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Der Witzwobei nein witzig ist es eigentlich nicht... ich fahr heute mit Arbeitskollegen von der Firmenbesichtigung und mein so im Spaß "...haja vielleicht hat er den Piloten nicht mehr reingelassen, weil er sich das Leben nehmen wollte"....zwei Minuten später im Radio, Mr Experte "Wir können von einem Suizid ausgehen". -_-
Ich finde, das macht das ganze schon irgendwie besonders tragisch. Es ist eine Tragödie, für Deutschland, für Frankreich, für die Fluggesellschaft, alle Angehörigen. Ich stimme euch durchaus zu, dass an dem Tag, als das ganze stattfand, diese stündliche Zerfusselung über den Flug und den Absturz - zu den man ja nichts wusste, außer wo er stattfand - im Fernsehen war das furchtbar, furchtbar nervig, jede Menge Sendungen wurden unterbrochen oder sind ganz ausgefallen, damit man auch ja nicht vergisst, welches Flugzeug "es verbockt hat", wie viele Leute im Flugeug saßen und das alles irgendwo irgendwie verstreut war. Und gerade jetzt wo man etwas weiß, jettet Heidi Klum wie gewohnt mit ihrem ganzen Hühnerstall durch die Gegend. Prioritäten :A
Ich finds interessant, dass die mediale Berichterstattung scheinbar schon up to the roof war, bevor überhaupt bekannt war, dass an dem Flugzeugabsturz überhaupt irgendetwas interessantes ist. Verschwörung, Verschwörung!
Naja, es war ein Absturz einer deutschen Airline, mit einem deutschen Flugzeug in dem mit großer Wahrscheinlichkeit deutsche Passagiere an Bord waren. Ich seh da jetzt nicht die Komik/Verschwörung dran, ehrlich gesagt. War doch klar dass direkt Bericht erstattet wird.
Ich hasse die mediale Berichterstattung dazu allerdings. Hart. Das ist absolut widerwärtig was da im Moment abgeht, und ich schäme mich fast schon dafür dass ich vor Ewigkeiten mal beim Axel-Springer-Verlag eine journalistische Ausbildung machen wollte.
Besteht die nicht nur aus folgenden Ausbildungsschwerpunkten?Zitat:
Zitat von steel
- Google, Facebook und co. - Wie schnüffle ich im Privatleben anderer rum?
- Interviews - Die Kunst, den Sinn des Gesagten komplett zu verändern.
- Kreativität - Wie erfinde ich Storys, möglichst auch ohne Inhalt?
- Emotionen - Je mehr, desto besser!
Vergiss "Witwenschütteln" nicht...
(http://de.wikipedia.org/wiki/Witwensch%C3%BCtteln)
Ich war damals ein Teenager und hatte keine Ahnung und wollte nur "irgendwas mit Journalismus" machen :(Zitat:
Zitat von Eisbaer
Was das Witwenschütteln angeht: Das ist nicht mehr Witwenschütteln, das ist Witwenerdbeben.
Berichterstattung hin oder her, was mich am meisten ankotzt daran ist wenn ich dann mitbekomme dass Polizisten dort Straßen sperren müssen damit Kamerateams dir Nachbarn und Eltern in Ruhe lassen.
Dann lese ich auch noch den Klarnamen des Piloten und den Wohnort der Eltern des Piloten. Herzlichen Dank an die Presse für eine solche "Panne". Die werden umziehen können, die Presse wird nicht das einzige sein was die nun bedroht.
Ich erinnere mal an den Fluglotzen der vor einigen Jahren von einem russischen Vater ermordet wurde nachdem dessen Sohn bei einem Zusammenstoß Zweier Flugzeuge ums Leben kam.
Ich dachte gestern Abend auch, ich hüpf aus der Hose, als die vor dem Wohnhaus des Piloten standen. Warum? Was nutzt das irgendwem außer der Sensationsgeilheit? Die meisten Medien scheinen echt nicht mehr drauf aus zu sein, die Leute angemessen zu informieren, es geht nur noch um Skandale und Schlagzeilen und darum, irgendetwas zu sagen und zu zeigen, egal wie inhaltslos, damit man bloß mit dem eigenen Müll schneller ist als die Konkurrenz. Die wenigen Ausnahmen, die sich mit Recherche und allem Zeit nehmen, gehen dadurch total unter.
Und Neil Postman weint im Grab.
Puh, war das eigentlich jemals anders? Das ist jetzt keine provokative Frage, ich mein das durchaus ernst.Zitat:
Zitat von Sephigruen
Zudem die Journalisten das schreiben, was die Leute lesen wollen. Und heutzutage ist die Konkurrenz durch kostenlose Internetnachrichten wesentlich stärker als vor 30 Jahren. Wer heute die meisten Zeitungen verkaufen will muss einfach den interessantesten Mist schreiben.
Ja, das ist die Art der Medien und dennoch ist es abartig, jedes Mal. Irgendwo passiert was und dann wird ein "Experte" ausgegraben, auch wenn der nur im Entferntesten etwas mit der Sache zu tun hat.
Klar es geht dabei um Geld, also so schnell wie möglich irgendwas präsentieren, egal ob ich damit anderen noch mehr auf sack gehe. Zb interessiert es doch niemanden die trauernden Familien am Flughafen Frankfurt zu sehen.
Fand das so interessant anzuschauen wie zb n24 mehr oder weniger den ganzen Tag mit einem Experten darüber geredet hat und die zwei Moderatoren ständig versucht haben den Experten dazu zubringen Terror oder Ansxhlag zu sagen (Scheiß egal ob als Verneinung , Hauptsache das Wort fällt).
Diese Expertensachen finde ich gar nicht mal so schlimm, das ist eher nervig. Auch so Sachen wie ein paar Stunden nach dem Vorfall eine kurze Meldung über den Börsengang verfassen mag zwar pietätlos sein, aber wenn sich da was ändert, scheint es ja Leute zu geben, für die das sehr relevant ist.
Was mir bei der Ganzen Sache echt übel aufstößt ist, dass der Unterschied zwischen Fakten und Spekulationen immer mehr verschwimmt und dass die Privatssphäre der Betroffenen - einschließlich die der Verwandten dieses Piloten, wohlgemerkt - zunehmend bewusst ignoriert wird. Und das war die letzten Jahre leider nur dann nicht der Fall, wenn namenhafte Persönlichkeiten involviert waren, die beim kleinsten Fehltritt sofort eine Schar von Anwälten aufgefahren habe. Diese Mittel haben normale Leute aber nicht, und momentan auch bestimmt nicht den Kopf dafür.
Definiere "jemals". Während unserer Lebensspanne: eher nicht. Zu Zeiten der Zeitungen: ja. Aber je schneller der Informationsfluss wurde, desto weiter sackte alles ab. Und die Zeitungen folgten nach, um mithalten zu können, verlieren aber immer weiter an Bedeutung. Und dann immer dieses "Was die Leute lesen wollen." In einer Zeit, in der etliche Bedürfnisse künstlich erschaffen werden, muss man damit vorsichtig sein. Das geht immer von beiden Seiten aus. Würden die Leute dazu erzogen, sich für Fakten und Hintergründe zu interessieren ... Aber das ist das ganze System, das faul ist, nicht nur Einzelaspekte.
Laut yahoo war der gute Mann krankgeschrieben
Interessant, dass sich die Medien immer noch so schwammig ausdrücken. Ich hoffe ja, dass es bald generell aufhört.
"eilmeldung" bei n24 im Band unten sein, dass die Uni Klinik sagt er war nicht wegen psychischen Angelegenheiten in Behandlung....
Oh Gott, könnte man ni ht mal auf Fakten warten. Genauso gehört jeder direkt entlassen der da vorab Dinge an die Presse gegeben hat, egal wo er arbeitet.
Ich wette alle 150 Opfer drehen sich gerade synchron im Grab, bei diesem Affentanz -_-Zitat:
Zitat von Sir Barett
Die Reaktion der Fluggesellschaften mit der Vier-Augen-Zwei-Mann-wie-auch-immer-es-jetzt-heißt-Prinzip ist bisher das einzig sinnvolle, was die Nachrichten zu bieten haben.
In Amerika hatten sie die Regel wohl schon länger festgeschrieben, in Europa war das bisher ein reines "kann".
Traurig, dass sowas immer erst passieren muss, bis die anständige Regeln einführen die einheitlich befolgt werden.Zitat:
Zitat von Sir Barett
Ich weiß nicht, diese Regel mit zwei Personen im Cockpit ist zwar mit Sicherheit schön und gut, aber das ändert nichts daran, dass jemand, der einen Absturz herbeiführen will, das auch in irgendeiner Form schaffen wird. Jetzt ist das natürlich erstmal eine gute Idee, weil es DIESEN speziellen Vorfall vielleicht verhindert hätte, aber es wird irgendwann wieder einen Piloten geben, der psychische Probleme hat oder aus sonstigen Gründen einen Absturz herbeiführen will und der dann eben eine andere Sicherheitslücke finden wird. Das ist ja das Problem mit Sicherheitslücken: Sie fallen erst auf, wenn es zu spät ist.