DUNKELBARK - ENDGAME TEIL 1
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Mit einem stumpfen Geräusch landete Zieks Hand auf dem Boden des Zeremonienraumes, der Ring kullerte aus dem Griff der abgeschlagenen Hand und rollte direkt in Ravels Arme. Ziek hielt sich mit schmerzverzerrten Gesicht seinen Arm und die Wunde am Handgelenk blutete stark. Ravel kicherte wie verrückt als der den Ring des Templers Vitae aufhob und triumphierend über seinen Kopf hielt. Das wahnsinnige Lachen Ravels erfüllte den Raum als er sich langsam vom Boden erhob und zur Decke stieg. Mit einem dämonischen grinsen, welches zwischen den Fettpolstern des Homunkulus hervorquoll, führte Ravel den Ring zu seiner Stirn. Ein Spalt öffnete sich in der Stirn Ravel’s und in der Stirn erschien ein drittes Auge, welches wie wild zuckte und sich scheinbar panisch umsah. Ravel steckte den Ring sorgfältig in das Auge und der Ring blieb erst auf der Oberfläche stecken, versank dann aber langsam im Auge und wurde eins mit Ravel. Das Lachen des Homunkulus wurde lauter und furchteinflößender. Ziek beobachtete die Szene stumm und langsam aber sicher beschlich ihn ein ungutes Gefühl dabei.
Nyahahahahahaha .. FREI FREI FREI!!!!
Kreischte Ravel in seiner gewohnt piepsigen Stimme und ein rotes leuchten begann ihn zu umschließen. Die seltsame blutrot leuchtende Aura die Ravel umgab begann Blitze abzufeuern welche Löcher in die Wände des Zeremonienraumes rissen und Statuen mit einem Treffer in tausend Stücke sprengten. Ziek war hinter eine stabil aussehenden Säule in Deckung gegangen. Er presste sich an die Säule und lugte über seine Schulter an der Säule vorbei um die Lage zu peilen. Sein Blick fiel auch auf seine abgetrennte Hand am Boden und es gab Ziek nicht gerade ein gutes Gefühl, sie mehrere Meter von seinem Arm entfernt zu sehen. Während Ravel an der Decke des Raumes kreiste und die Blitze aus seiner Aura den Raum in Schutt und Asche verwandelte, zog Ziek seinen Dolch. Er lugte erneut um die Ecke, sah sich die Szene an und steckte den Dolch wieder weg. Hier würde er wohl schwerere Geschütze auffahren müssen. Er friemelte mit seiner intakten Hand nach der Schattenklinge und entfernte mühsam mit den Zähnen das Tuch, welches um die Klinge gewickelt war. Ziek spuckte das Tuch zur Seite und befestigte das Schwert lose an seinem Gürtel. Er zog aus dem Gürtel ein Wurfmesser, atmete einmal tief durch und trat dann einen Schritt zu Seite neben die Säule.
HEY PUDERQUASTE! DEIN RITTER IN DER GLÄNZENDEN RÜSTUNG HAT HIER WAS FÜR DICH!
Mit diesen Worten schleuderte Ziek sein Wurfmesser nach Ravel und das Wurfmesser fand seinen Weg. Mit einem feuchten Klatschen durchschlug das Wurfmesser das linke Auge Ravels und blieb darin stecken. Ravel zuckte kurz als er den Einschlag des Wurfmessers spürte und sein Lachen verstummte ebenfalls. Es wurde Still, Ravel drehte sich langsam zu Ziek und dieser stand in Kampfhaltung im Zentrum des Raumes. Mit der Schattenklinge in der einen Hand. Als Ravel, Ziek vor sich zentriert hatte griff er nach dem Wurfmesser und rammte es sich weiter in den Schädel hinein. Ziek beobachtete die Szene erstaunt, als Ravel das Wurfmesser vollkommen in seiner Augenhöhle verschwinden lies. Das weisse Blut des Homunkulus tropfte auf den Boden unter ihm und mit einem dämonischen grinsen kündigte der Homunkulus seine nächste Attacke an. Ein blutroter Energieblitz aus der ihn umgebenden Aura schlug Ziek entgegen. Mit einem Sprung zur Seite brachte sich Ziek in Sicherheit und der Blitz schlug mit einem lauten Knall dort ein wo Ziek vorhin noch gestanden hatte. Ziek hastete hinter eine Säule und von seinem vorherigen Aufenthaltsort war nur noch ein rauchender Krater übrig. Mit einem lauter Schrei feuerte Ravel erneut einen Blitz ab und zerstörte die Säule die Ziek bis vor ein paar Sekunden noch Schutz geboten hatte. Als sich der Rauch lichtete, suchte Ravel nach Anzeichen eines zerschmetterten Vampirs fand jedoch nichts. Im Schutze der Explosion war Ziek hinter Trümmer Teile gehastet, welche bei Ravels Zerstörungsakt zuvor von der Decke gestürzt waren. Dank der Explosion konnte Ziek unbemerkt dorthin rennen. Er verbarg sich im Schatten und als er dort lauerte und beobachtete wie Ravel um die zerstörte Säule kreiste um ihn zu finden. Bemerkte Ziek, wie seine Schattenklinge seltsam reagierte. Der Schatten der sonst von der Klinge heruntertropfte war seltsam fest geworden und bildete eine Art zweite Klinge um die erste herum. Bei genauerer Betrachtung konnte man aber deutlich sehen, dass der Schatten in Bewegung war.
Komm raus, komm raus. Mein Schatz!
Wetterte Ravel als er an der Decke des Saales umherkreiste um Ziek zu finden. Ziek schaute im Schatten versteckt nach einer Möglichkeit Ravel einen Schlag mit der Schattenklinge zu verpassen. Wenn diese Klinge Schemen vernichten konnte, dann würde sie gegen einen rumirrenden „Puderquastenkopp“ ebenfalls Wirkung zeigen, dachte er sich. Ziek wartete ab bis Ravel ein paar mal um den Raum gekreist war, dann passte er eine günstige Position ab und teleportierte sich per Phasenverschiebung auf ein Trümmerteil welches an einer Säule stand und einen kleinen Vorsprung erzeugte. Ziek tauchte vor Ravel aber unterhalb von ihm auf, machte einen Satz nach oben und schlug mit seiner Klinge von unten nach oben. Dabei schlitzte er Ravel von unten nach oben hin auf. Das weiße Blut des Homunkulus spritzte aus der Wunde heraus und Ravel kreischte vor Schmerzen in einer ziemlich unangenehmen Tonlage. Während Ziek noch in der Luft war, konnte er sich einen guten Überblick über seinen Feind verschaffen. Aus der Wunde quollen, zu Zieks erstaunen, keinerlei Eingeweide oder ähnliches. Zu sehen war einfach nur helles Fleisch plus das rausquellende weiße Blut. Scheinbar besaß der Homunkulus nichts organähnliches oder Ziek hatte lediglich eine der vielen Fettschichten durchbrochen. Die Augen Ravels waren weiß und leer. In seinem linken Auge steckte immer noch das Wurfmesser und auch hier lief das milchige Blut in Strömen aus der Wunde. In Ravels Stirn klaffte noch was anderes. Das dritte Auge welches aus Ravels Stirn zu sprießen schien, zuckte wild umher und beobachtete die Umgebung. Scheinbar war dies nun Ravels wahres Gesicht. Ein Dämon mit einem großen Auge in seiner Stirn, Ziek wusste genau was er zu tun hatte. Ziek landete mehr oder weniger elegant auf dem selben Vorsprung, welcher nun aber nachgab und abbrach. Ziek verlor das Gleichgewicht und polterte mit dem Vorsprung zusammen nach unten. Ravel fing sich derweil wieder und zornig schaute er auf Ziek herab, welcher gerade auf dem Boden unsanft aufgeschlagen war. Ziek war auf dem Rücken gelandet, er fühlte wie etwas feuchtes auf sein Gesicht tropfte und als er die Augen öffnete sah er einen roten Blitz auf sich schwirren. Instinktiv rollte er sich zur Seite und entging der Explosion. Die Wucht der Explosion schleuderte Ziek fort und er prallte mit dem Rücken gegen eine Säule. Benommen blickte sich Ziek um und erblickte eine zerstörte Statue auf dem Boden. Diese Statue war wohl einst ein Bildnis eines Drows welcher eine Standarte getragen hatte. Als Ziek wieder nach vorn blickte sah er Ravel vor sich schweben.
Das ... war ein Fehler, mein Schnuffie. Ich werde dich nicht tot knuddeln .. nein nein .. ich werde deine Eingeweide aus deinem Körper reissen und mir daraus ein Kleid stricken!!
Mit diesen Worten schoss ein erneuter Blitz aus Ravels Aura und traf Ziek direkt. Die Wucht des Blitzes zerstörte die Säule und Ziek wurde in die Wand hinein geschleudert in die er sich dann auch regelrecht reingrub. Als sich der Rauch langsam lichtete, war von Ziek nicht mehr viel zu sehen. Eine seiner Beine baumelte lustlos aus dem Loch in der Wand, welches durch die Explosion in selbige gerissen wurde. Triumphierend wandte sich Ravel ab und lachte manisch als er langsam wieder zur Decke stieg. Ziek spürte so gut wie nichts mehr von seinem Körper. Seine Knochen waren zerschmettert, sein Mund füllte sich mit Blut und bewegen konnte er sich gar nicht mehr. Seltsamerweise fühlte Ziek keinen Schmerz obwohl sein Körper zerschmettert worden war. Auf seinen Beinen lag das Schattenschwert und leuchtete bedrohlich vor sich hin. Ziek schaffte es seinen Arm ein wenig zu heben und streckte seinen Arm nach dem Schatten Schwert aus. Ziek wusste, dass diese Aktion eigentlich fürchterlich schmerzhaft sein musste aber er spürte nichts. Er schaffte es nicht sich aufzurichten und er kam nicht ganz in die Reichweite des Schwertes. Ravels Gekreische hallte durch den Saal und für Ziek war es fast hypnotisch. Langsam aber sicher drohte Ziek in die Bewusstlosigkeit abzudriften als er bemerkte, wie der Schatten, der die Klinge bis zu diesem Zeitpunkt noch fest umgab verflüssigte. Der Schatten breitete sich aus und begann Ziek zu umschlingen. Eine seltsame Wärme umgab Ziek er fühlte wie die Kraft wieder in ihn zurückkehrte. Der Schatten umschlang Ziek immer mehr und schon über die hälfte seines Körpers war vom Schatten verschlungen worden. Ziek fühlte keine Furcht, nur wärme und die unglaubliche Kraft die ihn durchströmte. Kurz bevor der Schatten ihn komplett verschwunden hatte grinste Ziek siegessicher, denn er wusste irgendwie was gleich passieren wurde. Ravel kreiste triumphierend über dem Saal umher und klatschte dabei wild in die Hände. Als er den Saal mehrmals umrundet hatte, fiel ihm etwas seltsames auf. Zieks Hand, welche abgeschlagen auf dem Boden lag, begann kleiner zu werden. Ravel wunderte sich und flog näher an die Hand heran. Sie schien zu schmelzen oder zu verdunsten. Verwundert kreiste Ravel über der Hand hin und her und dann war sie ganz verschwunden. Ravel wirbelte schnell herum und flog zum Loch wo Ziek vorhin noch gelegen hatte. Nun war er verschwunden. Ravel flog in die Mitte des Saales und stieg höher um den ganzen Raum zu überblicken. Von Ziek war weit und breit nichts zu sehen. Ravel schaute sich mit seinem einem Auge, eingebettet in seiner Stirn, hektisch um und sondierte die Lage. Ziek konnte nicht einfach so verschwunden sein, sein Körper wurde durch den Blitz zerschmettert. Ravel drehte sich langsam um sich selbst und suchte die Umgebung ab als er plötzlich einen Gegenstand auf sie zu fliegen sah. Ravel konnte nicht schnell genug reagieren und der längliche Gegenstand bohrte sich durch Ravel hindurch und durchschlug ihn. Es handelte sich dabei um eine Standarte, welche wohl zu einer der zerstörten Drow Statuen gehörte. Die Standarte wäre so durch Ravels weiches Fleisch hindurch geschossen, wenn nicht am oberen Ende der Stange eine weitere Querstange angebracht gewesen wäre um die daran befestigte Flagge zu halten. Getroffen flog Ravel mit der Standarte nach hinten und knallte damit in eine Wand. Die Standarte bohrte sich tief in die Wand und klemmte Ravel zwischen der Querstange und der Wand fest. Ravel zappelte wie ein festgeklemmtes Insekt auf dem Rücken und kreischte wütend. Auf dem Boden des Saales spielte sich unterdessen eine seltsame Szene ab. Im Schatten eines Trümmerhaufens begann sich etwas zu regen. Es schien so, als würde Schatten von den Wänden herunter fließen und sich sammeln. Es bildete sich ein regelrechter Schattenklumpen der langsam aus dem Boden wuchs und Form annahm. Noch bevor eine vollständige Form zu erkennen war, lugte aus dem Schatten schon das breite Grinsen Zieks hervor. Der Schatten formte Ziek, welcher grinsend aus dem Schatten heraustrat. In seiner einen Hand hielt er die Schattenklinge und die andere hatte er tief in der Manteltasche vergraben. Ziek warf das Schattenschwert leicht in die Luft, zog seinen Arm aus der Manteltasche und schnappte sich das Schwert mit der anderen Hand.
So gut wie neu.
Rief Ziek zu Ravel hinüber.
Für den Moment von Zieks kleiner Showeinlage war Ravel vollkommen regungslos geblieben. Nun, da er Ziek erkannt hatte zappelte er wieder wie wild und schrie wie am Spieß.
So ... Zeit für eine kleine Schönheitsoperation ...
Zieks Gesichtsausdruck wurde regelrecht zu einer dämonischen Fratze als er von Vorsprung zu Vorsprung hüpfte um zum aufgespießten Ravel zu gelangen ...
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To be concluded ...