G-2 Hangar -> Mannschaftsquartiere
Andrej ist überrascht, wie prompt die Antwort aus den Lautsprechern ertönt, aber dann stellt sich heraus, dass das nur eine allgemein gültige Ansprache wird. Ja, uns ist allen klar, was du vorhast; Ich hab auch nicht vor, mich in diesem Monstrum verheizen zu lassen, und er schielt zu dem Montageroboter herüber. Dann aber verengen sich seine Pupillen, als er die Aufzählung des Einsatzteams vernimmt. Wie bitte? Ich soll da mit rein? Was habe ich in einem Fragmentraumer schon groß zu bewirken? Zu sehen wird es da drin wohl auch nichts Besonderes geben. Der Terraner hat immer noch den Finger auf dem Knopf der Sprechanlage, aber ihn noch nicht weit genug reingedrückt, als dass er etwas senden könnte. Nur zu gerne würde er jetzt einen bissigen Kommentar Richtung Zentrale schicken, aber gerade noch so beherrscht sich Andrej, löst sich von dem Kommunikationsgerät und atmet einmal tief durch. Gut, eine halbe Stunde habe ich noch Zeit. Muss noch etwas vorbereitet werden? Ich denke nicht. Die Bombe stell ich ein, sobald ich Instruktionen von unserer Obrigkeit dazu erhalte und der Montageroboter funktioniert einwandfrei. Die Funktion der Steuerdüsen für die Schwerelosigkeit konnte ich jetzt noch nicht testen, aber ich verlass mich darauf, dass sie funktionieren. Soweit, sogut.
Andrej beschließt, zurück in sein Quartier zu gehen, denn mittlerweile geht ihm seine trockene Kehle gehörig gegen den Strich, und dies wird nun geändert. Entschlossen fährt er mit dem Antigravschacht auf das Deck der Mannschaftsquartiere und begibt sich in seine Kabine. Auf dem Weg dorthin ist ihm niemand begegnet, was aber auch keine große Überraschung ist, denn allzuviele Leute waren sie schließlich nicht mehr auf dem Kugelraumer. Der Ingenieur schließt die Tür hinter sich, hebt danach seinen Kittel vom Boden auf und schlüpft behände hinein. Den kaputten Taschenrechner entfernt er mit einem Naserümpfen und legt ihn beiseite auf das Beistelltischchen. Etwas ratlos blickt er sich nun um, und er ist kurz davor, wieder in die Bordkantine zurückzukehren um sich einen Schluck zu genehmigen, als ihm ein Geistesblitz kommt. Wie konnte er das vergessen? Hastig humpelt er zu seinem Rucksack und kramt etwas orientierungslos darin herum, bis er innehält und einen kleinen Flachmann aus mattschwarzem Metall in den Händen hält. Seine Notreserve, nur mit dem besten Vodka gefüllt; welche Situation würde sich jetzt mehr dazu anbieten, ihn zu genießen? Wer weiß, vielleicht würde das sein letzter Schluck werden. Kaum hat er diesen Gedanken zuendegebracht, muss er grinsen. Was hat dich so pessimistisch werden lassen? Du hast wahrscheinlich doch mehr abbekommen bei dem Aufprall gegen die Wand als zuerst angenommen. Wer weiß, vielleicht verhilft dir der Ausflug in diesen Schrottanhäufung ja zu ein paar bahnbrechenden Erkenntnissen, und dann kannst du es diesen Arschlöchern heimzahlen, die meinten, dass mein Suchen Verschwendung wäre. Während er so nachdenkt, hat sich Andrej in einem der Sessel niedergelassen und das Gefäß geöffnet. "Auf mich", prostet er sich selbst zu und leert den Flachmann in einem Zug. Für normale Verhältnisse schon ein ordentlicher Hieb, ist diese Menge für Andrej nur als 'grad so ausreichend' zu bezeichnen, aber was in seinen Augen an Menge fehlt, macht die Flüssigkeit mit Qualität wieder wett. Kein Brennen in der Kehle, nur ein sehr angenehmes Ziehen, und langsam breitet sich Wärme in seiner Magengegend aus. Genau so muss Vodka sein, und da sah er für den Moment auch darüber hinweg, dass das Getränk von eiskalt Lichtjahre entfernt gewesen war. Mit neuer Energie 'aufgetankt' erhebt sich der Ingenieur aus seinem Sessel, seine Laune hat sich spürbar gebessert, und er verstaut den Flachmann wieder im Rucksack. Schade, dass er nicht mehr mitgenommen hatte, aber was soll's. Mit sicheren Schritt (insofern das mit der lädieren Hüfte realisierbar ist) geht er Richtung Tür und tritt nach draußen. Wo war doch gleich die Besprechung für das Kamikaze-Kommando? Arsenal? Na mal sehen, ob ich das finde, ansonsten müssen diese Helden wohl ohne mich aufbrechen; ich schieß dann nur die Bombe hinterher, denkt er amüsiert und schaut auf seinem Weg zum Treffpunkt, ob er einem anderen Crewmitglied über den Weg läuft.