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Ein neuer düsterer Tag begann in Düsterwald. Der Himmel war in ein tiefes Grau getränkt, die Sonne schien sich an diesem Morgen nicht zeigen zu wollen. Leise fielen kleine Regentropfen wie dünne Fäden auf den kalten Boden hinab. Neben einer kleinen Hütte am Dorfrand lag der leblose Körper von Troy.
Was war passiert?
Der 5. Tag dauert vorerst bis Sonntag, 22 Uhr. Je nach Beteiligung bzw. Wunsch der Spieler kann er jedoch auch bis Montag Abend verlängert werden.
Arlén war schon seit geraumer Zeit mit dem Frühstück fertig, aber immer wenn er das Haus verlassen wollte wendete er sich wieder ab um irgendeiner noch so banalen Tätigkeit nachzugehen. Er hatte Angst zu sehen, was wohl schreckliches an diesem Tag gesehen sein mochte. Gestern gab es zwar kein Opfer der Werwölfe, aber wer versprach ihm, dass es diesmal so bleiben würde?
Schlussendlich überwand er sich aber und verließ sein Haus, nur um kurze Zeit später in der Menschenmenge zu stehen, die um Troys Leichnahm herumstand.
"Es hört wohl nie auf, was? Hoffentlich hängen wir heute nicht schon wieder einen Unschuldigen, sonst ist am Ende niemand mehr in diesem Dorf übrig..."
"Zumindest keiner der hin und wieder vegetarisch isst...
Ehrlich gesagt, müssten wir doch langsam mehr von denen erwischen, es kann doch nicht sein, das die Wölfe so viel Glück haben.", sagte er zu dem direkt neben ihm stehenden Arlén.
Adalbert blickte sich um, die Menschen waren alle verängstigt doch gleichzeitig schienen sich auch aufgeregt, der Drang etwas tun zu müssen wahr eindeutig zu spüren.
"Ich verkünde auch gleich wen ich wähle. Und zwar dich, Arlén. Irgendwie hast du dich immer davon gewunden, wo sonst alle anderen, unschuldigen beim kleinsten Verdacht von einer gewaltigen Mehrheit überstimmt worden sind. Daher vermute ich, dass du einer von den Wölfen bist und mit ihrer Hilfe die Wahlen heimtückisch manipuliert hast."
"Jetzt fangt ihr wieder damit an!
Und sofort ohne irgendwelche anderen Meinungen zu hören eure Stimme abzugeben macht euch wirklich mehr als nur verdächtig, aber im Gegensatz zu euch werde ich erst sehen wie die andern denken bevor ich irgendwen an den Galgen bringen will!
Überhaupt, warum soll ich ein Werwolf sein? Ich habe geholfen Dr. Tigreffiev an den Galgen zu bringen und natürlich könnte ich das auch getan haben, wenn ich ein Werwolf wäre, aber wäre es dann nicht dumm von mir gewesen ihn anstatt mich zu hängen?
Immerhin hatte ihn vorher niemand verdächtigt, während mich ein großer Teil von euch hängen wollte. Da wäre es doch sinnvoller gewesen, wenn ich mich opfere, damit er ungestört weitermorden kann."
"Jeder ist sich selbst der nächste. Für jedes primitive Tier gilt dieses Gesetz. Warum nicht für einen Werwolf? Egal wie heimtückisch und verschlagen ihr seid, das eigene Fell werdet ihr immernoch zu schützen wissen. Er war vielleicht von deiner Sippe, doch als du sahst du könntest dich selber retten, hast du dich Chance natürlich ergriffen.
Und ich weiß, das mein Verdacht leichtsinnig ist, doch noch leichtsinniger wäre es, zu zögern, denn Zeit ist das letzte das wir verschwenden dürfen. Doch in deiner Ruhe verrät's du dich! Sag was du willst, am Ende bleibt es nur Wort gegen Wort, Glaube gegen Glaube und kein Argument kann daran etwas ändern, kein Geschwafle und Geschwätz. Auge um Auge, Zahn um Zahn, Mensch um Wolf"
"Ich weiß nicht, Großvater" Maia legte beschwichtigend eine blasse schmale Hand auf Adalberts Arm ," seine Argumente sind doch nicht von der Hand zu weisen. Ich halte es inzwischen eher für unwahrscheinlich, dass er einer der Bestien ist."
Sie ließ einen nervösen Blick durch die Menge schweifen. Nach dem gestrigen faux pas wollte sie nicht mit halbgaren Anschuldigungen um sich werfen. Lieber Abwarten. Vielleicht hatte jemand anderes einen guten Hinweis.
Inzwischen mussten schon ein gutes Drittel der hier Anwesenden Werwölfe sein...
"Ich bleibe bei meiner Überzeugung, falls ich falsch liegen sollte, werde ich für meine Schuld einstehen, doch alles was ich mache tue ich um unser Leben zu schützen, Kleines"
Adalbert sah sie kurz an, sie erinnerte ihn so stark an ihre Mutter, es war so lange her, dass er zum letzen mal mit ihr geredet und sie in den Armen gehalten hatte.
Doch sein Blick härtete sich wieder und er fixierte Arlen.
"Verdammter Dreck. Wo habe ich nur mein Bischofskraut hinverlegt. Dies war die letzte Pflanze dieser Art die ich besitze und ich habe keine Lust den ganzen Wald danach abzuforsten." Wieder einmal hat William die ganze Nacht durchgeackert und sich nur auf die "Wunder" der Alchemie konzentriert. Seit Mitternacht bekam er stündlich einen Wutanfall ."Mir reicht es heute. Ich lasse die Experimente ruhen und mache Urlaub. Ach nein, das kann ich ja gar nicht. Nur wegen irgendwelchen verblödeten Tiermenschen." William holte tief Luft. "Ganz ruhig William. Ich gehe jetzt zum Dorfplatz und schau nach ob es wieder eine Leiche gibt." Er verließ das Haus.
Am Dorfplatz angekommen sah er das es schon wieder eine Leiche gibt. "Wer ist es diesmal. Ist auch egal. Wieder keine Verdächtigen. Natürlich nicht. Und wieder beginnt das freudige Beschuldigen von Leuten und das nur mit Vermutungen und Gerüchten." William ging auf eine Bank zu und setzte sich. Und wartete was passiert.
"Was ist mit euch eigentlich los? Ich befehle euch nicht ihr sollt Arlén wählen, aber zumindest IRGENDWEN solltet ihr wählen? Ist euch denn nicht klar, dass wir sterben werden, wenn nichts passiert? Gibt es in eurem Leben nicht irgendetwas was ihr beschützen wollt? Dann steht jetz auf und entscheidet euch zu überleben! "
"Ich bin inzwischen durcheinander, wir sind alle Schuld am Tod unschuldiger. Der hauptmann lebt immernoch,
wurde nicht von den Wölfen gerissen, es ist sogesehen ein Hinweiß darauf, dass er ein Wolf sein könnte, da er auch immer fein mit
Unschuldige Verurteilt hat. Wiederum kann das genau ihr Plan sein, sie wollen, dass wir uns selber ausrotten.
Adalbert kommt auch sehr verdächtigt rüber, er beherbergt seine kleine Enklin, die schonmal soetwas überlebt
hat und hat bis jetzt auch nur Unschuldige gehängt und bis heute immer wieder eine "Spur" bzw. "Verdacht"
durch die gegend geschmissen, hört sich auch alles verdächtigt an.
Seine Enklin naja, ich kann es mir nicht vorstellen, daher glaube ich nicht, dass sie eine der Bestien ist,
obwohl sie damals das Masaker in ihrem alten Dorf überlebt hat.
Arlen, ja Arlen, so oft sollte er gehängt werden, so oft ist nichts passiert, nur wenn ich mir anschaue,
wer ihn die letzten Tage hängen wollte, und was daraus geworden ist, find ich es merkwürdig,
dass es eigentlich letzendlich nur Stimmen waren, die hinter der "großen" Stimme hinter her gelaufen ist.
Ja er ist verdächtig, weil er immer überall zur Stelle ist, viel redet, meistens nur Müll, aber er für mich klingen seine Aussagen
ehrlich und mit keiner bösen Absichten, er ist kein Dorfbewohner, ich glaube eher das er etwas anderes ist
und daher geschützt werden sollte, wissen tue ich es allerdings nicht!.
Ich werde mich bald entscheiden wen ich hängen lassen würde."
Gähnend kam Tiny Jack aus der Bar.
In Zeiten der Not gab es für die Menschen nur zwei Ausflüchte. Entweder gingen sie plötzlich in die Kirchen, denn wie sagt man so schön Not lehrt Beten. Oder die Menschen gingen in die örtlichen Kneipen und fingen an ihre Angst durch Alkohol zu ertränken.
Der letztere Fall traf zu Tiny Jacks Leidwesen auf Düsterwald zu.
Die Bewohner stürmten in das Travellers Rest und verlangten Bier und Unterhaltung, sodass er ziemlich oft hinter dem Cembalo saß.
Dadurch konnte er leider nicht an den Diskussionen auf dem Dorfplatz teilnehmen beziehungsweise nur spärlich, aber nun hatte er mal frei und konnte sich endlich wieder Beteiligen.
"Wow, so langsam habe ich das Gefühl, dass wir alle zu den Werwölfen halten, da wir echt gezielt alle Dorfbewohner hängen", sagte er lächelnd zu den Versammelten.
"Ich weiß nicht, ob Alren ein Werwolf ist oder nicht, aber er ist dem Tod so oft von der Schippe gesprungen, dass er wahrscheinlich etwas besonderes ist. Die Frage ist nur, ob er einen Schutzengel oder einen Schutzwerwolf hat."
Misstrauisch blickte er Alren an, als ob man es nur an seinem Äußeren erkennen könnte.
"Adalbert kommt mir auch etwas komisch rüber, ich weiß selbst nicht wieso, aber er erscheint mir verdächtig, im Gegensatz zu Maia.
Sie ist meiner Meinung nach kein Werwolf, denn sie wählt oft bedacht ihren Kanidaten, sodass man ihr meiner Meinunh nach einen gesunden Menschenverstand nachsagen kann.", fuhr Jack fort.
Nun schwieg er und schaute in die Runde.
"Wer von euch ist eine dieser Bestien?", fragte er sich selbst in Gedanken.
"Ich kann euch zwar sagen, dass ich keine Bestie bin, aber ob ihr mir glaubt oder nicht liegt ganz bei euch.
Jedenfalls, zu den Verdächtigen...
Nun, wie Trish sagt könnte es William sein. Ja, er hat einmal geholfen einen Werwolf zu töten, aber ansonsten hat er mit seinem Hauptmannsposten bisher immer dafür gesorgt, dass ein Unschuldiger gehängt wurde. Somit könnte das alles nur Ablenkung gewesen sein. Natürlich, das gleiche könnte man von mir sagen und ich habe keine Möglichkeit euch das Gegenteil zu beweisen, außer ihr tut, was ihr die ersten Tage ständig tun wolltet, nämlich mich wieder hängen zu wollen.
Jedenfalls wäre ich gern von der Unschuld des Hauptmanns überzeugt, rettete er mir doch das letzte Mal das Leben, aber auch hier würde nur der Tod die Wahrheit offenbahren.
Dann wäre da Adalbert, der schon wieder ohne andere Meinungen anzuhören mich gewählt hat. Will er damit etwa erreichen, dass ihr noch einen Unschuldigen hängt, damit die Werwölfe uns ungestört weiter dezimieren können? Immerhin wurde ich diese Nacht erneut verschont und was wäre ein besserer Grund als denjenigen zu verschonen, den ihr sowieso schon mehrmals hängen wolltet, damit ich als Sündenbock herhalten und eure Aufmerksamkeit von den Werwölfen ablenken kann?
Oder nehmen wir Jason, der aus Gründen, die er nicht näher erleutern wollte Dr. Tigreffiev hängen wollte. Hier gäbe es nun 2 Möglichkeiten. Entweder er ist ein wahrhaftiger Seher, wie Ulrika behauptet hatte eine zu sein, oder er ist in Wirklichkeit ein Werwolf und hat einen seiner Art geopfert, damit wir ihm vertrauen und jeden hängen, den er uns nennt.
Wäre er ein Seher, hätte er uns vielleicht gestern ebenfalls zu einem Erfolg verholfen, aber dem war leider nicht so.
Und bei den andern...nun, hier bin ich mir absolut nicht sicher und wenn ich wieder irgendwas gegen Maia sage, werdet ihr sicher gleich auf mich losgehen und deswegen werde ich mich wohl zwischen diesen dreien entscheiden, außer jemand von euch hat noch gute Argumente für Elias, Tiny Jack oder Trish."
"Ich habe noch etwas nachgedacht und deine Worte haben meine folgenden...inspiriert, könnte man sagen", begann Tiny Jack.
"Ich sehe für diesen Tag nur drei mögliche Kanidaten.
Dich Arlen, da du, wie gesagt, dem Tod schon oft von der Schippe gesprungen bist und, genauso wie du Jason vorwirfst, auch Dr. Tigreffiev angeklagt hast, was möglicherweise zu deinem Schutz war.
Dann William, unseren Hauptmann, der trotz seines doppelten Stimmrechts noch lebt. Möglicherweise ist es nur ein hinterhältiger Plan der Werwölfe oder er ist selbst einer.
Zu guter letzt noch Jason, der auch Dr. Tigreffiev nominiert hat. Entweder hat er wirklich die Fähigkeit das wahre Wesen der Anwesenden hier zu durchschauen oder aber erst ist selbst einer von ihnen und wollte somit den Verdacht von sich ablenken."
Nach diesen Worten blickte er in den strahlend blauen Himmel. Als er sein Gesicht wieder den Versammelten zuwandte, lächelte er:
"Wenn jetzt einer von euch wissen möchte, wen ich für den Galgen vorschlage, dann muss ich ihn enttäuschen, da ich mir selbst noch nicht sicher bin."
Jason kam aus dem Gasthof gewankt. Es kam nicht oft vor, aber manchmal betrank er sich. Besonders, wenn ihm etwas schwer zusetzte. Und die Ereignisse der letzten Tage setzten ihm nicht nur schwer zu, sie machten ihn regelrecht fertig. Jason sah zu Tiny Jack rüber und begann sofort zu lallen: "Elend' Wolf, du versusst uns zu tau..täi...täuschen. Aber isch hab disch durchsehen, äh ich meine natürlisch durchschaut. Man sollte disch hängen, Tainie Tschäck (Tiny Jack)."
Dann kippte er um und schlief seinen Rausch aus.
"Ich stimme Euch zu, Jason.", sagte Maia, ungeachtet dessen, dass der Angesprochene stark alkoholisiert auf dem gefrorenen Boden lag.
"Und ich vertraue eurer Menschenkenntnis, die uns schon vor zwei Tagen so geholfen hat. Auch ich wähle Tiny Jack."
Wie zur Bestätigung schnarchte Jason laut auf. Maia zuckte nicht mal mit der Wimper.
ooc.:Ich werde vor Dienstag Anbend/Mittwoch Morgen nicht mehr ansprechbar sein. Endpräsentation und so ^^". Sorry
"Du vertraust seiner Menschenkenntnis? Er hat gestern für Viktoria gestimmt und sie war erwiesenermaßen kein Werwolf und wenn er tatsächlich die Identität eines weiteren gewusst hätte, bzw. gewillt gewesen wäre sie uns zu verraten, dann hätte er schon früher mit diesem Wissen rausrücken können, damit wir den richtigen hängen.
Und jetzt einfach im betrunkenen Zustand jemanden zu nominieren und wieder keine Gründe anzugeben macht ihn nur noch verdächtiger. Wenn du ein Seher wärst, so solltest du dies auch sagen!
Aber das reicht, damit ich mich zwischen meinen 3 Verdächtige entscheiden kann.
Meine Stimme geht an Jason!"
"Kaum verdächtige ich dich als einen möglichen Werwolf, nominierst du mich, auch wenn es wahrscheinlich nur an dem ganzen Alkohol in deinem Blut liegen mag.", sagte er zu Jason, auch wenn dieser schlief.
Nun wandte er sich traurig an Maia:
"Ich dachte, du hättest mehr vertrauen in mich und würdest nicht auf einen Trunkenbold hören, der einmal richtig getippt hat. Möglicherweise hat er ja wirklich diese seherischen Fähigkeiten oder er tippt einfach nur wahrlos oder er ist einer der Werwölfe, der einen anderen zu seinem Schutz ermordet hat."
Ich werde auch Jason wählen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es überhaupt soetwas wie Seherin etc gibt. Ja er hat einen Wolf bis jetzt gehängt,
aber er hat mitschuld an vieler anderen Unschuldige Morde, nein danke, einer muss hängen und wnen schon einer dann Du, der hier
Stockbesoffen versucht jemanden zu Verurteilen!.
Wiliam saß mit geschlossenen Augen auf einer Bank. Es sieht so aus als würde er angestrengt innerlich nachdenken. Als ein Dorfbewohner ihn jedoch auf die Schulter haute um ihn was zu fragen, kippte dieser nur zur Seite um. Der Hauptmann war eingeschlafen. Einer der Bewohner ging mit einem Eimer zum Brunnen. Als er mit dem gefüllten Eimer wiederkam schüttete er das ganze Wasser über William aus. "Was zum Teufel... welcher Idiot schüttet hier Wasser über mich." Als er die bösen Blicke um sich herum sah, ließ er seine weiteren Worte lieber im Hintergrund. Er stand auf und schaute auf das Stimmplakat. "Aha Jason hat also seine Stimme Tiny Jack gegeben. Nun gut, da er mich einmal vor dem Galgen rettete und einen Werwolf an den Galgen brachte geht meine Stimme ebenfalls an Tiny Jack. Wen er hängt und er ist ein Werwolf dann können wir Jason vertrauen. Wenn er aber kein Werwolf ist, dann können wir davon ausgehen das Jason ein Werwolf ist und jemand anders der "Seher". Außerdem hat dieser Kerl gestern gegen mich gestimmt. Wenn ihr mich nun entschuldigt, ich gehe mir trockene Kleider holen." Und so ging William triefnass in seine Hütte.
Und damit neigte sich dieser trübe Tag in Düsterwald dem Ende zu. Das Dorf hatte entschieden, dass Tiny Jack hängen musste.
Und noch jemand hatte Düsterwald für immer "Lebewohl" gesagt. Der junge Elias Ladislas Toussaint konnte das schlechte Gewissen, das ihn plagte, bedingt durch die vielen unschuldigen Opfer, die er teilweise mit verschuldete, nicht mehr ertragen und war heimlich aus dem Dorf geflohen. Ob er wohl an einem anderen Ort glücklicher wurde?
Donnernd dröhnte es vom Himmel, als zwei Wachmänner Tiny Jack an den Armen packten und in Richtung Galgen führten.
Erfrischend strich eine kleine Brise des kommenden Sturms durch sein Gesicht, als wollte sich selbst das Leben mit einer letzten Aufmunterung von ihm verabschieden.
Knarrend ging er die hölzernen Stufen zum Galgen hinauf. Oben angekommen begrüßte ihn der Scharfrichter mit einem traurigen Lächeln
Als er ihm den Strick um den Hals legte, flüsterte dieser Jack ins Ohr:
"Schade, dass du uns verlässt. Egal was dein wahres Wesen ist, ich danke dir für die ganzen Stunden der Unterhaltung im Rest"
"Nichts zu danken" erwiderte Tiny Jack aufmunternd, "Ihr werdet schon einen neuen Cembalisten finden."
Eine Träne lief langsam über sein Gesicht, als die Klappe unter ihm aufging und er fiel. Der Strick zog sich zu, um ihm das Leben zu entringen.
Doch etwas in ihm wollte noch nicht aufgeben.
Ein furchteinflößender, unmenschlicher Schrei kam aus Tiny Jacks Kehle, als er anfing sich gegen den Strick zu wehren. Man hörte Knochenbersten, die wuchsen und sich wieder neu zusammen setzten. Tiny Jacks Kopf verformte sich und mit ihm der Rest seines Körpers. Fell sproß aus ihm und riesige Muskelberge kamen zum Vorschein, die man dem kleinen Tiny Jack niemals zu getraut hätte. Nun erkannten die Dorfbewohner sein wahres Aussehen. Er war ein Werwolf. Nun wussten alle woher seine unglaubliche, ja fast animalische, Spielweise auf dem Cembalo herkam. Wild zappelte er mit dem Strick um die Kehle, doch selbst diese neuen wölfischen Kräfte halfen ihm nichts. Seine Gegenwehr wurde langsam aber sicher schwächer, bis sie schließlich ganz aufhörte.
Baumelnd hing der leblose Werwolfkörper am Strick, wo ihn alle Dorfbewohner sehen konnten. In der Ferne heulte ein Wolf, als würde er um den Tod eines Kameraden trauern.
So führte ihn Tiny Jacks Lebensweg dahin, wo der Pfad auf der Lichtung endet.
Zufrieden sah Advo, wie schon der zweite Werwolf sein Leben aushauchte. Man mochte über seine kurze Zeit als Hauptmann denken, was man wollte, aber zumindest seine letzte Entscheidung schien richtig gewesen zu sein.