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Cyrodiil; Isaac's Höhle
Isaac war mit seiner Situation nicht wirklich zufrieden. Er stand in der Mitte seiner Höhle, dessen Boden und Wände mit Daedrischen Runen, magischen Formeln und Zeichen übersät war, und konnte sich nicht bewegen! Nach seinen Misserfolgen mit Flammenatronachen hatte er es mit einem Frost-Exemplar versucht. Doch ihm musste irgendein Fehler unterlaufen sein, denn Anstatt einen Atronachen zu beschwören hatte ihn sein Zauber mit einer 20 Zentimeter dicken Eisschicht überzogen.
Er hatte keine Ahnung wie lange er schon reglos und frierend dastand als die Höhlentür langsam und knarzend aufgeschoben wurde. Isaac's Blick fiel auf den Himmel, der schon Pechschwarz war. Demnach steh ich seit ungefähr 4 Stunden da.. dachte sich Isaac.
Doch als drei dunkle, nicht sehr große Gestalten sich durch die Tür zwängten wurde ihm auf einen Schlag klar das die Tür dicht von allein aufgegangen war.
Isaac war mit seiner Situation noch unzufriedener als ein paar Stunden früher. Er stand in der Mitte seiner Höhle, in einen menschlichen Eisblock verwandelt, UND wurde noch dazu von drei, sich vor Lachen auf dem Boden kringelnden, Goblins ausgelacht.
Zwanzig Minuten später hatte sich Isaac's Situation leicht verbessert, denn die Goblins hatten ein großes Feuer angezündet und Isaac spürte wie die Eisschicht langsam zu schmelzen anfing. Es vergingen noch ein bis zwei Stunden bis Isaac frei war, doch die Goblins waren viel zu sehr mit Essen und Lügen erzählen beschäftigt um zu merken das sich ihr unfreiwilliger Gastgeber wieder bewegen konnte. So war auch der Schock unter den Goblins groß als sie ihn, sein Kurzschwert in der Hand, vor ihnen stehen sahen.
Keuchend lies Isaac sein blutiges Silberkurzschwert neben seine Decken auf den Boden fallen. Ich sollte dringend wieder ein paar Übungsstunden im Schwertkampf nehmen. dachte er, dann legte er sich auf die Decken und schlief ein. Im Raum verstreut lagen drei Goblinleichen.
Die Geschichte wird im Gruppenthread "Ruinen, Staub und Gebein - Drei unter der Kaiserstadt" fortgesetzt.
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Kaiserstadt - Wald nahe Weye
Nemada wachte am Morgen gut ausgeruht auf. Sie hatte den Rest der Nacht gut geschlafen und erwachte am Morgen erholt. Nachdem sie ein ordentliches Frühstück zu sich genommen hatte ging sie wieder nach oben, zog ihre Rüstung an, packte ihre Sachen und verließ anschließend die Stadt durch das Haupttor in Richtung Weye. Nachdem sie ein Stück auf dem Weg gegangen war bog sie ab und näherte sich der Stelle, an der sie Huan zurückgelassen hatte. Sie folgte seinem Knurren, um ihn zu finden.
Als sie ihn gefunden hatte bot sich ihr ein belustigender Anblick, ein Nord in Lederrüstung der mit heruntergelassener Hose vor dem weißen Wolf hockte und offenbar erfolglos versuchte ihn zu beruhigen. Nachdem sie ein paar Augenblicke zugeschaut hatte trat sie aus den Schatten und befahl: "Platz Huan!" woraufhin der Wolf sich setzte und sie mit einer Unschuldsmine anblickte, anschließend fuhr sie an den Nord gewand fort: "Tut mir leid, falls er euch erschreckt hat, aber es gibt nur wenige Dinge, die ihm mehr Freude bereiten als einen Nord zu ärgern. Mein Name ist übrigens Nemada und wer seid ihr?"
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Anvil - Magiergilde
Nachdem Azura eingeschlafen war ging Kamahl zurück zu Carahil, die in ihrem Büro auf eine Erklärung von ihm wartete. Sie war gar nicht gerade froh gewesen, als er mit dem in Lumpen gehüllten Mädchen in der Gilde aufgetaucht war. Als Kamahl das Büro betrat stand sie mit dem Rücken zur Tür und frage ihn: "Warum habe ihr das Mädchen hierher gebracht und wie steht es mit eurem Auftrag?"
Kamahl antwortete: "Sie war die Ursache für die Geister. Sie war verängstigt und hat deshalb unterbewusst Ahngeister heraufbeschworen. Was mich allerdings wundert, normalerweise sind derart junge Dunmer nur selten in der Lage, Ahngeister zu rufen, und selbst wenn, dann hat der Ahngeist meist keine feste Gestallt. Es scheint fast so, als ob einem ihrer Ahnen sehr viel an dem Mädchen liegt. Außerdem verfügt sie über gewaltige arkane Kräfte und hat keine Ahnung, wie sie sie kontrolliert. Als ich sie aufgeweckt habe hat sie mir einen derartigen Schockzauber verpasst, der mich für ein paar Minuten zu Boden geworfen hat. Und das in ihrem Alter."
Die Augen der Gildenführerin hatten sich während der Dunmer sprach geweitet. "Und wie kam sie nach Anvil und wieso habe ihr sie zur Gilde und nicht in den Tempel gebracht, dort kümmert man sich gerne um elternlose Kinder?
"Nach dem, was ich von ihr erfahren habe wurde sie von ihrem Vater wegen ihrer unkontrolierten Kräfte hier zurückgelassen. Und ich habe sie zur Gilde gebracht, weil sie dringend eine arkane Ausbildung benötigt. Und ich bezweifle, das die Priester ihr die bieten können."
Nach kurzem Überlegen antwortete Carahil: "Na gut, wir werden uns ihr annehmen. Und da ihr eure Aufgabe erfüllt habt werde ich eine Empfehlung aussprechen. Und jetzt würdet ihr mich bitte entschuldigen, es ist schon spät und ich habe morgen einige Dinge zu regeln."
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Cyrodiil, Colovanisches Hochland
Naasira stand vor dem zerstörten Fenster, umklammerte die Eistenstäbe und versuchte irgendwas in der Dunkelheit da draussen zu erkennen. Doch die Helligkeit in Ihrem Gefängniss schien die Welt vor dem Fenster mit einer dunklen Decke zu überziehen. Lediglich die Stimmen der Wachposten waren nun zu hören.
Doch scheinbar blieb das Glück auf der Seite Ihres unbekannten Retters. Sie hoffte zumindestens das er sich als das entpuppen würde. Doch das Glück war nur von kurzer Dauer und bald drangen leise Kampfgeräusche an das Ohr der Bretonin. Dann folgte nur noch Stille. Die Priesterin war so bemüht irgendwas zu erlauschen, dass Aufschluss darüber gab wer den Kampf gewonnen hatte, dass sie erschrocken zusammenzuckte als ein Poltern auf dem Dach von der erneuten Ankunft eines Mannes kündete. Da der Wachposten höchstwahrscheinlich die Treppe gewählt hätte, konnte dies also nur der Schneeballwerfer sein.
"Pst.Hört Ihr mich? Das Haus brennt! Sie werden Euch jeden Moment holen kommen – schliesslich darf Euch nichts geschehen.."
"Ihr seid ja kaum zu überhören.", murmelte die Frau leise. Nur um dann erschrocken hochzufahren."Es brennt? Erst bombadiert Ihr mich mit Schnee und nun steckt Ihr mich in die Flammen!" Er nutze Ihre Atempause in der Naasira versuchte Ihre Panik zu unterdrücken, um schnell weiterzusprechen. "Habt Ihr das Haus verlassen, stellt euch quer, benehmt Euch störrisch, ich -“
Die Bretonin machte einen Satz vom Fenster weg und starte auf die offene Zimmertür. In der Tür stand der Bretone der sie, wie Ihr schien vor einer kleinen Ewigkeit, aus Ihrem Haus in Chorrol entführt hatte. "Vorrausgesetzt Ihr könnt Euch in keinen Vogel verwandeln, führt Euer Weg zur Tür heraus." Mit einem hämischen Lächeln streckte er Ihr die Hand entgegen, als wolle er sie zum Tanzen auffordern. Die Priesterin ignorierte diese Geste geflissentlich und ging betont langsam durch die Tür. Innerlich zitterte sie vor Anstrengung das Bedürfniss zu unterdrücken, einfach die Treppe runterzustürzen und den Flamen zu entkommen. Draussen im Flur biss sie der Rauch direkt in Augen und Nase und ein heftiger Hustenanfall hinderte sie am weiterkommen.
Sie spürte wie sie um die Taillie genommen wurde und kurzerhand über die Schulter des Bretonen gelegt wurde. Eine Hand ruhte stützend auf Ihrem Hinterteil, während der Mann sich eilte das brennende Haus zu verlassen. Von Hustenkrämpfen geschüttelt blieb Naasira nichts anderes übrig als still zu liegen. Vor dem Haus verteilte sich nun eine hustende, keuchende Menschenansammlung. Zwei der Söldner lagen reglos auf dem Boden. Ob sie tot oder einfach nur bewusslos waren, konnte die Bretonin nicht sagen. Von einem der Bretonen fehlte jede Spur, der andere lehnte sich keuchend am Waldrand an eine grosse Eiche.
Schliesslich spürte sie wieder Boden unter den Füssen und ein Blick auf Ihren Entführer zeigte Ihr, dass dieser überhaupt nicht mitgenommen schien. Ein leichtes Schimmern umgab Ihn. Scheinbar verfügte der Mistkerl auch noch über einen Schildzauber. Langsam hörte das Brennen in den Augen auf und die klare Luft in Ihren Lungen vertrieb den Schleier der sich über Ihr Denken gelegt hatte. Sie versuchte den Mann neben sich noch ein bischen in Sicherheit zu wiegen und krümmte sich nochmal in einem, diesmal gespielten, Hustenanfall. Störrisch sollte sie sich stellen? Bei Akatosh, was hatte dieser Kerl vor?
Besorgt beugte sich der Kerl ebenfalls vor um der Gefangenen ins Gesicht sehen zu können :"Seid Ihr in Or....." Mit einer schnellen Bewegung krallten sich die Finger der Priesterin um den Anhänger. Während sie an der Kette riss und betete, dass diese dem nicht standhalten möge, zog sie noch das Knie hoch und verpasste dem Bretonen so noch einen Kick in den Bauch. Mit einem Keuchen sackte er zusammen und die Kette riss.
Einen Moment staarte die Priesterin nur verdutzt das Kleinod in ihrer Hand an. Was die anderen gerade machten erfasste sie nicht, nur die Tatsache, dass dieser Mann nun schutzlos war. Das Verlangen danach diesen Mann leiden zu lassen pulsierte durch Ihr Blut und mit jedem Herzschlag wuchs dieser Wunsch an. Ihre Hände zitterten vor Verlangen endlich diesem Mann seine Lebensenergie abzuziehen.
In den Augen des Mannes am Boden spiegelte sich eine Magierin mit schwarzen, funkelnden Augen deren Locken scheinbar Funken sprühten (oder kam das vom brennenden Haus im Hintergrund?).
Gideon Gernot schloss die Augen und für einen kurzen Moment sah er sein Leben vorbeiziehen.
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Cyrodiil, Skingrad und der lange Weg nach Chorrol
Elendil erwachte müder als er eingeschlafen war. Die Gedanken vom Abend, wirre Träume von der Zukunft hatten ihm nicht den erholsamen Schlaf beschert, den er sich erhofft hatte. Er aß unten in der Herberge nur wenig, trank umso mehr Tee und beschloss, die Stadt zu verlassen. Seine Träume hingen ihm immer noch nach. Blut und Tod waren in diesen die Hauptvorkommnisse gewesen und das besserte seine übliche schlechte Laune definitiv nicht. Zumal ihm dumpf zu Bewußtsein kam, dass er zwar etwas von Alchemie verstand und auch einfache Heilzauber beherrschte, sollte er jedoch in den kommenden Zeiten schwerer verletzt werden und Verbände und starke Heilzauber benötigen, so wäre er - Akatosh bewahre - doch tatsächlich auf einen anderen angewiesen. Also wurde es Zeit, dass er sich auch auf diesen Gebieten kundig machte.
Er verließ die Herberge und schritt bald darauf durch das Stadttor von Skingrad. Der Altmer beschloss, sein Glück in Chorrol zu versuchen. Warum gerade Chorrol wusste er zwar selbst nicht, aber die Stadt war so gut wie jede andere. Das würde ein langer Weg werden. Nach kurzer Überlegung, ob er querfeldein gehen sollte, entschied er sich dagegen. Schließlich war er kein junger Hüpfer mehr und auch keine Bergziege. Insofern wäre der zwar längere aber unbeschwerlichere Weg über die Straßen Cyrodiils vorzuziehen. Was bedeutete, dass er zuerst Richtung Kaiserstadt musste. Wieder bedauerte er, dass irgendeine seltsame magische Barriere (anders war es nicht zu erklären) ihn darin hinderte zu levitieren. Die Wege in Morrowind waren weitaus unbeschwerlicher dadurch. Dass er hier alles zu Fuß zurücklegen musste, hinterließ in dem Hochelf manchmal das Gefühl in einer Zelle gefangen zu sein. Nun, was sollte es. Elendil schritt rascher aus, denn er wusste, der Weg war weit.
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Cyrodiil, Cheydinhal, Zuflucht der DB; Wildnis; Kaiserstadt; Kanalisation
Am Morgen war Tarik wieder fit und so begab er sich nach einem Frühstück, wobei er aufpassen musste nicht auf Alkoholleichen zu treten, zu Ocheeva. Diese empfing ihn mit einem sorgenvollen, wenn auch ernstem Blick.”Jetzt bin ich dran”, dachte Tarik und rechnete sich seine Chancen auf eine Flucht aus. Sehr gut standen sie nicht. Vincente würde sicherlich bewaffnet sein und Ocheeva war es bereits.”Assassine, wir müssen reden.......es ist eile geboten”, sagte die Argonierin.”Dieser Auftrag ist sehr gefährlich. Wollt ihr die Einzelheiten erfahren?”, fragte sie. Tarik nickte.”Gut, es handelt sich um einen Altmer, vielleicht 200 Jahre alt. Dieser Altmer heißt Nedoen.......”, “und ist Sohn des Ismoen, welcher ein Mitglied im Ältestenrat ist”, ergänzte Tarik.”Soll ich den Sohn, den Vater oder beide zu Sithis schicken?”, fragte der Kaiserliche. Gelassen antwortete Ocheeva:”Nur den Sohn.” “Ok, dann will ich Sithis nicht warten lassen”, murmelte Tarik und verabschiedete sich mit einem Nicken. Dann zog er seine Rüstung sowie seine Kleider an.”Ok, ich brauche: Bogen und Pfeile, meine Schwerter und Dolche, Tränke und Gifte.” Nachdem er alles beisammen hatte verließ er die Dunkle Bruderschaft und machte sich auf den Weg in die Kaiserstadt.
Die Stallburschen waren vorsichtiger geworden und bewachten die Pferde besser. Deshalb musste Tarik auf ein Pferd verzichten und zu Fuß den Weg zur Kaiserstadt zurücklegen.”Ich hätte mich mit dem Klauen der Pferde zurückhalten sollen”, dachte er ironisch. Seufzend begann der Kaiserliche seinen Marsch. Auf der Straße war nicht viel los. Wie denn auch? Bei dem Schneeregen der eingesetzt hatte bildeten sich bald Pfützen auf der völlig durchweichten Straße. Murrend und mit ziemlich schlechter Laune versuchte Tarik nicht unnötig nass zu werden. Dieser Versuch scheiterte als ein Pferd an ihm vorbei rauschte und er von einer Wasserwelle begrüßt wurde.”Sind sie von Sinnen?”, fluchte Tarik dem Mann hinterher. Dieser war jedoch außer Hörweite. Missmutig setzte der Kaiserliche seinen Weg fort.
Es war musste schon weit nach Mittag sein, so schätzte Tarik die Zeit ein, als er den Rumarsee erblickte. Erleichtert gönnte sich Tarik eine Schnaufpause.”Na endlich, das hat ja lange gedauert. Wenn es Abend wird müsste ich die Kaiserstadt erreicht haben”, dachte Tarik und ließ seinen Blick über den See schweifen. Leider war nicht allzu viel zu sehen, da Nebel aufgezogen war und der Schneeregen seinen Beitrag zur Sichtbehinderung leistete.”Ich sollte mich besser auf den Weg machen. Je schneller ich weitergehe, desto schneller bin ich in der Kaiserstadt”, dachte Tarik. Gerade als er sich umdrehte sah er einen Wolf vor sich. Dieser hatte sich wohl verirrt, denn normalerweise waren Wölfe nur in Bergregionen zu finden.......glaubte Tarik zumindest. Leider wurde das was er im Moment dachte als er den Wolf sah, leider widerlegt denn sonst wäre er ja nicht auf den Wolf gestoßen wenn das was er gedacht hatte gestimmt hätte. So fand er sich aber einem hungrigen Wolf gegenüber, welcher ihn ganz sicherlich nicht nach einem Hirsch fragen würde. Knurrend kam der Wolf näher und verringerte allmählich die Distanz so weit das er ihn springend angreifen konnte. Langsam griff Tarik in seinen Mantel und zog einen Dolch heraus. Dann ging er leicht in die Knie und wartete den Sprung ab.”Hoffentlich funktioniert mein Trick, ansonsten bin ich Geschichte”, dachte Tarik. Der Wolf ließ mit seinem Sprung auch nicht lange auf sich warten und stürzte sich auf Tarik. Dieser rollte sich zur Seite und warf den Dolch auf den Wolf. Jedoch traf der Dolch nur den Fuß des Wolfes und da gerade der Rest des Rudels sich näherte beschloss Tarik zu fliehen. Fast wäre alles damit erledigt, nur folgten ihm die Wölfe. Der Kaiserliche rannte was seine Ausdauer hergab. Die Wölfe kamen immer näher und als Tarik sich schon verloren glaubte sah er ein Boot, vielleicht ein oder zwei Meter vom Ufer entfernt. Wie von Sinnen schrie er:”Halten sie das Boot an!” Der Mann drehte sich verwundert herum und als er den Fremden, gefolgt von einem Rudel Wölfen sah, hielt er das Boot an. Tarik hoffte das beste und sprang am Ufer ab. Der Kaiserliche flog durch die Luft und wäre beinahe zu kurz gesprungen. Gerade so erreichte er das Boot, wobei es sich fast herumgedreht hätte. Doch der Mann konnte das Boot stabilisieren.”Sind sie verrückt?”, fragte der Mann.”Nein, ich bin nur gerade um mein Leben gerannt. Wären sie so freundlich und würden mich bei Weye absetzten?”, antwortete Tarik. Verdutzt darüber nickte der Mann und setzte das Boot in Bewegung.”Das war ganz schön knapp, verflucht knapp.......”, dachte Tarik und blickte an die Stelle wo er seinen Verfolgern entflohen war.
Nach einer Stunde erreichte das Boot Weye und Tarik stieg aus.”Danke”, sagte er und reichte dem Mann einen Beutel.”Eine kleine Entschädigung für die Unannehmlichkeit”, meinte der Kaiserliche auf den fragenden Blick des Fischers. Dann machte Tarik sich auf den Weg und überquerte die Brücke zur Kaiserstadt. Dann schritt er durch das Tor und ging in den Talosplatz-Bezirk. Dort mietete er sich im Tiber-Septim-Hotel ein. Erleichtert legte der Kaiserliche sein Gepäck ab, zog sich um und ging nach unten um ein Abendessen zu bestellen. Nach kurzer Zeit kam das Essen. Es duftete köstlich. Hungrig machte er sich darüber her. Am frühen Abend ging Tarik in sein Zimmer.”Jetzt ruhe ich mich erst einmal aus. Dann suche ich morgen nach diesem Altmer”, dachte er und legte sich in das weiche Bett.”Das Tiber-Septim-Hotel macht seinem Ruf alle Ehre........”, war das Letzte was Tarik denken konnte ehe er einschlief.
Am nächsten Morgen war alles ruhig als der Kaiserliche aufwachte. Als er die Vorhänge zur Seite zog wusste er auch warum: Es dämmerte noch nicht einmal.”Ich könnte gut noch zwei oder drei Stunden schlafen, aber der Auftrag lässt mir keine Ruhe. Warum soll der Sohn eines Mitglieds des Ältestenrats sterben? Eine Drohung? Ein Druckmittel?.............”, dachte er als sich plötzlich eine Stimme meldete>>Was machst du dir Gedanken über das Warum? Die einzige Frage ist, wie du es anstellst. Sonst keine Fragen. Es ist nur ein verwöhnter Schnösel, also mach dir keine Gedanken. Töte ihn einfach! Und irgendwann wirst du Henker, danach Ruhigsteller, dann Sprecher und schließlich Zuhörer<<“Klingt verlockend. Vielleicht werde ich ja noch der Beste”, dachte Tarik und machte sich auf den Weg. Er verließ das Hotel und ging in den Elfengartenbezirk, wo er sich Informationen erhoffte.
Die Stadt schien wie verlassen. Im Schutze der noch herrschenden Dunkelheit, ging Tarik leise in den Elfengartenbezirk. Den Wachen wich er, wann immer es möglich war, aus. Schließlich fand der Kaiserliche sich im wieder und schaute sich um. Niemand war zu sehen. Also schlenderte Tarik etwas durch die Gassen und betrachtete die Häuser.”Wo kann ich den Altmer finden? Ich brauche einen Informanten der genau Bescheid weis. Aber wo kann ich den finden? Zu groß ist das Risiko das ich verraten werde. Wie soll ich aber sonst an ihn herankommen?”, fragte sich Tarik. Plötzlich waren Schritte zu hören und der Kaiserliche versteckte sich im Busch.
“Hoffentlich weiß niemand das ich hier bin. Wenn die Drohung an meinen Vater war gemacht wird, kann ich mich von meinem Leben verabschieden”, sagte eine Stimme, welche Tarik nur seinem Opfer zuordnen konnte.
“Nein, niemand weiß Bescheid. Wir nehmen jetzt den Weg durch die Kanalisation. Die Ratten und Goblins werde ich euch vom Leib halten. So kommen wir unerkannt zu eurem Vater in den Palastbezirk”, antwortete eine andere Stimme.
“Gut, dann los”, meinte der Altmer.”Am besten folge ich ihnen, bis sie die Kanalisation verlassen. Dann töte ich beide und bringe den Kopf zu seinem Vater”, dachte Tarik mit einem hämischen Grinsen auf dem Gesicht. Dann schlich er dem Duo hinterher.
Die beiden vor ihm hatten auch nicht vor, lange in der Öffentlichkeit zu verweilen. Sofort öffneten sie einen Deckel. Der Beschützer kletterte als erster die Leiter hinunter und sofort folgte ihm Nedoen, welcher auch den Deckel schloss. Tarik wartete ein paar Minuten und öffnete dann den Kanaldeckel vorsichtig. Dann stieg er hinunter, schloss den Deckel und suchte eine Spur die ihm weiterhelfen würde. Jedoch war es zu dunkel und der Kaiserliche wagte es nicht eine Fackel anzuzünden.”Verdammt ich hätte nicht so lange warten sollen. Das wird meine einzige Chance sein diesen Kerl außerhalb der Öffentlichkeit zu töten. Ich muss mich beeilen”, dachte Tarik und entschloss sich dem einzigen Gang zu folgen, nachdem er den kreisrunden Platz nach Geheimwegen abgesucht hatte. Leise schlich er die Kanalgänge entlang und fand meistens nur tote Ratten, tote Schlammkrabben, tote Goblins und wenn er mal einen lebendigen Vertreter einer dieser Wesen erspähte, umging er sie meistens. Wenn das jedoch unmöglich war wurde das Hindernis mit Pfeil und Bogen oder einer Klinge beseitigt. Mehrmals nahm der Kaiserliche einen Gang, nur um wenig später wieder umzukehren und einen anderen Gang zu wählen.”Wenn ich den Typ nicht bald finde, dann hatte ich meine Chance.........Konzentration, alles was ich jetzt brauche ist Konzentration........”, versuchte Tarik sich zu beruhigen, was ihm auch gelang. Nach einigen Minuten war er wieder vollkommen ruhig und setzte seine Suche fort.
Nach stundenlanger suche hatte Tarik das Duo immer noch nicht gefunden.”Die Beiden müssten schon längst wieder aus der Kanalisation draußen sein. Ein letzter Versuch, dann nehme ich die nächste Leiter und steige aus der Kanalisation”, murmelte Tarik zu sich selbst.
Gerade als er über eine Art Brücke ging hörte er unter sich Schritte. Ganz leise war Tarik auf den Boden gegangen und spähte über den Rand hinaus.
“Nun, da wären wir. Jetzt müssen wir nur noch diese Leiter hinauf dann seid ihr schon am Weißgoldturm”, sagte eine Stimme.”Gut, ich bin froh das es vorbei ist. Danach gönne ich mir erst einmal ein Bad, dann rede ich mit meinem Vater über die Situation”, antwortete eine andere Stimme und Tarik wusste sofort wem sie gehörte: Seinem Opfer.”Verflucht! Ich kann ihn nicht mehr töten! Diese Brücke ist gut und gerne 10 Meter hoch und weil alles dunkel ist kann ich auch keinen Pfeil abschießen. Es ist zum Verzweifeln. Am besten verlasse ich die Kanalisation und spioniere ihm nach. Vielleicht bietet sich mir noch eine Möglichkeit”, dachte Tarik und schlich weiter, als das Duo die Leiter hinaufgestiegen war. Kurze Zeit später verließ auch Tarik die Kanalisation und fand sich im Arena Bezirk wieder.”Es muss kurz nach Mittag sein. Am besten kaufe ich mir etwas und suche dann weiter”, dachte der Kaiserliche.
Nach wenigen Minuten hatte Tarik ein paar Früchte sowie eine Flasche billigen Wein gekauft. Die Früchte waren schnell verspeist, doch die Weinflasche hob Tarik sich auf. Dann schlich er in den Talos-Platz Bezirk und ging durch das nächste Tor. Schließlich stand er vor dem Weißgoldturm.”Wahnsinn. Der Weißgoldturm ist doch immer wieder ein Augenöffner”, dachte Tarik und starrte fast eine halbe Stunde den Trum hinauf. Erst als eine Wache ihn leicht antippte, kehrten Tariks Gedanken wieder in die Realität zurück.”Danke”, murmelte er und ging langsam um den Weißgoldturm herum. Nach einer weile sah er Nedoen und seinen Vater Ismoen.”Wir gehen in das Tiber Septim Hotel speisen. Dort werden wir uns weiter unterhalten”, sagte Ismoen.”Ich folge euch auf Schritt und tritt”, dachte Tarik. Als die beiden Altmer schon längst weg waren, verließ auch der Kaiserliche den Platz um den Weißgoldturm und machte sich auf direktem Wege zum Tiber Septim Hotel.”Ich krieg dich noch........”, schoss es Tarik durch den Kopf.
Nach kurzem Marsch durch das Stadtgedränge, welches zu dieser Zeit so hoch war das man glauben konnte ganz Cyrodiil sei in der Kaiserstadt, erreichte er den Talos-Platz Bezirk und ging in das Tiber Septim Hotel. Dort speiste ein beachtlicher Teil der hohen Tiere, unter anderem auch die beiden Personen die Tarik verfolgte. Möglichst unauffällig ging er an einen Tisch und bestellte sich ein gutes Mittagessen. Dabei hatte der Kaiserliche versucht den Platz so zu wählen das er gute Sicht auf den Tisch der beiden Altmer hatte. Es gelang ihm am Tisch neben seinem Opfer platzzunehmen. So wartete er auf sein Mittagessen und konnte unauffällig dem Gespräch lauschen.
“Vater, warum werde ich bedroht?”, fragte Nedoen.
“Eine Drohung wurde gegen mich ausgesprochen um mich zu erpressen. Sie haben gesagt sie würden dich töten wenn ich mich weigere”, antwortete Ismoen.
“Warum wirst du erpresst?”, fragte sein Sohn.
“Ich habe einen gesellschaftlich hoch angesehen Mann gedemütigt, indem ich ihn in einem Wettkampf schlug bei dem es um seine Ehre ging. Nach dem Kampf hat er gesagt ich soll sagen das ich gemogelt habe, um zu gewinnen. Er hätte dann seine Ehre wieder. Ich lehnte dies ab da es meine Ehre stark angreifen und meine Position untergraben würde. Dann hat er gesagt ich solle es mir noch einmal überlegen, ansonsten wird er dich töten. Deshalb will ich das du unter falschem Namen das Land verlässt und wartest bis die Sache geklärt ist”, sagte der Altmer.
Geschockt saß der Nedoen in seinem Sessel.
“Ich will das du heute Nachmittag wieder durch die Kanalisation gehst. Du steigst wieder im Palast-Bezirk ein und verlässt die Kanalisation im Baumgarten-Bezirk. Dort wirst du Kleider finden und dann begibst du dich nach Anvil. Von dort begibst du dich per Schiff nach Summerset zu deinem Onkel. Dann wartest du bis ich dir einen Brief schreibe”, sagte der Altmer
“Ok, ich werde es tun sowie du es verlangst”, antwortete Nedoen.
“Nimm deinen Begleiter wieder mit”, riet ihm noch Ismoen.
Tarik fühlte sich auf einmal seltsam, einen Mord zu begehen nur um eine Drohung wegen einer verlorenen Ehre wahr zu machen.”Ich kann das nicht tun”, dachte der Kaiserliche.>> Doch du kannst das, denk an deine Belohnung<< sagte die Stimme.”Nein, kann ich nicht”, entgegnete Tarik ihr.>>Los töte ihn! Du wirst berühmt werden.<<, antwortete die Stimme. Der Kaiserliche gab nach.
Nachdem er sein Essen aufgegessen hatte, verließ er kurz nach den beiden Altmern das Hotel und in das Marktviertel. Dort schlenderte er ein wenig herum bevor er sich in den Baumgarten-Bezirk begab. Dort stieg der Kaiserliche unauffällig die einzige Leiter hinunter die in die Kanalisation führte. Dann schlich er in einen dunklen Ecken und wartete.
Einige Zeit später hörte Tarik zwei Stimmen.
“Wir haben es gleich geschafft”, sagte eine Stimme.
“Ja, das haben wir. Ich gehe als erster rauf, pass du auf das niemand von hinten kommt” sagte Nedoen.”Und genau das ist dein Fehler”, dachte Tarik und spannte einen Pfeil ein. Langsam ging das Duo um die Ecke. Durch den Fackelschein waren sie gut zusehen. Der Begleiter schaute in den Tunnel hinter sich um sicher zu gehen das auch niemand sie verfolgte. Nedoen nahm die Fackel und ging eine Treppe hoch ehe er die Leiter erreichte. Gerade als dieser die Leiter bestieg, ließ Tarik den Pfeil los. Dieser bohrte sich in Brustkorb des Begleiters, jedoch nicht ins Herz. Mit einem zweiten Schuss ließ der Kaiserliche den Begleiter endgültig verstummen.”Kommst du?”, fragte Nedoen. Keine Antwort.”Hallo? Bist du noch da?”, fragte der Altmer und ging wieder an die Treppe. Als Nedoen die Treppe erreicht sauste ein Pfeil auf ihn zu und verletzte ihn am rechten Lungenflügel. Keuchend stürzte er zu Boden und viel die Treppe hinunter.
Langsam ging Tarik auf sein Opfer zu. Dieses krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden und als es Tarik erblickte keuchte es noch mehr.”Nein, bitte. Töte mich nicht ich habe doch gar nichts getan”, sagte Nedoen. Den Kaiserlichen ließen die leisen Schmerzenschreie kalt. Nur als er in die Augen des Altmers blicken konnte, schlug ihm das Mitleid wie eine Meereswoge entgegen.”Du bist das Opfer eines billigen Streits”, sagte Tarik und musste schweigen um nicht sein Mitleid zu zeigen.”Tu......mmmir.........nnichts”, wimmerte der Altmer.”Langsam verblutet er. Ich kann das ganze jetzt beenden, ihn noch etwas leiden lassen oder ihn heilen”, dachte Tarik. Etliche Minuten stand er reglos da und betrachtete den Altmer, unfähig irgendetwas zu tun. Dann, langsam, zog er sein Schwert und holte zum Gnadenstoß aus. Der Altmer blickte kurz auf und in diesem Moment wurde er seinem Leben ein Ende bereitet. Dann liefen Tarik die Tränen wie kleine Bäche aus den Augen. Er ließ sein Schwert fallen, welches klirrend auf dem Boden aufschlug, ging auf die Knie und weinte.>>Hör auf zu Weinen! Du bist ein Me.......<<“SCHWEIG!”, schrie Tarik die Stimme an.”ICH WILL NICHTS MEHR MIT DIR ZU TUN HABEN. ICH WILL KEIN WILLELOSEN MÖRDER SEIN! ICH WILL EIN MENSCH SEIN!”, dachte er und weinte. Es waren aber keine Tränen des Selbstmitleids, sondern Tränen des Hasses, des Hasses auf sich selbst, der Wut über solch ein grausames Verhalten und Ohnmacht nicht gegen seine dunkle Seite angekämpft zu haben.
Es schienen Stunden vergangen als Tarik plötzlich Schritte hörte. Schnell steckte er sein Schwert weg, und schlich zum Ausgang. Als der Kaiserliche die Leiter schon halb erstiegen hatte, höre er einen Schrei des Entsetzens.”Das muss wohl der Vater sein”, dachte Tarik und erklomm den Rest der Leiter. Dann öffnete er den Deckel und stellte fest das es bereits Nacht geworden war. Schnell schlich Tarik aus der Stadt und begab sich zu den Fuchsställen.
Dort wartete er auf einen ruhigen Moment. Dann schnappte der Kaiserliche sich ein Pferd und ritt langsam in Richtung der Brücke. Als er weit genug vom Tor weg war ließ Tarik das Pferd galoppieren. Während dem Ritt nach Cheydinhal gingen ihm Gedanken durch den Kopf, er stellte sich immer wieder die selben Fragen und dachte an die Opfer.
Irgendwann am frühen Mittag erreichte Tarik Cheydinhal und ging direkt zur Zuflucht. Dort suchte er sogleich Ocheeva auf.
“Ah, ihr habt also den Sohn getötet. Gut gemacht, Assassine. Ihr erweist der Bruderschaft nacheinander gute Dienste. Hier ist eure Belohnung: 400 Septime. Und ich befördere euch zum Henker. Macht weiter so und ihr werdet bald als Ruhigsteller arbeiten”, sagte Ocheeva.
“Danke für das Kompliment, aber ich werde in der nächsten Zeit keinen Auftrag mehr annehmen. Ich muss über Dinge nachdenken die mich beschäftigen. Danach werde ich euch wieder zur Verfügung stehen”, sagte Tarik. Dann nahm er das Geld und verabschiedete sich.
Der Kaiserliche ging direkt in den Schlafraum, legte seine Sachen in seine Truhe hinein und ließ sich müde in sein Bett fallen.”Ich brauche Zeit”, dachte Tarik und fiel in einen unruhigen Schlaf.
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Cyrodiil, Cheydinhal, Zuflucht der DB; Wildnis, Arrius-See, Taucherfelsen
Tarik wachte erholt auf und ging zur Speisekammer um etwas zu essen. Am Tisch saßen noch zwei andere Meuchelmörder, beide im Rang eines Assassinen, so glaubte Tarik. Sie waren die beiden die man am besten auf die Glaubwürdigkeit von Gerüchten fragte.
“Hey, Amon”, sagten der Mann neben Tarik, ein Dunmer.
“Was ist Urdan?”, fragte der zweite, ein Rothwardone.
“Ich habe gehört es soll einen Mann geben, der meisterhaft seine Klingen schwingt, besser wie kein anderer”, antwortete Urdan
“Ach, das ist bestimmt wieder so ein Hochstapler der dieses Gerücht selbst in die Welt gesetzt hat und mit einem Claymore noch nicht einmal eine Ratte töten könnte”, brummte Amon.
“Nein, das ist nicht nur ein Gerücht. Viele Krieger sollen den Mann schon aufgesucht haben und er hat sie alle gelehrt. Jedoch ist niemand zurück gekehrt”, entgegnete der Dunmer.
“Ach ja? Sind wohl alle von Banditen getötet worden”, scherzte der Rothwardone und lachte.
“Nein, es wird behauptet der Mann lehrt die Leute und dann müssen sie einen Kampf auf Leben und Tod gegen ihn ausführen und nur wenn sie ihn besiegen, sind sie wahre Meister. Ansonsten seien sie keine wahren Meister”, sagte Urdan.
“So”, Amon hob die Augenbrauen,”das ist aber ein ungewöhnlicher Lehrmeister. Aber er meint es ernst. Das ist ja mal interessant.”
“Ja, ich würde ihn ja zu gerne aufsuchen aber ich kämpfe nur mit Dolchen und Kurzschwertern und der lehrt einen ja auf allen Klingenarten”, sagte Urdan mit Wehmut in der Stimme.
“Das wäre ein interessanter Kampf. Schade das man nicht weiß wo er wohnt”, sagte Amon.
“Man sagt er wohne in der Nähe des Taucherfelsens. Aber wo genau ist nicht bekannt”, entgegnete Urdan.
“Nun, dann wird es Zeit das der Mann einen neuen Schüler bekommt”, mischte sich Tarik in das Gespräch ein.
“Bist du wahnsinnig?”, fragte Urdan entsetzt.
“Das weiß allein Sithis oder die Mutter der Nacht”, entgegnete Tarik und verließ den Tisch.. Mit erstaunten Gesichtern schauten Amon und Urdan ihm hinterher.”Nun, ich denke wir werden einen weiteren guten Bruder verlieren”, sagte Amon missmutig und wandte sich wieder seinem Essen zu.
“Da hast du recht”, murmelte Urdan und trank einen Schluck Wein.
Tarik ging an seine Truhe, zog nur seine normalen Kleider an, nahm seinen Bogen und ein paar Pfeile sowie sein Langschwert. Dann nahm er noch einige Tränke, Salben und Verbände mit und verließ die Zuflucht durch den Brunnenschacht.”Das wird interessant. Hoffentlich ist dieser Mann nicht nur eine Fantasie eines zu besoffenen Abenteurers”, dachte Tarik. Er ging auf die nächstbeste Wache zu.”Guten Morgen Bürger. Kann ich euch helfen?”, fragte diese? “Ja ich suche den Taucherfelsen”, antwortete Tarik. Mit einem erstaunten Blick fing die Wache an zu erklären:”Also, nördlich von Cheydinhal, in den Jerall-Bergen, liegt der Arrius-See. Wenn ihr diesen See erreicht habt, geht ihr in nordwestlicher Richtung weiter. Dann müsst ihr nur noch den “Felsen” erklimmen und dann seid ihr auf dem höchsten Aussichtspunkt in Cyrodiil.”
“Danke, für die Weg-Beschreibung”, sagte Tarik und wollte sich schon auf den Weg machen als die Wache sagte:”Ich muss sowieso noch an den Arrius-See. Wenn ihr wollt könnt ihr mich das Stück begeleiten.” Erstaunt über das Angebot sah Tarik den Wachmann eine Weile an ehe er sagte:”In Ordnung. Ich begleite euch.”
“In einer halben Stunde vor dem Ost-Tor”, sagte die Wache und ging weg.
Tarik beschloss die Zeit noch zu nutzten um in der Neuland-Schenke etwas Vorräte zu kaufen.
Als er die Taverne betrat ging er direkt auf den Wirt zu und kaufte etwas Trockenfleisch, Äpfel und einen Tamika-Wein. Dann verließ der Kaiserliche die Neuland-Schenke und ging zum Ost-Tor. Dort sah er die Wache von eben wie sie gerade durch das Tor schritt. Tarik beschleunigte seine Schritte um noch durch das geöffnete Tor zu kommen und folgte der Wache in einigem Abstand bis sie außer Sichtweite der Torwache waren. Dann schloss Tarik auf und ging neben dem Wachmann her.
Eine ganze Weile schwiegen beide und Tarik machte sich über das Bevorstehende Gedanken.
“Was wenn es diesen Mann gar nicht gibt? Was wenn er schon Tod ist? Was wenn ich ihn finde? Werde ich die Ausbildung zur Bedingung eines Kampfes auf Leben und Tod akzeptieren?”>>Du würdest den nächsten Auftrag von Ocheeva erledigen wenn du nicht bereit wärst den Kampf auf Leben und Tod zu akzeptieren. Außerdem gefällt mir nicht das du wegen eines Gerüchts, von dem noch nicht einmal weißt ob es wahr ist, deine Zeit verschwendest. Das nächste Opfer könnte schon vor Sithis stehen......<<“Schweig und lass mich meine Entscheidungen selbst treffen!”, wies Tarik die Stimme, die er mittlerweile als sein böses Ich, seine dunkle Seite identifizierte, zurecht.”Wenn ich nicht aufpasse gewinnt sie die Überhand. Und dann werde ich nur noch Morden”, dachte der Kaiserliche resigniert.”Wobei, das habe ich ja schon die ganze Zeit getan, das war nicht “ich” sondern etwas anderes”, schoss es ihm durch den Kopf.
Tarik hatte seine Umgebung total vergessen und erschrak als der Wachmann sagte:”So, wir sind am Arrius-See angelangt. Jetzt müsst ihr nur noch in diese Richtung gehen und ihr werdet den Taucherfelsen finden.” Dabei zeigte er in die Richtung in die Tarik zugehen hatte. Der Kaiserliche verabschiedete sich von der Wache und war schon ein Stück gegangen als diese ihm nachrief:”Was wollt ihr eigentlich dort?” Tarik lächelte, drehte sich herum und sagte:”Ich gehe dem Gerücht des Klingenmeisters nach. Sollte er wirklich existieren werde ich ihn bitten mich zu trainieren.” Danach ging Tarik seines Weges und traf auf niemanden. Er folgte der gewiesenen Richtung und irgendwann gegen Mittag erreichte er den Anstieg zum Taucherfelsen.
“Da ist also der Taucherfelsen. Jetzt bin ich aber gespannt ob an dem Gerücht was dran ist”, dachte der Kaiserliche und begann mit dem Aufstieg, was nicht ohne Mühen gelang. Der Weg wurde stetig steiler und irgendwann musste Tarik klettern um überhaupt noch vorwärts zu kommen.”Na klasse, was muss der Typ sich auch einen so entlegenen Ort aussuchen? Könnte der nicht in der Kaiserstadt wohnen? Oder vielleicht ein Haus haben das auch allgemein gut bekannt ist? Nein, er muss ja unbedingt am Taucherfelsen hausen”, dachte er und lächelte künstlich. Nach einer halben Stunde war er auf der Spitze des Taucherfelsens angelangt. Der Anblick der sich Tarik dabei bot war unglaublich. Trotz der Jahreszeit konnte er in der Ferne den Weisgoldturm der Kaiserstadt ausmachen.”Wahnsinn. Einen solchen Augenöffner hat bekommt man nicht alle Tage zu sehen”, schoss es ihm durch den Kopf. Fast eine halbe Stunde lang genoss der Kaiserliche den Ausblick ehe er sich daran erinnerte weswegen er eigentlich gekommen war.
Tarik suchte die Spitze ab, jedoch konnte er nichts finden. Auch keine Versteckten Türen oder sonstiges.”Klingenmeister! Zeig dich! Ich bin gekommen um von dir zu lernen!”, sagte er mit lauer Stimme. Das einzige was er hörte war sein Echo, sonst blieb alles ruhig.”Es ist also doch nur ein Gerücht. Ein verdammtes Gerücht dem ich nachgegangen bin. Aber ich kann das Gerücht auch nicht aus der Welt schaffen. Naja ich ruhe mich hier noch etwas aus und dann beginne ich den Abstieg”, dachte er resigniert.
Nach einigen Minuten erstarrte Tarik als er eine Stimme hinter sich hörte:”Du willst also von mir trainiert werden. Dann wirst du auch sicherlich wissen das du am Ende des Trainings einen Kampf auf Leben und Tod gegen mich austragen musst. Akzeptierst du das darfst du dich herumdrehen, wenn nicht dann beginne jetzt den Abstieg.” “Aha, also gibt es den Mann doch. Soll ich es wirklich riskieren? Was wenn ich sterbe? Werde ich dann ein einsames Begräbnis finden? Irgendwo in der Wildnis?”, überlegte Tarik unsicher.”Ich bin soweit gekommen. Ich spiele jetzt nicht den Feigling!”, damit stand sein Entschluss fest.”Ich nehme an. Auch wenn es womöglich mein Ende bedeutet”, sagte der Kaiserliche mit fester Stimme.”Gut dann dreh dich jetzt um und hilf mir die Sachen raus zu holen. Ach übrigens mein Name ist Siegfried”, antwortete die Stimme.”Mein Name ist Tarik”, sagte Tarik und drehte sich herum. Er sah einen Kaiserlichen von etwa 50 Jahren.”Ihr müsst sehr fit für euer Alter sein wenn ihr schon die stärksten Ritter Cyrodiils bezwungen habt”, sagte Tarik.”Ganz Tamriels”, korrigierte ihn Siegfried. Zusammen schafften sie aus einer gut versteckten Höhle, deren Eingang kurz unterhalb der Spitze des Felsens lag, das benötigte Material nach oben auf die Spitze des Taucherfelsens.
Schlussendlich waren drei Tische, zwei Waffenständer, ein paar Trainingspuppen, alle möglichen Sorten von Klingenwaffen, 2 Ork Rüstungen, 2 Mithril Rüstungen und ein paar Schleifsteine nach oben geschafft worden. Siegfried plazierte die Puppen in der Mitte des Platzes, die Tische und Waffenständer am Rand. Die Waffe und Rüstungen kamen bei die Tische und die Waffen in die Waffenständer und teilweise auf die Tische. Dann begann Siegfried zu erklären:”Du trainierst in einer Rüstung deiner Wahl, aber nicht mit deiner Eigenen. Du trainierst mit allen Waffen, außer mit deinen Eigenen. Zum Schluss wird gekämpft. Es wird keine Gnade erteilt noch wird sie gewährt. Wir kämpfen ohne Tränke oder Gifte. Alles hängt von deinem Können ab. So weit verstanden?” “Ja”, antwortete Tarik.”Gut leg deine Ausrüstung und deine Kleider auf die Seite. Danach ziehst du eine Rüstung an und dann beginnen wir mit dem Training”, sagte Siegfried und wartete. Tarik legte mit aller Sorgfalt seine Waffen und Tränke auf den Boden, legte seine Kleider ab und zog danach die Mithril Rüstung an. Nach wenigen Minuten stand Tarik gerüstet vor Siegfried.”Gut fangen wir an”, sagte dieser.
“Zuerst nimmst du dir einen Dolch und machst dann folgende Übungen”, sagte Siegfried und machte es vor. Tarik staunte nicht schlecht, über die Beweglichkeit des Mannes, trotzt seines Alters.”Benutze dabei den Schild als Deckung”, fügte Siegfried noch hinzu.”Na dann mal los”, dachte Tarik und versuchte die Attacken und Finten gegen die Trainingspuppen auszuführen.
Nach mehr oder weniger erfolgreichen Versuchen und eine Stunde später sagte Siegfried:”Gut, du kennst jetzt alle Attacken und Finten mit dem Dolch und weißt sie gegen einen Trainingspuppe einzusetzen. Nimm jetzt das Tanto und führe folgende Übungen durch”, sagte Siegfried und das Spiel begann von neuem. Wieder verging fast eine Stunde ehe Siegfried die Anweisung zum Waffenwechsel auf das Kurzschwert erteilte. Dieses mal ging es wesentlich schneller da Tarik im Gebrauch eines Kurzschwertes mehr vertraut war. Nach einer halben Stunde kam der Befehl zum Wechsel auf das Wakizashi. Dann dauerte es jedoch zwei Stunden ehe wieder der Befehl zum Wechsel kam, dieses mal auf das Langschwert.
Langsam begann das Training Tarik die Ausdauer zu rauben. Er atmete schwer und schwitzte unter seine Rüstung trotz der niedrigen Temperaturen.”Wenn das so weitergeht bin ich total erschöpft ehe ich gegen diesen Mann kämpfen muss”, dachte Tarik und versuchte nicht unnötig seine Ausdauer zu vergeuden. Mit dem Langschwert wurde es nicht einfacher und aufgrund der schwindenden Ausdauer dauerte es eineinhalb Stunden ehe wieder die Anweisung zum Wechsel erfolgte. Nun musste mit dem Katana die Attacken und Finten erfolgreich ausgeführt werden. Nach einer Stunde kam der Befehl zur Pause.”Ruhe dich 5 Minute aus dann legst du dein Schild ab und dann trainierst du auf den Zweihändern”, sagte Siegfried. Tarik nickte nur und war über die Pause erfreut. Dann ging es weiter mit dem Claymore. Die Übungen waren schwerer auszuführen und nach drei Stunden kam der letzte Wechsel-Befehl. Mit dem Dai-Katana, welches leichter war als das Claymore, dauerte es fast zwei Stunden ehe Siegfried den Befehl zum Beenden gab.”Gut gemacht, Tarik. Du bist besser als viele Schüler vor dir. Der einzige der die gleiche Leistung wie du brachte, wurde vor 2 Jahren von mir getötet. Jetzt ruh dich aus es ist schon spät. Wir nehmen die Rüstungen mit in die Höhle und die Waffen werden mit Tüchern abgedeckt. Dann stärkst du dich mit mir beim Abendessen. Am nächsten Morgen musst du die selben Übungen noch einmal machen. Viele sind vor Erschöpfung gestorben. Nun komm”, sagte Siegfried. Erleichtert über das Ende half er Siegfried noch etwas ehe sie in einer gemütlichen Höhle saßen und ein gutes Essen verzehrten. Dann legte sich Tarik erschöpft auf ein Lager aus Tierfellen und schlief sofort ein.
Irgendwann wurde Tarik wach, welche Tageszeit herrschte vermochte er nicht zu sagen da er in der Höhle war. Blinzelnd erhob sich der Kaiserliche und nahm ein karges Mahl zu sich.”Ausgeruht und bereit für die Übungen?”, fragte Siegfried. Tarik schaute sich um und erblickte Siegfried an der Luke.”Ja. Welche Tageszeit herrscht eigentlich?”, sagte Tarik.”Es ist Mittag. Los komm, du hast noch einen harten Tag vor dir”, antwortete Siegfried. Schulterzuckend erhob sich Tarik, zog seine Rüstung an und kletterte nach oben. Draußen empfing ihn ein kalter Wind der ihn frösteln ließ.”Keine Bange dir wird gleich wieder warm”, meinte Siegfried und schon begannen die Übungen von neuem. Dieses mal verlangte Siegfried noch mehr von Tarik ab und ließ ihn sogar alle Übungen wiederholen nachdem er sie einmal erledigt hatte. Total ausgelaugt aß Tarik etwas und viel völlig erschöpft wieder in sein Lager.
Als Tarik wieder aufwachte saß Siegfried auf einem Schemel und schien in Gedanken versunken.”Heute wieder Übungen?”, fragte Tarik.”Ja. Nur musst du die Übungen jetzt dreimal ausführen. Du hast einen langen Tag vor dir”, antwortete Siegfried. Nach einem kargen Mahl hatte Tarik seine Rüstung angezogen und fand sich kurz darauf wieder auf der Spitze des Taucherfelsens. Seufzend machte sich Tarik an die Arbeit und an diesem Tag wurde es wirklich hart. Siegfried hatte nicht untertrieben. Er forderte das letzte aus Tarik heraus und erst als es schon dämmerte hatte Tarik die Übungen zur Zufriedenheit von Siegfried abgeschlossen.
Wieder viel Tarik total erschöpft in sein Lager aus Tierfellen.
Als Tarik seine Augen öffnete war das erste an was er denken konnte:”Was passiert heute?” Diese Frage wurde sogleich von Siegfried beantwortet:”Jetzt geht es los. Schneefall hat während des Tages eingesetzt. Wir kämpfen nur im Fackelschein. Du darfst die Spitze nicht verlassen. Ich kämpfe in der selben Rüstung wie du. Die Waffen werden wie folgt genommen: Dolch, Tanto, Kurzschwert, Wakizashi, Langschwert, Katana, Claymore, Dai-Katana. Die Waffe wird gewechselt wenn man dem Kontrahenten eine Blutung oder Schnittwunde zufügen kann. Solltest du gewinnen, begräbst du meinen Leichnam und sollte ich gewinnen, begrabe ich dich an dem Ort wo auch die Schüler vor dir liegen.
Soweit alles klar?” Tarik nickte.”Gut, dann los.......”
Nach einer Stärkung und einer kurzen Vorbereitung standen sich Siegfried und Tarik, beide in einer Mithril Rüstung, gegenüber. “Jetzt wird sich zeigen wie gut du die Techniken beherrschst. Die Angriffe auf eine Trainingspuppe sind das eine, die Techniken gegen jemanden einzusetzen der sie perfekt beherrscht etwas anderes. Wie gesagt: Es wird keine Gnade erteilt noch wird sie gewährt. Und nun entscheidet sich unser Schicksal. Bereit? Dann los!”, waren Siegfrieds letzte Wort ehe er mit einem Dolch bewaffnet auf Tarik zustürmte.”Gut, wie war das noch mal.......”, dachte Tarik und versuchte sich zu erinnern. Doch ihm blieb wenig Zeit da Siegfried schon den ersten Stich ausführte. Tarik hielt sein Schild in die Richtung in der der Angriff ging, hielt jedoch gleichzeitig seinen Dolch so das er seine linke Schulter schützten würde. Wie erwartet traf der Dolch von Siegfried genau auf die Stelle, die Tarik mit seinem Dolch schützte.”Gut, aber wie wirst du reagieren wenn du keine Zeit mehr zum Überlegen hast?”, sagte Siegfried und Tarik beantwortete sich die Frage kurz darauf selbst. Jetzt ging es nur noch Schlag auf Schlag. Ein ums andere mal konnte Tarik sich nur noch mit einer Seitwärtsrolle oder mit einer Rolle in seinen Kontrahenten hinein retten. In manchen Fällen jedoch bewahrte ihn nur noch die Rüstung vor Schaden. Als Siegfried zu einem weiteren Angriff ansetzte, konnte Tarik nicht mehr reagieren und der Dolch zerfetzte sein Rüstung am linken Oberarm und fügte ihm eine Stichwunde zu. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht nahm Siegfried das Tanto und fuhr mit seinen Angriffen fort. Wieder konnte Tarik nur wenige Schläge parieren ehe er eine Verletzung am Bein davon trug. “Verdammt, wenn Siegfried so weiter macht bin ich bald unter der Erde. Und dabei habe ich etwas gegen mein verfrühtes Ableben”, dachte Tarik.”Du bist bis jetzt noch besser wie die Anderen vor dir. Mal sehen wie du dich hältst”, sagte Siegfried und setzte sogleich zum nächsten Angriff an, dieses mal mit dem Kurzschwert. Den Angriff konnte Tarik erfolgreich blocken und als sein Kontrahent wieder angreifen wollte, hielt dieser kurz darauf inne, nur um eine blutende Stickwunde nahe seines Halses festzustellen.”Wie?”, fragte Siegfried.”Dolche werfen zu können, kann einem einen guten Vorteil im Kampf verschaffen” antwortete Tarik und nahm das Tanto. Sofort ging der Kampf weiter. Tarik ahnte die Finte voraus und konnte den Angriff blocken, jedoch hatte er nicht mit der nachfolgenden Attacke gerechnet und so kam Siegfried schnell zum Wakizashi. Dann ging Tarik in die Offensive und schaffte es nach einigen Versuchen Siegfried in die Enge zu treiben. Dann kam der Kontrahent jedoch mit einer meisterlichen Finte und ehe Tarik sich versah hatte sein Oberkörper eine weitere blutende Wunde am linken Oberarm.”Verdammt. Das kann doch nicht wahr sein. Wieso kann ich kaum Angriffe abwehren? Warum?”, dachte Tarik und musste sogleich einem Angriff ausweichen. Da Siegfried jetzt schon ein Langschwert hatte, war Tarik erheblich im Nachteil. Was sich auch durch den nächsten Treffer bemerkbar machte. Mittlerweile war der Platz von roten Flecken übersäht. Mit dem Katana griff Siegfried immer schneller an und Tarik konnte nur mit Mühe die Finten erahnen. Schließlich zerfetzte ein weiterer Schwertschwung die Rüstung von Tarik an den rechten Rippen und öffnete seine etwas verheilte Wunde erneut. Mit einem Schmerzensschrei ging Tarik zu Boden. Mit zusammengebissenen Zähnen richtete er sich wieder auf, nur um direkt einen weiteren Angriff von Siegfried, jetzt schon mit einem Claymore bewaffnet, blocken zu müssen, welcher eine tiefe Kerbe im Schild hinterließ.”Irgendetwas muss mir einfallen, ansonsten wird das mein letzter Kampf und mein letzter Tag”, dachte Tarik resigniert und ging in einen halbherzigen Angriff über, welcher ihm nur eine weitere Wunde zufügte. Nun stand Siegfried mit dem Dai-Katana vor Tarik und dieser wusste das ihm nicht mehr viel Zeit zum Leben bleiben würde. Die Angriffe vielen noch heftiger aus als sonst. Tarik spürte wie seine Kräfte schwanden. Und urplötzlich sauste ein Angriff gegen sein Schild. Dieses wurde entzwei geschlagen und das Dai-Katana verewigte sich in seinem linken Oberarm. Da ging Tarik endgültig auf die Knie.”Nun, du hast gut gekämpft Tarik. Du warst bisher der Beste. Du wirst einen besonderen Platz in meinen Gedanken erhalten. Und nun sprich dein letztes Gebet”, sagte Siegfried und holte zum Schlag aus.
Da sah Tarik plötzlich sein Leben an ihm vorbei ziehen. Seine Kindheit, seine Eltern, sein Onkel, die Ausbildung, die Aufträge als Mitglied einer Söldnergruppe in Morrowind, der verhängnisvolle Auftrag, das Sterben seiner Kameraden, die Flucht, das erledigen seiner Verfolger, Anschluss in der Dunklen Bruderschaft, die Opfer, das Abenteuer mit Tarrior und Tirian, Siegfried wie er ihn lehrte und nun Siegfried wie er zum Todesstoß ausholte.”War das mein Leben? Waren 23 Jahre mein Leben? 23 Jahre nur um dann eine Erinnerung zu sein die mit dem Tod der Person verschwindet? Nein, das war nicht mein Ziel! Ich habe noch mehr vor im Leben. Ich werde mich nicht von ihm unterkriegen lassen!”, dachte Tarik und als sein Wille zurückkehrte verstand er auch den wirklichen Sinn des Trainings. Man soll die Finten und Tricks kennen, jedoch sollte man nicht vor jedem Angriff überlegen, sondern die Angriffe, Blocks und Finten müssen in Fleisch und Blut übergehen als seien sie das normalste der Welt. Nur dann beherrscht man den Klingenkampf wirklich.
Das Dai-Katana sauste auf Tarik hinab als dieser mit einer Rolle auswich und Siegfried mit einem flinken Streich eine Schnittwunde auf der Stirn zu fügte. Das Gesicht seine Kontrahenten spiegelte Erstaunen wieder. Ohne groß zu zögern nahm Tarik das Kurzschwert und attackierte Siegfried so schnell das dieser kaum mehr Zeit hatte mit seinem Zweihänder zu parieren. Schnell hatte dieser sich den nächsten Treffer eingefangen und Tarik nahm das Wakizashi.”Nein Siegfried. Ein Platz in deiner Erinnerung ist mir zu vergänglich. Sobald du stirbst werde ich vergessen sein. Und das war nicht das Ziel meines Lebens!”, sagte Tarik und schlitze Siegfried das Bein auf. Mit dem Langschwert wurde Tariks Reichweite größer und seine Angriffe besser. Siegfrieds Überraschung hielt an und so fing er sich gleich den nächsten Treffer ein, dieses mal am Handschuh. Mit dem Katana setzte Tarik gleich nach und konnte einen Volltreffer an Siegfrieds Schulter landen. Mit einem Schrei ging jetzt Siegfried zu Boden.”Du bist gut. Du hast Verstanden worum es geht. Aber leider wird es dir nichts nützen da diese Erkenntnis zu spät kam. Deine Kräfte schwinden!”, sagte Siegfried.”Da hat er recht. Aber seine Kräfte schwinden auch”, dachte Tarik und griff mit dem Claymore an. Da beide etwa die gleichen Bedingungen wieder hatten, wurde der Kampf auch ausgeglichener. Die Angriffe wurden heftiger und beide hatten Mühe ihre Zweihänder festzuhalten. Tarik erlitt noch ein paar leichte Schnitte ehe er den linken Oberarm von Siegfried aufschlitzen konnte. Trotz der Schmerzen und der Wucht des Angriffes konnte Siegfried stehen bleiben. Nun nahm auch Tarik sein Dai-Katana und der Kampf ging in die Endrunde.
Siegfried preschte nach vorne und Tarik wich einen Schritt zurück. Der Angriff zwang Tarik dazu, leicht in die Knie zu gehen.”Jetzt bist du des Todes! Stirb!”, schrie Siegfried und holte zum erneuten Schlag aus.”Das sehe ich anderes”, meinte Tarik und wich dem Schlag aus. Dann folgte ein Konterangriff welcher Siegfried zu Boden gehen ließ. Schwer atmend setzte Tarik seinen Zweihänder wenige Zentimeter neben Siegfrieds Kopf ab.”Gib auf. Du bist einer der besten Kämpfer. Du könntest so viel zur Sicherheit beitragen. Warum tust du es nicht?”, fragte Tarik.”Weil, ich keine Lust mehr habe für Geld irgendwelchen faulen Säcken zu dienen”, antwortete Siegfried.”Du könntest es freiwillig tun. Die Menschenwürden dich lieben”, meinte Tarik.”Nein, ich will nicht geliebt werden. Nirgends gibt es fairere Zweikämpfe als hier”, entgegnete Siegfried.”Das ist kein wirkliches Argument”, sagte Tarik.”Es wird keine Gnade erteilt und es wird auch keine Gnade gewährt!”, sagte Siegfried und packte sein Dai-Katana.”Aha, ich habe seinen wunden Punkt gefunden” dachte Tarik.
Plötzlich schnellte der Zweihänder von Siegfried hoch und öffnete Tariks Rippenwunde vollends. Mit einem gellenden Schrei ging Tarik zu Boden und wand sich vor Schmerzen im Schnee.”Beinahe hättest du mich getötet, doch nun wirst du sterben!”, sagte Siegfried und holte zum Todesstoß aus. Mit letzter Kraft rollte Tarik sich zur Seite und packte sein Dai-Katana. Dann rappelte er sich hoch und wehrte einen Hieb von Siegfried ab. Schnell drückte Tarik das Schwert seines Kontrahenten zur Seite und holte zu einem Schlag aus. Siegfried konnte nicht mehr reagieren und der Schlag spaltete seinen Helm und hinterließ eine 5cm tiefe Wunde auf der Schädeldecke. Nun sackte Siegfried auf die Knie und sein Kopf neigte sich nach vorne. Blut tropfte auf den Boden und färbte den Schnee rot.”Nun, du wolltest es nicht anders”, sagte Tarik und rammte seinen Zweihänder in den Nacken von Siegfried. Dann setzte er einen Fuß auf dessen Schulter und zog das Schwert wieder heraus. Siegfried viel vornüber und schon bald sammelte sich Blut um den Leichnam.
“Es ist vor rüber. Ich habe es geschafft”, dachte Tarik und mit letzter Kraft schaufelte er ein grab und legte Siegfried dort hinein, mit alle den Sachen. Die Tische, Waffenständer und Trainingspuppen wurden verbrannt. Dann kippte Tarik um und Dunkelheit umfing ihn.
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Laut Lachend wachte Tarrior auf. Ein breites Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er lachte. Er hatte einen Traum gehabt, wie er verrückter nicht hatte sein können. Er flog hoch über Vvardenfell, flog über den Roten Berg und näherte sich dem Krater, dort sah er es dann. Dremoras die in bunten Röcken um blaue Feuer tanzten und dann das unglaublichste der Rote Berg fror plötzlich zu und alles erstarrte in einer Sekunde auf die andere. Um ihn wurde es kalt und er spürte Luftzug dann war er aufgewacht. So wie es schon jedoch nicht nur er. Das Mondlicht fiel durch das Fenster in den Raum und erleuchtete ihn in feinen Silbernouancen. In der Ecke erkannte er, dass die beiden gefesselten Nekromanten ebenfalls erwacht waren. Sie starrten ihn an und ihre Augen waren furchtsam geweitet. Doch noch während er überlegte, was die Beiden so erschreckt habe, erkannte er, dass sie nicht ihn anstarrten, sondern etwas vor ihm. Langsam senkte der Dunmer seinen Blick und erschrak ebenfalls. Bei normalem Licht hätte seine aschene Haut jetzt jedwede Farbe verloren. Die Bettdecke war über und über mit Blut besudelt und auf seinem Schoß lag ein Kopf. Ein kurzer Blick hatte genügt um zu erkennen, dass es sich um den abgeschlagenen Kopf des elfischen Magiers handelte. Wieder fühlte er ganz eindeutig einen Luftzug, doch diesmal konnte es unmöglich ein Traum gewesen sein. Blitzschnell lenkte er seinen Blick zur Tür.
Ein kurzes Rascheln und aus dem Schatten trat eine Gestalt eingehüllt in einem dichten Kapuzenmantel. Er wusste um wen es sich dabei handeln musste. Es schien als würde die Gestalt ihn boshaft angrinsen, doch Tarrior merkte selbst wie lächerlich das war, denn er konnte sie im Zwielicht des Vollmondes kaum wahrnehmen, außerdem hatte er wegen des Mantels sowieso noch nie das Gesicht, des Wesens unter dem Mantel gesehen. „Ihr hattet den klaren Auftrag den Elfen zu töten, ganz davon zu schweigen ihn nicht entkommen zu lassen. Doch habt ihn leben lassen und dazu noch gehen lassen. Meister Meradanz war sehr erzürnt darüber und wir mussten auch noch eingreifen. Der Meister lässt euch ausrichten, dass ihr immer noch in seinen Diensten steht. Beim nächsten Mal wird er die Konsequenz ziehen hat er gesagt. Wir sind jedoch noch aus einem anderen Grund hier. Wir übermitteln euch neue Nachrichten. Meister Meradanz wünscht das ihr die Nekromanten verhört und einen Bericht anbei den Notizen liefert. Zu eurer Zufriedenheit sollte die Nachricht sein, dass der Meister wünscht, dass ihr sodann nach Vvardenfell zurückkehrt zusammen mit dem Hammer und den Unterlagen und Notizen der Ayleiden, sowie eurem Bericht. Zuvor sollt ihr natürlich auch noch diese jämmerlichen Totenbeschwörer loswerden“: erklärte er mit seiner seltsamen Stimme. Noch bevor Tarrior widersprechen oder irgendwelche Fragen stellen konnte, war der Graumantel bereits verschwunden. Er vernahm nur nochmals die Stimme des Mantelträgers, die von überall her zu kommen schien. „In Bruma wartet eure Rückfahrkarte. Meister Meradanz will mehr über die Experimente wissen. Kümmert euch um das was euch aufgetragen worden ist. Und diesmal keine Abweichungen!“ Dann wurde es still. Im selben Augenblick wandte er sich den beiden gefesselten Robenträgern zu. "Keine Spielchen mehr. Ich will endlich wissen was ihr in der Ruine erforscht habt und vorallem was daran so interessant wäre, das es meinen Auftraggeber interessiert hat. Sprecht": verlangte er. Zuerst weigerten sich die beiden, obwohl der Majordomus eher bereit schien etwas zu sagen. Nach endloslangem gut Zureden hatte der Dunmer endgültig genug und holte wieder den kleinen Chitin-Dolch hervor. Dann wirkte er einen einfachen Stillezauber auf die Beiden um ihre Schmerzensschreie zu unterdrücken, schließlich war er diesmal nicht in einer einsamen Höhle und es bestand die rege Gefahr das jemand etwas hören würde. Nach ein-einhalb stündiger Prozedur hatte er dann die nötigen Informationen zusammen. Dann begann er seinen Bericht zu schreiben. Er hatte erfahren das die Nekromanten auf einige alte Unterlagen gestoßen waren, die auf Hrotanda Vale und vergangene Experimente mit dem Tod und der Unsterblichkeit hingewiesen hatten.
Daraufhin war eine Expedition gestartet worden, die dann in der Ruine einen Stützpunkt augeschlagen und mit Ausgrabungen begonnen hatten. Dabei hatten sie dann schnell einige alte Bücher und Schriften, aber vorallem das Buch "Segen der Ewigkeit" gefunden, welches ein Buch mit Ritualen, magischen Formeln und Forschungsergebnissen war. Es versprach die Unsterblichkeit oder zumindest eine unglaubliche Lebensverlängerung und Stärkung der eigenen Kräfte mit Hilfe von Magie. Da die angewandte Energie zu Großteilen auf Nekromantie baute, da sie größtenteils auf die Verwendung von Seelen und der Energie von Gebeinen zielte, war das Interesse der Magier geweckt worden. Die Gebeine sollten in Energie gewandelt und mit hunderten von Seelen verknüpft werden um die nötige Stärke zu erlangen der so entstandene Zauber sollte dann auf die betreffende Person gewirkt werden. Die Energien des Todes sollten dann den Körper durchfließen und das Leben des Betreffenden stark verlängern und dessen körperliche und geistige Kräfte stark vergrößern. Getrieben von der Gier nach Wissen und den ayleidischen Artefakten, die zur Durchführung der Rituale genutzt wurden, hatten sie dann die tiefen Hallen, die zuvor (absichtlich) verschüttet waren, freigelegt, die Fallen und Tore überwunden und dann die Halle der Zeremonien eine direkt aus dem Stein gehauene Halle tief unter der Erde erreicht. Mittlerweile hatten sie in Erfahrung gebracht das einige Ayleiden Bedenken um die Sicherheit der Experimente hatten und eine Schutzmaßnahme ergriffen. Sie hatten demnach einen Talisman geschaffen, der Name Geistkerker, der die Fähigkeit hatte Seelen zu fangen und zu vernichten und somit eingesetzt werden konnte, falls etwas schief gehen würde. Sie hatten den Talisman, einen Kristall wie ich später feststellte, in ein Schwert eingesetzt um es an die Ruine zu binden. Nachdem ich die magische Energie des Schwertes untersucht hatte, fiel mir ein Zauber auf, der es untragbar schwer werden ließ sobald es sich dem Ausgang der Ruine näherte. Somit wäre der Stein stets in der Nähe dessen gegen den es geschaffen worden war. Ich war dabei als die Nekromanten dann die Truhe mit dem Buch "Grund zur Gnade" fanden, in dem wie ich feststellen musste alle Bedenken mit genauer Erläuterung und wissenschaftlichem Hintergrund geschildert waren und eindeutig gegen eine Fortführung der Experimente waren. Ein altes ayleidisches Tagebuch das ich ebenfalls sicherstellen und notdürftig übersetzen konnte, schilderte die Folgen des Experiments. Hätte der Anführer der Nekromanten es ebenfalls übersetzt als er es gefunden hatte, wäre mir einiger Ärger erspart geblieben. Jedoch übersetzte ich es auch nicht gleich, weshalb mit nicht ganz kalr gewesen war worauf ich mich euret wegen eingelassen hatte. Der Verfasser hatte geschrieben das Experiment wie erarbeitet durchgeführt worden war und wie die Male zuvor der Aufbau der Magie wunderbar funktioniert hatte. Es sollte der abschließende Test mit Anwendung sein. Der zweitmächtigste Mann der damaligen Ayleiden dort hatte sich bereit erklärt es zu tun. Die Energien waren auf ihn gewirkt worden, jedoch war die Energie viel zu groß um von dessen Körper einfach aufgenommen zu werden. Weiterhin gerieten wie in "Grund zur Gnade" befürchtet die Energien und Seelen außer Kontrolle und verschlagen den Elfen schlussendlich. Der Körper soll sich binnen weniger Sekunde aufgelöst haben. Die Seelen jedoch hatten einen Punkt gehabt sich zu vereinigen und bildeten aus den unterschiedlichen Persönlichkeiten der hunderten Seelen ein Wesen. In der Luft schwebende Knochen gekleidet in eine Rüstung aus Schatten doch so stark wie Ebenerz, volkommen Schwarz das ganze eingehüllt von einem grünen Schimmer der diesen Untoten wie eine Art Schild umgab und unheimlich leuchten ließ. Der Kopf geziert von einer Helmkrone aus dem gleichen Material wie die Rüstung. Haare und Augen wurden von mächtigen grün emporsteigenden Flammen gebildet. Ein alptraumhaftes Wesen und dazu unglaublich mächtig. Kruz nach seinem Erscheinen habe es dann einen Großteil der Ayleidischen Magier getötet und ihre Seelen, deren Leben und ihr Magicka in sich aufgenommen und war mit jedem Tod noch mächtiger geworden. Die Magier kamen nicht dazu den Talisman rechtzeitig einzusetzen schafften es jedoch das Wesen in eine Kammer zu bannen und einzuschließen. Dann versiegelten sie diese verschütteten sie und verschlossen auch die Halle und die unteren Ebenen. Nur ein Jahr später wurde die Siedlung aufgegeben, den Talisman hatte man für den Fall der Fälle zurückgelassen. Ich war ebenso dabei als die Nekromanten die Kammer erneut öffneten. Eine kurze Schilderung der Ereignisse folgt. Der Zauber des Talismans den ich dann auf dieses Monstrum warf zerstörte der Bindung der Energien aus denen es einst geschaffen worden war und fing die sich gebildete "Seele" des Wesens falls man dies so nennen kann, scheinbar haben die Ayleiden Geistkerker wie eine Art Seelenstein mit besonderen magischen Eigenschaften geschaffen. Der Untote löste sich mit einer gewaltigen Druckwelle daraufhin auf. Soweit zu den Geschehnissen um Hrotanda Vale und meinem Bericht über die Experimente der Ayleiden bzw. Nekromanten. Alle gefundenen Unterlagen habe ich sichergestellt, jedoch scheinen die für die Anwendung der Rituale nötigen Artefakte unwiderbringlich zerstört worden zu sein.
gez. Muthzera Hlaluu Tarrior Gildres
Nachdem er den letzten Punkt hinter das letzte Wort des Berichtes gesetzt hatte seufzte er und holte tief Luft. Die Kerze auf dem Tisch war herunter gebrannt und ging im selben Moment aus, als der Dunmer sie anblickte. Dann merkte er, dass die Sonne bereits hinter dem Horizont hervor kroch und erste Boten des Tages über Chorrol hinweg sandte. Nachdenklich lehnte er sich auf dem Stuhl zurück und massierte kurz mit seinen Händen, die Augen, dann wandte er seinen Blick wieder den Gegenständen auf dem Tisch zu. Langsam tasteten seine Augen sich über die Mitrbingsel aus der Ruine und seinen Bericht. Einen kurzen Moment blieben sie auf Geistkerker ruhen, der Kristall schimmerte schon die ganze Zeit leicht grünlich und er fühlte regelrecht die Stärke der uralten Seele des Untoten und den hunderten von Seelen aus denen diese bestand. Immer wieder dachte er angestrengt nach, warum Behram diese Dinge in seinen Besitz bringen wollte. Schließlich soll der Telvanni ja nach eigener Aussage Dwemer-Forscher und als eine Korifee auf diesem Gebiet gelten, da passten ayleidische Artefakte irgendwie nicht ins Bild. Den Hammer hatte er ja noch verstanden, handelte es sich dabei ja um ein Dwemer-Artefakt von unschätzbarem Wert, aber wirklich irgendwie wollten ihm diese Ayleidensachen nicht so ganz in den Kopf gehen. "Was will er bloß damit?": fragte er sich immer wieder aber erst nachdem er sich dreimal eingeredet hatte, das er keine Antwort finden würde, gab er es auf die Gedankengänge dieser verrückten Magier in ihren Pilztürmen verstehen zu wollen. Schließlich war ein Hlaluu und die hatten ein praktischeres Denken, zumindest eines das sich auf die Wesentlichen Dinge im Leben konzentrierte Macht, Reichtum und Wohlstand und wie man diese Dinge ohne großen Aufwand erreichen konnte.
Ein Schmerzensschrei ließ ihn aus seinen Gedanken auffahren. Er hatte vergessen die Stillezauber zu erneuern und jetzt fiel ihm auch wieder ein, das er sowieso noch eine Möglichkeit finden musste die Nekromanten los zu werden und den Kopf des unglückseligen Elfen, den er in den Tod geschickt hatte. Er hätte ihn ja begleitet, doch sicher wären sie dann jetzt beiden Tod oder Tirian wäre eine Geisel. Behram hätte nicht zugelassen das jemand etwas über ihn ausplaudern konnte. Inständig hoffte der Dunmer, das der Altmer nicht so schlimm hatte leiden müssen, bevor die beiden Graumäntel ihn enthauptet hatten. Warum er das hoffte wusste er selbst nicht, aber trotzdem tat er es und tat es danach als Folge des Kampfes gegen den Untoten ab, aufgrund der schlimmen Erlebnisse jetzt mit allem und jedem Mitleid zu empfinden. Er schaute noch eine Weile auf Geistkerker und drehte den Talisman noch ein paar Mal in der Hand, bevor er eine Entscheidung traf, er wollte nicht noch mehr Leute im Auftrag des Hexers aus Morrowind töten, abgesehen davon hätte Tirian ihm das Übel genommen. Schließlich wären die Totenbeschwörer ihrerseits tot aufgetaucht dann brauchte der Junge nur noch eins und eins zusammen zu zählen. Schließlich war Tarrior der letzte mit denen sie zusammen gewesen waren. Er schüttelte den Kopf. "Ich bin gnädig ihr werdet nicht sterben. Ihr habt sicherlich den Herren im grauen Mantel und den Kopf des Altmers bemerkt. Ich werde euch an die Magiergilde ausliefern und ihr werdet absolut kein Wort über mich oder irgendetwas das gesagt wurde verlieren. Von mir aus erzählt den Magier dann was ihr wollt über euch eure Pläne, euren Meister oder über was Nekromanten normalerweise von der Gilde befragt werden. Weshalb ich mir so sicher bin, das ihr nichts sagen werdet? Ganz einfach! Die Graumäntel haben unglaublicher weise ihre Augen und Ohren überall. Sie werden zufrieden damit sein wenn ihr nichts sagt und ihr werdet leben. Solltet ihr jedoch nur das kleinste Wort darüber erwähnen was verboten ist, dann wird es ihnen eine Freude sein euch zu töten. Also habt ihr verstanden und werdet ihr euch beugen oder soll ich euch gleich töten und uns Arbeit ersparen": sprach er mit den beiden Nekromanten. Die nickten nur resignierend.
"Gut dann wäre das geklärt": stellte er fest und legte den Nekromanten magische Handschellen an. Dann wickelte er die Gegenstände vor sich auf dem Tisch in ein Tuch und verschnürrtes es zu einem Päckchen. Schlussendlich wickelte er den Kopf des Altmers in die blutverschmierte Bettdeckte und warf sie aus dem Fenster. Immernoch war die Sonne nicht aufgegangen, also schlich er sich schnell aus der Herberge. Der Schankraum war still und verlassen die Khajit nirgends zu sehen. Außerdem aufgrund seiner Allergie hätte er sie schon fünf Meter weit gerochen. Unter dem Fenster seines Zimmers schnappte Tarrior sich das Bümdel und schlich zum Nordtor. Es war kühl, vorallem wenn man wie er nur ein Nachthemd trug und nun am ganzen Körper zitterte. Zu seinem Glück machten die Stadtwachen gerade Ablösung und das Tor war einige Augenblicke unbewacht. Schnell rannte er hinaus stapfte mit nackten Füßen durch den Schnee tiefer in den Wald und legte das Bündel nieder, als er eine Stelle mit einem einfachen Feuerzauber freigemacht und getrocknet hatte. Ein kurzer Feuerball später brannte das Bündel auch schon. Das magische brannte kontrolliert und schlug nicht zu hoch und war somit kaum zu sehen, doch dafür die Hitze in jedem Fall dermaßen intensiver. Der Schädel würde restlos verbrennen. Als sich der Dunmer sicher war, dass das Feuer nicht einfach mehr ausgehen konnte ging er zurück zur Stadt. Leider standen jetzt Wachen vor den Toren und ein Dunmer nur mit einem Nachthemd bekleidet, war nicht gerade unauffällig. Da stand er nun und wartete in erbärmlicher Kälte mit dem blanken Füßen im Schnee und hoffte das die Wachen sich bald wieder ablösen würden, bevor er sich noch eine Erkältung zuzog oder einfach einfror.
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Chorrol, "Eiche und Wanderstab"
Lang war der Weg gewesen bis nach Chorrol und - für Elendils Geschmack - glücklicherweise ereignislos. Er hatte nämlich keine Lust, seine mentalen Kräfte damit zu verbrauchen Banditen mit Feuerbällen zu grillen oder ähnliches. Banditen wussten im Allgemeinen einen ordentlichen Feuerball oder Feuersturm nicht mal zu schätzen. Und sollten sie einen abtrünnigen Magier unter sich haben, so würde der höchstens - sofern er das unwahrscheinliche Glück zu überleben hatte - versuchen, seine, Elendils, kunstvolle Zauber nachzuahmen. Und der Altmer hasste Plagiatoren.
Und so war er - müde und staubig - endlich in Chorrol angekommen und mietete sich zuerst in der Herberge "Eiche und Wanderstab" ein, wo er sich mittels eines großen Zubers erstmal ein anständiges Bad zubereiten ließ, danach einige Stunden schlief und schließlich nach unten ging, wo er sich an einen der hinteren Tische setzte und etwa zu essen bestellte.
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Cyrodiil, Chorrol, Umland/ Eiche und Krummstab
Gute dreizig Minuten stand Tarrior nun schon im Schnee, seine Füße mussten schon ganz blau sein, was bei der aschefarbenen Haut eines Dunmer schon etwas zu sagen hatte. Erkältet würde er sich ganz sicherlich haben. Würde er erstmal wieder ins warme kommen und sich aufwärmen können, dann würde ihm sicher die Nase laufen. Derzeit aber war diese wie der Rest des Dunmers eingefroren. "Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Ich hätte das Ding einem der Gäste in der Herberge unterschieben sollen": dachte er nach um sich von dem Zittern das langsam seinen ganzen Körper erfasst hatte abzulenken. Er hätte einen Feuerschild gewirkt, jedoch hatte er schon bei den beiden einfachen Feuerzaubern vorhin bereits gemerkt, wie diese an seinen Kräften gezehrt hatten. Der Kampf in der Ruine und das Wirken des Zuabers des Steines hatte ihn viel mehr seiner magischen Kräfte gekostet, als er bisher angenommen hatte. Der Zauber würde ihn vielleicht beim Wirken in Ohnmacht fallen lassen. Und das letzte was er brauchte war hier in der Kälte in Ohnmacht zu fallen. Als lebendige Eisskulptur wollte er nicht unbedingt enden. Das schienen endlich auch die Wachen begriffen zu haben. Zu seinem glück kam die langersehnte Ablösung und Tarrior beeilte sich um dazwischen noch durch das Tor schlüpfen zu können. "Soweit so gut! Dachte er als er auf der anderen Seite hinter ein paar Fässern an der Mauer in Deckung ging. Mittlerweile stand die Sonne leicht am Himmel der Großteil der Stadt würde wohl noch schlafen, jedoch hörte der Dunmer das sich bereits Leben regte, außerdem wäre er bei der Helligkeit leicht auszumachen, er musste eine Möglichkeit finden ins Eiche und Krummstab zurück zukehren, ohne misstrauisch angeguckt zu werden.
Doch dann sah er es eine Frau hatte gerade ein Fenster ihres Hauses geöffnet. Auf dem Fensterbrett lagen eine Hose und ein Hemd. Über Art und Verarbeitung konnte der Dunmer auf diese Entfernung nichts sagen, aber das wäre seine Chance unbemerkt durch die Stadt zu kommen. Schnell war er zu dem Fenster geschlichen und in einem Moment als die Frau gerade nicht hin sah, schnappte er sich die Kleidung verschwand wieder in seinem Versteck und konnte eine volkommen aufgelöste Frau sehen, die die Wachen rief. Bei genauerer Betrachtung hatte sich die Kleidung, nur als sehr einfache aus Leinen entpuppt. Bequem aber halt nichts besonderes, denn geschweige wertvolles. "Das die Frau deswegen so einen Aufstand veranstaltet ist ja unfassbar": dachte Tarrior entnervt, als er weit um das Haus herumschleichen musste, damit ihn die Frau und die gerufenen Wache nicht bemerken würden. Die Frau würde ihre Kleidung vermutlich wieder erkennen, wenn sie diese sah. Als er einige Häuser weiter hinter der Kriegergilde hervor zurück auf die Straße trat, machte er sich auch schon schnellstens zurück auf dem Weg zum Eiche und Krummstab. Ganz leise ging er hinein. Auf dem Tisch stand ein leerer Teller scheinbar war schon jemand aufgestanden und hatte Hunger verspürt. Zu seinem Glück werkelte Talasma die Wirtin gerade in der Küche und bemerkte ihn somit nicht. Schnell schlich er hoch um sich nervigen Fragen und einem Niesanfall aufgrund der vielen Katzenhaare zu entziehen. Da er jetzt sowieso keinesfalls mehr ein Auge zu tun würde zog er seine normalen Kleider an und verstaute die gestohlenen Sachen, ebenso in seinem Gepäck, wie das Bündel mit den Ayleiden-Souverniers. Doch dabei fiel etwas aus der Hemdtasche. Ein einfaches Amulett aus Silber. Ein leichtes Muster war eingraviert worden und geziert wurde es von einem Stück zurechtgeschliffenes Ebenerz, welches von wahrhaft winzigen Smaragden umringt wurde. Mit einem Schulterzucken steckte er es sich in die Tasche seines eigenen Hemdes hieß den beiden Nekromanten ihm zu folgen und ging wieder nach unten, diesmal aber so, dass die Kajhit ihn hören würde. "Guten Morgen der Herr, wünscht ihr schon etwas zu essen": fragte die Katze freundlich. Tarrior der jetzt langsam merkte das sein Magen in den Kniekehlen hing stimmte zu. "Ich werde gleich wieder da sein. Ich muss nur diese beiden Männer hier zur Magiergilde schaffen. Sorgt bitte dafür das das Essen bereits auf dem Tisch steht wenn ich wieder da bin": sagte er.
Talasma war bleich geworden, als er die beiden Männer in den dunklen Roben der Totenbeschwörer gesehen hatte, hatte sich jedoch schlagartig beruhigt als sie die Fesseln der Männer erkannt hatte. Dann verschwand sie schnell in der Küche um ein Frühstück vorzbereiten. Schnell war auch das Problem mit den beiden Schwarzmagiern erledigt. Zwar waren gleich alle Magier des Gildenhauses in Chorrol herbeigestürmt und hatten mit bereitgehaltener Zerstörungsmagie Aufstellung um die drei Männer bezogen, aber nachdem Tarrior die Sache aufgeklärt hatte, wurden die beiden Männer schnell entfernt und er konnte sich mit Worten des Dankes und einigen güldenen Münzen in der Tasche zurück zur Herberge machen. Dort angekommen stand das Essen schon bereit. "Talasma, ich denke Tirian und Joran werden auch bald austehen, würdest du ihnen auch noch ein Fürhstück machen": bat er sie. Die Kajhit sah ihn verwirrt an. "Herr der Kaiserliche, dieser Joran Veran ist bereits aufgebrochen, bevor ihr aufgstanden seit": sagte sie und deutete auf den Teller der ihm schon zuvor aufgefallen war. "Vemrutlich war er gegangen als ich draußen noch im Wald stand": dachte er und bekam eine Gänsehaut, als er an die beißende Kälte draußen dachte. "Bevor ich es vergesse. Der Mann hat euch eine Nachricht hinterlassen": sagte sie noch und legte ein zusammen gefaltetes Papier neben ihn auf den Tisch.
"Wisst ihr wann Naasira sonst auzustehen pflegt? Ich hatte gehofft ich könne mit ihr zusammen frühstücken": fragte er. Jetzt schaute ihn die Katze volkommen perplex an. "Wii .. sst ihr es denn noch nicht": fragte sie er konnte nur mit dem Kopf schütteln. "Die nette Bretonin ist aus ihrem Haus, das sie sich hier in Chorrol gekauft hatte, ENTFÜHRT worden. Ich hatte gedacht der Nord hätte es auch bereits gesagt, als er hier war": erklärte er sie vollkommen aufgelöst. "Was wie? Entführt!!! Naasira entführt! Thor !": dachte er verwirrt. "NAASIRA IST ENTFÜHRT WORDEN! UND THORR WAR HIER": sagte, besser schrie er fast, entsetzt. "Ja er hat gesagt er würde die Sache untersuchen. Ich mache mir furchtbare Sorgen. Der Nord war hier als ihr gerade mit dem Kaiserlichen und eurem Freund unterwegs wart. Ich dachte ihr hättet miteinander geredet oder euch getroffen": sagte. Tarrior war bestürzt. "Naasira ist entführt worden. Die arme Frau entführt worden. Welcher verdammte Bandit entführt eine junge wehrlose Frau aus einer Stadt?": fragt er sich und wollte garnicht an die schrecklichen Dinge denken, die man ihr antun könnten falls kein Lösegeld gezahlt werden würde und wie sie sich sonst für ihre Mühe selbst entschädigen. Ihm schauderte es. Lange Zeit saß er da kaute nachdenklich an einem Apfel als eine ihm nur allzu vertraute, aber lange nicht mehr gesehene Gestalt ins Auge fiel, die gerade die Treppen hinunter kam. "Der Alchemist aus Bruma. Dieser Elendil": dachte er und hinter seiner Stirn begann es zu arbeiten. Er musste eine Entscheidung treffen und vielleicht konnte ihm der Elf dabei helfen. Der Altmer hatte sich an einen der Tische gesetzt und wollte etwas bestellen. Talasma überging ihren kurzen Moment ihren Gefühlsausbruch und war jetzt wieder Wirtin durch und durch und war schnell bei dem neuen Gast, der sich scheinbar auch hier eingemietet hatte. Langsam ging Tarrior zu dem Altmer hinüber. "Guten Morgen Herr Sunlight. Vielleicht kennt ihr mich noch. Wir sahen uns damals in Bruma. Um ihre durchaus wertvolle Zeit nicht zu vergeuden, da ich auch selbst kaum welche habe, möchte ich gleich zum Punkt kommen. Da ihr wohl nach Aussage meines Freundes Thorr einer der besten Alchemisten Cyrodiils seit, wende ich mich mit dieser Frage an euch. "Ich habe Geschichten über einen Trank des Vergessens gehört, der der betreffenden Person abhängig von der Dosierung das Gedächtnis rauben soll. Wisst ihr vielleicht ob es so einen Trank gibt und wo man ihn denn erstehen oder wie man ihn herstellen könnte?": fragte er ihn so höflich wie möglich, da er diesem Altmer die Arroganz wie bei vielen seiner Artgenossen schon weitem aus dem Gesicht lesen konnte. "Es ist sehr wichtig. Aber da wäre wenn es eure geschätzte Zeit nicht überfordert noch etwas. Kennt ihr zufällig einen Trank, der eine Kajhithaarallergie kurriert?": fügte er nach einem Zögern noch hinzu. Dann wartete er auf die Antwort des Altmers der ihn scheinbar entnervt musterte. Derweil drehte Tarrior unbewusst das kleine Stück Papier mit Jorans Nachricht in der Hand.
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Chorrol, "Eiche und Wanderstab"
Äh was? Konnte ein anständiger friedliebender Magier hier nicht mal mehr in Ruhe frühstücken ohne von jedermann angesprochen zu werden. Vielleicht sollte er demnächst mal irgendwelche undurchdringlichen Barrieren um sich herum wirken. Solcherart am besten, dass sie auch keinerlei Gespräch zuließen. Und wieder mal ein Dunmer. Diese Rasse schien er in der letzten Zeit besonders anzuziehen? Hatte der diesen Dunmer wahrhaftig schon mal getroffen? Irgendwie sahen diese dunkelhäutigen Elfen alle gleich aus. Wie aus Asche geboren nämlich. Wie auch immer, wieder mal wollte einer offenbar Tränke haben. Sah er aus wie ein wandelnder Vertreter der Alchemie oder was? Und Thorr? Wer bei Akatosh war ... ach ja, diese verrückte Nord, der ihn immer wie seinen besten Freund behandelt und ihm noch dazu teure Geschenke vermacht hatte.
Allerdings war der spezielle Tränkewunsch dieses Herrn Tarrior ... Tarrior ... irgendwas (er konnte sich einfach keine Namen merken) doch mal etwas interessanter als die üblichen Wünsche nach Heil- und Schutztränken. "Katzenhaarallergie?", murmelte er vor sich hin. "Gegen Katzen hilft gar nichts. Die sind eine Gabe von Mehrunes Dagon persönlich, um diese Dimension hier zu quälen und alle anständigen Zweibeiner dazu", murmelte er weiter völlig abwesend, da er an die Katastrophentrickserin J'Shivrizza dachte. "Nicht mal ein Erdbeben würde gegen die helfen!", sprach er weiter selbstvergessen. Dabei grübelte er weiter: eine Allergie war eine Krankheit. Leider aber nicht ganz so einfach, also würde ein normaler "Krankheiten heilen"-Trank gar nichts helfen. Was eigentlich witzig war, befreite dieser einen doch sogar von der Vampirkrankheit. Nur gegen Khajiit half offenbar wirklich nichts. Was seine Theorie mit dem Erdbeben bestärkte.
Er sah nun endgültig auf und musterte sein Gegenüber fast freundlich. Freute er sich doch innerlich, dass er nicht der einzige war, der unter diesen Fellkatastrophen zu leiden hatte. "Es tut mir leid", sprach er dann. "Gegen diese Allergie hilft leider nichts außer einem riesigen Bogen um die felligen Elsweyr-Abkömmlinge zu machen.
Aber was war das mit dem Trank der Vergessenheit? Wieviel von seinem Gedächtnis soll das Opfer denn verlieren? Soll er wenigstens noch seinen Namen und sein Alter wissen oder zu einem lallenden Trottel werden, der auf dem Stand eines Säuglings ist? Das zu wissen, wäre für die Trankzubereitung wichtig". Abwartend sah er den immer noch stehenden Dunmer an. "Setzt Euch, kostet auch nicht mehr", meinte er dann unerwartet großzügig.
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Der Altmer schaute ihn noch eine Weile an und schien zu überlegen. Worüber der Altmer nachdachte wusste Tarrior nicht, dann mrumelte dieser auch noch vor sich hin. Dann schien es so als würde er einen Gedankensprung machen, wie das runzeln seiner Stirn verriet. "Katzenhaarallergie? Gegen Katzen hilft gar nichts. Die sind eine Gabe von Mehrunes Dagon persönlich, um diese Dimension hier zu quälen und alle anständigen Zweibeiner dazu. Nicht mal ein Erdbeben würde gegen die helfen!": murmelte der Altmer vor sich hin, während er anscheinend über eine Lösung für seine Allergie grübelte. Für Tarrior war es ganz offensichltich, dieser Altmer mochte wirklich keine Kahjiit, wenn er zurück dachte war es schon fast lächerlich das er den Altmer damals nach einen Kahjitt-Sklaven gefragt hatte, als er eindeutig das Fell im Haus des Alchemisten gerochen hatte. "Oder vielleicht hängt seine Abneigung gegen die Tierrasse aus dem Süden ja in gewissen persönlichen Erfahrungen mit eben jenen": dachte er. Mittlerweile schien der Altmer mit seinen Gedanken zum Abschluss gekommen zu sein, das Runzeln hatte einem freundlichen Lächeln Platz gemacht, das der Dunmer seinem Gegenüber nicht in hundert Jahren zugetraut hätte. "Es tut mir leid. Gegen diese Allergie hilft leider nichts außer einem riesigen Bogen um die felligen Elsweyr-Abkömmlinge zu machen": erklärte er und der Dunmer konnte nur innerlich seufzen. "Scheinbar werde ich das wohl nie loswerden": dachte er resignierend als der Altmer wieder nachzudenken begann.
Die Augen seines Gegenübers glitten über sein Gesicht den Tisch, aber schienen an keinem Punkt wirklich zu haften. "Aber was war das mit dem Trank der Vergessenheit? Wieviel von seinem Gedächtnis soll das Opfer denn verlieren? Soll er wenigstens noch seinen Namen und sein Alter wissen oder zu einem lallenden Trottel werden, der auf dem Stand eines Säuglings ist? Das zu wissen, wäre für die Trankzubereitung wichtig": fragte er dann. "Äh nunja er müssten nur einige Tage sein, die der Betroffene, besser gesagt die Betroffenen vergessen müssten. Es sind zwei. Sie müssen genug vergessen, das ich ihnen einreden kann, das etwas anderes passiert sei, als es eigentlich der Fall war. Es ist wirklich wichtig. Sagen wir es geht um Leben und Tod": erklärte er den Plan den er sich nur Minuten zuvor auf die Schnelle zurecht gelegt hatte. Zum Glück hatte er damals als er noch regelmäßig in Morrowind die Magiergilde besucht hatte, aufmerksam zugehört und somit Gerüchte über einen solchen Trank gehört. Wieder schaute er in dem Altmer in die Augen, hoffend darauf das er die Gerüchte bestätigen konnte. Wenn nicht dann musste er eine andere Lösung finden.
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Chorrol, "Eiche und Wanderstab"
Nur zwei Tage sollten die Opfer vergessen? Das würde unter diesen Umständen ein leichter Trank sein müssen. Elendil fragte nicht weiter nach, warum die Leute etwas vergessen und warum sein Gegenüber ihnen etwas einreden wollte. Fast alle Leute hatten irgendwelche zweifelhaften Motive, die sich im Allgemeinen um drei Dinge drehten: Geld, Sex, Macht. Irgendwas davon war es immer. Es empörte ihn nicht mal, da die zweibeinige Rasse ihm eigentlich restlos gleichgültig war. Ein Kunde wollte einen speziellen Trank und konnte ihn haben, wenn der Preis stimmte. Er fragte nicht mal, woher dieser Dunmer über die Existenz eines solchen Trankes Bescheid wusste. Wer besondere Bestellungen hatte, wusste immer um diese Dinge.
"In Ordnung, Ihr bekommt einen solchen Trank und ich bekomme dann 80 Septime", antwortete der Alchemist dann. "Die 80 Septime deshalb, weil es kein gewöhnlicher Trank ist. Und nur 80 Septime, weil für zwei Tage ein leichter Trank ausreicht", erläuterte er weiter und fügte dann hinzu: "Wartet eben, ich werden den Trank oben brauen und ihn Euch bringen". Ohne eine weitere Antwort abzuwarten, stand der Altmer auf und schritt die Treppe hinauf in sein Zimmer, wo er sein Alchemieset, welches er immer und überall mit sich führte, vorsichtig auspackte und dann einen kleinen Lederbeutel, welcher unter seiner Robe verborgen war, hervorzog. Er öffnete ihn und musterte den Inhalt.
"Ja, hmm, müsste gehen. Zeit, mal wieder neue Vorräte anzulegen. Für diesmal reicht es noch", murmelte er leise vor sich hin. Elendil führte gern Selbstgespräche, da er der Meinung war dann und nur dann einen adäquaten Gesprächspartner zu haben.
Er nahm Fenchelsamen und den Hut des Steinpilzes, um der Intelligenz der Opfer Schaden zuzufügen und zerstieß diese getrockneten Ingredienzien im Mörser zu feinem Staub. Fügte dann etwas Alkohl in die Retorte und eine bereits zermahlene Pflanze, die er in Sumerset Isle gesammelt und getrocknet aufbewahrt hatte. Diese würde für Gedächtnisverlust und dauerhafte Intelligenzschädigung sorgen. Dieser Flüssigkeit fügte er sodann den Staub der zermahlenen Samen und des Pilzes hinzu und ließ es kurz aufköcheln und danach langsam in ein Gefäß abtropfen. Als der gesamte Trank sich in der Flasche befand, schwenkte Elendil diese dreimal gegen den Uhrzeigersinn und fügte eine halbe Drehung mit dem Uhrzeigersinn hinzu. Dann verkorkte er die Flasche sorgfältig.
Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass die Sonne fröhlich weitergewandert und somit doch einige Zeit vergangen war. Nun ja, der Kunde wollte den Trank und konnte nicht damit rechnen, dass ein Alchemist so etwas auf Verdacht mit sich rumschleppte. Mit sich selbst zufrieden begab er sich wieder in den Gastraum und stellte dem Dunmer die kleine Flasche mit dem goldschimmernden Inhalt vor die Nase.
"Ich bekomme nun 80 Septime und Ihr gebt jedem der beiden Leute die Hälfte des Trankes. Am besten mischt Ihr ihn unaufällig unter irgendein alkoholisches Gebräu. Er wird trotzdem wirken, die Personen jedoch keinen Verdacht schöpfen!", erläuterte er selbstzufrieden und wartete auf seine Bezahlung.
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Interessiert starrte Tarrior auf die goldene Flüssigkeit die in dem Fläschchen umherschwappte. Für das kleine bisschen Trank hatte der Alchemist recht lange gebraucht, doch das machte ihm nichts aus. Schließlich hatte er nicht einmal damit gerechnet das der Altmer überhaupt etwas über diese Art Tränke wusste. "Ich bekomme nun 80 Septime und Ihr gebt jedem der beiden Leute die Hälfte des Trankes. Am besten mischt Ihr ihn unaufällig unter irgendein alkoholisches Gebräu. Er wird trotzdem wirken, die Personen jedoch keinen Verdacht schöpfen!": sagte er dann und verlangte seine Bezahlung. Tarrior ließ das kleine Ledersäckchen das er von der Magiergilde als Belohnung für die Nekromanten bekommen hatte in die Hand des Alchemisten fallen. Er wusste das vermutlich mehr drinne sein würde, als bloß die achtzig Septime die er dem Altmer schuldete. Aber das war ihm egal. Jetzt da er den Trank in Händen hielt, begann er seinen Plan weiter zu entwickeln. "Jetzt benötige ich nur noch einen exorbitant starken Schlafzauber. Tirian wird sich damit sicher auskennen": dachte er. "Vielen Dank werter Alchemist. Ich hatte jedoch eine andere Art geplant den Personen den Trank zu verabreichen. Eine vielleicht nicht so diskrete Variante, aber ich glaube die Personen trinken nicht, zumindest glaube ich das denn geschweige das ich sie jemals essen gesehen habe. Dennoch vielen Dank. Ihr habt mir sehr geholfen": sagte er und verabschiedete sich und ging zu Talasma an der Theke. Mittlerweile kaum auch Tirian mit dicken Augenringen die Treppe hinunter. "Guten Morgen": rief er und kam hinüber.
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Cyrodiil, Schiff; Hammerfell, Haus eines Heilers; Gefängnis
Als Tarik aufwachte fühlte er sich seltsam. Kaum Kraft und sein Körper schmerzte.”Wo bin ich?”, fragte er sich.”Was ist als letztes geschehen?”, jedoch vermochte der Kaiserliche sich an nichts zu erinnern. Er versuchte sich aufzurichten, jedoch wurde dieser Versuch von heftigen Schmerzen vereitelt. Tarik stieß einen Seufzer aus und ließ sich wieder in sein Bett fallen. Dann umfing ihn wieder Dunkelheit.
Als Tarik die Augen aufschlug hatte er keine Ahnung wo er war, merkte aber schnell das eine Person neben seinem Bett saß.”Wer sind sie?”, fragte er. Die Person erschrak, fasste sich aber wieder schnell.”Ich bin Tiberius Matius. Kaiserlicher Händler und Kapitän. Ich bin zuständig für Waren- und Personentransporte”, antwortete Tiberius. Nach kurzem Schweigen sprach dieser weiter:”Ich habe dich auf dem Taucherfelsen gefunden. Du hattest Fieber und warst verletzt. Dann habe ich dich in die Kaiserstadt gebracht. Dort wurdest du von einem Geist nachts heimgesucht. Dann habe ich dich nach Skingrad gebracht. Dort wurdest du von einem Assassinen der Dunklen Bruderschaft angegriffen. Jetzt befindest du dich auf dem Weg nach Stros M’Kai. Wir sind vor einer Stunde aufgebrochen. Kannst du mir erklären warum du zweimal angegriffen wurdest?”, sagte Tiberius mit einem fragenden Blick. Tarik seufzte.”Nun, gut. Bestellen sie die Ranghöchste Wache hier her und einen Schreiber. Ich will ihnen alles erzählen. Ich will auch für das was ich getan habe bestraft werden. Mein Geld ist ja noch da” antwortete Tarik. Als alle anwesend waren, begann Tarik seine Geschichte zu erzählen, alles von Anfang an. Die Anwesenden machten erstaunte Gesichter bei einigen Passagen. Als der Kaiserliche seine Geschichte beendet hatte, sagte der Wachhauptmann:”Nun in Anbetracht der Tatsache das sie in einer illegalen Organisation gearbeitete haben und die Personen die sie ermordet haben, vor allen dingen den Mord an Nedoen haben sie eine hohe Geldstrafe bzw. lange Haftstrafe zu erwarten. Das sie ein Geständnis gemacht haben wird berücksichtigt. Joran Veran, die Geldstrafe liegt bei 10.000 Septimen. Können sie die zahlen?”,f ragte der Wachmann. Tarik zählte sein Geld ab und kam auf 7000 Septime.”Mehr habe ich nicht”, sagte der Kaiserliche.”Nun, ich werde den Fall dem Kommandanten auf Stros M’Kai vorlegen. Rechnen sie mit einer Strafe von 1 bis 6 Monaten. Im schlimmsten Fall 5 Jahre. Sie werden dann ins Gefängnis verlegt wenn ihre Wunden verheilt sind”, sagte der Hauptmann. Tarik nickte.”Ich habe es nicht anders verdient”, sagte er und legte sich wieder hin. Dann umfing ihn Dunkelheit.
Die Nacht plagten Tarik Albträume und Fieber. Mehrmals wachte er in Scheiß gebadet und schreiend auf. Immer wieder zog sein Leben an ihm vorbei.”Warum wurde ich von der Bruderschaft angegriffen? Ich habe ja nichts verraten, nichts bevor sie mich angegriffen haben. Jemand muss eine Anschuldigung gegen mich gut belegen können. Aber wer? Wer beneidete meine Erfolge? Wer?”, fragte sich Tarik immer wieder. Jedoch kam er zu keiner befriedigenden Antwort und die Tatsache das er ständig das Bewusstsein verlor, machte das Grübeln darüber auch nicht einfacher.
Irgendwann gewann Tarik wieder sein Bewusstsein und er spürte wie er getragen wurde. Jedoch konnte er keinen Muskel bewegen so schlecht ging es ihm. Er hörte Vogelkreischen und das Rauschen des Meeres. Stimmen waren zu hören, dann fiel er wieder in Ohnmacht.
Mit einem mal war Tarik hochgeschossen und stand im Bett. Er atmete schwer und spürte den Schweiß auf seiner Stirn. Auch war ihm so heiß wie als würde er über einem Feuer schweben.”Ah, sie sind wach. Gut ich habe mir ihren Bericht durchgelesen und das Geld angenommen. Ich will das sie mir das ganze noch einmal persönlich erzählen. Dann werde ich das Strafmaß feststellen. Aber vorher trinken sie das. Es wird ihnen gegen ihre Beschwerden helfen”, sagte eine Stimme und eine Hand reichte dem Kaiserlichen einen Becher mit Flüssigkeit. Ohne groß nachzudenken trank Tarik die Flüssigkeit in einem Zug. Sofort breitete sich ein Gefühl von Wärme in seinem Körper aus. Dann begann er zu erzählen. Nach der Schilderung viel Tarik wieder in Ohnmacht.
Als der Kaiserliche wieder zu sich kam, fand er sich in einer Zelle wieder. Gegenüber der Zellentür war in die Mauer ein kleines Loch eingelassen, welches vergittert war. Dort viel auch das einzige Licht von draußen herein. Ansonsten erhellten nur Fackeln den Kerker. Auf der linken Seite, knapp vor der Wand war ein Schemel, ein Tisch, ein Holzteller, ein Holzbecher und eine Steinkanne. Auf dem Teller lag ein Laib Brot. Rechts war Stroh in einer Ecke, daher vermutete Tarik das das die Ecke zum erleichtern war. Tarik fand sich neben dem Tisch auf einem Sackleinen wieder. Das Kopfkissen war ein Sack mit Stroh. Die Decke war ein Sack mit etwas Stroh darin.”Wie lange bin ich schon hier?”, fragte sich Tarik. Seine Verletzungen waren geheilt, zumindest soweit das sie sich nicht mehr entzünden konnten. Langsam stand er auf und ging zur Zellentür. Soweit der Kaiserliche in die anderen Zellen sehen konnten, fand er nur noch gebrochene Männer und Frauen vor. In ihrem Willen gebrochen. Auch wenn ihre Tat vielleicht illegal war, so verspürte der Kaiserliche doch Mitleid mit diesen gestalten die nur noch ein Schatten ihrer selbst waren.”So wird es auch mir ergehen, je nach dem wie lange ich hier drin bleiben muss”, schoss es Tarik durch den Kopf. Dann wandte er sich ab, aß etwas von seinem Brot und trank einen Schluck Wasser. Um sich die Zeit zu vertreiben ging Tarik an die Zellentür und suchte das Gespräch mit den anderen Gefangenen.
“He, wie heißt ihr? Wie seid ihr hier her gekommen?”, fragte Tarik. Manche hoben den Kopf, schauten ihn an und ließen ihren Kopf wieder sinken. Manche schüttelten nur den Kopf. Ein paar traten an ihre Zelltüren.”Wie wir hier her gekommen sind?”, wiederholte ein Rothwardone seine Frage.”Wir alle sind entweder wegen lausigen Verbrechen wie das Stehlen von Nahrungsmitteln, Geld oder Kleidung verhaftet worden. Da wir aber alle arm waren und kein Geld hatten wurden wir ins Gefängnis gesteckt. Normalerweise ist man da nicht länger als 2 oder 3 Wochen. Aber manche sitzen für ein solches Vergehen schon seit Jahren fest............Oder andere haben korrupte Wachleute entdeckt und wurden wegen Verbrechen die sie gar nicht begangen haben verurteilt. Einige sitzen deshalb schon seit fast 20 Jahren hier drin. Einer von denen bin ich”, sagte der Rothwardone.”Und warum bist du hier?”, fragte er den Kaiserlichen.”Ich habe für eine illegale Organisation gearbeitet. Dann wollte ich mich aus persönlichen Gründen von dieser Organisation entfernen, doch ich wurde von einem Mitglied verraten. Wieso weiß ich nicht, aber ich konnte Gott sei Dank einen großen Teil meiner Strafe bezahlen. Dann habe ich ein Geständnis abgelegt und bin dann hier rein gesteckt worden”, sagte Tarik.”Wie lange bin ich eigentlich schon hier?”, fragte er noch. Der Rothwardone schmunzelte und sagte:”Seit fast drei Tagen.” Tarik hob erstaunt die Augenbrauen. Dann nickte er und entfernte sich wieder vom Gitter. Der Kaiserliche setzte sich auf seinen Schemel und begann nachzudenken.
Gegen Abend wurde ihm ein Zettel gereicht auf dem Stand das er 6 Monate im Gefängnis bleiben müsse.”Dann habe ich ja noch genug Zeit um nachzudenken”, dachte Tarik und ließ sich ein sein Lager fallen.
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Cyrodiil, Chorroll
Elendil war zuerst etwas verwirrt, als er die letzten Worte des Dunmers hörte. Dessen Opfer aßen und tranken nicht? Um Zombies konnte es sich nicht handeln, denn deren Gehirn war bereits so zermatscht, dass sie ganz sicher keinen Trank zum Vergessen diverser Begebenheiten benötigen würden. Vampire etwa? Verkehrte dieser Tarrior mit Vampiren? Bei den Neun, es schien mehr Vampire in Cyrodiil zu geben, als er je gedacht hätte. Dieser Dunmer in Skingrad hatte ebenfalls so eine merkwürdige Aura gehabt und nun schienen noch zwei weitere Exemplare dieser untoten Ungeheuer hier fröhlich durch das Kaiserreich zu spazieren. Und das waren nur diejenigen, von denen der Altmer wusste. Über die Dunkelziffer wollte er nicht mal ansatzweise nachdenken. Auch vom Skingrader Grafen munkelte man so allerlei. Und in Vvardenfell hatte er ebenfalls unter vorgehaltener Hand gehört, dass eine Hochelfin in der Magiergilde in Vivec Vampirin sei. Wenn das so weiterging, würde Tamriel irgendwann mehr Vampire beheimaten als normale Leute.
Dann zuckte er die Achseln. Was ging es ihn an. Solange die Vampire ihn in Ruhe ließen, sollte es ihm gleich sein. Und wenn ein Vampir etwa auf irgendwelche dummen Ideen bezüglich seiner, Elendils, Person käme, nun dann würde es bald wieder Vampirasche geben, die vorzüglich für bestimmte Tränke zu gebrauchen war. Oder man konnte sie teuer verkaufen. Je nachdem, was man gerade dringender benötigte: spezielle Zutaten oder Gold.
Mit diesen Gedanken schloss er jede weitere Überlegung über spitzzahnige Bluttrinker aus und verließ die Herberge. Er würde ein bißchen in Chorrol spazierengehen. Würdevoll nahm er seinen Stab mit dem Drachenkopf und schritt gemächlich durch die Straßen der kleinen Stadt. Jeder Zoll ein ehrbarer, unnahbarer altmerischer Alchemist und Magier, den man besser nicht mit irgendwelchen Lapalien belästigte.
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Hammerfell. Gefängnis, Hafen, Schiff; Meer
Wenn man im Gefängnis sitz verliert man jedes Zeitgefühl. So erging es auch Tarik. Er wusste nicht mehr wie lange er schon im Gefängnis saß. Die Tageszeit ließ sich mit dem Lichteinfall nur Vage bestimmen. Nichts änderte sich. Der Tagesablauf blieb der gleiche: Aufstehen, essen, sich die zeit vertreiben, essen, sich die Zeit vertreiben, essen, sich die Zeit vertreiben, schlafen.
“Kein Wunder das die alle in ihrem Willen gebrochen sind”, dachte Tarik. Er versuchte sich die Zeit mit laufen und Steinchen werfen zu vertreiben, was im mehr schlecht als recht gelang. Die Gesprächsthemen waren ihm ausgegangen und 5 Gefangene wurden tot aus ihren Zellen getragen, was die Hoffnungen lebend dieses Gefängnis zu verlassen verringerten. Tarik saß am Boden und starrte auf die Zellentür. Plötzlich wurde eine Tür geöffnet und es waren schwere Stiefelschritte zu hören. Alle stürmten sofort an ihre Zellentüren um zu sehen was passiert. Die Wachen blieben vor Tariks Zelle stehen. Sie sperrten die Tür auf und einer sagte”Komm mit.” Völlig verwundert darüber folgte Tarik der Anweisung.
Er wurde zum Hafen gebracht. Dann musste er in eine Schiffskabine gehen. Die Tür wurde verschlossen.”Wo bringen die mich jetzt hin?” In ein anderes Gefängnis oder muss ich Zwangsarbeit leisten?”, fragte sich Tarik.
Die Minuten verrannen ehe sich das Schiff erst langsam, dann immer schneller in Bewegung setzte bis es schließlich mit voller Kraft auf das Festland zuhielt.
Irgendwann wurde die Tür geöffnet und ein Soldat trat herein. Mit den Worten”Hier du elender Verbrecher” und einem verachtendem Blick wurde eine Schüssel Suppe und ein Laib Brot auf den niedrigen Tisch gestellt. Sofort verließ der Soldat den Raum wieder. Etwas erstaunt über diese Reaktion ging Tarik zum Tisch und aß sein karges Mahl. Dankbar über die erste warme Mahlzeit seit Tagen legte er sich wieder auf seine Matte und dachte über seine Situation nach.”Naja, die Zeit im Gefängnis wird schon irgendwie vorüber gehen. Aber was mache ich danach? Soll ich mich wieder als Söldner oder Abenteurer verdingen?........oder soll ich Händler werden.........vielleicht Tagelöhner........oder Bauer........Diener eines reichen Herren?........oder in die Arena gehen und dort um Ruhm, Ehre und Geld kämpfen?” solche Gedanken beschäftigten den Kaiserlichen bis dieser einschlief.
Irgendwann wachte Tarik auf. Ein sturm wütete draußen. Er glaubte Schritte zu hören, aber nicht Schritte von Wachen, sondern leise, heimliche Schritte.”Haben sie mich verfolgt?”, fragte er sich. Langsam stand er auf und schlich neben die Tür.”Klacken war im Schloss zu hören. Dann wurde die Tür leise geöffnet und eine Gestalt schlich herein. Im fahlen Licht konnte Tarik nicht erkennen wer es war. Die Gestalt suchte alle möglichen Verstecke ab. Und als sie sich gerade herumdrehte kam dem Kaiserlichen ein rettemder Einfall. Ich habe ja noch meine Handschellen an. Ich könnte die Person erwürgen.” Langsam näherte sich Tarik der Person. Dann hielt er kurz inne. Die Person zog einen Dolch.”Jetzt oder nie”, dachte der Kaiserliche und legte die Handschellenkette um den Hals der Person und zog an. Von dem unerwarteten Angriff überrascht viel die Person nach hinten und wehrte sich verzweifelt gegen den nahenden Erstickungstod. Jedoch nützte das nicht viel. Nach höchstens einer Minute rührte sich die Person nicht mehr. Erleichtert atmete Tarik auf und zog die Person ins Licht. Seine Ahnung hatte sich bestätigt.”Hab ich mir es doch gedacht. Ein Assassine der Dunklen Bruderschaft!”, dachte er zufrieden. Nur musste der Kaiserliche feststellen das er ein Problem hatte. Da sie zu einem (angeblichen) Verräter mehr als einen Assassinen schicken würden war das wohl nicht der einzige. Diese Vermutung wurde bestätigt als plötzlich Waffenlärm von draußen zu hören war. Ohne groß zu überlegen schnappte sich Tarik das Kurzschwert des Assassinen und schlich hinaus.
Die Wachen kämpften gegen viele Leute. Ob Assassine oder nicht vermochte Tarik nicht zu unterscheiden. Plötzlich drehte sich der Kaiserliche nur aus Reflex herum, was sei Leben rettete. Der Schlag prallte auf der Kette ab und zerstörte diese. Mit nun freien Händen versuchte Tarik sich gegen die Angriffe zu wehren.”Verdammt, wenn ich die Person kriege die mir das alles eingebrockt hat, dann kann sie ihr letztes Gebet sprechen”, dachte er wütend. Unerwartet kam ein Angriff von hinten. Er verletzte Tarik am Rücken. Dieser streckte sich vor schmerzen. Den folgenden Angriff konnte Tarik nicht mehr abwehren. Der Schlag ging genau in seine immer noch nicht ganz verheilte Rippenverletzung. Einen Schrei später stürzte Tarik aufm den Boden und verlor das Bewusstsein. Die nächste Welle spülte ihn in die raue See und bald war nichts mehr von ihm zu sehen.......
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Colovianisches Hochland
Dieser Tritt hatte ganz bestimmt geschmerzt! Die Bretonin schien sich durchaus wehren zu können, dass musste Karrod ihr neidlos zugestehen. Umso besser, das würde ihm die ganze Sache erleichtern…
Was jetzt? Die Banditen waren nun aus dem Haus heraus, hier war der Plan zu Ende. Jetzt musste er wohl oder übel improvisieren… und zwar schnell.
Na ja, was soll’s, dachte sich Karrod, während er vom Dach aus das bunte Häufchen musterte, Gewalt war noch immer eine Lösung gewesen! Zumindest bei primitiven Banditen und der einzige, der irgendwo noch den Anschein erweckte, etwas drauf zu haben, der Anführer nämlich, lag nun zusammengekrümmt im Schnee und machte sich innerlich wohl bereits auf eine Tracht Prügel von seinem rothaarigen Entführungs-„Opfer“ gefasst. „Also dann mal schön drauf auf den Haufen!“, murmelte Karrod in einem jähren Anflug von Kampfeslust, zog sein Schwert und sprang erneut vom Dach. Dem Banditen, der ihm den Rücken zukehrte, streichelte er kurzerhand übers Gesicht, woraufhin dieser, einen hohen Bogen beschreibend, besinnungslos im Schnee landete. Die übrigen Banditen wichen zurück. Anführer von einem bretonischen Fräulein ausgeknockt, einer ihrer Kumpel kurz darauf bewusstlos und schon hatten sie Angst, so kannte er das Banditenpack. Karrod eilte schnell zu der Bretonin hin und fasste sie an die Schulter, da sie keinerlei Anstalten machte, sich aus dem Angriffskreis der verbliebenen Banditen zu entfernen – doch er zuckte augenblicklich zurück, als ihr Blick den seinen traf. Aus diesen Augen sprachen ihm Zorn, Hass, ja sogar Mordlust entgegen. Karrod wurde mulmig zumute, als ihn die dunklen Augen, in denen sich der Widerschein des Feuers spiegelte, fixierten. Was sich wohl alles ereignet hatte, in der Zeit ihrer Gefangenschaft? Wollte sie sich nun rächen? Doch dafür war jetzt keine Zeit!
„Hört zu! Verschwinden wir, solange die Banditen noch -“ Da nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Ein Bandit stürzte mit gezücktem Dolch auf sie beide zu. Karrod reagierte prompt, erhob das Schwert und verlagerte sein Gewicht nach vorne – der Bandit stürzte geradewegs in das Schwert, sodass die Klinge durch den Aufprall auf der anderen Seite seines Körpers wieder austrat. Der Bandit starrte Karrod fassungslos an, dann erlosch das Licht in seinen Augen. Das hatte der Bretone eigentlich nicht gewollt, aber es würde die anderen Banditen davon abhalten, sie nochmals anzufallen.
Sie mussten hier weg. Erstens war es unmenschlich kalt – selbst die Flammen des brennenden Hauses konnten seinen geschundenen Körper nur bis zu einem gewissen Punkt erwärmen – und zweitens hatten sie keinen Proviant und Banditen schmeckten nicht sonderlich. Ergo Gründe genug, so schnell wie nur irgendwie möglich nach Chorrol zurück zu kehren! Fragte sich nur, was mit den Banditen geschah. Ein Massaker wollte Karrod verhindern, zumal die übrigen Banditen nicht mehr wirklich eine Bedrohung darstellten und ihnen ihr eigenes Wohl bestimmt wichtiger war als die Loyalität zu ihrem Anführer. Allerdings konnte es natürlich durchaus sein, dass sie die Verfolgung aufnehmen würden, vielleicht, weil sie sich die Beute, die Bretonin, nicht einfach so entgehen lassen wollten. Und ins Haus einsperren konnte er sie nicht, da es ganz offensichtlich brannte. Was er hingegen tun konnte… Karrod grinste innerlich.
„Herhören! Ihr kommt jetzt alle schön mit hinter das Haus! Wer aufmuckt oder versucht, mich hinterrücks anzugreifen, den murks ich ab – ihr habt gesehen, was mit eurem Gefährten passiert ist“, erhob Karrod die Stimme, sich ganz auf die Wirkung seines imposanten Auftritts und dem Prunk seiner dunkelgrünen Glasrüstung verlassend. „Und Ihr“, wendete Karrod sich nochmals kurz zur Bretonin um und tippte ihr mit dem Finger nachdrücklich auf die Brust, „bleibt hier und macht keine Dummheiten! Am Boden liegende Gegner sticht man nicht einfach so ab wie Vieh.“ Als Paladin musste man seine Botschaften natürlich in der Welt verbreiten, missionieren! Ob das was half, war eine andere Frage, ab er es ging ja schliesslich auch ums Prinzip.
Dann trieb er die Banditen um die Ecke des Hauses. Die meisten waren unbewaffnet, da sie das Haus fluchtartig verlassen mussten, aber wer weiss, in welchen Stiefeln noch alles ein kleiner Dolch oder ein Jagdmesser steckte…
„So, und jetzt zieht Ihr euch alle aus!“, sagte Karrod laut. Das rief allgemeine Verwunderung hervor, das war deutlich zu erkennen. „Nun macht schon! Ansonsten heize ich euch ordentlich ein, im wahrsten Sinne des Wortes“, drohte Karrod und benutzte sein Amulett, das ihm heute Abend bereits gute Dienste erwiesen hatte, um eine abgestorbene Wurzel neben ihm in Brand zu stecken.
Das half. Wenige Augenblicke und die Banditen standen in Unterwäsche vor ihm. Er sammelte die Kleider ein und verabschiedete sich, sichtlich um Ernst bemüht. „Frohe Weiterreise wünsche ich euch!“
Dann ging er zurück zu der Bretonin vor dem Haus. Ihren fragenden Blick, als er die Kleider auf einen Haufen warf, beantwortete er wortlos mit einem schelmischen Grinsen und zündete den Haufen an. In diesem Moment fühlte sich Karrod in seine Jugend zurückversetzt - er, Karrod, ein unartiger Schuljunge, dem gerade ein Streich der ganz fiesen Sorte gelungen war und sich nun insgeheim ins Fäustchen lachte. Doch der Ernst der Lage kehrte einen Augenblick später schlagartig zurück.
Karrod war zufrieden. Das Problem war gelöst und noch dazu auf unblutige Weise: Die Banditen würden jetzt andere Sorgen haben, als ihnen nachzujagen… es sei denn, sie wollten es riskieren, sich dabei zu blamieren, wie sie nackt auf ihrem Wagen durch die Gegend rasten und ihnen hinterher jagten. Amüsante Vorstellung.
Ganz abgesehen von der klirrenden Kälte hier. Nein, in dieser Hinsicht machte sich der Bretone keine Sorgen mehr, die Entführer waren den nächsten Tag wohl damit beschäftigt, die nächste Siedlung zu erreichen. Oder einen Textilienhändler zu finden.
„Gut, verschwinden wir! Die Banditen dürften uns zwar keine Umstände mehr bereiten, aber ich finde es dennoch nicht allzu gemütlich, hier im Hochland herumzulungern“, richtete Karrod sich an die Bretonin, deren Blick nun wieder normal geworden schien.
„Wie heisst Ihr eigentlich, werte Dame?“
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
„Guten Morgen Tirian“: antwortete Tarrior als sein Freund bei ihm an der Theke war. Die Khajiit war schnell verschwunden, vermutlich um ein weiteres Frühstück zu holen. Der Dunmer grinste der jüngeren an, welcher ihn nur volkommen verwirrt anblickte und dann in warscheinlich in Ermangelung einer besseren Geste ebenfalls ein schiefes Lächeln aufsetzte. „ Sind mir über Nacht die Haare ausgefallen, oder was ist so witzig“: fragte der Junge, als Tarrior keine Auskunft über den plötzlichen Anflug ungewohnter Freude gab. Der Dunmer wusste es selbst nicht warum er wirklich grinste, schließlich war er mitten in der Nacht von den Dienern Behrams aufgeweckt worden, hatte den Kopf eines Altmers in seinem Bett vorgefunden, hatte die ganze restliche Nacht an einem Bericht für diesen Telvanni gesessen und sich dann vor noch nicht allzu langer Zeit die Füße im Wald abgefroren. Doch etwas hatte seine Laune verbessert, um besser zu sagen jemand. Elendil der Alchemist, den er in Bruma mürrisch und unhöflich vorgefunden hatte, hatte ihm etwas sehr erheiterndes in Aussicht gestellt. Zwar war der Anlass aus dem er die Vergessenstränke nutzen würde müssen, nicht sehr erfreulich, sondern eher furchtbar, aber allein die Aussicht sie auf zwei ganz bestimmte Personen anwenden zu dürfen, ließ das erste Mal seit er Morrowind verlassen hatte, wirkliche Freude ins Herz steigen. Tirian sah ihn immernoch fragend an und runzelte mittlerweile missbilligend die Stirn, da er vermutlich glaubte, dass sein Freund ihn ignoriere, als er sich ihm jedoch wie der zuwandte. Er setzte einen unglücklichen Gesichtsausdruck auf. „Naasira ist entführt worden, ich habe es gerade erst von Talasma erfahren“: sagte er. Der Junge sog scharf die Luft ein und legte einen volkommen entsetzten Gesichtsausdruck auf. „Doch wir werden sie suchen gehen. Leider ist die Entführung scheinbar schon etwas her, daher werde ich einen Jäger und Fährtenleser um Hilfe bitten um die Spuren zu ergründen. Angeblich sei Thorr, der Nord von dem ich dir erzählt habe, unterwegs um sie zu finden, aber ich will lieber auf Nummer sicher gehen“: erklärte er und die Augen seines Gefährten blitzten kurz auf nahmen danach jedoch wie der Rest des Gesichtes einen besorgten Ausdruck an.
Die Tatsache, dass er zurück nach Morrowind musste verschwieg er ganz einfach. Erstens hätte er keine Möglichkeit gesehen es Tirian überzeugend zu erklären ohne die Wahrheit, oder zumindest einen Teil davon, zu offenbaren hatte er es vermieden jetzt zurück zu kehren. Der jedoch ausschlaggebende Punkt war diese Entführung gewesen. Er konnte Naasira nicht einfach in den Händen irgendwelcher Banditen belassen. Ihm drängten sich jedoch andere Gedanken dazwischen. Was würde es ihm bringen sie zu retten zu versuchen. Warum wollte er das überhaupt tun. Er wusste es nicht, vielleicht weil es das richtige war. Dann kam ihm ein anderer Gedanke in den Sinn. Vielleicht weil er sie li ... nein! Er verwarf es, es konnte nicht stimmen. Jedoch würde diese Suche seinem Auftrag nach Vvardenfell zurück zu kehren widersprechen und da kam ihm sein Plan wieder in den Sinn. Ein knappes unmerkliches Lächeln stahl sich in sein Gesicht und verschwand sofort wieder. „Alles zu seiner Zeit“: befand er. „Ich habe bereits gegessen, wenn du auch gefrühstückt hast, sollten wir sofort los, die Spur ist schon fast eiskalt wie ein Frost-Atronach“: erklärte er und durch glücklichen Zufall kam gerade die Khajiit mit Tirians Frühstück aus der Küche und brachte es zu einem der Tische. Der Junge hatte ihn noch kurz besorgt und leicht verwirrt angeschaut, jedoch keine Einwände erhoben und ging dann zu seinem Essen hinüber. „Ich bräuchte eine Auskunft. Hier in Chorrol gibt es doch sicherlich einige Jäger, die die Umgebung kennen und wissen wie man Fährten richtig liest. Kennt ihr jemanden, der mir helfen würde“: fragte er Talasma als diese zurück kam. „Nunja ihr sucht einen Jäger? Ich kenne einen. Einen Altmer, seinen Namen habe ich vergessen, da er selten hier isst. Er isst und trinkt lieber drüben in der Grauen Stute. Er sagt ich haben zu große Preise. Unverschämter Elf, dafür biete ich Sauberkeit und Luxus“: sagte sie und schweifte langsam immer weiter ab.
„Aber wo kann ich ihn finden“: fragte er sie in ruhigem Tonfall. „Er lebt in einer Hütte vor der Stadt in der Nähe der Stadtmauer. Wendet euch wenn ihr aus dem Südtor kommt nach rechts. Wenn ich an die kleine Hütte denke, dann weiß ich warum er gerne zur Grauen Stute geht. Vermutlich fühlt sich Elf dort in der Bruchbude heimischer als in meiner schönen gemütlichen Herberge“: sagte sie. Tarrior seufzte, aber bedankte sich bei der Khajiit für die hoffentlich nützliche Information. Dann setzte er sich zu Tirian an den Tisch und schaute ihm beim Essen zu.
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Cyrodiil, Colovanisches Hochland
Eine Berührung an der Schulter, eine Stimme die sie eigentlich hätte erkennen sollen und die Aufforderung zu verschwinden. Das alles schien einer anderen Person zu gelten und erst der Todesschrei des herangestürzten Banditen holte sie in die Wirklichkeit zurück. Braune Augen betrachteten den Mann vor Ihr.
Der Kämpfer in Glasrüstung drehte sich nun wieder zu der Bretonin und drückte Ihr mit allem Nachdruck einen Finger gegen die Brust. Seine Aufforderung hierzubleiben und nichts anzustellen wurde durch den Druck gegen Ihre Brust noch unterstrichen.
" Am Boden liegende Gegner sticht man nicht einfach so ab wie Vieh.“ Hatte sie Ihn schon vorher mit, vor erstaunen weit aufgerissenen Augen, angesehen, öffnete sie bei diesem Satz entrüstet den Mund. Doch bevor Ihr eine Erwiederung auf diese Unverschämtheit einfiel, war er auch schon weg. Die Priesterin begnügte sich damit ihm einen giftigen Blick hinterherzuwerfen und sich demonstrativ die Stelle zu reiben, wo er mit seinem Finger rumgepickst hatte. Wie kam er nur auf den Gedanken sie hätte diesen Mann töten wollen?
Gedankenverloren scharrte die ehemalige Gefangene in den Trümmern rund ums Haus, doch es war nichts brauchbares zu finden. Mit nachdenklichen Blick fixierte sie den kleinen Schuppen neben dem Haus. Lediglich kleine Rauchfahnen zeugten davon, dass der Brand mittlerweile auch das Nebengebäude erfasst hatte. Doch der Weg nach Chorrol war weit und sie hatte nicht die Absicht mit leerem Magen dorthin zu wandern.
Sie konzentrierte sich auf Ihren eigenen Körper und sah sich selber in einer stabilen Luftblase stehen. Dieses geistige Bild schob sie aus sich raus, bis um sie herum tatsächlich ein leichtes Leuchten zu sehen war. Im Moment wirkte dieser Schild violett und hätte keinen Schutz vor den Flamen geboten. Nun sah sie sich das Feuer im Haus an und der Schild nahm langsam eine rötliche Färbung an. Sie konnte nur hoffen, dass dieser Feuerschild stark genug war. Mit einem kurzen Stossgebet zu Akatosh verschwand sie in dem schwelenden Schuppen.
Abschätzend betrachtete Naasira den zurückkehrenden Karrod. Er wirkte wie ein Spitzbube, dem gerade ein ausgesprochen guter Streich gelungen war.
Als die Kleider in Flammen aufgingen, lachte sie Ihrem Gegenüber zu. Scheinbar hatte
Akatosh Ihr einen wahren Paladin zum Retter bestimmt. Naja, auch Götter können Sinn für Humor haben.
"Mein Name ist Naasira D..", schnell schluckte sie Ihren Nachnamen wieder runter und nun wusste sie auch warum Ihr der Paladin so seltsam vertraut wirkte. Er war ebenfalls ein Bretone und wusste eventuell auch was mit Ihrem Nachnamen anzufangen. Bevor sie von einigen geldhungrigen Entführern befreit, direkt von einem erleuchteten Krieger im Namen Akatoshs, wieder zurückverfrachtet wurde, verschwieg sie diesen Teil erstmal lieber.
"Ich konnte etwas von der Verpflegung retten. Es ist nicht viel, doch besser als nicht. Seid Ihr verletzt? Benötigt Ihr heilung......?", wiedermal brach sie ab, diesmal weil Ihr auffiel, dass sie den Namen Ihres Retters noch gar nicht kannte.
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Anvil - Skingrad
Kamahl verbrachte noch einen weiteren Tag in der Magiergilde von Anvil, währenddessen er viel Zeit mit Azura verbrachte, bevor er sich auf die Reise zurück nach Skingrad machte. Unterwegs machte er halt bei der Ayleiden-Ruine, von der ihm Carahil erzählt hatte. Dort fand er nach mehrstündiger Suche auch die Aloepflanzen, die er Adrienne bringen sollte. Danach ging es weiter nach Skingrad, vorbei an den Ruinen der Stadt Kvatch. Nachdem er die Pflanzen in der Magiergilde abgegeben hatte und die Gildenführerin ihm versichert hatte, das sie die Empfehlung abschicken würde, sobald sie Zeit dafüt hätte. Obwohl es bereits dämmerte und er eigentlich in der Magiergilde hätte übernachten können machte er sich doch wieder auf den Weg in Richtung Kaiserstadt, um sich dort etwas Blut zu besorgen.
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Hammerfell, irgendwo in einem Kloster
“Du bist ein Mörder! Mörder! Mörder wach auf! Du hast noch viele Morde zu begehen. Los steh auf, bewaffne dich und töte Leute! Mach schon, die Opfer warten nicht auf dich! Bewegung!”, flüsterte eine Stimme zu Tarik. Die ganze zeit schon versuchte er sie los zu werden, zum Schweigen zu bringen. oder zumindest zu verdrängen. Jedoch wollte es ihm nicht gelingen.”Lass mich in Ruhe! Ich will kein Mörder mehr sein! Ich habe mich davon abgewendet! Du hast keine Chance mehr bei mir! Verschwinde!” entgegnete er der Stimme wenn es unerträglich wurde. Doch sie gab nicht auf........
Schreiend und schweißgebadet schreckte Tarik aus dem Schlaf und saß senkrecht in seinem Bett. Als er sich umsah konnte er nichts erkennen was ihm Aufschluss über seinen Aufenthaltsort bieten würde.”Wo bin ich? Wie bin ich hierher gelangt?”, fragte sich Tarik. Plötzlich wurde eine Tür geöffnet und ein Mönch trat herein. Als dieser Tarik erblickte sagte er:”Ah, ihr seid endlich wach. Wie geht es euch?”
“Mir geht es soweit gut”, antwortete Tarik.”Sagt, wo bin ich?”, fragte der Kaiserliche.
“Ihr seid in einem Kloster in Hammerfell nahe der Grenze zu Cyrodiil”, antwortete der Mönch.
“Wie bin ich hier her gekommen?”, fragte Tarik doch leicht verwundert über die Tatsache in einem Kloster zu sein.
“Nun, Bruder Archibald fand euch am Strand als er eine Wanderung unternahm. Er brachte euch sofort hierher da ihr schwer verletzt wart. Eure Verletzungen sind wieder verheilt, sie dürften sich nicht mehr so leicht öffnen wie es scheinbar ein paar mal der Fall war. Nur müsst ihr euch noch ein paar Tage ausruhen ehe ihr wieder bei Kräften seid”, sagte der Mönch.”Ich bin übrigens Bruder Theo”, fügte der Mönch hinzu. Da erst erkannte Tarik das der Mönch ein Bretone war.
Nach einer Zeit des Schweigens fragte Tarik:”Haben sich irgendwelche seltsamen Leute nach mir erkundigt?”
“Nein, Bruder Archibald berichtete jedoch das kurz bevor er zu euch gehen konnte eine Gestalt bei euch war und euch untersuchte. Anscheinend hielt sie euch für tot und verschwand dann wieder”, antwortete Bruder Theo.
Tarik schluckte schwer als er das hörte.”Also haben sie mich verfolgt ehe sie meinen Tod feststellen konnten. Da habe ich aber Glück gehabt”, dachte er.
“Bruder Theo ich muss euch etwas beichten und versprechen sie mir das kein Sterbenswörtchen davon aus dem Kloster kommt”, sagte Tarik.
“Gewiss doch. Die Neun sollen meine Zeugen sein”, antwortete der Mönch und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett. Dann fing Tarik an zu erzählen. Bei der ein oder anderen Stelle viel dem Mönch die Kinnlade herunter und dieser musste mehrmals mit der Fassung ringen. Als der Kaiserliche geendet hatte erfüllte Stille den Raum.
Dann sprach der Mönch:”Das ist viel was ihr mir gesagt habt und ich verstehe eure Sorgen. Wenn ihr wollt könnt ihr mit uns beten. Vielleicht werden sich die Neun eurer wieder erbarmen wenn ihr genug betet.”
“Gerne will ich mit euch beten”,meinte Tarik.
Tarik zog ein zerschlissenes Gewand an und folgte dem Mönch mit in die Kapelle um zu beten.”Ich werde die nächsten Tage noch hier bleiben. Vielleicht habe ich wieder mehr Glück wenn ich mit meinem Gewissen und den Neun ins reine komme”, dachte er und kniete sich neben Bruder Theo. Dann schloss er sich den Gebeten der Mönche an.
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Cyrodiil, Umland - Reise nach Anvil
Ein Laut weckte Thorr, war es ein gbrochener Ast? Nein es war die unheimliche Stille. Thorr kannte diese Stille, sie war immer da, wenn Räuber sich dem Lager näherten. Thorr sprang auf und zog sein Schwert.
„Hilfe wir sind verwundet“ schrie eine argonische Stimme.
Thorr mochte diese Echsen nicht. Wütend schrie er „Warum schleicht ihr Euch so an?“
„Wir hatten Angst vor Banditen.“ antwortet der Argonier verlegen, verschwand kurz und zerrte dann ein Mädchen in leichter Methrilrüstung ins Lager.
Der Argonier trug einen kunstvollen Elfenharnisch, Methrilbeinschienen, edle Elfenstifel und einen Methrilhelm. Bewaffent war er mit einem leichten Bogen aus Feinstahl und einer schweren Keule. Sein Körperbau allerdings verriet, dass er nicht wirklich mit der Keule umgehen konnte, sondern sie eher als notwendigen Knüppel benutzte. Das Tier trug einen kunstvollen Wappenschild mit den Farben von Leyawiin. Auf dem Schild war ein weißer Hengst dargestellt. Der Argonier war äußerst Geschickt. Schnell hatte er seiner Begleiterin die Wunden freigelegt und gesäubert. Mit einem schwachen, Thorr nicht unbekannten, leichten Heilspruch ließ er die Wunden auf magische Weise schließen. So das nach kurzer Zeit seine Begleiterin geheilt war.
Der Agonier entschuldigte sich bei Thorr für sein anschleichen und lud ihn zum Essen ein. Was er da an Lebensmitteln auftischte war beeindruckend. Frisches Fleisch wurde mit Kräutern gewürtz, gegrillt und mit Bier saftig gehalten. Der Argonier war ziehmlich wortgewand und wusste wie man Eindruck schindet. Irgendwas an ihm wirkte sehr sympatisch, war es das Amulett? Thorr verwarf den Gedanken…
Die Beiden wollten nach Kvatch, dem Zerstörten Kvatch. Thorr ließ jede Frage der Fremden abprellen, er wollte Fragen zu Kvatch nich beantworten. Nach dem Schmaus, ruhten sich die drei noch aus bis der Morgen anbrach.
In sanften rot leuchtet der Himmel hinter den Bergen in der Ferne. Die Sicht war gut und ein kalter Morgen begrüßte Thorr. Er hatte seit dem Eintreffen der anderen Reisenden kaum geschlafen, trotzdem war er ausgeruht. Am Feuer wärmte er Wasser auf. Er wollte die anderen nicht mit Alkohol verschrecken. Der Duft des Frühstücks weckte die Beiden. Sie erzählten was von Fahrenden Rittern und Heldentaten, was Thorr nicht wirklich interessierte. Er ließ sie reden und tat so als würde er zuhören, im Westen ging der Mond unter.
Thorr schwang sich auf sein Pferd. Seine Begleiter, die fahrenden Ritter, waren eher laufende Ritter. Im Schutz seiner großen Gestalt hoch zu Roß trabten sie neben ihm her. Es dauerte nicht lange und ein Minotaure versperrte ihnen den Weg. Das Tier hatte unzählige Narben auf seinem Fellkörper und ein abgerochenes Horn, was auf Kampferfahrung schließen lies. Thorr war unklar, was das Vieh auf der Straße zu suchen hatte, warscheinlich wurde es von einer unbekannten Macht aus den Wäldern vertrieben.
Thorr sprang vom Roß und zog sein Schwert. Ein mächtiger Ansturm ließ ihn hinter seinem Schild erzittern. Das Tier war ziehmlich schnell und stark. Seine Begleiter allerdings wollten nicht so recht in den Kampf einschreiten.
Siegessicher schüttelte sich der Minotaure und hob die Hände. Thorr haßte kurze Sprints nach vorne, aber irgenwie musste er schnell die Entfernung überwinden. Das Langschwert hiebte in das Fleisch des Minotauren und schmerzaufschreiend, reflexartig hiebte der Minotaure mit seinen Pranken nach Thorr.
Puhh das war knapp gewesen. Das Tier und Thorr wichen weit zurück. Jetzt nahm der Minotaure wieder anlauf und wollte Thorr aufspiesen. Thorr stürmte ihm entgegen und Blockte den Schlag mit seinem Schild, dass es nur so schepperte. Das Tier taumelte zurück und Thorrs Schildhalter brachen, so dass er das Schild verlor. Jetzt musste jeder Schlag sitzen. Drei Hiebe hatte das Untier benommen eingesteckt, doch setzte es wieder zum Angriff an. Thorr hielt es sich mit rückwärtsschreitenden Wirbelschlägen vom Leibe. Der Minotaure war spürbar vom Kampf erschöpft und die Reflexe liesen nach. Einer der wirbelden Rückwärtsschläge schlitzte schließlich dem taumelden Tier die Kehle auf und mit einem erschütternden dumpfen Schlag viel das Tier zu Boden.
Für Minotaurenhörner wurde in Cyrodiil viel bezahlt. Es waren begehrte Wandtrophähen und manche behaupteten, dass verrückte Alchemisten sie zu Tränken verarbeitet. Thorr riß dem toten Tier die Hörner von Leib.
Der kaputte Schild war allerdings nicht so leicht zu reparieren. Er würde in Anvil wohl zu einem Schmied gehen müssen. Mit noch zitternden Knochen schwang Thorr sich auf sein Pferd und die Reise ging weiter.
Ihm war unklar, was fahrende Ritter auf so gefährlichen Straßen und in Kvatch zu suchen hatten, wo doch jeder weiß, dass die Deadras dort ihr Unwesen trieben und die Stadt bis auf die Grundmauern zerstört waren.
An der nächsten Weggabelung sprach Thorr zu den Beiden. „Dieser Weg führt nach Kvatch, der andere nach Anvil. Hier trennen sich unsere Wege.“ und ritt seines Weges.
Mit leichtem Schaudern passierte Thorr die Überreste des Obliviontors, dass er, Tarrior und der kaiserliche Asgar geschlossen hatten. Unweit des Tors war eine Herberge, in der Thorr für den Rest des Tages seine Erinnerungen daran wegspühlen wollte und sollte…
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Cyrodiil, Kvatch
In Kyokaans Nase stieg ein seltsamer Geruch. Er war belebend frisch und hatte ihn und Melian geweckt. Der nordische Recke im Lager hieß Thorr und war auf der Reise nach Anvil. Sehr gesprächig war der Nord nicht, doch war er höflich und wirkte an den Geschichten der beiden interessiert.
Der Nord trug eine schwere Rüstung, bestehend aus einem mächtigen Orkharnisch, Zwergenbeinschienen, Orkstiefel, seltsame Handschuhe und ein noch seltsameres rotes Schild mit Kyokaan unbekannten Verzierungen. Der Nord trug eindeutig magische Gegenstände, die ihn in dunkeln rot manchmal erleuchten ließen. Welche Art Magie dies war, konnte Kyokaan nicht erkunden.
Im kühlen Morgengrauen konnte man durch die Bäume im Norden die Zinnen einer Stadt ausmachen. Verbrannte Bäume zeichneten geisterhafte Umrisse und Rauch und Nebel verbargen was auch immer sich dort befand. Der Nord beantwortet keine Fragen zu Kvatch. Kyokaan wusste nicht, ob der Fremde nichts wusste, oder Erinnerungen ihn mit den Ereignissen dort verbanden.
Nach dem Frühstück schwang der Nord sich auf sein Pferd. Die eh schon reckenhafte Gestalt wirkte so richtig Ritterlich und Kyokaan fragte sich, warum er kein Pferd besaß. Dann erinnerte er sich an seine einstigen Reitstunden. Sie waren eine einzige Tortur gewesen. Sein Schwanz hatte sich jedes Mal schmerzhaft an den Rücken des Pferdes anpassen müssen. Unter dem Schutz des Recken würde die Reise nach Kvatch angenehmer werden. Sollten wieder Bären auftauchen, so hätten sie mit Sicherheit tatkräftigen Beistand.
Ein Röhren und Schnauben ertönte auf der Straße und ein riesiger Minotaur versperrte ihnen die Straße. Thorr war bereits vom Pferd gesprungen und hatte sein Schwert gezogen. Der Minotaure attackierte ihn mit seinen Hörnern und der Nord fing die Attacken mit Schildblöcken ab. Kyokaan und Melian konnten sich vor Angst nicht rühren. Die Beiden waren froh, dem Untier nicht allein gegenüber zu stehen. Das Tier witterte ihre Angst und die passive Haltung des Nord verstärke ein siegessicheres Leuchten in seinen Augen. Ein markerschütterter Siegesschrei ertönte aus dem Stiermenschen, der durch Mimik und Gestik verstärkt wurde.
Der Nord allerdings schien auf diesen Moment gewartet zu haben in einem beeindruckenden Spur überwand er die große Entfernung zwischen ihm und dem Minotaur und hiebte mit seinem Schwert in das Tier. Dies schrie vor Schmerzen auf und versuchte den Angreifer zu erschlagen. Doch der Nord hatte tief angegriffen und der Minotaur verfehlte ihn im Zurücktaumeln.
Der Nord allerdings hiebte nicht weiter nach, sondern ließ den Abstand zwischen Beiden größer werden. Offensichtlich wusste er wie man solche Gegner effektiv bekämpft. Kyokaan wäre wahrscheinlich nachgelaufen und von den Pranken des Tieres erschlagen worden. Das Monster war rasend vor Wut und stürmte auf den Nord zu. Dieser schien ebenfalls Verrückt zu sein, denn er stürmte dem Tier mit vorgehaltenem Schild entgegen. Kyokaan konnte das bevorstehende Fiasko nicht ansehen und Schloß die Augen. Ein lauter Knall verkündet von dem Aufprall der Beiden. Ein Schild fiel auf den Boden und hinterließ ein klirren und rollen.
Kyokaan traute seinen Augen nicht. Der Nord stand noch und hiebte auf ein benommenes Tier ein. Dieses taumelte erst zurück und versuchte dann den Nord mit seinen Pranken zu fassen. Dieser allerdings hielt den Minotaure mit mächtigen Rundumschlägen sich vom Leibe und bewahrte die Distanz durch zurückweichen. Der unter immer mehr Treffern wankende Minotaur wurde schließlich mit einem Schwertschnitt durch die Kehle von seinen Schmerzen erlöst.
Was für ein Kampf, staunte der Argonier. Soviel Geschick im Umgang mit dem Schwert hatte er noch nie gesehen, welch mächtige Hiebe der Nord Thorr damit austeilen konnte. Der Mann aus dem Norden wusste alldings auch wie man Trophähen von Tieren erbeutet. Leider, so musste Kyokaan auf Wertvolle Alchemiezutaten vorerst verzichten.
Kyokaan und Melina folgten weiter im Schutze des Nords dem Verlauf der Straße, bis Thorr an einer Weggabelung zu ihnen sprach: „Dieser Weg führt nach Kvatch, der andere nach Anvil. Hier trennen sich unsere Wege.“ und nach Anvil weiter ritt.
Kyokaan und Melina sahen ihn noch ein weile zu, wie er die Straße den Hügel hinunter ritt. Dann begaben sie sich in die andere Richtung und folgten ebenfalls dem Verlauf der Straße bergabwärts.
„RRRooohhhrrrr“ ein Berglöwe sprang von den Felsen herunter. Der flinke Argonier konnte gerade noch ausweichen und das Tier landet neben ihm. Melian schrie und zog ihren Bogen. Die Aktion lenkte das Tier für einen kurzen Augenblick ab. Kyokaan zog seine Keule und hiebte was er konnte auf den Berglöwen ein. Das Tier drehte sich wieder zu Kyokaan und wollte ihn anspringen, als die wuchtige Keule den Kopf des Tieres und ein Pfeil von Melian den Bauch des Tieres traf. Leider war durch die Gewalteinwirkung auf das Tier sein Fell unbrauchbar geworden.
Unweit des Kampfplatzes war ein Lager mit Zelten. Die Bewohner mussten die Überlebenden aus Kvatch sein. Einige erzählten unglaubliche Geschichten über Tore nach Oblivion. Angeblich sollen aus ihnen die Daedra nur so herausgeströmt seien, um die Stadt zu verwüsten. Nur wo waren die Monster jetzt?
In dem Lager waren nur Leute, die nicht gekämpft hatten. Sie erzählten, dass die Stadtwache die Straßen blockiert hatten, um die Daedras in Kvatch einzusperren.
Vom Lager aus führte eine Straße den Berg hoch nach Kvatch. Dort stand auch ein verzweifelter Priester. „Warum haben sich die Götter von uns abgewandt?“ heulte er vor sich hin. „Die Kaiserliche Linie ist tot. Wo sind unsere Götter? Der Feind triumphiert und wir sterben allein …“
„Wer ist der Feind?“ fragte Kyokaan einfühlsam.
„Fürst Dagon ist der Fein. Er ist der Fürst der Zerstörung und die Daedra sind seine Diener.“
Dagon, Kyokaan kannte diesen Namen. Er hatte ihn in Leyawiin das erste mal gehört – eigentlich mehr das erste Mal gelesen, denn er stand in seiner Lieblingsbettlektüre von der Mystischen Morgenröte.
Doch im Augenblick war keine Zeit zum Überlegen. Von einer unbekannten Kraft getrieben, stürmte Kyokaan den Berg hoch. Als sich das Ende der Bergstraße ausmachte konnte Kyokaan schon das Ausmaß der Zerstörung erahnen. Zacken, wie er sie bei so manchem Obliviontor gesehen hatte ragten aus der Erde. Verkohlte Bäume standen noch als Mahnmal da. Die Stadtwachen hatten Kvatch zurückerobert. Einige Leichen zeugten noch von der Vielzahl an Toten. Einige Bürger und die Stadtgardisten beseitigten Leichen, Trümmer und löschten noch schwelende Feuer. Ein Sonnenstrahl verkündet den Frieden nach einer unbeschreiblichen Schlacht. Kaum ein Stein stand hier noch auf dem anderen. Kyokaan konnte sich nicht vorstellen, dass hier mal eine belebte, bunte Stadt gewesen war.
Mekian und Kyokaan schlenderten durch die Ruinen und bestaunten die Überreste von Skulpturen, einstigen Gebäuden und die Berge von Leichen, die Zusammengetragen und auf Scheiterhäufen verbrannt wurden. Das Schloß war in einem sehr zerstörten Zustand. Große Lodern von Flammen zeigte, dass das Feuer noch immer nicht kontrolliert werden konnte und jegliche Löschversuche gescheitert waren.
Der Mann, der im Schloßsaal stand hieß Savlian Matius und war der einzige noch lebende höhere Soldat von Kvatch. Er hatte nach der Katastrophe nun die Verwaltung übernommen, sofern es noch was zu verwalten gab, dachte sich Kyokaan.
„Kvatch wurde schon einmal aus der Asche wieder aufgebaut und das können wir auch diesmal schaffen“ sprach der Hauptmann zu den Leuten. Aha ein Mann mit Erfahrung schoß es Kyokaan durch den Kopf.
Kyokaan nutzte das Heillose Chaos im Schloß um sich ein bisschen umzusehen und insgeheim hoffend, was wertvolles zu finden. Aus einem brennenden Bücherhaufen zog Kyokaan mit geschickten Bewegungen ein leuchtendes Buch. „Der „Tanz im Feuer, v4“, welch ein passender Titel zu den Ereignissen in Kvatch“ sprach er mehr zu sich selbst, als zu Melian. Das Buch beschrieb eine spannende Geschichte weit in der Vergangenheit. Besonders Bemerkenswert war die Sprungtechnik der Khajiit, die bis ins kleinste Detail beschrieben war.
„Ich hab Hunger!“ knurrte die kleine Waldelf. Ein Schaudern überkam Kyokaan, denn er hatte gerade in dem Buch von Waldelfen, Kannibalen und einer Wilden Jagd gelesen. Er kramte in seiner Vorratstasche, holte ein Brot, Schinken und ein paar Beeren raus und gab sie Melian.
Es war schon weit nach Mittag und Kyokaan hatte genug von der zerstörerischen Kraft Fürst Dagons gesehen. Sie gingen zurück zu dem Lager, von dem sie am Morgen aufgebrochen waren. Auf dem Rückweg kamen sie an den Kadavern der toten wilden Tiere vorbei. Offenbar war dies abschreckende für andere Tiere, denn ihre Wanderung verlief ohne Störungen.
Am Abend im Lager kramte Kyokaan viel in seinen Sachen. Er hatte zuviel bei sich, jede Menge Kräuter, Waffen und Rüstungen von Banditen, Diebesgut aus Bravil und und und …
In Skingard würde er ein paar Dinge verkaufen müssen. So waren sie für die lange Reise nach Leyawiin zu schwer beladen…
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Colovianisches Hochland
Naasira hiess das Bretonen-Fräulein also. Schöner Name, dachte Karrod. Ausserdem machte sein Gegenüber einen durchaus netten Eindruck, schenkte sie ihm doch ein Lachen, als er mit dem Berg stinkender Kleider ankam und ihn in Flammen steckte. Die Gereiztheit war wie weggeblasen. Na ja, war ja auch keine alltägliche Situation, in einer Kiste entführt zu werden, in einem brennenden Haus mit einer Horde Banditen und jetzt hier in der Kälte fest zu stecken, da ist man zwischendurch schnell mal etwas emotionaler, dachte Karrod in einem Anflug von Belustigung.
Ausserdem schien sie auch mitzudenken: Während er sich mit den Banditen hinter dem Haus beschäftigte, beschaffte sie Vorräte aus dem Schuppen, der mittlerweile auch den Flammen zum Opfer gefallen ist. Hm, das hatte er jetzt gar nicht bedacht, musste er zugeben... Frauen müssen auch immer an alles denken! "Das wäre mir dann... schon noch eingefallen!"
Naasiras Nachfrage nach Heilung lehnte Karrod dankend ab - in der Wiederherstellungsmagie kannte er sich ja rudimentär aus. Bloss einen Zauberspruch gegen kalte Zehen und klamme Finger kannte er nicht... aber bald würden sie ja wieder in Chorrol sein!
"Ich bin übrigens Karrod", sagte er freundlich.
Die Abreise wurde nicht lange herausgezögert - Karrods Bedürfnis nach einer warmen Stube, einem ordentlichen Stück Fleisch und einem heissen Punsch wurde zunehmend grösser und Naasira war wohl ähnlich zumute. Den Rückweg nutzte Karrod, um seine Gefährtin auszufragen: Was sie beruflich tat, woher aus Hochfels sie genau kam, wie es sie nach Cyrodiil verschlug und vieles mehr und nutzte die erste Gelegenheit seit seiner Ankunft in Cyrodiil, sich wieder einmal mit einem Landsmann (Landsfrau, pardon) über Hochfels und seine Politik, Klatsch, Tratsch und Neuigkeiten austauschen zu können. Selbst gestandene Paladine verspürten ab und zu noch ein wenig Heimweh.
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Cyrodiil, Colovanisches Hochland
Der Weg zurück nach Chorrol gestaltete sich lang und kalt. Die einzige Abwechslung zum weiss des Schnees und dem grau der Felsen, bot der Bretone neben Ihr.
Für Naasira hatte es keine Grund gegeben mit Ihren Entführern Smalltalk zu halten, sie waren sowieso über jede Kleinigkeit in Ihrem Leben informiert......naja, fast jede. Mit einem Schaudern dachte sie an Ihre kurze Zeit als Vampir.
Doch Ihr Begleiter gab sich voller Freude einer sehr alten Tradition hin, die in Hochfels schon seit Urzeiten gepflegt wurde: Dem Informationsaustausch über Leben, Land und Leute.....
Sie mochte den Kerl sogar, doch seine Fragen lösten, trotz der vorherrschenden Kälte, Schweissausbrüche bei Ihr aus. Und so versuchte sie die heiklen Punkte zu umschiffen und berichtete nur vage von Ihrer Familie und Ihrer Ausbildung zur Priesterin in Camlorn.
Den Rest glich sie den Tatsachen an, die auch schon in Chorrol bekannt waren. Sie war eben eine wanderende Priesterin, auf der Suche nach neuem und alten Wissen und war gerade dabei sich in Chorrol niederzulassen. Als sich die Gespräche den Reisen und den verschiedenen Orten zuwendete, sie beide schon besucht hatten, wurde Naasira lebhafter und begann ausführlich zu berichten und löcherte Karrod über die Orte, die er bereits besucht hatte.
Als sie etwa noch einen halben Tagesmarsch von Chorrol entfernt waren, drehten sich Ihre Gespräche um die Entführung. "Wie schade, nun werden die Banditen schon über alle Berge sein. Da haben wir doch total vergessen sie nach den Gründen auszufragen, bevor wir schliesslich aufgebrochen sind." Die Priesterin bemühte sich um einen zerknirschten Gesichtsausdruck, der ausdrücken sollte wie sehr sie den Umstand bedauerte, dass Karrod nichtmehr dran gedacht hatte die Banditen zu befragen. Der Schnee war mittlerweile dem typischen Bewuchs des Hochlandes gewichen. Als sie den forschenden Blick des Bretonen auf sich ruhen spürte, lief sie mit einem überraschten Ausruf in die nächste Wiese hinein. Verborgen von einigen Felsen und dem hohen Gras wuchs da eine ganze Pilzkolonie. Nicht das es diese Hasenpfoten nicht überall gab, doch sie boten Ihr eine willkommene Ablenkung und so plapperte sie über die hilfreichen Eigenschaften dieser Pilze und wie schwierig es sei solch schöne und grosse Exemplare zu finden.
"Passt gut auf sie auf, die sind kostbar." Mit diesem Kommentar drückte sie dem Bretonen eine Handvoll von den Pilzen in die Hand und lief mit schnellem Schritt voraus. Ohne sich umzudrehen rief sie Ihm noch zu: "Und beeilt Euch, ich will vor der Dämmerung in Chorrol sein."
Fast tat es Ihr leid, Karrod so abzukanzeln. Doch sie wollte Ihr Geheimniss schützen und das würde sie um jeden Preis tun. Sie traute es diesem Krieger in seiner rechtschaffenheit durchaus zu, Ihren Eltern kurzerhand eine Nachricht mit Ihrem Aufenthaltsort zukommen zu lassen. Beim Gedanken an Ihre Elter, die sie so lange schon nichtmehr gesehen hatte, rollte Ihr dann aber doch eine einzelne Träne die Wange hinab. Doch das war wohl der Preis für Ihre Freiheit.
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Wäldchen nahe der Kaistestadt
Der Nord war anscheinend immer noch leicht schockiert und antwortete nicht. Sie betrachtete ihn etwas genauer und bemerkte, das er sich anscheinend für irgendetwas gerüstet hatte. Das sie aktuell abgesehen von dem endgültigen Beitritt zur Dunklen Bruderschaft, den sie jetzt wo es so weit war doch noch etwas hinausschieben wollte, nichts zu tun hatte fragte sie ihn nach kurzem Überlegen: "Könntet ihr für das was ihr vor habt noch jemanden gebrauchen, momentan bin ich auf der Suche nach irgendetwas Aufregendem. Und so wie ihr euch gerüstet habt scheint ihr etwas aufregenderes vorzuhaben."
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Cyrodiil, Umland von Chorrol
Ihr sagtet euer Nordfreund sei auf der Suche nach dieser Frau gewesen. Wenn dem so ist, dann ist er in die volkommen falsche Richtung unterwegs. Sowie es aussieht hat er den Weg zurück zur Ringstraße genommen. Zwar sind die Spuren der möglichen Entführer kaum noch zu erkennen, doch meinem geschickten Auge entgeht nichts. Die Männer benutzten ein Fuhrwerk und waren auf Weg ins Hochland zur Grenze vermute ich mal“: sagte der Jäger Honditar. Er und Tirrian hatten ihn gleich nachdem Frühstück aufgesucht und Tarrior hatte sein Anliegen vorgetragen und jetzt waren sie mitten in Schnee und Matsch auf der Suche nach Naasira. Sie hatten Glück gehabt. Es hatte zwar geschneit, jedoch waren Fußabdrücke, sowie die Spuren des Fuhrwerks in den Schlamm geprägt und dank des Eises für sie festgehalten worden. Es musste nur etwas von dem Schnee an der Oberfläche entfernt werden und sie hatten sie entdeckt. „Worauf warten wir noch? Na los dann lasst uns ihr folgen“: trieb er sie an. Tarrior wusste das sie nicht mehr als zwei Tage hatten um Naasira zu finden. Einen größeren Zeitraum würden die Tränke von Elendil nicht ausradieren und bei einer größeren Zeitspanne könnten Verdachte auftreten. Es war seltsam irgendwie beseelte ihn ein neueres inneres Feuer, welches ihm die Möglichkeit gab, die Kälte irgendwie auszublenden. Die freudige Erwartung seinem Erpresser eines auszuwischen ließ die entfachte Flamme lodern. Doch etwas ganz anderes nährte das Feuer. Ein Ziel das er die nächsten beiden Tage, und sei es nur dem Trotz Behram gegenüber, nicht aus den Augen verlieren würde. Das Ziel Naasira zu finden. Denn er fühlte sich auch in gewisser Weise für ihre Entführung verantwortlich.
Tarrior vermutete in letzter Zeit hinter allen Ecken Verschwörung oder Vergeltung des Telvannis und die Entführung der jungen Bretonin schien in gewisser Weise ins Bild zu passen. Zwar hatten die beiden Graumäntel in der vergangenen Nacht eindrucksvoll unter Beweis gestellt, das sie eine direktere Art bevorzugten auf Fehler hinzuweisen oder Bestrafung auszuführen, aber auszuschließen das die Heilerin nicht mehr als eine weitere Schachfigur im Spiel des Hexers ist, war es nicht. Er schlang den alten Mantel welchen er von der Wirtin bekommen hatte enger um seine Schultern und folgte weiterhin dem Jäger, welcher sie in Aussicht auf ein Säckchen voll mit Septimen durch die umliegenden Wälder und Hügel führen sollte. Doch dieser blieb plötzlich stehen. Er schien etwas entdeckt zu haben. Tirian der sich noch nie sonderlich für das Spurenlesen oder die Kunst des Jagens interessiert hatte, fiel nicht einmal etwas Ungewöhnliches auf. Aber scheinbar schien ihr Führer die Gabe zu besitzen zu erkennen wenn auch nur ein Staubkorn seine Lage verändert hatte. Der Jäger zeigte auf eine Stelle vor ihnen. Der junge Dunmer konnte nun wirklich nicht mehr als aufgewühlten Schnee und Schlamm erkennen, auch Tarrior runzelte die Stirn. Honditar schüttelte den Kopf und seufzte hörbar. Scheinbar wurden die Entführer von irgendjemandem angehalten. Die Tiefe der Abdrücke lassen auf einen Mann schließen, die Form darauf das er eine Rüstung getragen hat, doch der Abdruck ist nicht so tief, sie muss also aus leichtem Material bestanden haben. Die anderen Spuren sind schwerer zu deuten. Es könnten Kampfspuren sein, oder aber ein paar Wildschweine hatten sich in der frischen Schlammkuhle gewälzt ich kann es nicht genau sagen. Fest steht jedoch das das Fuhrwerk seinen Weg fortgesetzt hat. „Und was ist mit dem Mann“: fragte Tarrior ungeduldig. Mit einer kurzen Geste seiner Hand ermahnte der Jäger ihn zur Geduld und untersuchte weiter den Grund, schob Schnee zur Seite und tastete auf dem steinhart gefrorenen Grund herum und ging einige Schritte weiter.
Der Mann schien nicht mit dem Fuhrwerk mitgefahren zu sein. Hier sind weitere seine Spuren sie folgen dem Wagen. Nach der Schrittlänge zu urteilen musste er wohl gerannt sein. „Gibt es Möglichkeiten in den Bergen Rast einzulegen und einen Wagen sicher unterzustellen?“: fragte er. Der Altmer überlegte einen Moment dann nickte er. Es gibt einige Lichtungen, windgeschützte Täler, Höhlen und wer weiß was noch. Alles gute Möglichkeiten sich zu verstecken. Tirian schaute skeptisch: „Wieso Rast? Du meinst doch sicher Versteck. Sie werden sich doch sicher dort oben verbergen wollen?“ „Da wäre ich mir nichtmal so sicher Tirian. Ich als Bandit oder Entführer, der Lösegeld haben will und damit rechnen muss, dass uns die Stadtwache oder irgendwelche Patroullien der Legion verfolgen, würde eher zu Fuß gehen um weniger Spuren zu hinterlassen und diese auch leichter verwischen zu können. Ein Pferd und einen Wagen würde ich nur nutzen, wenn ich einen längeren Weg zurücklegen müsste. Etwas wofür es sich lohnt verräterische Spuren zu hinterlassen. Für die Berge erscheint mir dies volkommen unnötig, soviel Aufwand zu betreiben und Entdeckung zu riskieren“: erklärte er. „Du willst doch nicht etwa sagen, die Entführer wollen Naasira aus der Provinz schaffen“: sprach der junge Dunmer seine Vermutung zu den Worten Tarriors aus. „Ja es klingt unwarscheinlich, aber ich wüsste nicht weshalb man sonst so einen Aufwand betreiben sollte. Ich vermute ja es steckt mehr hinter alledem, als nur eine einfache Entführung. In jedem Fall will ich der Sache auf den Grund gehen“: sagte Tarrior und wandte sich wieder ihrem Führer zu.
„Meint ihr, ihr könnt sie finden?“: fragte er den Altmer. „Schwer zu sagen. Wenn sie tatsächlich auf dem Weg in die Berge oder ins Hochland sind, dann wird es schwieriger werden ihnen zu folgen. Direkte Fußspuren könnten aufgrund des felsigen Grunds oder hart gefrorenen Bodens nicht zu finden sein“: bekam er als Antwort. „Wir werden sie ganz sicher finden“: dachte er hoffnungsvoll, nickte und drängte aufs Weitergehen. Sie mussten sich beeilen um der Spur folgen zu können. Sie würden sie finden. Sie mussten sie einfach finden. Mit dem Gedanken auf das Ziel gerichtet herauszufinden was vielleicht hinter dem Verschwinden der Bretonin stecken mochte, folgten sie den Spuren. Langsam aber sicher in das verschneite Hochland hinein.
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Cyrodiil, Wald in der Nähe von Weye
Xerxes zog seine Hose hoch, "entschuldigt, dass wir uns so begegnen. Mein Name ist Xerxes und ja, ich habe etwas aufregenderes vor. Zumindest aus der Sicht meines Auftraggebers. Ich soll einen alten Freund um ein gestohlenes Amulett erleichtern und darf ihn bei Möglichkeit noch töten. Er hat sich mit ein paar Banditen in der Ayleidenruine Anga versteckt. Ihr seht mir nicht aus als ob ihr sofort bemerkt werden würdet, daher würde ich eure Hilfe annehmen. Natürlich würde ich euch auch etwas Geld für eure Hilfe anbieten."
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Kaiserstadt, Gefängnisbezirk
Die pattrolierende Wache Bassus Modius zu der Gefängniswache Curio Vivio: "Seid gegrüßt." "Neuer Tag, neuer Septim. Gestern versuchte so ein Spinner, erinnerst du dich der sich auf Wachhauptmann Avidius' Brustpanzer übergeben hat, den Ausbruch. Nun haute schläft er bei den Schlachterfischen." " Was ist passiert?" "Bei seinem Ausbruchsversuch lief er dem schlecht gelaunten Avidius über den Weg, tja diese Begegnung überlebte der arme Teufel leider nicht." "Nun, denn. Ich muss weiter. Wie ich hörte plant Lex wieder eine Hafenrazzia." "Auf wieder sehen."
Zeitgleich an den Ausläufern des Rumare treibt eine langsam verrottende Leiche eines Unbekannten im Wasser. Seine Abenteuer in der Kaiserstadt endeten bevor sie begonnen haben...
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Kaiserstadt, Geheime Universität
"Seid gegrüßt, Magier der Gilde", grüßte der Kaiserliche-Kampfmagier am Eingang der Universität. "Guten Abend", antwortete Isolde. Schnell ging sie weiter zum Eingang des Turms. Die massive Holztür hinter sich gelassen begrüßte auch Raminos Polus Isolde freundschaftlich: "Willkommen Isolde, was verschlägt euch zu uns?" "Eine Nachricht von Jarol. Er bat mich darum schnellst möglich von meinen Studien in Varondo zurück zu kehren um ihn bei einer wichtigen Aufgabe nachzugehen." " Er befindet sich im Turmrat, ihr solltet ihn sofort aufsuchen." Raminos Ratschlag befolgend, trat Isolde sogleich in den Teleporter. Binnen Sekunden in den Turmratgemächern. "Seid gegrüßt Meister Jarol. Ihr schicktet mir eine Nachricht zu euch zu kommen." " Seid ebenfalls gegrüßt. Ihr seid spät, ich erwartete euch schon vor zwei Tagen." " Es tut mir Leid, Meister Jarol. Eines dieser Obliviontore hat sich vor Varondo geöffnet. Ich musste erst dafür sorgen das sich die restliche Expiditionstruppe in Sicherheit befindet."
" Wie dem auch sei. Nun zu meinem Auftrag. Im Nordosten, nahe Cheydinhal liegt die Ayleidenruine Fanacas. In Fanacas hält ein mächtiger Totenbeschwörer samt Gefolge finstere Rituale ab. Wisset dieser Totenbeschwörer ist ein uralter mächtiger Vampir und sein Gefolge besteht ebenfalls aus einer Reihe Vampire, wie uns von einem Verbündeten der Gilde mitgeteilt wurde. Hört nun gut zu. Ein frontaler Angriff auf Fanacas ist unmöglich, viele Gildenmitglieder würden ihr Leben lassen womöglich für Nichts und wieder Nichts. Deshalb werdet ihr euch den Vampiren in Fanacas zum Schein anschließen und ihren Anführer mit einem Vampirismus-Heiltrank zu Staub zerfallen lassen." " Ein Himmelfahrtskommando, Jarol. Die Vampire werden jede Illusion mit Sicherheit durchschauen!" " Keine Illusion, ihr werdet wirklich zum Vampir. Es stehen zwei Phiolen zur Verfügung, eine für Vampir-Hexenmeister und eine für euch." " Ist das euer Ernst!?" " Ja, einen anderen Plan gibt es nicht. Ihr werdet nach Cheydinhal aufbrechen, dort in der Neuland-Schenke ein Zimmer beziehen, dann am nächsten Morgen werdet ihr mit Vampirismus aufwachen." " Wieso ist dieser Vampir-Hexenmeister so wichtig, dass die Gilde solche irrwitzigen Pläne verfolgt." " Er ist mächtig, ein Vampir, ein abtrünniges Gildenmitglied, dass vor seines Interessewandels den Rang eines Ratsmitglieds inne hatte und außerdem noch das Amulett der Totenbeschwörer entwendet hat und sich mit Mannimarco den König der Würmer in Kürze treffen wird. Genug Gründe ihn zu vernichten?." " Ein Vampir im Rat der Gilde!" " Er verbarg seine wahre Gestalt auch lange Zeit, aber er verhielt sich immer loyal der Gilde gegenüber." " Von welchem Mitglied des Rates sprechen wir überhaupt?" " Das hat dich nicht zu interessieren, ihr sollt ihn nur ausschalten." " Warum überhaupt ich, wäre es nicht klüger ein älteres, erfahrenes Mitglied zu schicken?" " Euch kennt er nicht, ein höherrangiges Mitglied würde schnell enttarnt werden und dann wäre alles verloren. Ihr seid gut genug für diese Mission, mein Schüler. Nun, ist ist schon spät. Ihr solltet zu Bett gehen um bei eurem morgigem Aufbruch fit zu sein. Weitere Instruktionen erhaltet ihr in Cheydinhal."
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Bruma, Geheime Grabkammer
Nachdem Arai seinen Rausch ausgeschlafen hatte, suchte er im Haus seines Großvaters nach der versteckten Falltüre von der ihm sein Großvater erzählt hatte.
Obwohl das Haus ziemlich klein war, war es nicht einfach sie zu finden. Sie befand sich in einem Zwischenraum hinter dem Kamin.
Arai stieg die Leiter hinab in die Tiefen des versteckten Tunnels. Der Abstieg dauerte mehrere Minuten, doch was er unten sah war unglaublich.
Eine art Grabkammer erstreckte sich mehrere Meter in alle Richtungen.
In der Mitte glänzte ein altes Familienerbstück, das Schwert Duron. Es war eine mächtige Klinge welche schon viele Feinde vernichtet hatte. Beim Versuch es vom Altar zu heben
schossen aus allen Richtungen giftige Pfeile auf Arai zu.Gekonnt wich er jedem einzelnen aus, bis auf einen, welcher sein linkes Bein durchbohrte. Er windete sich vor Schmerz am Boden und spührte wie sich das Gift in seinem Bein verteilte.
Er packte den Pfeil und riss ihn heraus. Schnell griff er nach seinem Beutel und holte Gegengift heraus und nahm einen kräftigen Schluck davon.
Durch den ekeligen Geschmack kam ihm fast die Hälfte wieder hoch. "Verdammt ist das ekelig!", brüllte er mit verzogener Miene.
Die wirkung trat sofort ein und er richtete sich auf und erbrach mehrmals. Er ging ein paar schritte auf den Altar zu und dann versuchte er
abermals das Schwert zu packen, diesmal wurden jedoch keine Fallen ausgelöst.
Er marschierte zur Leiter und begann mit dem Aufstieg.
Oben angekommen schnürrte er sich das neue Schwert um und wollte sich auf den Weg zur Zuflucht, als er plötzlich eine Nachricht von Vincent auf dem Tisch liegen sah. Es war ein Mordauftrag, er soll sofort zur Kaiserstadt und einen Diplomaten aus Morrowind töten.
Arai war verwundert, normalerweise waren Attentate auf Diplomate nicht so sein Ding, aber Auftrag ist Auftrag und so machte er sich ,nach einer runde Dunkelbier in Olav's Bräu und Streu, auf den Weg in Richtung Kaiserstadt.
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Kaiserstadt, Palastbereich, Tempelbezirk
Nachdem Arai die Kaiserstadt erreicht hatte machte er sich sofort auf den Weg zum Palastbezirk. Es war bereits Abend und er traf auf der Straße einen
alten Bettler. Dieser erählte ihm das der Diplomat jeden Tag um zehn Uhr einen Spaziergang im Palastbezirk macht.
Arai machte sich diese Information zu nutze und kletterte unauffällig auf einen Säulenkreis. Dank der schwarzen Lederrüstung konnt man ihn im Dunklen
nicht erkennen. Um Punkt zehn Uhr verließ der Diplomat den Kaiserpalast.
Als Arai die Leibgarde sah dachte er: "Deisen Auftrag hatte ich mir leichter vorgestellt." Doch Arai lies sich auch nicht durch die Leibgarde aufhalten, er nahm den
Bogen vom Rücken, schnappte sich einen Pfeil und zielte auf den Kopf des Diplomaten.
Nach kurzem zögern schoss er den Pfeil ab und began zu laufen. Doch die Leibgarde hatte ihn gesehen und war ihm auf den Fersen. Arai sprang von den Säulen herab, schnappte sich den Goldbeutel des Diplomatens und versuchte der Wache zu entkommen. Zum Glück trug Arai eine Maske wodurch die Wachen sein Gesicht nicht sehen konnten.
Er erreichte nach kurzer Zeit den Tempelbezirk und kletterte an einer Hauswand empor. Doch er war nicht schnell genug, die Wachen versuchten ihn mit Pfeilen vin der Wand zu holen. Einer dieser Pfeile verfehlte nur knapp den Kopf von Arai. "Verdammt, ich hasse Pfeile.", murmelte er. Schnell sprintete er über das Dach sprang auf der anderen Seite hinuter, lief zum Kanaldeckel und schlüpfte hinein.
"Ich glaub ich hab sie abgehängt, hoffe ich zumindest.", murmelte er und nahm die Maske ab. Er schnappte sich nochmals die Nachricht mit dem Auftrag und sah nach wo er die Belohnung abholen konnte. "Bravil also, na dann nichts wie hin.", sagte er mit erschöpfter Stimme. In den Kanälen begegnete er noch ein paar Bandite, welche keine Probleme darstellten. Sofort nachdem er den Ausgang erreicht hatte lief er los in Richtung Bravil.
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Bravil
Nachdem Arai Bravil erreicht hatte, kletterte er zum Kanal hinunter, wo sich die Belohnung befand. Die Tonne befand sich am Grund des Kanals,
er tauchte hinunter und riss den Deckel hera, griff in die Tonne und holte den Sack mit Gold heraus. Mit klatsch nassem Gewand kletterte er auf den
Steg und zählte das Gold im Säckchen.
"Verdammt das sind ja gut 12000 Septime!", brüllt er als er das viele Gold sah. "Mit dem Gold werde ich es mir hier gemütlich machen.", sagte Arai
als er sich auf den Weg zum Grafen machte um sich das leerstehende Haus zu kaufen.
"Natürlich ist ein Haus frei es lieg am Kanal, es ist vielleicht eine Bruchbude,
aber der Gestankt des Kanals lässt sie das wieder vergessen.", meinte der Graf als Arai ihn wegen des Hauses befragte. "Ich nehme es!", antwortete Arai und
überreichte die 4000 Goldstücke für das Haus.
Arai empfand den Gestank nicht so arg wie den der Kaiserlichen-Abwasserkanäle. Er legte sein altes Schwert auf den Tisch und griff nach einer Flasche Met, welche er sich vorher besorgt hatte. Nahm einen sehr kräftigen Schluck. Sofort erinnerte er sich an die Sache in Bruma und stellte die Flasche wieder zurück. Doch dann nahm er sie doch wieder und trank bis Spät in den Abend. Kurz vor Mitternacht schlief er auf dem kalten Boden ein, welchem er bereits Gesellschaft leistete.
Nach eine paar Stunden wurde er von Lucien Lachance geweckt. Taumelnd richtete er sich auf. "Guten Morgen lieber Bruder, ich habe einen Auftrag für euch."
Mit besoffener Stimme antwortete Arai: "Wos is des fia a Auftrog?"
"Wie ich sehe solltet ihr euch noch eine Weile ausruhen und euren Rausch ausschlafen. Ich werde euch am morgen nochmals besuchen.", meinte Lucien und verließ das Haus.
Arai hatte gerade noch genug Kraft um sich ins Bett zu schleppen, welches nicht umbedingt gemütlicher war als der Boden.
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Hammerfell, Kloster
Die Tage im Kloster waren im vergleich zu den letzten Wochen die reinste Erholung. Tarik hatte wieder Zeit für Dinge die er schon lange nicht mehr tun konnte. Er frischte seine Alchemiekenntnisse wieder auf und las Bücher über verschiedene Themen und betete regelmäßig mit den Mönchen. Bald darauf hatte sich auch eine Besserung seiner Gewissensbisse eingestellt. Auch sein Körper dankte Tarik für die Erholung. Irgendwie hatte er das Gefühl das er seine Schuld verbüßt hatte. Dies sprach er dann auch während eines Gespräches mit Bruder Theo an:
“Bruder Theo, ich bin nun seit einigen Tagen hier im Kloster. Ich habe das Gefühl bekommen das ich mit mir ins reine gekommen bin und meine Schuld verbüßt habe”, sagte Tarik.”Seid ihr der selben Meinung oder habt ihr noch bedenken?”, fügte er fragend hinzu.
Der Mönch hob kurz die Augenbrauen an und verfiel ins Grübeln. Minuten lang war nichts außer Atemgeräuschen zu hören. Schließlich antwortete der Mönch:”Nun, ich habe lange über eure Geschichte nachgedacht und sie auch mit dem Abt besprochen, was ihr sicherlich auch mitbekommen habt.” Tarik nickte.”Nun, wir beide haben darüber gebetet und die Götter um Hilfe gebeten. Ihr bereut eure Tat wirklich. Wir sind auch der Meinung das ihr eure Strafe verbüßt habt. Wie es das Gesetz sieht will ich nicht beurteilen. Es steht euch frei zu gehen. Ihr könnt aber gerne noch hier bleiben”, sagte der Mönch. Tarik nickte.”Ich will noch heute Abend aufbrechen. Das Leben im Kloster ist zwar angenehm und ruhig, jedoch merke ich das ich nicht für ein solches Leben geschaffen bin. Vielleicht später, wenn ich meinen Lebensabend verbringen will, werde ich eine solche Ruh in Erwägung ziehen. Jetzt jedoch bin ich zu jung dafür”, sagte Tarik.”Gut es ist eure Entscheidung”, sagte Bruder Theo.”Wir geben euch Kleidung und etwas Reiseproviant mit”, fügte er noch hinzu.”Danke”, antwortete Tarik und verließ den Raum.
Während er zu “seinem” Zimmer ging dachte Tarik über die gerade gefällte Entscheidung nach.”Wahrscheinlich werden sie noch nach mir suchen, aber ich kann nicht ewig im Kloster bleiben. Ich muss weiter machen. Nur was soll ich als erstes tun? Ich sollte versuchen an Geld und Ausrüstung zu kommen. Aber wie? Entweder muss ich betteln oder ich muss Botengänge erledigen. Naja wenn man wieder ganz unten ist bleibt einem wohl nichts anderes übrig”, dachte er. In seinem Zimmer nahm er sich ein paar Schuhe und Leinenkleidung. Dann nahm er einen alten Mantel und zog ihn an. Danach ging er in die Küche und nahm sich etwas Proviant mit.
Tarik suchte noch kurz Bruder Theo und den Abt des Klosters auf.”Ich möchte mich für eure Gastfreundschaft und euren Beistand bedanken. Ich werde jetzt weiterreisen und versuchen einen Neuanfang zu starten”, sagte er. Die beiden Mönche nickten.”Ich wünsche euch eine gute Reise und den Segen der Neun”, sagte der Abt. Dann verabschiedete sich der Kaiserliche mit einem Nicken und ging zu den Pforten des Klosters. Es waren bereits Sterne zu sehen als er das Kloster verließ. Noch einmal drehte Tarik sich zu dem Kloster herum und plötzlich erinnerte er sich an einen Spruch seines Onkels:”Wenn man einmal Abenteurer gewesen ist, dann will man es so lange sein bis man stirbt oder zu alt wird.” Ein schwaches Lächeln huschte über sein Gesicht und schließlich machte sich Tarik auf den Weg ohne Ziel.
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Cyrodiil, vor Chorrol
Der Weg zurück war genau so kalt wie der Hinweg. Aber Karrod nahm das Ganze nun gelassener: Er hatte Naasira aus dem Banditenpulk rausgehauen und mittlerweile hatte er was zu essen… zugegeben, die Pilze, die sie unterwegs eingesammelt hatten, waren nicht allzu nahrhaft und die Vorräte aus dem Schuppen waren mittlerweile auch alle, aber hey, man konnte sie essen! Man hatte immerhin was im Magen und das alleine zählte. Zumindest versuchte sich Karrod das einzureden. Ausserdem sammelte Naasira noch sonstiges Zeugs, andere Pilze, die allerdings nicht zum Essen da zu sein schienen, aber eigentlich kümmerte ihn das auch nicht allzu sehr, es war ihm schon immer unverständlich gewesen, wieso die Alchemie die Leute derart in ihren Bann ziehen konnte.
Was seine Laune ein wenig trübte, war die Tatsache, dass er es versäumt hatte, die Banditen auszuquetschen. Karrod hatte angenommen, Naasira würde den Grund für ihre Entführung schon wissen, aber dem war nicht so. Merkwürdig, irgendeinen Anhaltspunkt musste es doch geben! Schliesslich war eine wandernde Priesterin nun wahrlich nicht das optimale Ziel einer Entführerbande. Ein Adliger oder ein reicher Kaufmann, ja, die konnten sich schliesslich freikaufen beziehungsweise freikaufen lassen.
Na ja, vielleicht war sie ja auch lediglich noch ein wenig verstört, hatte Mühe, sich zu konzentrieren. So schnell erholte man sich ja nicht von einem solch traumatischen Ereignis, das wusste er als Paladin nur zu gut – dies war nicht der erste Fall, in dem es Karrod mit einer Entführung zu tun hatte. So erklärte er sich auch die Tatsache, dass sie es, als sie die Gegend Abend im Umland Chorrols erreichten, plötzlich so eilig hatte. Sie hatten gerade über die möglichen Motive der Entführer gesprochen, da wurde Naasira unvermittelt wortkarg, hatte es plötzlich eilig, Chorrol so schnell wie nur möglich zu erreichen und das, wo sie doch beinahe am Ziel angelangt waren.
Wahrscheinlich würde sich das mit der Zeit geben, ein zwei Mal ausschlafen, ein kleiner Marktbummel oder Spaziergang und alles war wieder beim Alten.
Dann erreichten sie die Stadttore.
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Wäldchen nahe der Kaistestadt
"entschuldigt, dass wir uns so begegnen. Mein Name ist Xerxes und ja, ich habe etwas aufregenderes vor. Zumindest aus der Sicht meines Auftraggebers. Ich soll einen alten Freund um ein gestohlenes Amulett erleichtern und darf ihn bei Möglichkeit noch töten. Er hat sich mit ein paar Banditen in der Ayleidenruine Anga versteckt. Ihr seht mir nicht aus als ob ihr sofort bemerkt werden würdet, daher würde ich eure Hilfe annehmen. Natürlich würde ich euch auch etwas Geld für eure Hilfe anbieten."
Soso, Xerxes hieß ihr gegenüber und er schien tatsächlich etwas vorzuhaben. Obwohl sie dem Nord immer noch nicht wirklich vertraute willigte sie ein: 'Ok, ich bin dabei. Meine Ausrüstung habe ich bereits gepackt, dann können wir ja gleich losgehen.'
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Cyrodiil, Chorrol
Als die Stadtore in Sicht kamen, dankte die Priesterin im Stillen Akatosh für Ihre Rettung.
Bevor sie die Stadt betrat, schweifte Ihr Blick zu den nahegelegenen Stallungen. Doch Ihr banges Gefühl verschwand sofort wieder, als sie Ihren Schecken auf der Wiese dösen sah. Scheinbar war also niemand auf die Idee gekommen, dass Hab und Gut der verschwundenen Bretonin zu veräussern.
Mit müden Schritten tauchte sie in die frühabendliche Geschäftigkeit der Stadt ein. Einen Moment stand Naasira orientierungslos auf dem kleinen Platz hinter dem Stadttor und wusste nichtmehr so recht wo sie sich nun hinwenden sollte. Zwar besass sie nun ein kleines Haus in Chorrol, doch es war immernoch nicht eingerichtet. Also ins "Eiche und Krummstab", allein die Tatsache, dass die Khajiitwirtin sie wahrscheinlich sofort wieder mit einem Redeschwall überfallen würde, lies sie noch zögern. Doch schliesslich siegte die Aussicht auf ein warmes Essen.
"Ich habe ein Zimmer im Eiche und Krummstab. Ihr habt mich gerettet und solltet Ihr noch keine Unterkunft haben, komme ich gerne für Unterkunft und Verpflegung auf. Und wenn mir nichtmehr dauernd die Augen vor Müdigkeit zufallen, würde ich mich auch gerne nochmal mit Euch unterhalten."
Sie versuchte ein dankbares Lächeln aufzusetzten, bevor sie sich umwandte und Richtung Taverne schlurfte. Tatsächlich kam Talasma mit einem entzückten Fauchen auf die Bretonin zugestürzt, doch nach einem genaueren Blick auf die junge Frau schwieg sie erstaunlicherweise und schob Naasira einfach nur in Ihr Zimmer.
Als kurz darauf eine der Kellnerinen eine Mahlzeit und frisches Wasser zum waschen ins Zimmer brachte, lag die Bretonin schon schlafend auf dem Bett. Naasira schlief bis zum nächsten Morgen ohne ein einziges Mal aufzuschrecken. Im ersten Moment wusste sie gar nicht wo sie sich befand, doch nachdem sie sich gewaschen und umgezogen hatte, fühlte sie sich wie neugeboren. Mit sauberer Kleidung und gebändigten Haaren begab Sie sich in den Gastraum, um sich nach Ihrem Retter zu erkundigen.
Sie hoffte, dass er noch nicht abgereist war.
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Cyrodiil, Chorrol
Elendil war aus ihm selbst unerfindlichen Gründen in Chorrol geblieben. Oder vielleicht waren sie gar nicht so unerfindlich, die Gründe. Chorrol war eine kleine, gemütliche, friedliche Stadt und er war ein alter Magier und Alchemist, der seine Ruhe liebte. War das eigentlich immer schon so gewesen? Manchmal hatte er das Gefühl, dass er schon immer ein alter Magier und Alchemist gewesen sei. Nun ja, vielleicht nicht immer ein alter, aber zumindest ein Magier und Alchemist, der seine Ruhe liebte, gern Bücher las und sich seinen Forschungen hingab.
Doch in letzter Zeit war es mit seiner Ruhe etwas bergab gegangen. Genauer gesagt: seit jenem denkwürdigen Traum in Skingrad, der von Blut und Tod und dem Untergang des Kaiserreiches gehandelt hatte. Was ihn dazu bewogen hatte, über seine Heilkünste nachzudenken. Oder eher seine mangelhaften Heilkünste. Natürlich konnte er Tränke brauen und Zauber sprechen. Aber Verbände? Verbände waren in seinen Augen dazu da, die Verwundeten zu knebeln, damit sie mit ihrem Geschrei nicht störten. Salben gehörten auf quietschende Türen, damit diese nicht mehr quietschten und wie der Körper der Zweibeiner beschaffen war? Nun ja, sie hatten alle zwei Beine, zwei Arme, einen Kopf und in selbigem einen Mund, der viel zu viel redete. Nichtsdestotrotz wäre es für die kommenden Zeiten nur von Vorteil, eine vernünftige Heilergrundlage zu besitzen. Denn immerhin könnte er selbst, Elendil, schließlich verletzt werden und - was Akatosh verhüten möge - unter Umständen sterben, nur weil er sich nicht gut genug behandeln konnte. Was wiederum bedeutete, dass Tamriel einen genialen Alchemisten verlor.
Wie auch immer, es war Zeit, seinen Morgenspaziergang zu beenden und in der "Eiche und dem Krummstab" sein Frühstück einzunehmen. Wenigstens war Talasma eine normale Khajiit (im Gegensatz zu J'Shivrizza waren alle Khajiit normal) und würde ihm keine Katastrophe bescheren. Mit diesen Gedanken ging Elendil Sunlight entschlossen zur Herberge, betrat den Raum und setzte sich wie immer an einen der hinteren Tische. Nur nebenbei bemerkte er eine junge Frau mit wilden Locken, die irgendwie nach Bretonin aussah, an einem der anderen Tische. Doch sogleich vergaß er sie wieder und begann, sich auf sein Frühstück zu freuen.
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Während die Bretonin auf Ihr Frühstück wartete, lies sie den Blick durch den Tavernenraum schweifen. Scheinbar waren neue Reisende in der Stadt angekommen, denn hier und da konnte sie ein neues Gesicht erkennen.
Talasma hatte Ihr schon erzählt, dass sowohl Thorr als auch Tarrior aufgebrochen waren um die vermisste Heilerin zu suchen. Welche Ironie, dass sie hier nun in der warmen Gaststube sass, während die beiden vieleicht durch die verschneiten Berge irrten und nach Ihr suchten.
Schliesslich blieb Ihr Blick an der Khajiit hängen, die gerade am Tisch eines Altmers stand. Der Mann war kein Jüngling mehr und sein Gesichtsausdruck zeigte ein deutliches Desinteresse am Geschwätz der Wirtin. Offensichtlich wünschte er sich die Wirtin weit weg, doch diese lies sich nicht beirren und erzählte munter weiter. Nachdem diese Szene die Aufmerksamkeit der Priesterin geweckt hatte, konnte sie auch bald erkennen worum es bei Talasmas Geschichte ging: um sie selbst. Erschrocken schnappte Naasira hörbar nach Luft. Wer konnte schon wissen was die geschwätzige Wirtin alles ausplauderte und noch schlimmer, wen sie noch alles auf die Spur von der verschwundenen Priesterin brachte. Beunruhigt lauschte sie den Worten der Khajiit:
"Sein sowas denn zu fassen? Aus dem Haus entführen die junge Frau und stopfen in eine Kiste. Und dann auch noch vorbeitragen an der Wache?", sie stupste den Altmer vertraulich an den Oberarm und Naasira hätte nach dem Blick des Mannes, den dieser der Wirtin zuwarf, schleunigst das Weite gesucht. Doch auch das ignorierte Talasma und erzählte munter weiter. Sie verfiel nun in einen vertraulichen Flüsterton:"Die Wachen wollten nicht suchen nach meinem Gast. Sie sagen: Wir nur zuständig für Einsätze innerhalb von Chorrol. Wenn Frau weg seien, sie nichtmehr zuständig." Es war erstaunlich, wie sie trotz der Katzenpupillen ein Augenrollen zustande bekam. "Doch Akatosh selbst Ihr beigestanden. Sendet starken Krieger der sie befreien und nun sie wieder hier ist. Und nun Chorrol haben neue, starke Heilerin. Sie haben erweckt toten Gefangenen zu leben. Habe ich selber gesehen."
Das war der Zeitpunkt an dem Naasira beschloss, sie sollte Talasma schnell unterbrechen, bevor sie noch erzählte, Naasira könne Wasser in Wein verwandeln. Sie würde mit der Khajiit mal ein ernstes Wörtchen reden müssen. Sie wollte schon nach der Wirtin rufen, da fiel Ihr Blick nochmal auf den Altmer. Nun lag ein interssierter Zug auf seinem Gesicht und Naasira schluckte alles runter und versuchte in Ihrem Eck unsichtbar zu werden. Warum wirkte dieser Mann auf einmal so interessiert? War er etwas auf der Suche nach Ihr? Im Auftrag des Tempels oder Ihrer Eltern.........Unfug, schalt die junge Frau sich nun selber. 'Du siehst schon Gespenster.', flüsterte sie leise in sich rein. Und bevor sie noch weiter reagieren konnte, kam schon eine der Kellnerinen und stellte Ihr das Frühstück auf den Tisch.
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Cyrodiil, Chorrol
Eigentlich hatte Elendil doch nur in Ruhe frühstücken wollen. Und was passierte? Da kam diese Talasma wie ein wildgewordenes Katzenvieh und quasselte und quasselte. Ihm glatt den Kopf zwischen den Ohren weg. Von irgendeiner entführten Frau und offenbar inkompetenten Wachen. Als sie ihn auch noch anfasste, war er kurz versucht, dieser aufdringlichen Person das Fell zu versengen. So ein klitzekleiner Feuerball könnte wirklich etwas Befreiendes haben. Seinen empörten Blick ignorierte diese durchgedrehte Elsweyr-Bewohnerin nämlich schlichtweg. Frechheit, was sich die Leute heutzutage herausnahmen.
Doch dann wurde sein Interesse geweckt? Heilerin? Sehr gute Heilerin? Hier in Chorrol? Sollte sein langer Aufenthalt hier am Ende einen Sinn gehabt haben? Aber "toten Gefangenen erweckt"? Was war sie? Heilerin oder Nekromantin? Oder für alle Wunder Tamriels zuständig? Sein Blick schweifte umher und blieb zufällig noch einmal an der vermutlichen Bretonin hängen, welche aussah, als würde sie sich am liebsten in Luft auflösen. Aha, das schien die Gemeinte zu sein. Sie war jung, wirkte fast zu jung für solchen Ruhm, wie sie offenbar zumindest in der Khajiit Augen genoss. Und erstaunlicherweise hübsch auf eine wilde Art mit der Lockenpracht. Hübsch für einen Menschen natürlich. Denn normalerweise konnte Elendil den Menschen nichts abgewinnen. In seinen Augen wirkten sie eher plump und runde Ohren??? Runde Ohren wirkten unnatürlich. Punkt. Trotzdem wirkte diese Frau auf ihn hübsch. Vermutlich, weil sie eine Bretonin war und von daher einen klitzekleinen Elfenanteil besaß, der sich nicht verleugnen ließ. Würde natürlich auch ihre Heilkünste erklären, denn Elendil war felsenfest überzeugt, dass Menschen, welche nur Menschen waren, niemals wirklich große Magier oder Heiler sein konnten. Nur elfisches Blut ermöglichte das.
Endlich hörte diese unsägliche Talasma auf mit ihrem einsamen Monolog und entfernte sich, um hoffentlich endlich das bestellte Frühstück zu bringen. Elendil stand auf, griff würdevoll nach seinem Gehstock mit dem Drachenkopf und schritt ebenso würdevoll zu dem Tisch mit der jungen Frau. Ihren Gesichtsausdruck bei seinem Näherkommen konnte er nicht recht deuten. Sie wirkte jedenfalls alles andere als erfreut und eher verunsichert. "Verzeiht die Störung", begann der Altmer "Talasmas Geschwafel entnahm ich, dass Ihr Heilerin seid. Mein Name ist Elendil Sunlight, Alchemist und Magier und ich interessiere mich für die Heilkunst. Seid Ihr daran interessiert, in dieser Sparte Unterricht zu erteilen? Gegen Bezahlung versteht sich!" beendete er seinen Satz und wartete gespannt auf die Reaktion seines Gegenübers.
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Hammerfell, Wildnis, Gebirge; Cyrodill, Wildnis
Nachdem Tarik ein gutes Stück zurückgelegt hatte, wurde es langsam nebliger.”Habe ich denn gar kein Glück. Nebel ist alles was ich jetzt gebrauchen kann”, murmelte Tarik zu sich selbst. Immer dem Weg folgend den er beim verlassen des Klosters eingeschlagen hatte, fragte sich der Kaiserliche was er jetzt tun will und wohin er jetzt will.”Soll ich zurück nach Cyrodiil? Ein Risiko bestünde da ich nicht wirklich glaube das mich die Dunkle Bruderschaft für tot hält. Soll ich in Hammerfell bleiben? Aber was sollt ich da machen? Vielleicht nach Morrowind? Aber was wenn mir da jemand immer noch nach dem Leben trachtet? Ach, verflixt! Egal wo ich hingehe Probleme habe ich sowieso. Da nehme ich doch lieber das leichter zu lösende Problem in kauf. Was bedeutet das ich nach Cyrodiil zurück kehre. Außerdem habe ich mich ja unter falschem Namen vorgestellt. Und da ich mich leicht verändert habe, müssten die Chancen gut stehen das ich es schaffe wieder in Cyrodiil relativ gefahrlos zu leben. So gefahrlos wie es als Abenteurer nur sein kann.” Diese Gedanken beschäftigten ihn eine ganze Weile. Schließlich erreichte er eine Weggabelung.”So, welcher Weg führt wohin?”, fragte er sich. Plötzlich war das Geräusch von Pferdehufen zu hören. Instinktiv hechtete Tarik in das nächste Gebüsch und versteckte sich dort. Bald war ein kleiner Lichtkreis zu sehen welcher an Tarik vorbei wanderte und eine Silhouette preisgab.”Vielleicht sollte ich in den Wagen klettern und ein Stück mitreisen. Wenn ich leise genug bin wird es schon nicht merken”.....
So leise wie möglich schlich auf den Wagen zu. Der Mann schien nichts bemerkt zu haben als Tarik hinter dem Wagen angekommen war. Vorsichtig hielt er sich am Wagen fest und zog sich in das Heu. Im Haufen war es warm und muffig aber auszuhalten. Leise kroch Tarik weiter bis er etwas Hartes spürte. Der Kaiserliche lehnte sich dagegen und schlief ungewollt nach kurzer Zeit ein.
Tarik wachte auf hielt die Augen aber geschlossen und wusste nicht wo er war. Auf jeden fall war das worauf Tarik lag weich.“Hmm, schönes weiches Bett. Ich glaube ich schlafe weiter………bin viel zu müde um aufzustehen“, dachte er. Plötzlich umwehte ein Duft von gebratenem Fleisch Tariks Nase.“Jetzt ein guter Wildschweinbraten……das wäre es vor allen dingen nach dieser Karrenfahrt. Moment! Ich bin in einen Karren gestiegen, dann bin ich eingeschlafen......aber jetzt bin ich nicht mehr im Karren. Wo bin ich dann?”, überlegte Tarik. Langsam öffnete er die Augen und stand auf. Als der Kaiserliche seine Sinne wieder beisammen hatte, schaute er sich um und fand sich nahe eines Gebüsches wieder. Einige Meter weiter lag der Karren samt Ladung, oder vielmehr das was noch davon übrig war. Ein schwelender Haufen aus Holz, Stroh und Metall. An einem gegenüberliegenden Baum sah der Fahrer an den Stamm gelehnt. Zwischen dem schwelenden Haufen und dem Fahrer lag das Pferd, welches mit Pfeilen gespickt auf dem Boden lag.”Das war eindeutig ein Überfall. Wahrscheinlich sind die Banditen schon wieder verschwunden”, dachte Tarik.”Am besten gehe ich erst einmal zu dem Mann. Vielleicht lebt er ja noch.”
Der Kaiserliche lief auf den Mann zu.”Hallo? Können sie mich hören? Hallo?”, rief er. Jedoch rührte sich der Fahrer nicht. Als Tarik näher kam, verlangsamte er seinen Schritt und kniete sich auf den Boden um den Mann begutachten zu können. Der Kaiserliche staunte. Der Fahrer, ein Bretone, wies keine Verletzungen am Oberkörper oder an anderen lebensbedrohlichen Stellen.”Eigenartig. Er atmet nicht und weißt auch sonst keine Äußeren Verletzungen auf. Woran ist er dann gestorben?”, fragte sich Tarik und bedauerte seine fehlenden Kenntnisse nicht mit Magie heilen zu können.”Das sollte ich bei Gelegenheit nachholen”, dachte er. Etwas rotes lief dem Mann den Hals hinunter.”Ist das Blut?” Tarik hob vorsichtig den Kopf des Mannes an und wusste sofort woran der Bretone gestorben war.”Durchgeschnittene Kehle”, murmelte der Kaiserliche.
Er durchsuchte die Taschen des Mannes, jedoch war nichts auffindbar was Tarik hätte nutzen können. Auch im schwelenden Haufen war nichts Verwendbares zu finden und das Pferd war auch tot.”Na klasse. Was nun? Wie soll ich jetzt weiter kommen? Ich weiß ja noch nicht einmal wo ich bin”, dachte Tarik resigniert.
Er beschloss noch einmal den ganzen Platz abzusuchen, jedoch blieb diese Suche erfolglos. Seufzend folgte Tarik dem Weg in entgegengesetzter Richtung der Karrenspuren.“Irgendwohin muss ich ja kommen“, dachte Tarik und setzte seine Reise fort.
Der Pfad wurde von Bäumen und Sträuchern gesäumt. Hier und da waren auch verschiedene Pflanzen zu finden. Von manchen wusste Tarik nicht was sie waren und welchen Verwendungszweck sie in der Alchemie haben.“Am besten halte ich mich gar nicht erst mit dem Sammeln von Alchemistischen Zutaten auf. Ich sollte versuchen so schnell wie möglich eine Unterkunft zu finden oder wieder in vertraute Umgebung zu kommen. Alles andere wäre jetzt zu gefährlich da ich weder ein Tier jagen kann, noch das ich mich vor angriffen schützen kann“, überlegte Tarik.
Während er dem Pfad folgte stieg dieser immer mehr an. Auch die Landschaft veränderte sich. Die Pflanzenvielfalt wich immer mehr vereinzelten Gräsern und Felsen. Auch säumten jetzt Felswände den Rand des Weges.“Ich muss mich jetzt wohl in einem Gebirge befinden. Leider weiß ich nicht in welchem“, dachte er resigniert.
Irgendwann wurde es dunkler und Tarik brauchte einige Zeit eher er begriff dass die Nach hereinbrach. Seine Verpflegung bestand aus Pflanzen die er kannte. Seinen Proviant hatte er noch nicht angetastet. Jetzt war er erschöpft und brauchte dringend eine Höhle oder ähnliches wo er halbwegs sicher die Nacht verbringen konnte.“Mal sehen, wo kann ich die Nacht verbringen?“, überlegte Tarik, jedoch ließ ihn die Umgebung im stich: Nichts als nackter Fels und hier und da ein Grasbüschel. Auch mehrmaliges Umsehen half Tarik nicht weiter, außer das er einen kleinen Felsvorsprung entdeckte. Schulterzuckend stieß er einen Seufzer aus und begann die kleine Felswand hochzuklettern, da er sich auf dem Vorsprung sicherer vermutete.“Erst einen Fuß hier hin…..dann den andren da hin…..die eine Hand nach oben……die andere mit.“ So ging Tarik während des Kletterns seine Schritte im Kopf durch. Mehr als einmal musste er aufpassen nicht abzurutschen. Schließlich schaffte er es mehr schlecht als recht den Vorsprung zu erreichen. Total erschöpft kauerte er sich hinter zwei Felsen, die ihm Schutz vor dem Wind boten, und schlief kurz darauf ein.
Tarik wachte auf und fühlte sich wie als wenn er auf etwas hartem geschlafen hätte, was auch stimmte. Langsam erhob er sich und bewegte seine müden Muskeln und seine kalten Knochen um den Schmerz zu vertreiben. Die restliche Müdigkeit verschwand sehr schnell. Der Kaiserliche stärkte sich mit etwas Brot und Wasser. Dann verstaute er seine Sachen wieder und begann den Abstieg, welcher sich nicht einfacher gestaltete wie der Aufstieg. Aber Tarik kam heil unten an und folgte weiter dem Weg.
Die Zeit verstrich stetig, während Tarik schon bald wieder bergab ging.“Ich habe den Berg überquert, mal sehen wo ich hinkomme“, dachte er. der Weg fiel immer mehr ab und es wurde wieder wärmer. In der Ferne konnte Tarik schon wieder Bäume und Gras ausmachen als er schließlich einen Wegweiser erreichte. Als Tarik das Schild las breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus…..
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Unsicher beobachtete Naasira wie sich der Altmer erhob und langsam in Ihre Richtung lief. Sie fragte sich ob er den Gehstock wirklich benötigte, oder ob er einfach nur dazu gedacht war jemanden bei unpassenden Kommentaren eine Kopfnuss zu verpassen. Irgendetwas am Verhalten des Altmers legte diese Vermutung nahe.
Doch nun gab er der Bretonin keinen Anlass zu dieser Vermutung. Freundlich erkundigte er sich bei Ihr nach Lehrstunden in Sachen Heilung. Einen Momentlang war Naasira verdutzt. Im Vergleich zu diesem Altmer war sie noch ein Kleinkind und so jemand hatte etliche Jahrzente Zeit gehabt Wissen anzuhäufen.
Sie forderte Ihr Gegenüber auf Platz zu nehmen um so Zeit zu gewinnen und Ihre Verblüffung zu verbergen. "Als Alchemist und Magier werdet Ihr wohl über ein Grundwissen verfügen. Was lässt Euch also annehmen, dass eine junge Bretonin Euch noch etwas beibringen könnte?"
Braune Augen funkelten herausfordernd in blaue Augen. Nocheinmal würde sie nicht so arglos in eine Falle rennen. Bevor sie diesen Mann wirklich unterrichtete würde sie Ihm erstmal auf den Zahn fühlen. Sie wusste selber, dass man in der Schule der Heilung niemals auslernte....jeder wirkliche Magier und Alchemist wusste das. Sollte Ihr hier jemand einen Köder unter die Nase halten wollen, würde er sein blaues Wunder erleben.
Im stillen wünschte sie sich Karrod herbei. Mit dem Bretonen an Ihrer Seite hatte sie sich irgendwie sicher gefühlt. Erst die Geschichte in der Festungsruine und danach diese Entführung.......das hatte auch bei der jungen Frau spuren hinterlassen.
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Cyrodiil, Chorrol
Elendil fragte sich im Stillen, ob die junge Bretonin vor ihm da versuchte, ihn auszuhorchen. Natürlich verfügte er über ein Grundwissen. Nur war es eben keinesfalls sein Spezialgebiet. Sein Spezialgebiet waren hervorragende Tränke und Möglichkeiten, Leute per Magie zu grillen, schockzufrosten, ihnen Blitze um die Ohren zu schleudern ebenso wie für Licht zu sorgen, Charme zu versprühen, den er selbst natürlich nicht besaß und lauter solch überaus nützliche Kleinigkeiten. Die Frau vor ihm jedoch funkelte ihn so herausfordernd an, als hätte er - Elendil - ihr ein unmoralisches Angebot unterbreitet. Nun ja, hatte Talasma nicht erzählt, dass sie entführt worden war? Vielleicht machten Entführungen das aus Leuten. Kurz überlegte er, ob er mit einem Charme-Zauber arbeiten sollte, aber vermutlich würde sein Gegenüber das - anders als die meisten Stumpfköpfe - sofort merken. Sie hatte magisches Talent, war eine Bretonin. Eine Nord hätte er sofort damit bearbeitet und die hätte ihm dann die Stiefel geleckt, aber eine magisch begabte Bretonin würde dies nicht nur merken, sondern vermutlich irgendeinen Heilzauber schlichtweg umkehren, so dass er, Elendil, dann wahrscheinlich seine Därme um den Hals tragen würde oder irgendeine ähnliche Scheußlichkeit.
"Ja, natürlich verfüge ich über Grundkenntnisse", begann er daher in einem Tonfall, der dem, was andere als Freundlichkeit bezeichneten, wenigstens in etwa nahe kam. "Ich kann jeden entsprechenden Trank brauen, das war es aber auch schon. Salben gehören bei mir auf quietschende Türen und mit Verbänden würde ich vermutlich schreiende Patienten eher knebeln, damit sie ruhig sind anstelle den Verband richtig anzulegen. Und Anatomie? Nun ja, alle Leute haben im Allgemeinen zwei Beine, zwei Arme und einen Kopf. Dazwischen steckt der Rumpf. Logischerweise. Anders sähe es seltsam aus", fügte er grübelnd hinzu, da er sich plötzlich jemanden vorstellte, der seinen Kopf unter dem Arm trug. Eine ziemlich scheußliche Vorstellung.
"Mein Spezialgebiete sind Tränke aller Art und Zerstörungs-, Veränderungs- und Illusionsmagie. Für die Heilkunde blieb da niemals Zeit und sowieso kann keiner alles beherrschen, was es in den verschiedenen Schulen gibt. Wer das behauptet, überschätzt sich schlichtweg oder gibt einfach nur an. Insofern: Euer Spezialgebiet ist die Heilkunde und von daher sehe ich, dessen Spezialgebiet sie nicht ist, keinen Grund, warum ich sie nicht bei Euch lernen sollte. So Ihr denn wollt", fügte er abschließend hinzu.
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Die Erklärungen Ihres Gegenübers klangen logisch und ausserdem schien er bemüht ein freundliches Gesicht zu machen. Auf Naasira wirkte es zwar eher als würde er Eisennägel kauen.....aber immerhin.
Als sein Blick auf einmal, bei den Überlegen wie die Anatomie des Körpers beschaffen ist, glasig wurde und sein Geist kurz abschweifte, erkannte Naasira den wahren Gelehrten....Nein, so jemand war wohl kaum ein Köder. Er war einfach echt.
Bei seinen Erläuterungen, was er mit Verbänden so alles anstellen wollte, konnte die Bretonin sich ein Grinsen nicht verkneifen. Nur zu oft hatte sie eben dieses Bedürfniss verspürt, wenn sie einen besonders wehleidigen Patienten behandelte. Wie die meisten Heiler konnte Naasira es nicht ausstehen, wenn die Patienten wehleidig wurden und jammerten.
"Auch wenn ich Euch sagen muss, dass diese Verwendung von Verbänden manchmal auch angebracht scheint, so gibt es doch andere Stellen wo sie der Gesundheit des Kranken mehr dienen." Nun wirkte die Priesterin Ihrerseits abwesend und began mehr in sich reinzumurmeln.
"Natürlich brauchen wir etwas Platz..... und Ruhe.......meine Ausrüstung....die Vorräte nicht zu vergessen." Sie fixierte Elendil nachdenklich. "Das können wir nicht hier erledigen. Gebt mir einen Tag Zeit alles vorzubereiten. Ihr wisst ja offensichtlich bereits, dass ich gerade eben erst wieder heimgekehrt bin. Wie ich sehe wolltet Ihr hier auch essen. Leistet mir doch Gesellschaft und wir können schonmal ein paar Dinge erörtern." Mit einem Schmunzeln fügte sie hinzu. "Man würde das wohl Theorie nennen."
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Chorrol, "Eiche und Krummstab"
Elendil verkniff sich ebenfalls ein Grinsen, als er bemerkte, dass die junge Frau ebenfalls so manchesmal nicht abgeneigt schien, ihre Patienten zu knebeln. Er verstand, dass sie einiges vorbereiten wollte, doch auch Theorie klang doch schon mal gut. Und Abendessen noch besser.
"Gern", erwiderte er daher mit einem leichten Lächeln. Und es war ihm nicht anzumerken, ob seine plötzliche gute Laune von dem Gedanken an baldiges Essen oder an die erste Theorie herrührte. Aber wie jeder Gelehrte war er wissbegierig und so konnte es auch leicht geschehen, dass Essen einmal kalt wurde, wenn er mit etwas beschäftigt war, was seinen Geist forderte.
"Wisst Ihr was? Ich lade Euch zum Essen ein", meinte er fast schwungvoll (sofern man bei Elendil Sunlight überhaupt von Schwung sprechen konnte). "Esst, was Ihr mögt, bestellt Euch einen guten Wein und dann erörtern wir schonmal die ersten Dinge."
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Bisher war Naasira immer in der Rolle der Schülerin gewesen. Nun sollte sie selber mal einen Schüler haben. Also gut.
Auf jedenfall schien Ihr gegenüber das Nägelkauen aufgegeben zu haben und wirkte nun, wenn schon nicht fröhlich, doch entspannt. Die Einladung zum Essen nahm die Bretonin gerne an.
Die Bretonin fing an über die Lebenskraft spendenden Pflanzen und Substanzen zu sprechen. Ausserdem wie man an Ihre Essenzen drankam, wenn man mal nicht zufällig Kalzinator, Retorte..usw zur Hand hatte.
Nebenbei stellte sie im Geiste schonmal eine Liste der Pflanzen auf, die sie bis zur praktischen Übung unbedingt noch sammeln oder kaufen musste.
Zwischendurch wurde das Essen serviert, doch trotz des Hungers der Bretonin, sprach sie zwischen den Bissen weiter mit dem Altmer über die verschiedenen Zutaten. Bald war sie sich sicher, dass Ihr Gegenüber eine schnelle Auffassungsgabe und eine Neigung zur Ungeduld hatte........
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Elendil lauschte fasziniert den Worten der Bretonin. Wenngleich er vieles von dem, was sie sagte, natürlich wusste, so merkte er doch, dass sie über ein ausgesprochen fundiertes Wissen verfügte und mit Sicherheit eine großartige Heilerin war. Nur die Sache, wie man an die Essenzen ohne Kalzinator und dergleichen herankam, war ihm neu. Nie wäre es ihm in den Sinn gekommen ohne seine teuren Geräte zu arbeiten und die bestmöglichsten Ergebnisse zu erzielen. Das war ihm immer laienhaft erschienen und wenig erfolgversprechend. Aber wenn die Frau (wie hieß sie eigentlich?) das machte, die eindeutig wusste, was sie tat, dann musste das halt im Notfall auch so gehen. Und wer konnte schon sagen, ob er in den kommenden schweren Zeiten, welche Cyrodiil bevorstanden, immer seine Geräte bei sich haben würde.
"Könnt Ihr die Sache mit den Essenzen ohne Alchemiegeräte bitte nochmals wiederholen?", fragte er daher. Er musste es sich genau merken, ganz genau. Nur Akatosh selbst wusste, ob und wann dieses Wissen ihm vielleicht das Leben retten würde.
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Elendil setzte für einen kurzen Moment einen fragenden Blick auf, mit dem er sie fixierte. Dann schien er sich anders zu besinnen und stellte Ihr seine nächste Frage. Langsam dämmerte es der Bretonin, warum er sie eben so angesehen hatte. Scheinbar kannte er immernoch nicht Ihren Namen. Talasma hatte in Ihrer Geschwätzigkeit diese Kleinigkeit übersehen.....vieleicht sollte sie dafür noch dankbar sein, denn sonst würde bald halb Cyrodiil Ihren Namen kennen, Nachrichten über sie würden im Rappenkurier erscheinen und die Leute stünden vor Ihrer Tür schlange um............sie vertrieb diesen Unsinnigen Gedanken mit einem kopfschütteln, dass die Locken nur so fliegen lies.
"Naasira, Ihr könnt mich Naasira nennen." Den Nachnamen verschwieg sie vorerst lieber. Wer wusste welche Verbindungen nach Camlorn der Altmer pflegte.
"Nunja, eure Geräte liefern natürlich hochprozentigere Essenzen, als es die einfachen Methoden können. Doch einem Bauern ist nicht geholfen, wenn er diese Essenzen nicht zur Hand hat und nicht alle können sich die teuren Tränke der Alchemisten leisten. Und solltet Ihr unterwegs sein, dann könnt Ihr unmöglich alle Eure Gerätschaften mit Euch tragen und unterwegs benutzen." Die Priesterin sah sich mit suchendem Blick in der Gaststube um....auf einem Tisch in der Nähe standen noch ein paar einsame Süsskuchen. Sie griff sich einen Kuchen, ein Baumwolltuch und einen Krug Wasser. Nun fing sie an den Kuchen zu zerbröseln und gab die Krümel auf das Tuch. Die Kuchenkrümel vermischte sie mit dem Wasser zu einem dicken Brei. "Ein Trank mit der Essenz des Süsskuchens wird einen Kranken relativ schnell heilen. Habt Ihr dieses nicht zur Hand und Ihr müsst einen Verletzten versorgen, so wird dieser Breiumschlag die Giftstoffe aus der Wunde ziehen. Es gibt keine Entzündung und die Verletzung wird besser heilen.....nicht so schnell wie ein Trank, doch der Verletze wird überleben."
"Für viele Blüten reicht es schon, wenn Ihr einen Topf mit heissen Wasser zusetzt. Die Blätter dazugebt und das ganze ziehen lasst. Dies wird dann kein Trank, sondern ebenfalls ein Umschlag. Tränkt Baumwolltücher damit. Doch vorsicht, das Zeug macht ecklige, grüne Flecken. Wurzeln lasst Ihr im kalten Wasser ziehen. Am besten ein paar Stunden........"
Hinter den Fenstern der Taverne wurde es langsam immer heller, während die Sonne über den Himmel wanderte.
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Und es war tatsächlich passiert: sein Essen war kalt geworden, so aufmerksam und interessiert hatte er Naasira (endlich wusste er ihren Namen) zugehört.Und fasziniert beobachtet, was sie mit dem Kuchen anstellte. Also so funktionierte das. Irgendwie geisterte ihm plötzlich der Ausdruck "Erste Hilfe" durch den Kopf. So könnte man diese Vorgehensweise wirklich nennen. Wenngleich sie auch noch nicht wirklich zur Heilung beitrag, so beseitigte sie doch die schlimmsten Folgen einer Verletzung oder Vergiftung und gewährleistete das Überleben.
Also ein Topf heißes Wasser, Blüten und Blätter hinein und das Ganze ziehen lassen. Dann auf ein Baumwolltuch und einen Umschlag daraus machen.
Und Wurzeln sollten im kalten Wasser ziehen.
Er sah hoch. Der Tag schien schon recht fortgeschritten zu sein und doch hatte er gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflogen war.
"Ich danke Euch für die erste Unterweisung", sprach er, da er sah, dass die Bretonin trotz allem, was sie nebenbei getan und gelehrt hatte, bereits zuende gegessen hatte. "Sagt, wann können wir uns morgen treffen und wo, um die Praxis anzugehen?", fragte er sie dann und der vorbeihuschenden Talasma drückte er das Gold für die gemeinsame Mahlzeit in die Hand. Und sogar 5 Septime mehr, da er ausgesprochen guter Stimmung war.
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Das ziehen im Rücken zeigte Naasira, dass sie tatsächlich schon eine ganze Weile auf dieser Bank gesessen hatte.
"Ich danke Euch für die Einladung zum Essen. Ihr kennt die Kapelle von Stendarr? Geht einfach an der Kapelle vorbei und dann das letzte Haus. Ich erwarte Euch dann nach dem Frühstück und zieht keine zu teuren Kleider an, es wäre schade drum."
Sie lies absichtlich offen, was genau sie damit meinte und wandte sich mit einem zufriedenen Lächeln der Tavernentür zu.
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Nach dem Frühstück also. Hmm, alle Leute frühstückten zu verschiedenen Zeiten und irgendwie fühlte Elendil sich nicht sonderlich schlauer. Wer sagte denn, dass nicht entweder er oder Naasira erst gegen Mittag frühstückten? Oder mit dem ersten Morgengrauen. Keine guten Sachen anziehen? Er hatte nur eine alte Robe. Die nutzte er zum Brauen der Tränke und natürlich hing sie in Bruma. Nun ja, dachte er seufzend, dann würden eben doch gute Dinge einige Flecken abbekommen.
Und er würde halt morgen früh einfach mal zum besagten Haus wandern in der Hoffnung, dass die junge Heilerin dann schon wach war. Denn er, Elendil, war nämlich ein Frühaufsteher.