Spielplan:
Geplant ist, dass jeder Tag, wie bei den Werwölfen, 2-3 Real-Tage geht.
Disclaimer: Es ist ein Rollenspiel mit Regelwerk. Natürlich wäre es manchmal logischer, wenn anstatt 3 Spielern 5 gehen würden oder wenn man - anstatt auf Station X vorzurücken - sich in Station Y verschanzen würde und wir ein Herr-der-Fliegen-RP starten würden. Ich wäre auch in Schach bedeutend stärker, wenn ich mit allen Figuren gleichzeitig ziehen dürfte, deswegen: Es ist wie bei den Werwölfen: Ein Brettspiel mit Rollenspielinhalten, nicht umgekehrt.
Erfreuen wir uns also an dem neuen Szenario und haben einfach Spaß an einem kooperativen Spiel. :)
30.08.2012, 18:56
Daen vom Clan
Station 6 – Die Quarantäne Startzeit der Station im Spiel:Nachts, 00:10:, 08. Juli 2012 Stationsaufgabe beginnt:Nachts, 04:19, 08. Juli 2012
Dauer des Tages in realer Zeit: 30.08. - 03.09.
Stationsaufgabe - Stichtag: 03.09. / 21:00 Uhr
Wer seine Sonderrolle einsetzen möchte: bitte bis dahin per PN bei CGF melden!
http://i.imgur.com/rvrLv.png
Die Stadt hinter ihnen brannte. Der Royal Botanic Garden war in Flammen aufgegangen, das Wahrzeichen Sydneys lag in Trümmern und noch immer warfen die Bomber ihre tödliche Fracht über der Stadt ab. Nach wenigen Minuten brannte es auch dort wo sie das Crown-Hotel vermuteten. Der mitternächtliche Himmel war durch das flammende Inferno in helles orangefarbenes Licht getaucht, das zusammen mit den tiefschwarzen Gewitterwolken den starken Kontrast eines Scherenschnitts darstellte. Die kurze Fahrt durch die Woolloomooloo-Bay hatte sie all‘ ihre Kraft gekostet, das Wasser dort war aufgewühlt durch die Bombeneinschläge, der stete Wechsel von heißer brandiger Luft zu nasskaltem Regen tat sein Übriges. Vollkommen erschöpft kamen sie schließlich an der Westseite von Garden Island an, wissend, dass die rettenden Schiffe nicht mehr weit weg sein konnten.
Doch dann tat sich ihr bisher größtes Problem vor ihnen auf. Sprichwörtlich.
Die Unmengen an Stahlbauteilen die in den Unterlagen im Soldatencamp erwähnt wurden, hatten tatsächlich einen Zweck: Die Garden Island Halbinsel war zweigeteilt, eine fünf Meter hohe Mauer aus Stahl- und Betonbauteilen erhob sich in die gewittrige Luft und schien scharf bewacht. Nicht nur von Soldaten der Nationalgarde die sich auf der Mauer befanden, davor drängten sich die Untoten zu hunderten und tausenden. Und so viel wie die Überlebenden beobachten konnten, musste sich die Fähre hinter der Stahlwand befinden.
Kaum dass die Überlebenden angelandet waren, hörten sie Schüsse die die Nacht zerrissen und auch das eintönige Raunen der Untoten überlagerten – schnell hechteten sie in Deckung und konnten nur zusehen wie ihre Boote von den Maschinengewehren zerfetzt wurden.
Wie es schien waren sie eingekeilt zwischen den Untoten und der Nationalgarde und das einzige was sich auf der Halbinsel nicht finden ließ, war Hoffnung oder ein Ausweg. Zumindest bis sie das feine Lichtsignal erkannten, dass in ihre Richtung leuchtete und immer wieder flackerte.
Vorsichtig robbten sie darauf zu und näherten sich über den Asphalt der Uferpromenade schließlich dem Lagerhauskomplex der Insel. Wellblechungetüme türmten sich auf und boten Schutz vor den Untoten und Versteck vor den Soldaten. Verweste Zombies, noch im Blaumann und Schutzhelm streiften hier ebenso durch die engen Gassen der Lagerhallen und Industriekomplexe wie Jene die vor ihrem Ableben Wissenschaftler oder Soldaten waren und so gingen die Überlebenden behutsam und vorsichtig vor, ihre Waffen mussten leise sein und so hielt vor Allem Suparmans Tonfa blutige Ernte. Endlich waren sie an einem großen Lagerhaus angekommen, oben auf dem Dach vermuteten sie das Lichtsignal. Es war Alistair, der sich bereiterklärte, als Erster den Aufstieg an der Feuerleiter zu wagen und die anderen fieberten mit ihm während er Stufe um Stufe der rostigen Leiter erklomm, nicht wissend was ihn oben erwarten würde – eine Falle oder die Rettung?
Schließlich war er oben verschwunden, der Regen stach den Überlebenden mit schweren Tropfen in die Augen wenn sie nach oben blickten, doch wagte niemand den Kopf zu senken. Endlos zähe Sekunden vergingen, dann erschien das Gesicht des Iren. Grinsend reckte er den Daumen nach oben und die anderen Überlebenden kletterten ebenfalls rasch nach oben.
„Lilien Sanders, 2nd Special Reconnaissance.“, stellte er die erleichtert lächelnde Frau vor, die jeden der Überlebenden ernst zunickte und erst beim Anblick von Leo ein wenig lächeln musste. „Eine Frau?“, entfuhr es Fawyer. „Hatte McCormack nicht gesagt…“ „McCormack schickt euch?“, unterbrach ihn die Späherin sofort. „Dann müsst ihr nicht mehr sagen. McCormack ist einer richtig dreckigen Sache innerhalb des Militärs auf der Spur. Wenn er euch zu mir geschickt hat, dann könnt ihr euch meiner Hilfe absolut sicher sein – versprochen! Und was die ‚Frau‘ angeht. Ein Insider – in der Recon haben wir nur ‚Männer‘.“ Sie deutete auf die Aufbauten auf dem Dach. „Macht es euch gemütlich bis wir uns einen Plan zurechtgelegt haben wie wir euch durch die Quarantäne und in die Sicherheit der Schiffe bekommen. Es sind noch 4 andere Überlebende hier, im Übrigen.“ Danach widmete sie sich wieder mit dem Fernglas ihres Scharfschützengewehres der Stahlmauer und den Untoten davor.
Als die Überlebenden in Richtung des notdürftig aufgespannten Zeltdachs blicken, erkennen sie eine still und trostlos dasitzende Gruppe aus fünf Personen. Am auffälligsten dürfte der recht bekannte Schauspieler sein, der da missmutig dreinblickend saß, außerdem eine abgekämpft wirkende asiatische Frau, ein älterer Mann in Strickjacke der zu schlafen schien und zwei Kinder.
Part I:
Garden Island ist abgeschottet. Der Lagerhauskomplex auf dem sich die Überlebenden befinden, ist inmitten der heißen Zone voller Untoter. Direkt im Norden erhebt sich fast unüberwindbar die Stahlmauer der Quarantäne und dahinter müssen die Evakuierungsschiffe liegen… so die Hoffnung. Derzeit existiert noch kein Plan wie die Mauer zu überwinden sei. Aber vielleicht wissen die Personen vor Ort ja mehr?
Zitat:
Part II:
Nun da die 5 ihre Pläne mitgeteilt haben, müssen die Überlebenden sich aufteilen und die Mauer überwinden. Diesmal muss jeder seinen Part dazu beitragen.
WICHTIG: Optionale Aufgaben werden sofort (wenn die SLs es lesen) durchgeführt, Stationsaufgaben beim Stationswechsel am Ende der Station.
Zitat:
Team „Kampf um Yggdrasil“
Anzahl: Alle die auf Agilität würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Agilität
Hintergrund: Joshua Mitchell hat sich einen Weg ausgekundschaftet, der eine komplizierte Kletterpartie an Baum und Mauer voraussetzt und gerne erklärt er voller Stolz den Weg.
Zitat:
Mögliche Option: Der Junge würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Josh Mitchel die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Agilität wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.
Zitat:
Team „Izanami“
Anzahl: Alle die auf Kampf würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Kampf
Hintergrund: Yuki Spicehands hat einen leicht bewaffneten Außenposten ausfindig machen können der leicht zu überrennen sein sollte – genug Waffenkraft vorausgesetzt.
Zitat:
Mögliche Option: Yuki würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß sie, dass sie mit ihrer Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Yuki die Gruppe begleitet, retten sie sie zwar, die Probe auf Kampf wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.
Zitat:
Team „Das Orakel von Delphi“
Anzahl: Alle die auf Intelligenz würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Intelligenz
Hintergrund: Professor Ludwig Schwabenstein hat sich einen Weg ausgekundschaftet der durch bewachtes Gebiet führt. Mit immenser Konzentration und Aufmerksamkeit könnte man sich die Patrouillenwechsel einprägen und jedes freie Zeitfenster nutzen um die Mauer zu überwinden.
Zitat:
Mögliche Option: Dr. Schwabenstein würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Dr. Schwabenstein die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Intelligenz wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.
Zitat:
Team „Das trojanische Pferd“
Anzahl: Alle die auf Charisma würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Charisma
Hintergrund: Hugh Jackmann ist dort gestrandet wo die Überlebenden nun sind. Er hat das Verhalten der Nationalgardisten genau beobachtet und kann den Überlebenden erklären was zu tun ist um sich wie selbstverständlich als Gardisten auszugeben und sich damit durch die Absperrung hindurchzubewegen.
Zitat:
Mögliche Option: Mister Jackmann würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er als bekannter Schauspieler zu auffällig ist.
Wenn Hugh Jackmann die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Charisma wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.
Zitat:
Team „Styx für Styx vorwärts“
Anzahl: Alle die auf Geschick würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Geschick
Hintergrund: Noah Mitchel hat sich einen Weg ausgekundschaftet der durch die Lüftungsschächte einer Fabrikhalle führt. Allerdings sind dort zahlreiche mechanische Gefahren zu überwinden…
Zitat:
Mögliche Option: Der Junge würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Noah Mitchel die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Geschick wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.
Zitat:
Team „Gehenna und Exodus“
Erledigt von:
- Lilien Sanders (auf Station an der Tess teilnehmen wird)
-
-
-
-
Probe gelingt automatisch
Hintergrund: Für jeden Freiwilligen, der sich meldet und bei Sanders zurückbleibt, wird für eine einzelne Station ein Würfelbonus von -1 freigeschaltet. Eine 10 bleibt dabei trotzdem immer tödlich.
http://i.imgur.com/SwMIs.png Tess: Die geretteten Ressourcen aus Station 5 können dazu benutzt werden die eigenen Mali (CH+K) zu negieren oder den Malus der Stationen für K und CH durch die NSCs auszugleichen.
30.08.2012, 19:03
Streicher
Die Sprossen der Leiter waren verdammt glitschig, und mehr als nur einmal drohte er abzurutschen. Oben angekommen hievte er sich dann über die Kante auf das Dach und erschrak fast, als ihm ein Gewehrlauf unter die Nase gehalten wurde. Die Waffe entlang schauend, sah er die Frau, die sie in den Händen hielt.
"Hey, wir sind nicht hier um Ärger zu machen", erklärte er und richtete sich auf, "Wir sind gerade die Scheiß Bucht dort hinten entlang gerudert um zum Evakuierungspunkt zu gelangen. Aber die Dreckskerle haben auf uns geschossen. Gehören sie zu denen?"
"Nein.", bekam er als knappe Antwort.
"Hören sie, wir haben nicht vor irgendwelche Schwierigkeiten zu machen."
Einen Augenblick lang betrachtete ihn die Frau, dann senkte sie das Gewehr und hielt ihm die Hand entgegen.
"Lilien Sanders, 2nd Special Reconnaissance", stellte sie sich nun freundlich vor, "Keine Sorge, hier sind sie sicher, ich hab sie alle schon aus der Entfernung kommen sehen."
Der ire atmete erleichtert auf, gab ihr seine Hand und stellte sich vor.
Über die Kante des Daches gelehnt, deutete er dann den anderen an nach oben zu kommen.
Alistair kniete sich vor Leo nieder und umarmte sie.
"Das hast du verdammt nochmal gut gemacht Kleines", "lobte er sie, "du machst den Kobolden alle Ehre."
Er war froh, dass sie es geschafft hatte heil aus dieser Sache herauszukommen.
"Dafür hast du dir den Titel des Mutigsten Kobolds aller Zeiten redlich verdient."
Die Kleine grinste stolz. Dann wuschelte ihr der Ire durch die Haare und trat auf Tess zu.
Ohne Vorwarnung umarmte er sie zu ihrer Überraschungen und gab ihr dann die Hand.
"Du hast dein Wort gehalten, das bedeutet mir viel", sagte er ernst, "du hast die Kleine wie versprochen zu mir gebracht. Ich bin ihnen was schuldig."
Etwas abseits der anderen stellte er sich dann an den Rand des Dachen, zündete sich eine Zigarette an, wobei er bemerkte, dass ihm der Tabak ausging. [Verdammt ...]
Den Rauch in die gewittrige Nach hinaus blasend blickte er auf die Untoten hinunter und begann zu überlegen, was sie als nächstes tun könnten.
30.08.2012, 19:07
Indy
Suparman wischte das Blut von seiner Tonfa während er schweißgebadet die 5 Überlebenden erblickte. "5 Leute? Hatte Sanders nicht von 4 anderen Überlebenden gesprochen? Oder zählen die Kinder nur halb?" bemerkte er verwirrt.
Egal. Moment mal, kannte er diesen Kerl nicht? Hatte der nicht in irgendeinem Film mitgespielt? Der Name lag ihm auf der Zunge.
30.08.2012, 19:14
Gendrek
Stumm saß er in einer Ecke.
Gott verdammte Welt, wieso kam es nur so weit? Wieso ging alles nieder, alles in Flammen auf? Wieso wurde all das genommen was er hatte?
Familie, Freunde, Haus, Land... alles.
Nurnoch eines hatte er, seine Auszeichnungen und eine dicke kubanische Zigarre die er sich in den Mund stopfte und sie mit einem verdammt teurem Zippo anzündete.
Vor ein paar Tagen hat er Rauchen noch verabscheut, aber sie würden eh alle sterben, warum also nicht jetzt anfangen sich kaputt zu machen?
Ein tiefer Zug, ein langer, dicker Rauchschwall. Er schaute sich um, Regeln prasselte in sein Gesicht.
Wer war denn dieser Kerl da?
"Hey, was glotzten so? Noch nie gesehen wie Hugh Jackman in der Scheiße sitzt?!"
30.08.2012, 19:24
T.U.F.K.A.S.
Drahtbürste in den Lauf.
Durchreinigen, ordentlich durchreinigen.
Hin und her schob sie das Reinigungsutensil, um den völlig verdreckten Lauf ihrer Browning wieder auf Vordermann zu bringen.
Reinpusten. Reinschauen.
Keine Krümel übrig.
Weiter mit dem Griffstück.
Purer Automatismus hatte Überhand genommen, seitdem sie den letzten Menschen hinter sich gelassen hatte, der ihr in irgendeiner Art und Weise eine Stütze war inmitten all des biblischen Chaos'.
"Alles ist im Arsch. Einfach alles!"
Nichts hätte sie lieber getan, als umzukehren und ihn da rauszuholen. Man hätte aushalten können. Man hätte warten können, bis es ein Gegenmittel gab. Irgendein geniales Hirn musste doch schon auf das Gegenmittel gestoßen sein? Es konnte doch nicht sein, dass die Welt nur noch aus beschissenen Wegelagerern, Intriganten und einfach abgestumpften Verrückten bestand?
Und selbst wenn es so war, zu welcher Gruppe gehörte sie jetzt? Sie war zu sehr eine ehrliche Haut, um intrigant zu sein. Doch vielleicht war es genau das, was sie zur falschesten Schlange im Raum machte? Sie dachte vielleicht nur, dass sie auf nichts weiter fixiert wäre als ihre Pflicht zu tun, obwohl in Wirklichkeit...?
Nein.
Nein, nein. Duty First. Die Pflicht kommt zuerst. Und ihre Pflicht- "Und doch hab' ich sie alle sterben lassen, als sie mich am meisten brauchten."
Ihre Pflicht war es jetzt, diese beschissene Apokalypse zu überleben. Nichts einfacher als das. Mit ihrer neuen coolen Kriegsnarbe würde es wahrscheinlich etwas schwieriger werden, aber die Pflicht kommt verdammte Scheiße zuerst.
Und in dem Moment, als sie das Griffstück vor sich hielt wie eine geladene Waffe, merkte sie, dass sie direkt auf eine gemischte Gruppe von Leuten zielte, die gerade den Unterschlupf betraten. Yukari Rothrock hatte so eine komische Eingebung, als hätte sie diese Leute die ganze Zeit begleitet. Sie kamen ihr in diesem Augenblick vor wie alte Bekannte, was ihr ein mildes Lächeln entlockte.
Vielleicht war doch noch nicht alles im Arsch.
30.08.2012, 19:25
Indy
"Hugh Jackman? Nein, der Name sagt mir überhaupt nichts. Sicher, dass du so heißt? Aber sag mal, wie hat es euch alle hierher verschlagen? Seid ihr auch über die Ullumulludingsbucht hierhergekommen?" Er konnte sich den verdammten Namen von dieser Bucht einfach nicht merken.
30.08.2012, 19:35
Gendrek
"Scheiße, natürlich heiße ich Hugh Jackman. Ich weiss doch wohl selbst wer ich bin."
Hugh zog an seiner Zigarre. Am liebsten hätte er gehustet, aber hey, er hat als Logan qualmen müssen, da wird er sich den Huster verkneifen können.
"Vor ein paar Tagen ging mein Unterschlupf unter und ich hab mich durchgeschlagen... bin irgendwann mit einem Kajak durchs Wasser hierher. Bin fast abgesoffen durch die verdammten Strömung. Die anderen haben sich auch mehr schlecht als Recht hier eingefunden, das Mädel da..." Hugh nickte in Richtung von Yuki "...die is noch nich so lang hier. Aber wie jeder von uns hierher gekommen ist... frag mich leichteres. Ich bin froh überhaupt hier zu sein."
30.08.2012, 19:35
Lynx
Es war ein wenig beengt und immer noch regnerisch - doch sie hatten es geschafft. Sie hatten einen Ort gefunden, der vorerst sicher war - sogar andere Überlebende, die ihnen eindeutig freundlich gesinnt waren, gab es hier. Der Verlust von Isabelle saß allen noch tief in den Knochen, aber hier konnten sie immerhin einmal verschnaufen.
Clover stand erst ein wenig beschämt am hintersten Ende der Gruppe. Léo, die sie vorhin überglücklich empfangen hatte und am liebsten nicht mehr losgelassen hätte, wollte sich neugierig einen besseren Überblick verschaffen und ging weiter nach vorne, wo auch Alistair und bestimmt auch Riley standen.
Die Sängerin wollte aber am liebsten erst einmal unsichtbar bleiben. Ihr merkwürdiges Gefühl war vollkommen umsonst gewesen und es war ihr peinlich, wie sie sich von allen quasi verabschiedet hatte. Es war nicht falsch, den Menschen zu sagen, wenn sie einem etwas bedeuteten, aber die Sache mit Ian... Meine Güte. Alleine beim Gedanken daran lief sie rot an. Hoffentlich dachte er jetzt nichts Schlechtes von ihr, Notfalls würde sie später mit ihm sprechen müssen, um sich zu entschuldigen. Du darfst ihm deine Gefühle nicht zeigen.
"Hey, was glotzten so? Noch nie gesehen wie Hugh Jackman in der Scheiße sitzt?!", konnte man von vorne eine tiefe Männerstimme hören.
Clover schlich sich nun doch etwas weiter nach vorne, um die anderen Überlebenden etwas genauer in Augenschein zu nehmen. Eine Asiatin, die ihnen allen auf merkwürdige Art und Weise zulächelte. Ein schlafender Mann. Zwei Kinder. Jungs.
Clover sah kurz die Frau an, die sich ihnen als Lilien Sanders vorgestellt hatte. Nein, da war ja nun wirklich gar keine Ähnlichkeit mit den Kindern vorhanden... zumindest so weit man das hinter der Tarnbemalung erkennen konnte. Die Asiatin schied sowieso aus. Die beiden Jungen schienen auch eher aneinander zu kleben, als an einem der Erwachsenen hier.
Überrascht stellte Clover fest, dass Alistair wohl recht gehabt hatte - sie konnte besser mit Kindern, als sie gedacht hätte, denn warum sonst machte sie sich nun plötzlich Sorgen um diese völlig Fremden? Und diese zwei hier sahen aus, als könnten sie ein bisschen Zuwendung gebrauchen.
Vorsichtig trat Clover so nahe es ging an das aufgespannte Zeltdach, damit sie nicht zu laut sprechen musste. "Hey, ihr beiden!", sagte sie zu den Jungs, die sie vollkommen ausdruckslos ansahen, aber anscheinend bemerkten, dass sie gemeint waren. "Möchtet ihr vielleicht etwas Süßes?" Clover griff in ihre Tasche und holte zwei kleine, quadratische Schokoladen hervor, die sie von den Kissen aus dem Crown Hotel hatte.
30.08.2012, 20:03
Andromeda
Vom Regen in die Traufe. Noch nie hatte dieser Spruch besser gepasst, dachte sich Dani als sie endlich die rettende Leiter emporkletterte. Oben auf dem Dach erwartete sie - noch mehr Kinder. Einem konnte sie ja noch aus dem Weg gehen, aber gleich dreien inzwischen? Und dann noch Hugh Jackman. Nicht dass Dani ihn groß gekannt hätte, sie machte sich nicht sonderlich viel aus Filmen, aber es gab der ganzen Situation noch etwas zusätzlich groteskes. Hätte es nicht wenigstens Jonny Depp sein können?? Sie ließ sich neben die asiatisch aussehende Frau fallen, die ihre Waffe putzte und auf einmal ein Lächeln auf dem Gesicht hatte. Dani selbst war es höchstens nach einem zynischem Grinsen, aber das Lächeln der Asiatin hatte nichts davon. Dani kramte in ihrer Tasche und fand schließlich den Beutel mit Tabak, der die ganze Aktion mit den Booten erstaunlicherweise trocken überlebt hatte, und hielt ihn der Frau hin. "Wenn es irgendeinen Grund zu positiven Gedanken gibt, würde ich ihn gerne hören. Wenn es dir nichts ausmacht." Denn der einzige Grund für mich ist leider erst gestorben, ergänzte sie in Gedanken. Ausserdem hatte es Isabelle nicht geschafft, Dani hatte sie auf nicht einmal 18 geschätzt. Kein Alter um zu sterben. Scheiße.
30.08.2012, 20:03
DSA-Zocker
Die Fahrt war furchtbar gewesen - und doch war sie irgendwie fast spurlos an Riley vorbeigegangen. Er war beinahe teilnahmslos im Boot gesessen - wie viel mehr musste er noch überstehen, mussten sie noch überstehen, bis es endlich vorbei war? Dann waren sie gekrochen, zwischen den Zombies durch, darauf bedacht, nicht aufzufallen, denn das hätte ihr Ende bedeutet. Und die ganze Zeit hatte ihn eine nagende Angst, eine nagende Sorge im Griff gehabt, gepackt gehalten. Wie war es Léo ergangen? Er hatte Alváro und ihre Umhängetasche nicht einen Moment losgelassen, umklammert gehalten, ihre letzten Worte an ihn noch in seinem Kopf ... "Wenn doch irgendwas schieflaufen sollte, dann ist in Álvaro alles Wichtige drinnen. Oh, und sag dann bitte Papa, wenn ihr ihn mal sehen solltet, dass er nicht böse auf Euch sein soll, okay?"
Als sie dann endlich das Versteck von Lilien Sanders erreicht hatten, hatte Riley sofort begonnen, sich umzusehen. Dort hinten stand Clover, bei zwei Kindern, da konnte er Ian entdecken und dort hinten Niki. Immer ängstlicher drehte sich Riley, immer fester hielt er Alváro, klammerte sich fest. Dann endlich sah er sie und ein tonnenschwerer Stein fiel von seinem Herzen. Auch sie hatte ihn wohl gesehen und stürmte auf ihn zu. Er stellte Alváro und die Umhängetasche sorgfältig auf den Boden und umarmte sie dann fest, als sie bei ihm angekommen war.
"Ich bin froh, dass du es geschafft hast, ich hatte Angst um dich. Hier, da ist Alváro, ich hoffe es geht ihm gut, ich habe versucht so gut wie möglich auf ihn aufzupassen."
30.08.2012, 20:03
Viviane
Die heftige Umarmung des Iren brachte Tess aus dem Konzept. „Du.“ Als Alistair ihr die Hand reichte grinste sie verlegen. „Kein Grund mehr für das „sie“, scheiße Alistair wir haben uns alle mehrmals den Hintern gerettet. Tess. Einfach nur Tess. Ich... bin nich besser oder so als ihr auch wenn ich einige Medizinwälzer in meinem Hirn hab. Unser Kobold hier is'n echter Held.“.
Ihr Blick schweifte über die anderen Flüchtlinge, die unter einer Plane saßen. Zwei Kinder, eine Asiatin, ein Alter Mann und … na toll den letzten konnte sie nicht sehen weil sich Mr. Tonfa-Suparman davor breit machte. War aber sowieso eng hier oben, aber irgendwann würde sie sich die drüben näher ansehen und eventuell Verletzte versorgen. "Und doch hab' ich sie alle sterben lassen, als sie mich am meisten brauchten."
Wer hatte das gesagt? … Die Stimme klang weiblich, aber ihr eigener Trupp sammelte sich bereits so dicht, das Tess den Ursprung nicht mehr ausmachen konnte. Ihr Herz krampfte für einen kurzen Moment zusammen. Isabelle... sie hatte sich freiwillig dazu entschlossen. Sie wäre auch gegangen wenn ich sie nicht angefunkt hätte. Und sie hätte sich auch dazu entschlossen Leo einen Weg zu bahnen, wenn sie selber es nicht vorgeschlagen hätte. Das hatte sie in ihren Augen gesehen. Feurig, voller Lebenslust, voller Hoffnung. Liebe.Scheiße, Ethan würde ihr und Dob sicher den Arsch aufreißen wenn er davon erfuhr wie die Kleine draufgegangen war. Wenn... aber er musste es nicht erfahren.
Sie kniete sich direkt neben Alistair und wendete sich dann der Frau hinterm Scharfschützengewehr zu, die irgendeinen niedrigen Rang zu haben schien - Lance Corporal eventuell, aber diese englischen Militärränge durchschaute sie irgendwie noch nicht ganz - der Rang hinderte sie nicht daran brilliant und effizient zu handeln. Und verflucht gut auszusehen. Sie bewunderte die Frau.
„Lilien Sanders also. Ich würd mich gern vorstellen und sie zu ihrer Meinung bezüglich der Lage befragen. Mein Name ist Teresa Ehliger, ich bin Schweizer Ärztin und wie der ganze Trupp hier von Airport aus hierher gekommen. Danke das sie uns vom Wasser hierhergelotst haben. Ohne sie wären wir da draussen von diesen Bastarden der Nationalgarde niedergeschossen worden. Was die mit der Landzunge westlich von hier angestellt haben, haben sie ja sicher mitbeobachten können. Scheiße, dieser Maddoxx wusste das unser Trupp sich da verschanzt hatte und hat seine Mistbomber trotzdem alles wegsprengen lassen. McCormack hat uns den Tip mit den Booten gegeben. Und die Jungs von der ADF, denen wir bei der Crownstreet geholfen haben... also eher der Ire hier, Alistair, hat ihnen geholfen, die haben uns von dem Evakuierungspunkt hier erzählt. Wir sind seit dem 1. Juli durch... naja ist ja auch egal. Ich... scheiße welcher Tag ist heute eigentlich? Wir waren ne Weile in den Kanälen... is Donnerstag? Freitag?
Und wir... haben drei Freunde ausm Flughafen in einem Heli hierhergeschickt. Terence, Reed und eine Blonde Sarah. Wissen sie was mit Hubschraubern passiert wenn sie hier ranfliegen? Schießen die alles ab? Terence war einer der ADF Leute, n guter Pilot... er... hätte sicher per Funk Kontakt hergestellt. Haben sie Funk?“
Sie brabbelte. Und wie sie brabbelte.
„Tut mir Leid, ich will sie nicht von ihrer Aufgabe abhalten. Ich versuch nur den Überblick zu behalten. Wie... sehen die Schritte hier bei der Quarantäne aus wenn die von der Nationalgarde niemanden ran lassen um sie zu untersuchen? Können sie versuchen mir die Lage zu erklären, Mrs. Sanders? Und wenn wir irgendwas für sie tun können, sagen sie Bescheid. Wir stehen alle in ihrer Schuld.“
Dann schwieg Tess und trommelte angespannt auf ihren Rucksack, dessen Verschluss gerissen war und aus dem die Mullbinden herausquollen und die große Blechkiste mit dem + darauf - die jedem auf dem Dach von weitem sagen würde, wo die Frau Doktor war.
[ooc: Tess macht sich so Gedanken, die sich ein Arzt in Epidemiefällen macht, also welche Maßnahmen wohl ergriffen worden sind um diese 5 Meter hohe fette Mauer zu erklären und wie die Truppe aussehen müsste um erfolgreich gemeinsam durch eine Quarantäne zu kommen.]
30.08.2012, 20:06
Indy
Zitat:
Zitat von Gendrek
"Scheiße, natürlich heiße ich Hugh Jackman. Ich weiss doch wohl selbst wer ich bin."
"In Ordnung. Wenn du es so sagst, werde ich dem Glauben schenken. Du siehst mir auf jeden Fall wie einer aus, der sich schon verteidigen kann. Freut mich dich kennenzulernen. Mann nennt mich Suparman.
Habt ihr was zu trinken hier? Ich muss meine letzten Vorräte im Truck vergessen haben und der ist uns leider abgebrannt. Nein, sieh mich nicht so an, es war nicht meine Schuld, wirklich nicht, sondern diese verdammten Bomber, die uns dort drüben über die Köpfe hinweg geflogen sind. Jetzt sitzen wir also auf dem Trockenen."
Moment, der Truck. Genau, jetzt fiel ihm wieder die Radiosendung ein, die er bei der Fahrt gehört hatte.
"Hey, Ire. Hast du die Radiosendung im LKW mitbekommen? Da haben irgendwelche Irish Streetbusters oder so einen Gruß dir zu Ehren ausgesprochen und dann hat dieser Willy irische Musik gespielt. Ist aber nicht meine Musikrichtung. Und dieser Willy, keine Ahnung, ob der noch lebt oder so. Und wer ist überhaupt dieser Irre - sorry Alistair - der hier pennt. Der ist mir unheimlich."
30.08.2012, 20:07
Ty Ni
vor wenigen Stunden
Joshua hatte in den vergangen Stunden über seinen Bruder gewacht. Beruhigend strich er immer wieder über das dreckige Haar des schlafenden Noah. Der Kleine war erst 6, doch er hatte in den letzten Tagen Außergewöhnliches geleistet. Jetzt, im Schlaf, sah er herzerweichend sorglos aus. Nur die zerrissene Kleidung und der notdürftige Verband um den Fußknöchel störten diesen Eindruck. Die kleinen Hände schlossen sich im Schlaf und die Riemen seines winzigen Rucksacks mit Mickey Maus Aufdruck. Dieser enthielt Noahs größten Schatz, der Ihnen in den letzten Tagen gute Dienste geleistet hatte: Das Werkzeug, dass Mama ihm zum Geburtstag geschenkt hatte. [Mama...]
Sie würden sie finden. Das hatte er seinem kleinen Bruder versprochen.
Joshuas größter Schatz lag schlafend auf seinem Schoß. Sein Bruder war das letzte, was ihm von seiner Familie geblieben war und er liebte ihn mehr als alles andere auf der Welt. [Wie gut, dass er schläft und das nicht sehen muss.]
Am Horizont brannte die Stadt. Fliegerlärm und das Donnern der detonierenden Bomben hallten durch die Nacht und Joshua, der am Ende seiner psychischen und physischen Kräfte war, weinte. Er weinte die Tränen der vergangenen Tage. Tage der Flucht und der Angst. Er weinte um all die Menschen, die gerade starben und er weinte um seine Oma - die gebissen worden war und ihn und seinen Bruder fortgejagt hatte - und um seine Mutter, die nicht bei ihm sein konnte, weil sie irgendwo hier draußen war. Hoffentlich.
Jetzt, wo sein kleiner Bruder schlief, erlaubte er sich diesen Moment der Schwäche. Gleich würde er wieder stark sein. Gleich.
Als Josh keine Tränen mehr hatte, fiel auch er in einen bleiernen Schlaf.
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Jetzt
Noah hatte sich Joshs Messer aus dem Rucksack geangelt und schnitzte gerade an einem Stück Holz herum, als die Gruppe den Unterschlupf betrat.
Mit weit aufgerissenen Augen betrachtete er jede einzelne Person, die die Leiter hinaufstieg. Er suchte nach jemand ganz bestimmten. Aber sie war nicht dabei.
Seufzend ließ der Junge seine Schnitzerei sinken. Er krabbelte, so gut es ihm mit seinem verstauchten Knöchel möglich war, zu seinem Bruder hinüber, der in einen tiefen Schlaf gefallen war. Die dunklen Haare Joshs waren im Bereich der Stirn klitschnass. Noah streckte seine kleine Kinderhand aus und legte sie prüfend auf die Stirn des Älteren. Sie war heiß. Heißer als heute morgen. Das Fieber war gestiegen. Mammi hätte jetzt eine Hühnersuppe gekocht...
Noah würde es ja selbst versuchen, wenn sein Bruder dafür nur gesund werden würde, aber es gab weder Zutaten noch einen Herd. Selbst wenn es einen Herd gegeben hätte, hätte Noah einen Hocker gebraucht, um daran arbeiten zu können.
Stattdessen betrachtete der Kleine sich die Gruppe nun genauer. Sie waren müde, dreckig und wirkten sehr traurig. So sahen ausnahmslos alle Menschen aus, die er in letzter Zeit gesehen hatte. Auch Josh...
Am interessantesten fand er definitiv das Mädchen mit den schönen Haaren. Sie hatte ein liebes Gesicht, einen tolles Plüschtier und musste ungefähr in Joshs Alter sein. Noah hatte schon seit Tagen keine anderen Kinder mehr gesehen. Er wippte aufgeregt auf seinem Platz herum, hin und hergerissen davon, das Mädchen anzusprechen und seinem Bruder nicht von der Seite zu weichen.
"Hey, ihr beiden! Möchtet ihr vielleicht etwas Süßes?" Noah erschrak, als plötzlich eine Frau vor ihm auftauchte und ihm mit einem strahlenden Lächeln Schokolade entgegenhielt. Der Schock war aber schnell überwunden, als er sah, was sie in ihren Händen hielt.
"Boah! Schoki! Danke!" Noahs großen blaugrünen Augen leuchteten förmlich vor Freude und Aufregung, als er seine Hand nach der quadratischen Packung ausstreckte. Er hatte schon so lange keine Schokolade mehr gegessen!
Die Frau musste ein Engel sein. Mindestens.
"Mein Bruder schläft. Er hat sich erkältet.", fügte er dann eifrig flüsternd hinzu, "Aber ich hebe ihm eine auf. Der freut sich bestimmt!"
30.08.2012, 20:11
MeTa
Wieder einmal war Ian überfordert gewesen mit der Intensität und Schnelligkeit, mit der die Ereignisse auf ihn einprasselten. Ellen hatte ihm ihren Koffer in die Hand gedrückt. Er hatte ihr gerade zeigen wollen, wo der Fluchtweg lag, da kam Clover zu ihm, drückte ihm die Dose Rubicon Mango in die Hand und legte ihre auf seine. "Ian, ich... ich bin froh, dass es dich gibt." Er stand nur wortlos da. Sag etwas. Los, sag's ihr!, hatte er sich innerlich zugebrüllt. Sie hatte doch mitbekommen müssen, wie sein Herz klopfte. Es fühlte sich an, als würde es seine Brust mehrere Zentimeter nach Außen drücken. Schmerzhaft - aber doch so schön.
Dann war sie gegangen und hatte ihn mit der Dose zurückgelassen. Es war der süßeste Schluck, den er je hatte trinken dürfen.
Und jetzt? Er stand auf dem Dach, sah sich um. Seine Gruppe. Andere Leute. Verdammt, da war sogar Hugh Jackman. Kann ich nicht einen coolen Schauspieler treffen? Er grinste nur sehr kurz, bevor die Wut ihn wieder übermannte. Warum kannst du dich nicht durchsetzen? Wenn du dich durchgesetzt hättest, wäre Isabelle nicht gestorben. Klar, keiner hatte darüber geredet - aber jedem dürfte es bewusst gewesen sein. Sie war nicht da. Und die Art, wie Tess dreinblickte, als sie an Land gegangen sind, sprach Bände. Isabelle war tot. Sie würde ihre Mutter nie sehen dürfen. Und es war seine Schuld. Sie war an seiner Stelle gegangen. Er hätte gehen müssen.
Immer wieder ballten sich seine Hände zu einer Faust. Seine Fingernägel pressten sich in die Innenflächen seiner Hand und rissen die Haut auf. Dann lockerte er den Griff, nur ihm erneut anzuspannen. Irgendwas müsste er tun. Irgendetwas, um das loszuwerden, was ihn gerade plagte. Du hast es doch verdient. Wieder blickte er rund um sich. Kein Selbstmitleid. Abermals blieben seine Augen auf der rothaarigen Sängerin liegen. Ich muss es ihr sagen, bevor es zu spät ist. Doch sie schien etwas Besseres vorzuhaben. Die Kinder. Natürlich. Die Kinder waren jetzt wichtiger. Ich muss es ihr nur sagen, bevor... - er erinnerte sich daran, wie Isabelle vor ihrem Tod mit Ethan zusammengesessen hatte. Das ganze war ziemlich eindeutig. Hatten sie es geschafft, es sich rechtzeitig zu sagen?
Er setzte sich etwas abseits vom Rest auf das Dach, schnippte mit den Fingerspitzen gegen den Untergrund und hoffte darauf, dass Clover bald Zeit für ihn haben würde. Im Moment schien es ihm einfach richtig, seine Gefühle loszuwerden. Das würde ihm Kraft geben. Auch, wenn sie ihn auslachen würde. Klar, sie ist nett zu mir... und sie ist "froh, dass es mich gibt". Er lachte kurz spöttisch über die Hoffnung, die diese Worte in ihm für kurze Zeit entflammt hatten. Trotzdem...
...ich MUSS es ihr sagen!
30.08.2012, 20:24
Daen vom Clan
Sanders hatte der Ärztin schweigend zugehört, nachdem sie ihr kurz nach der Vorstellung kräftig die Hand geschüttelt hatte um dann wieder in bequemer Hab-Acht-Stellung zu verweilen.
Als der Name "McCormack" fiel, konnte die Ärztin deutlich ein heftiges Schnaufen erkennen und wie dem Scout eine Frage unter den Nägeln brannte, doch es schien, als würde es die Soldatin nicht wagen, Tess zu unterbrechen.
Als sie schließlich geendet hatte, fuhr sich Lilien durch die kurzen, strohblonden Haare und sie blickte in Richtung der Mauer.
"Den Tag kenne ich selber nicht genau.", gestand sie. "Ich...habe seit Ewigkeiten nicht mehr geschlafen, so fühlt es sich zumindest an. Ich nehme Aufputschmittel, seit fast alle Eagle-Eyes schwarz geworden sind. Ich glaube fast ich bin die Einzige hier die noch da ist. Ich erstatte...stündlich Bericht. Der Schotte hat ja sonst Niemanden mehr..."
Sie blickte in den flammenerhellten Himmel und räusperte sich leise.
Hinter der Mauer sind noch Evakuierungsboote. Die ADF traut sich hinter der Mauer nicht zu agieren, auf den Booten sind zu viele Zeugen. Aber sie wollen auch keine Menschenseele aus der Quarantäne lassen. Sehen Sie die beiden Leichen da vorne?" Sie reichte ihr den Feldstecher des Scharfschützengewehres. "Junges Ehepaar, offensichtlich reich und kerngesund und frisch verheiratet. Die Garde hat sie gar nicht an die Mauer kommen lassen, haben sie einfach erschossen, trotz ihres Rufens. Und die Liste ist lang. Ich habe keine Ahnung wie man zu den Schiffen kommen kann."
Sie trank einen kleinen Schluck aus ihrer Feldflasche und bot sie dann Tess an. Das Wasser war lauwarm und schmeckte nach Asche...
"Hubschrauber kommen auf keinen Fall durch. Was sich der Mauer nähert, wird abgeschossen. Sie haben auch einige Maschinen erwischt. Sauber Schüsse. Präzision. Sie wollten definitiv keine Überlebenden."
Sie blickte Tess nur traurig und starr an, als die Schweizerin von "Hilfe" sprach.
Dann wandte sie sich wieder ab um die Mauer weiter zu beobachten...
30.08.2012, 20:25
T.U.F.K.A.S.
"Wenn es irgendeinen Grund zu positiven Gedanken gibt, würde ich ihn gerne hören. Wenn es dir nichts ausmacht."
Die blonde Frau hielt Yuki den Tabakbeutel hin wie ein Zeichen des guten Willens. Sie war klatschnass, die Haare hingen ihr teilweise vorm Gesicht, dessen Ausdruck Yuki nicht ganz deuten konnte. Sie kannte die Frau nicht, sie wusste nicht, was sie erlebt hatte in den letzten Tagen. Aber ihr Gesicht sprach eine eindeutige Sprache: Sie hatte mindestens genausoviel verloren wie sie selbst und machte trotzdem weiter. Denn was sollte man schon machen? Im Dreck steckenbleiben und solange darin warten, bis einen der Sog von alleine nach unten zog? Yuki konnte sich das nicht erlauben, und anscheinend dachte die Blondine genauso - auch wenn sie nichts weiter als Bestätigung für diesen Gedankengang suchte.
Behutsam legte sie das Pistolen-Griffstück samt des Putzlappens auf den kleinen Holztisch vor ihr, auf welchem die restlichen Einzelteile ihrer zerlegten Pistole und die zweite Browning lagen, und wandte sich der Frau zu, die sie immernoch mit verlorenem Blick anschaute und ihr den Tabakbeutel hinhielt.
"Vielen Dank, aber...", sagte Yuki und hebte ihre linke Hand, an der der kleine und der Ringfinger nichts weiter waren als in vergilbte Bandagen gebundene Stummel. "... wenn, dann müsstest du für mich drehen."
30.08.2012, 20:25
Shinshrii
Ellen schwang sich als eine der Letzten von der Leiter, und ließ sich, kaum oben angekommen, erst einmal auf die Brüstung sinken.
Während sie versuchte, nach den nervenaufreibenden letzten Stunden wieder zu Atem zu kommen, hörte sie neben sich Tess und Sanders miteinander sprechen. "Sie knallen einfach alles ab, was sich bewegt? So eine Scheiße..." Sie schüttelte den Kopf und schaute in Richtung der abweisend aufragenden Mauer. An Sanders gewandt, fuhr sie fort: "Dann werden wir hier wohl 'ne Weile bleiben müssen... Hören Sie, wann haben Sie und die anderen hier zuletzt was gegessen? Wir haben ein bißchen was aus dem Lager auf der anderen Seite der Bucht mitnehmen können, bevor..." Sie blickte über die Schulter, deutete mit einer Hand auf die brennende Skyline hinter sich, und ihre Stimme erstarb.
"Gott, von hier aus sieht es sogar noch schlimmer aus... von Bondi Beach bis Greenacre, das ist wirklich..." Sie schüttelte den Kopf, wie um unwillkommene Gedanken zu vertreiben. "Und ich hab gehofft, über die beiden beim Radio noch ein paar Leute warnen zu können... das da drüben kann doch keiner überlebt haben...! Ich hoffe, sie waren irgendwo weiter draußen."
30.08.2012, 20:27
Streicher
Ihm fiel die Zigarette aus dem Mund und hinunter in die Massen von Untoten.
"Irish Streetbuster?", wiederholte er ungläubig und blickte dem Indonesen hinter her. [Nein, das kann nicht ...]
Er hatte doch selbst gesehen, wie das ganze Gebäude in dieLuft geflogen war, und wie man die Leute, die aus den Trümmern hervorgekrochen kamen kaltblütig erschossen hatte. Wie jeder Flüchtling einzeln niedergemäht wurde. Wie man in ihre Häuser eingedrungen war und die zu der Zeit nicht anwesenden im Schlaf erschossen hatte.
Und doch müssen einige überlebt haben. Wie kann das sein?
Vollkommen verblüfft lies er sich neben Tess auf den Boden nieder und rempelte sie dabei ausversehen an.
"Sie haben überlebt", sagte er fassungslos und starrte gerade aus, "Sie sind nicht alle tot."
Gottverdammt, das erfüllte ihn mit neuer Hoffnung. Nicht nur, dass es Überlebende der Attentate gab, nein, die hatten auch die Zombieapokalypse soweit überlebt. Scheiße, wenn er das hier überleben sollte, dann könnte er seine alten Freunde wiedersehen.
"Yihaaa!", brüllte er und hieb in die Luft.
Er musste nur überleben. Er musste überleben, die Kinder finden und sie dann nach Irland bringen. Zusammen mit seinen alten Kumpels würde er dann richtige Kerle aus ihnen machen.
Breit grinsend legte er Tess einen Arm um die Schultern und deutete dann nach Nordwesten.
"Dort meine Liebe, liegt meine Zukunft, die grüne Insel meines Herzens. Dort, werd ich mein Glück finden, erneut. Das ist mein Ziel." [Schieße ja man!]
Es war ihm egal wie schnulzig das klang, es war die Wahrheit.
30.08.2012, 21:00
Andromeda
Als Dani die Hand der anderen Frau sah, erschrak sie kurz und man konnte das Mitleid deutlich in ihrem Gesicht sehen, bis sie sich gleich darauf wieder gefangen hatte. Das letzte was die andere jetzt vermutlich wollte war Mitleid von einer völlig Fremden. Ohne weiter darauf einzugehen, drehte sie zwei Zigaretten und reichte eine der Asiatin. Nachdem sie sogar ein funktionierendes Feuerzeug aus ihrer Tasche gefischt und Yuki Feuer gegeben hatte, zog sie hingebungsvoll an der Zigarette, während ihre andere Hand unbewusst nach der Marke von Michail griff. Er hatte ihr Feuer gegeben, als sie das letzte mal einen Joint geraucht hatte... Nicht dran denken.
Stattdessen konzentrierte sie sich wieder auf die Frau neben sich. Sie war außerordentlich hübsch, daran konnte auch ihr abgerissenes Aussehen nichts ändern. Und doch hatte sie nichts Püppchenhaftes an sich, was nicht nur an der zerlegten Waffe neben ihr lag.
"Der Grund ist, dass du und ich hier sind. Und dass wir niemals die vergessen, wegen denen wir noch hier sind", antwortet sie Dani schließlich. Ein Moment der Stille folgte, in dem sie beide auf eine seltsame Art und Weise verbunden schienen, bevor Yuki weitersprach: "Vor allem dann, wenn die nicht mehr hier sind. Das muss reichen als Antrieb." Dani warf ihr einen langen, nachdenklichen Blick von der Seite zu. Zumindest hoffte sie, dass er so wirken würde, denn in ihr sah es ganz anders aus. Aber sie würde jetzt nicht in Tränen ausbrechen, trauern konnte sie später - hoffentlich - noch. Die Frau hatte recht, sie war es ihnen schuldig, jetzt nicht völlig zusammenzubrechen. Auch wenn sie Verräter in ihrer Gruppe mitschleiften. Wo war eigentlich Helena?
"Vor allem wenn die noch hier sind, die es eigentlich nicht verdient haben...", sagte Dani leise, so leise dass sie sich nicht sicher war, ob Yuki es überhaupt gehört hatte. Was tat sie hier überhaupt? Sie quatschte eine völlig Fremde an, und begann halbwegs tiefsinnige Gespräche zu führen. Ok, es gab schlicht nicht mehr viele, die keine Zombies waren, aber den letzten Satz hätte sie sich echt schenken können. Andererseits konnte sie auch gerade niemanden aus der Gruppe mehr sehen, mit der sie seit Tagen auf der Flucht war. Zuviel war passiert, zuviel war ungeklärt.
Irgendwo in ihrem Hinterkopf kam kurz der Gedanke hoch, dass ihr die Stimme der Asiatin bekannt vorkam, aber das konnte eigentlich nicht sein...
30.08.2012, 21:03
T.U.F.K.A.S.
"... die es eigentlich nicht verdient haben..."
Yuki zog an der Zigarette und versuchte krampfhaft, sowohl eine Reaktion auf den Spruch der Blonden als auch das Husten zu unterdrücken. Sie hatte seit 5 Jahren nicht mehr geraucht, vom obligatorischen Passivrauchen in Brisbanes Soldatenkneipen mal abgesehen. Aber in dieser Zeit musste man alles nehmen, was man an Befriedigung kriegen konnte - und wenn es nur ein Nikotinflash war, der sie wie ein Holzhammer ins Gesicht traf.
Worauf diese Frau anspielte, war Yuki nicht ganz klar. Gab es Streit, Verrat, Stutenbeißen? Sie wollte nichts damit zu tun haben. Wenn es Streit untereinander gab, musste die Gruppe das selbst klären - sowas lernte man bereits in der Grundausbildung und lernte es immer wieder im regulären Dienst. Sie musste es am eigenen Leib erfahren, nachdem sie im Rausch mit dem Freund einer Kameradin geschlafen hatte. Die Luft war dick und konnte nur durch ein halbwegs freundliches Sparring geklärt werden, das schnell zum "Legendären Catfight 2009" avanchierte, bei der sie und ihre Gegnerin den halben Fitnessraum und danach Yukis Stube zerlegten. Der Preis war recht hoch für ein Unentschieden: Drei gebrochene Rippen, ein stark überdehntes Knie und verstauchte Handgelenke war Yukis Bilanz, während ihre Gegnerin eine gebrochene Nase zu verzeichnen hatte und sich beim Flug in Yukis Kleiderschrank den linken Arm gebrochen hatte, vom Sachschaden mal ganz zu schweigen. Sie wusste noch, dass dieser Kampf Gesprächsthema Nummer 1 bei ihren männlichen Kollegen war. Fuck, wäre das nicht geschehen, hätte sie längst Seargant sein können. Was sie trotzdem nicht davon abhielt, Scout Sanders als einen Dienstgrad unter sich zu betrachten. Gute Soldatin, sehr loyal, mit hohem Tatendrang, aber vielleicht ein bisschen zu sehr Gutmensch für diese Art von Situation.
Wo war sie gerade noch gewesen?
Ah, ja, die Verräter-Sache, oder was auch immer die Frau neben ihr implizierte. Wie hieß sie eigentlich?
"Ich bin übrigens Yukari. Yukari Rothrock, kannst mich auch Yuki nennen.", sagte sie, streckte der Frau die rechte Hand aus und setzte das freundlichste Lächeln auf, was sie sich selbst im Moment abringen konnte.
"Dani. Dani Köhler. Kannst mich Dani nennen.", antwortete die Frau mit einem gewissen ironischen Unterton.
Köhler.
Der Name sagte Yuki was. Es war, als würde ein kleines Männchen in ihrem Kopf eine Glocke läuten, so laut fiel plötzlich der Groschen. Der Blick hellte sich langsam auf und sie bekam nur ein "Ihr seid... du bist..." heraus, was von Dani nur mit einem verwirrten Blick quittiert wurde.
Dann hörte sie eine vertraute Stimme von der Balustrade her. Sehr leise, etwas untergehend im Stimmengewirr der anderen Leute, aber dennoch verständlich für Yuki.
Sie schaute kurz von Dani weg, um an der Balustrade zu begutachten, wem die Stimme gehörte: Da waren Sanders, eine sehr streng aussehende Frau die aussah wie eine Mixtur aus Biologielehrerin und Klappse-Patientin und... Die Rothaarige von Willys Google-Suche-Einträgen.
"Entschuldige mich kurz, ich bin gleich wieder da.", sagte Yuki und stand wie von der Hornisse gestochen auf, um der Rothaarigen entgegen zu kommen. Den Kippenstummel schnippste sie beiläufig weg, während sie strammen Schrittes auf die Frau zuging und nur diese vertraute Stimme vernahm:
"Ich hoffe, sie waren irgendwo weiter draußen."
Sie blieb stehen, nur einen oder zwei Meter von der Frau entfernt. Es war, als sähe sie eine alte Freundin wieder, eine alte Bekanntschaft, jemanden der ihr all die Zeit nahegestanden hatte. Und dabei hatten sie nie ein Wort miteinander gewechselt. Mit halb geöffnetem Mund stand Yuki erst einmal da und sagte nichts, wartete auf eine Reaktion von der Rothaarigen. und sie bekam sie, als sie sich kurz losmachte vom Gespräch mit der Biologie-Lehrerin und Yuki zunächst ratlos ansah. Ein Lächeln formte sich auf dem hübschen Gesicht, und als Ellen gerade ein freundlich gehauchtes "Hi." herausgebracht hatte, da fiel Yuki ihr förmlich in die Arme und umarmte sie.
"Oh Gott, ich wusste einfach, dass wir uns irgendwann sehen werden!", schluchzte sie vor Freude, während Ellen, anscheinend immer noch etwas planlos im Schock, zaghaft die Umarmung erwiderte.
30.08.2012, 21:07
Viviane
Als sie nach Alistairs Freudenschrei von ihm die schwere Pranke auf die Schulter bekam grinste sie wieder verlegen. Sie freute sich mit ihm, konnte nicht anders. Aber diese plötzliche menschliche Nähe war irgendwie ungewohnt. „Is'n guter Plan Alistar, immerhin ist Irland so heimelig wie eh und je, wenn Crazy Willy Recht behält. Wieso also nicht.“
Nachdem sie sich mit einem winzigen Schluck die Lippen angefeuchtet hatte, gab sie Sanders die Feldflasche zurück. „Ist der Platz hier sicher oder sollen wir in Deckung bleiben und ruhig sein? Nicht das der Ire beim nächsten Sprung einen Kopf kürzer ist. Wir sehen vielleicht nicht so aus, aber es gibt nen Grund wieso wir es bis hierher geschafft haben. Vielleicht könnten Fawyer oder Helena oder sogar der Ire hier sie ne Weile auf ihrem Platz ablösen, ich kann das zur Not auch machen wenn sie ne Runde Schlaf brauchen - auch wenn ich nicht so aussehe, ich weiß wie man mit ner Waffe umgeht."
Ellens Stimme unterbrach ihren Gedankengang um die Sicherung des Lagers. "Hören Sie, wann haben Sie und die anderen hier zuletzt was gegessen? Wir haben ein bißchen was aus dem Lager auf der anderen Seite der Bucht mitnehmen können, bevor... Gott, von hier aus sieht es sogar noch schlimmer aus... von Bondi Beach bis Greenacre, das ist wirklich..." Sie nahm die Idee mit dem Proviant sofort auf – das sie nicht früher daran gedacht hatte. „Ellen hat recht, wie siehts bei ihnen mit Proviant aus? [Tess reicht Sanders eine volle Wasserflasche aus der Kiste und 4 Müsliriegel; sie versucht den gesundheitlichen Zustand von Sanders einzuschätzen – würde die Adrenalinspritze sie umbringen oder ihr dabei helfen wieder zu Kräften zu kommen; würde für letzteres auch Schlaf ausreichen?] Wir haben genug Proviant von drüben mitgenommen, da Ian – dieser Typ der aussieht wie ein unschuldiges Lämmchen – mal gemacht hat, was ich ihm gesagt hab. Wundern sie sich nicht, falls er sich als Anführer vorstellt, er denkt nur weil 4 von unsren Leuten ihn ganz nett finden, führt er unsren Trupp an. Ich lass ihn in dem glauben, bevor er irgendwen tritt weil er gefrustet ist.“
Tess schüttelte den Kopf. Sie wusste nicht wieso – aber Hölle, nachdem Helena begonnen hatte Selbstgespräche zu führen und sie die einzige verbliebene Staatsperson war, die sich um Gesetze scherte, erschien ihr der Anblick von Sanders wie eine himmlische Erscheinung. „Sagen sie, wenn ich zuviel rede. Ich... hab tausend Fragen, die mir auf der Seele brennen, aber sie scheinen hier ja wirklich ne Weile ohne Infos festzusitzen. Ich geb ihnen gerne sämtliche Infos über die Funksprüche, die ich mitbekomme hab oder die wir schriftlich festgehalten haben. Aber... Duty first, haben sie hier auf dem Dach Verwundete die ich mir mal anschauen soll?“
Dann stolperte wieder jemand gegen sie - es war Ellen die eine Frau mit asiatischen Zügen im Arm ... naja weniger hielt, als von ihr im Klammergriff umfasst wurde. "Oh Gott, ich wusste einfach, dass wir uns irgendwann sehen werden!" Wer zum Teufel war das Schlitzauge? Tess fragender Blick wurde von Ellen ebenso fragend erwidert.
30.08.2012, 21:25
Lynx
"Mein Bruder schläft. Er hat sich erkältet. Aber ich hebe ihm eine auf. Der freut sich bestimmt!" Clover warf einen kurzen Blick auf den schlafenden Jungen. Sie hatte keine Ahnung, wie man mit bloßem Auge erkennen sollte, ob jemand krank war oder nicht, aber wenn jemand nicht einmal aufwachte, wenn eine Gruppe von 16 Leuten plötzlich auftauchte, war das vielleicht nicht das beste Zeichen. "Hast du die ganze Zeit auf ihn aufgepasst?", fragte Clover den etwas älter aussehenden Jungen, und er nickte. "Du ganz alleine?"
Der Junge errötete ein wenig und nickte wieder. "Also Mama hat gesagt, dass wir aufeinander aufpassen sollen. Darum passen wir gegenseitig auf. Aber Josh passt schon manchmal ein bisschen mehr auf. Weil er schon so groß ist. Schon 8! Und ich bin erst 6. Wir sind auf einem Floß hierhergekommen. Das habe ich ganz alleine gemacht." Noah schwellte in kindlichem Stolz seine Brust und deutete auf ein kleines notdürftig zusammengezimmertes Gefährt aus Holz, dass am Strand lag. Für einen 6jährigen eine beachtliche Leistung.
"Und weil ich meinen Fuß verletzt habe und unser Ruder kaputt gegangen ist, ist Joshua ins Wasser gestiegen und hat das Floß bis hier her geschwommen! Er ist so schnell. Aber er ist krank geworden."
Noah machte ein besorgtes Gesicht und fügt leiser hinzu:
"Und jetzt passe ich darauf auf, dass er nicht noch kränker wird und ganz schnell wieder gesund ist."
Clover sah den Kleinen beeindruckt an. Die beiden hatten sich alleine und ohne Ruder bis hierher durchgeschlagen? "Ihr seid... wow! Da wird eure Mama bestimmt sehr stolz auf euch sein." Clover zögerte kurz. Wo war ihre Mutter? Sie wollte jetzt nicht unsensibel sein, und trotzdem brannte sie darauf zu fragen, was mit den Eltern passiert war. Aber nein, eines nach dem anderen. Das Wichtigste zuerst.
"Weißt du was, wir haben hier eine ganz tolle Ärztin bei uns in der Gruppe, vielleicht hat sie ja Medizin für deinen Bruder." Clover lächelte den Jungen aufmunternd an. "Und wenn er wieder wach ist, müsst ihr unbedingt Léo kennen lernen, das ist das Mädchen da hinten." Sie zeigte unhöflicherweise mit dem Finger auf Léo. "Und dann stelle ich euch noch Alistair vor, und Riley und Ian,..." Gut, Ian vielleicht nicht. Unbewusst ließ sie ihren Blick schweifen und entdeckte ihn, wie er vollkommen alleine etwas weiter weg vom Rest saß. Er sah ähnlich aus wie in dem Moment, in dem sie ihn im Royal Botanic Garden mit ihrem Gestammel überrascht hatte. Ein bisschen verärgert vielleicht.
Als Ian den Kopf leicht in ihre Richtung zu drehen schien, wirbelte Clover herum und sah wieder zu Noah. Ihr Herz klopfte, als hätte er sie bei irgendetwas ertappen können. Es konnte so nicht weiter gehen, sie musste mit ihm sprechen, so schnell wie möglich.
"Ich werde mal die Ärztin fragen, ob sie gleich herkommen kann, ja?", sagte sie lächelnd zu dem Jungen, der seinem Bruder gerade wieder über die Stirn fuhr. "Sie sieht vielleicht ein wenig grimmig aus, aber ihr braucht keine Angst vor ihr haben. Sie kennt sich aus und deinem Bruder wird es gleich wieder besser gehen. Sie sieht sich bestimmt auch dein Bein an."
Etwas zögernd wandte Clover sich zum Gehen. Irgendetwas an den beiden Jungen hatte sie innerhalb von kürzester Zeit dazu gebracht, sich große Sorgen um sie zu machen.
Tess hatte sich gerade mit dieser Sanders unterhalten und Clover wartete kurz ab, damit sie die beiden nicht unterbrechen musste. Relativ schnell, nachdem die Frau etwas sagte von Verletzungen und Scharfschützen und was noch alles, tippte die Sängerin Tess auf die Schulter. Obwohl sie inzwischen schon hin und wieder mit ihr zu tun gehabt hatte, flößte die schnippische Art der Ärztin ihr immer noch Respekt ein. "Ähm, ich wollte dich fragen, ob du dir die Jungen da drüben ansehen kannst?" Sie deutete auf Josh und Noah. "Der eine hat eine Erkältung, aber ich weiß nicht, ob es wirklich nur das ist. Der andere hat sich am Fuß verletzt, aber auch da weiß ich nicht, wie schlimm es ist. Es wäre wirklich toll, wenn du sie dir ansehen könntest. Die zwei haben niemanden, der sich um sie kümmert und... sie brauchen sich gegenseitig." Aus irgendeinem Grund hatte sie ein mulmiges Gefühl und sie sah Tess flehend und mit großen Augen an. Vielleicht taten die Jungen ihr einfach nur leid, aber sie würde auf jeden Fall später gleich noch mal zu ihnen schauen. Dann am besten mit Léo im Gepäck, die ja ungefähr im selben Alter war und es bisher immer noch geschafft hatte, allen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Tess versprach, sich die Jungen bald anzusehen, wollte aber ohnehin alle Leute, die sie hier neu getroffen hatten, untersuchen. Clover nickte, und während sie wartete, dass Tess ihre Runde machte, wollte sie noch etwas aus der Welt schaffen. Sie war nervös, ihre Beine fühlten sich zittrig an. Verdammt, beruhige dich. Sie wusste nicht, warum sie solche Angst davor hatte, mit Ian zu sprechen, oder zumindest redete sie sich es ein. Wenn er irgendetwas bemerkt hatte, wenn er ihre bescheuerte Aussage richtig gedeutet hatte, dann würde er ihr jetzt sagen, wovor sie am meisten Angst hatte: Dass er sie nicht mehr in seiner Nähe haben wollte.
Sie brauchte keine erwiderten Gefühle, sie wollte ihn auch niemandem ausspannen und sie wünschte sich nur, dass er glücklich war. Das einzige, was sie für sich selbst haben wollte war die Möglichkeit, jetzt noch in seiner Nähe zu sein und hin und wieder sein Lächeln sehen zu dürfen, das alle Probleme für einen kurzen Moment verschwinden ließ.
"Hey Ian." Ihre Stimme klang niedergeschlagener, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie räusperte sich. "Kann ich mich kurz zu dir setzen?" Sie hatte keine Ahnung, was sie ihm sagen sollte und sie wünschte sich, sie hätte sich einen Plan zurecht gelegt. Jetzt saß sie erst einmal nur stumm da, unfähig, irgendetwas zu machen.
30.08.2012, 21:40
Shinshrii
Während Tess Wasser und Müsliriegel aus der Kiste kramte, wandte Ellen sich zu der Asiatin um, die gerade zielstrebig zu der kleinen Dreiertruppe dazugestoßen war. Mit Yukis erwartungsvoll-ungläubigem Blick konfrontiert, zögerte sie kurz, sichtlich aus dem Konzept gebracht.
Einen langen Augenblick später setzten Verstand und Manieren wieder ein, und ein zögerndes, höfliches Lächeln überzog ihr Gesicht. "Hi..." begann sie und wollte eigentlich mit "... kennen wir uns?" fortfahren - aber da hatte fiel ihr schon ein Armvoll schluchzende Yuki um den Hals.
"Oh Gott, ich wusste einfach, dass wir uns irgendwann sehen werden!" Vollkommen perplex erwiderte Ellen die Umarmung vorsichtig, und tätschelte Yuki leicht verloren wirkend den Rücken, während sie über deren Rücken einen fragenden Blick mit Tess tauschte. Sie war sich fast sicher, die Frau noch nie im Leben gesehen zu haben, aber irgendwie... irgendwie kam sie ihr doch bekannt....
"...dass wir uns irgendwann sehen werden!"
"Oh mein Gott... die Stimme... Yuki?" Das bestätigende Nicken, dass sie mehr fühlte als sah, und die sie noch einen Tick fester drückenden Arme waren Ellen Bestätigung genug. Aus voller Kraft erwiderte sie jetzt die Umarmung, und spürte wie ihre Augen feucht wurden. Zig Tage unter Untoten, in den Ruinen der Zivilisation, gestorbene Kameraden links und rechts des Weges - und ausgerechnet in diesem Moment ließ sie in Tränen ausbrechen? Ha. Verrückt.
"Ich fass es nicht, ich dachte ihr wärt... es ging alles so schnell nach dem Funkspruch... habt ihr mich gehört? Das Ding hat dermaßen gerauscht, ich dachte schon..." brabbelte sie vor sich hin, Tränen in den Augenwinkeln. Als sie hochsah und Tess' noch fragenderen Gesichtsausdruck bemerkte, riß sie sich mit Mühe weit genug zusammen um einen halbwegs zusammenhängenden Satz zustandezubringen. "Das ist Yuki, Tess. Yuki! Du weißt schon, aus dem Radio?" Sie löste sich ein Stückchen aus der Umarmung, um Yuki anschauen zu können. "Ich fass es nicht... ihr habt es tatsächlich geschafft! Wie seid ihr da rausgekommen? Und wo ist eigentlich Wi..." Der Schatten, der plötzlich über Yukis Gesicht huschte, ließ in Ellen eine schreckliche Ahnung aufkommen. "Oh... oh nein..."
30.08.2012, 21:47
Daen vom Clan
Sanders versuchte offensichtlich die Rührung und die Gier zu unterdrücken, als sie das Essen sah und sehr zaghaft griff sie danach.
Als sie sie dann aber in den Händen hielt, riss sie die Verpackung recht undamenhaft doch pragmatisch auf und kaute mit großem Genuss.
"Hölle, muss Ewigkeiten her sein. Hatten nie viel gehabt, haben alles immer den Kindern gegeben...", raunte sie kauend und damit nuschelnd.
Dann sah sie die Ärztin ernst an.
"An Verletzungen haben wir hier genug. Jeder hat seine Blessuren abbekommen, aber alle Verletzungen zusammengenommen, würden wir nicht auf eine Leiche kommen. Das ist die gute Nachricht."
Sie nahm einen tiefen Schluck von der Feldflasche, dann lächelte sie ein wenig erfrischter.
"Aber fragen Sie die Leute lieber selbst. Ich kann nur schlecht mit Menschen. Und...halten Sie den Kopf unten. Wir wissen, dass die Garde Scharfschützen hat und unendlich Muniton.", warnte sie flüsternd.
30.08.2012, 22:08
Andromeda
Yuki überhörte ihren letzten Satz, ob mit Absicht und nicht, war unerheblich. Sie schien ohnehin gerade mehr mit der Zigarette beschäftigt, so wie sie das Gesicht verzog, sie schien eigentlich nicht zu rauchen. Schließlich stellten sie sich einander vor. Yuki? Wo zum Henker... Yuki!
Sie sah die andere nur verwirrt an.
"Fuck. Scheiße! Nicht wirklich??"
Als Dani das stammelte, marschierte Yuki schon auf Ellen zu und umarmte diese überschwänglich. War sie eben noch so gefasst, schien sie jetzt den Tränen nahe. Aber wie zur Hölle kam Yuki hierher? So lange war es doch nicht hergewesen, dass sie die letzte Sendung gehört hatten, oder doch? Dani fehlte inzwischen jegliches Zeitgefühl. Aber ihr Gedächtnis hatte sie nicht betrogen, sie wußte doch dass sie die Stimme gekannt hatte. Leicht benommen folgte sie der Asiatin und beobachtete nur still die Szene.
30.08.2012, 22:16
T.U.F.K.A.S.
Bei all der Freude, die sie in diesem Moment empfand, war auch dieses ungute Gefühl, dass sie am liebsten Ellen Willy vorgestellt hätte. Sie hätten sich bestimmt super verstanden: Hi, Ellen! Das ist mein Kumpel William Stern. Er mag Kinder - aber nicht so pädo-artig - und er ist ein echt netter Kerl, wenn er nicht gerade seine 5 Minuten hat in denen er denkt, die Welt wäre gegen ihn. Hab ich schon erwähnt, dass er von nichts anderem gesprochen hat als seiner Tochter, die ebenfalls beim Militär ist? Der einzige Grund, warum er sich überhaupt den Militärkanal abgehört hatte? Und hab ich schon erwähnt, dass er nicht einmal was furchtbares getan hat, als er deine Bilder bei Google sah. Hättest ihn sehen müssen. War goldig. Er hat nur gegrinst und mit dem Kopf genickt, so als wolle er "Jupp, die nehm ich" sagen wollen. Aber nicht wie eine Prostitu-nicht dass ich denke du wärst eine, aber halt so einfach - weißt du? Als Freundin.
Sie bekam nicht ein einziges Wort heraus davon. Da war nichts, keine lustige Ironie, kein Gelächter, da waren nur vier Worte:
"Er...", sie stockte kurz und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen, "Er wollte nicht gehen."
Das nahm Ellen sichtlich mit, die beim Klang dieser Worte nur die Hände vor den Mund hielt und Yuki traurig ansah. Sie konnte es nicht dabei belassen, so wie es aussah. Und so sehr es ihr auch wehtat. Und die Freude wich nciht komplett zurück, aber sie wich stark genug zurück, als dass ihr schmerzhaft etwas bewusst wurde. Und zwar mehr als bloß der scheiß Durchschuss in die Schulter, den sie sich auf dem Weg hierher eingefangen hatte und - wahrscheinlich durch die starke Umarmung - wieder anfing höllisch wehzutun.
"Willy ging runter, um seiner Mum zu helfen.", fing sie an und verzog das Gesicht, teils vor Schmerz, teils vor Trauer, "Aber da war sie bereits eine von denen. Biss ihn. Dann kamen die verkackten Bomber und haben alles plattgemacht."
Sie sah kurz hinter sich. Dani stand etwas fassungslos da und schaute sie nur stumm an. Huh, und sie hatte sich schon beobachtet gefühlt. Die rechte Hand wanderte langsam zum links im Schulterbereich angelegten notdürftigen Druckverband, den Sanders ihr vorhin angelegt hatte. Feucht. Es blutete wieder. Was für ein super Preis dafür, dass sie-
"Er hat gesagt, ich solle gehen. Ich wollte nicht von seiner Seite weichen. Aber er zwang mich fast dazu zu gehen.", erzählte sie weiter.
"Ich... ich..." Wehe, du heulst jetzt schon wieder!
"Ich hätte ihn nicht zurücklassen dürfen.", schloss sie in aller Ernsthaftigkeit ab, nachdem sie sich kurz geräuspert und gefangen hatte. Sie würde nach dieser Sache, wie auch immer sie enden würde, Zeit haben um zu trauern. Jetzt gerade konnte sie nichts weiter tun, als das, was sie Dani gesagt hatte: Einfach da sein. Und dran denken warum sie da war und nicht der, der es wahrscheinlich eher verdient hatte.
"Ich bin also abgehauen, geflohen, in 'nem Hummer-Jeep. Sah hinter mir das Gebäude in Flammen aufgehen."
Wie eine orangefarbene Fontäne wandern die Explosionen den Turm hoch, bis sie an der Spitze ankommen und Willy verschlucken.
"Bin dann irgendwann Richtung Norden gefahren, zum Hafen und so. Wurde dann überrascht von irgendwelchen Miliz-Arschlöchern, die meinen Wagen zu Klump geschossen haben. Hab' sie gut aufgemischt. Soll noch einer sagen ich wäre mit 'ner halben Hand eine scheiß Schützin.", sie lachte kurz auf, um danach wieder ins Ernsthafte zu verfallen, "Ich hab' sie glaub ich alle erwischt, sechs Stück. Hab' aber was abgekriegt.", sie deutete auf die schmerzende linke Schulter, auf die sie immernoch die rechte Hand hielt, "Und dann war ich hier, nach einem nervigen Fußmarsch. Hat mich ein bisschen aufgepäppelt.", hier nickte sie dem Corporal respektvoll zu, bevor sie sich abwechselnd der Biologie-Lehrerin und Ellen zuwandte. "Wie ist es euch ergangen, Ellen? Ich hatte mich an mehr Namen erinnert, sehe hier aber vielleicht 15 Leute von etwas mehr als 20..."
30.08.2012, 22:18
Mephista
Unglaublich war das Feuerwerk gewesen. Der gesamte Landzug, von dem sie wegpaddelten, eingehüllt in orange-roter Flammen, die wie im Tanz gen Himmel flackerten. Wie ein Äffchenbaby bei seiner Mama hatte sich das Kind an Tess festgeklammert während der Bootsfahrt und leise vor sich hingesummt. An die Ereignisse, als sie das Zielufer erreichten, konnte sie sich in der Hektik kaum noch erinnern, doch nun war sie hier, mit den anderen und auch ein paar neuen Gesichtern, auf diesem Dach. Clover hatte sie herzlich umarmt und auch die Kleine war unglaublich froh, sie wieder in die Arme zu schließen. Nach einer kleinen Weile löste sie sich dann von ihr, denn sie wollte sich auch nach ihren anderen Freunden schauen. Sie kam bei Alistair und Tess an, von denen sie für die Sache mit Onkel McCoBlubbser und Onkel Maddox gelobt wurde.
"Das hast du verdammt nochmal gut gemacht Kleines, du machst den Kobolden alle Ehre.
Dafür hast du dir den Titel des Mutigsten Kobolds aller Zeiten redlich verdient."
Die Kleine grinste stolz. Mutigster Kobold alles Zeiten- das war echt was!
„ Unser Kobold hier is'n echter Held.“.
Ihr Grinsen wurde immer breiter, doch die Großen wollten jetzt lieber miteinander redden und, noch viel wichtiger, Léo schauen, ob es Riley, Álvaro und Campanilla gut geht.
Schnell hatte sie ihn gefunden und rannte auf ihn zu. Zur Begrüßung umarmte er sie fest und meinte:
"Ich bin froh, dass du es geschafft hast, ich hatte Angst um dich. Hier, da ist Alváro, ich hoffe es geht ihm gut, ich habe versucht so gut wie möglich auf ihn aufzupassen.“
Strahlend griff sie nach ihrem Plüschaffen, drückte ihn ganz fest an sich und erwiderte: Ihm geht es blendend und er hatte gar keine Angst mit Dir gehabt. Nur ein paar mal ein bisschen wenig Luft, weil Du ihn so fest gedrückt hast, doch das heißt ja nur, wie sehr Du ihn liebhast…Oh danke, Riley, Du bist einfach klasse!
Sie schmiegte sich noch einmal fest an ihn, legte dann ihre Umhängetasche wieder um und nahm ihn bei der Hand. Sie schaute sich um, nach den Leuten, die sie nicht kannte. Da war eine hübsche Asiatin und zwei Jungs(zu den zweien musste sie früher oder später unbedingt hin!), bei denen Clover anscheinend bis eben gewesen war, die sich jetzt aber zu Ian gesellte. Zu ihm wollte sie dann endlich auch einmal, doch schien es, als ob die Beiden über was Wichtiges reden würden und jetzt wollte sie erstmal neue Leute kennenlernen- mit Riley! Duu-uu? Ich glaube, wir sind hier jetzt ein paar mehr, wollen wir nicht schauen, wer die Neuen sind? Die wollen so einen Lieben wie Dich bestimmt ganz dringend kennenlernen!
Das Mädchen lächelte zu ihm hoch und war gespannt, wer hier noch alles sein würde!
30.08.2012, 22:22
Caro
Helena McAldrin schlurfte ein wenig verloren über das Dach.
Die Gruppe war damit beschäftigt die vor ihnen angekommen zu begrüßen und kennenzulernen, sie legte allerdings nicht direkt wert darauf, sofort alles und jeden zu beschnuppern. Im Gegensatz zu Machete der quirlig durch die Gegend lief, hechelte und sich seines Hundelebens erfreute. Er verstand vermutlich nicht wie ernst die Lage um sie herum war und irgendwie wünschte Helena sich gerade in den Kopf des Rüden hinein, vielleicht hätte sie dann zumindest ein wenig Ruhe vor dem Chaos um sie herum.
Machete störte sich nämlich nicht im geringsten daran wo er war, bei wem er war... vermutlich störte Machete nichtmals ob er war. Er schaute nur treudoof in die Versammlung von Menschen hinein. So wuselte er freudig umher und begnügte sich damit mit seinem Schwanz durch die Luft zu wedeln.
Helena hingegen lehnte sich lieber an die Ballustrade... schaute nachdenklich auf die gigantische, unüberwindbar scheinende Mauer. Irgendwie mussten sie da durchkommen, irgendwie.
Aus der Entfernung hörte sie nur ein erstaunt freudiges "Geil, da ist ja ein Hund!"
"Verdammt, hat irgendjemand eigentlich bereits eine Idee wie wir weiterkommen sollen? Die Typen lassen doch nichts und niemanden in Sichtweite."
30.08.2012, 22:40
Viviane
Keine Bisse? Sie fragte nicht. Die taffe Schützin hatte weißgott genug gesehen. „Sie werden lachen, ich kann eigentlich auch nicht gut mit Menschen. Aber... diese Scheiße hier verändert einen. Wir reden nachher weiter, wenn sie etwas Ruhe hatten. Ich seh mir die andren Mal an. Wir 16 sind ganz gut aufgestellt. Wir haben hier noch nen Haufen Trockenfutter, sogar ne Packung Peronin [die sie der Scharfschützin auch gleich in die Hand drückt] essen sie soviel sie wollen - wir sind jetzt eben ein noch größeres Team und das wir heißt das alles für alle da ist. Vor allem für taffe Leute wie sie. McCormack meinte zwar im letzten Funkspruch, er habe hier einen taffen Späher sitzen, der uns helfen würde, aber sie sind besser als alles was ich erwartet hätte, Sanders.“
„Leute, wir haben Scharfschützen der Garde da drüben. Haltet die Köpfe unten – sonst sind sie weg. Und ruht euch aus, das habt ihr euch verdient.“ Hatte sie das letzte wirklich gesagt? Egal. Sie winkte Helena, die miesepetrig dreinblickend an der Balustrade lehnte zur Schützin heran. „McAldrin, übernehmen sie die Deckung für unsre Truppe, wenn Sanders sie kurz einweist? Wir habens erstmal nicht eilig weiterzukommen, wir alle sollten zusehen das wir unsre Reserven auftanken. Und Sanders sollte sich jetzt erstmal hinlegen dürfen - und damit meine ich nicht auf dem Bauch, mit den Augen durch eine Zielvorrichtung blickend. Die Lage besprechen wir später, es ist mitten in der Nacht, da sehen wir sowieso nicht viel von dem was da draussen los ist. Sagen sie ihr worauf sie schießen soll und sie wird’s tun, Helena ist ne verdammt gute Schützin." Tess nickte Helena erneut respektvoll zu, nachdem sie ihre Bitte vorgetragen hatte. "Wir reden später weiter, wenn sie geschlafen haben. Aber eins noch - was sind das für Gebäude hier links von uns? Meinen sie ich könnte mir zumindest auf der rückseitigen Wand die Beine vertreten, da wo die Leiter ist ohne ins Visier der Schützen zu kommen? Ich mags nicht wenn es zugeht wie in einem überfüllten Kreissaal. Vor allem nicht wenn ich... versuch nen klaren Kopf zu kriegen.
Saubere Schüsse. Präzision. Sie wollten definitiv keine Überlebenden.
Es wurde Tess so langsam klar, das die Lage beschissener war, als sie sich es grade eingestehen wollte.Diese scheißverfickten Nationalgardistenschweine! Wenn sie diesen Maddoxx in die Finger bekam würde sie mit ihren Fingernägeln Hackfleisch aus ihm machen. Aber der Zorn hielt sich nur kurz, zu stark war die Trauer und der Verlust um die Toten.
"Wir haben … ausser dem Tod soviel anderes gesehen, was irgendwie noch nicht in meinen Kopf gesackt ist und...“ Sie schluchzte, fing sie aber wieder, bevor die Tränen flossen. „Zu allem Übel ist jetzt auch noch Crazy Willy draufgegangen, weil diese Scheißtusse von Yuki es nicht für nötig befunden hat ihm das Scheiß „DUTY“ dahin zu stecken wo es hingehört. Er hätte sie umlegen sollen, diese scheißschlitzäugige Verräterin...“ Es war nicht die Musik die ihr fehlte. Nicht die Nachrichten. Sondern einfach nur der Hauch, der Schein von Normalität – unterbrochen von Schüssen im Hintergrund, überspielt von australischer Musik. Normalität. Ein Anker in diesem Chaos das ihr drohte alles unter den Füßen wegzuziehen. Aber auf den Booten blieb das Radio stumm. Crazy Willy war zum letzten Mal auf Sendung gegangen. Scheiße.
Ellens Stimme holte sie wieder auf die Beine, nachdem sie Helena und der Schützin nochmal kurz zugenickt hatte und sich einige Müsliriegel und Wasser gekrallt hatte für die andren Flüchtlinge – sie war sich sicher das sie 50$ darauf wetten konnte wer hier heute nicht schlafen würde. Und das war nicht Ian. Sondern sie. "Das ist Yuki, Tess. Yuki! Du weißt schon, aus dem Radio? Ich fass es nicht... ihr habt es tatsächlich geschafft! Und wo ist eigentlich Wi..." Sie wollte sich schon desinteressiert wegdrehen, einfach weil in ihrem Kopf alles durcheinanderwirbelte - die Bomben, die Scheißbomber die sie um ein Haar aus dieser Welt in die nächste gesprengt hatten - als sie Yukis Worte aufschnappte. Die Wunden der Halb-Asiatin sah sie nicht, sie hörte nur was sie hören wollte – Aus Ellens Mund und dann aus Yukis Mund. Willy. Crazy Willy. Tot. Und die Stimme dieser Yuki war eindeutig die von... der Yuki!
"Willy ging runter, um seiner Mum zu helfen... Dann kamen die verkackten Bomber und haben alles plattgemacht. Wie ist es euch ergangen, Ellen? Ich hatte mich an mehr Namen erinnert, sehe hier aber vielleicht 15 Leute von etwas mehr als 20..."
Tess war mit zwei Schritten bei Ellen und Yuki und hieb der Radiomoderatorin - einer Soldatin des ADF und einer Bewaffneten und noch dazu Verwundeten - erstmal volle Kanne mit der Faust ins Gesicht. "Das ist dafür das du dir dein Scheiß "DUTY" nicht sonstwohin gesteckt hast, Yuki, und ihn allein gelassen hast, ••••••••." Einen Atemzug später umarmte sie die Halbasiatin - wiederwillig, aber impulsiv und stürmisch. "Und das ist dafür, das Willys letzte Worte an dich gerichtet waren. Und das diese drei Worte wohl nen Grund gehabt haben müssen. Fuck Yuki, willkommen im Team." Dann drückte sie der Verwundeten einige Müsliriegel und eine Flasche Wasser in den Arm und machte sich rar, weil der Gedanke an Willy die Tränen in ihr hochsprudeln ließ wie ne Limofontäne in einer Spritewerbung - aber sie kam kaum drei Schritte weit, da tippte sie Clover an. Tess zuckte daraufhin erstmal zusammen und musste sich zurückhalten dem Engel keine im Affekt zu scheuern. „Ja, Gott Clover, hab ich ein Schild umhängen auf dem „betatsch mich, ich steh drauf“ steht?
Kaum hatte Clover den ersten Satz gesatz gab Tess auch schon nach. Sie wollte einfach nur ihre Ruhe... sich irgendwo alleine verkriechen um runterzukommen.„ "Ja und ich seh mir die Kleinen an, aber du bist doch super im betüdeln, wieso kannst du sie nicht auf Trab halten? Und eine Erkältung und ein Wehweh am Fuß sind unsre geringsten Probleme, Sugar.“ Dann der Kulleraugenblick. Sie hasste Clover in diesem Moment. Aber nicht so sehr wie sich selbst, als sie nachgab. „Ja ich seh gleich nach den beiden wenn ich gleich eine Runde mach. In Ordnung?“ Clover nickte und schien zufrieden. „Schön. Wo war ich?“ ... dann suchte sie nach Dob. Um ihm was zu rauchen abzuschwatzen? Vielleicht. Um ihn zu umarmen, wie Alistair sie umarmt hatte und wie sie eben Yuki umarmt hatte? Eher nicht... aber sie wusste es selber nicht so wirklich. Aber sie wusste – bevor sie wieder ein Kind an der Backe hatte, das sich an sie klammerte wie ein verlorenes Koalababy, brauchte sie was zu rauchen.
Die dunklen Augen vom älteren Jungen leuchteten fiebrig, Tess brauchte kein Thermometer um festzustellen das der Junge Fieber hatte. Joshua schlief, aber seine Augen flatterten sanft und ab und zu, als hätte er Alpträume. Wie lange war das schon so? Der Kleine mit den eindringlichen Augen, der bei Leo und Riley stand verzog nur den Mund, als zwei Fremde sich seinem Bruder näherten und blickte eingeschüchtert auf den breitschultrigen Iren. Der Ire war ihr gefolgt - oder wollte er selber nach dem Rechten sehen? Sie wusste es nicht. Tess winkte ab und deutete mit Blick auf den Kleinen, mit dem ausgestreckten Daumen auf den Iren. „Der tut nix, der will nur spie... hei!“ Alistair war an ihr vorbeigeprescht und packte den Älteren an den Schultern um ihm eindringlich in die Augen zu blicken, die eben wieder leicht flatterten und sich leicht geöffnet hatten. „Alistair, lass den Jungen los, der braucht Ruhe...“ Als keine Reaktion kam zuckte sie nur mit den Schultern und wandte sich an den alten Mann in Strickjacke der zu schlafen schien. Sollte der doch machen was er wollte. Bitte. Wenn der Junge dran glauben musste, wäre immerhin sie nicht schuld sondern der Ire, der ihn hielt wie einen jungen Welpen.
"Sir? Entschuldigen sie, das ich sie aufwecke, aber mein Trupp ist eben hier angekommen und ich hab hier einige Rationen für sie. Und ich bin Ärztin und würde mich gern sofort um ihre Wunden kümmern."
30.08.2012, 22:45
Ty Ni
Noah
So schnell die freundliche Frau gekommen war, so schnell war sie auch wieder weg. Und dabei hatte er total vergessen sie nach ihrem Namen zu fragen. Das würde er bei Gelegenheit nachholen.
Noah war froh, dass sich so eine nette Person in der Gruppe befand. War der Rest der Gruppe auch so? Und eine Ärztin war auch dabei! Das war so toll! Dann konnte sie Joshua wieder gesund machen!
Noah war jetzt noch gespannter auf diese Léo, wie die Frau sie genannt hatte. Da, sie hatte kurz rübergeschaut! Er wollte jetzt zu ihr und sie kennenlernen.
Vorsichtig stand der 6jährige auf ohne seinen linken Fuß zu belasten und deckte seinen großen Bruder mit seiner Jacke zu. Dann hüpfte an die Wand gestützt zu dem Jungen [Riley] und dem Mädchen mit dem Plüschaffen.
"Hallo." sagte er und strahlte die beiden an. "Ich heiße Noah und ihr? Also du heißt Léo, das hat mir die nette Frau mit den Schokoriegeln schon gesagt." er deutete auf Clover.
"Aber ich kenne ja noch nicht den Namen von dir [Riley] und dem Affen." Er sah Álvaro bewundernd an.
Joshua
Joshua hustete im Schlaf und runzelte die Stirn. Seine Hand glitt an die Stelle wo kurz zuvor noch sein Bruder gesessen hatte.
Er murmelte in seinem Fiebertraum leise vor sich hin.
"nnnh.. Noah? Ich kann noch schwimmen... wir sind gleich da...finden sie..."
Der Junge wurde immer unruhiger, wachte aber nicht komplett auf.
30.08.2012, 23:16
Mephista
Noch einmal schaute die Kleine in Richtung der beiden Jungs, doch da lag nur noch einer mit einer Jacke über seinen Körper. Neugierig sah sie sich nach dem anderen um. Da! Er hupfte ganz lustig an der Wand entlang-direkt auf sie zu. Als er schließlich vor ihnen zu ende gehoppelt zum Stehen kam, strahlte er sie mit einem freundlichen "Hallo." an.
Léo strahlte zurück, sie fand es total schön, dass hier auch mal Jemand war, der in ihrem Alter war. Und dann gleich im Doppelpack! Das Kind vor ihnen war ein bisschen kleiner als sie und hatte umwerfend blau-grüne Augen, die das Mädchen fasziniert betrachtete.
"Ich heiße Noah und ihr? Also du heißt Léo, das hat mir die nette Frau mit den Schokoriegeln schon gesagt." er deutete auf Clover. Hey, Noah! Du hat einen echt tollen Namen, find ich! Sie drehte ihren Oberkörper rythmisch um die Achse, so dass ihre Arme und damit auch Rileys Arm leicht umherwedelten. Ein Nicken in die Richtung ihrer Sänger-Freundin folgte: Das ist Clover und sie ist wirklich suuuuuuuuuuuper nett und kann irre gut singen! Und das hier sie ließ Rileys Arm noch mehr schlackern: ist Riley, und er ist ein ganz, ganz Lieber. Er hat vorhin total toll auf Álvaro aufgepasst, das ist mein bester Affenkumpel und er möchte Dich auch kennenlernen!
Mit einem Affenschlenker landete das Plüschtier in Noahs Armen. Léos Blick wanderte zu seinen Füßen und ihr fiel auf, dass er eigentlich nur auf einem von ihnen stand. Kleine Sorgenfältchen bildeten sich auf ihrer Stirn, als sie mit dem Finger auf sein Körperteil zeigte und ihn dann aus ihren braunen Kulleraugen groß ansah. Ist was mit Deinem Fuß nicht in Ordnung? Hast Du ihn Dir wehgetan?
Er sah hoch. "Hey Ian. Kann ich mich kurz zu dir setzen?" Er nickte nur sanft und Clover setzte sich schräg neben ihn.
Warum? Warum setzt du dich zu mir?Ian sah sie eine Weile an, hatte so unfassbare Angst, dass sein Blick zu aufdringlich wirken würde, dass er irgendetwas falsch machen würde. Du hast dir etwas vorgenommen. Aber jetzt? Wann sonst? Willst du, dass es zu spät ist? Einige Male sah sie so aus, als würde sie den Mund öffnen wollen, aber das bildete er sich wahrscheinlich nur ein. Hör auf, sie anzustarren.
Obwohl diese Situation ihn fertig machte, ihn leiden ließ und sein Herz unter dem Hemd wieder ausrastete, fühlte er sich das erste Mal seit sie auf dem Festland waren nicht komplett schlecht. Sie war da. Sie lebte. Und das machte alles besser.
Sein elfter Geburtstag. Ian war immer schüchtern gewesen und hatte nicht viele Freunde. Aber die paar, die er hatte, waren toll. Und sie waren alle da gewesen. Nach und nach wurden sie abgeholt. Allesamt hatten sie länger aufbleiben dürfen, nur wegen seinem Geburtstag. Als er auch Keanu an der Tür verabschiedet hatte und herzhaft gähnte, legte seine Mom ihm die warme Hand sanft auf die Schulter. So, wie sie es immer tat, wenn es Zeit für das Bett war. Mit schweren Beinen vom vielen Tanzen und Spielen stieg er die Treppen hoch, stürmte in Endspurtmanier in sein Zimmer und warf sich auf's Bett. "ERSTER!!!", rief er glücklich und sah, wie sie hinterherlief. "Das gibt's doch nicht! Sag mal - willst du deine Mutter nicht auch mal gewinnen lassen?" Sie lachte, setzte sich schwungvoll auf die Bettkante und kitzelte ihn, was ihn wild strampeln und lachen ließ. Erst nach einer ganzen Weile hörte sie auf. Völlig außer Atem sah er sie immer noch freudestrahlend an. Wieder gähnte er. Der Tag war schön gewesen. Aber auch anstrengend. "So, ich mach jetzt das Licht aus... und du schläfst, ja?" "Jaaa, Mamaaa! Das musst du nicht immer sagen! Ich mach' das sowieso!" Sie beugte sich zu ihm herunter und küsste ihn auf die Stirn. "Ich hab' dich lieb!", hauchte sie und stieg von seinem Bett, schlich zur Tür. "Mamaaa... was heißt Liebe?" Er erinnerte sich an seine Freundin Veronica, die ihm vor ein paar Stunden im Wandschrank gesagt hatte, dass sie ihn lieben würde, als sie 'Sieben Minuten im Himmel' spielten. Dann hatte sie ihn geküsst. Seine Mutter hatte nun schon nach der Türklinke gegriffen und ließ ihre Hand wieder herunterrutschen, drehte sich zu ihm um. Während sie wieder an sein Bett trat, begann sie, zu erklären: "Du weißt doch, dass Mama dich lieb hat... und du hast doch auch Mama lieb?" Er nickte kurz und sie fuhr fort. "Das heißt einfach, dass man jemanden ganz doll mag... und Liebe... heißt auch, dass man jemanden mag... nur irgendwie anders." "Ich weiß - ich bin doch kein kleines Kind mehr. Aber ich versteh' das nicht." Sie seufzte lächelnd und stupste seine Nase mit dem Zeigefinger an. "Wenn du jemanden liebst, dann möchtest du alles für ihn tun. Du möchtest, dass es der Person immer gut geht und es fällt dir schwer, an etwas anderes zu denken. Du liebst nicht einfach irgendwen, du liebst eine ganz besondere und bestimmte Person." Sie machte eine kurze Pause und wischte ihm die verschwitzten Haare aus dem Gesicht, ging zur Tür und schaltete das Licht aus. "Und wenn du jemanden liebst, dann weißt du es!"
Mehr als zwölf Jahre war das her. Und der Mensch, der ihn mit diesen Worten - und mit so vielen anderen - prägte, war tot. Eine kühle Nachtbrise pfiff über das Dach und ließ eine leichte Gänsehaut auf seinen Armen zurück. Wieder der Blick zu Clover. Es fiel ihm leichter. Es war der richtige Blick - und egal, wie sie dazu stehen würde... egal, wie unerreichbar sie für ihn war... allein das Wissen, die Person gefunden zu haben, von der seine Mutter gesprochen hatte, machte ihn glücklich.
"Clover!", sagte er und rutschte dabei direkt neben sie. "Ich... das ist... ich hab' das nie einem Menschen gesagt, einfach... weil es eben nie gepasst hat!" Kleine Zweifel beschlichen ihn. Warum war das so hart? Was kommt als nächstes? Na los - sag ihr, was du fühlst, aber dass ihr nicht zusammen sein könnt, weil du Spiderman bist. Ein kurzes Grinsen, welches sich augenblicklich zu einem liebevollen Lächeln verwandelte, als er ihr ganz bewusst in die Augen blickte, seine Hand nach vorne streckte und ihre berührte, sie umfasste, sein Herz dabei ausschlüpfen und nicht mehr in seiner verdammten Brust bleiben wollte. Dies war der Moment. Der Moment, der seinem Leben nicht irgendeinen Sinn gab, sondern DEN Sinn. Der Moment, in dem all die Stränge seines Lebens - alles was er jemals für Richtig gehalten hatte, alle Dinge, an die er jemals geglaubt hatte - zusammenliefen. "Um mich herum geht alles kaputt. Menschen sterben, Menschen morden, die Welt zerfällt, alles geht kaputt... aber ich erwische mich dabei, wie ich glücklich bin - wegen dir!"
Er genoss diesen Moment so sehr, genoss den sanften Wind, der ihr funkelndes Haar so herrlich zum Wehen brachte, genoss ihre zarten, weichen Hände, die er unter seinen zitternden Fingern spürte, genoss, dass er in diesem Moment nichts von all dem Schmerz fühlte und nur die eine Person wahrnahm, die für ihn in so kurzer Zeit die Wichtigste geworden war. Er genoss, dass er nicht zu spät kommen würde, um zu sagen, was er fühlte.
Alistair hatte den Jungen gepackt und starrte ihm gebannt in die Augen. [Nein, das kann nicht sein!]
Er zitterte leicht. Wieso zitterte er? Konnte es denn möglich sein, waren das etwa?
Er drehte sich um und blickte zu dem anderen Jungen, dann wieder zurück zu dem anderen. Er sah verängstigt aus, verängstigt und krank. Dann fiel dem Iren das Bild auf, dass das Kind fest in seinen kleinen Händchen hielt, das Bild das ... er erkannte es erst nicht richtig, da es auf dem Kopf war, doch dann ... die Tatoos, diese Augen, dieses Gesicht. Das war Abby, ohne Zweifel!
Wieder starrte er dem Jungen in die Augen. Er zog ihn ohne Vorwarnung an sich, schien ihn aus Freude fast zu erdrücken. Tränen schossen seine Wangen hinunter.
"Ihr seid es", sagte er glücklich und irgendwie schluchzend. [Du heulst schon wieder Alistair!]
Aber dieses Mal war es ihm egal. Sein Griff lockerte sich, auch wenn er den Jungen noch ewig halten konnte. Alistair konnte einfach nicht mehr, die Tränen flossen und flossen, er heulte förmlich vor Freude, und sah dabei über glücklich und gerührt aus.
Wieder schaute er auf das Bild. Es sah alt aus, hatte ein paar Flecken und war ein wenig zerknittert, doch für ihn war es das schönste Bild, dass er jemals gesehen hatte. Mit der Mütze wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht, auch wenn direkt darauf neue hervorquollen.
"Ihr seid die Kinder von Abby", presste er dann hervor, "ihr seid Joshua und Noah, nicht?"
Er lockerte den Griff um den Jungen und sackte zusammen.
"Ich hab euch tatsächlich gefunden, ich habe ...", er wischte sich wieder über das Gesicht.
Dann fiel es ihm erst ein. Sie wussten nicht, dass Abby ... sie wussten nicht das ihre Mutter ...
Sein Blick wurde wehleidig, trauernd.
Wie sollte er zwei so kleinen Kindern beibringen, dass ihre Mutter gestorben war? Wie sollte er ihnen erzählen, dass er keine fünf Meter entfernt von ihr war, und sie trotzdem starb? Sie würden ihn hassen. Sie würden ihn abgrundtief dafür hassen, dass er sie nicht retten konnte. Er hasste sich ja selbst dafür, auch wenn er es bis jetzt vesuchte nicht hervorstechen zu lassen, weil er andere Verpflichtungen hatte. Jetzt, da er ohne jeden Zweifel, die beiden Jungs von Abby gefunden hatte, konnte er sich nichts mehr vormachen.
31.08.2012, 00:56
Ty Ni
Noah
"Oooh", andächtig streichelte Noah den plüschigen Pelz Alvaros. Ihm wurde schmerzlich bewusst, wie sehr er sein eigenes Kuscheltier vermisste. "Mein Teddy heißt Denny. er ist ein Eisbär und darum ganz weiß. Aber ich musste ihn zu Hause lassen, weil er zu groß war." Léo hatte schöne Augen, fand Noah. Braun wie die von Mama und Josh. Nur ein bisschen heller. Aber sie sahen auch ein bisschen traurig aus. Alle waren immer so traurig. Waren ihre Eltern auch weg? Ist was mit Deinem Fuß nicht in Ordnung? Hast Du ihn Dir wehgetan? Léos Frage riss den Jungen aus seinen Gedanken.
"Ich bin runtergefallen, als wir auf ein Dach geklettert sind. Jetzt kann ich nicht mehr auftreten. Aber Josh hat mich getragen, als wir rennen mussten." Er blickte zu seinem Bruder und stellte besorgt fest, dass sich ihm zwei Fremde genähert hatten: Eine düster blickende Frau und ein großer breitschultriger Mann, der sicher sehr stark war.
Noah schluckte.
Die Frau schien die Ärztin zu sein, denn sie untersuchte seinen Bruder. Aber wer war der Mann? Und was wollte er?
Als hätte sie seinen Gedanken gehört, drehte Tess sich zu Noah um und lächelte schief. „Der tut nix, der will nur spie... hei!“ die Frau unterbrach ihren Satz, als Alistair auf Joshua zustürmte.
Noah entwich ein leiser Schrei. "Was macht er da? Josh!" Er hüpfte in Richtung des Iren, stolperte aber und setzte sich auf den Hosenboden.
Alistair hatte Oberarme des älteren Jungen gepackt und sah ihn eindringlich an. Noah stockte der Atem. Von dem Iren ging keine Gefahr aus, das konnte man nun an seinem Gesichtsausdruck sehen.
Aber in seinem Blick lag etwas anderes, das er nicht einordnen konnte. Fragend sah Noah zu Léo auf. Plötzlich gab der Ire eine eigenartigen Laut von sich, zog Joshua in seine Arme und umarmte ihn fest. WAS?
Noahs Mund blieb offen stehen. Wie gut, dass er schon saß.
Joshua
Joshua wachte davon auf, dass jemand seine Arme packte. Entsetzt riss er die Augen auf und starrte in das Gesicht eines Fremden. Eines wild aussehender Mannes, dessen breite Schultern ihm das Licht nahmen. Der Platz neben ihm war leer. "Noah!", rief Josh panisch. Er verrenkte seinen Kopf und sah über die Schultern des Mannes seinen Bruder bei einem Mädchen sitzen. Noah war also in Sicherheit. Gut, dann...
Josh hatte den Gedanken noch nicht zuende gebracht, als ihm auch schon sämtliche Luft aus den Lungen gedrückt wurde. Die starken Arme des Iren lagen fest um den vor Fieber glühenden Körper und keiner von Joshs entsetzten Versuchen, sich zu befreien, hatte auch nur die geringste Wirkung.
"Ihr seid es"
Josh hörte schlagartig auf zu zappeln. Sein Körper versteifte sich. [Wir sind... wer?]Waren das Tränen, die da auf seinen Nacken tropften?
"Ihr seid die Kinder von Abby! Ihr seid Joshua und Noah, nicht?"
Die Pranken fielen von Joshs Schulter.
"Ich hab euch tatsächlich gefunden, ich habe ..."
"Du kennst sie?! Du... du hast sie gesehen?" Alle Verwirrung viel von Josh ab und er starrte in die geröteten Augen des Iren. Er weinte tatsächlich. [Sieh mich an. Sieh mich an. Sag mir, dass... ]
"Geht es ihr gut?"
Joshs Augen sahen tatsächlich aus wie Abbys. Nur mit einem ungesunden Fieberglanz darin.
Sie trugen einen Schmerz in sich, den Alistair nur zu gut kannte. Es waren die Augen eines Kindes, das zu früh erwachsen werden musste.
Aber noch sah er die Hoffnung darin leuchten. Eine Hoffnung, die er gleich töten musste.
Alistair sah ihm tief in die Augen, die ihm so wohlbekannt waren. Sie sahen genauso aus wie die von Joshuas Mutter. Er würde ihnen die Wahrheit sagen, keine Lügen. Doch wie sollte er es ihnen sagen? Er war kein Mann großer Worte, konnte sie nicht in Zuckerwatte packen wie andere. Nein, er konnte nur mit der harten und unfairen Wahrheit dienen. Nur damit, dass die Welt einen Menschen von ihnen genommen hatte, für den der Ire sein Leben gegeben hätte. Wenn er könnte, würde er sofort den Platz mit Abby tauschen, sein Leben gegen ihres. Nicht aus Feigheit, um den beiden Jungen nicht die Wahrheit sagen zu müssen, sondern weil sie diejenige war, die etwas hatte, für das es sich zu leben lohnt.
Wieder sah er in die dunklen Augen von Joshua, schaute nicht weg, wandte seinen Blick nicht ab. Die Welt würde für so zwei kleine Geschöpfe in tausend Teile zerspringen und er müsste es mit ansehen, er musste es ihnen sagen.
"Geht es ihr gut?", wiederholte der Junge nachdrücklich und besorgt.
Alistair schaute zu Noah hinüber, der geschockt zu ihm starrte. Von einem zum anderen Moment kroch er los, so schnell er konnte und schob sich neben seinen Bruder um den breitschuldrigen Mann mit seinen blaugrünen Augen anzustarren. Sie waren anders, nicht die von Abby, aber trotzdem eindringlich und einfangend, fast hypnotisierend.
Die Zähne zusammenbeißend legte er den beiden jeweils eine Hand auf den Kopf.
"Es tut mir leid ...", begann er, "sie ist ... sie ist tot."
Nachdem er die Worte gesagt hatte fühlte er sich taub. Die Welt um ihn herum verblasste. Nur die beiden Jungs vor ihm waren klar und deutlich zu erkennen.
Er wartete nur darauf, dass sie ihn verteufelten, er wartete nur darauf, dass sie ihn mit ihrem Hass überhäuften.
"Sie ... sie ist aber keines von diesen Monstern geworden. Sie ist als Mensch gestorben", erklärte er, "ich konnte sie nicht retten..."
Wieder rollten Tränen seine Wangen hinunter.
"Das einzige, was ich für sie tun konnte, war sie zu begraben, in einem Garten, unter einem Baum."
Seine Worte klangen für ihn hohl, der letzte Versuch eines Verurteilten sich vor dem Strick zu retten, auch wenn es aussichtslos war.
Joshs Welt brach auseinander. Er versuchte, sich zu sammeln, aber es glitt ihm durch die Finger wie ein Traum.
Sprachlos starrte er den Mann an, konnte nicht glauben... wollte nicht glauben...
Er suchte den Blick seines Bruders. Noah saß auf dem Boden wie ein Häufchen Elend. Ein Vogeljunges mit gebrochenem Flügel. In seinen Augen stand Fassungslosigkeit und eine stumme Bitte. Dass das alles ein großes Missverständis war. Lass es nicht wahr sein. Bitte.
Als Noah den Gesichtsausdruck seines großen Bruders sah, wusste er, dass es wirklich geschehen war. Seine Mutter würde ihn nie wieder in den Arm nehmen. Sie würde nie wieder lächeln.
Noah brach in Tränen aus. Von stummen Schluchzern geschüttelt krümmte er sich auf dem Boden zusammen.
Joshua rückte mit aschfahlem Gesicht noch näher an seinen Bruder heran. Nahm in in die Arme. Er sah noch einmal in das Gesicht des Mannes. Der Mann der in den letzen Sekunden seiner Mutter bei ihr gewesen war. Er sah, dass auch er sie vermisste. Seine Augen sprachen Bände. Er hatte sie gemocht.
Dann kamen auch ihm die Tränen. Gemeinsam saßen die beiden Brüder auf dem kalten Betonboden, einander fest umschlungen und weinten.
Das schwarze Loch, dass Abbys Tod in ihr Leben gerissen hatte, würde heilen, aber es würde sich nie komplett schließen. Und sie wussten es.
31.08.2012, 01:58
Streicher
Keiner der beiden Kinder sagte etwas, sie saßen nur fest umschlungen vor ihm und die Tränen quollen ohne Unterlass aus ihren kleinen Äuglein. Wie sollten so junge Geschöpfe soetwas verkraften? Er hatte es damals ja selbst kaum ausgehalten.
Dann erinnerte er sich ... damals ... damals tauchte Jack auf. Spendete ihm Trost, half ihm wieder auf. Jetzt ... jetzt musste er Jack sein. Alistair musste veruschen für die beiden Jungen da zu sein, wie der pinke Kater es damals für ihn war. Nein, er musste mehr sein. Immerhin waren die beide das letzte was er noch hatte. Sie waren das letzte, was Abby dieser Welt hinterlassen hatte. Wertvoller als alles was er besitzt, und jemals besessen hatte.
Auch wenn er die beiden Jungen nicht wirklich kannte, fühlte er sich ihnen näher als jedem anderen hier, ein Band war zwischen ihnen, dass niemand anderes teilte, nur sie drei. Die Liebe zu Abby.
Er nahm die beiden Kinder in seinen Arm. Jedoch war die Umarmung nicht fest, nicht erdrückend, sondern sanft und trostspendend.
"Sie hat euch geliebt", sagte er entschlossen, "bis zum letzten Augenblick wart ihr das wichtigste in ihrem Leben. Euch zu finden, euch in Sicherheit zu wissen war ihr einziges Ziel."
Er nahm sie in seinen Schoß, lies sie nicht los.
"Und sie konnte mit gutem Gewissen von uns gehen", er hielt weitere Tränen zurück, denn er musste jetzt stark für beide sein, musste Selbstsicherheit ausstrahlen, "denn ich versprach ihr mich um euch zu kümmern. Ich gab ihr mein Wort, und das werde ich halten. Mit mir wird euch nichts geschehen."
Jetzt wurde seine Umarmung doch etwas fester, jedoch nicht schmerzhaft, sondern inniger. Er würde sie nie im Stich lassen, würde aus sie aufpassen, und wenn es ihn das Leben kosten würde.
"Ich werde nicht sagen, hört auf zu weinen, denn das darf euch niemand nehmen."
Joshua und Noah vergruben weinend ihre Gesichter in der Brust des Iren.
31.08.2012, 03:53
Schattenläufer
Dob zog an seiner Zigarette. Er saß ein wenig abseits von den anderen Überlebenden. Der Joint wirkte noch, alles war leicht und schwer zugleich. Isabelles Tod hatte er gar nicht richtig mitbekommen. Da war sie gewesen, hinter ihnen, gerannt (hatte es doch geschafft verdammt)! Aber plötzlich hatten sie die schwarzen Tiefen hinuntergerissen, und da war sie weg.
Dob wusste nicht, was er fühlen sollte. Junge Mädchen wie Isabelle sollten nicht sterben, aber... Scheiße verdammt, hätte sie sich halt ihnen nicht so aufgedrängt, Tess und er hätten das schon alleine hingekriegt! Und wenn sie'n Macker gehabt hätte, der ihr diesen Scheißplan aus dem Kopf geschlagen hätte... wer weiß.
Er nahm einen weiteren Zug und blies den Rauch aus, die Augen hielt er geschlossen. Was auch immer. Es war gut, am Leben zu sein. Scheiße.
Er sah zu Ethan hinüber. Konnte nicht leicht für den Kleinen sein. Er kannte diese Art Mensch. Beliebt in der Schule, aber immer auf der Suche, brauchten Bezugspersonen... seine war jetzt weg. Aus seinem Leben geklaut. Und er würde sich auf jemand anders stürzen. Wahrscheinlich auf nen coolen Typen wie Dob, oder Fawyer. Helden halt. Und er, der Robin Hood unter ihnen.
Scheiße, das war gutes Gras... aber es stimmte doch, oder? Der Kerl war ein Dieb, ein verdammter Gefühlsdieb, und er... er nimmt von den reich Gesegneten und gibt es den Benachteiligten. Braucht Bezugspersonen, die ihn anbeten oder die er anbeten kann, denen er geben oder von denen er nehmen kann...
Woah, woah. Was zur Hölle war das für ein Scheiß gewesen. Hatte er gerade echt eine halbe Stunde lang über Ethans... Psyche oder was auch immer nachgedacht? Oder waren es nur fünf Minuten gewesen?
Dob begutachtete stirnrunzelnd den Beutel Gras. Was für Teufelszeug war das? Tess hatte wohl doch nicht übertrieben.
"Dob, ich glaube, ich glaube ich könnte was zu rauchen gebrauchen."
Völlig unverwandt stand sie auf einmal da. Die Ärztin sah rastlos aus. Ihre Worte waren kühl und knapp, aber etwas nagte an ihr.
Dob reichte ihr den Tabak hin. "Greif zu, Schätzchen. Und ein kräftiges Hoch auf's Leben." Er grinste. Das tat er immer, wenn Leute so wirkten, als ob etwas an ihnen nagte. Oder sich generell anders verhielten, als sie sollten.
Tess trat ein wenig näher heran. "Ich dachte eher... mit Gras." Ein kurzes, verkrampftes Lächeln. "Das wäre gut."
Dob zog die Augenbrauen überrascht hoch. "Frau Doktor, bist du sicher? Ich mein ja nur, wir stecken auf dem Dach einer Lagerhalle fest und haben keinen Plan wie's weitergehen soll. Und ich werd mir hier garantiert keinen funktionierenden Fluchtplan ausdenken, nicht so mein Spezialgebiet, weißte? Und hey, ich würd mich ja gern mal als verdammter Chirurg versuchen aber ich glaube die Leute da drüben wären irgendwie froher, wenn sie wüssten dass ein echter, nüchterner Arzt sie wieder irgendwie zusammenflickt, wenn's nötig ist!"
Dob lachte schallend auf. Diese Tess war schon eine. Bei der wusste man nie, was als nächstes kommt. Und manchmal musste man sie anscheinend daran erinnern, was für eine verdammte Kontrollbestie sie war.
Den kurzen verzweifelten Blick sah er nicht. "Ja natürlich... du hast Recht. Besser nur eine normale Zigarette. Kannst du mir die vielleicht drehen? Ich meine, wenn Fluchtpläne schon nicht dein Spezialgebiet sind..." Fahrig gestikulierte sie mit den Händen in Richtung Tabak.
"Naja, mein eigentliches Spezialgebiet ist ja da unten zwischen meinen Beinen, ich meine, verdammt! Nicht zu vergessen Heldenmut, gutes Aussehen und unvergleichlicher Witz..." Dob redete vor sich hin, während er die Zigarette für Tess drehte. "...aber anscheinend sind auch erstklassige Zigaretten eine Spezialität von mir. Ich hab einfach zu viele gottverdammte Talente."
"Obendrein bist du ein selbstsüchtiger Labersack, der wirklich immer was auf die Fresse verdient hat, aber dafür hast du ja mich. Jetzt hör auf zu quatschen und gib her, ich muss gleich weiter und diese verdammten Blagen untersuchen, hab's Clover versprochen."
Tess steckte sich die Zigarette sofort zwischen die Lippen und fummelte mit dem Feuerzeug herum. Schließlich sog sie tief ein und ließ blies den Rauch sogleich wieder durch ihre Nase aus. Dob musterte sie.
"Aus dir werd mal einer schlau. Ehrlich. Gestern prügel ich dich zu Brei, und seitdem bin ich dein bester Kumpel. Verdammt, die Prügel hattest du echt verdient, aber ich kapier's nicht."
Für eine Weile starrte Tess Dob bloß mit großen Augen an. Er hielt sofort die Klappe, aber es war geschehen. Irgendein Damm in ihr war gebrochen.
Sie warf sich einfach noch vorne, direkt in die Arme des vollkommen überrumpelten Dob. Zwei kraftlose Hiebe landeten an seiner Brust, und er fragte sich noch, ob er sie jetzt wieder ohnmächtig prügeln musste. Da hörte er ihre Schluchzer. Gepresst drangen sie aus heißer Lunge gegen seine Schulter. Ihm blieb gar nichts Anderes übrig, als ihr unbeholfen über den Rücken zu streicheln. Schließlich schluckte sie mehrmals. Sie änderte ihre Position kein bisschen und weinte einfach in seine Schulter hinein.
"Ja verdammte Scheiße, du bist mein bester Kumpel, kapiert? Weil du nen Schlag hast, der einfach keine Kompromisse kennt, und weil du diese Scheiße hier einfach so schluckst und dich einen Dreck um irgendwas Anderes kümmerst als darum, wen du als nächstes flachlegen kannst! Und weil du mir offen sagst, wenn ich Scheiße baue. Und weil du es irgendwie, irgendwie geschafft hast, dass du vielleicht die einzige Person hier bist, der ich sowas sagen kann."
Sie machte eine kurze Pause. "Es ist alles zu viel langsam, okay? Ich dreh total am Rad."
Dob strich ihr vorsichtig durchs Haar. Einige Zeit standen sie einfach so da. Sie drückte sich noch enger an ihn.
"Dob-"
"Ey Schätzchen, keine Bange, das wird schon wieder."
"Dob, hast du-"
"Die Idee ist, einfach nicht so sehr auszuticken. Du bist ne gute Person, aber so'n Nervenzusammenbruch steht einfach niemandem gut-"
Tess wandte sich aus Dobs Umarmung. Sie starrte auf die riesige Beule in seiner Badehose. Dann blickte sie ihm direkt in die Augen.
"Dob, hast du gerade echt einen Ständer bekommen, als ich dir mein Herz ausgeschüttet hab?"
Er grinste verlegen. "Naja du musst zugeben, es war ne ziemlich heiße Situation, und..."
"...und jetzt stehen wir hier. Alle drei." Tess schüttelte leicht den Kopf. Wie schaffte dieser Kerl das bloß? Sie trat direkt vor ihn und presste ihre Lippen hart auf seine. Der Kuss dauerte nur wenige Sekunden. Dann ließ sie von ihm ab und gab ihm sogleich eine schallende Ohrfeige. "Du bist echt unmöglich, aber ich wünschte ich wäre nur einmal so fokussiert auf etwas wie du. Jedenfalls... du bist nicht ganz mein Typ. Und ich glaube, das gilt auch umgekehrt." Sie hielt kurz inne, und ein wenig Wärme trat wieder in ihre Stimme. "Trotzdem, danke."
Ihr Blick fiel noch kurz auf die Beule in der Badehose. Dann wandte sie sich ab und machte sich auf die Suche nach den beiden Kindern. Die anderen Überlebenden sollte sie auch noch überprüfen, nur für alle Fälle. Und dann würde sie mit den Anderen überlegen, wie sie hinter diese Mauer kommen könnten. Es musste irgendwie gehen, und sie würden es zusammen herausfinden.
Plötzlich prustete sie los vor Lachen. "Ich will echt mal wissen, wie du das machst", murmelte sie leise grinsend vor sich hin.
31.08.2012, 06:18
Mivey
Fawyer war jetzt schon eine Weile auf dem Dach dieses alten Lagerhauses. Hinunter zu gehen wäre wohl ihr Tod. Egal ob von Zombies oder den verrückten Millizen der Nationalgarde. So oder so, nichts worauf er gerade Bock hatte. Die Flucht vorhin lag ihm immer noch in den Knochen. Er wollte sich etwas ausruchen. Er lehnte sich sitzend gegen die notdürftig errichtete Barrikade und schloß die Augen.
Er versuchte sich zu erinnern, warum er überhaupt nach Sydney gekommen war. Es war ein Business-Trip gewesen. Er wollte Kunden finden. Es war zwar kaum eine Woche her, aber er fühlte sich an wie vor einer Ewigkeit. So viel war passiert, in dieser kurzen Zeit. Er wusste nicht was passieren würde wenn sie dieses amerikanische Schiff finden würden, aber es stand klar, dass es nie wieder so sein würde wie früher. Eine Welt erholt sich von so etwas nur langsam.
Er schloß seine Augen und versuchte Schlaf zu finden.
31.08.2012, 06:39
R.F.
Eine Frauenstimme (Tess) weckte Ludwig aus dem Schlaf. Sie war wohl Ärztin. "Sehr erfreut Miss...wie war noch ihr Name? Nun meiner ist Ludwig, Ludwig Schwabenstein. Sie wissen schon: Schwaben, wie Franken." ein leichtes Lächeln, gefolgt von einem schmerzerfüllten zusammenzucken. "Entschuldigen sie vielmals. Ich war gerade mitten in einer Vorlesung über die Analysis im n-Dimensionalen Raum, als plötzlich diese Zombieplage ausbrach. Leider war ich der einzige meiner Universität, der es geschafft hatte, herzukommen alle anderen wurden entweder von den Zombies erwischt, oder von den Soldaten erschossen." nach einem Seufzen fügte er noch hinzu "Arme Trottel, ich hatte ihnen gesagt, dass die Wahrscheinlichkeiten zu überleben, indem man bloße Gewalt anwendet, verschwindend gering sind, aber sie wollten nicht hören. Das haben sie davon, sie sind tot und mir geht es gut. Sie müssen wissen, als Professor und Dozent an der hießigen Universität weiß ich, wovon ich rede." Ludwig wollte aufstehen, musste aber feststellen, dass sein altes Leiden sich meldete. Es war während der letzten Zeit sogar noch schlimmer geworden.
31.08.2012, 07:03
T.U.F.K.A.S.
"DAS WAR KEINE ANTWORT AUF MEINE SCHEISSFRAGE!", rief Yuki der hyperaktiven Terror-Ärztin hinterher - die allerdins für eine hyperaktive Terror-Ärztin einen ziemlich harten Schlag hatte. "NOCH SO EINE AKTION UND ICH VERARBEITE DEINEN BILLIGEN 10-DOLLAR-ARSCH ZU WECHSELGELD!"
Sie war für eine Sekunde drauf und dran, der Ärztin hinterher zu rennen und ihr zu zeigen, was sie alles in Silat gelernt hatte. Zunächst hätte sie sie mit einem Ellbogencheck überrascht, ihr dann das Knie etwas überm Hintern in den Rücken gebohrt, per Polizeigriff den Arm gebrochen und ihr dann mit der rechten Faust in den Nacken zertrümmert. Es wäre ein schönes Gemetzel geworden, das wäre klar. Sie sollte froh sein, dass Yuki momentan körperlich etwas eingeschränkt und psychisch auf alles andere als Ärger hinaus war.
"Und danke. Trotzdem...", fügte sie dementsprechend leise ihrem wutentbrannten Ausbruch zu.
"Sie musste 'ne Menge Scheiße durchmachen in den letzten Tagen, so wie wir alle.", sagte Ellen, um das Verhalten ihrer Mit-Überlebenden zu erklären.
"Ich weiß.", antwortete Yuki und biss sich dabei kurz auf die Unterlippe, "Aber ihr solltet aufpassen, so einen bipolaren Scheißdreck kann ich nicht gebrauchen. Wenn die denkt, sie kann Leute wie Dreck behandeln und ungeschoren davonkommen, ist sie bei mir an der falschen Adresse.". Eine ihr ungewohnte Düsternis lag plötzlich in der Stimme, als sie sich Ellen zuwandt. "Sag' deiner Kollegin, dass ich das nächste Mal zurückschlagen werde.". Sie wollte sich gerade wieder aufmachen zu ihrer Browning (was getan werden musste, das musste getan werden), da blieb sie kurz stehen und lächelte Ellen an. "Ach ja: Und schön, dass du hier bist. Verdammt schön, dass du hier bist." Sie rannte zurück zu der Rothaarigen, drückte sie noch einmal fest und verschwand dann, an der immernoch perplexen Dani vorbei, zurück zu ihrer Pistole. Im Gehen wank sie noch kurz Hugh zu, der im echten Leben und mit grimmigem Blick im Gesicht noch sehr viel besser aussah als damals in "X-Men: Origins - Wolverine".
Obwohl, wo sie gerade darüber nachdachte: Was das für ein Scheißfilm war. Vielleicht sollte sie mal bei Gelegenheit fragen, was zum Geier er sich dabei gedacht hatte...
Die kleine Stereoanlage, die sie noch retten konnte - nichts weiter als zwei abgewetzt aussehende Boxen, die mehr Batterien fraßen als das Duracell-Häschen - war schon seit einiger Zeit stumm gewesen, um den Akku des daran angeschlossenen MP3-Players zu sparen. Das war alles, was ihr noch blieb von ihrer Arbeit der letzten Tage: Diese Boxen und dieser MP3-Player mit kaputtem Display. Sonst nichts.
"Und jetzt, hier auf Last of the Living FM - The Cure mit In between Days. It's fucking delicious...", sagte sie leise, mit einem gewissen Hauch von Wehmut in der Stimme, während sie langsam die Lautstärke des MP3-Players erhöhte. Nicht zu laut - nur laut genug, dass sie sich wieder vorstellen konnte, oben im Turm zu sitzen.
Yesterday i got so old
I felt like I could die
Yesterday I got so old
It made me want to cry
Go on go on
Just walk away
Go on go on
Your choice is made
Go on go on
And disappear
Go on go on
Away from here
Vielleicht war sie doch schuld. Aber sie war hier und er nicht.
Das musste erst einmal reichen. In der Apokalypse konnte sie es nicht erlauben, allzu hohe Standards zu haben.
31.08.2012, 07:15
Daen vom Clan
Sanders hatte den ganzen Gefühlsausbrüchen mit unbewegte Miene zugesehen und mit Seitenblick auf Helena sagte sie leise schmunzelnd: "Zivilisten, hm?"
Dann widmete sie sich wieder den Vorräten, die die Ärztin ihr dagelassen hatte und ordnete diese in 6 kleinen Häufchen an, den kleinsten schließlich aß sie selbst mit einem Happs.
31.08.2012, 09:06
Viviane
Ludwig Schwabenstein. Professor. So wie es aussah nicht verwundet. "Franken... äh Mr. Schwabenstein, ich ... kenne nur die fränkische Schweiz. Vom Namen her also... Tess, äh ich meine Teresa Ehliger, Schweizer Assistenzärztin. Sie sind also nicht verwundet? Dann müssen wir später weiterreden - ich muss mich erst um die Leute kümmern denen es nicht so gut geht. Entschuldigen sie mich." Scheißficken, was machte ein Eierkopf hier? Das brachte sie nach den letzten Tagen nun wirklich aus dem Konzept. dass die Wahrscheinlichkeiten zu überleben, indem man bloße Gewalt anwendet, verschwindend gering sind, aber sie wollten nicht hören Tess hätte ihm vielleicht doch einen Moment lang zuhören sollen... aber sie drückte ihm nur eine Wasserflasche und Trockenrationen für drei Tage in die Hände, rang sich ein Lächeln ab und tippelte zurück zum Iren und den zwei - inzwischen weinenden Jungs.
"Alistair?..." Der Hühne blickte mit wassernassen Augen in ihre Richtung, ließ die Jungs aber nicht los. "Das Zeug hier ist was für den Größeren, damit das Fieber runtergeht. Sorgst du dafür, das er in trockene Klamotten kommt?" Er wirkte abwesend, aber so wirkten sie ja alle. Sie steckte das Fiebermittel in seine Hosentasche, dann atmete sie tief durch - und machte sich bereit der Roothrock•••••••• gegenüberzutreten. Die Willy auf dem Gewissen... daa... die Willy geliebt hatte. Und eben einen verflucht guten Song auf ihrem MP3-Player reintaktete.
Sie kniete sich vor Yuki, die inzwischen wieder mit ihrer Waffe herumhantierte. "Können sie meinen Arsch auch noch zu Wechselgeld verarbeiten nachdem ich ihre Blutung gestillt hab?" sie blickte nur vielsagend auf die Schulterwunde. "Ein Kollege von mir meinte - wenn die Patienten noch schreien können, geht es ihnen wunderbar und sie sind ausser Lebensgefahr. Das hat sich bisher nicht gegenteilig beweisen lassen. Also, erzählen sie was hat sie da getroffen? Und was für Freaks haben sie da aufgegabelt - nen Professor und..." Tess fiel die Kinnlade herunter als sie sah wer da hinter dem Inder gesessen hatte - und immer noch mit einem männlichen Zähnefletschen dasaß, das ihr fast den Druckverband aus der Hand fallen ließ. "Das ist... Hugh fucking Jackman, seh ich richtig oder sehr ich inzwischen nur noch Tote weiße Leute?"
Tess macht sich nach der Offenbarung des Abends mit routinierten, ruhigen Bewegungen und ab und zu einem Grinsen und Kopfschütteln in Dobs Richtung daran, Yuki zu versorgen.
31.08.2012, 09:31
Ligiiihh
Der Himmel zog seine düsteren Wolken bis zum Horizont. Eine Lichtspende folgte nur vereinzelt mit schwachen Lichtstrahlen, die es schafften, durch dieses gigantische Wolkenmeer durchzudringen. Niki saß dabei an der Klippe und starrte aufs Gewässer hinaus. Er wartete. Es war sinnlos, aber dennoch tat er es. Alles, was ihm sein Schauen einbrachte, war das faszinierende Toben des Meeres beobachten können, wie es mit voller Wucht gegen die Insel prallte und doch keine Auswirkungen hatte. Es war beinahe fast schon so interessant anzusehen, dass er vergaß, wieso er wartete.
"Isa... wo bist du..."
Sie hatte sich im Hotel so nett um ihn gekümmert. Bei ihr hatte er das gleiche Gefühl, wie bei seiner Ziehmutter Alexis auch. Doch jetzt spürte er... nichts. Seine Haare wehten im Wind, seine Kleidung flatterte und ein winziger Tropfen Wasser flog seitlich von ihm weg. Dennoch... nichts. Er fasste sich einmal mit der Hand an sein Gesicht und stand dann auf. Er ging zu seinem Beutel, den er nicht weit weg von ihm abstellte. Den hatte er aus dem Hotel mitgehen lassen, um seine Kleidung mit sich tragen zu können. Er versuchte, so gut es ging, sie zu waschen. Wahrscheinlich nicht die beste Wahl, aber er zog sie wieder an. Es war niemand hier, also tat er es einfach. Als er sein improvisiertes Hemd auszog, umhüllte ihn eine kalte Meeresbrise, als hätte sie nur auf diesen Moment gewartet. Niki nieste einmal stark, aber Kälte vermochte er nicht zu spüren. Darüber wunderte er sich sogar selbst.
"Wie auch immer...", dachte er sich und zog sich fertig an. Er schnüffelte einmal. Geruchslos. Irgendwie hatte er es sauber gekriegt, man sollte ihn nur nicht besser fragen, wie. Er steckte seine andere Kleidungsalternative in den Beutel und machte sich auf dem Weg. Er suchte eine Person, irgendjemand. In der Ferne sah er Riley mit einer anderen Person. Er trat näher und konnte sehen, wie Riley und Léo sich glücklich miteinander unterhielten und weitergingen. Er fühlte sich nicht danach, die beiden in ihrer Welt jetzt zu stören. Er verzog ganz kurz seinen Mundwinkel nach oben und ging dann woanders hin. Ihm fiel daraufhin ein, dass die Shorts, die er anhatte, ja Ian gehörten. Schnell machte er sich auf dem Weg und hielt Ausschau nach seinem Gesicht. Vor allem achtete er auf die Leute, die größer waren, als er. Dann sah er Clover, sitzend. Er lächelte auf einmal und wollte ihr gerade näher kommen, als sein Blick sich etwas weiter zur Seite richtete und er Ian direkt neben ihr sah. Er wusste nicht, was er tun wollte. Gut fühlte er sich in der Nähe von beiden, doch offensichtlich herrschte ein wichtiger Moment zwischen den beiden. Da konnte er doch nicht einfach reinplatzen, oder...? Er trat näher und stieß ein "Ähm..." aus. Jedoch fiel ihm jetzt erst auf, dass er viele Meter weiter weg von den beiden entfernt war. Sie können ihn gar nicht hören. Er ging ein paar Schritte weiter vor und hörte es.
"Ich liebe dich!"
Geschockt weitete er seine Augen auf und schluckte. Schnell wandte sich Niki wieder von den beiden ab und setzte sich hinter einer Wand. Seine Hände umfassten seinen Kopf und er zog sie etwas durch seine Haare. "Verdammt, Niki, die Leute haben doch ihre eigene Probleme... wieso bist du so dauernd fehl am Platze...?!", dachte er sich und starrte ins Nichts.
31.08.2012, 09:58
T.U.F.K.A.S.
"Ja, richtig - das ist Hugh Jack-Autsch. AUTSCH!"
"Wenn Sie so herumzappeln, kann ich relativ schlecht arbeiten, Frau Radio. Also halten Sie einfach nur still."
"Ah, fuck me!", rief Yuki und packte die Ärztin am Handgelenk. "Nicht das erste Mal, dass ich mir sowas einfange, nicht das letzte Mal - aber wenn Sie ihre verdammten Zitterhände nicht unter Kontrolle kriegen, verliere ich die Beherrschung!"
Einem Moment lang herrschte Stille zwischen den bieden. Yuki saß momentan obenrum nur im BH da, das Gesicht der Ärztin nur wenige Zentimeter entfernt von ihrem. Die Arzt-Tussi musterte ihre Patientin wider Willen mit einem derart herablassenden Blick, dass Yuki kurz ein Schauer über den Rücken lief. Eine kleine Platzwunde an der Schläfe sprach jedenfalls Bände darüber, wie gut diese Frau in Sozialscheiß war. Ein echtes Sonnenscheinchen, ein ganz spezielles Schneeflöckchen. Jetzt wollte sie gerne den- oder diejenige kennenlernen, der sie so zugerichtet hatte.
Und ihn umarmen.
"Ruhig Blut, Süßsauer.", entgegnete die Frau mit sarkastischem Unterton. Für wen hielt die sich bitte, Doctor Cox? Aber entgegen ihrer Wortwahl berührte sie eher sanft Yukis rechte Schulter und singalisierte mit leichtem Druck darauf, dass sie sich nach vorne beugen sollte. "Hm, glatter Durchschuss. Da haben wir aber Glück gehabt, was? So bleiben bitte."
Konnte sie sich endlich mal entscheiden, ob sie grob oder freundlich sein wollte?
"Ich kümmer' mich um den Verband, Sie kümmern sich darum, meine Frage zu beantworten.".
Anscheinend nicht.
Als der Verband endlich runter war von der Schusswunde, seufzte die Ärztin laut und gab nur ein "Hallooo, großes Loch!" von sich.
"Sturmgewehr, wahrscheinlich AK-47, oder ein ähnlicher Ballermann mit 7,62 mm-Kaliber. Die Kugeln daraus reißen sich durch einfach alles: Blutgefäße, Knochen, SCHEISSE!", sie schrie kurz auf, als die Ärztin mit einem in Desinfektionsmittel getauchten Wattebausch über das "große Loch" vorne fuhr.
"Was ist denn jetzt schon wieder?", gab die Ärztin genervt von sich ohne vom Wattebausch aufzublicken, "Für eine Bad-Ass-Fatherfucker-Duty-First-Amazone sind Sie aber ein ganz schönes Weichei."
"Ich hasse es einfach, angeschossen zu werden - das ist alles."
"Wer hat Sie überhaupt angeschossen?"
"Ich bin mit dem Hummer unterwegs gewesen, in Richtung des Hafens, bin da von Wegelagerern überrascht worden."
"Wieviele?"
"Sechs, glaub' ich."
"Da dreckige halbe Dutzend also. Drehen Sie sich mal zu mir mit dem Rücken. Ach ja, sie kommen doch an den MP3-Player ran, könnten Sie vielleicht noch was von The Cure spielen, Boys Don't Cary oder so?"
Yuki nickte kurz und griff mit der rechten Hand zum MP3-Player, der sich wie die Anlage und ihre Pistolen auf dem Tisch befand. Ein kurzer Druck auf den "Next Track"-Button und...
I try to laugh about it
Cover it all up with lies
I try and laugh about it
Hiding the tears in my eyes
Because boys don't cry
Boys don't cry
"Du solltest nach der Killer-Karriere eine Karriere als geiler DJ in Erwägung ziehen. Oh, tut mir leid, ich wollte nciht unterbrechen - nur weiter. Du warst beim dreckigen halben Dutzend.
"Äh, ja. Danke. Bitte, ich meine - ich hatte nur die zwei Browning-Ballermänner, kein Sturmgewehr mehr. War unbrauchbar geworden weil ich keine Mun mehr zur Verfügung hatte für dieses Mistding. Hab' dann das gemacht, was ich am besten kann..."
"Leute in den Tod geschickt?"
"Kann man so sagen."
"Ein echter Killer, also?"
"Ein echter Killer, verdammt richtig."
"Aha."
"Wem nicken Sie da eigentlich die ganze Zeit zu?"
"Ach, nur Dob."
"Der Typ aus Perth mit den Zockerkumpels?"
"M-hm. So, ich leg' dann mal den neuen Verband an - ruhig bleiben."
"Hat er Ihnen eine übergekachelt?"
"Kann man so sagen."
"Hm. Ich kenn' ihn nicht, aber ich mag' ihn."
"Sie können mich auch mal, Misses Rothrock."
"Wie zum Geier ist dein Name eigentlich?"
"Nenn' mich einfach Tess. Mehr brauchst du nicht über mich zu wissen. Einfach nur Tess und letzte Ärztin in Australien, die noch nicht zu wandelndem Gammelfleisch mutiert ist."
"Und du warst Fan der Show?"
"Fan ist untertrieben. Der erste und letzte beschissene Groupie vom großartigsten Moderator unserer Zeit, Willy fucking Stern. So, nur noch fixieren..."
"Hör zu, es tut mir leid, dass es dazu gekommen ist. Aber ich hätte nichts tun können. Er war bereits infiziert."
"Hättest einfach bei ihm bleiben sollen. Das hätte ihm gefallen, so wie er für dich anscheinend empfunden hat. So, fertig."
"Okay."
In diesem Moment wirbelte Yuki herum und verpasste der Arzt-•••••••• eine gehörige Backpfeife, packte sie am Arm und hebelte sie über ihrem Rücken hinweg auf die Couch. Jetzt noch das Knie in die Beckengegend rammen und theatralisch die Faust in Zuschlag-Stellung bringen, das sollte die Ärztin etwas beruhigen.
"Willy war ein verdammt guter Kumpel, der sich ab und an zuviel herausnahm und zuviel in Sachen interpretierte, die ich zu ihm sagte. Er wusste, dass ich einsam war, er wusste, dass ich mir Sorgen machte und er wusste, dass ich den letzten Mann, für den auch nur ansatzweise etwas empfunden hatte enthaupten musste. Du verdammtes Miststück weißt gar nichts. Also bleib' cool."
Sie ließ die Worte einsinken und sah nun, dass an Tess' Hals ein Kruzifix hing. Immernoch in BH und mit der Faust immernoch in Schlagstellung fragte sie: "Glaubst du an Gott?"
Die Ärztin nickte.
"Nun, ich glaube auch an Gott. Ich bin ein Gott.", sie pausierte kurz, "Selbst du bist ein Gott.", wieder eine kurze Pause. "Jeder ist ein Gott, der über sein Los bestimmt." Sie stand auf und hielt der immernoch perplex auf der Couch liegenden Tess die Hand hin, um ihr beim Aufstehen zu helfen. Das war vielleicht zu hart. Nicht okay. Immerhin hatte die Ärztin auch leise die Lyrics zu "In between days" mitgeflüstert, was sie eigentlich sympathisch machte. Es war diese Situation, dieses Umfeld, diese verkackte Apokalypse. Alles einfach. Menschen drehten durch. Und Yuki hatte sich eigentlich geschworen, unnötigem Ärger aus dem Weg zu gehen, um genau das zu verhindern. Durchdrehen.
Zeit, sich endlich an diesen Schwur zu halten und Hilfe anzunehmen.
Obwohl diese Fotze es schon verdient hätte, das Nasenbein ins Gehirn getrieben zu bekommen.
"Ich glaube einfach daran, dass es keine falschen Entscheidungen gibt. Es fügt sich alles zusammen. Und jetzt gerade muss ich mich entscheiden, ob ich dir wehtue und damit wahrscheinlich einigen einen Gefallen tun würde. Oder ob du mir noch hiermit hilfst." Sie hob ihre lädierte linke Hand hoch, die rechte Hand immernoch von sich gestreckt.
"Lass' uns uns lieber gegenseitig helfen. Und zwing' mich nicht dazu, dir noch mehr wehzutun. Bitte."
Tess fiel wohl jetzt erst auf, dass ein Knie in der Blasengegend alles andere als angenehm war. Das Gesicht schmerzverzerrt, lachte sie dennoch auf und sagte: "Hey, hat dir eigentlich schonmal jemand gesagt dass du ziemlich prächtige Titten hast für ein Schlitzauge?"
Yuki überlegte, wei man am besten auf so ein zweifelhaftes Kompliment antworten sollte. Etwas witziges, was schlaues, sarkastisches? Oder-
Danke.
[ooc: Yuki hat so zugehauen, dass Tess keine Verletzungen davonträgt, sondern nur einen leichten Schock. Das ist die Rache für die Faust ins Gesicht, Vivi >:)[/ooc]
31.08.2012, 10:59
Lynx
Die Zeit schien für einen kurzen Moment einfach stehen zu bleiben und sich von da an rasant zurückzudrehen.
Der Royal Botanic Garden erschien vor Clovers geistigem Auge. "...das ist mir wirklich sehr wichtig... was du sagst."
Dann das Hotel. "Clover, es geht dir gut!"
Die Kanalisation. "Ich hab' gesehen, dass es dir geschmeckt hat - glaube ich... also... nicht, dass ich dich beobachtet hätte..."
Der Schrottplatz. "Ian Burrows - und der grüßt seinen Schatz Shelley Weinberg"
Clover hatte gehört, was Ian gesagt hatte und irgendetwas in ihr hatte es auch realisiert. Aber sie hörte für den Moment nur diesen einen Namen wieder und wieder in ihrem Kopf.
"Aber was ist mit..." Alles an ihrem Korper sträubte sich dagegen, diesen einen Namen zu sagen, aber sie durfte nicht nachgeben. Sie durfte jetzt nicht ihr Herz entscheiden lassen, das im Takt eines Technosongs der 90er Jahre schlug, sie durfte nicht ihre Hand entscheiden lassen, die von seinen sanften Fingern umschlossen war, sie durfte nicht ihre Lippen entscheiden lassen, die ganz andere Worte formen wollten als sie sollten. Es war schließlich nur der Hauch einer Stimme, den sie dazu bewegen konnte, es auszusprechen.
"...Shelley?"
Clover wusste, dass jetzt der entscheidende Moment gekommen war und sie fühlte, dass ihr wieder Tränen in die Augen stiegen. Verdammt, wann bin ich zu so einer Heulsuse geworden?
"Von dem Augenblick an, als ich ihren Namen im Radio gehört habe wusste ich, dass ich nicht zulassen kann, irgendwelche Gefühle zu dir zu haben. Sie muss so glücklich sein, dich zu haben." So unfassbar glücklich. "Wie könnte ich jemandem das nehmen? Ich habe mir geschworen, ihr das nicht anzutun. Aber... wenn du so mit mir redest..." Ein kurzer Schluchzer unterbrach den Satz, "...wie soll ich da stark bleiben?"
Die Tränen ronnen ihr nun über die Wangen - aus Verzweiflung, aus Glück, aus tausend unausgesprochenen Gefühlen, die sich in diesem Moment gesammelt hatten.
Clover wischte sich kurz mit der einen Hand verlegen die Nässe aus dem Gesicht. Die andere legte sie nun an Ians Wange.
"Ich habe noch nie jemanden wie dich kennen gelernt." Sag's ihm. Hast du nicht gehört, dass du ihn glücklich machst?
"Wenn du da bist, weiß ich, dass alles gut wird." Er hat es noch nie jemandem gesagt! Vergiss Shelley, du bist die, die er liebt!
"Wenn du glücklich bist, bin ich auch glücklich." Sein Gesicht ist so nah, sieh dir doch seine Augen an, seine Lippen...
"Aber wenn das alles hier vorbei ist..." Küss ihn!
"...dann wirst du deine Freundin wieder sehen." Küss ihn, verdammt!!
"Und wenn du dann erkennst, dass es doch sie ist, die du immer geliebt hast..." Vielleicht hast du nie wieder die Gelegenheit...
"...würde es mir unrettbar das Herz brechen." Es ist sowieso zu spät, sag ihm doch endlich, dass du ihn mehr liebst als alles andere.
"Weil ich dich liebe." Gut gemacht.
31.08.2012, 12:37
Andromeda
Dani stand etwas abseits und rauchte die nächste Zigarette. Noch hatte sie etwas Tabak, aber lange würde der nicht mehr reichen. Das war allerdings im Moment ihr geringstes Problem, und noch war es ja nicht akut. Sie beobachtete Dr. Frankenstein und Yuki, und kam sich dabei so nutzlos vor, wie die letzten Tage noch nicht. Sie hatte weder eine Waffe, noch war sie körperlich die Stärkste, noch hatte sie etwas anderes wirklich sinnvolles getan bis jetzt. Dafür hatte sie sich inzwischen völlig von der Gruppe isoliert. Der Rest schien sich irgendwie zusammengerauft zu haben, bis auf vielleicht Helena, die selbst abseits stand. Sogar Tess hatte sich irgendwie mit Dob geeinigt, ihr war nicht entgangen wie sie sich umarmt hatten. Und sie selbst? Seit Michail tot war, war sie völlig allein. Selbst wenn sie den ganzen Irrsinn hier irgendwie überleben sollte, würde sich daran nichts ändern. Sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es in Amsterdam aussah. Bei den ganzen Touristen wäre es ein Wunder, wenn sich die Epidemie nicht dorthin ausgebreitet hatte.
Was half es ihr also, wenn ihr durch Michail klar geworden war, dass sie sogar töten würde um selbst zu überleben? Überleben für was, für wen? Während sie überlegte, war sie an den Rand des Daches getreten. War es hoch genug, dass sie schon den Aufprall nicht überleben würde, oder würde sie noch merken, wie die Zombies über sie herfielen? Dann waren alle Opfer umsonst.. Warum verdammt noch mal sollte mich das interessieren?
Es hatte niemand gefragt. Michail nicht, bevor er sich opferte, Helena nicht bevor sie - aus welchen Gründen auch immer - Nikita in den sicheren Tod geschickt hatte, jeder hatte getan was er für richtig hielt, egal was die anderen dazu sagen würden.
Sie schnippte den Zigarettenstummel nach unten und drehte sich um. Vorher gab es noch ein paar Dinge zu klären, und den Anfang würde sie bei Dr. Frankenstein machen. Außerdem hatte sie noch deren Unterlagen. Warum zur Hölle gab das Miststück ihr immer ihre Sachen?
Entschlossen ging sie auf Tess zu und sagte: "Hier Dr. Frankenstein, lade deinen Scheiß das nächste mal bei jemandem anderen ab.", und drückte ihr das Notizheft in die Hand. Eigentlich wollte sie nicht weitersprechen, aber dann war es raus bevor sie noch wirklich nachdenken konnte: "Und viel Spaß mit Dob. Nachdem Michail ja jetzt tot ist, hab ich natürlich Verständnis dafür, wenn du dir gleich den Nächsten suchst. Darf ich erfahren wer nach Dob der nächste ist?" Gleich darauf war sie fast erschrocken über den Zynismus in ihrer Stimme. Ihr hatte mal jemand gesagt, dass sie gar nicht erst ausfallend zu werden brauchte, ihr Tonfall war manchmal schon mehr als genug.
31.08.2012, 13:00
Mephista
Das Mädchen fand den kleinen Jungen (Noah) total mutig, dass er und sein Bruder, den er Josh genannt hatte auf ein Dach geklettert waren. Gerade wollte sie ihm das mitteilen, als er wieder zurück zu Josh und Alistair, der ihn fest gepackt hatte, humpelte. Ein wenig verdutzt betrachtete sie die Szene.
Der Blick, den Noah ihr kurz zugeworfen hatte, war eine einzige Frage und brannte sich in ihren Kopf für die folgenden Momente. Er hatte so unglaubliche Augen, sie hatte noch nie solche gesehen und als dann Onkel Alistair und kurz darauf auch die beiden Jungs begannen zu weinen und sich in den Armen zu liegen, wurden seinen Augen in diesem eingebrannten Bild in ihr ganz wässrig.
Zwei Jungs und Alistair, der Ire bei ihnen, und hat ihnen etwas gesagt, woraufhin alle drei furchtbar traurig wurden. Onkel Alistair, Noah und Josh…zwei kleine Jungs…waren das…?
Léos Augen weiteten sich und füllten sich mit Tränen. Abby hatte zwei kleine Söhne gehabt und Onkel Alistair hatte ihr versprochen, auf sie aufzupassen, wenn ihr was passiert. Und das waren die Beiden, nur wenige Meter von ihr entfernt und hatten gerade erfahren, dass sie ihre Mama nie wieder sehen würden… Unweigerlich dachte sie an den Moment, als Axel mit Camapnilla in der Hand durch den Speisesaal im Crown Hotel ging und in ihr die Gewissheit aufgestiegen war, dass sie ihren Papa nie wieder sehen würde. Ein Tränchen kullerte ihre Wange herab, sie konnte ziemlich verstehen, wie die Beiden sich fühlen mussten, doch würde sie jetzt nicht zu den Dreien gehen und sie in den Arm nehmen, wie ein Impuls in ihr es einen Moment lang unebdingt wollte. Es war einfach nicht richtig, das war gerade eine Sache nur für die Drei.
Gerade wollte sie Álvaro zum Trösten an sich drücken, ihr fiel aber auf, dass Noah ihn mit sich genommen hatte. Sie öffnete die Umhängetasche und holte Papas Glückslama heraus und kuschelte dieses dafür. Es war besser, wenn ihr Affenkumpel erstmal bei dem kleinen Jungen blieb, er brauchte ihn bestimmt noch dringender als sie und sein Eisbär Denny war ja nicht hier, um ihm beizustehen.
Ein paar Minuten später wischte die Halbmexikanerin mit Campanillas weichem Fell die Tränen von ihrem Gesicht und blickte hoch zu Riley, der ihre Hand losgelassen hatte und seine Linke dafür sacht auf ihren Kopf gelegt hatte. Sie versuchte ihn anzulächeln, was ihr mehr schlecht als recht gelang Also…wir wollten doch die Neuen kennenlernen, oder? Ich glaube, bei Noah und…Josh verschieben wir das auf später, die haben grade andere Sorgen… sie schniefte kurz, dann atmetet sie tief durch. Sie wollte doch nicht mehr traurig sein, damit sich ihre Freunde nicht um sie sorgen müssen und Josh und Noah, die bestimmt bald auch ihre Freunde werden, fänden das bestimmt auch nicht schön. Gefasst blickte sich das Kind nach einem der neuen Gesichter um und entdeckte dann beim Inder einen unglaublich hübschen Mann (Hugh Jackman). Ganz ungeniert wies sie in seine Richtung. Schau mal, der sieht aus, als würde er gerne neue Leute kennenlernen! Ich gehe zu ihm, kommst Du mit? Riley sah aus, als würde er den Mann erkennen und wollte eine Antwort stammeln, als Léo auch schon losstapfte und den jungen Mann mit sich zog, weil sie seine Hand wieder eisern ergriffen hatte.
Vor dem Hübschling angekommen, stellte das Mädchen fest, dass er von Nahem noch besser aussah als aus der Entfernung. Er könnte glatt einer der großen Schauspieler von Amerika oder so sein. Sie strahlte den Inder zur Begrüßung warm an. Rileys Hand wurde losgelassen und sie ging vor dem Fremden in die Hocke, um aus großen, braunen Augen zu ihm hochzuschauen und dabei den Kopf leicht schiefzulegen. Campanilla wackelte derweil in ihrer Hand munter vor sich hin. Hallo, ich bin die Léo, und wer bist Du?
Okay. Es ist soweit. Ich sterbe. Ich sterbe wirklich. Wenn es sich wirklich so anfühlen würde, zu sterben, dann würde er sofort vom Dach springen und sich den schießwütigen Leuten entgegenwerfen. Er war kein Arzt - aber ein solcher Herzschlag konnte nicht mehr gesund sein. Kann man vor Glück sterben?
Auch auf Ians Augen bildete sich jetzt ein feuchter Glanz, der ihn irgendwie verschwommen, aber doch so klar, in das Gesicht der Schönheit blicken ließ. "Shelley ist mir sehr wichtig. Ich bin wegen ihr hier, sie war immer für mich da... sie ist meine beste Freundin." Es fühlte sich ungewohnt an, das zu sagen - aber nicht falsch. Und was fühlte sich in den letzten Tagen schon normal an? "Sie hat mich glücklich gemacht... durch Dinge, die sie tat, die sie sagte." Seine Finger lagen noch immer sanft auf ihrer Hand, strichen wie automatisch über sie. Die andere Hand hob er hoch, um mit einer zärtlichen Bewegung des Daumens eine erneut auftretende, einzelne Träne aus ihrem Gesicht zu wischen.
"Aber Du... du brauchst nur da zu sein und ich.... ich würde dir niemals das Herz brechen. Und... wenn wir hier rauskommen... dann will ich... immer für dich da sein... und... der Mensch sein, den du brauchst... den du verdienst." Auch die Feuchtigkeit in seinen Augen formte sich jetzt zu einer Träne, die heiß an seinem Gesicht runterlief und seine Lippen benetzte, auf ihnen einen salzigen Geschmack hinterließ. "Und wenn nicht... dann möchte ich trotzdem, dass du weißt... dass du die Einzige für mich bist... die Eine." Er lächelte sanft.
Das hier war nicht Sleepless in Seattle und das Dach, auf dem sie saßen, war mit Sicherheit nicht das des Empire State Buildings - aber Ian realisierte, dass Plätze und Bedingungen austauschbar waren. Große Szenen entstanden nicht durch Orte, sondern durch Personen. Ob Wolkenkratzer, Luxushotel, Kanalisation oder ein einfaches Dach. Du bist es. Und wir schaffen es hier raus. Wir überleben. Wir werden glücklich. Und ich halte all das Schlechte dieser Welt fern von dir. Ich würde für dich sterben.
Sein Blick war intensiv, aber unentschlossen. Nicht, weil er sich schlecht dabei fühlte, sie anzusehen - im Gegenteil -, sondern vielmehr, weil er sich nicht entscheiden konnte, welche Stelle des schönsten Gesichts der Welt die Blicke am meisten verdient hatte. So huschten seine Pupillen unruhig hin und her, abwechselnd ihre Augen und ihre Lippen musternd. Irgendwas schob ihn nach vorne und seine Augen hafteten jetzt fest auf ihren. Keine Kälte mehr. Nur noch Wärme. In seinem Bauch und in seiner Brust - nichts als Wärme.
Er behielt die Augen so lange wie möglich offen, um sie zu sehen, bis irgendetwas ihn dazu zwang, die Lider langsam runterzuschieben. Er spürte ihren warmen Atem auf seinen halb geöffneten Lippen und sie musste seinen spüren, als seine zweite Hand sich auf ihre andere Wange legte und er die letzten Zentimeter überwand.
Er spürte den süßen Duft ihrer Haut, das liebliche Gefühl ihrer weichen Lippen auf seinen, als er ihr so nah war, wie er nie zuvor jemandem gewesen ist, sich seine Lippen einfühlsam um ihre schlossen und einen zärtlichen, intensiven aber unaufdringlichen Kuss hinterließen.
31.08.2012, 14:12
gRuFtY
Er war am Ende. Auch aus dem letzten der Boote war seine Isabelle nicht ausgestiegen - sie hatte es nicht geschafft. Alles was ihm blieb, waren ihre Sache, sie hatte ihm ja ihren Rucksack geblieben. Wie in Trance war er der Gruppe gefolgt, doch wirklich anwesend war Ethan nicht. Als sie dann vorerst in Sicherheit waren, setzte er sich abseits der Gruppe hin und ließ seiner Trauer freien lauf.
Er würde sie nie wieder sehen. Nicht einmal ein Grab würde er ihr graben können, ohne ihren Körper geborgen zu haben. Er würde ihr irgendwann ein Denkmal setzen, doch jetzt fühlte er sich dazu nicht in der Lage. Sie hatte ihm gezeigt, dass das Leben, das er geführt hatte, kein gutes war und nun hatte er sie verloren - den ersten Menschen, der ihm wirklich etwas bedeutet hatte.
Abseits der Gruppe sitzend ließ Ethan zum ersten Mal ihn seinem Leben die Tränen einfach laufen.
31.08.2012, 14:19
Viviane
[Zsfg: Yuki wird verarztet, die Jungs werden verarztet, Tess und Dani setzen sich ab]
Nach Yukis Offenbarung, das sie dem letzten Kerl den Kopf abgesäbelt hatte, sah Tess nicht im geringsten schockiert aus. Eher... auf eine faszinierte sadistische Art erregt und gebannt von Yuki. „Jeder ist ein Gott, der über sein Los bestimmt." Tess ergriff die ihr dargereichte Hand um sich wieder in die Vertikale zu hieven. War alles andre als einfach, mit einem Klingeln in den Ohren und einer Gänsehaut von der Hiebkraft, die sie jetzt immer noch schüttelte. „Es fügt sich alles zusammen. Und jetzt gerade muss ich mich entscheiden, ob ich dir wehtue und damit wahrscheinlich einigen einen Gefallen tun würde. Oder ob du mir noch hiermit hilfst.“
„Ja, alles fügt sich...“, flüsterte die Ärztin nur halblaut. Dann fiel ihr Blick auf das nette, hüpfende Paar Möpse direkt vor ihrem Gesicht. "Hey, hat dir eigentlich schonmal jemand gesagt dass du ziemlich prächtige Titten hast für ein Schlitzauge?"
"Danke." "Gern geschehen."
Tess machte sich dann daran die abgerissene Bluse und das durchgesiffte Top auszuziehen, bis sie nur noch in ihrem schwarzen BH dastand. „Was genau tust du da?“ „Ich muss … mich abkühlen. Irgendwie isses plötzlich verflixt heiß hier geworden.“
„Glaub mir Yuki, wer mich schlagen will hat es hinter sich oder... naja steht eher darauf mir im Schlaf was zwischen die Lungen zu jagen, weil sie ne feige Sau ist. Ich bin bereit zu sterben. Das bin ich seit Jahren. Also. Ich bin hier um den Job zu machen wegen dem ich noch lebe, Yuki. Nur dafür. Ficken, Liebe, Kinderkriegen? Hatte ich. Ich hab gelebt. So langsam sollte ich echt mal Sterben. Bin überm Mindeshaltbarkeitsdatum, seit... verfickt vielen Jahren. Daran ändert kein Schlag was, ausser du schlägst mir das Nasenbein ins Gehirn und bringst es zuende. Wäre nett und ich leg ein Wort für dich ein, das das nicht auf dein Konto geht.“
Nach den Schlägen legte sich Tess Zittern endlich und kam auch nicht mehr wieder. Merkwürdigerweise waren es grade die Dresche, die sie einsteckte, die ihr ein subtiles Gefühl von Sicherheit vermittelten.
„Ich seh mir ihre Hand an, Ironfist Yuki. Aber ich warn sie vor – der letzte Typ, den ich mit so ner Verletzung gesehen hab...“ „Was? Selbstmord weil er genug von dir hatte?“ „Ne. Zwei Bisse scheinen aus nem Helden auch nur Chappi zu machen. Also... halt still. Ich werd nicht beißen, aber ich hab auch keine Lust das du mir abkratzt durch den Blutverlust. Also gib die Hand schon her und halt still, Busenwunder.“
Der kleine und der Ringfinger waren nur noch als Stummel zu sehen. Die vergilbten Bandagen fielen fast von selber ab. Sie bemerkte Yukis Narbe am Hals. Streifschuss. „Was einen nicht umbringt, oder in den Wahnsinn treibt, macht einen härter.“ Krieg bestimmt die Regeln. Krieg hasst dich und deinen Feind gleichermaßen. Und Krieg hört erst für einige Zeit auf, wenn er gewonnen oder verloren ist. Krieg war ein Arschloch. Und sie war hier, um ihm wo auch immer es ging in den Arsch zu treten, koste es, was es... Genau das sah sie in den Augen der Frau, die bis vor wenigen Momenten nur eine Stimme in einem Elektronikkasten gewesen war.
„Wieauchimmer, sie können definitiv auf sich und ihren Prachthintern und die Prachtmöpse aufpassen, aber ich warn sie vor den drei Freaks unsrer Truppe. [...] Und ich Depp hab ihm meine Machete und Helena mein Gewehr gegeben. Wieauchimmer, den kann ich auch noch nicht einschätzen. Ich hoffe er trauert einfach nur ohne Rachegelüste zu entwickeln.“ Ethan saß zusammengesunken abseits der Truppe und seine Schultern zuckten. Naja.. vielleicht hatten sie doch nur drei Freaks an Bord. Vier. Sie selber eingeschlossen. Todessehnsucht zählte, auch wenn man aus religiösen Gründen nicht suizidial war, eindeutig zu den Faktoren die einem eine Karte im "Hab mich Lieb-Club" mit den weißen Jacken und einem Tattoo am Arm mit der Aufschrift "We are all mad here" besorgten. One-Way-Ticket. Rückgabe ausgeschlossen. Daran änderte auch ihr fluchtartiger Trip nach Australien nichts mehr. Wenn die Sicherungen durchgebrannt sind, müssen neue ran.
Tess wickelte die übrigen Bandagen zu einem Knäul zusammen und stopfte sie zurück in den Rucksack. „Hei, Yuki, wenn diese Scheiß Schulter nochmal durchblutet, dann sag mir bevor du umkippst Bescheid – ich kann zur Not die Gefäße unter die Lupe nehmen und flicken was geht um den Arm zu retten, falls es nötig wird - abbinden wär auch zur Not drin; aber das mach ich nicht bevor ich nicht geschlafen hab.“
Es klang wie eine Wettermeldung. Sachlich. Dabei sprach die verkorkste Ärztin von Yukis Waffenhand! Mit einer Hand würde sie nur halbsoviele Bastarde umnieten können. Hell, no!
„Das Album „Japanese Whispers“ hast du doch sicher von The Cure, oder Yuki? Nich? Ich hätte wetten können. Naja egal, mach mal mit der heilen Hand „Killing an Arab“ an – das war auf dem gleichen Album wie die andren zwei Songs. Ich hab die Hände voll, wie du siehst. Ja, danke."
I can turn
And walk away
Or I can fire the gun [...]
Whichever I chose
It amounts to the same
Absolutely nothing
I'm alive
I'm dead
I'm the stranger
Killing an arab [...]
Staring at the sea
Staring at the sand
Staring at myself
Reflected in the eyes
Of the dead man on the beach
Yukis Finger waren fachmännisch geflickt, die Blutung gestillt, die Verbände saßen wie eine Eins. "sie machen einen hervorragenden Job, Fräulein Ehliger." "Verpiss dich aus meinem Schädel, Chef. Es ist Krieg." "Camus ist großartig. Haben sie das Buch gelesen, über das der Song geschrieben wurde? Ich glaube Camus wusste wie wir uns fühlen. Ganz genau." Tess kniete danach einfach nur da. Über und über mit Kinderpflastern beklebt, nur in einem schwarzen BH und grünen Hosen, ein rotes Band an ihrem rechten Oberarm. "Du brauchst immer einen roten Faden..." "Verpiss dich, ma mié, ich will Ruhe" Ließ den warmen Abendwind um ihre Schultern streifen, sich das Haar aus dem Gesicht pusten und genoss den Song. Als er zuende war, wandte sie sich ein letztes Mal an Yuki. Distanziert, aber ihre Sympatie kam auf eine merkwürdige Art und Weise im Klang ihrer Stimme zum vorschein, die kratzig und rauchig und tiefer als sonst war.
„So langsam kapier ich das das keine "letzter Mann und letzte Frau im letzten Wolkenkratzer von Sydneynummer" war. Sie haben einen verflucht sympatischen Schlag. Im Gegensatz zu der Kindergartentruppe hier könnten sies wirklich schaffen. Stört es sie, wenn ich mich weiter an ihren Schatten halte?“
Tess mochte Yuki so wie man den starken Typen mit den vielen Narben liebt, der bereits nen Haufen Leute umgeknallt hat, wenn man selber seinen ersten Einsatz hat. Oder so wie man den Chefarzt liebt, der einem wenn der Patient am abkacken ist die OP aus der Hand nimmt und einen Kaffee trinken schickt, nachdem er Musik anmacht und locker aus der Hüfte an einem Herzpatienten herumschnippelt. Sie hoffte sehr, das sie sich an den Schatten dieser Frau heften konnte. Sanders war eine Dame – aber Yuki war ein Ass. Und in diesem Spiel wollte sie darauf nicht verzichten.
~*~
Die Jungs weinten immer noch. Alistair hatte stumm seine riesigen Pranken auf ihre Köpfe gelegt und blickte sie selber verloren an, als würde er sie stumm bitten zu machen das die Sonne plötzlich aus ihrem Hintern schien.
Okay … Kinder. Kinder mögen Süßes. Und nette Ärzte. Mal schauen ob sie noch ein wenig schauspielern konnte. Ansonsten musste sie die Jungs zwingen die Schokolade in ihren Hals zu würgen. „Hei ihr zwei. Ich hoffe Alistair hat euch... euch nicht erschreckt, er ist echt ein lieber Kerl auf den man sich verlassen kann.“ Keine Reaktion. Die beiden weinten nur still weiter. „Ich leg euch hier ein paar Sachen zu Essen hin, und du...“ Ein fragender Blick zu Alistair. „Joshua.“ „Ja, Joshua, du musst soviel trinken wie du kannst, wir haben ganz viel Wasser hier, ja? Alistair, das Fiebermittel... danke.“ Die Jungs wirkten beide angeschlagen – aber wie kritisch war ihr Zustand wirklich? Josh mixte sie erstmal das Fiebermittel – das würde sie ihm solange verabreichen bist das schlimmste am grippalen Infekt überstanden war. Ne Erkältung war das nicht mehr, das Fieber war zu hoch und er schien auch sonst übel ausgemagert zu sein. Oder er war einfach zierlich... wie Abby. Dreck, denk nich an sie.
„Hilf ihm beim trinken, Alistair.“ Joshuas Augen flimmerten nur, er biss die Zähne zusammen, als Tess die sachten Berührungen beim Atemgeräusche abhören und Pulsfühlen ausführte. „Und dann gönnen wir ihm Ruhe. Wenn das Fieber steigt und er nicht ruhig schläft, hol mich nochmal, dann machen wir ihm Wadenwickel – oder probieren ein andres Medikament aus.“
Der Junge mit den großen blaugrünen Augen hatte sie aufmerksam betrachtet, als sie an Joshua herumdoktorte. Sie hatte vorhin schon gesehen, wie es ihn hingelegt hatte – er hatte versucht zu hüpfen. „Darf ich mir dein Bein ansehen?“ „Noah, das is ne gute Idee. Zeig mal her.“ Alistair schnüffte noch immer, woraufhin im Tess nur eine Packung Taschentücher in die Hand drückte. „Also Noah... is gut, du musst jetzt nur stillhalten das...“ „Ich will nicht! Meinem Fuß geht’s prima, ich … will zu ...“ Dicke Tränen kullerten seine Wangen hinab, sein Mund war trotzig verzogen. „Noah... Alistair halt ihn fest.“ „Nein! Ich... ich... bitte...“ Zwei Handgriffe später hatte sie den Knöchel von der Hose und der Socke befreit – und es sah übel aus. Dick, angeschwollen, hässlich verfärbt unter einem miserablen Verband. Da war sogar Axels Kunstwerk besser gewesen.
„Alistair, hast du ihn? Ich muss schienen – ne Bandage reicht hier nicht aus das...“ ein sanftes Betasten des oberen Fußes brachte ihn wieder zum Jammern und er versuchte sich freizuzappeln. „Noah...wenn ich den Fuß nicht versorgen kann, dann bleibt er so, willst du das?“ „Wir wollen das ihr mit uns mitkommt, Jungs. Also Noah is gut. Lass Tess machen.“ Alistair redete beruhigend auf ihn ein – packte seine Oberarme fester – und Tess atmete nach einem weiteren inspizierenden Drücken am Fuß entlang beruhigt aus. „Nicht gebrochen. Ich schien das einfach, alles halb so wild Noah.“ Gott sei Dank kein Bruch. Mit Dreieckstüchern fixierte sie die Schiene, die sie watteweich ausgepolstert hatte. „Alistair – schau das der Fuß ordentlich durchblutet wird und hoch gelagert ist. Und ja, schau das Joshs Fieber nicht hochgeht. Wenn du ne Ablösung brauchst gib Bescheid.“ Dann wandte sie sich unsicher an die zwei Jungs. „Ihr wart beide sehr tapfer. Das habt ihr gut gemacht. Alles wird gut, okay?“ Noah war wirklich fit – groß gewachsen und der Fuß schien ihm kaum was auszumachen. Und er hatte Alvaro und damit das Herz von Leo erobert. Um ihn machte sich Tess absolut keine Sorgen. „Ich seh nachher nochmal nach Josh.“ Bedeutungsvoll blickte sie Alistair an, dann gönnte sie sich selbst wieder eine Pause.
~*~
Sie kletterte die Leiter hinter der Lagerhalle hinunter und setzte sich in das kleine Fleckchen Gras, das hier noch wuchs. Einen Atemzug später trat auch schon Dani auf sie zu. Dreck. Sie wusste doch das niemand hier sich darum scherte das sie mal ne ruhige Minute hatte. "Hier Dr. Frankenstein, lade deinen Scheiß das nächste mal bei jemandem anderen ab. Und viel Spaß mit Dob. Nachdem Michail ja jetzt tot ist, hab ich natürlich Verständnis dafür, wenn du dir gleich den Nächsten suchst. Darf ich erfahren wer nach Dob der nächste ist?" Tess konnte daraufhin nichtmal mehr lachen. „einsames, kleines frustriertes Miststück“ Danis Worte aus dem Kanal dröhnten in ihrem Kopf. Isas Worte. Rileys Beschimpfungen im Van.
Sie ließ Danis Frage unbeantwortet und entschloss sich zu kontern. „Was ist mit dir, Blumenkind? Ist dir der Stoff ausgegangen, oder wieso interessierst du dich plötzlich wieder für Dob, nachdem du uns gestern richtig schön in die Scheiße hast laufen lassen ohne mal deine eigenen Finger zu krümmen? Wärs dir lieber wenn er sein Gras bei dir ablädt und ich die Funksprüche mit ins Grab nehme damit du dein Hippihirn nicht mit was beschäftigen musst was über Anarchisten-Utopien hinaus geht? Was war los? Bist du so ne traurige Ische, wie du aussiehst? Hast du dich in Selbstmitleid selber zerfleischt? Ach halt warte – du hast dir in dem Zelt einen runter geholt an der Metallmarke von dem toten Russen. Deswegen stinkt es hier nach einer beschissenen Fotze.“ Sie hatte es satt dieses Sprengpotential hinter sich und um sich zu haben. Sie hatte es gründlich satt. Sie würde das jetzt klären. Auf welche Weise auch immer. Aber es reichte.
31.08.2012, 14:59
Caro
"Zivilisten, hm?"
Die Stimme von der Sanders-Tussi riss Helena aus ihren Gedanken. Mit hochgezogener Augenbraue schaute sie sich erst im kurz in dem kleinen Raum um und dann der bemalten Frau direkt ins Gesicht "Ich war bis letzte Woche auch Zivilistin, aber ich wurde anscheinend befördert. Würde meinen Daddy sicher stolz machen. Air Marshal Joseph McAldrin von der ADF, vermutlich heldenhaft hinter seinem Schreibtisch verreckt, während seine Sekretärin an seinem Schwanz rumgelutscht hat. Und sein wertes Töchterchen knallt jetzt Lebende, nicht-so-Lebende und alles, was sich bewegt oder bewegt hat." Ihr Blick fiel auf Ian und Clover, die grade einen Hollywoodreifen Filmkuss hinlegten. Was zur verfickten Dreckshölle? Woher haben DIE denn das Recht... Sie schüttelte den Kopf. Wie sagte ihr Daddy immer so schön? "Duty first".
"Also? Was soll ich abknallen? Mir würden da spontan ein paar Ziele einfallen...."
31.08.2012, 15:21
Gendrek
Gott war der Typ, dieser Indonese, ihm unsympathisch. Kreuzt auf, stellt ihn in Frage und bettelt dann um hochprozentiges... und die Truppe landete ausgerechnet hier? Es hätte jeder andere sein können, innerlich hoffte Hugh, dass sich unter den anderen zumindest ein paar befänden mit denen man ordentlich reden konnte.
"Nein, wir haben hier nichts zu saufen. Das ist glaube ich das Letzte was wir hier noch brauchen."
"Hallo, ich bin die Léo, und wer bist Du?"
Hugh schaute auf, ein... kleines Mädchen?
Er hatte schon vorhin geglaubt eines gesehen zu haben, aber er hätte nicht erwartet, dass nach den beiden Jungs noch ein Kind kommen würde.
Sie, die Erwachsenen hatten vielleicht schon hart zu kämpfen, aber die Kinder? Sie hatten doch wirklich das härteste Los von allen gezogen.
Wenn sie nicht starben, dann waren sie sicherlich Waisen und was gäbe es schlimmeres für ein Kind als auf diese Art allein zu sein?
"Eh, hallo Léo. Ich bin Hugh."
Wie sollte er vernünftig mit einem Kind umgehen? Er konnte schon mit den beiden Jungs nicht wirklich. Zu sehr schmerzte es ihn zwei Geschwister zu sehen...
"Sag mal Léo, findest du das nicht auch alles seeeehr, sehr aufregend hier? Kannst sehr froh darüber sein, so viele Leute um dich zu haben."
Hugh schaute rüber zu Riley der wie angewurzelt herumstand und ihn starr anschaute. Hm...
"Die passen bestimmt alle gut auf dich auf oder?"
31.08.2012, 15:26
Mephista
"Eh, hallo Léo. Ich bin Hugh."
Die Kleine musste lachen. Er hieß Hju? Sie hatte noch nie Jemanden getroffen, der so einen Namen hatte. Der hübsche Mann fragte sie, ob es nicht alles aufregend sei und nach einem Blick auf Riley, der gerade wie zur Salzsäule erstarrt dastand, endete er mit:
"Die passen bestimmt alle gut auf dich auf oder?"
Ein breites Grinsen legte sich auf ihr rundes Gesicht. Hjuuu… das ist ein lustiger Name, heißt der was Besonderes, oder soll der einfach nur zum Kichern klingen?
Léo stützte ihren Kopf auf die Arme und wippte leicht vor uns zurück, als sie fortfuhr: Und jaa, es ist total spannend, weil jeden Tag sind wir woanders und meine Freunde hier sind total toll und wir machen ganz viele Sachen zusammen! Ihr Blick wurde ernster. Aber manchmal ist es auch total traurig, weil wir waren am Anfang viel mehr und einige sind nicht mehr zurückgekommen, wenn sie uns geholfen haben, einen neuen Ort zu finden…und manchmal streiten sich die Großen ganz schlimm oder hauen sich und solche Sachen…Aber hier passen alle aufeinander auf, das ist toll, und Du und Noah und …Josh und die anderen gehören ja jetzt dazu!
Mit einer schwungvollen Geste war das Kuschellama an Léos Brust. Sie betrachtete Hjus Gesicht näher. In seinen Augen schien sie zu erkennen, dass es ihm irgendwie nicht gut ginge. Bis auf den Inder war keiner so wirklich in seiner Nähe, gerade nicht von den Neuen. Das Mädchen hob eine Augenbraue und kam ihn ein wenig näher: Bist Du hier ganz alleine, Hjuu? Also, ich meine, Deine Freunde und Deine Mama und andere Familie und so?
31.08.2012, 16:32
T.U.F.K.A.S.
Verdammt nochmal, konnte diese Frau nicht einfach die Klappe halten?
Yuki hörte ihr zu, gezwungenermaßen. Wenn sie auch eine Zeitbombe war und irgendwann vor lauter Druck explodieren würde - ihr Handwerk verstand sie verdammt gut, das musste man ihr einfach neidlos lassen. Auf der einen Seite merkte Yuki, dass die Ärztin ihr gegenüber eine gewisse Abneigung hatte (ob's mit ihrer Abstammung zu tun hatte?), auf der anderen Seite merkte man in der Art und Weise, wie die Ärztin mit ihr sprach, dass sie wohl verdammt furchteinflößend gewesen sein musste, als sie der Tussi eine Tracht Prügel angedroht hatte.
Aber nun saß sie hier, während Frau Doktor ihre linke Hand verband und kam kaum zu Wort, so wie sich Tess' Wortdurchfall über ihr ergoss.
"Wo ist der Rest von deinen Fingern?", fragte Tess beiläufig, als sie die Bandagen entfernte.
"Granatenexplosion. Bin nicht schnell genug ausgewichen.", hakte Yuki ein und wusste nicht, ob die Deutsche (jedenfalls hatte sie einen starken deutschsprachigen Akzent) sie überhaupt hörte oder nicht.
"Scheinst halt kein Glückskeks zu sein, was das angeht... die hätte ich dir in Nullkommanix wieder dran genäht. Egal... was weg ist ist weg. Bringt mich auch zu deiner Frage von vorhin. Vor ein paar Stunden auf der Landzunge da drüben waren wir noch 19. Aber... drei haben ihr Leben gegeben um uns hierherzubringen. Ich hab mein Leben auch in die Waagschale geschmissen, aber der Tod zeigt mir nur den Stinkefinger, der •••••••. Hat Spaß dran mich zu verarschen und statt mir 17-jährige Schülerinnen, scheißverflucht gute Cops und die manifestierten Helden Russlands in die Hölle zu befehligen."
Yuki erinnerte sich: Über Funk hatte sie Gespräche abgehört, laut denen eine 17-jährige versucht hätte, mit ihnen zu verhandeln. Alle hatten sich noch gefragt, was zur Hölle sich diese Leute dabei dachten, eine 17-jährige Schülerin vorzuschicken statt selbst die Sache in die Hand zu nehmen. Verdammte Schafherde - wusste da wohl noch nicht, wie ernst die Lage werden würde. War Yuki desillusioniert, weil sie so dachte? Oder gar pessimistisch? Hey, schaut her, am Anfang waren sie dumme Vollidioten, jetzt sind diejenigen, die am stärksten oder geschicktesten oder hinterhältigsten waren hier. Die Spreu trennt sich vom Weizen. It's evolution, baby.
17 Jahre war kein Alter zum sterben. Scheiß Krieg.
"Wieauchimmer, Sie können definitiv auf sich und Ihren Prachthintern und die Prachtmöpse aufpassen, aber ich warn' Sie vor den drei Freaks unsrer Truppe - Helena hat ihren Lover verloren, gestern an... keine Ahnung, der Cop ist in die Luft geflogen. Und dann hat's bei ihr ausgesetzt. Aber sie hat bereits im Flughafen einen von unseren Leuten umgelegt. Also wenden Sie ihr nicht den Rücken zu und, naja, sogar ich halte meine Kommentare hinterm Damm, damit die Kleine keinen Bock auf Hot-Docs kriegt."
Sie deutete - leise über ihr eigenes furchtbares Wortspiel lachend - dabei auf die Frau, die neben Sanders an der Balustrade stand und völlig geistesabwesend zu einem Pärchen in der Halle blickte. War das die, die Dani meinte mit "... die es eigentlich nicht verdient haben..."? Wenn dem so war und die Frau eine derartige Art und Weise hatte, mit Personen umzugehen für ihr eigenes Überleben - nun, dann konnte ihr Yuki es nicht übelnehmen. Um zu leben, müssen manchmal Leute sterben. Vielleicht gab es Faktoren, die niemand sonst in der Gruppe kannte. Was es trotzdem nicht besser machte - Yuki entschloss sich, nachher mit Sanders zu besprechen was diese Frau anging. Vor allem durfte Sanders unter keinen Umständen Opfer dieser Frau werden. Wenn sonst niemand dafür sorgen würde...
"Der Priester, der keinen Ton rauskriegt seit Tagen, hat im Van zugegeben das er... naja sich für sowas wie die Hand Gotts hält. Irre der Kerl, hat schon Leute umgelegt aus... naja ich trau ihm zu, dass er mehr umlegt."
Yuki hatte noch nie viel übrig gehabt für Männer Gottes. Aber dieser Priester hatte - wie hatte es Rodriguez damals imemr ausgedrückt? - Cojones, das musste sie ihm anerkennen. Auch wenn sie seine Kreuzzug-Mentalität nicht unbedingt teilte. Sie, die selbst in Afghanistan und im Irak an solchen "Kreuzzügen" beteiligt war. Ach scheiße, vielleicht war sie doch nur desillusioniert.
"Und Ian, der plüschige Unscheinbare – der saß im Knast weil er nen Kinderficker umgelegt hat. Und ich traus ihm zu das ers wieder tut, wenn man ihn reizt. Der muskulöse Rugbyspieler da drüben, Ethan, hat gestern seine … Freundin kann man kaum sagen, aber er hat seinen Stützpunkt in der Gruppe verloren. Und ich Depp hab ihm meine Machete und Helena mein Gewehr gegeben. Wieauchimmer, den kann ich auch noch nicht einschätzen. Ich hoffe er trauert einfach nur ohne Rachegelüste zu entwickeln."
Ah, der Mann des Hollywoodpärchens. Es war schön zu sehen, dass sich inmitten all dieser Scheiße sowas wie Liebe entwickeln konnte. Klar, sie erschrak der Part mit dem Kinderf-Pädophilen etwas, aber sie wusste selbst nicht mehr, wieviele Pädophile, Koprophile, Nekrophile, oder Mütter, Väter, gar Kinder sie umgebracht hatte in den letzten sieben Tagen. Es machte einfach keinen Unterschied mehr. Hauptsache, er fand etwas Gutes, nachdem er sich augenscheinlich jahrelang durch die Scheiße gebuddelt hatte. Yukari musste bei dem Gedanken verschmitzt grinsen.
"Hei, Yuki, wenn diese Scheiß Schulter nochmal durchblutet, dann sag mir bevor du umkippst Bescheid - ich kann zur Not die Gefäße unter die Lupe nehmen und flicken was geht um den Arm zu retten, falls es nötig wird - abbinden wär auch zur Not drin; aber das mach ich nicht bevor ich nicht geschlafen hab."
Oh ja, große Klasse - erst die zwei Finger, dann der komplette Arm. Ironie des Schicksals. Aber solange sie ihn noch bewegen und benutzen konnte - solange würde sie ihn benutzen. Egal wie sehr es wehtun würde.
"Das Album „Japanese Whispers“ hast du doch sicher von The Cure, oder Yuki?"
"Äh nein, auf dem MP3-Player ist nur ein olles The Cure-Best Of, das mit den zwei CDs." War sie jetzt abgelenkt durch Tess, wie sie nur in ihrem BH und der grünen Hose vor ihr stand und...
Um Gottes Willen, so verzweifelt war sie noch lange nicht. Obwohl es schon ein merkwürdiges Gefühl war, eine von zwei Frauen zu sein, die sich erst fast miteinander geschlagen hätten und jetzt halbnackt da saßen und über Jungs und so redeten. Sie schämte sich nicht einmal, sie war nur - verwirrt. Ja, das war wohl das richtige Wort dafür. Die Frau, die kein Problem hatte, sich ein Unterkunftsgebäude mit 49 Männern zu teilen und dort auch mal nachts nach dem After-Training-Duschen komplett nackt, die pikantesten Stellen mit einem Badehandtuch abgedeckt, anzutreffen war - sie schämte sich jetzt, halbnackt eine Notfalloperation über sich ergehen zu lassen? Hell, no...
"Nich'?"
"Nope."
"Ich hätte wetten können."
"Und verloren. Haushoch.", setzte Yuki mit einem Grinsen nach.
"Naja egal, mach mal mit der heilen Hand „Killing an Arab“ an – das war auf dem gleichen Album wie die andren zwei Songs. Ich hab die Hände voll, wie du siehst."
Sie kannte sich wirklich verdammt gut aus.
"Ja, danke."
"Kein Problem."
I can turn
And walk away
Or I can fire the gun
Staring at the sky
Staring at the sun
Whichever I chose
It amounts to the same
Absolutely nothing
Sie sah es förmlich im Kopf der Ärztin rattern. Diese Frau brauchte Hilfe. Und nicht nur fachmännische Hilfe durch einen Psychiater, sondern vor allem war sie überfordert. Und ihr war klar, dass Tess darüber nachdachte, sich Yuki zur Verbündeten zu machen. Wozu auch immer. Diese Frau hatte was vor, und Yuki wusste nicht, ob das eine gute oder schlechte Sache war.
Der neue Verband saß 1A. Das war definitiv die Arbeit einer Meisterin, soviel war klar. Nur, was hatte es mit dem roten Faden auf sich, der rechts an ihrem Oberkörper herunterbaumelte?
Keine Zeit, groß darüber nachzudenken, denn schon kam die Frage aller Fragen:
"So langsam kapier ich, dass das keine Letzter Mann und letzte Frau im letzten Wolkenkratzer von Sydney-Nummer war. Sie haben einen verflucht sympatischen Schlag. Im Gegensatz zu der Kindergartentruppe hier könnten Sie's wirklich schaffen. Stört es Sie, wenn ich mich weiter an Ihren Schatten halte?"
Yuki dachte kurz nach.
"Bleiben Sie ruhig in meinem Schatten, solange Sie mir nicht im Weg stehen, Ma'am."
"Oh, Sie werden gar nicht merken, dass ich da bin."
Yuki stand langsam auf und die Ärztin folgte ihrer Bewegung, mit weit aufgerissenen Augen.
"Merken Sie sich eins, Ma'am.", fing Yuki an und zeigte mit dem Zeigefinger der geflickten linken Hand drohend auf Tess, "Ich bin nicht Ihre persönliche Armee, ich bin nicht der gottverdammte Juggernaught. Ich werde Ihnen helfen, aber nur, wenn Sie Ihre Leute dazu bekommen, mir zu helfen. Einige von denen sehen verdammt gut geschult aus was das kämpfen angeht. Sie inklusive. Vielleicht kling' ich gerade wie eine Söldnerin, aber so läuft das halt. Die Pflicht kommt zuerst: Ihre Pflicht ist es, die Leute hier - mich inklusive - zusammenzupuzzeln. Meine Pflicht ist es, einen beschissenen Krieg zu führen."
Tess nickte bestätigend, während Yuki mit dem Gesicht immer näher kam, den Zeigefinger sanft in das Kinn der Ärztin drückend wie den Lauf ihrer Browning.
"Und ich schwöre - wenn Sie mich über's Ohr hauen, Ihren Pseudo-Polizisten-Verräter-Bimbo auf mich hetzen oder mir irgendwelche Befehle geben wollen..." Sie kam immer näher. Es war fast wie das Gegenkonzept zu dem sich ihre Liebe gestehenden Pärchen auf der anderen Seite des Unterstandes. Zwei Frauen, zwei komplett unterschiedliche Mindsets - es war Spannung in der Luft, aus der entweder etwas unglaublich Gutes oder etwas Furchtbares entstehen könnte. Ihre Augen trennte ein Abstand von vielleicht fünf Zentimetern, die Nasenspitzen berührten sich fast.
"... dann stirbst du, verstanden? Du stirbst, hundertprozentig. Du kannst nach einer Waffe greifen - scheißegal, du stirbst zuerst. Vielleicht werden deine Leute mich erwischen nachdem dein lebloser Körper wie ein Sack Scheiße auf den Boden klatscht - aber nicht bevor ich dein Gehirn in Erdbeermarmelade verwandelt habe, 分かった?" [wakatta/"Kapiert?"]
Kurz war Stille zwischen den beiden. Die Warnung kam deutlich, deutlicher als Yuki es geplant hatte. Scheiße. Diese Frau machte irgendwas mit ihr. Irgendwas in ihrem Kopf schien auszusetzen, sobald diese Ärztin um sie herumrannte. Nichtmal Hugh Jackman hatte eine derartige Aura.
Doch Tess grinste nur über beide Backen und antwortete "Du siehst echt sexy aus wenn du dich aufregst." bevor sie sie sanft von sich stieß, um in Richtung der beiden Kinder abzuhauen. "Wir haben einen Deal, einarmige Banditin! Wir haben einen Deal!" sagte sie noch im Weggehen, während sich Yuki hastig ihr T-Shirt und die Army-Jacke anzog und sich danach erschöpft auf die Couch fallen ließ.
31.08.2012, 16:58
Andromeda
„Was ist mit dir, Blumenkind? Ist dir der Stoff ausgegangen, oder wieso interessierst du dich plötzlich wieder für Dob, nachdem du uns gestern richtig schön in die Scheiße hast laufen lassen ohne mal deine eigenen Finger zu krümmen? Wärs dir lieber wenn er sein Gras bei dir ablädt und ich die Funksprüche mit ins Grab nehme damit du dein Hippihirn nicht mit was beschäftigen musst was über Anarchisten-Utopien hinaus geht? Was war los? Bist du so ne traurige Ische, wie du aussiehst? Hast du dich in Selbstmitleid selber zerfleischt? Ach halt warte – du hast dir in dem Zelt einen runter geholt an der Metallmarke von dem toten Russen. Deswegen stinkt es hier nach einer beschissenen Fotze.“
Tess Worte hatten gesessen. Und doch blieb Dani - vorerst - erstaunlich ruhig. Sie hatte schon zuviel von Dr. Frankenstein gesehen in den letzten Tagen, um sich davon noch groß überraschen zu lassen. Sie hatte zuviel erlebt, um sich von diesen Worten noch wirklich verletzen zu lassen, zumindest für den Moment.
"Was zum Henker ist in deinem Scheißhirn eigentlich schief gelaufen? Es geht nicht um Dob, es geht noch nicht einmal um... Michail. Es geht um DICH. Dich und deine Scheißart hier jedesmal zum gottverdammten Rundumschlag auszuholen. Und sprich nicht von Dingen, von denen du offensichtlich keine Ahnung hast. Eigentlich dachte ich du wärst intelligent genug um zu sehen was hier abläuft. Wo wir gerade bei anarchistischen Utopien sind: Als erstes würde ich unseren absolut unqualifizierten Anführer absetzen und jemanden hinstellen, der verdammt noch mal in der Lage ist, die Dinge hier wenigstens etwas zu KOORDINIEREN!! Dann haben wir noch das klitzekleine Problemchen dass hier offenbar zwei Leute sind, die nichts besseres zu tun haben, als andere in dieser Gruppe zu sabotieren. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ICH möchte nicht von jemandem hier in den Rücken geschossen bekommen. DU machst nichts weiter, als hier dein kaputtes Ego auszuleben und zu bestätigen! Wenn der Preis des Überlebens der ist, dass ich in Zukunft nur noch mit kranken Leuten wir DIR zusammenleben muß, dann verzichte ich!"
Damit wandte sie sich ab, oder sie wollte es zumindest. Als sie Tess schon halb den Rücken zugedreht hatte, war es aus mit ihrer Selbstbeherrschung. Sie ballte die rechte Hand zur Faust, und ohne Vorwarnung drehte sie sich wieder um und schlug Tess mitten ins Gesicht. Sie spürte ein komisches Knacken in ihren Fingerknöcheln, aber das interessierte sie jetzt nicht, auch den Schmerz merkte sie nicht. Es war nicht wirklich wie in der Kanalisation, als sie das erste Mal auf die Ärztin losgegangen war, eher wie in dem Hotelzimmer, als sie geschossen hatte. Schießen wollte.. Geschossen habe.
Als Tess noch nach hinten taumelte, sprang Dani die Ärztin an und langte nach ihrem Hals...
...
„Koordinator? Willst du etwa den Trupp anführen? Oder willst du dir das Duell mit Helena liefern? Ohne Gesetz im Hintergrund - vergelten wir nur Tote mit Toten.“ Danis Finger schlossen sich um ihren Hals, würgten sie. Das Blut schoss aus Tess' gebrochener Nase wie ein Wasserfall. Sie verzog keine Miene, entspannte sich sogar als der Druck zunahm.„Ist das alles was du kannst?“ Danis Rechte, dann die Linke legten sich fest auf ihren Hals und drückten zu. Tess ballte nur die Fäuste, senkte den Kopf und schloss die Augen. Ihr Körper verkrampfte sich.
Es schien fast so als wolle sich die Ärztin gar nicht wehren. Tess zitterte heftiger. Dann lächelte mit blauen Lippen. Nur ihre Brust flatterte. „...chhh... habs mir anders überlegt.“ Mit zwei Griffen packte sie Dani an den Händen, schlug mit ihrer Stirn gegen deren Nase und rang sie zu Boden. Sie hustete, rang gierig nach Luft. „Du bist sogar zu dumm um die Luftröhre zu finden, Anfängerin!“ Dann stolperte sie zur Treppe zurück um ausser Reichweite von Dani zu kommen.
31.08.2012, 17:29
Ty Ni
Kaum zierte die Schiene Noahs verunglücktes Gelenk, versiegten auch seine Tränen und er betrachtete interessiert die Konstruktion um seinen Knöchel. Man konnte förmlich sehen, wie es hinter den blaugrünen Augen arbeitete. "Danke, Frau Ärztin.", sagte er vorsichtig. Léo war schon wieder weitergezogen, aber Àlvaro hatte sie bei ihm gelassen. Noah drückte den Plüschaffen trostsuchend an sich. Ihm fehlte Denny. Ihm fehlte Mama. Er wusste nicht, was er tun sollte. Jetzt wo Mama nicht mehr da war, lohte es sich überhaupt noch, weiterzuziehen? Wo sollten sie denn hin, wenn Josh und er kein Zuhause mehr hatten? Sollten sie wirklich mit den anderen gehen? Ging das überhaupt? Noah stand auf und stakste ein wenig durch die Gegend. Natürlich konnte er den Fuß immer noch nicht belasten, aber dank der stabilisierenden Maßnahme tat es beim Hüpfen nun wesentlich weniger weh.
"Josh.", sagte Noah traurig, "Ich kann damit immer noch nicht laufen. Was machen wir denn jetzt? Wo sollen wir jetzt hin?"
Sein großer Bruder war gerade dabei, das Fiebermittel so schnell herunterzustürzen, wie es mit seinem geschwollenen Hals nur ging. Es schmeckte wiederwärtig. Und er brachte unangenehme Sachen gerne hinter sich. Er spürte immer noch die Pranke des Iren auf seinem Kopf ruhen. Josh war generell kein Kind, das viel Körperkontakt suchte, doch er ließ es zu, denn die Hand war warm und stark und es war eine gute Woche her, dass er eine solch beschützende Geste erfahren hatte. Josh sah fragend zu dem Mann auf, der an seiner Seite wachte. Alistair hatte die Ärztin ihn genannt.
Die Augen des Iren waren sturmgrau. Joshua sah Schmerz aber auch Stärke in ihnen. Und ... Zuversicht.
"Ihr kommt natürlich mit uns.", ertönte Alistairs tiefe Stimme, "Ich habe eurer Mutter versprochen, auf euch aufzupassen und der Ire hält sein Wort, wenn er es gegeben hat. Ich werde euch hier nicht zurücklassen. Darauf könnt ihr Gift nehmen. Seht euch um. Ihr seid nicht alleine." Er sah erst Joshua, der ihn von unten her intensiv anblickte, und dann Noah, dessen helle Augen wie Irrlichter flackerten, fest in die Augen. [Abbys Kinder. Verdammt noch mal.] Er würde ihre Lebensaufgabe weiterführen. Für sie, für die beiden und auch für sich selbst.
"Es gibt eine Insel am anderen Ende der Welt: Irland. Sie ist wunderschön und ist ein Ort ohne Zombies. Wenn wir hier draußen sind, werde ich euch dorthin mitnehmen. Eure Mutter wollte euch mehr als alles andere in Sicherheit wissen." Alistair lächelte. "Und darum dürft ihr nicht aufgeben."
Noah blickte sprachlos von Joshua zu Alistair und wieder zurück. Man konnte sehen, dass er nicht ganz begriff, was gerade geschah, aber es schien etwas Gutes zu sein.
Joshua hielt seinen Blick nach wie vor auf Alistair gerichtet - der Junge hätte einen Starrwettbewerb mit einer Katze gewinnen können - und nach einer gefühlten Ewigkeit, in der sein Blick ihn förmlich zu durchbohren schien, nickte er langsam. Er traute dem Mann. er konnte sie hier rausbringen. Er hatte ein Ziel vor Augen. Sie würden mit ihm gehen. Josh entspannte seine vor Fieber schmerzenden Muskeln und genoss das Gefühl der Hand auf seinem Kopf. Ein Beschützer.
"Wir werden nicht aufgeben.", versprach er.
31.08.2012, 18:01
Gendrek
"Hjuuu… das ist ein lustiger Name, heißt der was Besonderes, oder soll der einfach nur zum Kichern klingen?"
Das Grinsen und lachen des Kindes wurde erwidert. Für viele Menschen auf der Welt klang sein Name bestimmt eigenartig, aber hey... da war er nicht der einzige. Léo klang für ihn nun auch nicht nach einem kleinen Mädchen.
"Und jaa, es ist total spannend, weil jeden Tag sind wir woanders und meine Freunde hier sind total toll und wir machen ganz viele Sachen zusammen!"
Jetzt sah der Schauspieler allerdings etwas im Gesicht der Kleinen, was ihn sichtlich beunruhigte.
"Aber manchmal ist es auch total traurig, weil wir waren am Anfang viel mehr und einige sind nicht mehr zurückgekommen, wenn sie uns geholfen haben, einen neuen Ort zu finden…und manchmal streiten sich die Großen ganz schlimm oder hauen sich und solche Sachen…Aber hier passen alle aufeinander auf, das ist toll, und Du und Noah und …Josh und die anderen gehören ja jetzt dazu!" "Sie sind tot Kleine... tot. Deine Freunde sind gestorben, für euch und ihr verliert die Nerven."
"Ja... wir gehören jetzt zu euch. Wir kommen auch hier zusammen wieder raus Léo."
Léo grinste, holte ein kleines Stofftier hervor und lehnte sich ein Stück nach vorn.
"Bist Du hier ganz alleine, Hjuu? Also, ich meine, Deine Freunde und Deine Mama und andere Familie und so?"
Treffer.
Hugh lehnte sich an die Mauer hinter ihm. Er hing seit einigen... seit vielen Stunden hier. Er schaute rechts an sich hinab, dort lag das Ding, welches ihm erlaubte hier zu sein. PSG-1 Scharfschützengewehr. Treffsicherheit auf bis zu 600 Metern Entfernung. Perfekt um die Lage zu sondieren, sich durchzuschleichen, Zombies und Menschen gleichzeitig beobachten zu können um bis jetzt unentdeckt hierher zu gelangen.
Aber nur er, hatte es geschafft.
"Meine... Freunde, sind vor kurzem ges... verschwunden. Wir waren alle auf einer großen Ranch, bis jemand ganz laut wurde und das alles nicht mehr spannend fand. Er hat sich einfach vorgestellt, das alles anders wäre und ist auf einem Motorrad weggefahren. Danach mussten wir alle gehen. Meine Mama... heh, keine Ahnung, ewig nicht gesehen und meine Familie.."
Hugh wurde still. Was sollte er dem Kind sagen?
"Meiner Familie geht es besser als mir. Meine Frau passt gerade auf unsere beiden Kinder auf. Aber ich weiss nicht genau wo sie sind."
"Das ist aber traurig"
"Ja, das ist garnicht schön oder?"
"Mach dir nichts draus Hju! Ich weiss auch nicht wo mein Papa ist. Seit wir am Flughafen sind hab ich ihn nicht gesehen. Aber wir waren in einem großen Hotel und mein Papa war da ganz in der Nähe, deswegen weiss ich, dass es noch irgendwo ist!"
"Ihr werdet ihn bestimmt finden."
"Aber deine Familie finden wir auch, ganz sicher!"
"Ah, ich werde sie schon irgendwann finden. Das passiert irgendwann von ganz allein."
Die kleine Léocardia erkannte die Traurigkeit in seiner Stimme, sie war kaum zu überhören. Selbst asoziale Kellerkindern die den Umgang mit Menschen velernt hatten, würden es erkennen.
Das kleine Mädchen holte griff an ihren Rucksack. "Ein... Affe? Niedlich"
Sie kramte... kramte... und holte irgendwann eine Dose hervor die sie ihm freudenstrahlend entgegen hielt
"Hier Huj! Die habe ich von Ian bekommen. Rubicon Mango ist ganz lecker."
Der Schauspieler musste lachen, sie war so kindisch... was vielleicht daran lag, dass sie ein Kind war. Er griff nach der Dose und öffnete sie, es zischte laut ehe er lächelte und einen schluck nahm. Erfrischend und nötig.
"Ahh, danke Léo."
Lächelnd überreichte er die Dose dem Mädchen. "Alleine für sie würde es sich lohnen sie rauszubringen... hoffentlich würden sie dabei zusammenarbeiten. Sie alle."
"Wir werden nicht aufgeben."
Die Worte erfüllten den Iren mit Stolz. Sie strahlten die gleiche Stärke aus wie die Worte ihrer Mutter, als sie ihm sagte, sie wolle nicht, dass er geht. Alistair lächelte sanft. Anscheinend vertrauten sie ihm, die hassten ihn nicht, auch wenn ihn das nicht seinen eigenen Selbsthass vergessen lies. Mit einem neuen Ziel vor Augen fühlte sich alles schon viel einfacher an. Das war schon immer das, was er benötigte, mehr nicht, ein Ziel. All seine Versprechen galten immer nur der Absicht ein Ziel zu haben. Sie waren nicht bedeutungslos gegeben, aber trotzdem lag eine gewisse Prise Egoismus dahinter. Nur bei Abbys Kindern nicht. Selbstloser als hier konnte kein Mann sein. Ihr Erbe, ihre Söhne, ihr Ziel, und er würde es für sie weiterführen.
Josh und Noah sahen ihr so gottverdammt ähnlich. Besonders Joshuah, er hatte die Augen seiner Mutter.
Der Ire streichelte weiter beruhigend Noahs Kopf, während dieser ruhig in seinen Armen lag.
Wer war wohl ihr Vater? Lebte er noch? Abby hatte ihn gar nicht erwähnt, und die Kinder fragten auch nicht nach ihm. Es war egal, er hatte Abby sein Wort gegeben, er würde für die beiden Jungs sorgen.
Da er sie nun gefunden hatte, kamen jedoch ein paar Fragen auf. Er würde sie so gerne nach ihrer Mutter fragen, würde Geschichten über sie hören, würde gerne von ihnen wissen wie sie war, denn wirklich lange kannte er sie ja nicht. Doch damit würde er warten, wohl eine ganze Weile. Die Lücke, die der Tod hinterlassen hatte, würde erst heilen müssen, auch wenn sie eine Narbe hinterlassen würde.
Der Regen prasselte auf die Plane über ihnen nieder und der Donner grollte durch die Dunkelheit. Doch war das Klopfen beruhigend. Zum ersten mal seit er Abby getroffen hatte, fühlte er sich wieder lebendig. Er beobachtete die anderen aus ihrer Gruppe und erspähte dann Leo, die bei diesem Schauspieler hockte und sich mit ihm unterhielt. [Leo ...]
Er erinnerte sich daran, dass auch ihr Vater verschwunden war. Ob tot oder lebendig, konnte er nicht sagen, doch hatte er ihr gesagt, er würde ihn finden, wenn es ihm möglich war.
[3 Kinder]
Er lachte kurz.
Wie sollte er sich denn um 3 Kinder kümmern? Er war sich ja schon fast sicher, dass er sich nicht mal um eines kümmern konnte. Die Zeit wird es wohl zeigen.
Dann erblickte er Clover die bei Ian saß. So leid es ihm tat, er würde sie nicht brauchen. Alistair würde alleine mit den Jungs und vielleicht auch Leo, klar kommen. Jedenfalls war sich eines sicher, und das würde er unter keinen Umständen zulassen. [Nie im Leben.]
Noah lehnte sich an die Seite des Iren und schaute zuerst für ein paar Momente auf seinen Bruder.
"Er wird das schon schaffen", versicherte ihm Alistair, "ihr beide seid starke Jungs. Ihr habt es bis hierher geschafft, auch jetzt wird euch nichts mehr aufhalten. Dafür werde ich sorgen."
Dann wanderte der Blick des Jungen auf Leo.
"Du magst sie, oder?"
Noah schaute zu ihm hoch, dann wieder auf das Mädchen und nickte zögerlich.
"Sie ist wirklich nett. Und ich denke, sie mag euch auch. Ihr seid die ersten Kinder, die sie seid dem Anfang der ganzen Sch...", er stockte. Ab jetzt würde er wohl auf seine Aussprache achten müssen. Zumindest vorerst, bis sie alt genug dafür waren, "Sache, kennenlernte. Ich weiß noch nicht so ganz, aber wenn sie es möchte, kann sie auch mit uns nach Irland kommen." [Irland, wenn sie dort ankamen, war alles vorbei, das ganze Chaos würden sie dann hinter sich lassen. Grüne Wiesen, dichte, magische Wälder. Die Farmarbeit, das Stadtleben, die Pubs. All das würde er ihnen zeigen. Die Gemütlichkeit, die Freundlichkeit und die pure Lebenskraft, die dieses grüne Herz ausstrahlte.]
31.08.2012, 18:59
R.F.
"Eine Assistenzärztin?" Tess war bereits verschwunden und Ludwig wollte gar nicht wissen, wo sie hin war. "Ganz schön schlampige Arbeit für jemanden, der unbedingt Arzt werden will." Als er aufstand, kamen die Schmerzen augenblicklich zurück, trotzdem versuchte er ein paar Schritte zu gehen. "Ein Wunder, dass die Gruppe bisher überhaupt überlebt hat." ein weiterer Schmerz durchfuhr sein rechtes Bein und Ludwig fluchte leise vor sich hin. "Wenn der Rest von denen auch so drauf ist, ich weiß nicht, ob ich ihnen vertrauen sollte...im schlimmsten Fall muss ich es wohl alleine versuchen..."
31.08.2012, 18:59
Daen vom Clan
"Ais Marshall Mc Aldrin?", hauchte Sanders und ließ die Waffe sinken deren roter Laservisierpunkt von der Stirn eines Untoten zum Asphalt wanderte, noch bevor sie abdrücken konnte.
Sie lag auf einer schmutzigen Decke, das Scharfschützengewehr vor sich und in ihrem verwundert dreinblickenden Gesicht war deutlich abzulesen das sie am liebsten aufgesprungen wäre um Helena zu salutieren.
"Ihr Vater, Miss McAldrin, Sie sollten wissen..." begann sie und es klang vorwurfsvoll als ihr Kopf herumruckte und sie die Streithähne ansah.
Dann fauchte sie: "Wen sie abknallen können?" Sie warf ihr eine schwere Handfeuerpistole zu. "Diese Idioten da vorne, die dort so einen verdammten Lärm machen."
Dann blickte sie wieder verärgert Richtung Mauer, gefolgt von einem "Oh-Oh...Mist..."
31.08.2012, 19:15
Caro
"Wen sie abknallen können? "Diese Idioten da vorne, die dort so einen verdammten Lärm machen."
Oh. Da kannte wohl jemand noch nicht die Dorftratscherei. Helena konzentrierte sich lieber wieder auf die rechte Seite der Mauer, um zu sehen, ob es da irgendwelche Löcher oder Schwachstellen gab, durch die sie vielleicht reinkommen konnten. Wen sie sich jetzt noch auf die ganze Keiferei für Anfänger einlassen würde, könnte sie Sanders Wunsch ja auch gleich nachkommen.
"Oh-Oh...Mist..."
Was?Was war denn JETZT schon wieder? Helena schaute Lillien von der Seite an und hoffte auf keine weiteren Katastrophen.
31.08.2012, 20:42
Ty Ni
Noah
"Sie ist wirklich nett. Und ich denke, sie mag euch auch. [...] Ich weiß noch nicht so ganz, aber wenn sie es möchte, kann sie auch mit uns nach Irland kommen."
Noahs Augen weiteten sich auf eine beachtliche Größe, als er diese Worte hörte. "Eeecht?", er warf die Arme in kindlichem Eifer in die Luft und umarmte stürmisch erst seinen Bruder und dann - mit kurzem Zögern auch den Iren. Seine kleinen Arme reichten natürlich nicht einmal annähernd um den breiten Brustkorb herum.
"Das muss ich Léo erzählen!", Noah zog sich hoch und hüpfte unbeholten auf das Mädchen zu - Àlvaro im Schlepptau. Anscheinend lag es nicht in seiner Natur, sich lange um etwas Sorgen zu machen. Oder er war ein Meister der Ablenkung.
Joshua
Joshua lächelte, als sein Bruder ihm so überschwänglich um den Hals fiel. Er schien diese Léo wirklich sehr zu mögen. Nachher musste er sich unbedingt ebenfalls mit ihr bekannt machen. Zuvor aber wollte er den Iren näher kennen lernen. Der breitschultrige Mann war ihm bis auf Namen und Herkunft vollkommen fremd. Joshua rutschte an die Wand und lehnte sich dagegen, so dass er dem Iren gegenübersaß. Er hatte Fragen. Viele.
Alistair schien ungefähr in Abbys Alter zu sein. Vielleicht ein bisschen älter. Und Abby hatte eine große Familie gehabt. Mehrere Geschwister, einen Vater, eine Mutter, Großeltern, Cousinen und Cousins, Tanten und Onkel...
Wenn Alistair aus Irland kam und es in Irland keine Zombies gab, dann...
"Wie groß ist deine Familie? Wohnt sie auch in Irland? Hast du Geschwister?"
Noah
Keuchend kam Noah neben Léo zum stehen. Sie unterhielt sich gerade mit einem Mann und der Kleine wollte eigentlich gar nicht stören, aber er MUSSTE sie auf die Neuigkeiten ansprechen.
"LÈO!", quietschte er aufgeregt, "Kommst du etwa auch mit uns und Alistair zu der schönen Insel? Dann können wir jeden Tag spielen! Jeden Tag! Dann haben wir auch eine Schwester!", er betrachtete Hugh Jackman und legte fragend den Kopf zur Seite, wie ein Welpe. "Kommst du etwa auch mit?"
31.08.2012, 20:55
Streicher
"Wie groß ist deine Familie? Wohnt sie auch in Irland? Hast du Geschwister?"
Alistair blickte starr auf den Jungen ohne zu antworten. Er hatte sich damit abgefunden, doch aussprechen war eine andere Sache. Gerade eben erst, hatte er erfahren, dass ein Teil seiner "Familie" noch am leben zu sein scheint.
Er fuhr sich durch die Haare unter der Mütze und schaute dann an der Plane vorbei in den dunklen Nachthimmel.
"Meine Familie", begann er dann einige Momente später, "... gibt es schon länger nicht mehr. Schon vor der ganzen Sache, lange davor, hab ich meine ... Eltern verloren."
Wieder blitzten die Bilder seines verstorbenen Vaters und Mutter auf.
"Allerdings hab ich gerade eben erst erfahren, dass meine ... ich würde sie als Brüder bezeichnen, nicht alle von mir gegangen sind. Einige von ihnen scheinen noch in Irland zu sein."
"Geschwister hatte ich jedoch keine, bin als Einzelkind, erst in Irland, dann im verfluchten Boston groß geworden", der Junge schaute ihn fragend an, "Ne Stadt in Amerika. Nichts im Vergleich zu Dublin auf Irland. Eigentlich ein ziemliches Loch, korrumpiert von oben bis unten und überall Mafiosie. Aber, von solchen Dingen musst du noch nichts wissen. In Boston wird es mittlerweile wohl sowieso anders aussehen."
Dann schaute er wieder zu Joshua und lächelte.
"Aber darüber musst du dir keinen Kopf machen. Es gibt nichts, was mich davon abhält mich um euch zu kümmen. Niemanden. Und es wird auch niemals wieder jemanden geben."
Die zwanghafte Erinnerung an die Toten, brannten wie Salz in einer Wunde, er gab dem Kleinen aber nicht die Schuld dafür. Woher sollte er es denn wissen? Zudem wollte er ein offenes Buch für sie sein, sie durften ihn alles Fragen, was sie wollten, und er würde versuchen ihnen so gut zu antworten wie er nur konnte.
"Ihr beide könnt mich alles fragen, egal was.", versicherte er Joshua dann.
31.08.2012, 21:09
T.U.F.K.A.S.
Nicht unbedingt so gut.
Mittelprächtig.
Zu oft gehört. Na endlich.
Paranoid sah Yuki sich um. Ob irgendwer dieses Intermezzo gesehen hatte? Ob schon getuschelt wurde oder so? "Hey, guck' mal da ist die Frau, die..."
Ach, Blödsinn. Als ob sich Leute momentan darüber Gedanken machen würden. Sie betrachtete von ihrem isolierten Plätzchen aus die drei Kinder, die zumindest ihren Spaß zu haben schienen. Ab und an schien es, als würde einer der Jungs sie anschauen, nur um wegzusehen, bevor sie überhaupt die Möglichkeit hatte, ihm zuzuwinken. Als ob sie ihnen Angst einjagen würde.
Sie mochte Kinder. Sie mochte sie sehr. Sie wollte mindestens zwei haben, weil sie aus eigener Erfahrung wusste, dass Einzelkinder grundsätzlich egomane Arschgeburten waren. Und sie wollte keine Arschlöcher als Kinder, nicht wie die dicken Muttis im Woolworth, die nach ihren zehn Kindern namens Brian, Kyle oder Lenny riefen.
Aber sie hatte einfach kein Glück. Keine Möglichkeit. Vielleicht fühlte sie sich deswegen so fehl am Platze. Sie gehörte nicht zum Ladies' Team. Sie war eigentlich immer "Eine von den Jungs". Ihre Brüder hatten sie in der Hinsicht stark geprägt, ebenso ihr Vater. Hardrock, Videospiele, Kampfsport, Militär. Sie hatte Dinge gesehen, von denen einige nicht zu träumen wagten. Sie war um die halbe Welt gereist, hatte Zivilisten mit Nahrung versorgt, Terroristen gejagt, war dabei, als sie Saddam Hussein in seinem Erdloch fanden. Doch im Endeffekt zählte das alles nichts. Rein gar nichts. Jetzt, wo die drei Kinder durch den Unterstand rannten, sich freuten, und dazu noch dieses Pärchen da hinten.
"Fuck.", sagte sie leise zu sich selbst und fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Und jetzt noch dieser Moment eben mit Tess. Es war zuviel auf einmal. Zuviele sich gegenseitig ausschließende Eindrücke: Lachende Kinder, schrecklich schizophrene aufkeimende Hassliebe, draußen der Krieg, drinnen das Drama. Wäre sie bloß im Turm geblieben.
Um sich abzulenken, baute sie endlich die Browning zusammen, was mit anderthalb Händen eher schwierig war. Doch langsam hatte sie sich daran gewöhnt. Schlitten auspusten, Schlagbolzen und Lauf einführen, langsam nach hinten rutschen lassen, zusammengebauten Schlitten in die Schiene des Griffstücks einführen, Verschlusshebel rein. Magazin in den Magazinschacht einführen, als würde sie eine Kassette in ihr Autoradio schieben.
Verschluss nach hinten ziehen und nach vorne schnellen lassen.
*klack-klack*
Sie liebte dieses Geräusch.
Apropos Geräusch - was war das Gepolter, das vom Treppenhaus her zu hören war? Schien das niemand sonst mitzubekommen?
"くそ!" ["Kuso!/Scheiße!"], entfuhr es Yuki in ihrer Muttersprache (im wahrsten Sinne des Wortes, da ihre Mutter Japanerin gewesen war. War. Sie war immer noch Japanerin. Genauso, wie ihr Vater immer noch geborener Brite war. Diese beiden waren bestimmt noch am Leben. Yuki spürte das, in jedem verdammten Moment.). Sie steckte die geladene Browning in den Hosenbund, nahm allerdings rein zur Sicherheit noch ihr Katana mit, sollte es zum Nahkampf kommen.
Ob die Typen aus dem Außenposten jetzt schon zum Gegenangriff ausholten? Sie wusste es nicht. Alles was sie wusste, war, dass sie anscheinend momentan die einzige war, die dem Poltern auf den Grund gehen wollte. Also machte sie sich mit stampfenden, festen Schritten auf den Weg.
31.08.2012, 22:46
Ty Ni
Joshua
Der Junge hielt den Atem an, als er die Antwort des Iren hörte.
"Dann...dann bist du wie wir..."
Er stieß sich von der Wand ab und Alistair spürte eine federleichte Berührung an seinem Arm. Als er sienen Blick hob, sah er Joshuas schmale Hand, die dieser vorsichtig nach ihm ausgestreckt hatte. Eine tröstende Geste.
"Und wer hat dann damals auf dich aufgepasst, als deine Eltern nicht mehr da waren?"
Alistair sah den Jungen dankend für die Geste an.
Niemand, wollte er erst antworten, dann fiel ihm wieder Jack ein.
"Ein Freund, er hieß Jack. Ich hab viel von ihm gelernt. Er hat auf mich aufgepasst, als ich niemanden mehr hatte, so wie ich jetzt auf euch aufpassen werde."
Und er hatte ihn getötet, den Mann, der ihn vor den Tiefen des Abgrundes bewahrt hatte. Doch war das wirklich noch Jack gewesen? Er hatte ausgesehen wie einer von denen ... Würde er ihm, Alistair, das gleiche Schicksal bevorstehen?
Der Ire seufzte.
"Den Großteil meines Lebens hatte er mich begleitet, bis vor kurzem ... er musste gehen, an einen Ort, von dem er nicht wiederkommen wird."
Joshua saß eine Zeit lang schweigend da, denn er wusste nicht, was er sagen sollte.
"Du bist wie wir. Und du hast überlebt.", stellte er schließlich erstaunt fest, "Und du bist stark geworten. Dann können wir auch überleben und stark werden."
Plötzlich festigte sich sein Griff und er sah auf, als sei ihm etwas wichtiges eingefallen. "Alistair, wir können es tatsächlich schaffen, wir... Komm mit. Ich muss dir etwas Wichtiges zeigen."
Joshua sprang auf und lief hinaus in den Regen, er war wieselflink, obwohl man ihm deutlich ansah, dass das Fieber ihn geschwächt hatte. An der östlichen Ecke des Daches wartete er stumm, bis Alistair zu ihm aufgeschlossen war. Die Balustrade an dieser Seite war viel zu hoch für den Achtjährigen, um bequem darüberzugucken, aber Joshua erklomm sie in einer einzigen fließenden Bewegung und blieb in perfekter Balace darauf hocken.
"Siehst du die Bäume?", fragte er leise und deutete auf drei große Eichen, die sich in einer auseinandergezogenen Linie bis zur Stahlmauer zogen. [5] "Ich habe ein Seil gefunden, dass bis zum ersten Baum reichen sollte. Danach kommt man über die Kronen weiter. Auch hinter der Mauer stehen Eichen.", er sah den Iren eindringlich an. ,"Verstehst du? Ein Fluchtweg! Aber es ist ein schwieriger Weg. Und... Noah ...und ich...", er brach ab.
Alistair wusste, was der Junge sagen wollte. Noah konnte mit seinem Fuß unmöglich klettern. Und Joshua war in seiner gegenwärtigen Verfassung zu kraftlos, um die komplizierte Kletterpartie ohne Hilfe zu schaffen.
31.08.2012, 22:58
Shinshrii
Nachdem Yuki und Tess davongerauscht waren, verschwunden irgendwo hinter den Schornsteinen und Rohren, die über das Dach verteilt waren, wandte Ellen sich wieder um und sah, wie Sanders die 'Vorräte' - herrje, nicht mehr als ein paar von diesen winzigen Müsliriegeln! - sorgfältig aufteilte, und selbst nur einen kleinen Bissen davon verspeiste.
Sechs Häufchen, genausoviele wie außer ihr noch Überlebende hier oben gewesen waren, bevor Ellens Gruppe hereingeschneit war.
"Hören Sie, Sanders - nehmen sie alles davon. Gerade Sie sollten darauf achten, bei Kräften zu bleiben... und wie gesagt, wir haben noch einiges davon." Ellen sah sich suchend nach Ian und ihrem Rollkoffer um, und sah den einen bei Clover sitzen - uh... ganz klar beschäftigt! - , und den anderen vergessen an der Brüstung lehnen. "Ich seh mal zu, dass der Rest hier auch was zwischen die Zähne bekommt."
Ellen wandte sich von Sanders ab, noch bevor sie deren Austausch mit Helena mitbekommen konnte, und schnappte sich eine großzügige Handvoll von dessen Inhalt, um es unter Sanders Schützlingen zu verteilen.
Am nähesten war von hier aus der ältere Mann, der bei ihrer Ankunft noch vor sich hin gedöst hatte, jetzt aber anscheinend aufgewacht war - Ellen hatte beim Wühlen im Koffer noch einen Teil des Gesprächs zwischen ihm und Tess mitbekommen, und hört enun wie er grantig vor sich hin wetterte, während die Ärztin sich von ihm entfernte. "Wenn der Rest von denen auch so drauf ist, ich weiß nicht, ob ich ihnen vertrauen sollte...im schlimmsten Fall muss ich es wohl alleine versuchen..."
Schwabenstein, Schwabenstein... Den Namen kannte sie... Kein Kunde - Mathematiker, also keiner ihrer Dozenten - aah, genau!
"Was auch immer Sie vorhaben - ich denke, Sie sollten sich erst mal an dem hier versuchen." sprach Ellen ihn an, einen von den Energieriegeln in der Hand. "Und wenn sie einen Plan haben, hier rauszukommen, Herr Professor... nach dem, was ich über Sie gehört habe, hat er sicherlich Hand und Fuß." Sie schmunzelte angesichts seiner augenscheinlichen Verwirrung, und lächelte freundlich. "Ellen Boyd. Einige ihrer Assistenten haben die Stochastik-Vorlesungen für die Psychologen begleitet, da fiel ein paar Mal Ihr Name... meist in Verzweiflung, weil sich einer von uns mal wieder wirklich dämlich angestellt hatte." Sie zwinkerte, reichte ihm den Riegel und ließ sich neben ihm auf einem Ziegelsteinstapel nieder. "Ich kann nachvollziehen, dass unsere Gruppe Ihnen suspekt erscheint - aber immerhin haben wir es vom Flughafen bis hierher geschafft. Ein paar von uns haben so ihre Probleme - wer hätte die nach den letzten paar Tagen nicht? -, aber alles in allem sind sie ... in Ordnung. Den Umständen entsprechend."
31.08.2012, 23:06
Andromeda
„Du bist sogar zu dumm um die Luftröhre zu finden, Anfängerin!“
"Ich werd' dir zeigen wer heir die Anfängerin ist. Fick dich!", keuchte Dani nur, während sie sich das Blut, das nun aus ihrer Nase lief, aus dem Gesicht wischte. Aaaaaaah, Scheiße, meine Nase... Tess hatte einen ganz schönen Dickkopf. Dass diese eindeutig genug hatte, war ihr inzwischen völlig egal. Tess konnte rennen soviel sie wollte, aber es gab in diesem Moment keinen Ort, der zu hoch oder zu tief gelegen war für Dani. Mit ein paar großen Schritten hatte sie den Abstand zu der Ärztin überwunden und holte zum nächsten Schlag aus. Tess war zwar sichtlich benommen, konnte ihm aber noch ausweichen, so dass Dani durch ihren eigenen Schwung nach vorne fiel und hart auf der Treppe aufschlug. Bis sie sich aufgerappelt hatte, war Tess schon ein gutes Stück weiter nach oben gelaufen, aber Dani hatte sie bald eingeholt. Sie packte einfach blind zu - selbst wenn sie selbst fallen würde, sie würde diese miese •••••••• mit sich nehmen. Sie bekam Tess' Haare zu fassen und zog sie daran mit aller Macht zu sich. Tess blieb nichts anderes übrig, als ihr aufgrund des nun mangelnden Gleichgewichts wieder nach unten zu folgen. Lautes, metallisches Krachen war zu hören, als die beiden die Treppe herunterfielen, bis sie endlich unten ankamen und weiter über den Boden rollten. Dadurch, dass die Ärztin noch geschwächt war und Dani inzwischen nur noch rot sah, herrschte in etwa Gleichstand, so dass jeder nur versuchte die Hände freizubekommen, aber niemand wirklich einen Schlag austeilen konnte. Bis Dani schließlich aus dem Augenwinkel eine große Eisenstange sah. Sie befreite ihre Hände, wodurch sie ein blaues Auge kassierte, aber immerhin bekam sie die Stange zu fassen.
"Du Miststück. Sag nochmal was von Anfängerin. Wer ist jetzt die traurige Ische, hä?" Damit holte sie aus und war drauf und dran, Tess die Stange mit Anlauf über den Schädel zu ziehen...
31.08.2012, 23:15
T.U.F.K.A.S.
Es ist nicht wie in Actionstreifen, wo alle Schwerter "Wusch!"-Geräusche machen, wenn der Held damit herumfuchtelt. Man hört das Schwert im seltensten Fall kommen. Und genau diese Lektion lernte Dani gerade am eigenen Leib, als sie den Schneid von Yukis Katana-Klinge an ihrem Hals spürte.
"Runter mit der Stange, Dani.", schreiflüsterte Yuki kommandierend.
Die Hippie-Frau bewegte sich keinen Millimeter und stand da wie angewurzelt, mit zittrigen Händen die Stange fest umklammernd.
"Mach' keinen Scheiß - und wirf die verdammte Stange weg."
"Verschwinde, tu am besten so als hättest du gar nichts gesehen.", antwortete Dani mit gepresster Stimme, "Ich werde dieses selbstgerechte Miststück nämlich gleich erschlagen.", wobei ein fast gefährliches Funkeln in ihre Augen trat.
"Was hast du davon, wenn du sie umbringst? Sag' es mir."
Dani rührte sich immer noch nicht vom Fleck und blieb einige Sekunden lang stumm, bevor sie mit eiskaltem Zynismus in der Stimme "Ruhe. Himmlische, himmlische Ruhe." antwortete.
Tess lag am Boden und lachte auf, wobei sie sich anhörte wie eine Hyäne. "Ich werd' dich als ein beschissener Geist heimsuchen, Blumenkind!"
"Halt die verdammte Fresse! Gerade wolltest du doch noch sterben, oder warum hast du dich ewig nicht gewehrt?", schrie Dani los. Die hektischen Körperbewegungen sorgten dafür, dass die Schneide einen Hauch weit in Danis Haut schnitt. Genug, um zu bluten. Nicht genug, um ihr aufzufallen.
"Dann mach' es endlich und rede nicht! Siehst du, mit was ich mich jeden Tag abquälen muss, Süßsauer? Jeden verdammten Tag!"
"Ich hab' gesagt du sollst die Fresse halten, Tess. Halt' einfach deine Fresse...". Sie fing an zu weinen. Allerdings war das kein trauriges Weinen - das war ein irres, halb hysterisches Weinen, ein Ich-weiß-das-klingt-verrückt-aber-ich-werde-deinen-Schädel-einschlagen-Weinen.
"Respekt, meine Guteste! Respekt für soviele Eier, dass du dich überhaupt traust, mit so unter - eher über die Augen zu treten - nach allem was wir durchgemacht haben!". Da war ein überdeutlicher Sarkasmus zu hören in Tess' Stimme. Reiner Selbstmord, so auf eine Person zuzugehen, die nichts zu verlieren hatte.
"Nach allem, wobei ich dir geholfen habe!"
"Ein falsches Wort..."
"Siehst du, Süßsauer? Haha, verdammte Freaks, wohin das Auge blickt!"
"... und ich schwöre..."
"Sie ist sauer weil ich ihr den Mann ausgespannt habe - das passiert dir bestimmt auch öfter, nicht wahr Hotness?"
"... ICH..."
Nicht gut.
"... BRING..."
Sie ließ das Schwert nach hinten schwingen, so wie sie es gelernt hatte.
"... DICH UM!"
So wie Dani mit der Stange ausholte. Schön mit Auswärtsschritt zur Seite, um dann den vollen Schwung zu nutzen. Und mit diesem Schwung kracht der längliche Gegenstand auf den Kopf des feindes nieder, bis er endlich stirbt.
BAMM!
Plötzliche Stille. Das Katana lag am Boden, und Yuki stand da mit gezückter Pistole und zielte blind an die Decke, während sie die beiden abwechselnd ansah. Ein Warnschuss schien doch jedes Kommunikationsproblem zu lösen.
31.08.2012, 23:24
Ty Ni
Noah
Noah zuckte zusammen, als er ein metallisches Scheppern in der Nähe hörte. Zu seinem großen Entsetzen sah er, wie sich die Ärztin mit einer jungen Frau schlug. Und dabei waren es doch Erwachsene. Wieso taten sie das?
Blut. Sie bluteten! Schon wieder musste er von Léos Seite weichen.
Mit einem entsetzten Aufschrei hechtete der Kleine zu den beiden Frauen, die am Fuße der Treppe auf dem Boden lagen, Tess flach auf dem Rücken liegend, Dani mit einer Metallstange bewaffnet, die Arme zum Schlag erhoben. Der Junge war langsam und als er angekommen war, hatte sich die asiatische Frau bereits eingemischt und das Schlimmste verhindert.
Der Warnschuss ließ alle Anwesenden aufhorchen.
"NIICHT!", kreischte Noah verspätet. Er warf sich vor Dani auf Tess Brustkorb - der durch das plötzliche Gewicht ein lautes Keuchen entwich - und hob abwehrend seine kleinen Ärmchen, vollkommen entsetzt.
"Ihr dürft euch nicht schlagen! Wir müssen uns doch helfen! Und sie hat meinem Bruder Medizin gegeben. Du darfst ihr nicht weh tun!"
31.08.2012, 23:27
Streicher
Alistair lehnte sich ebenfalls über die Balustrade und folgte mit seinem Blick den Beschreibungen des Jungen. Dann half er ihm wieder runter und wuselte mit der rechten Hand durch seine Haare. Der Kleine hatte ihn gerade eine Möglichkeit eröffnet von hier wegzukommen. Er war stolz auf ihn.
"Keine Sorge, ich trag euch notfalls beide aufeinmal da rüber. Ich lasse keinen von euch zurück", er zwinkerte Joshua aufmunternt zu, dann erklang ein Schuss. [Scheiße was war das!?]
Der Kleine sah Alistair erschrocken an, dann liefen sie um die Ecke und sahen wie die Asiatin eine Waffe in der Hand hielt, Dani eine Eisenstange und Josh hatte sich schützend über Tess ausgebreitet, die auf dem Boden lag.
Die Fäuste ballend betrat der Ire die Szenerie, packte Dani am Kragen und zog sie von Tess hinunter, während er in einer Bewegung die Waffe, die er von Leo bekommen hatte, aus dem Hosenbund zog und auf Yuki richtete, die ihre immer noch nach oben hielt.
"Pack die Scheiß Waffe weg", knurrte er und funkelte sie zornig an, "Wenn auch nur eines von euch verrückten Weibsbildern einem der Jungen etwas tut, beförde ich diejenige ohne mit der Wimper zu zucken über die Balustrade und jage sie dorthin wo der Teufel sie holen wird."
Ihm war die Sache todernst.
Noah hatte hinter dem Körper des Iren Deckung, da sich dieser schützend über den Jungen gelehnt hatte.
Joshuah kam nun auch dazu und krabbelte neben seinen Bruder.
"Und verdammt nochmal, keiner legt auch nur einen Finger mehr an die Ärztin, ist das klar?"
Er sah zu Yuki und dann zu Dani.
"Ist das klar?", wiederholte er, "Sie kümmert sich um alle, sie versorgt die Verwundeten, die Kinder, und riskiert ihren verfickten Arsch für euch, und das einzige was euch einfällt ist mit einer Scheiß Eisenstange auf sie loszugehen, und das vor Kindern?"
Er schnaufte wütend und spannte die Muskel an dem Arm an, an dessen Ende er die Waffe festhielt, so als müsse er sich zurückhalten nicht einfach abzudrücken.
31.08.2012, 23:31
Lynx
"Mama, warum ist ein vierblättriges Kleeblatt so viel wertvoller als ein dreiblättriges?" "Naja, die sind viel seltener. Man findet unter tausenden von Kleeblättern nur eines mit vier Fiedern." "Das ist alles?" "Hm... na gut, hör zu. Jedes Blatt eines Kleeblattes steht für ein bestimmtes Wort, eine Empfindung. Das erste ist die Hoffnung, die man niemals aufgeben darf. Das zweite ist der Glaube an sich selbst, den man nicht verlieren darf. Das dritte ist das Glück, das einem durch diese Lebensweise immer begleiten wird. Das vierte Blatt aber ist ein ganz besonderes. Es symbolisiert die Liebe. Ohne die Liebe ist ein Kleeblatt nicht mehr als eines unter vielen und kann kein vollkommenes Glück bringen. Ohne Liebe kann auch kein Mensch vollkommen glücklich sein."
Es war das einzige Mal gewesen, dass Clovers Mutter versucht hatte, ihrer Tochter etwas in Gefühlsdingen beizubringen. Aber es war das Wichtigste.
Clover hatte sich immer darauf hinausgeredet, ihre Liebe zur Musik wäre genug, um als Glücksbringer, als vierblättriges Kleeblatt zu gelten. Aber jetzt in diesem Moment, in dem Moment als die Zeit einfach stehen blieb, in dem Moment als sie Ians Lippen auf ihren spürte, wusste sie, dass sie so etwas nie gewesen war. Erst jetzt wuchs ihr ein viertes Blatt, erst jetzt erkannte sie, was Liebe war. Erst jetzt war sie vollkommen.
Wie aus einem tiefen Schlaf erwachend, öffnete sie langsam wieder die Augen, als Ian sich ein wenig von ihr entfernte. Sein Gesicht war aber immer noch so nah, dass sie seine Nasenspitze mit ihrer berühren konnte. "Ich glaube dir.", hauchte sie leise, denn sie hatte das Gefühl, sie wären in einem Vakkuum, in dem es nur sie beide gab und alle Worte nicht einmal mehr gesagt werden mussten, um sie zu verstehen. "Aber ich denke ich werde mich anstrengen müssen, um dich auch wirklich zu verdienen." Sie lächelte ihn an und in ihren Zügen lag kein einziger Zweifel mehr. Sie hätte ihm in dem Moment wahrscheinlich alles geglaubt. Dass Shelley nicht seine Freundin war, dass er niemals ihr Herz brechen würde, dass sie die Eine für ihn war... sie hätte niemals damit gerechnet, aber sie hatte fühlen können, dass es die reine Wahrheit war.
Gerade wollte Clover Ian noch einmal zu sich heranziehen, als das Vakuum um sie herum einfach zerplatzte und von irgendwo ein Schuss ertönte. Wieder einmal. Gleich danach konnte man erkennen, dass sich offenbar jemand zu prügeln schien. Wieder einmal.
Die ganze Sache hatte natürlich die Aufmerksamkeit aller auf sich gelenkt, und bald stürmte Alistair zum Tumult, die zwei Kinder inklusive. Meine Güte, die hatte sie vollkommen vergessen. Ich bin furchtbar. Mit einem Seitenblick auf Ian, der immer noch ihre Hand hielt und nun auch aufmerksam dem Treiben zusah, entspannte sie sich wieder. Das war es wert gewesen.
Jetzt schien jedenfalls auch nicht der geeignete Zeitpunkt, um nach den Kindern zu sehen, sie hingen irgendwie bei Tess, die am Boden lag und sahen abwechselnd von der Ärztin zum Iren und den anderen beiden Frauen. Irgendwie wirkten sie schon seltsam vertraut mit Alistair, wo der doch mit fremden Kindern wahrscheinlich wenig anfangen konnte. Zumindest würde er niemals von selbst auf sie zugehen, es sei denn... "Ich hab auch Abby etwas versprochen. Sie hatte zwei Söhne." Clover wurde kreidebleich.
31.08.2012, 23:50
Mephista
Zufrieden sah das Mädchen, dass Hjuu der Rubicon Mango anscheinend gut schmeckte. Bedächtig nahm sie die Dose an, zwinkerte dem hübschen Mann zu und nahm selber einen Schluck. Der Geschmack war einfach umwerfend. Sie fühlte sich gleich viel fitter und als würde sie sich jetzt alles trauen können. Glücklich setzte sie die Dose wieder ab und leckte sich über die Lippen. Hju schien immernoch unglücklich, dass seine Freunde und Familie nicht bei ihm waren, aber das war ja klar. Man ist immer glücklicher, wenn Leute um einen sind, die man sehr, sehr mag. Léo würde definitv versuchen, ihren neuen Bekannten irgendwie weiter aufmuntern zu können, abgesehen von einem leckeren Dosengetränk, was immerhin schon ein Lächeln verursachte. Weißt Du, ich finde Dich voll in Ordnung und ich den-
"LÈO!", quietschte Noah aufgeregt, der auf einmal neben ihr aufgetaucht war. Er atmete schwer, wohl weil er sehr schnell zu ihr geeilt war und fuhr fort: "Kommst du etwa auch mit uns und Alistair zu der schönen Insel? Dann können wir jeden Tag spielen! Jeden Tag! Dann haben wir auch eine Schwester!"
Völlig perplex starrte sie den kleinen Jungen an und bekam kein Wort heraus. Was macht sie? Zur schönen Insel? Mit Onkel Alistair und ihm und seinen Bruder? Und dann war sie ihre Schwester??? Wollte Onkel Alistair sie denn mitnehmen zur Heimat der Kobolde, wenn sie irgendwann aufhören würden, von einem Ort zum nächsten zu rennen? Aber sie konnte doch Papa nicht alleine lassen, und Abuela und Mama und ihre Onkel…Aber was war, wenn sie…wenn…sie ihren Papa nicht wiederfinden würde und sie nicht mehr nach Tijuana zurückkonnte? Mit Onkel Alistair und Noah und Josh nach Irland zu gehen wäre sicher total spaßig, aber da waren doch auch noch Clover und Ian, die, wie sie gerade mit einer Kopfdrehung feststellte, wirklich Clover und Ian waren. Wie schön, dass die beiden sich sooo sehr lieb haben, sie könnte auch mit ihnen mitgehen, weil ohne Clover und Ian wollte sie auch nicht sein, aber was, wenn Ian doch sauer auf sie war und sie nicht dabeihaben wöllte? Und was war mit Riley und Andris und Tess und Hjuu?
In dem Moment merkte das Mädchen, wie viel ihr diese Leute hier alle bedeuteten. Egal, was passieren würde, sie wäre immer traurig. Doch wenn das hier zu Ende war, konnten sie nicht alle zusammen bleiben, das wusste sie ganz genau. Und so ertappte sich Leocadia bei dem Gedanken, dass sie wollte, dass es immer so weitergeht, damit sie immer alle zusammenbleiben konnten…
Während all diese Gedanken ihren Kopf völlig überfluteten, riss sie plötzlich Noahs Aufschrei zurück in die Wirklichkeit. Der Junge rannte wieder Weg um die Ecke, aus der Tumult rüberdrang. Auch Onkel Alistair und Josh strebten dorthin. Ein ungutes Grummeln machte sich in ihrer Magengegend breit, was nicht von schlechtem Essen herrührte, da sie gar nichts gegessen hatte, deswegen drückte sie die immernoch fast volle Dose kurzerhand den baff dreinblickenden Riley in die Hand. An beide Männer gewand meinte sie dann entschuldigend: Ich schau mal nach, was da los ist, wir werden aber bestimmt wieder reden oder so, ja? Und ihr könnte ruhig weiter trinken, wenn ihr wollt!
Während sie davonflitzte, hörte sie Riley hinter sich langsam und völlig durch den Wind sagen: Oh man…Du bist Hugh Jackman…!
Schnell fand die Kleine den Quell des Lärmes. Die komische Frau (Dani) stand da und sah aus, als würde sie mit ihrem Blick Leute zum sterben bringen wollen;Tess lag auf dem Boden, Noah und Josh saßen irgendwie auf ihrem Brustkorb, Onkel Alitair kniete über ihr und zielte mit einer Pistole auf die Asiatin, welche ihr Knallspielzeug auf die Decke gerichtet hatte und wohl für den Knall verantwortlich gewesen war.
Das war Papas Pistole. Das Kreuz hing vom Griff herunter und Léo würde dieses Plastikspielzeug überall erkennen. Warum machte ihr liebster Irenonkel das? Sie hatte ihm doch ganz eindeutig gesagt, wofür sie ihm dieses Wunderding gegeben hatte, und sie auf Leute ihrer Gruppe zu richten, gehörte da ganz bestimmt nicht dazu.
01.09.2012, 00:10
Daen vom Clan
Sanders schloss kurz die Augen, atmete komplett aus, sah Helena hilfesuchend an, dann fuhr sie herum und mit ihrem Scharfschützengewehr zielte sie genau zwischen die Streithähne.
Eisig kalt war ihre Stimme und kein Funken Zögern, Zaudern oder Furcht war in ihren Augen zu sehen als sie den Finger um den Abzug krümmte.
"Auseinander. Und die Waffen fallen lassen. Jeder." Sie betonte jedes Wort gefährlich leise zischend, doch mit tödlichem Ernst in der Stimme.
"Wenn ihr streiten wollt - geht nach unten zum Feind. Solange ihr hier seid gilt mein Wort alles. Meine Festung. Meine Regeln. Und meine Regeln werden definiert durch meine Befehle."
Sie ließ die Waffe betont langsam zwischen den streitenden Parteien wandern.
"Wie jeder hier habe ich in den letzten Tagen alle verloren die mir nahestanden. Was jetzt noch zwischen mir und einer Kugel durch meinen Kopf durch meine Pistole steht, ist mein Auftrag hier."
Noch immer war ihr Blick kalt und mitleidslos.
"Und der sagt aus die zu schützen, die sich nicht helfen können. Gefährdet ihr Jemanden aus diesem Lager gefährdet ihr ALLE. Und unser Feind wird nicht unterscheiden zwischen Kind und Erwachsen. Zwischen bewaffnet oder wehrlos. Er wird hier alle töten wenn er uns findet. Unser lebendiger und unser toter Feind.
Habe ich mich klar ausgedrückt?"
Sie senkte die Waffe, bereit jedoch, diese sofort wieder zu heben um nötigenfalls zu schießen.
Wenige Augenblicke zuvor...
...ließ Alistair sich die Hinweise von Joshua durch den Kopf gehen und dann nickte er langsam und nachdenklich.
Es könnte klappen - aber es wäre eine höllisch anspruchsvolle Kletterpartie...!
Zitat:
Team „Kampf um Yggdrasil“
Anzahl: Alle die auf Agilität würfeln wollen.
Erledigt von:
Probe auf: Agilität
Hintergrund: Joshua Mitchell hat sich einen Weg ausgekundschaftet, der eine komplizierte Kletterpartie an Baum und Mauer voraussetzt und gerne erklärt er voller Stolz den Weg.
Zitat:
Mögliche Option: Der Junge würde nichts lieber tun als sich diesem Team anzuschließen, jedoch weiß er, dass er mit seiner Verletzung beeinträchtigt ist.
Wenn Josh Mitchel die Gruppe begleitet, retten sie ihn zwar, die Probe auf Agilität wird allerdings um einen Punkt für jeden Teilnehmer erschwert.
01.09.2012, 00:29
T.U.F.K.A.S.
Yuki stand überhaupt nicht auf melodramatische Auftritte, schon gar nicht von Leuten, die sich aufplusterten wie notgeile Pfaue.
Nun, Mister Irish Man..., fing sie an. Ruhig und flockig. Und die Waffe immer noch in der Hand, Ich bin wirklich sehr sehr traurig, dir das zu sagen - aber ich glaube, dass das mehr als nötig war. Und ich sehe hier gerade zwei Möglichkeiten: Nummer 1: Wir schießen uns gegenseitig übern Haufen und gehen in die Geschichte ein als die dümmsten Vollidioten der jüngeren Menschheitsgeschichte - oder Nummer 2:...", sie richtete ihre Waffe nun auf den Typen, der sie mit starkem irischen Akzent von der Seite angefahren hatte, ... du bleibst verdammte Scheiße cool und packst den Ballermann weg. Und dann nimmst du die Kinder und trollst dich dorthin, wo du hergekommen bist. Denn diese Situation - diese verkackte Situation kann nur geklärt werden zwischen der Tussi mit dem Stahlrohr und der Tussi die das Stahlrohr in die Fresse kriegen wird wenn du nicht sofort deinen versoffenen Arsch zurück bewegst, die Kids hier wegzerrst und wieder Kindergärtner spielst. Ich meine es todernst, Irish boy. Denn glaub's oder glaub's nicht: Ich hab' kein Bock auf ein Mexican Standoff wenn hier Kinder dabei sind."
Hier stand sie nun, richtete die Wumme auf einen ihr völlig fremden, der genau denselben Scheiß wie sie durchmachen musste und seinerseits nichts adneres tun wollte, als zu helfen. Sie verstand es. Aber es war fatal, er brachte damit nur noch mehr Leute in Gefahr. So wäre es maximal eine Person gewesen, die es erwischt hätte. Jetzt hatte sich die Zahl der potentiellen Opfer verdreifacht. Adrenalin schoss durch jede einzelne ihrer Venen, sie konnte ihr eigenes Herz schlagen hören über die Worte, die sie sprach und die der Irish boy von sich gab.
"He.", sie lachte kurz auf und ließ den Blick nicht ab von dem irischen Hühnen mit der nickelverzierten Beretta im Anschlag, "Du kannst mich ruhig über die Balustrade schmeißen. Ich war bereits da und ich hab Intel die dich und deine Kollegen interessieren könnte. Aber erst...", sie nickte mit dem Kopf in Richtung der beiden Duellanten, "Müssen wir diesen Scheiß hier unter Kontrolle bringen. Denn diese Frauen haben sich mehr zu sagen, als du ahnen kannst."
Ich hab' dir den Mann ausgespannt.
Ging es wirklich nur darum? Um einen Kerl? Um nichts weiter?
"Nette Oberarmmuskeln, nebenbei erwähnt.", vermerkte Yuki mit einem diebischen Grinsen, das allerdings recht schnell wieder verflog...
"Auseinander. Und die Waffen fallen lassen. Jeder."
Oh großartig. Sanders hatte noch gefehlt.
"Wenn ihr streiten wollt - geht nach unten zum Feind. Solange ihr hier seid gilt mein Wort alles. Meine Festung. Meine Regeln. Und meine Regeln werden definiert durch meine Befehle. Ist das klar?", setzte der Corporal nach und senkte behutsam die Waffe.
"Corporal, Sie haben ohne Scheiß kein Gefühl für Timing."
01.09.2012, 00:49
Daen vom Clan
"Ich werde weder für Timing, noch für Style, noch für Show bezahlt.", raunte sie wispernd.
"Ich werde dafür bezahlt Menschen zu beschützen. Wenn es sein muss vor sich selbst. Und ihr werdet unsere Deckung nicht preisgeben."
01.09.2012, 00:52
Streicher
Alistair zielte immer noch auf die Asiatin. Er überlegte. Was sollte er tun. Die Kinder nehmen und einfach die Szene verlassen? Er war Tess etwas schuldig. Sie hatte ihr Versprechen gegenüber ihm gehalten und Leo heil aus der Sache rausgebracht. Es war ihm nicht möglich sie einfach hier liegen und von den anderen zu Tode prügeln zu lassen.
Die Spitze der Waffe sank ein Stück weit runter.
Dann tauchte plötzlich Leo auf und schaute ihn und die Waffe entsetzt an.
"Ich bin Tess was schuldig, und selbst wenn die beiden ein Problem miteinander haben, ist mir das egal. Solange ich in ihrer Schuld stehe, rührt keiner diese Frau an."
Alistair senkte die Waffe und schob sie zurück in den Hosenbund, immernoch schützend vor den beiden Jungs kniend.
"Wenn sie einen Plan haben", erklärte er an Yuki gerichtet, "dann raus damit. Joshua, einer der Jungen hier, hat mir gerade eben eine Möglichkeit aufgzeigt, wie jemand der flink zu Fuß ist sicher über die Mauer kommen könnte."
Dann drehte er sich halb zu Dani herum.
"Also, wenn du unbedingt auf jemanden einschlagen willst, dann heb die Scheiß Eisenstange auf und lass deine Wut an mir aus. Wir brauchen die Ärztin, ich brauche sie. Die beiden Jungs sind nur halb so fitt wie sie aussehen. Und wenn sie draufgehen sollten, nur weil ihr zwei euch nicht ausstehen könnte ...", er brach ab und schaute sie nur wütend an. Dieser Blick würde mehr sagen als jedes weitere Wort, dass er hervorbringen könnte.
Die beiden Jungs scheuchte er mit einer Geste zurück zum Lager, dann baute er sich vor der am Boden liegenden Tess auf und schaute Dani auffordernd an.
"Na los, schlag zu."
01.09.2012, 01:28
Shinshrii
Ellen konnte die Szene, die sich da drüben abspielte, nur ungläubig beobachten. Gerade wollte sie aufspringen, um ... ja, was eigentlich? Sich der Stange in den Weg werfen? Ganz sicher nicht! ..., als auch schon Sanders mit dem Gewehr dazwischenging. Nach einigen atemlosen Augenblicken konnte Ellen sehen, wie sich die Mündung ihrer Waffe leicht gen Boden senkte, und Ellen wagte es, wieder Luft zu holen.
Mit einem gequälten Lächeln, das um Entschuldigung für ihre bekloppten Kameraden zu bitten schien, wiederholte sie ihren letzten Satz von vor ein paar Minuten ".... den Umständen entsprechend. DAS da ist jedenfalls neu...", blickte nochmal hinüber zu der Gruppe um die Streitenden, und rieb sich dann müde mit einer Hand über die Augen. "Gut, dass Sanders dazwischen gegangen ist. Fehlt grade noch, dass die Leute jetzt so kurz vor'm Ende noch durchdrehen." Besorgt beobachtete sie weiter die Situation.
01.09.2012, 01:37
T.U.F.K.A.S.
"Oh Gott, was ist das hier? Familientreffen?", fragte Tess eher verwirrt in die Runde. Dani stand immernoch da wie angewurzelt, aber ließ zumindest langsam das Stahlrohr sinken.
"Hey, hilf mir mal bitte...", sagte sie und streckte die Hand aus, an der der Ire sie standepde hochzog. Die beiden schienen relativ enges Verhältnis zu haben. Sie klopfte sich souverän den Staub vom Kittel und renkte mit ein paar Seitwärts-Kippbewegungen ihre Wirbelsäule hörbar knackend wieder ein, als wäre sie gerade aus einem tiefen Schlaf aufgewacht, statt ein Stockwerk weit eine Treppe heruntergekullert. Die Frau war tough. Ziemlich durchgedreht, aber tough.
Yuki steckte die Waffe zurück in den Hosenbund, hob ihr Schwert vom Boden auf und ging langsam auf Dani zu. Wie aus dem Nichts schoss Tess von rechts ins Bild und schubste die Soldatin zur Seite, und sagte mit unerwarteter Ernsthaftigkeit in der Stimme: "Ich hoffe für dich, dass uns die beschissenen Scharfschützen da drüben nicht gesehen haben. Wenn hier irgendeiner tot umfällt innerhalb der nächsten 24 Stunden, ist es einzig und alleine deine verfickte Schuld. Bis jetzt war alles shits'n'giggles - aber ich meine es verdammt nochmal ernst: zügel' deinen guten und deinen nicht so guten Abzugsfinger solange wir noch hier drin sind! Und wenn du nochmal eine Waffe ziehst und hier drin damit herumballerst, werd ich sie dir aus den Händen reißen, in den Prachthintern schieben und solange abdrücken bis es klllllickt.", sie sah Yuki noch einmal scharf an. Schon wieder sah man es in ihrem Kopf rattern, dass sie auf der einen Seite glücklich war, dass schlimmeres verhindert wurde - aber über die Art und Weise, wie es verhindert wurde, war sie ganz und gar nicht amüsiert. Sie blickte sich um, nickte kurz in die Runde und warf der immer noch recht katatonisch dastehenden Dani einen halb respektvollen, halb verachtenden Blick zu. Sie stemmte sich gegen die Wand, verschränkte die Arme und schaute Yuki mit einem Halbgrinsen an. "Du wolltest was sagen?"
"Na komm' schon, spuck' endlich aus was du zu sagen hast.", fügte der Ire grimmig hinzu.
Da war er wieder, der Gedanke, dass sie sich am besten aus all dem Scheiß raushalten sollte. Aber für das, was sie vorhatte, brauchte sie jeden, den sie kriegen konnte. Und da konnte sie so ein Drama nicht gebrauchen. Zu blöd, dass ihr die Eingebung viel zu spät kam. Denn jetzt spürte sie, dass die Gruppe sich ihrer nicht mehr sicher war. Shit.
"Ich... es...", brachte sie noch gerade so heraus. Sie war nie gut im Entschuldigen. Und der bohrende Blick des kleinen Latina-Mädchens und der beiden Jungs machte die Sache nicht leichter für sie. Also verfiel sie wieder in ihr Soldatenverhalten und ratterte herunter, was sie wusste:
"Da ist ein Außenposten, nicht weit weg von hier. Leicht bewaffnete Typen, maximal zwanzig Nationalgardisten, die aussehen als hätten sie seit Tagen nicht mehr geschlafen. Corporal, ich könnte da Ihre Hilfe gebrauchen für mehr Intel. Ich hab' einen Angriffsplan, der vielleicht etwas tollkühn klingt und ausgerichtet war auf den Fall der Fälle, dass hier ein paar Soldaten aufschlagen - aber einige von euch sehen kampferprobt genug aus. Und wenn wir diesen beschissenen Außenposten platt gemacht haben, können wir uns einen Vorteil verschaffen gegenüber den Pennern, die die Mauer bewachen. A) Weniger Verstärkung die dazustoßen kann falls was schiefgeht, B) Verringerte Wahrscheinlichkeit eines spontanen Alarms der unseren Fluchtplan zunichte machen könnte C) Wir können etwaigen Proviant dort an uns nehmen und für uns verwenden. Ich bräuchte allerdings die Hilfe eines Taktikers, der mit mir nochmal den Plan durchgeht, damit nix schiefgeht. Also: Was meint ihr?"
Uns. Unseren. War es etwa schon soweit?
Egal, die Überlebenden hatten jetzt definitiv etwas zum nachdenken. Und vielleicht war das die beste Möglichkeit, sich für ihre dumme Spontanaktion zu entschuldigen.
"Der Plan würde nebenbei erwähnt vorsehen, dass ich mitkomme. Wenn ihr mich dann dabei haben wollt, natürlich...", fügte Yuki halblaut hinzu und schaute zu Boden.