wären sie von den wütenden Flammen regelrecht verschlungen worden und plötzlich wurde ihm klar, wohin das ganze Benzin verschwunden war.
Man hatte jedes einzelne Fass, jeden Tropfen, jede Einheit dieses wertvollen Schatzes mutwillig und böse lächelnd dafür eingesetzt, die Siedlung, die Heimat der anderen, zu zerstören.
Und dies, während seine Familie vielleicht 10 Meilen weiter weg im Ödland wartete, vielleicht verletzt war und dringend seine Hilfe brauchen würde...
30.09.2015, 16:06
Soladra
Als Ihr Hund Alarm schlug, runzelte sie die Stirn und legte eine Hand an den Knauf ihres Messers.Als sie jedoch sah, dass die Person, die sich näherte, sie nicht unmittelbar in Gefahr brachte, ließ sie die Hand wieder sinken und schenkte auch Jackal ein warmes Lächeln. "Dankeschön, aber trainiert habe ich ihn nicht wirklich. November hier hat ziemlich gesunde Instinkte... beigebracht habe ich ihm quasi so gut wie garnichts. Ich bin im übrigen Mary" Sie streckte Jackal die Hand genauso wie Frank entgegen.
Ihr Gesicht wurde ernst, als sie den Männern zuhörte. "Also ich bin keine Expertin, aber ich glaube, in den Gebäuden zu suchen wäre sinnlos. Die Hitze hätte jedes Benzin längst verpuffen lassen. Vielleicht irgendwo, wo das Feuer nicht gewütet hat? Andererseits hätten Plünderer vermutlich alles an Benzin mitgenommen. Wie sonst wollen sie so viele Leute auf einmal transportieren?"
Ihr Hund schien sich inzwischen wieder zu entspannen; neugierig beschnupperte er Jackals Hand und warf Mary einen Blick zu, als ob er mit ihr Rücksprache halten würde. Ein kurzes Nicken von ihr, und 'November' begann, leicht mit dem Schwanz zu wedeln und die Fremden neugierig zu beschnüffeln.
"Wir beide sind immer alleine unterwegs. Deshalb freut er sich immer, wenn wir auf andere Menschen treffen...Menschen, die uns nicht sofort umbringen wollen. Dementsprechend wenig kann ich erzählen...ich meide ehrlich gesagt die meisten Städte. Dafür spricht mir die Natur sehr zu. Ihre Geschenke an uns sind unschätzbar wertvoll,wenn man mit ihnen umzugehen weiß. Nahrung, Heilung...alles was man braucht." Ihr Blick driftete etwas in die Ferne, dann schüttelte sie den Kopf, wie um einen Gedanken zu verscheuchen. "Ich helfe euch gerne. Und ich würde diesen...Lancester sehr gerne kennenlernen."
30.09.2015, 16:37
Mivey
Howard beendete seine Runde um die Siedlungsreste und kam an der Stelle an, wo er begonnen hatte. Der Angriff war offensichtlich gut vorbereitet gewesen, die Angreifer wussten wie sie an den Wachen ungesehen heran kommen konnten. Sheng's Hope war nicht sonderlich verschlossenen gewesen gegenüber Außenseitern, zumindest im Vergleich mit anderen Siedlungen die Howard kannte. Eventuell tarnte sich jemand von den Angreifern als Händler und konnte so in aller Ruhe die Siedlung vorher analysieren auf Schwächen.
Etwas ungewöhnliches fiel Howard aber auf: In der Ferne konnte er gen Westen ebenfalls etwas Seltsames erkennen, wie Wagen, die auf der Straße standen, doch sich nicht fortbewegten.
Es war unsicher, sich zu fern von der Gruppe zu entfernen, aber er die Angreifer sind warhscheinlich über alle Berge, zumindest sieht es nicht so aus als hätten sie irgendwas übrig gelassen. Und wenn sie damit gerechnet hätten, dass jemand zurückkommt, hätten sie die Ruinen wohl vermint oder andere, rudimentärere Fallen gelegt. Aber davon war nichts zu sehen oder hören.
Aber Howard konnte sofort erkennen, dass sich diese Wägen wohl mindestens 10 Meilen entfernt befinden mussten. Zu Fuß würde es Stunden dauern bis er dort ankommen und dann wieder zurück kommen konnte. Es war auch zu bedenken, dass sich diese Angreifer, die es schaffen unbemerkt bis ans Westtor zu kommen, wohl immer noch in der Umgebung aufhalten konnten.
Also brauchte es irgendein Gefährt. Adams Wagen fiel natürlich aus, aber Howard war natürlich bewusst, dass Will seit ihrem letzten Abschied ein Pferd besaß.
Howard ging durch Westtor in die Siedlung und suchte also nach dem jungen Arzt. Er musste nicht lange suchen, da dieser genau aus dem nächsten Gebäude hinaus lief, praktisch auf ihn zu. Will sah ihn erwartungsvoll an.
"Will, außerhalb der Siedlung sind einige Wägen, ohne Bewegung. Zu weit weg um zu Fuß nachzuschauen was dort passiert ist. Vielleicht gibts dort auch noch Lebende, die gesehen haben was hier passiert ist. Falls nicht, könnten wir zumindest nützliche Ressourcen finden. Eine Falle halt ich für etwas ungewöhnlich, da würden die Reste der Siedlung ein viel logischeres Ziel abgegeben, wenn die Angreifer von uns gewusst haben sollten. Was meinst du?"
30.09.2015, 16:42
Viviane
"Was die Toten angeht... naja, Cop, ich bin kein Arzt oder so. Hab nur soviele Blutlach'n wie in mei'm Leben noch nicht hier gesehen. Versickert das nicht normalerweise schneller?" So ganz sicher schien er sich selbst nicht mehr zu sein. "Vorsicht schadet nicht, das is' alles was ich damit sagen wollte. Allein schon um keine Spuren zu verlieren. Und um ... um mitzukriegen, wenn es hier wer geschafft hat."
Eine Windböe rieb ihm den öligen Dreck unter die Brille und der Anblick der zerstörten Siedlung strafte seine Worte Lüge. Als er die verdunkelten Gläser kurz absetzte um sich übers Auge zu wischen, lief ihm ein glänzendes RInnsal über die Wange.
"Naja, wir sitzen in einem Boot. Ich hab meine Leute nur ein Stück weiter da draussen. Danke, Cop, für... naja... einfach danke. Ich hab nicht wirklich mehr geglaubt, dass ... ich weiß nicht. Die Wilden stecken mir noch in den Knochen, ja?"
Marys Hand nahm er sichtlich erfreut mit einem festen, warmen Händedruck an.
"Hei, sorry, wo sind nur meine Manieren geblieben. Ich bin Jackal. "
Während sie weiterplanten, er zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten wieder mit anderen, normalen Leuten zu tun hatte, seine Angst um Mum mitteilen konnte, versank seine Linke immer wieder mal kraulend in Novembers Nackenfell. Der ließ es sich gefallen, es war allerdings Jackal dem diese, wenn auch nur kurze, Berührung verdammt viel zu geben schien. Für einen kostbaren Moment rückte sein Sklavendasein in weite Ferne. Es fühlte sich richtig an.
"Also Franks Idee mit dem Hafen ist nicht schlecht. Und wenn es hier noch einen Ort gibt, der kühl ist, dann da. Könnt ihr euch das mal ansehen? Ich würde mir derweil dieses Waffenlager ansehen und dann zu euch stoßen. Manchmal hängt man bei seinen Booten auch Sachen unter Wasser, markiert sie mit Schwimmern, so zur Aufbewahrung. Vielleicht gibt es hier in der Bucht solche Verstecke? Einen Versuch ist es wert, danach Ausschau zu halten. Kann aber auch totale Fehlanzeige sein."
Er blickte sich kurz suchend um, als erwartete er Input zu bekommen. Wohl eine Gewohnheit aus Karawanenzeiten, damals hatten sie ständig alles zusammen besprochen. Auch wenn Mum natürlich das letzte Wort behielt...
"Plünderer waren das nicht, Mary, glaub ich. Die hätten doch sicher die Benzinfässer da drüben... oh Mann! Wartet mal kurz..." Er hieb sich gegeb die ohnehin schon malträtierte Stirn - Mary meinte sogar ein "Au" zu hören, als er davonstolperte - verharrte dann bei einem Stapel Fässer, die im Schatten eines Gebäudes standen. Erst als er jedes umgedreht hatte, kehrte er Steine vor sich her tretend, die Hände in den Taschen, zu ihnen zurück.
"Leer. Keine Plünderer. Sicher nicht. Plünderer erbeuten, sie kämpfen selbst ums überleben. Hätten das Benzin niemals weggekippt für... das hier. Und wie Mary sagt: Wie sonst wollen sie so viele Leute transportieren? Ohne das Benzin, ohne die LKWs die sie hiergelassen haben..."Plitsch. Platsch. Tropfte ihm das warme Seewasser noch vom Kragen in die Socken. Wasser. "Wasser", hauchte er leise. "Wasser! Versteht ihr, Wasser! Dann haben sie die Leute übers Meer rausgebracht. Frank, kannst du das Ufer sichern, ehe da irgendwer der keine Ahnung hat was er tut, drin rumsappt? Und ... Morris Yacht ist nicht so wichtig, aber wenn sie noch da ist... Nein, ihr solltet versuchen zuerst euren Leuten zu helfen, ja? Ich werd aber weiter nach Benzin suchen. Erstmal ins Waffenlager (Ermittler), vielleicht hat jemand sich heimlich was abgezapft."
Er schien die Idee mit den LKWs trotz des Fehlschlags mit den Fässern nicht aufgeben zu wollen, auch wenn es mehr als unwahrscheinlich schien inmitten der Flammen noch etwas zu finden, das nicht in die Luft geflogen war. Aber zu Fuß würde er es nie zu Mum schaffen... und er war kein Idiot der das versuchen würde, solange die Gruppe mehr Sicherheit bot als das Ödland.
Ein letztes Mal kraulte er Novembers Nackenfell, rieb ihn mit beidene Händen zum Abschied unter den Ohren und schenkte Mary einige Informationen, die ihm bisher in der Gruppe das Überleben gesichert hatten:
"Du und November solltet den Rest bald kennenlernen. Wirst wohl nicht drumherum kommen dich auch von unsrem zotteligen Gefährten beschnuppern zu lassen, Mary. Lancaster trägt 'nen roten Kapuzenpulli, den Bart kannst du nicht übersehen." Er grinste über seinen eigenen Witz. Zum ersten Mal seit vier Tagen. "Was die Menschen, die uns nicht sofort umbringen wollen, angeht... nimm dich vor der Latina in Acht. Wirst sicher bald selbst verstehen, wieso. Du hättest es schlechter treffen können, aber einige hier haben echt einen an der Murmel. Okay, noch Fragen? Oder entreißen wir diesem Ort seine letzten Geheimnisse?"
Jackal filzt so gründlich er kann die Waffenkammer (mit Ermittler): Suche nach (verstecktem) Benzin und allem, was man als (improvisierte) Waffe benutzen könnte für die, die noch unbewaffnet sind.
30.09.2015, 16:57
wusch
Ich helfe gern, das ist doch nichts. Wir sind eine Gruppe und in einer solchen hilft man sich gegenseitig, das gehört sich so. mit selbstverständlicher Freundlichkeit. Auch er war glücklich darüber an diesem schrecklichen Morgen jemanden wirklich helfen zu können und dieses einfache 'danke' war für ihn sehr viel wert. Er fühlte sich wieder um einiges besser als zuvor. Mit einer kurzen, ruckhaften Bewegung begradigte er seine leicht eingesunkene Körperhaltung halb bewusst und halb unbewusst. Was die eventuellen Verstecke angeht, wird uns beispielsweise Eryn weiterhelfen können, sie ist eine sehr gute Schwimmerin und Taucherin, sie hat schon mehr als einmal interessante Dinge aus dem Wasser geholt. Meinte er und nickte in die ungefähre Richtung, in der sich selbige Taucherin aufhalten musste.
Den Strand werde ich mir gern ansehen, ich brauche wirklich etwas zu tun, sonst ertrage ich den Anblick hier nicht. Falls sich dort jemand oder etwas gefährliches findet, werde ich es herausfinden. meinte er zuversichtlich gegenüber Jackal. Würdest du mit mir kommen Mary? Den Bogen könnte unter umständen helfen, genau wie deine medizinischen Kenntnisse und es gibt schon einen Grund warum Politzisten immer nur zu zweit auf Streife gehen. meinte er und grinste kurz, auch wenn es noch angestrengt wirkte. Davor oder danach würde ich dich zu Lancaster bringen um dich vorzustellen, wie du möchtest. but er ihr noch an.
30.09.2015, 17:00
Daen vom Clan
Die Waffenkammer war unverändert geblieben, nachdem Jegor sie durchsucht hatte und Will den Duft identifizieren konnte.
Probe Jackal: Ermittler: Bestanden!
Es war offensichtlich, dass der Mann, der hier gelebt hatte, sehr auf Ordnung bedacht gewesen war und auch wenn die Munitionsspinde nun zerstört waren und jede einzelne Waffe unbrauchbar gemacht wurde, die Privaträume von Wingman waren noch immer im besten Zustand. Seine Kleidung war adrett gefaltet, alles war sauber und wie mit dem Lineal gezogen. Selbst die Stifte schienen nach Farbe und Alphabet geordnet worden zu sein. Auch Jackal sah die liebevoll drapierte Uniform der USAF, die er wie zu einer Art Schrein aufgebahrt hatte und die mit nicht wenigen Orden versehen worden war, als wäre sein Besitzer in früheren Tagen, sicherlich vor dem großen Zehren, ein echter Kriegsheld gewesen.
Trotzdem stach dem Leibwächter der Karawane in all dieser Ordnung eine Sache ins Auge:
Auf dem Schreibtisch lag ein Notizbuch, welches so abgegriffen war, dass es irgendwie nicht zu diesem Mann passen wollte oder einfach nur sehr oft in die Hand genommen und benutzt worden war.
Der Großteil waren langweilige Berichte, es schien, als hätte er alle seine Tätigkeiten in diesem kleinen Buch festgehalten.
Lediglich ein Detail, welches von vor 8 Tagen notiert worden war, ließ ihn stutzig werden:
Zitat:
Habe Anweisung, Leuchtturm zu repar. Dank an Lanc. für die Batterien.
30.09.2015, 17:28
Mephista
Alle waren verdammt angespannt, selbst Guapo stapfte ohne ein weiteres Wort sauer hinauf.
Sie hätten nicht umkehren sollen.
Léo hatte ein ganz mieses Gefühl bei der Sache. Niki fand nur heraus, dass es sich um zwei Buchstaben handelte, was sie aber aussagten, wusste er nicht. Wie superklug. Haile stieß dazu, besah sich den Zettel und die Buchstaben und schien es wiederzuerkennen. Und es war kein glücklicher Gesichtsausdruck.
Sie hätten wirklich nicht umkehren sollen.
Allerdings konnte sich die Teenagerin wohl selbst auch keinen vollen Reim darauf machen.
Etwas klopfte in ihrem Kopf an. Stimmt, da war ja was.
Hastig griff sie nach hinten und zog den verzierten Beutel samt Schnipselhaufen hervor.
„Haile, ich habe etwas im Mund des alten ....Bauerntypen gefunden und musste an Dich denken.“
Sie stieß Niki zur Seite und entleerte den Beutelinhalt schnell auf der Stufe und friemelte, den nervigen Hintergrund weglassend, diesmal wesentlich schneller das Bild zusammen und deutete auf das abgebildete Kuttenmädel.
„Sie sieht ein bisschen aus wie Du. Sagt Dir das irgendwas?“
30.09.2015, 17:31
Scavenger
Schon vom weiten sah Jack den Rauch über der Siedlung aufsteigen. Es sah auf jeden Fall nicht nach Festlichkeiten aus. In dieser Sekunde fing Jack an zu rennen um die letzten Kilometer hinter sich zu bringen. Er mag im Mittleren Alter sein, doch laufen konnte er noch sehr gut und so hatte er die Distanz in kürzester Zeit überwunden und stand vor den Container-Mauern. Doch noch konnte er keinen Eingang ausmachen und machte sich auf die Suche nach einer Lücke oder einem Eingang. Es dauerte nicht lange und er wurde fündig und rannte in das was von dieser Siedlung noch übrig war hinein. Nachdem er mehrere Meter die zerstörte und verwüstete Straße entlang lief und feststellen musste was hier passiert war schaute er sich aktiv nach Überlebenden um. „HALLO? Ist hier noch jemand am Leben? “ er pausierte Kurz und blieb kurz stehen um zu hören ob sich jemand meldete. Doch es blieb still, man hörte nur das knistert der Flammen. Er ging weiter immer wieder rief er und frage ob noch wer am Leben sei. Der Rauch biss in den Atemwegen, aber er wollte nicht glaube das hier alle den Flammen zum Opfer gefallen sind.
Er hoffte weiterhin und kämpfte sich durch Gerümpel und Geröll und kam irgendwann an einem kleinen Haufen Müll oder was auch immer es war an. Er stellt sich drauf und versuchte einen Überblick zu bekommen was hier los war und meinte im Rauch irgendwelche gestalten laufen zu sehen. HALLO? Hallo ist da wer? Brauchen sie Hilfe? “ er wartete auf reaktionen.
30.09.2015, 17:33
truecarver
Es war eine reine Gewalt- und Zerstörungsorgie. Die Eindringlinge haben sich auf noch unerklärliche Weise Zutritt verschafft, die unvorbereiteten Siedler gefangen genommen oder an Ort und Stelle ins Jenseits befördert und haben dann systematisch ihre Spuren verbrannt. Verkohlte Körper, vergiftetes Saatgut; die stummen Zeugen des Überfalls waren überall zu finden, vermischt mit Benzin hing der giftige Gestank in der Luft wie eine unsichtbare Wolke. Jäger schaute sich ein letztes Mal um, in der Hoffnung etwas zu finden, das mehr Licht auf die hinterhältige Attacke werfen könnte. Nach einer Weile gab er auf und setzte seinen Weg durch die verdorrte Allee fort. Er kam erneut an dem eingestürzten Hauptgebäude vorbei. Verlassen lag es vor ihm, hin und wieder knarrte irgendwo das Holz, die Vögel schienen verstummt zu sein, ihr Gesang drang nicht mehr bis an diesen Ort vor. Jäger zögerte einen Moment. Der alte Mistkerl hatte bestimmt seinen Kram hier gebunkert, zumindest einen Teil davon, davon war Jäger überzeugt. Wenn man Floyd-Williams kannte, so könnte man sicher sein, dass selbst ein kleiner Teil seines unermesslichen Besitzes für die meisten Menschen von hohem Wert sein würde.
Gefährlich hatte sich das obere Stockwerk über das Erdgeschoss geneigt, als wolle es jeden Augenblick nach unten krachen und würde nur darauf warten, dass jemand einen Schritt in das Haus setzt. Na, den Jemand hast du gerade gefunden, dachte Jäger trotzig und pfiff in dem Moment auf seine Sicherheit. Alles ist ohnehin vor die Hunde gegangen, es war zu spät für Schadensbegrenzung. Mit diesen Gedanken stellte er vorsichtig ein Bein vors andere, als er ins Innere des Hauses vordrang, darauf bedacht nichts zu berühren. (+ Parcour, bei Fund: + Packesel)
30.09.2015, 19:48
Caro
„Haile, ich habe etwas im Mund des alten ....Bauerntypen gefunden und musste an Dich denken.“
Leo hockte sich auf den Boden, nicht ohne Niki unsanft zur Seite zu schubsen. Wenigstens war es für sowas noch nicht ernst genug.
„Sie sieht ein bisschen aus wie Du. Sagt Dir das irgendwas?“
Es wurde immer schlimmer. Jeder Informationsschnipsel (in diesem Falle wörtlich gemeint) deutete auf ihre Kultisten-Herkunft. Sie wusste bis heute nicht, was Jack, ihr Vater den schwarz gekleideten Gestalten versprochen hatte, als er Haile an sie verkaufte.
"..."
Mit jedem Schnipsel, den Leo an die richtige Position legte, wurde das Bild klarer. Das Bild zeigte eindeutig Adams Sarg und daneben...sie selbst. Es gab keinen Zweifel. Weibliche Kultisten scherten sich die Haare zu einer Glatze, die mit dem Saft der Gereinigten gesalbt wurde und bald nach dem Ritual begann zu verfaulen. Und die übrigen Opfer lebten nicht lange genug, um überhaupt irgendeine Rolle in den Riten zu spielen - naja, außer der offensichtlichen natürlich. Oder gab es vielleicht von ihr? Noch mehr reine Opfer? Mehr junge Mädchen, unschuldig und unberührt, die gemeinsam in einer großen Zeremonie wurden. Haile versuchte sich daran zu erinnern, ob sie jemals eine andere, blonde Kultistin gesehen hatte.
"..."
Wenn sie es ihnen bloß sagen könnte. Wenn sie ihnen bloß sagen konnte. Irgendwie. Das sie der Grund war, warum die Kultisten all das hier zerstört hatten. Aber sie konnte nicht.
"...!"
"Alles okay?"
Die Frage war wohl eher rhetorisch gemeint. Leo seufzte und murmelte irgendwas in Richtung "Dumme Frage" und packte ihre wertvollen Schnipsel wieder ein.
"Wenn du dich fragst, da steht "Der Apostel wird uns führen.". Oder sowas. In grauenvollem Spanisch, übrigens. Sagt dir das was?"
Apostel. Apostel.
Ja, Apostel sagte ihr etwas. Aber was nur?
30.09.2015, 19:50
Soladra
Kurz sah die junge Frau zwischen Frank und Jackal hin und her, nickte dann knapp. November kehrte an ihre Seite zurück und betrachtete sie aus geduldigen goldenen Augen, während sie den Stab an einen Container lehnte und ihren Bogen vom Rücken nahm, um einen Pfeil auf die Sehne zu legen und Frank zuzuzwinkern. "Ich bin dabei."
Ihr Hund sah sie immer noch an. Sie sah zurück.... und verdrehte die Augen "Jetzt tu nicht so, als ob ich dich nie kraule." Stille. "Schau mich nicht so an, als ob ich die schlimmste Person auf Erden wäre." Wieder Stille. "Du hattest vom Letzten Fleisch mehr als ich, halloohooo?!" Wieder Stille, dann ein entnervtes Augenrollen von Mary. "Gut, mach doch was du willst. Aber beschwer dich nicht,wenn ich dir nacher wieder die Splitter und Zecken aus dem Fell ziehen muss!" Der Wolfshund antwortete nur mit einem knappen Bellen und wandte sich schwanzwedelt zu Jackal um, um mit ihm davonzuspringen.
Mary zuckte nur die Schultern und trat neben Frank. "Gehen wir. Nach dir."
30.09.2015, 19:55
Gendrek
Eigentlich hatte er ja vor gehabt die Batterien irgendwie... naja... zu retten.
Lancaster wusste noch genau wie er die Treppen nach oben stieg und sich vor die Leuchte des Leuchtturms, von der allseits bekannten Marke LeEigénbau(tm), setzte.
Er klemmte die Batterien langsam ab und dann... verhedderte sich irgendwas. Aus anfänglichen Versuchen das Kabelgewirr zu befreien wurde schnell ein energisches Ziehen und dann...
Lancaster war so als würde er gerade außerhalb seines Körpers stehen. Er sah sich selbst, wie er mit einem wütenden Brüllen eine 15 Kilo schwere Autobatterie in seine Richtung zerrte. Kabel und Schläuche rissen, aber das war dem alten Geschichtenerzähler jetzt auch egal.
Mit einem bestialischen Kampfschrei schleuderte er die Batterie mit voller Wucht durch die Scheibe des Leuchtturms. Splitter flogen in alle Richtungen als die Glasfassade zersprang.
"DRECKS. KACK. ARSCH."
Lancaster eilte dem fliegenden Geschoss hinterher und stützte sich nur schnell an dem stählernen Geländer ab welches den Turm umgab.
Er blickte der segelnden Autobatterie zu wie sie durch die Luft flog und mit einem unüberhörbaren Donnern in das Feld einschlug welches früher einmal Weidegrund für Viehzucht war.
"GOTT VERFICKTE ARSCH. PISS. ARGHHH. VERFICKTER ELEKTROSCHROTT. SCHEIßE."
Der alte Mann war, leicht, wütend als er sein neu erbeutetes Gewehr in die Hand nahm und auf den ungefähren Einschlagort der Batterie zielte und ohne groß zu überlegen abdrückte. Ein Gnadenschuss für aussortierten Schrott sozusagen.
Gott sei Dank war niemand in der Nähe der den Schuss hätte abbekommen können.
Aber er war sich sicher, dass zumindest jeder der nicht gerade mit dem Hintern auf seinen Ohren saß den Lärm mitbekommen hat.
Schnaubend vor Wut stampfte Lancaster die Treppe des Leuchtturms hinab. Die Fäuste geballt verließ er schwer atmend den Leuchtturm.
Die blöde Batterie schlug irgendwo in der Nähe seines Zeltes ein.
Er hatte zwar alles wichtige von dort mitgenommen... aber ein kleiner Besuch wurde bestimmt nicht schaden.
Mit dem Ziel sein Eigenheim zu durchsuchen machte er sich auf den Weg, in der Hoffnung, dass sein Zelt überhaupt noch stand. Es war immerhin nicht einfach nur ein Zelt. Es war sein Zelt.
30.09.2015, 20:00
wusch
Lancester sollte nicht weit sein, er ist glaube ich gerade in den Leuchtturm gegangen, wahrscheinlich baut er die Batter... weiter als bis zu diesem Punkt kam er nicht, denn just in diesem Moment hörte er ein lautes Klirren vom Leuchtturm und eine Autobatterien schlug mit einem lauten Krachen auf dem Boden auf und von oben hörte er Lancesters wütende schreie. Ja, er ist zweifellos oben und hat wahrscheinlich gerade die Batterien entdeckt. Einer von uns ist für Batterien gestorben und irgendjemand hier hatte heimlich welche gehortet: Ich verstehe seinen Zorn voll und ganz.erklärte er Mary den Hintergrund von Lancesters Zorn. Normalerweise ist er ein ruhiger Mensch, nur... ich glaube du verstehst, warum wir alle ein klein wenig außer uns sind. fügte er noch hinzu und machte eine Geste, welche die zerstörte Siedlung umfasste. Warten wir bis er herunter kommt, dann hat er sich vielleicht minimal herunter gekühlt. schlug er noch vor. Wenige Momente später kam selbiger auch schnellen Schrittes aus dem Leuchtturm und steuerte auf seine alte Heimstatt zu, wahrscheinlich um zu sehen, was davon noch übrig war.
Mit Mary zusammen holte er zu ihm auf. Lancester, warte einen Moment. bat er selbigen einen Moment inne zu halten. Ich wollte dir Mary vorstellen, sie ist eine Heilerin und... Druidin soweit ich weiß und hat angeboten uns zu helfen und ich denke wir können im Moment jede Hilfe gebrauchen die wir bekommen können. stellte Frank Mary vor und deutete mit einer Hand auf selbige
30.09.2015, 20:19
Daen vom Clan
Jackal hatte nach dem Durchsuchen der Privaträume von Wingman als letzten Akt einer Idee die Bajonette der zerstörten Waffen an sich genommen, so hatte er zumindest einige kleine Waffen die er würde verteilen können, auch wenn er sich keine großen Hoffnungen machte, dass damit ein Kampf zu gewinnen wäre.
Doch war es besser als nichts, vielleicht besser als die blanke Hand.
Schwarz und abweisend ragte das ehemalige Anwesen des Patriarchen vor Jegor auf, Knochensplittern gleich ragten die geschwärzten Holzbalken in die Luft, es war wie ein Gerippe eines riesigen Lebewesens, welches nun hilflos und waidwund auf der Seite lag und in dessen Gedärme er nun einsteigen würde um Licht in das Dunkel zu bringen.
Die Tür bewegte sich knarzend und ließ sich problemlos öffnen, doch fiel ihm auf, dass am Boden so etwas wie ein Dietrich lag, als wäre er einem Angreifer aus der Tasche gefallen oder schlichtweg achtlos weggeworfen worden.
Wie schon zu „Lebzeiten“ des Gebäudes und seines Besitzers, lag die Empfangshalle vollkommen still da. Durch das Gewicht der von oben auf die Decke drückenden Balken, wirkte das gesamte Erdgeschoss ein wenig drückender, Jegor musste jeden Moment damit rechnen, dass die Decke des Erdgeschosses einbrechen und ihn unter Tonnen von Schutt, Unrat und verbrannten Besitztümern vergraben würde, ein Tod, als wäre er in einem legendären Goldschatz erstickt…
Die Fenster waren früher oft verhangen gewesen, nun waren die Vorhänge verbrannt, doch noch immer war es vollkommen dunkel, da nun Asche die Scheiben beschlagen hatte und einen dichten, schmiergien Film bildete, der keinerlei Licht oder gar die Sonne durchlassen wollte. Trotzdem war es keinesfalls kühl, im Gegenteil, das Feuer, welches schwelend noch in einigen Ecken des Hauses kokelte und die Hitze durch die Brände draußen, hatten das Haus eher in einen Backofen verwandelt.
Vorsichtig, kein überflüssiges Geräusch verursachend, schlich Jegor weiter, vorbei an einem uralten Flügel, der leichte Schmauchspuren aufwies. Er konnte grade widerstehen, keine Taste anzuschlagen, doch er musste schlichtweg weniger befürchten, damit einen Geist zu wecken denn die marode Decke zum Einsturz zu bringen. Er ging an der Küche vorbei, wo er die erste Leiche fand. Ein junges Mädchen in einer Schürze, die Kehle durchgeschnitten, doch keinerlei Spuren an ihrem Rücken.
Sie lag wie schlafend ausgestreckt am Boden, vor ihr auf dem Herd verbranntes Fleisch und die Reste einer Suppe, deren dick eingebrannte Reste wie Kohle in dem Topf wirkten.
Er sah sich um, die Küche wirkte so friedlich und zerstört zugleich wie alles Andere, doch eine offene Schranktür erregte seine Aufmerksamkeit. Er warf einen Blick hinein und sah diverse Dosen und Behältnisse dort stehen, Rattengift, Pestizide, Insektengift, alles sauber beschriftet und aufgereiht, als würde es sich um eine Gewürzsammlung handeln. Und es war ob der kreisrunden Lücken in der Staubschicht deutlich zu erkennen, dass einige der Dosen fehlten.
Die nächsten Zimmer waren vollkommen verbrannt und ohne Interesse, in einem der letzten Zimmer konnte der Mann jedoch abermals zwei Personen finden, die in getrennten Betten lagen und auch hier vollkommen friedlich gestorben waren. Im Schlaf verbrannt, auch hier waren die Flammenspuren eindeutig – ein eher zögerlich züngelnder Brand denn ein beginnendes Inferno, normalerweise würde eine gesunde, wache Person fliehen können und normalerweise wäre auch für eine schlafende Person genug Zeit gewesen zu fliehen. Das Mysterium ließ sich nicht lösen…
Also lenkte Jegor seine Schritte weiter und fand das große edle Schlafzimmer des Hausherren vor. Die Tür war zerschmettert, zerborsten, wie von einer Axt zerstört. Das Bettzeug war durchwühlt und es stank nach… Exkrementen, wie Jegor verwundert feststellte. Er fand auch die entsprechende Ursache, es wirkte, als hätte sich der Darm des Hausherren auf seinem eigenen Laken entleert, möglicherweise vor Furcht, als ihm gewahr wurde, welches Schicksal ihn erwarten würde. Doch das war eine zu massive Abweichung vom bisherigen Prozedere der Angreifer. Jegor stellte sich vor, wie der Hausherr verzweifelt um Hilfe geschrien hatte, nicht wissend, dass seine Leibwache und seine Feldarbeiter bereits mit aufgeschnittener Kehle oder anders ihres Lebens beraubt darnieder lagen.
Der alte Mann hatte in relativem Luxus gelebt, wenn es derlei nach der Apokalypse überhaupt noch gegeben hatte, es gab mehrere Schränke, in denen ebenfalls Feuer gelegt worden war und somit seine Besitztümer zerstört wurden.
Interessant und definitiv nicht Teil der ursprünglichen Bausubstanz war eine Treppe hinter dem freistehenden Bett, die einstmals von einer Falltür versteckt worden war. Wahrscheinlich hatte darüber ein Teppich gelegen, der nun ebenfalls halb verkokelt zur Seite geschleudert worden war. Das Holz der Falltüre war brutal ebenfalls mit Axthieben zerstört worden, jemand hatte sich also gewaltsam den weiteren Weg gebahnt, die Treppe führte in die Dunkelheit, von unten war kein einziges Geräusch zu vernehmen.
Jegor schniefte einmal ob des seltsamen Gestanks, der von unten zu ihm drang und zündete dann ein paar Stoffbahnen an, die er als improvisierte Fackel um ein Stuhlbein band. So gerüstet machte er sich unerschrocken, doch wachsam an den Abstieg.
Er war einige Schritte nach unten gegangen, als ein plötzlicher Luftzug seine Fackel in dem Moment verlöschen ließ, in dem er unten wieder festen, gefliesten Boden unter den Füßen spürte.
Er schluckte schwer und sein Nacken fühlte sich an wie von tausenden Nadelstichen traktiert, als wollten die Dämonen der Hölle über ihn herfallen. Und dann hörte er ein leises, schauderhaftes Zähneklappern, ganz nah. Und das eindeutige, gutturale Schnappen und Röcheln durch verfaulte Stimmbänder, das den Untoten gemein war.
Mit nun zitternden Fingern und eiskalter Entschlossenheit, zündete er das Feuerzeug an und blickte direkt in das Antlitz eines Untoten, der ihn wütend und gierig anfauchte!
Schlohweißes Haar, lange und silbrig wie Spinnwebengespinst, umrahmten ein ledriges Gesicht ohne Nase, der schnappende Mund zuckte nach vorne und Jegor erschrak fast noch mehr über das metallische Klappern, als der Kopf gegen dicke Gitterstäbe sich drückte. Er hielt die Fackel höher und konnte erkennen, dass der gesamte Keller aus einer Reihe von Zellen bestand, alle waren mit Gitterstäben abgesichert.
George Floyd-Williams hatte ein Gefängnis unter seinem Haus gebaut und so wie es schien, sprichwörtlich Leichen im Keller gehabt.
Direkt vor ihm befand sich die größte Zelle, diese war auf perverse Art und Weise wie ein Wohnzimmer eingerichtet, jedoch relativ altbacken, selbst für Verhältnisse von vor dem großen Zehren schon eher großmütterlich. Ein großer Tisch befand sich dort, ebenso Stühle und der Rest des Raumes war anscheinend schiere Deko, denn dicke Ketten und stählerne Halskrausen verrieten, dass die Untoten, die sich George hier „gehalten“ hatte, mit Ketten so drapiert worden waren, dass sie wie eine glückliche Familie einträchtig am Mittagstisch gesessen waren. Doch nun stand die Zellentür offen und die meisten Ketten waren leer. Bis auf die eine Kette, an der noch die alte mumifizierte Frau hing, die ihn mit klappernden Kiefern anraunte und ihr Gesicht gegen die Stäbe drückte, als wolle sie sich zweiteilen, um ihn doch fressen zu können.
Nun war Jegor klar, warum im Hause der Floyd-Williams immer vollkommene Stille geherrscht hatte, warum der alte Mann so vehement darauf bestand, nur mit Socken durch das Haus zu schleichen. Jedes Geräusch, jeder Ruf, sogar jedes Lachen hätte die Untoten im Keller verrückt gemacht. Und es schien, als hätte George hier seine Familie versammelt gehabt.
Die Fackel neigte sich dem Ende zu und Jegor inspizierte schnell zwei weitere, leere Zellen und dann eine dritte, in der sich Decken befanden. Und eingetrocknetes Blut am Boden. Eine zerknüllte Dose Cola stand neben einem Teller voller verschimmelten Essens, Brot und Obst. Auch diese Zelle war nun offen, doch hatte sie offensichtlich einen Lebenden beherbergt. Jegor musste sich anstrengen, um die Zeichen am hinteren Teil der Zelle zu erkennen, es sah aus, als wäre es mit Blut geschrieben und er konnte nur den Schriftzug „Raou“ erkennen.
Und dann hörte er über sich ein gefährliches Knirschen, das Dach schien instabil zu werden und ihm war klar, dass er nur noch wenig Zeit haben dürfte, bevor das Gebäude der Einsturz drohte…
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Lancaster hatte noch immer Wut im Bauch, als er zu seiner Heimstatt zurück kehrte. Er war verwundert und stutzte, vielleicht fast ein wenig dankbar, als er sein Zelt vollkommen unversehrt vor sich sah.
Alleine dies hätte ihm schon Warnung genug sein müssen, denn als er die Plane seines Zeltes zurück riss, um einen Blick hinein zu werfen, stockte ihm der Atem.
Diese Wahnsinnigen hatte eine Kuh getötet und sich die Mühe gemacht, den Leichnam in sein Zelt zu schieben und zu stopfen.
Das hier war kein dummdreister Akt der Aggression, es war eine Warnung, eine Botschaft, man hatte ihm damit etwas sagen wollen.
Das schien klar, genau wie die seltsame Puppe aus Holz, die auf der Kuh sitzend drapiert wurde, gekleidet in schwarzes Stoffgewand und mit einigen Strähnen gelber Fäden als blondes Haar. Auf ihn wirkte es, als würde die Puppe ihn aus toten Knopfaugen mustern und verspotten, der genähte Mund dabei zu einem höhnischen Grinsen verzogen…
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So sehr Haile versuchte, in die schimmernd schwammige Erinnerung ihrer Gedanken zurückzukehren, um sich die Zeit im Tempel vorzustellen, es war ihr nicht möglich, sich an eine andere Kultistin mit blonden Haaren zu entsinnen.
Die meisten Hohepriester trugen ihre Haare schwarz, die einfachsten Priester hatten sich die Köpfe geschoren um das Geschenk zu empfangen.
Aber sie wusste schon immer und hatte es gespürt, dass ihre Haare als etwas ganz Besonderes angesehen worden waren.
Manche der Diener im Tempel wurden mit wimmelnden Maden im Mund begraben, wenn sie es gewagt hatten, ihr Haar zu berühren. Und Andere mussten sterben, weil es zu wenig Diener gab, denn die meisten der Diener waren ihr unterstellt gewesen, obschon sie niemals einen Befehl von ihr befolgt hatten. Nur sich um ihren Leib gekümmert hatten, ihn gepflegt und eingerieben, ihr die Haare geflochten, das wunderschöne blonde Haar.
Von einem Apostel hatte sie auch gehört, in Zusammenhang mit diesen beiden Buchstaben! Wenn sie sich nur entsinnen konnte, was ihr an Information fehlte, um die Erinnerung vollständig zu machen. Doch es war, als würde das Schicksal sie nur auslachen…
30.09.2015, 20:24
MeTa
Es war fürchterlich, sich ansehen zu müssen, wie übel die Bar aussah. Nach der Kneipenschlägerei kurz vor ihrer Abreise war sie schon überfordert gewesen, mit der Arbeit, die beim Reparieren und Reinigen der alten McDonalds-Filiale nötig gewesen ist - auch wenn sie diese Arbeit nie geleistet hat. Nun war sie auf eine seltsame Art und Weise kein Teil dieses Etablissements mehr. Jemand hatte übernommen, erfolgreich übernommen. Und obwohl der Gedanke nach wie vor von einem stechenden Gefühl des Neids begleitet wurde, hätte sie das Dusty Derreck's lieber gut florierend in den Händen von Georgina gesehen als so. Na gut, vielleicht doch nicht Georgina.
Und trotzdem alles bedrückend war, der Aufenthalt im Zimmer ihres ehemaligen Chefs zudem gewissermaßen unangenehm, war die präsenteste Emotion in Eryn Erleichterung. Erleichterung darüber, dass nicht nur sie, sondern auch Derreck, es aus dieser Siedlung geschafft hatte, bevor sie so verwüstet wurde.
Sie konnte für den Moment nicht sagen, ob sie jemals hierher zurückkehren würde. Sie hatten eine Mission, die kurzzeitig unterbrochen schien. Doch würden sie das Projekt 'Adam' wieder aufnehmen, oder vorerst nach Sheng und den anderen suchen, deren Leben im vorherrschenden Chaos nicht eindeutig ein Ende gefunden hatte. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass jemand wie Frank ruhen würde, bevor er nicht sicher wusste, was mit Silvia und seinen Kindern passiert war. Ein Grinsen stahl sich auf ihre Lippen, als sie daran dachte, dass zumindest Floyd-Williams sicher der Fraktion 'tot' zuzuordnen war. Ein Grinsen, für das sie sich nur eine Sekunde später schämte.
Sich von den Gedanken - die nichts weiter waren als wirre, sich abwechselnde Emotionsschübe - ablenkend, durchsuchte Eryn Derrecks Zimmer weiter. Sie ging nicht davon aus, irgendetwas Nützliches zu finden. Ihr war nur danach, sich so zu beschäftigen. Den Mann, der ihr von all den Figuren, die in ihrem Leben wie Schatten an ihr vorbeihuschten, noch die Vertrauteste weiter zu ergründen. Seine Hobbykiste angewidert mit dem Fuß bei Seite schiebend, schaute sie auch unter seinem Bett und in anderen Ecken nach den Dingen, die der Gründer der Kneipe vor seiner Abreise hier gelassen hatte.
30.09.2015, 21:04
Daen vom Clan
Eryn hatte das Zimmer schnell durchsucht, Derrick war zwar ein sehr unordentlicher und ungepflegter Mensch gewesen, doch augenscheinlich arm wie eine Kirchenmaus und das verwunderte sie jedoch ziemlich, denn an sich war die Bar jeden Abend gut besucht gewesen und sie hatte Derrick immer für einen Mann gehalten, der sich hier hatte einiges leisten können.
Seufzend ging sie noch einmal die Besitztümer des Mannes durch und wurde schließlich fündig.
Sie fand unter seinem Bett, also besser gesagt, im ausgeschnittenen Zwischenteil zwischen zwei aufeinandergelegten Matratzen schließlich eine uralte Keksdose, die mittlerweile leicht verbeult aussah und offensichtlich vielfach geöffnet worden war. Sie wog schwer in ihrer Hand und wie selbstverständlich übernahm der arrogante, ja selbstbestimmende Teil ihrer Persönlichkeit die Kontrolle, als sie die Dose wie selbstverständlich öffnete. Sie redete sich ein, dass sie im Grunde sowas wie die letzte Verwandte von Derrick war, doch in Wahrheit war sie neugierig. Es klapperte und schepperte, als sie die Dose öffnete und das erste was sie sah, war ein buntes Freundschaftsarmband. Es hatte ihr gehört, bis sie davon überzeugt gewesen war, dass sie es beim Gläser spülen im Waschbecken der Bar verloren hatte. Unter dem Band fanden sich allerlei kleine Kostbarkeiten, hauptsächlich Münzen aus verschiedenen Ländern, die heute keinen Wert mehr besaßen, wohl aber schön anzusehen waren und sicherlich auch einiges an Materialwert hatten.
Zudem ganze Scheinbündel von dreckigen, abgegriffenen Dollarnoten, es wirkte, als würde jede einzelne eine Geschichte zu erzählen haben. Die größte Geschichte wurde jedoch von einem Schreiben erzählt, welches ganz unten in der Dose lag.
Es zeigte eine Karte, die Ecken und Ränder, an der die Karte gefaltet worden war, waren durch das Gewicht des Geldes tief, trotzdem konnte sie eindeutig erkennen, dass es sich um eine Stelle in Corpus Christi handelte, die mit einem dicken roten X markiert war.
Darunter war mit Bleistift eingekritzelt:
Zitat:
02.05.2033
02.05.2034
02.05.2035
„Hermes I“ Olymp
Das einzige Schiff, dass uns aus der Hölle hier befreien kann, die Insel der Reichen. Privatrefugium, meterhohe Zäune. Das alte Leben. Ich brauche SIE.
Zwei Tickes: 1000 Dollar.
Die Zahl war unzählige Male unterstrichen, das Datum der Karte war 2030, also vor drei Jahren.
Derrick hatte verzweifelt für zwei Tickets gespart zu einer Legende, die immer wieder alle paar Monate durch die Siedlung geisterte. Die sagenumwobene Insel Olymp. Eine karibische Insel, in der die Reichen und Schönen der alten Welt vor Ausbruch des großen Zehrens eine Art Paradies hinter Mauern errichtet hatten und dort noch immer in Frieden und ohne Sorgen und Nöte lebten. Die sogenannten Schauspieler, die Reichen, jene, die diese Fabriken besessen hatten.
Doch Derrick hatte daran fest geglaubt. So sehr, dass er gespart hatte. Die Handelsware, von der sie überzeugt gewesen war, das er sie an die siedlungsbekannte Prostituierte gegeben hatte, wurde von Derrick augenscheinlich in Wirklichkeit zu Währung der alten Welt getauscht und hier gesammelt…
30.09.2015, 21:15
Kaia
Er hatte jetzt lang genug den Gedanken, dass Henry tot sein könnte vor sich her geschoben. Wenn sein Vater noch irgendwo war dann in der Klinik. Bei einem Angriff hätte der alte Mann sich feige versteckt, Will hatte in der Hinsicht einen guten Lehrer gehabt. Als der junge Arzt aus der Armory trat mischte sich der herbe Perfumgeruch mit dem beißenden Gestank von verbranntem. Gedankenverloren blieb er einige Sekunden stehen und folgte mit seinen Augen dem alten Kabel welches das Dusty Derrecks und die Klinik mit Strom versorgt hatte. Seine Füße begangen sich wie von selbst zu bewegen. Links. Rechts. Links. Rechts. Dann tauchte ein vertrautes Gesicht in seinem Blickfeld auf. Will blieb stehen und blinzelte. Howard. Er musste kurz an den Moment zurückdenken als Howard ihm die Bilder seiner Frau und seiner Tochter gezeigt hatte. Er hatte Mitleid mit ihm, auch wenn das dem rüstigen Mann wohl nicht gefallen würde.
"Will, außerhalb der Siedlung sind einige Wägen, ohne Bewegung. Zu weit weg um zu Fuß nachzuschauen was dort passiert ist. Vielleicht gibts dort auch noch Lebende, die gesehen haben was hier passiert ist. Falls nicht, könnten wir zumindest nützliche Ressourcen finden. Eine Falle halt ich für etwas ungewöhnlich, da würden die Reste der Siedlung ein viel logischeres Ziel abgegeben, wenn die Angreifer von uns gewusst haben sollten. Was meinst du?"
Will legte seinen Kopf leicht schräg und sah an Howard vorbei Merete an. Das Pferd stand noch dort wo er es angebunden hatte. Verängstigt vom Feuer, wie sie alle. "Ich habe sowieso nichts vor." Log er und zuckte mit den Achseln. Dabei nahm der junge Arzt seine Brille ab und untersuchte sie etwas zu genau auf Schmutz. "Ich bin mir nur nicht sicher, ob die alte Dame uns beide tragen kann."
30.09.2015, 21:38
Soladra
Mary hörte Frank aufmerksam zu und lächelte wieder, allerdings diesmal traurig. "Ich verstehe. Verlust führt zur Verzweiflung. Verzweiflung führt zu Hilflosigkeit. Hilflosigkeit führt zu Wut." Auf dem Weg zum Leuchtturm ließ se den Blick immer wieder durch die zerstörten Ruinen streifen. "Es muss hier früher wirklich mal schön gewesen sein...Schade,dass ich nicht früher hergekommen bin."Auch Lancester begrüßte sie wie alle zuvor: mit einem warmen Lächeln und einer ausgestreckten Hand, Pfeil und Bogen wieder verstaut. "Es freut mich, dich kennenzulernen. auch wenn ich nicht wusste, dass ich schon so bekannt bin." Ihr schiefes Grinsen schien etwas verschämt,als sie sich zu Frank umdrehte " Warum hast du mir nicht gesagt, dass du mich kennst? Und woher kennen wir uns?" Sie stemmte die Hände in die Hüften und offenbarte dabei unzählige Narben an Armen und Händen, teils kleine weiße Punkte, teils Schnitte mit Nähspuren, eines davon schien sogar ein Biss gewesen zu sein. Anscheinend waren die wenigen Jahre, die sie erlebt hatte, nicht nett zu ihr gewesen.
30.09.2015, 21:52
Gendrek
Lancaster war beunruhigt. Zutiefst beunruhigt. Die Mafia schnitt Pferden die Köpfe ab und legte sie ins das Bett von jemanden. Wer auch immer hier war... eine Kuh abstechen und sie quasi auf den Teppich im Wohnzimmer von jemanden zu werfen...
Die Puppe machte ihm jedoch Angst. Er mochte den starren Blick nicht, das falsche Lächeln. Schnell drehte er sich weg und sah wie Frank und eine ihm unbekannte Frau in seine Richtung kamen.
"Lancaster, warte einen Moment. Ich wollte dir Mary vorstellen, sie ist eine Heilerin und... Druidin soweit ich weiß und hat angeboten uns zu helfen und ich denke wir können im Moment jede Hilfe gebrauchen die wir bekommen können."
Mary. Noch nie gehört, noch nie gesehen. Aber sie streckte gleich die Hand aus und Lancaster ergriff diese instinktiv um sie zu schütteln. Auch wenn er gerade noch auf 180 war und am liebsten einen ganzen Tisch mit einer Axt gespalten hätte... die Situation brachte ihn wieder herunter.
Er wollte sich vor jemand Neues nicht unbedingt wie der letzte Irre aus dem Wald präsentieren.
"Lancaster. Schön dich kennen zu lernen Mary."
"Es freut mich, dich kennenzulernen. auch wenn ich nicht wusste, dass ich schon so bekannt bin."
Sie grinste und wandte sich zu Frank herum.
" Warum hast du mir nicht gesagt, dass du mich kennst? Und woher kennen wir uns?"
"Mhh, du kennst sie bereits länger Frank?"
Wirklich sicher war er sich dort nicht. Lancaster machte sich nicht die Mühe die Namen aller Leute in und um Shengs Hope auswendig zu lernen, aber das Gesicht von Mary war ihm wirklich gänzlich unbekannt.
"Einerlei, schön dich hier zu haben. Leute die sich mit Medizin auskennen und eine Waffe benutzen können sind gerade jetzt nötiger denn je."
30.09.2015, 22:01
wusch
Frank lächelte kurz angesichts der Tatsache, dass Mary und Lancester beide dachten, dass er Mary kennen würde, nur weil er wusste das sie eine Druidin war. Nein, tatsächlich sind wir uns noch nie begegnet Mary. Ich habe nur von Händlern wie Mom Permutter und anderen durchreisenden von dir gehört. Es schadet ja bekanntlich nie ein wenig die Ohren offen zu halten als Polizist. Man weiß ja schließlich nie wer noch so eines Tages zu einem in die Siedlung kommt. klärte er den Irrtum auf Und wie man sieht bist du hier auch.
Und ja, du hast recht, Shengs Hope war eine schöne Siedlung. Natürlich hatten auch wir genug Sorgen aber wir haben überlebt und waren so sicher wie es eben ging. Wir müssen alle die noch leben wieder finden. erzählte er Mary etwas über Shengs Hope und erklärte schließlich, was er schon bei sich zu Hause innerlich beschlossen hatte.
Wir sind gerade auf dem Weg um auf Jackal bitte hin den Strand abzusichern, für den Fall das sich jemand dort herum treibt, denn einige der Leute sind anscheinend erst heute gestorben. Außerdem dachte ich mir, dass es nicht schaden könne dir Mary gleich einmal vorzustellen. erklärte Frank ihre Anwesenheit hier. Silvia, Thomas und Robert sind zum Glück nicht unter den Toten, sie leben also wahrscheinlich noch. den Mann im Schlafzimmer erwähnte Frank bewusst nicht. Er stufte diese Angelegenheit als privat ein. Sollte es wichtig werden, konnte er es jederzeit erwähnen.
Jackal selbst sucht gerade nach Benzin. Er hat einige Wagen so 10 Meilen von hier gesehen und sucht gerade nach einer Möglichkeit dort in angemessener zeit hinzukommen.
30.09.2015, 23:23
Soladra
Sie kicherte. Es wirkte inmitten der brennenden Ruinen irgendwie deplatziert "Bin ich etwa schon so ein dermaßener Freak, dass man mich überall kennt? Ist ja furchtbar." Dann räusperte sie sich symbolisch, um wieder ernst zu werden. "Ich schlage vor, wir machen uns auf den Weg zum Strand. Vom Reden ist nicht viel Getan, und Jackal reißt mir vermutlich den Kopf ab, wenn er hört, dass ich hier irgendetwas Wichtiges aufgehalten habe."
Fast wie selbstverständlich zog sie ihren Bogen von der Schulter, legte einen Pfeil auf und machte sich auf den Weg in Richtung Strand, immer dem Geräusch des Wassers her. Ihre Schritte waren leicht, vorsichtig und leise, ihre Haltung leicht gebeugt, ihr Blick wachsam. Anders hätte sie in der Wildnis vermutlich auch nicht sehr lange überlebt. Sie wartete kurz auf Frank, und zog dann mit ihm zusammen Richtung Küste. Selbst auf dem Kies zwischen Stadt und Strand bewegte sie sich beinahe Lautlos, immer den Kopf wendend, immer darauf gefasst, aus irgendeiner Ecke angesprungen zu werden. (Suvival?)
Ihren Bogen hielt sie dabei halb gespannt auf Brusthöhe, um ihn jederzeit hochreißen zu können , wenn Gefahr drohen sollte. (Schütze?) Von dem freundlichen, niedlichen Mädchen von eben schien nicht mehr viel geblieben zu sein: Hier stand eine erfahrene Jägerin.
30.09.2015, 23:36
wusch
Frank schüttelte langsam den Kopf, als er hörte, wie Mary sich selbst beschrieb.Nein, Unsinn. Gut, zugegeben, eine Druidin ist tatsächlich recht ungewöhnlich aber was ist seit dem großen Brand schon normal? Außerdem verstehst du dich auf die Heilkunst und von Ärzten reden die Leute immer gern. Dann bemerkte er etwas in Lancasters Augen. Sag mal Lancester, stimmt etwas nicht? doch der ältere Mann wirkte nicht so, als ob er darüber reden wollte. Frank entschloss sich dazu, später darauf zurück zu kommen, wenn sie etwas mehr Zeit hatten und die Gelegenheit besser war als ausgerechnet hier.
Als Mary vorschlug jetzt loszugehen, stimmte er mit ihr überein. Gut, dann machen wir uns jetzt am besten auf den Weg. Mal sehen ob wir am Strand etwas finden. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ich mir wünschen soll, das wir nichts finden oder das dort tatsächlich ist. Gab Frank seine Gedanken laut preis und zog seine Pistole. Für alle Fälle wollte er sie in der Hand halten. Wir bleiben am besten immer zusammen und bleiben immer in Sicht und/oder Rufweite, auch wenn ich nicht glaube das wir uns weit voneinander entfernen müssen. In Morris Yacht oder in die Adhalita gehen wir nur zusammen falls es nötig sein sollte. Wenn einer von uns etwas findet, sollte er dem anderen sofort bescheid geben wenn es möglich ist. schlug er ihr verhalten während des Absicherns des Strandes vor.
Frank macht sich zusammen auf den Weg zum Strand um ihn nach Spuren des Geschehens und eventueller anwesender (Ermittler) zu durchzuchen, seine Pistole würde er im Notfall zur Verteidigung benutzen(Schütze+Experte Schusswaffen).
01.10.2015, 08:58
Lynx
Die Begegnung mit Haile war ziemlich seltsam verlaufen. Also, seltsamer als sonst. Aber es war auch verständlich.
Evi stand noch eine Weile zwischen Tür und Angel zu Shengs Zimmer und war völlig unschlüssig, was sie nun tun sollte. Hier war offensichtlich niemand mehr und es half auch niemandem, wenn sie ewig auf die säuberliche Schrift vom Bürgermeister starrte. Das würde ihn auch nicht auf magische Art und Weise herzaubern.
Und immerhin, wenn die anderen inzwischen nicht einen ganzen Haufen versteckte Leichen gefunden hatten, dann hieß das, dass viele Einwohner noch irgendwo am Leben waren. Irgendwo.
Evi beschloss, Richtung Marktplatz zu gehen. Es war der Ort, wo sie sich am ehesten vorstellen konnte, die restliche Gruppe vorzufinden, oder zumindest einige davon. Irgendjemand hatte bestimmt schon etwas mehr Ahnung, was hier eigentlich vor sich ging. Außerdem war auf dem Weg dorthin auch das Dusty Derrecks. Immer wenn die Taucherin nichts mit sich anzufangen gewusst hatte, war sie in die Bar gegangen. Den besten Ort der Welt. Dieser war nun bestimmt in einem fürchterlichen Zustand - und irgendwie wollte sie das auch gar nicht sehen - aber alleine der Gedanke daran machte sie schon wütend. Und wütend war gut. Vor allem besser als wie gelähmt in der Gegend herumzustehen.
Entschlossen schob Evi das Papier von Sheng in ihre Hosentasche und die Alligatorenzähne an ihrem Schmuckgürtel klapperten leise.
Als die Taucherin die INS Ahladita verließ kam ihr vor von irgendwo Stimmen zu hören, als würden die Rauchschwaden Geschichten erzählen. Ihr wurde ein bisschen gruselig zumute, aber als sie zum Dusty Derrecks kam, konnte sie deutlich eine Männerstimme ausmachen, die aus der Richtung der Hauptstraße kommen zu schien.
HALLO? Hallo ist da wer? Brauchen sie Hilfe?
Nun konnte sie ihn sehen, wie er auf einem kleinen Haufen Müll stand. Er hatte harte Gesichtszüge und wirkte muskulös. Ein bisschen Soldaten-mäßig, aber völlig anders als Jäger.
"Ist ein bisschen spät für Hilfe.", machte sie ihn auf sich aufmerksam. Weil es ziemlich hart klang setzte sie etwas freundlicher nach: "Es scheint hier niemanden mehr zu geben, außer uns. Wir sind auch gerade erst gekommen." Sie ließ absichtlich davon ab zu erklären, wen genau sie mit "wir" meinte. Immerhin hatte sie keine Ahnung wer der Typ war und warum er hier nun plötzlich auftauchte.
"Wer bist du?"
01.10.2015, 10:08
Daen vom Clan
Mary und Frank waren wachsam und bis auf das Äußerste gespannt, als sie den Sandstrand entlang wanderte und versuchten, etwaige Bedrohungen auszumachen.
Doch bis auf einige angeschwemmte Leichen konnten sie nichts finden. Die beiden Toten, die sie zuerst fanden, waren Scavenger wie Steve gewesen, eine kräftige Frau und ihr Mann, sie hatten sich offensichtlich gewehrt und wahrscheinlich vom Schiff aus gekämpft und ins Wasser gestoßen worden, nachdem sie überwältigt worden waren.
Auch sie waren beide ihrer Oberteile beraubt und am Rücken mit Schnittwunden übersät, die eklig zu eitern begonnen hatten, nachdem sie einige Tage dem Wasser der Bay ausgesetzt worden waren.
Die dritte Leiche, die sie fanden, war ein surrealer Anblick. Einer ihrer Taucher, die Sheng vor Jahren massiv eingesetzt hatte, um den Sarg von Adam zu finden, komplett in Taucherausrüstung und mit Schnorchel, verheddert in einem Netz, wie es von den Fischern der Siedlung benutzt worden war. Das Netz war beschwert mit Steinen, es wirkte, als hätte der Mann sich die Ausrüstung angezogen, um Hilfe zu holen oder zu fliehen, war aber dann aufgehalten worden.
Doch so sehr sie sich auch anstrengten, es war ihnen nicht möglich, etwas von Wert oder Besonderheit am Strand zu finden.
01.10.2015, 10:28
wusch
Frank spürte Frustration in sich aufsteigen, als sie nichts als Leichen am Strand fanden. Er hatte gehofft, zumindest etwas zu finden aber leider nichts, nur die Leichen dieser Leute, einer auf der Flucht oder bei dem Versuch Hilfe zu holen getötet. Es sieht nach einem plötzlichen, schnellen Angriff aus aber manches passt einfach nicht zusammen sagte Frank mehr zu sich selbst als zu Mary, als sie den Strand fertig durchsucht hatten. Die Barrikade die Silvia bei uns zuhause errichtet hat, will einfach nicht dazu passen. Hat sie etwas gemerkt oder ging es doch nicht alles so reibungslos für die Angreifer? Und warum sind Robert und Thomas nicht tot obwohl sogar wesentlich ältere Kinder an Ort und Stelle ermordet wurden? fragte er sich ebenfalls Laut. Dann schüttelte er sich kurz um diesen Gedanken abzuschütteln und fokussierte sich wieder auf das, was unmittelbar vor ihm Lag. Der Strand und Morris Luxusyacht oder was davon übrig war, genau vor ihrer Nase.
Was hälst du davon, wenn wir uns als nächstes Morris Yacht ansehen Mary? Morris ist... oder war der örtliche wohlhabende Playboy. Er hat ziemlich im Luxus der alten Welt geschwelgt mit eigenen Leibwachen, Wein, Zigarren, guten Anzügen und so weiter. erklärte Frank der jungen Frau was es mit der Yacht und Morris so auf sich hatte. Dort hat noch niemand nachgesehen, vielleicht gibt es dort mehr Hinweise, nützliche Sachen, was ich bezweifle oder zumindest Hinweise auf Morris Schicksal. Frank macht sich auf den Weg zu Morris Yacht um sie zu untersuchen (Ermittler) wartet aber noch kurz auf Mary.
01.10.2015, 10:38
Soladra
Sie runzelte vor allem beim Anblick des Tauchers die Stirn, einen verstimmten Ausdruck auf dem Gesicht. "Du hast recht. Das waren keine Plünderer. Das hier war geplant bis ins kleinste Detail. Man kannte euch...Es gibt nicht zufällig irgendjemanden, der euch ganz und garnicht mag?" Mit schnellen Handgriffen befreite sie mithilfe ihres Messers den Taucher von seinem Netz und versuchte, brauchbare Gegenstände wie Taucherbrille und den Schnorchel, sowie etwaige Ausrüstungsgegenstände aus Bauchtaschen zu Bergen und neben der Leiche auf dem Sand auszubreiten. "Du hattest hier Familie? " Sie schwieg kurz, dann legte sie Frank eine Hand auf die Schulter. " Wir werden sie finden. Das verspreche ich dir." Ihre Augen trafen seine. Mitgefühl und Zuversichtlichkeit lagen in ihrem Blick, dazu etwas, das man in der heutigen Zeit vermutlich nicht allzu oft sah: Hoffnung.
Kurz darauf nahm sie ihren Bogen wieder auf und nickte. "Gehen wir."
01.10.2015, 10:54
Daen vom Clan
Die Yacht sah von außen vollkommen unversehrt aus, was es noch gruseliger machte, wenn man die Bullaugenfenster der Yacht betrachtete, die von innen rußbedeckt und geschwärzt aussahen. Auch das Weiß der Yacht hatte durch den unseligen Rauch deutlich gelitten, auch hier war das einstmalige Luxusobjekt vollkommen von einem schmierigen Film bedeckt.
Mary und Frank hatten keine Probleme, die Yacht zu erklimmen.
Auf dem Sonnendeck angekommen, sah es noch wunderschön und friedlich aus, die Liegen und der Sonnenschirm und die leeren Weingläser zeichneten ein Bild eines Mannes, der auf jeden Fall seine Zeit noch sehr genossen hatte.
Doch unter Deck, in dem Raum, den Morris sein Wohnzimmer nannte, hatte der Alptraum ebenfalls Einzug gehalten.
Dort, wo Morris einst mit Lisa gespeist hatte, waren Stühle aufgebahrt worden, auf denen nun nurmehr schwarzverkohlte Leichen zu finden waren. Von der Statur her waren sie nicht unbedingt dem Lebemann zuzuordnen, es war wahrscheinlicher, dass es sich hierbei um seine Leibwächter oder Gespielinnen handelte, die überwältigt und getötet worden waren.
Der Raum war an sich mit Benzin übergossen worden und so war das Innere der Yacht ebenfalls vollkommen verbrannt und zerstört, all die Artefakte aus der alten Welt, Morris' gesamter Schatz und seine Leidenschaft waren zerstört worden und damit auch ein Teil der Kultur aus der alten Welt, hatte sich der Playboy doch stets auch als Retter solcher Artefakte verstanden und gesehen.
Vielleicht würde sich mit ausreichender Bildung noch etwas Brauchbares finden lassen, doch groß schien die Wahrscheinlichkeit nicht zu sein.
Eine Leiche, die die Statur oder Gesichtszüge von Morris hatte, konnte ebenfalls nicht von den Beiden gefunden werden. Auch hier schien es sich um eine gezielte Entführung zu handeln.
01.10.2015, 11:47
wusch
Mein Gott... murmelte Frank entsetzt angesichts der verbrannten Leichen und er hoffte, dass die Leute bereits tot gewesen waren, als sie in Brand gesteckt worden waren. Der Tod im Feuer war ein grausamer Tod. Warum diese blinde Vernichtung? Jeder halbwegs vernünftige Mensch hätte sich zumindest teilweise hier bedient, das hier war einst die reinste Schatzkammer. Morris hatte alles was er in seine Finger bekommen konnte. Ein Grammophon, ein funktionierendes Radio, verschiedenste Platten, CDs und Kasetten. Alles wahre kulturelle Schätze. Dazu noch edles Besteck, Gläser und Teller, der Mann hat ein wahres Luxusleben geführt aber zugleich quasi die Rolle eines Konservators der Kultur von vor dem großen Zehrens eingenommen. sagte er tatsächlich irgendwie betroffen von dem Verlust all dieser Dinge.
Und danke Mary, für den Zuspruch und die Hilfe. Wenn wir alle weiterhin zusammen arbeiten, besteht noch Hoffnung für die Überlebenden von Shengs Hope. Vielleicht kann die Siedlung wieder aufgebaut werden. Zumindest die Mauer besteht ja noch. sagte er mit einem Funken Hoffnung an den er sich nach wie vor klammerte.
Immerhin scheint Morris selbst nicht hier zu sein, das sind wohl alles seine Leibwächter und Gespielinnen.
Wir müssen wirklich nachher Haile suchen gehen, vielleicht kann weiß sie welcher Kultistenclan genau das hier angerichtet hat und demnach wo die Leute alle sind. Haile war einmal selbst Kultistensklavin bis Sheng sie befreit hat. überlegte er laut und fügte noch eine Erklärung für Mary an. Dann begann er sich vorsichtig in dem Chaos, das einst Morris ganzer Besitz gewesen war, umzusehen(Schulbildung). Vielleicht war ja doch noch nicht alles verloren.
01.10.2015, 12:08
Daen vom Clan
Es war eine dreckige und schmutzige Arbeit, die Mary und Frank da erwartete, denn die Zerstörung war gezielt und brutal vorgenommen worden, man hatte bewusst versucht, die Schätze von Morris zu zerstören, indem man sie mit Bezin übergossen und angezündet hatte.
Trotzdem war längst nicht alles brennbar und augenscheinlich hatten die Angreifer auch nicht alle Zeit der Welt, denn es gelang Frank tatsächlich, noch ein paar Gegenstände in seinen Besitz zu bringen, die vielleicht dazu dienlich waren, ihnen in ihrer Mission zu helfen.
Obschon es bisher nur Gerüchte gewesen waren, dass Morris in allerlei kriminelle Machenschaften verstrickt gewesen war, wurde es nun zur traurigen Wahrheit.
Hinter Büchern in einem Buchregal - passenderweise Werke wie Sherlock Holmes, die in edles Leder eingeschlagen waren - fand der Polizist eine Sammlung von Einbruchswerkzeug. Dietriche, Brechstangen und eine veritable Sammlung von Schlüsseln, Drähten und anderen Hilfsmitteln.
Diese waren durchaus dazu geeignet, sich irgendwo einzuschleichen. (ergibt den Trait "Infiltrator" oder wertet einen vorhandenen Trait auf)
01.10.2015, 12:52
Mephista
In Hailes Kopf rumorte es, das konnte man fast schon hören.
Entweder schien es sie sehr aufzuwühlen oder sie wusste mehr oder weniger genau, was das alles zu bedeuten hatte, konnte es aber nicht wirklich mitteilen.
Kurz schweifte ihr Blick zu den Haaren. Diese wunderschön geflochtenen fast goldenen Haare. Etwas an dem Mädchen berührte Léo auf sehr merkwürdige Weise.
Seit sie klein war, hatte sie ihre Haare immer lieber offen getragen, bis heute. Ihr Papa hatte es so geliebt. Aber wenn Mama zu Hause war, wurden sie immer in Zöpfen, Gummis und Spangen eingesperrt. Immer befreite sie ihre langen Locken, sobald sie ungesehen war, immer war Mama sehr wütend, wenn sie es bemerkte. Die Latina hatte das Ergebnis immer gehasst, aber das Kämmen, Flechten und Zurechtrücken waren mit die intimsten Momente, die sie mit ihrer Mutter geteilt hatte. Nur deswegen zwang sie ihrer Ordnung zum Geburtstag ihrer Mutter freiwillig, auch nach 20 Jahren, noch einen ganzen Tag in „Ordnung“.
Das Schönste war immer, wenn Léo ihre Mama frisieren durfte. Es konnte Stunden dauern, denn ihre Mama hatte die tollsten Haare der Welt. In México waren die meisten Leute natürlicherweise schwarz- oder höchstens dunkelbraunhaarig, so stach Señora Arellano-Felix, im wahrsten Sinne des Wortes eingeflogen aus Australien, enorm heraus mit ihre goldenen Haarpracht.
Es war wie fester Sonnenschein für Léo gewesen, weich und warm. Ihre Mama war direkt vom Himmel gekommen, sie hieß ja auch Angela. Und sie selbst war die kleine Angelita. Denn als sie geboren wurde, sagte Papa immer, war sie genauso blond gewesen wie ihre Mutter, doch mit den Jahren dunkelten sie immer weiter ab, sehr zum Verdruss der ehemaligen Greensworth.
Ein lautes Klirren, gefolgt von einem "DRECKS. KACK. ARSCH." , riss sie aus ihrem Gedankenstrom. Sie sprang alarmiert auf und blickte mit gezückter Machete in Richtung Leuchtturm, wo der ganze Trubel stattfand. Gerade noch erhaschte sie einen Blick auf etwas kastenförmig Fliegendes, einer Autobatterie nicht ganz unähnlich, ehe es von oben wieder tönte:
"GOTT VERFICKTE ARSCH. PISS. ARGHHH. VERFICKTER ELEKTROSCHROTT. SCHEIßE."
War sie sich beim ersten Mal noch unsicher gewesen, konnte sie nun definitiv sagen, dass das Hju war, dem gerade wohl jegliche Sicherungen durchbrannten. Ein Schuss schnitt durch die Luft, mit Ziel auf das inzwischen am Erdboden aufgekommene Ding, ehe er sich nach unten verkrümelte.
Irgendwie musste man doch verstehen können, dass etwas in ihr total auf ihn abging, auch wenn er gefühlt schon 150 war, oder?
Kopfschüttelnd wandte sie sich wieder Haile und Niki zu, der auch noch da war, warum auch immer. Die Augen der Jüngeren waren weit aufgerissen und sahen dem davonstapfenden Guapo hinterher.
"Wo waren wir?.... Achso."
Kurz schnippte die Schwarzhaarige, um die Aufmerksamkeit wiederzubekommen. Es glückte.
"Denkst Du, dass das Du auf dem Bild bist...?“
Kurz schien Haile etwas verwirrt, ehe sie vorsichtig nickte.
"..."
"Okay, und glaubst Du, der oder die, die das hier hinterlassen haben, haben nach dir gesucht?“
Das schien viel in der Blonden auszulösen. Fast schon flehentlich sah sie die Ältere an, als könnte sie ihr so alles sagen.
"...!"
Ihr Blick fiel wieder auf den Zettel in Nikis Hand und sie zeigte immer wieder zwischen ihm und dem großen Kasten hin und her.
"Es gibt einen Zusammenhang zwischen PX und Adam?"
Ohhh, der große Denker wollte sich auch beteiligen. Zugegebenermaßen eine gute Frage. Dass der Kaste Adam sein sollte, hätte Léo auch nicht gleich erraten.
"...!"
Aufgeregt nickte das Mädchen in Kutten.
"Kannst Du uns irgendwie zeigen, welche?“
"...!!!"
Sie fasste sich an den Kopf und schien sehr unglücklich, zeigte dabei immer wieder zwischen dem Zettel und de Schnipselbild hin und her.
"Ich denke, Du kannst Dich nicht genau erinnern, ja? Hmm, ich schau mich nochmal etwas um, vielleicht findet sich noch Etwas. Du kannst beim Hijo de Puta bleiben oder mitkommen, wie es Dir besser passt, Haile.“
Mit den Worten drehte sie sich um und machte sich auf den Weg zu ihrem Baumhaus. Sie glaubte es zwar immernoch nicht, weil es außerhalb lag und nichts darin sein konnte, aber sie wollte alles ausgeschöpft haben.
Auf halben Weg kam sie am Wohnwagen vorbei, wo gerade diese Liza oder so ausstieg. Bei deren Anblick gingen irgendwie jedesmal alle Alarmglocken in ihr an, aber sie konnte nicht sagen, wieso. Ihre Miene wurde finster.
"Hey, Du hast doch nichts zu tun grad oder? Beim Leuchtturm versuchen wir gerade einen Code zu knacken und vielleicht hast Du ja ne Ahnung, was man da machen kann..."
Ohne die Antwort abzuwarten ging Léo weiter. Die Frau musste sie näher im Auge behalten, da war was nicht in Ordnung.
Endlich bei ihrer alten Heimstatt angekommen, stemmte sie die Hände in die Hüften. Léo würde sich dort genau umsehen. (Ermittler Trait, again? XD)