Irgendwo in der Wildnis nahe Balmora
Da war er nun... irgendwo im nirgendwo.
Hinterlassen von niemandem. Er hatte endlich die Ketten derer die ihn an sich banden gesprengt und war endlich sein eigenenr Herr. Zu nichts verpflichtet. Niemandem Rechenschaft schuldig für das, was er tat.
Der Elf lag auf einem umgestürzten Baumstamm, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und betrachtete die Wolken wie sie über ihm vorbeizogen.
Wolken... sie flogen auhch überall dort hin wo der Wind sie hintrug. Währen sie dessen fähig, würden sie sicher auch alles tun und lassen, was sie wollten.
Dorthin reisen wohin ihn auch der Wind tragen mochte. Ja, das würde er nun auch endlich tun. Sich einfach vom Wind tragen lassen war ihm zwar nicht so wirklich in die wiege gelegt worden und nachdem er schmerzhaft erfahren hatte, das er nicht unbedingt von einer Windböhe erfasst werden würde, wenn er sich von dem Baumstamm fallen lies, zog er es dann doch vor einfach nur der Windrichtung zu folgen. Besser als sich alle paar Augenblicke auf die Nase zu fallen und sich im nachhinein vielleicht noch nutzloserweise etwas zu brechen.
Was war er denn wenn er sich etwas brechen würde? Er währe wieder abhängig von demjenigen, der ihm helfen würde... wenn überhaupt.
Der Waldelf verachtete sich selbst allein schon bei dem Gedanken, das sein Leben der Gnade eines anderen ausgeliefert war und er hoffen musste, das man ihn am leben lies.
Weitere Sinnlose Gedanken durchstreiften seinen Kopf, eben so wie er selbst die Wildnis durchstreifte. Auf der Suche nach nichts. Nach Ruhe, nach der Geborgenheit der Natur...
Balmora / Magiergilde - Balmora / Stadt
Malukhat konnte nicht sagen, was schlimmer gewesen wäre: von seiner Tochter, die ihn irgendwie in Morrowind aufgespürt hatte, umarmt zu werden oder von Ranis Atrys. Ja, okay, der Vergleich hinkte gewaltig. Und wahrscheinlich würde er – falls es jemals zu einer Umarmung zwischen ihm und der alten Hexe geben sollte (Gott bewahre!) – sich wünschen, er wäre tot, statt wie jetzt gerne im Grund und Boden versinken zu wollen. Nur leider gab dieser Grund und Boden niemals nach, wenn man ihn mal darum bat. Wenn man es nicht wollte, dann plumpste man ohne halten und Vorwarnung hindurch, das waren so nette Fallen. Und wieso gab es diese Fallen nicht in der Magergilde? Der Erzmagier wurde sich bewusst, dass an diesem Gildenhaus architektonisch noch einiges verändert werden musste.
Aber nun hatte er wohl keine Zeit mehr dazu, etwas derartiges wie verstecke Löcher im Boden in Auftrag zu geben, denn Draven drängte bereits zum Aufbruch. Und der Bretone hatte Recht. Eine Tatsache, die sich der Dunmer nur ungern eingestand, aber so war es nun einmal.
Vorsichtig nestelte er sich aus der Umarmung der jungen Frau und schob sie beiseite.
„Entschuldigung, meine Dame – sind wir uns schon einmal über den Weg gelaufen?“, versuchte er es auf die dümmliche Tour und mit herrlich abgehobener Stimmlage. Zuerst blickte sie ihn verwirrt an, dann aber grinste sie. Sie sagte: „Ach, komm schon. Du konntest noch nie lügen, Malukhat.“
„Ach quatsch!“, verteidigte er sich, „ich hab heut nur einen schlechten Tag erwischt, das ist alles!“
Verraten... grumpf. Während Malukhat bemüht war, Haltung zu bewahren, schienen Dravens verzweifelte Versuche, sich nicht gegen die Stirn zu schlagen, endlich mal zu fruchten.
„Dreck, du hast Recht, Mädchen, aber ich hab jetzt keine Zeit für so eine kitschige Wiedersehens-Szene.“
Als sie zu einer weiteren Umarmung ansetzte, seine Worte verdrängend, schob er sie abermals beiseite, diesmal bestimmter. Immer noch machten die Vampire Sadrith Mora unsicher. Malukhat hatte zwar keine Einladung, war aber durchaus gewillt, die Party aufzumischen und Schwung in die Sache zu bringen.
„Malukhat...“, kam es plötzlich von der Seite. Scheiße, die nicht auch noch..., dachte der Dunmer, als er die Stimme identifiziert hatte, ohne sich umzudrehen. Ranis Atrys. Die Olle war auch überall und nervte überall. Wie ein Fluch. Oder die Pest. Oder beides.
„Erzmagier, wenn ich bitten darf“, zischte selbiger und wandte sich zu Draven um. Das war keine schöne Situation. Überhaupt nicht. Der Mann hasste es, wenn er die Kontrolle verlor oder er sich nicht mal mehr vormachen konnte, diese zu besitzen. Jetzt stand er ganz schön doof da und musste einen Weg finden, sich herauszuwinden. Aber ihm wollte nichts einfallen. Dann...
„Estardalin? Holt die Liste, gebt sie der jungen Frau hier und gebt Acht darauf, dass sie auch alles besorgt, was darauf steht. Man kann das richtig schön in Balmora erledigen. Ist also keine große Sache und dürfte von ihr zu schaffen sein. Ich muss los.“
Die hochgewachsene Altmer nickte stumm. So durcheinander hatte noch niemand den Erzmagier erlebt. Er war bescheuert, ja, aber er war niemals derart durch den Wind. Das war ein ganz neuer, ungewohnter und irgendwo auch erschütternder Anblick.
„Wo geht’s denn hin?“, fragte Joplaya und hakte sich bei Malukhat unter, welcher sie nur zornig anfunkelte.
„Nach Sadrith Mora. Vampire töten. Wag es ja nicht, mir zu folgen, dann bekommst du nämlich mächtig Ärger mit mir. Haben wir uns verstanden?“
Joplaya verstand die Welt nicht mehr... Ihr so heiß begehrter Malukhat entpuppte sich als hochnäsiger Vollidiot. Sollte sie wirklich noch in der Magiergilde bleiben, wo er scheinbar nicht vorhatte, nett zu ihr zu sein und ihr gewisse Privilegien zuzusprechen? Vielleicht aber hatte sie ihn einfach auf dem falschen Fuß erwischt. Und er meinte ja, er sei in Eile. So was konnte vorkommen, dass man wen aufhielt und der sich dann richtig fies benahm, auch wenn er das eigentlich gar nicht wollte. An den Gedanken wollte sie sich klammern.
Der Erzmagier zog Draven zum Teleporter und war froh, dass Joplaya ihnen nicht folgte. Es würde also wenigstens eine unbeschwerte Reise werden.
„Was war das denn?“, wollte Draven wissen.
Malukhat würdigte ihn keines Blickes, sondern schleifte ihn weiterhin neben sich her, bis sie den Teleporter erreichten. „Das? Ach, niemand Wichtiges... nur meine Tochter.“
Unterdessen hatte Joplaya die Einkaufsliste von Estardalin entgegen genommen und verließ die Magiergilde. Sie war total wütend darüber, dass man ihr eine derart unwürdige Aufgabe hatte zuteil werden lassen. Und dann noch durch Malukhats Befehl! Da hatte sie sich die Arbeit gemacht und war hierher gereist und er war so gemein. Das konnte doch nur ein Alptraum sein.
Joplaya murrte mit angezogenen Schultern vor sich hin, ging an der Kriegergilde vorbei, verließ die Stadt und setzte sich unter einen Baum. Die konnten noch lange auf ihre dämlichen Einkäufe warten, sie würde sich einen schönen Tag machen. Das hatten die nun davon, dass sie einer wie ihr Verantwortung übertrugen.
„Hm?“, machte sie, als sie sich an den alten Stamm gelehnt und in die Äste geblickt hatte. „Was zur...“
Da saß ein Bosmer im Baum. Seit wann konnten Bosmer fliegen? Oder war er irgendwo runtergesprungen und hatte sich nur dort verfangen und wartete nun auf Freiwillige, die ihm vom Baum halfen? Oder hatte er schon immer dort gesessen? Joplaya war es nicht entgangen, dass die Menschen manchmal Tage, manchmal sogar Wochen (!) an ein und derselben Stelle standen. Krasse Willenskraft.
Zum Teufel damit. Wenigstens etwas Gesellschaft. Und der Mann sah gut aus. Das war ja schon mal die halbe Miete.
„Hey, Ihr da oben im Baum!“, rief sie, „Wollt Ihr mir etwas Gesellschaft leisten? Die Leute, in deren Gesellschaft ich mich nämlich gerne befunden hätte, gehen lieber mit Vampiren spielen.“
Irgendwo in der Wildnis nahe Balmora
Die freie Natur... Schutz bot sie... aber auch nur wenn man wusste wo.
Mutter Erde ... Ruhe bot sie ... aber auch nur wenn es Nacht war.
Die Erde auf der man stand ... ein weiches Bett bot sie ... aber auch nur dann wenn man dafür sorgte, das es auch bequem war.
Das Wasser ... es versorgte einen mit der nötigen Flüssigkeit, die man brauchte... wenn nicht unbedingt irgendjemand hineinpinkelte.
Und genau das war dem Elfen an diesem Tag passiert: Er war schmerzhaft mitten in der Nacht wach geworden als er von seinem angestammten Schlafplatz gestürzt war. Der Baumstamm auf dem er sonst immer so gut geschlafen hatte, war also scheinbar doch nicht so geeignet um auf ihm zu schlafen wie Kaligulas einst erst dachte.
Weiterhin verlief der Tag entsprechend erfolgreich. Als sich der Krieger endlich ein passendes Nachtlager errichtet hatte, hatten die Vögel bereits begonnen ihre Lieder zu singen und die Sonne warf die ersten strahlen über den Horizont. Passend zu der nacht hatte er natürlich geschlafen - garnicht.
Als er dann endlich total entnervt den Wasserschlauf hatte auffüllen wollen, war ihm aufgefallen, das in dem Bach, der eigendlich so eiskalt und glasklar den Hügel herabplätscherte, fröhlich hineingestrullt wurde. Einige verzogene Bengel ,kaum hundert jahre Alt, waren einige hundert Meter flussaufwärts dabei ihr des nächtens getrunkenes Bier in den Bach zu entlassen.
Gern hätte der Elf losgepöbelt aber was hätte ihm das gebracht? Richtig, nichts ausser der Genugtuung ein paar zerzogene Bauernjungen vertrimmt zu haben. Er hatte sich kurz die Frage gestellt warum er es nicht getan hatte als die abgerissenen Gestalten, lachend weiter ihres Weges gingen, aber es war nunmal einfach ncht seine Art sich an schwcheren zu vergreifen und erstrecht nicht sich über solche banalitäten aufzuregen... müsste er doch einfach nur kurz in die Stadt gehen, sich ein wenig Geld verdienen und dann konnte er sich auch etwas leisten... aber genau das war sein Problem. Er war sich nicht einmal sicher ob sie eine abgerissene Gestalt wie ihn überhaupt in die Stadt hineinlassen würden. Was wiederum das nächste Problem aufwarf... Welche Stadt überhaupt? Er wusste ja ncihteinmal wo genau er überhaupt war. Was blieb dem Elfen also anderes übrig als nach einem Weg zu suchen. Die Bauernpöbel immerhin waren schon längst weg, aber in der Richtung in die sie gegangen waren, müsste sich doch bestimmt eine Stadt finden lassen. Wenn er ersteinmal die Stadt gefunden hatte würde es auch kein all zu großes Problem sein, dort hineinzukomen...
Aber das war eine Sorge, der er doch dann erst widmen würde...
Während seiner Pause wurde er von einem jungen Mädchen angesporochen.
Elagant lies er sich von dem Baum hinab... Naja genaugenommen war er vor schreck heruntergefallen aber das war ihm in diesem Moment recht egal.
So würdevoll wie möglich stand er wieder auf und klopfte sich den nicht vorhandenen Staub der Wiese von der Kleidung.
,,Wieso spielen eure Begleiter mit Vampieren?
...Selten dämliche Freizeitbeschäftigung... da habe ja selbst ich noch bessere Dinge zu tun als mit Vampiren zu spielen..."
Ein kurzer Sprung an den Ast des Baumes auf dem er soeben noch sein Nickerchen gehalten hatte, ein Griff nach seiner Waffe, welche er über zwei Aste gelegt hatte und schon war auch wieder der Speer im Besitz seines Meisters...
Schiff auf dem Meer zwischen Sadrith Mora und Tel Aruhn
Eine leichte Brise spielte mit dem Haar des Erzmagisters, da sich vereinzelte Strähnen seines dunklen Haares aus seinem Zopf gelöst hatten. Zusammen mit Malukhat stand er an der Reling des Schiffes und starrte schweigend auf das trübe Wasser herab, während ein paar Möwen über sie hinwegflogen und kreischende Laute von sich gaben. Die Frage des Erzmagiers hatte er gut gehört, aber hatte er eine Antwort? Es war ihm zu peinlich, dies offen zuzugeben, aber Malukhat hatte Recht. Vampire waren keine normalen Gegner, sie waren tot, nur auf ihr Blut aus, gewandter, geschickter und definitiv stärker als gewöhnliche Kontrahenten, egal von welcher Rasse. Vampire waren grundsätzlich in sehr viel besserer Verfassung als sie es zu Lebzeiten waren, wohl die einzige positive Eigenschaft dieses Fluches, wenn man mal davon absah, dass man mit dem spitzen Zähnen wahrscheinlich sehr viel besser Fleisch verspeisen konnte. Wenn Vampire überhaupt etwas außer Blut zu sich nahmen, dies wusste Draven nun nicht, war es auch eher weniger wichtig für die bevorstehende Mission.
„Malukhat, essen Vampire eigentlich panierten Guar?“, fragte er geistesabwesend und sich sofort danach darüber ärgernd, was er für einen Stuss verzapft hatte.
Der Erzmagier sah leicht verdutzt zu ihm herüber, aber Draven sprach sofort weiter, bevor der Erzmagier die Chance einer Antwort erhielt.
„Egal...“, fuhr er fort. „Wir werden die Vampire stellen und töten, ganz einfach.“
Klar, war doch einfach, oder? Eben hatte er selbst noch festgestellt, dass Vampire verdammt stark waren und keinesfalls unterschätzt werden durften. Aber sein Problem war, dass er trotz all seiner Gedanken seit Beginn dieser Odyssee niemals soweit gedacht hatte. Über alles mögliche hatte er sich den Kopf zerbrochen, aber dies drehte sich alles nur darum, die Vampire ausfindig zu machen. Wozu auch weiterdenken? Mist...
„Wir werden sehen, Malukhat“, sprach er weiter und versuchte, seiner Stimme etwas mehr Selbstsicherheit zu verleihen, obwohl ihm innerlich ganz anders zumute war.
„Wenn wir vorsichtig sind, können wir ihr Versteck möglicherweise unerkannt auffinden, um dann einen Plan zu schmieden, wie wir die Brut am besten ausrotten.“
“Na ja, das wird schon alles werden... hoffentlich“, dachte er und warf einen Blick auf das daedrische Katana seines Gefährten, welches sich hoffentlich bald seinen Weg durch untotes Vampirfleisch bahnen würde. Wie nannte er es auch noch gleich? Bloody Shrine oder so ähnlich, wobei das irgendwie ein dämlicher Name für ein Schwert war. Wer nannte sein Schwert schon Schrein? Oder hatte er sich nur verhört? Aber wie könnte es sonst heißen? Bloody Swine? Ach, war ja auch egal, nachfragen würde er definitiv nun nicht. Warum hatte er selbst eigentlich kein Schwert mit Namen? Irgendwie hatte er noch niemals einen Gedanken daran verschwendet, eine seiner Klingen zu benennen. Aber selbst wenn, ihm wäre sicher nichts passendes eingefallen, was nicht irgendwie 08/15 klang. Eines musste man dem Erzmagier lassen, er war kreativ. Und er hatte eine Tochter. Früher Schwerverbrecher, ´ne Tochter gezeugt, untergetaucht und heute halt Erzmagier. Was für ein Lebenslauf. Dagegen war das Leben des Erzmagisters langweilig gewesen bisher, was ihm aber wohl auch besser gefiel. Was sagten eigentlich die Magiergildenmitglieder, dass ihr Oberhaupt ein ehemaliger Schwerverbrecher war? Nun ja, womöglich waren viele der Meinung: „Besser der als Trebonius.“ Und der Meinung war Draven auch, immerhin war Trebonius sehr gegen die Telvanni eingestellt. Man munkelte sogar, er hätte jemanden gesucht, um alle Telvanni-Ratsmitglieder zu töten, aber dies waren nur unbestätigte Gerüchte. Zuzutrauen wär’s dem alten Spinner aber gewesen. Aber das hatte sich ja dank Malukhat vor einiger Zeit erledigt, der für diesen kurzen Moment in Dravens Ansehen aufgrund dieser Tatsache noch eine Stufe höher stieg, wenngleich er sich eh schon ziemlich weit oben auf dieser bildlichen Treppe befand, obwohl der Bretone dies gerne verdrängte. Im Grunde genommen konnte der Telvanni sich gar nicht vorstellen, ohne Malukhat zu reisen, so sehr hatte er sich inzwischen an ihn und seine Gegenwart gewöhnt. Eine Tatsache, die Draven noch weiter verdrängte.
„Da hinten ist Tel Aruhn, wir sind gleich da“, riss der Erzmagier ihn aus seinen Gedanken und Draven blickte auf.
„Dann wollen wir mal Zareg suchen.“
“Und hoffen, dass es ihm gut geht“, fügte er in Gedanken hinzu.
Alter Turm in der Nähe Tel Aruhns
„Na toll“, dachte sich Draven, während er innerlich ein wenig wütend wurde und sich den Dreck von der Rüstung klopfend aufrichtete. “Ich wate hier durch den Matsch, schaue sogar in Schneckenhäusern nach irgendwelchen Schaltern und dann findet dieser Typ ungerechterweise den richtigen Schalter... obwohl er nicht einmal gesucht hat. Was für eine ungerechte Welt...“ Sich innerlich total beherrschend - mal wieder die Telvannischule - wandte er sich an den Erzmagier, der irgendwie erstarrt wirkte und aussah, als hätte er einen weißen Guar gesehen. War da etwa ein Lähmungszauber am Hebel gewesen? Solche Fallen gab es oftmals an wichtigen Türen oder auch Kisten, für einen Magier nichts besonderes. Konnte übel sein, aber im Gegensatz zu Feuer- oder sonstigen Elementarfallen waren diese wenigstens ungefährlich, wenn die Wirkung nicht zu lange dauerte. Immerhin konnte man so gelähmt von allen möglichen Viechern der Wildnis angeknabbert werden, ohne sich wehren zu können. Da wurde selbst ein Kwama Kundschafter zu einer tödlichen Bedrohung, auch wenn es lange dauern würde. Ekelige Vorstellung, aber was war nun mit dem anderen? Draven kam einen Schritt näher und musterte den Erzmagier eingehend, doch Sekundenbruchteile später rührte er sich abrupt wieder, überhaupt waren seit der „Erstarrung“ nicht mehr als ein paar Sekunden vergangen.
„Was glotzt Ihr so? Noch nie einen Dunmer gesehen? Los, lasst uns reingehen, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit“, meinte Malukhat zu ihm und drehte sich zu der Tür um, während der Bretone ihm schulterzuckend folgte. Doch kein Lähmungszauber, sondern nur das Entsetzen über die eigene Genialität oder die Intuition oder eben das eigene Glück, denn mehr konnte es nicht gewesen sein. Außer vielleicht dass der Ausruf „Mist, Mist, Mist“ ein neuartiger Hebel-find-Zauber war, aber dies konnte der Erzmagister beim besten Willen nicht glauben.
Die beiden Gefährten betraten den Turm, welcher im Inneren wie auch von außen schon an die Architektur der Dwemer erinnerte. Maschinengeräusche waren von überall zu hören, teilweise leiser und teilweise etwas lauter. Der vor ihnen liegende leicht abschüssige Gang wurde schummrig von einigen Lampen erhellt, welche an der Seite der Wände angebracht waren. Lebenszeichen jedoch waren keine zu vorhanden, alles wirkte leer. Auch Dwemermaschinen waren nicht auszumachen, dennoch bleiben beide vorsichtig und gingen voran. Bis zu einem kleinen Raum, in dem ein hochgewachsener grüner Ork saß und einen Turm aus Dwemermünzen baute. „Ork? Hier? Wo ist der Vampir?“, dachte der Erzmagister so verwirrt, dass er sich nicht einmal über seinen tollen Reim amüsieren konnte und blickte verwirrt zu Malukhat, der ebenfalls etwas überrascht aus der Wäsche schaute.
„Ah, meine Freunde“, begann der Ork zu sprechen und deutete auf die zwei Stühle, welche sich ebenfalls an seinem Tisch befanden. „Setzt euch und macht es euch bequem. Ich weiß, dass mein Erscheinungsbild merkwürdig für euch ist, aber habt keine Furcht vor mir.“
Eigentlich war es ein gewöhnlicher grünlicher und hässlicher Ork in gewöhnlicher und hässlicher brauner Kleidung. Seeehr furchteinflößend unter normalen Umständen...
Einen ratlosen Blick untereinander austauschend später saßen die zwei Männer dem grünen Wesen gegenüber und lauschten seinen Worten. Vielleicht wusste er ja was über Zareg.
„Darf ich euch etwas Sujamma anbieten oder wollt ihr gleich meine Geschichte...“
„Kein Getränk“, unterbrach ihn Draven knapp.
"Wieso nicht?", fragte Malukhat und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. "Wenn Ihr keins wollt - bitte. Ist Eure Sache. Aber wagt es ja nicht, für mich zu entscheiden, wann ich mir die Birne zu knall' und wann nicht!"
"Kein. Getränk.", sagte Draven wieder und funkelte den Erzmagier zornig an. Malukhat rollte mit den Augen, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor seiner Brust. "Nänänänä...", machte er und bewegte seinen Kopf dabei hin und her. "Immer nur mecker, mecker, mecker..."
"Getränk?", fragte der Ork ein weiteres Mal und bevor Malukhat die Frage mit Ja beantworten konnte, warf Draven bereits ein bestimmtes "Nein." in die Runde.
„Gut, dann zur Geschichte... Es ist lange her, verdammt lange. Lange bevor Ihr geboren wart.“
Der Ork zeigte auf Draven.
„Und auch lange, bevor Ihr das Licht der Welt erblickt habt.“
Der Ork zeigte auf Malukhat. Verdammt, was war das hier für ein Freak? Konnte er ihnen wirklich helfen oder waren sie im falschen Turm? Im Moment sah es eher nach letzterem aus. Draven schaltete das Gehör ab so gut er konnte und dachte nach, während der Ork erzählte und erzählte und erzählte. Vielleicht lag dies an der Farbe grün, immerhin hatte Estardalin in der Magiergilde auch eine grüne Robe angehabt, als sie ihm ein Höllenhundfilet ans Ohr gequatscht hatte.
„[hier verdammt laange Erzählung über die Dwemer und Nerevar einsetzen]... und auf einmal verschwanden alle Leute meines Volkes, nur ich blieb übrig und verweile nun hier, um Türme aus Dwemermünzen zu bauen und Besuchern meine Geschichte zu erzählen, damit sie mehr über mein Volk erfahren, welches nun verschwunden ist. ICH bin der letzte Dwemer“, schloss der Ork seine Erzählung. Einen Moment später hörte man ein klatschendes Geräusch, welches von Dravens Hand kam, die er sich kraftvoll gegen die eigene Stirn gehauen hatte. Der Ork blickte kurz verwundert, sprach dann aber gleich weiter: „Na ja, so schlimm ist es auch nicht, es ist ja schon lange her...“
„Malukhat, wir müssen hier raus, wir haben uns total geirrt“, murmelte Draven so leise, dass der grünhäutige Ork es nicht vernehmen konnte. Dafür blickte er weiterhin besorgt auf die Stirn des Erzmagisters.
„Das macht er häufig. Wir gehen jetzt, weil er seine Medikamente braucht. Entschuldigt uns...“, sagte Malukhat zum Ork, während Draven einen gereizten Blick in seine Richtung losließ, aber nichts sagte. Stattdessen verließen beide auf dem schnellsten Weg die kleine Ruine, zu welcher der Turm gehörte. Wieder unter freiem Himmel fluchte Draven wie ein Rohrspatz, bevor er sich wieder beherrschte und wiederum ärgerte, seine Telvannibeherrschung für einen (weiteren) Moment verloren zu haben.
„Wir sind beim falschen Turm, ich hätte es besser wissen müssen. Ich bin so ein Idiot!“
Keine Widerrede von Malukhat an dieser Stelle, aber das hatte Draven auch nicht ernsthaft erwartet. Unüblich für den Erzmagier war sein weiteres Schweigen an dieser Stelle, denn er erwartete scheinbar - zu Recht - weitere Infos von ihm. „Zareg hat tatsächlich das Risiko auf sich genommen, diesen Vampir in seinen eigenen Telvanniturm zu nehmen. Wenn er nicht in diesem Turm ist, und das ist er nicht, wie wir von unserem Ork-Dwemer-Freund wissen, dann kann er sich nur im Untergrund von Tel Aruhn befinden. Lasst uns schnell aufbrechen.“
Während die beiden sich in Richtung von Tel Aruhn begaben, wo Meister Zareg seinen Sitz hatte, sprach Draven weiter. „Ich vermutete, Zareg wäre das Risiko zu groß, den Vampir in seinem eigenen Refugium unterzubringen, da in dem Turm ja auch andere Leute leben. Aber wie es nun aussieht und wie ich seine spärlichen Worte deute, so hat er ein Geheimzimmer im Untergrund seines Pilzturmes. Da müssen wir dann wieder einen Schalter finden...“
Den Rest des Weges schwieg Draven und lief mit einem finsteren Gesichtsausdruck neben Malukhat her. Dieses Mal hatte er wirklich Mist gebaut, sie hatten wegen ihm schon wieder Zeit verschenkt und waren in einen Turm mühevoll eingedrungen, welcher nur einen irren Ork beherbergte. Sehr ärgerlich.
Es dauerte nicht allzu lange, da hatten die beiden bereits durch die große runde Tür den Untergrund des Turmes betreten.
„Hier muss eine Geheimtür und ein Öffnungsmechanismus sein, Malukhat“, sprach der Erzmagister, dessen Gesichtszüge sich immer noch nicht aufgehellt hatten, und begann damit, einen Infravisionszauber zu sprechen, um die Gegend abzusuchen. Vielleicht musste er nur wieder lange genug in Dreck und Staub wühlen, damit Malukhat seinen „Mist, Mist, Mist“-Öffnungszauber sprach und die Geheimtür öffnete, wie das Mal zuvor...
Auf einen Hügel nahe Tel Aruhns.
Kepharion hatte immer noch die Stirn gerunzelt als beide Gestalten im Turm verschwanden.Dies war zweifellos der 11te Platz von den merkwürdigsten Dingen die er je erlebt hatte.Andere hatten etwas mit einer speziellen Nacht während des Winters und Kürbissen zu tun...Unwichtig.Er hatte die Fremden schon länger beobachtet und rätselte warum sie gekommen sein mochten.Sie sahen nicht sehr nach Kriegern aus.Zumindestens der Eine nicht,der ein unförmiges Bündel aus ...nun ja.. Stoff zu tragen schien.Kepahrion selbst war in einen schwarzen Mantel gehüllt,die Kapuze wie immer weit über das Gesicht geschoben.Ein bleiches,strenges und hartes Gesicht.Hart geworden durch die Gefahren und Strapazen der Jagt.Nur in Gegensatz zu anderen Jägern trug er seine Trophäen immer bei sich.Er strich schadenfroh grinsend über einen makellos weißen Pfeil an den an einigen Stellen noch eine feuchte Flüssigkeit glitzerte.Auch der letzte Vampir hatte ihn nicht viele Information verraten können bevor er....sich in seine Sammlung einreihte.Der volle Köcher auf Kepharion´s Rücken bewies das er ein gewisses ...Talent bei der vernichtung von vampiren besaß.Vieleicht mochte es darann liegen das durch seine adern auch vampirisches Blut floss.Ein Grollen enstieg seiner Kehle... er würde es immer verleugnen ein Halbvampir zu sein.Leider vertraten die meisten Menschen dennen er begegnete eine andere Meinung und er musste oft ein Bad nehmen um den beißenden Knoblauchgestank loszuwerden.Egal,er musste heraus finden was hier vorsich ging.Vieleicht hatten diese beiden Männer wertvolle Hinweise für ihn.Diese beiden Magier.... er hatte es an ihrer Kraftquelle gespürt.....es wiederstrebte ihn zutiefst einen Magier um Hilfe zu bitten.Seiner Ansicht nach waren Magier wie Kinder die mit der Zündbox der Eltern experimentierten.Was sie nicht unbedeutend schlimmer als Alchemisten machte.Seiner Ansicht nach bestand das Einzige was man wissen musste um Alchimist zu werden aus dem simple Satz "..und wenn ich noch dies hinzumische?"Außerdem war Allgemein bekannt das Alchemisten dazu neigeten verrückt zu werden. (manch einer hatte schon den Verstand über einen kochenden Quecksilberkessel verloren).Verdammt...er hatte sich schon wieder ablenken lassen.Er wusste wie gefährlich dies unter einer Ernstnsituation sein konnte.(Spontan fiel ihm die Geschichte von Igor-"Sieh nur diese Wolkeeeeeeeeeeeeee......" ein.Tja,Pech für Igor dass er an Küsten lebte).Kepharion schüttelte noch den letzten Rest seiner Gedankenfetzten ab,schulterte seinen Bogen und schnallte sein Schwert "Seelenklinge" fest an sich....Nun so oder so... er würde bald Antworten bekommen.Das eiskalte Lächeln und dass grün lodernde Feuer in kepharions Augen lies einen herabstürtzenden cliff racer entsetzt aufkrächzen und eine Luftrolle vollführen bei der gestandene Drachenpiloten in Freudentränen ausgebrochen wären......