So, habs jetzt fertig bekommen, was für ein Akt ;__; Aber ich bin eigentlich recht zufrieden damit ^_^
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Seraph seufzte, als man ihn dazu auserkor, mit seiner Geschichte zu beginnen. Zwar mochte er es nicht, von sich zu erzählen, aber es konnte ja nicht schaden. Zumal er gar nicht drum herum kommen konnte... und er würde ja auch seinerseits Informationen bekommen, ein fairer Tausch also. Er suchte sich einen geeigneten Sitzplatz, um anzufangen. Den ersten, eher langweiligen Teil fasste er recht knapp zusammen.
«Ihr habt ja sicher gemerkt, dass ich auf einmal nicht mehr da war, oder? Nun ja, falls nicht,d ann solltet ihr mal euren Optiker aufsuchen. Oder Hals- Nasen- Ohrenarzt, je nachdem, womit ihr gerade Probleme habt! Jedenfalls, da war diese Falltür, die sich unter mir einfach öffnete. Dort war ein Gang. Verdammt staubig, muss ich da anmerken. Man glaubt gar nicht, wie staubig es sein kann, bis man es selbst gesehen habt! Aber ich hoffe für euch, dass euch sowas erspart bleibt. Jedenfalls, in regelmäßigen Abständen leuchteten blaue Platten auf. Nach einigem hin und her stand ich vor einem Abgrund – scheinbar. Ich sah keinen Boden, obwohl dort einer war! Zwar unsichtbar, aber dnenoch vorhanden. Ich fragte mich, warum man so ein Schauspiel veranstaltet... ging aber trotzdem hinüber und stand schließlich vor einer Treppe, die hinab führte. Und hier beginnt der eigentliche, spannende Teil. Mehr oder weniger, das müsst ihr selbst entscheiden, ob ihr es spannend findet.»
Seraph blickte in der Runde umher und sah mal gelangweilte, mal gespannte Gesichter. Er zuckte mit den Schultern und fuhr fort.
«Ich stieg also die Treppe hinab und fand mich zuerst in vollkommener Dunkelheit wieder. Ich trat einen Schritt vor und es klickte, also eben jenes Klick-Geräusch, das entsteht, wenn man auf eine, wie könnte es auch anders sein, versteckte Bodenplatte tritt. Wer kennt's nicht? Im selben Moment flammten an den Wänden einige Fackeln auf, Magische wohlgemerkt, denn ich glaube kaum, dass neben jeder der Fackeln ein unsichtbarer Diener steht und nur darauf wartet, diese dummen Fackeln anzünden zu können. Das Licht flackerte bedrohlich, als es den Blick auf den Inhalt dieses Raumes preisgab. Und genau in diesem Moment zuckte ich zusammen, ich meine, ich bin ja einiges gewohnt, das liegt mir praktisch in der Seele. *hrhr* Doch diese Szenerie war schon reichlich erschreckend. In diesem Raum standen mehrere Tische, nein, Folterbänke. Und auf ihnen lagen... Massen von Fleisch, Blut und Knochen, Abnormitäten sondergleichen. Ich glaubte, verschiedene Humanoiden zu erkennen, auch verschiedene andere Arten, aber ich konnte und wollte es mir gar nicht genauer anschauen...»
Wieder unterbrach er kurz, um sich die Gesichter seiner Zuhörer zu Gemüte zu führen. Weniger erschrocken, als er insgeheim gehofft hatte, aber na ja, es war bei weitem beeindruckeneder, wenn man es selbst vor Augen hatte... Er fuhr fort.
«Eine Sache kam mir sofort seltsam vor. Dem Staub nach zu urteilen, der draußen herumlag, hatte niemand mehr diese Gruft betreten, jedenfalls seit laaaaangem nicht mehr. Doch hier unten... erst einmal diese... Fleischhaufen, alleine sie waren schon falsch! Sie hätten längst nicht mehr als Knochen und wiederum Staub sein sollen, aber dort lagen sie, als hätte man sie erst eben oder wenigstens erst vor ein paar Tagen so zugerichtet. Und auch sonst, die, ich nenn sie Mal Sezierbestecke, wie Hammer und Meißel, Säge und Beil und noch einige weitere Nettigkeiten hingen ordentlich und anscheinend frisch gesäubert an einer Wand. Und um die Sache noch schlimmer zu machen, an einem der beiden freien Tische war ein Fünf-Gänge-Menü aufgetischt... es war mir einfach nur unbegreiflich, wie jemand in dieser Umgebung auch nur ans Essen denken konnte! Darüber nachdenken, woher dieser jemand diese Zutaten hatte, wollte ich erst gar nicht. Doch auch dies machte mich stutzig, woher hier jemand diese bedauerlichen Wesen auftreiben konnte. Es musste hier irgendwo ein Geheimnis geben... ebenso wie jemanden, der dieses Geheminis hütete.»
Wie um die Spannung zu unterstreichen, sprang plötzlich ein warkender Chocobo durch die Mitte der wiedervereinigten Truppe, scheinbar war Lions Chocobo nicht so ganz der Zuhörer. Nach einem bedeutenden Blick Lions in seine Richtung, er war schon gespannt darauf, wie die Geschichte weitergehen mochte, konnte Serapf weiterreden.
«Doch ich hatte nicht schnell genug gedacht, ich war mittlerweile zu dem anderen Tisch gegangen, auf dem morbiderweise einige Kochbücher neben anderen lagen, die sich anscheinend ausführlicher mit der Anatomie von Lebewesen beschäftigte, die eigentlich nicht auf der Speisekarte eines Restaurants zu finden sein würden, das was auf sich hielt, hörte ich noch gerade rechtzeitig ein leises Schaben hinter mir, ich schaffte es gerade noch, mich zu Boden fallen zu lassen, als auch schon ein in den Tisch einschlug! Wäre nicht das Geräusch gewesen, wie das Beil aus seiner Halterung an der Wand genommen wurde, hätte der Angreifer nur eine andere Waffe zur Hand gehabt, dann wäre die Axt wohl nicht in dem Tisch gelandet. Trotz der Überraschung gelang es mir, mein Schwert zu ziehen, das ich glücklicherweise aus dieser einen Schmiede... äh, lassen wir das, das gehört jetzt nicht hierher. Ich zog es jedenfalls aus seiner Scheide und parierte im nächsten Moment auch schon den Hieb eines riesigen Fleischermessers, welches ich wohl doch lieber als einen Anderthalbhänder bezeichnen sollte, solche Dimensionen wies es jedenfalls auf. Ich fing mich und schaffte mir genügend Raum, dass ich Zeit dazu hatte, meinen Angreifer auch einmal zu mustern. Und ich muss sagen, er passte wirklich perfekt in das Bild, welches man aus dieser Lokalität von ihm bekommen musste. Nun ja... jedenfalls passte er in das Bild, welches ich mir unbewusst von ihm gemacht hatte. Es war ein Humanoid, groß gewachsen und knöchrig, mit blutroten Gewändern. Ich würde ihn ja fast als einen Lich bezeichnen, doch dafür fehlten ihm offensichtlich die magischen Fähigkeiten eines solchen.
Seine Augen hatten einen Glanz, der zur Farbe seiner Kleidung passte, rot und dunkel und böse. Aber eine beinahe erschreckende Intelligenz wiesen sie auf, die seltsamerweise in einem Kontrast zum wilden Knurren dieses Wesens standen. Und er war schnell. Seine Bewegungen waren geschmeidig und auch kraftvoll. Doch eines fehlte ihm anscheinend: Die Erfahrung im wirklichen Duell mit einem geschulten und durch viele Kämpfe erfahrenen Krieger. Man merkte ihm an, was er war: Ein heimtückischer Jäger und Sadist. Er musste seinen Opfern auflauern und sie hinterrücks töten, um sie dann an diesen Ort schaffen zu können und eben seinen Tätigkeiten mit ihnen nachzugehen. Ich merkte es an seinen Blicken. Sie waren unsicher, er war es gewohnt, zu töten und dann mit diesen Toten umzugehen, aber dass sich seine Beute so vehement wehrte, das kannte er nicht. Ich nutze meinen Vorteil, einmal erkannt, konnte ich ihn prima ausnutzen. Ich wandte einige Finten an, täuschte einen Schlag von rechts an, wechselte das Schwert in die linke Hand und schlug von dort aus zu... der Schlag war sehr überraschend, er konnte sich gerade noch so drehen, dass ich ihm den Arm nicht ganz abtrennte. Dennoch konnte er dadurch nicht verhindern, dass der Schlag zumindest bis auf den Knochen ging. Er heulte auf. Angst stand in seinen Augen. Er knurrte laut, als er wieder zum Angriff ansetzte. Er schlug noch verbissener zu als vorher. Doch er hatte keine Chance. Und das wusste er auch. Nach einem Ausweichschritt meinerseits drehte er sich hektisch um und versuchte, zu fliehen... doch ich ließ ihm keine Chance. Ich nutze mein Schwert so, wie er eben sein Beil benutzt hatte – genau zwischen die Schulterblätter.
Und da lag er nun, in seinem eigenen Blute, doch noch nicht ganz tot. Es gelang ihm sogar noch, sich herumzudrehen, so dass sich mein Schwert bis zum Knauf in seinen Rücken bohrte und die Klinge in die Höhe gerichtet war. Ich grinste, als ich zum Tisch ging, Hammer und Meißel von der Wand nahm, sie genau neben sein Gesicht legte und ihm das Buch zeigte, in dem ein Bild zu sehen war... das Bild, wie wie ein Wesen seiner Spezies mit geöffnetem Brustkorb auf einem Tisch lag... als ich Hammer und Meißel wieder in die Hand nahm, da schrie er. Und wie er schrie! Ich glaube, er ist vor Angst gestorben. Hand legte ich an seinen Körper jedenfalls nicht an, ich beschränkte mich dann doch lieber darauf, mein Schwert aus seinem Körper zu entfernen. Sein Blick, sein letzter Blick... ich glaube, im Moment seines Todes wusste er ganz genau, wie sich seine Opfer fühlten.»
Die Runde schwieg. Nun trafen ihn doch entsetzte Blicke, entsetzt über die Taten des Fremden oder seine eigenen Taten, das konnte er freilich nicht ablesen, aber was es auch war, es amüsierte Seraph.
«Das war's dann auch schon im Großen und Ganzen. Nach diesem Erlebnis musste ich nur noch dem Gang folgen, aus dem der nun Tote wohl gekommen war. In diesem Gang gab es mehrere Treppen nach oben, auf gut Glück wählte ich eine aus und es war sogar die richtige, wie man ja hier sieht. An der Tür war ein kompliziertes Schloss angebracht, welchesich jedoch ohne Probleme öffnen konnte. Draußen schlug die Tür automatisch wieder zu, von außen sah sie aus wie eine Wand und fragt mich nicht, wie man sie wieder öffnen kann. Und dann traf ich auf euch, den rest kennt ihr ja.»