Gnisis/eine stickige Taverne
"Ein Ork, groß, grün und gewalttätig. Den suche ich." Kurz musterte der Altmer Tar'Chirr und setzte dann zu einer Antwort an: "Nunja, ich muss zugeben, dass diese Beschreibung auf alle Orks zutrifft die ich kenne." Seufzend holte der Assassine Luft, um seinem Gegenüber den Unterschied zwischen "Tavernenschläger-Ork" und "Ausraubundtotliegenlass-Ork" zu erklären, als die Tavernentür zur Seite geschlagen wurde und ein Exemplar der erstgenannten Spezies die Schenke betrat. Der Wirt schien diese Art von Gästen gewohnt zu sein, und holte mehrere Krüge Mazte unter der Theke hervor. Einige der anderen, noch nüchternen Gäste griffen zu verborgenen Waffen, ein betrunkener Nord hob drohend eine doppelseite Streitaxt. Den Neuankömmling schien das nicht weiter zu stören, gelassen schlenderte er zur Theke und griff nach dem ersten Krug. Als der Ork das Gefäß an die Lippen setzte entspannte sich die Stimmung im Raum wieder, und Tar'Chirr wandte sich erneut dem Altmer zu. "Der Ork den ich suche dürfte hier bekannt sein. Er hat einen Händler aus Cyrodil vor ungefähr einer Woche in den Hügeln nördlich von hier überfallen." Nickend wollte der Elf gerade zu einer Antwort ansetzen, als eine schrille Stimme die leisen Gespräche in der Taverne verstummen ließ. "UND DER FETTE ORK DENKT JA SICHER DAS ER MIT MIR ALLES MACHEN KANN!" zeterte ein am Boden liegender Bosmer, während der Ork teilnahmslos den dritten Krug Mazte ansetzte. Diese Teilnahmslosigkeit endete jedoch aprupt, als der Bosmer aufhüpfte und dem Objekt seines Hasses kräftig gegen den Knöchel trat. Ein halbvoller Krug zersplitterte auf der Holzplatte und überschüttete den Barmann mit einem Schwall Alkohol. Unter dem Schleier des Rausches erinnerte sich der Ork nun daran, dass ein eineinhalb Schritt großer Waldelf ihn nich einfach schlagen sollte. Bis die komplizierten Gehirnströme die Arme errichten und sie zur Faust ballen ließen, war der Bosmer bereits einen Schritt zurückgesprungen und hatte sich eine leere Flasche von einem der unbesetzten Tische geschnappt. Erstaunlich präzise wich der Riese dem Wurf aus und ergriff nun seinerseits einen der vollen Krüge auf der Theke. Zornig schwang er ihn wie eine Keule über dem Kopf und überquerte die Distanz zum Bosmer mit drei Schritten. Von einem wütenden Schrei begleitet fuhr der Krug herab, aber der Kleine hatte sich bereits mit einer seitlichen Rolle aus der Gefahrenzone begeben. Nun gab es für die Anwesenden zwei Möglichkeiten. Mitprügeln, und die Schuld nachher auf jemand anderen schieben wenn die Wache ankam, oder aber sich hinter den Tischen verstecken. Mit einem unsanften Ruck riss Tar'Chirr den erstarrten Altmer von seinem Stuhl und deutete ihm mit einem Handzeichen, dem Assassinen zu folgen. Auf Händen und Knien krochen die Beiden an der Wand entlang, während rund um sie Gläser klirrten und Tische umgekippt wurden. "Also, wer ist der überfallene Händler, und wo finde ich ihn?", zischte der Argonier dem Hochelfen zu, als sie sich endlich hinter zwei umgedrehten Tischen verschanzt hatten. "Torfus Arktinus, er hat einen Laden hier", zischte der Altmer zurück und verschwand dann im Tumult. Ein Messer blieb zitternd in der Tischplatte stecken, und Tar'Chirr beschloss die Schenke auf dem schnellsten Weg zu verlassen. Natürlich nahm er vorher das Messer und drei Flaschen Weinbrand, die wie durch ein Wunder intakt geblieben waren, mit.
Erster Post^^ - Vivec, Hlaalu-Platz
Nym hielt sich gerade auf dem Hlaalu-Platz auf, als sich ihm zwei Dunmer näherten. beide waren in Knochenrüstungen gekleidet und sahen aus wie Mitglieder einer Söldnerschar. Der vordere sprach Nym an:" Hm, du bist doch dieser Nym, dieser Assassine, der gerade neu in Vvardenfell angekommen ist? ". "Ja richtig, was wollen sie von mir?"." Assassinen werden hier für bestimmte Aufgaben immer gebraucht. Sie sind kein Mitglied einer Assassinen-Organisation? ". "Nein, bin ich nicht"." Gut, unser Auftraggeber hätte da etwas für sie zu tun "."Worum geht es denn genau ?" ." Hm das können wir ihnen hier nicht sagen, wo wachsame Augen unsere Unterredung verfolgen, wenn sie interessiert sind, kommen sie zu diesem Ort ". Er drückte Nym hastig eine handgezeichnete Karte in die Hand. Dann eilten sie fort. Nym steckte die Karte überrascht ein und sah sich mit dem aufmerksamen Blick eines Assassinen um. Er bemerkte, dass die patrouillierende Ordinator-Wache merkwürdig langsam ging und sich dicht bei ihm aufhielt. Was hat das zu bedeuten, fragte er sich.
Gnisis/Torfus Arktinus Laden
Der Raum war voller Kleider. In Regalen stapelten sich Stoffstücke jeder Machart und Preisklasse. Was sich nicht in die Regale quetschen ließ war an der Wand entlang gestapelt, überall bedeckten zu Pyramiden aufgetürmte Berge aus Stoffrollen den Fußboden. Inmitten seines Reiches saß Arktinus auf einem verzierten Sitzkissen. Gedankenverloren strich er mit seiner linken Hand über eine mit drei Schlössern gesicherte Holztruhe. Als der Händler Tar'Chirr entdeckte sprang er auf und griff blind nach einem bunte Kleidungsstück im Regal hinter ihm. "Willkommen verehrter Gast, darf ich euch dieses exellente Hemd anbieten. Es würde einen willkommenen Kontrast zu dem tristen Braun eurer Kleidung geben!" "Ich.." "Oder dieses hier, direkt von Webern aus Summerset importiert!" "Nein, ich...." "Dann wollt ihr vielleicht lieber diese Robe aus echten Rattenhaar, gefertigt von den ansässigen Aschländern!" Tar'Chirrs Arm schnellte vor und die klauenbewehrte Hand schloss sich um Arktinus rechten Arm, der gerade einen gestreiften Rock, vermutlich aus dem Fell der heiligen fliegenden Riesen-Dreughs gefertigt, aus dem Regal zerren wollte. "Ich will nur etwas über den Überfall wissen, nichts kaufen." Sofort änderte sich die begeisterte Mine des Händlers und wich einem mitleiderregenden Hundeblick. "Oh ja, wie furchtbar. Meinen besten Stoff, gewebt von den kundigsten Schneidern in Cyrodil wurde gestohlen. Und ein wertvolles Brokathemd, hergestellt von den Waldelfen aus Valenwald. Aber sorgt euch nicht, ich habe noch eines hier, wartet kurz!" Die schuppige Hand des Argoniers schloss sich fester um Arktinus Handgelenk. "Ich will wissen wo genau der Überfall stattfand, weder was der Bandit dir geklaut hat, noch wie viele gefälschte Brokathemde hier herumliegen", fuhr der Assassine den Händler an. "V-verzeiht, natürlich! Geht einfach den Pfad nach Norden bis Ihr an eine Weggabelung kommt. Dann dort in den rechten Weg einbiegen und bald werdet Ihr zu einem Felsen in Form eines...eines.....eines Felsens kommen. Dort herunter sprang der Unhold und stahl mein wertvolles Fellgewand aus Himmelsrand..und....und....ich zahle euch zwa...ze..fünf Draken wenn ihr mir meine Ware zurückbringt!"
Gnisis/Torfus Arktinus Laden
Die Szene in Dagon Fel kam dem Dunmer wie eine Ewigkeit her vor, als er das Schwert der wundersamen Frau an der Kehle hatte und sich darauf vorbereitete, womöglich im nächsten Moment sterben zu müssen. Aber sie hatte ihn ziehen lassen, warum auch immer. Kein Wort hatte sie mit ihm gewechselt, sondern einfach wieder in der Dunkelheit verschwunden, genau so schnell wie sie erschienen war. Vielleicht hatte sie erkannt, dass er ihr nichts böses wollte, vielleicht hatte sie ihn aber auch einfach nur als harmlos abgestempelt. Aber eines wusste Echozar sicher, sie war sehr faszinierend gewesen und ihr schönes Gesicht hatte sich tief in sein Gedächtnis gebrannt. Vielleicht würde er bald zurückkehren nach Dagon Fel, um sie in der Lichtung auf dem Wald zu suchen. Das Dorf an sich hatte Echozar jedoch nicht mehr aufgesucht, er wollte den Nord gar nicht erzählen, dass eine junge Frau für den verbreiteten Schrecken verantwortlich ist. Er hatte seinen Forscherdrang für einen kurzen Moment ausgelebt und nun war da nur noch Lustlosigkeit und Gleichgültigkeit, sein übliches Leben halt. Vielleicht wollte sie ja sogar Angst verbreiten, immerhin war ihr Aufzug wirklich furchteinflößend, wobei die Gerüchte von der hässlichen Fratze des Grauens wirklich nicht stimmten. Nun ja, vielleicht trug sie auch einen Helm, welcher ihr edles Antlitz verdeckte und so eine furchteinflößende Wirkung hatte. Wer wusste schon, ob sie sich jemals wiedersehen würden, vielleicht war diese erneute Suche von ihm auch nur eine seine üblichen fixen Ideen, die er in nicht allzu langer Zeit wegen Gleichgültigkeit wieder fallen ließ. Nichtsdestotrotz fand er ihre im Mondlicht blau schimmernden Augen genau so mysteriös und faszinierend wie die Tatsache, dass sie kein Wort gesprochen hatte.
Egal, nun befand sich der Dunkelelf inzwischen in Gnisis. Ohne irgendwelche ihm bekannten Personen noch einmal zu treffen, hatte er sich von Dagon Fel aufgemacht und war abgereist, ihn hielt auch nichts mehr dort. Nun gut, warum er ausgerechnet hierher gekommen war, wusste er auch nicht. Eigentlich war er nur dort hingegangen, wo seine Füße ihn hintrugen, ihm selbst war es auch egal gewesen. Aber dummerweise hatte er sich auf seiner Wanderung an einer dicken Dornenranke sein eh schon recht schäbig wirkendes Hemd an einer Stelle zerfetzt, die nicht von seiner leichten Lederrüstung geschützt war. So betrat er den örtlichen Kleidungsladen, welcher einem gewissen Torfus Arktinus gehörte. Drinnen angekommen bemerkte er zunächst die überall herumliegenden Kleidungsstücke und auch die Berge Stoffrollen, es war ohne Zweifel ein Laden, wo es Kleidung zu kaufen gab. Doch dann wurde seine Aufmerksamkeit auf den Ladeninhaber gelenkt, der sich mit einem Argonier unterhielt.
"V-verzeiht, natürlich! Geht einfach den Pfad nach Norden bis Ihr an eine Weggabelung kommt. Dann dort in den rechten Weg einbiegen und bald werdet Ihr zu einem Felsen in Form eines...eines.....eines Felsens kommen. Dort herunter sprang der Unhold und stahl mein wertvolles Fellgewand aus Himmelsrand..und....und....ich zahle euch zwa...ze..fünf Draken wenn ihr mir meine Ware zurückbringt!"
Echozar kam langsam näher, die Klinge seines Anderthalbhänders "Drachenbiss" über die rechte Schulter gelegt. Als die beiden ihn ansahen, sprach er:
"Entschuldigung, wenn ich die Herrschaften störe, aber ich brauche ein neues Hemd. Es gibt doch keinen Ärger hier, oder?"
Er wirkte ein wenig unsicher, der Ladeninhaber wirkte etwas ängstlich und die Hand des Argoniers hatte sich um dessen Handgelenk gelegt und drückte scheinbar zu. Echozar hätte einen Diebstahl vermutet, wenn die Worte des Ladeninhabers nicht gewesen werden, diese verwirrten ihn nur. Der Argonier übte scheinbar Druck auf Arktinus aus und doch bat dieser ihn um Hilfe. Schon merkwürdig, aber vielleicht würde sich dies ja aufklären.
kurz außerhalb von Vivec; Gnaar Mok
Nym verließ Vivec und schaute sich die seltsame Karte an. Sie zeigte ein Haus, einen Hafen und einen Felsen. Hm, dass muss Gnaar Mok sein, dachte er sich. Was es da bloß gibt?. Da er wusste, dass er diese Frage nur beantworten konnte, wenn er sich nach Gnaar Mok aufmachte, nahm er dass nächste Schiff, das dorthin segelte.
In Gnaar Mok sah er sich zunächst um. Ihm fiel nichts besonderes auf. In einer Lücke zwischen zwei Hütten winkte ihm ein düster gekleideter Mann entgegen." Ihr seid Nym, nicht war?" . "Ja, so ist es", antwortete er. "Gut, auf euch habe ich gewartet. Ich bin Crulius Agrippa, der derzeitige Großmeister der Dunklen Bruderschaft. ". Nach einer kurzen Pause fuhr er fort. "Wir haben von eurem Talent gehört. Wir hätten einen Auftrag für euch. "."Was gibt es als Belohnung?" "1000 Draken Kopfgeld. Wollt ihr den Auftrag? ". "Hm ja, ich brauch das Geld, worum geht es genau?" "Ertaidan Aselin schuldet einem Klienten Unmengen Geld. Der Klient will, dass er beseitigt wird. ""Wo hält sich Aselin auf?" "Soweit wir wissen in Dagon Fel "."Gut, ich werde mich drum kümmern, wo kann ich das Kopfgeld erhalten?" "Hier in Gnaar Mok lebt ein Altmer namens Sarelinye. Sie ist eine der unsrigen und wird sie bezahlen."
Daraufhin verschwand der Mann plötzlich. Nym wunderte sich, warum gerade ihm dieser Auftrag übergeben wurde. Trotzdem ging er zurück zum Hafen und erkundigte sich nach dem nächsten Schiff nach Dagon Fel
Irgendwo nördlich von Gnisis
Das prasselnde Lagerfeuers durchdrang nur spärlich die Dunkelheit. Vor der Feuerstelle saß ein breiter Ork und hielt ein Stück Fleisch, an einem Stock aufgespießt, über die Glut und griff alle paar Minuten zu einer Flasche Weinbrand. Der Knochenhelm lag neben Schild und Axt einige Schritte weiter im Gras. Von seinem Beobachtungspunkt aus konnte Tar'Chirr unter dem Felsvorsprung einen Teil einer Holzkiste sehen. Vermutlich ist das Grozfurk-Nork-Zurg, wenn nicht ist er zumindest ein allein gelassener Ork mit einer großen Kiste. Reicht eigentlich auch.
Lautlos erhob sich der Assassine und trat langsam an den Rand des Vorsprungs. Der Ork schien ihn nicht zu bemerken und setzte den Krug gerade wieder an den Mund. Mit einer kraftvollen Bewegung stieß Tar'Chirr sich von der Kante ab und zog im Fall seinen Dolch aus einer der unzähligen Taschen seines Gewandes. Dumpf federten die Beine des Argoniers den Sturz ab und der Assassine trieb seinen Dolch in den Hals des Orks. Mit geweiteten Augen drehte der Ork den Kopf nach hinten, dann kippte er mit einem kurzen Ächzen auf den sandigen Boden. Mühsam drehte Tar'Chirr den schlaffen Körper auf den Rücken und tastete nach der Halsschlagader des Orks. Er war einwandfrei Tod und damit kein Hinderniss mehr. Nun konnte der Argonier einen größeren Teil der natürlichen Höhle erkennen. Dort befand sich nicht nur die bereits erkannte Holztruhe, sondern auch drei größere Säcke und eine säuberlich gestapelte Pyramide aus kleinen Geldbeuteln. Als erstes wandte sich der Assassine der Truhe zu. Sie war nicht gesichert und der schwere Holzdeckel ließ sich ohne Probleme öffnen. Der Inhalt der Truhe umfasste dreizehn Krüge mit einer nach Alkohol stinkenden Flüssigkeit und zehn leere Küge mit selben Geruch. Der größte Sack enthielt Brotlaibe, Pökelfleich und Obst. Einer war mit Tragriemen versehen und wie erwartet voller Kleider, die an unterschiedlichen Stellen ein mit Goldfaden eingesticktes "TA" aufwiesen. Im kleinsten Sack befanden sich einige Goldkelche und ein silberner Teller.
Tar'Chirr schnallte dem toten Körper eine Armschiene ab und begann damit eine Grube in den sandigen Höhlenboden zu schaufeln. Als das Loch tief genug war nahm er dem Ork auch die restliche Rüstung ab und stapelte sie in der entstandenen Grube. Daneben stellte er die vollen Krüge und verteilte den Sand dann wieder gleichmäßig über den Gegenständen. Jemand der zufällig vorbeikam würde hier nichts vermuten. Nachdem er einige der Vorräte entnommen und im Kleidersack verstaut hatte schleppte der Argonier Proviantsack, Kiste und Leiche in einen nahegelegenen Busch und bedeckte die entstandenen Blutspuren mit Sand. Dann ließ er alle sechs Geldbeutel in verschiedenen Taschen verschwinden und schnallte sich Arktinus Sack auf den Rücken. In eine Hand nahm er den Sack mit den Wertgegenständen und klemmte sich den Handlichen Knochenhelm unter den Arm. Als Tar'Chirr wieder Richtung Gnisis verschwunden war erinnerte nur noch eine heruntergebrannte Feuerstelle an das Banditenversteck.
Dren Plantage - Maar Gaan
Ninièl hörte die Geräusche, hörte Schritte und ein Gebrüll, wie es nur die Legion fertigbrachte. "Auch das noch", dachte sie entnervt und sah Revan an. "Schnell, wir müssen uns hier rausteleportieren, die Legion ist da", flüsterte sie und überlegte krampfhaft, wo sie ihren letzten Markierungszauber gesetzt hatte. Es war lange her, dass sie diesen eingesetzt hatte, aber es müsste die redoranische Stadt Maar Gan gewesen sein. "Wir sehen uns wieder, Vater", wisperte sie, schloss die Augen, stellte sich Maar Gan vor und konztrierte sich auf die Magie. Die Welt wurde unwirklich für ein paar Bruchteile von Sekunden und im nächsten Augenblick tauchte sie vor Andus' Handelhaus in Maar Gan auf. Landete direkt vor den Füßen einer redoranischen Wache, welche sie verdutzt ansah. "Guten Abend Mutsera", sagte Ninièl freundlich und eilte dann an dem verstörten Mann ganz einfach vorbei und betrat das Handelshaus. "Erstmal etwas trinken", dachte sie bei sich und dann wollte sie weitersehen.
Sie bestellte ein Glas Wasser, setzte sich an einen der Tische, streckte die Beine zurück und schloss die Augen. Soviel war geschehen. Nie hätte sie gedacht, dass sie ihren Adoptivvater wiedersehen würde und dies so überraschend. Und dann noch die Neuigkeit, dass dieser ein Indoril war. Wie auch immer, sie hoffte inständig, dass es ihm gelungen sein möge, rechtzeitig zu entkommen. Doch hatte sie eigentlich keinerlei Zweifel daran, kannte sie doch den Großmeister der Morag Tong nur allzu gut. Da müsste etwas weitaus Größeres kommen, um diesen zu überraschen. Wahrscheinlich hatte er sich nach Aldruhn oder Balmora teleportiert und sass nun selbst irgendwo, trank etwas und dachte nach. Langsam fielen Ninièls Augen zu und ihr Kopf sank auf die Brust, während sie sich in der Ruhe und Wärme entspannte. In einer redoranischen Stadt war sie sicher, Kein Redoran würde je die Hand gegen Revan Baenres pardon Indorils Adoptivtochter erheben und niemand würde ein Wort darüber verlauten lassen, dass sie hier war.
Ort: Morg Tong Hauptquartier, Vivec - Ald'ruhn
Kurz bevor Revan das Hauptquartier seiner Gilde verliess, wandte er sich an einen seiner Vertrauten.
Ich will, dass eine Zusammenkunft sämtlicher Meister der Morag Tong stattfindet. Ruft alle fünf Meister über ihre Amulette hierher.
Wie befohlen, trat der Dunmer zu dem Schrank, in welchem die Amulette der wichtigsten Mitglieder der Gilde aufbewahrt wurden. Die Magie, welche hinter jener Technik steckte, war relativ simpel. Wie bei einem Markierungs- und Rückkehrzauber wurde eine gewisse Stelle markiert. Diese Stelle war das jeweilige Amulett der Meister. Bei der Anwendung begann das Amulett zu glühen, wie wenn der Zauber gewirkt wurde. Das Signal wurde gegeben und in kurzer Zeit teleportierten sich die Meister ins Hauptquartier unter der Arena in Vivec.
Diese Ausstattung wurde unter Revan neu eingeführt, da dieser eine schnelle Art der Kommunikation sehr schätzte.
Die fünf Meister, allesamt Dunmer, begaben sich nacheinander in den kleinen Sitzungsraum, welchen Revan nach seiner Ernennung zum Grossmeister für solche Zwecke eingerichtet hatte.
Meister Ponta, der Meister im versteckten Gildenhaus Balmoras erkundigte sich als erster über den Grund der Zusammenkunft. Mit der formellen Begrüssung wandte er sich an die anderen Anwesenden.
Geschätzte Kollegen, verehrter Grossmeister. Die nächste offizielle Versammlung sollte doch erst in einer Woche stattfinden. Ist etwas spezielles vorgefallen?
Meister Gromph war der einzige der Meister, der offenbar über den Vorfall in Ald’ruhn informiert war. Er legte schnell die Fakten für seine Kollegen dar. Der Grossmeister hörte interessiert zu, da seine Informationen nur auf die Meldung seines Untergebenen beschränkt war.
Nun, der Vater von Redoran-Ratsmitglied Venim wurde ermordet aufgefunden. Sein Sohn wäre ja noch verständlich gewesen..
Gromph blickte in die Runde und merkte gleich, dass sein Scherz offenbar nicht allzu passend gewesen war. Schell fuhr er fort.
Jedenfalls wurde beim Toten das Zeichen der Morag Tong entdeckt. Folglich sollte keine Untersuchung mehr stattfinden. Doch ist die Öffentlichkeit schockiert über den Vorfall und wünscht, dass der beliebte Venim gerächt würde. Die Morag Tong hätte kein Recht, ihn umzubringen.
In meinem Gildenhaus in Ald’ruhn trafen massenhaft Beschwerden ein.
Geduldig hörte der Indoril dem Bericht Gromphs zu. Er überlegte einen Moment und antwortete dann.
Für gewöhnlich werden die Erlasse in den Gildenkammern ausgestellt. Ich habe ihre Versicherung, dass niemand von Ihnen einen solchen Erlass ausgestellt hat?
Ein fünfmaliges „Nein" bestätigte seine Annahme. Solch wichtige Persönlichkeiten wurden immer von Revan persönlich zum Abschuss freigegeben, und wenn das mal passierte, dann nur nach ausführlicher Überprüfung des Opfers. Schliesslich wurde in der ehrenhaften Morag Tong niemand ohne Grund erledigt.Die Regierung ist ebenfalls empört über den Vorfall. Es lag kein Verbrechen Venims vor.Nach dieser Aussage setzte sich Gromph wieder gemütlich in den Sessel und wartete ab, dass der Grossmeister das weitere Vorgehen verkündete. Meistens, wenn ein Problem vorlag, kam Revan innnert kurzer Zeit mit einem Vorschlag, wie weiter vorzugehen sei.
Ich denke, es gibt zwei Möglichkeiten:
Erstens, jemand in meiner Gilde intrigiert gegen mich. Revan blickte dabei ganz bewusst nicht seine Meister an, da er zu jedem hundertprozentiges Vertrauen hatte, und ihnen ohne zu zögern sein Leben anvertrauen würde (auch wenn dies noch niemals nötig war).
Die Öffentlichkeit wünscht, einen Schuldigen zu sehen. Bei einem solchen Druck, der nun auf unserer Gilde lastet, werden irgendwann ein paar Mitglieder meine Auslieferung an das Gesetz verlangen. Und dem Intrigant damit einen Aufstieg zu ermöglichen, ob nun in der Gilde, oder ausserhalb. Wo auch immer.
Sie fünf hätten den nächsten Anspruch auf meine Position, doch bin ich überzeugt, dass niemand der hier Anwesenden einen Putsch plant.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass die dunkle Bruderschaft wieder ans Licht tritt. Sie würden versuchen uns mit einem solchen Vorfall zu schaden.Tönt für mich eindeutig nach der dunklen Bruderschaft.Der Grossmeister blickte wieder auf und in fünf nachdenkliche Gesichter. Meister Mez’Barris aus der Gildenhalle in Sadrith Mora war der erste, der das Schweigen brach.
Oder vielleicht will sich auch jemand an unserer Gilde rächen...
Auch möglich, Meister Mez’Barris.
Ich werde jedenfalls nach Ald’ruhn aufbrechen, schliesslich ist meine Identität weitgehend unbekannt. Ich werde mich da umhören. Sollte jemand von Ihnen etwas wichtiges herausfinden, kehrt er, oder sie Revan blickte die einzige Meisterin der Morag Tong, Meisterin Quenthel aus der geheimen Gildenhalle in Vos an, hierher zurück, und beruft eine Sitzung ein.
Jawohl, Grossmeister.
Für gewöhnlich wurde nach einer solchen Sitzung noch ein Glas Brandwein getrunken und über verschiedene, nicht immer geschäftliche, Dinge geredet. Doch diese Sitzung liess eine gewisse Anspannung bei den Meistern zurück. Sie kehrten wieder an ihre Arbeit in der jeweiligen Gildenhalle zurück.
Revan verliess das unterirdische Quartier durch die Falltür und marschierte zur Magiergilde des Fremdenviertels.
Nachdem er den bescheidenen Beitrag bezahlt hatte, liess er sich nach Ald’ruhn teleportieren.
Die raue, trockene Luft Ald’ruhns einatmend, trat der Indoril in die Hauptstadt der Redoran.
Statt dem gemütlichen Treiben, das hier gewöhnlich herrschte, traf Revan eine hektische Stimmung an. Die Wachen eilten durch die Stadt, und die Menschen standen hier und da in kleinen Gruppen zusammen, über die Geschehnisse diskutierend.
...Der Morag Tong die Genehmigung entziehen... Anführer hinrichten ....
Solche Gesprächsfragmente waren immer wieder zu hören. Seufzend steuerte der Grossmeister auf eine Taverne zu. Vielleicht erfuhr er dort mehr.