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Sowohl die eine als auch die andere Welt haben die selbe Tradition. Nähmlich Autorität, Gehorsam. Und Aufklährung ist Fehlanzeige denn wenn man einen Menschen nur die Tatsachen und nur in der Form zu Verfügung stellt die ihn in die Richtung lenken die der Machthaber gerne hätte. Kann man die Menschen sehr gut kontrollieren.
Ich komme mir irgendwie blöd vor, aber ich verstehe kein Wort von diesem Absatz. Könntest du ihn für mich bitte neu formulieren?:(
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Aber in vergleich zu dem nahen Osten wurde hier die Macht von den entsprechenden Menschen sowas von missbraucht dass die Beherrschten einfach die Gedult verlohren und die alte Ordnung zerstöhrt haben (siehe die erste französische Revolution)
Ich muss darauf hinweisen, dass in Europa zuerst die Renaissance, dann die Aufklärung und die Erodierung des Glaubens im zuge dieser kombiniert mit der Zentralisierung der Macht in Frankreich auf sehr wenige Menschen erst die Französische Revolution ermöglichten. Davor war Europas Bevölkerung fest unter der Knute des Gebots "Gib dem König, was des Königs und Gott was Gottes" und im festen Glauben an eine Belohnung im nächsten Leben gebunden. Zusätzlich waren Volksaufstände zuvor immer nur von lokaler Natur, da es ausreichend war den lokalen Lehnsherren zu ersetzen. Oder warum glaubst du, hat die französische Revolution nicht auf Deutschland übergegriffen? Weil die politischen Bedienungen dafür nicht geschaffen worden waren - Deutschland damals bestand immer noch aus Kleinstaaten, ein allgemeiner Umststurz wäre allein Organisatorisch schon nicht möglich gewesen.
Zitat:
Die Menschen im Nahen Osten hatten diese Erfahrungen aber nicht. Dort lief alles mehr oder weniger ruhig zu. Dort gab es keine grosse Katastrophen die bei den Menschen den Alarm auslösten und ihnen sagten „jetzt mus sich hier aber was zum positiven verändern denn so geht es nicht weiter“.
Schon mal was vom Mongolensturm gehört, der weite Teile der damaligen Islamischen Welt verheert und entvölkert hat? Nach dem Sturm änderte sich übrigens einiges, unter anderem empfahlen eine ganze Reihe von Philosophen plötzlich, dass jeder Herrscher besser als kein Herrscher wäre. Dadurch wurde die geistige Grundlage geschaffen, um noch Macht von der Gemeinde der Gläubigen auf den Staat zu übertragen. Die Probleme, die bei einer ungleichen Verteilung der Macht entstehen wurden aber dadurch ausgeglichen, dass der Herrscher sich immernoch teilweise an die Scharia und die in ihr festgelegte Sozialordnung halten musste um nicht einfach von jemandem abgesetz zu werden, der diese durchsetzen würde.
Im Islamischen System existierte also schon seit längerer Zeit eine Balance der Macht zwischen Herrscher und Beherrschten da zwischen göttlichem und staatlichem Gesetz keine Unterschiedung getroffen wurde und vor Gott und damit auch vor dem Gesetz alle Gläubigen sich als relativ gleichwertig betrachten konnten. Dies verhinderte zum einen zusammen mit anderen Faktoren (die ich nicht erwähne, weil sie mein allzu positives Islambild ein wenig trüben ;) ) für lange Zeit die Entstehung eines deutlich fühlbaren Machtgefälles zwischen Volk und Regierung und grub einer "Aufklärung im Islamischen Stil" effektiv das Wasser ab, da die Anklage auf Missbrauch der Religion für politische oder wirtschaftliche Zwecke nicht möglich war. Da die Scharia Politik, Gesetz und Wirtschaft beinhaltet gab es keine Möglichkeit einen Missbrauch festzustellen, soferne dieser nicht krass den Gesetzen des Korans widersprach. Der Islamischen Welt deshalb einen Vorwurf daraus zu machen, das ihr System sehr stabil und in den Augen des größeren Teil der Bevölkerung sogar gerecht war betrachte ich deswegen als unfair.
Natürlich brachte diese Lebensweise auch goße Probleme mit sich als sich die islamischen Länder gezwungen sahen, das Land zu industialisieren um mit dem Westen Schritt halten zu können...aber egal.
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Es geht hier nicht um die Religion, Nationalität oder sonst was. Es geht darum dass ein Mensch denkt „Ich bin der Fater der Familie. Meine Kultur erlaubt mir die Uneingeschränkte Macht über meinen Haus. Also werde ich es auch so benutzen wie ich will“ Und dieses Denken findet sich in allen Kulturen auch in unserer.
Es geht aber um genau das. Denn dies sind die Faktoren, welche das Verhalten der Menschen prägen und ihre kulturelle Identität erzeugen. Ein Partiarchat, wie wir es in diesem Fall vorliegen haben kann nur dann entstehen, wenn den Frauen der Zugang zum Erwerb von Besitz verwehrt und ihnen vor dem Gesetz eine mindere Position zugeteilt wird. Der Koran verbesserte aber effektiv die Stellung der Frau z.B. indem er ihr Besitz erlaubte. Somit sollte das Patiarchat eigentlich durch aufrichtigen Glauben abgeschwächt werden. Was die Kultur angeht, so muss ich darauf hinweisen, dass in den meisten arabischen Ländern die Lebenssphären der Geschlechter streng getrennt sind: Dem Mann gehört die Öffentlichkeit und der Frau das Haus. In den Sphären des anderen haben die einen nicht viel zu melden.
Wenn der Glaube und die Kultur nicht der Hauptgrund für diese schreckliche Tat sein kann, dann muss die Ursache wohl in sozialen Faktoren liegen. Was glaubst du wohl, wie einfach es für eine Frau aus der Türkei ist, in Deutschland eine ihren Fähigkeiten angemessene Position zu finden? Zum einen sind auch bei uns Frauen immer noch die Zweite und Ausländer die Dritte Wahl wenn es darum geht einen Posten zu besetzen und zum anderen ist die Ausbildung, welche die Immigranten in ihrem Heimatland gemacht haben hier drüben keinen roten Heller wert. Ein besonders prägnantes Beispiel hierfür ist Marcus Omofuma, der Schwarze, der bei einer Abschiebung durch die österreichische Polizei erstickt ist: Der Herr war in seiner Heimat Atomphysiker, in Österreich bestenfalls Mindestlohnempfängern.
Was geschehen muss, wenn die Männer keine ihren Fähigkeiten entsprechende Arbeit bekommen und ihnen sogar noch die traditionellen öffentlichen Beschäftigungen ihrer Heimat genommen worden sind kannst du dir selbst ausmalen. Frieden unterm Dach wird unter solchen Bedienungen aber sicherlich nicht entstehen.
Edit: und ich wollte heute Abend eigentlich noch diesen genialen, aber verdammt anspruchsvollen Artikel über die physikalischen Parameter, die ein gutes Schwert machen lesen. Shesssh. Egal, Morgen vielleicht.