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Enkidu
Hab ich vor ein paar Wochen ebenfalls gesehen. In meiner Meinung zu Abrams als Filmemacher fühle ich mich mal wieder bestätigt ^^ Die ganzen redundanten Lensflares waren sowas von nervig. Die Handlung imho Klischeecharakter-Kitsch pur (besonders das Ende), zusammengestückelt aus diversen Filmen die man alle irgendwann schonmal gesehen hat. Alles sehr lahm und einfallslos.
Anhang 13853
Das Ganze soll gerade ne Hommage sein an Filme wie "Stand by me", "E.T." oder "Gremlins" - halt so 'ne Teenager-raufen-sich-zusammen-und-müssen-ihre-Kleinstadt-vor-einer-Bedrohung-schützen-und-die-Erwachsenen-sind-zu-blöd-um-rechtzeitig-was-zu-unternehmen-Filme. Und als Hommage hat "Super 8" mMn richtig gut funktioniert.
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Anhang 14032
Tangled bzw. Rapunzel, nach Jahren ENDLICH mal gesehen! ^__^
Ist tatsächlich ein unglaublich runder, angenehmer und einfach lustiger Disney-Film, der sich nicht im Geringsten hinter den älteren Märchen, hinter Küss den Frosch oder hinter Ratatouile verstecken muss. Rapunzel ist SO eine süße, liebenswerte und vom Feeling her "glaubwürdige" Figur, dass man sie umgehend knuddeln will. Die Gesichter, die der Cast zieht, sind allgemein der Hammer (die Tiere, ey ... xD) und die Animationen einfach nur Wahnsinn. Auf der Kontra-Seite fügt sich die Musik zwar einwandfrei in den Film ein -- der ist, wie erwähnt, wirklich rund! -- hängen bleiben die Lieder aber nicht. Selbiges gilt wohl für Tangled im Allgemeinen. Es ist ein tolles Erlebnis, das ich jedem empfehle, der etwas mit Disney-Märchen anfangen kann, aber es fehlen diese charakteristischen Ecken und die eingängigen Lyrics, die man in manch anderen Filmen findet. Was aber, während man das Ganze genießt, völlig egal ist, weil man sich die ganze Zeit über eh nur "D'awww!" denken kann. <3 ^^
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Anhang 14042
God Bless America
Video-On-Demand ist nebenbei erwähnt der shit!
Nun, öhm... Ja... Äh.
Es ist keine Überraschung dass ich - Besitzer der Limited Mediabook Edition und eines Filmposters von Super, weil Super extrem super ist - einen Film mögen würde, in welchem ein krebskranker Typ zusammen mit einer 16-jährigen seinem Unmut über die zunehmende Verrohung und Verdummung der Amerikaner Ausdruck zu verleihen versucht, indem die beiden Reality Show-Stars, Z-Promis und den Cast einer "DSDS"-Show mit Schusswaffengewalt dezimieren (zudem gibt es u.a. im Film eine super Szene, in der der Protagonist Frank einen Haufen nervtötender Jugendlicher, die im Kino am Handy telefonieren und ihn mit Popcorn abschmeißen, stumpf mit ner Pistole perforiert - warum saß der nicht hinter mir, als ich "The Avengers" im Kino sah und die Ficknasen in der letzten Reihe angefangen haben, lauthals am Handy zu telefonieren?).
Und lasst mich euch eins sagen: Super mag vielleicht eine tiefschwarze Komödie sein - aber God Bless America geht die Extrameile in der Hinsicht. Der Film ist Zynismus pur. Die Eröffnungsszene trennt bereits die Zuschauer-Spreu vom Weizen: Frank fantasiert, in die Wohnung seiner dummen Nachbarn nebst ständig extrem laut schreiendem Baby zu rennen und erst den Vater und dann das schreiende Kackblag mit einer Pumpgun in rote Grütze zu verwandeln, während im Hintergrund eine Orchester-Version von "Guten Abend Gute Nacht" spielt. Wem das zuviel ist, sollte nicht weiterschauen, denn es wird noch härter.
Der Film ist bei Gott nicht unterhaltsam im Sinne von "Das ist ein Film den man so nebenbei beim Bügeln gucken kann.". Er ist unterhaltsam im Sinne von "Ich verstehe das, was da angeprangert wird.". Den Film umgibt ein unheimlicher Wiedererkennungswert. Klar, einige Sachen die hierangesprochen werden sind Amerika-spezifisch, aber vieles kann man durchaus auch auf die Gesellschaft im Allgemeinen beziehen: Verrohung, Verdummung, Höherstellen von schrecklichen Eigenschaften gegenüber echtem Talent und Freundlichkeit, blöde Doku-Soaps und Casting-Shows, Schockfaktor, Arschlöcher die einem das Kino-Erlebnis versauen, Arschlöcher die einem auf den Sack gehen weil sie einem jeden Vorwurf gegenüber der Gesellschaft umwandeln in "Hurp derp, es gibt Meinungsfreiheit! Hast du etwas gegen Meinungsfreiheit und freie Entfaltung, BRO?!". Ich würde mich selbst unter keinen Umständen als "Menschenfeind" bezeichnen (denn ich mag Leute), aber es gab soviele Szenen, soviele Dialogstücke, bei welchen ich mit dem Kopf nickte und dachte "Ja, der Mann hat Recht.". Ob seine Schritte (sinnloses Erschießen von ebenjenen furchtbaren Individuen) die richtigen sind - das beantwortet der Film irgendwie nicht. Aber man versteht, man begreift was in Frank vorgeht und dass hinter seinem Falling Down-artigen Amoklauf ein Muster steckt, das in sich schlüssig ist: Bereinigen der Gesellschaft von denjenigen, die Schuld daran sind, dass die Gesellschaft so öde, langweilig, vorhersehbar und furchtbar geworden ist.
Das ist unter anderem der unglaublich genialen Performance von Joel "Bruder von Bill" Murray zu verdanken, der die Rolle des deprimierten, batshit-wahnsinnigen und dennoch irgendwie Verständnis-erzeugenden Frank meisterlich annimmt. Oft erinnerte er mich an Rainn Wilsons Charakter in Super, dann wieder an Taxi Drivers Travis Bickle (es gibt eine sehr offene Hommage an ebenjenen Film - ich sage nur "Waffenhändler"), dann allerdings ist er zerbrechlich weil ihm außer seiner "Quest" nichts bleibt im Leben außer dem gewissen Tod durch den Tumor in seinem Kopf. Und dann ist er irgendwie wieder genauso schlimm wie die Leute die er umbringt um die Welt zu verbessern, allerdings auf genau die entgegengesetzte Art und Weise: Er ist ein notorischer Weltverbesserer, gar mindestens eine furchtbar überdrehte Persiflage darauf. Er lässt keine Gelegenheit aus, um Leuten zu erzählen, was ihn an der Gesellschaft aufregt (ich schwör, der Typ verfällt in mindestens vier Monologe, die alle mit "Damals war alles besser" abgekürzt werden können - allerdings dann auch wieder mindestens 3, denen man voll und ganz zustimmen kann und die was "Neues" rüberbringen) und sie in seine Richtung zu ziehen. Und da er mit Worten nicht weiterkommt und in der Gesellschaft nur der Lauteste gehört wird, greift er zum Terror.
Terror ist soweit ich das beurteile auch ein elementarer Faktor von God Bless America: Wir (= alle der westlichen Hemisphäre, aber halt Amerika im Speziellen weil sie's 2001 am eigenen Leibe erfahren haben) haben alle Angst vorm Terror, kaschieren dies allerdings durch Oberflächlichkeit und gelebte Blödheit. Wir wenden uns Sachen zu, die uns von der alles umgebenden Angst ablenken. Terror wurde mal als "Der Krieg der Armen" bezeichnet - also ist Frank jetzt "der Arme"? Der vom Leben gebeutelte, der nichts mehr zu verlieren hat und dementsprechend auf die radikalste Methode zurückgreift, um sein Umfeld seinen Vorstellungen anzupassen? Vielleicht interpretier ich zuviel darein, aber ich find's interessant, wie der Film seinen Charakter aufgebaut hat, auch wenn er leider Gottes bis zum Ende der verbitterte Tumorpatient bleibt, der die Welt (oder wenigstens Amerika) durch Serienmord retten will. Wo ich gerade vom Schockfaktor sprach: God Bless America - selbst ein Film mit viiiiiel Squibwork und harten Bluteffekten - verurteilt auf der einen Seite zwar, dass Schockfaktor mittlerweile zum Mittelpunkt der Unterhaltungsindustrie geworden ist, gibt Frank allerdings als Sidekick auf seiner Bereinigungs-Mission ein 16-jähriges Mädchen, die ihm auch noch Vorschläge unterbreitet, wen er noch so alles töten sollte. Alleine dort polarisiert der Film meiner Meinung nach recht stark und hier verwischt langsam die Grenze zwischen Moralaposteltum und Glorifizierung von Gewalt, da es mittlerweile eine Art "In" ist, Teenager in Filmen als Killer darzustellen (siehe Hanna, Hunger Games, Kick-Ass).
Wie dem auch sei: Ich mag God Bless America. Ich mag ihn sogar sehr, obwohl der Film zu bestimmten Zeitpunkten verdaaaaaaammt langsam und wiederholungsfreudig in seiner "Preachiness" wirkt. Dennoch sind alleine der unheimliche Wiedererkennungswert, die Botschaft und Joel Murrays arschgeile Performance Gründe genug für mich, über die Fehler hinwegzusehen.
8/10 und nichts für Enkidu.
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Am Sonntag in London gesehen:
Anhang 14049
Prometheus
Das - von einigen mehr, von anderen weniger - heiß erwartete neue Filmstück zur berühmten "Alien"-Reihe.
Ich für meinen Teil, der ich erstmal die vier "Alien"-Filme sehen muss (jajaja, yaddayadda wie kannst du nur?) fühlte mich in hohem Maße von diesem sehr atmosphärischen Film unterhalten.
Die grobe Handlung ist schnell erzählt: Wissenschaftler entdecken rund über den Globus die Hinterlassenschafften verschiedenster Völker (Inka, Maya und wie sie alle heißen), denen eine bestimmte Sternenkonstellation gemein ist. Elizabeth Shaw (die unglaublich gute Noomi Rapace) und Charlie Holloway (der ebenfalls gut spielende Logan Marshall-Green) werden ob dieser Entdeckung von ihrem Geldgeber mit einem Raumschiff quer durch das Universum zu eben jener Konstellation geschickt, weil sie dort die "Schöpfer" der Menschheit vermuten. Zu den Leuten, die mit ihnen auf diese Reise geschickt werden, gehört der Android David (Michael Fassbender) sowie die von ihrem Geldgeber abgestellte "Aufpasserin" Meredith Vickers (Charlize Theron).
Diese erkunden auf dem erreichten Planeten eine absonderliche Felsformation und finden dort mehr, als sie wollten...
Also ganz ehrlich: der Film ist wirklich nicht schlecht. Sehr düster, spannend, die Story (die rückblickend sehr leicht zusammengefasst ist) hat hier und da ein paar nette Schlenker aufzubieten und die Effekte sind wirklich allererster Güte.
9/10
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Anhang 14300
Moonrise Kingdom
Wieder ein sehr schöner Film von Wes Anderson. Ich habe durchweg gelächelt, so viele nette Einfälle, so charmant inszeniert. Sehr toll. Bruce Willis und Edward Norton waren großartig, und wenn die Schauspielerin, die das Mädchen gespielt hat, kein Star wird, dann weiß ich auch nicht mehr. Im Film ist sie ungefähr ein Charakter wie der von Gwyneth Paltrow in "The Royal Tenenbaums" in jung und sie macht das wirklich gut.
Der Film verzichtet weitgehend auf die Anderson-typischen trockenen Dialoge (sogar bei Bill Murray, der hier einen überraschend traurigen Charakter spielt) und bietet dafür sehr viel Situationskomik, die nicht durch Dialoge sondern durch Bilder entsteht.
Wie viele Anderson-Filme wird dieser auch nicht für jeden etwas sein. Aber wer sich auf die aufgesetzte/affektierte/theater-artige (mir fehlt das richtige Wort) Inszenierung einlassen kann, wird mit einem süßen, charmanten, lustigen, schön anzusehenden Film belohnt.
Besonders gefiel mir die Szene, als der Titel des Films auftaucht.
Unbedingt auch die Credits angucken (anhören).
10/10