Haus des Bürgermeisters - Unruh Stadt/Termina
Doran schlief schon eine ganze Weile, er hatte ja auch eine Menge durchgemacht.
Doch Daru konnte nicht schlafen. Die Dinge, die Doran ihm erzählt hatte,
beschäftigten ihn.
Was will dieser Fremde von meinem kleinen Bruder ?
Warum hat das Dreieck an seinem Hals geleuchtet, so wie bei mir vor ein paar Tagen ?
Tausend Dinge gingen ihm durch den Kopf.
Er stand auf und ging runter ins Esszimmer des Hauses.
Es waren noch ein paar Reste vom Abendessen übrig und so
setzte er sich und aß, während er weiter nachdachte.
Daru aß zwar lieber Donnerblumen, aber er war nicht wählerisch.
Inzwischen war der Bürgermeister ins Zimmer getreten und hatte
sich neben Daru gesetzt.
BGM : Was bedrückt dich, mein Sohn ?
Daru : Die ganze Geschichte bedrückt mich.
Wir haben ihnen ja alles erzählt, aber eines habe ich euch allen verschwiegen.
Ich wollte nicht, dass Doran es erfährt.
BGM : Nun sag es schon !
Ich seh doch, dass es raus muss.
Daru : Schon gut.
Sie sagten doch, dass das Dreieck auf Dorans Hals geleuchtet
hat. Meines hat auch geleuchtet und das etwa zur gleichen Zeit.
Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat.
BGM : Vielleicht gibt es eine besondere Verbindung
zwischen euch. Da kommt bei Geschwistern schonmal vor.
Daru : Nein Nein !
Das kann es nicht sein. Wir haben es ihnen nicht erzählt, aber
Doran ist nicht mein richtiger Bruder. Ich fand ihn, als er noch ganz klein
war und brachte ihn ins Dorf. Keiner konnte sich erklären, woher
er kam. Da er soviel Ähnlichkeit mit mir hatte, zog mein Großvater
ihn auf. Doran weiß darüber Bescheid. Aber aus diesem Grund
kann es keine solche Verbindung sein.
Ich muss es herausfinden. Hören sie ! Ich werde heute nacht gehen.
Bitte sagen sie Doran nicht was wir hier besprochen haben.
Ich habe das Gefühl, dass dieser Fremde etwas weiß, darum werde
ich alleine nach ihm suchen.
BGM : Ich kann dich sehr gut verstehen.
Du musst deinen Weg gehen, mein Junge.
Ich werde Doran nichts sagen, aber nimm noch etwas Proviant mit.
Daru : Vielen Dank.
Und so brach Daru erneut auf, diesmal ohne seinen Bruder.
Er wusste nicht, dass Doran die gleichen Sachen durch den Kopf gingen.
Daru war müde, doch er konnte jetzt noch nicht schlafen.
Zuerst musste er weit genug weg sein.
Er lief die ganze Nacht, bis zu einem Gebirge. Es war kalt dort
und er war totmüde. Also suchte er nach einer Höhle, in der
er die Nacht verbringen konnte. Nach kurzer Zeit fand er eine Hütte.
Er betrat sie und war erstaunt. Scheinbar hatte sie einem Goronen
gehört. Anscheinend einem Schmied. Aber dies war ihm alles egal.
Schon nach wenigen Minuten war er eingeschlafen.
In der Höhle von Cruentus
Cruentus öffnete sein linkes Auge. Als er merkte, dass die Sonne bereits in den hintersten Bereich seiner kleinen Höhle schien, öffnete er auch das andere und stand langsam auf. Er hatte schlecht gechlafen. Wieder diese Albträume. Immer wieder die gleichen Bilder. Ganondorf auf dem Thron von Hyrule. Moblins in den Häusern. Überall Tod. Immer wieder Tod. Er konnte es nicht mehr sehen.
Er kannte seine eigene Rolle in der Schreckensherrschaft Ganondorfs. Er hatte maßgeblich zu diesen Morden beigetragen. Und nicht nur das. Er war ein sehr hochgestellter Diener des finsteren Herrschers gewesen. Er wollte das alles vergessen. Einfach seine Vergangenheit auslöschen. Und dennoch schämte er sich nicht wirklich für seine Taten.
Er war mit dem Tod aufgewachsen und kannte kein anderes Leben. Seit er mit neun Jahren sein Volk verlassen hatte und zu den Gerudos gegangen war, war er nicht mehr Cursor, der Schiekah, sondern er war nur noch Cruentus, der Mörder. Er hatte immer diesen Namen getragen. Und er würde ihn immer tragen. Das wusste er. Denn er wollte nicht aufhören zu morden. Doch jetzt mordete er nur noch, wo er es für richtig hielt.
Nachdem er seine Sachen zusammengesucht hatte, machte er sich auf den Weg zu seiner Auftragsstelle. Er hatte viele dieser Stellen, wo die Leute Aufträge für ihn hinterlassen konnten. Er entschied dann, ob er sie annnahm oder nicht.
Einige Briefe waren tatsächlich vorhanden. Die meisten waren uninteressant: Erbschleicher, die ihre Mutter umbringen lassen wollten, irgendwelche Irren, die den König tot sehen wollten, ein paar totale Spinner, die sowieso die ganze Menschheit vernichten wollten...nichts, was ihn interessierte. Aber da war doch was dabei: Ein Mitglied der Wache von Hyrule, der durch seine sadistische Vorgehensweise einen Gefangenen getötet hatte: den Bruder des Auftraggebers. Dieser Mann schien es verdient zu haben, zu sterben. Cruentus packte seine Sachen. Er musste sich auf den Weg machen. Auf nach Hyrule.
Hyrule - In einer der vielen Gassen
DAven merkte das Bonny sich mehr und mehr für Kiro interessierte und sich mit ihm unterhielt. Ihn störte es nicht. Er war die letzten Jahre immer allein gewesen und hatte niemanden. Es war zwar schön sich mal mit jemandem unterhalten zu können aber in diesem Moment war es ihm gleichgültig.
Mit seiner rechten Hand fuhr er sich durchs Haar. Schmerzhaft zog es in seinem Handrücken. Schnell steckte er seine Hand wieder unter den Umhang.
Schnellen Schrittes ging er auf die nächste Abzweigung zu und verschwand im Schatten der Häuser. Er überlegte ob es richtig war einfach zu gehen doch er kam zu keinem vernünftigen Gedanken. Immer wieder sah er die schrecklichen Bilder aus seinem Traum.
Wieder schmerzte seine rechte Hand. Stärker als zuvor