-
Kalkutta
Xerxes musste nicht lange warten da kam auch schon der Bosmer. Allerdings aus dem Schatten, weshalb Xerxes ersteinmal aufschreckte. Der Bosmer kam auch sofort zur Sache, stellte Fragen und Bedingungen. Aber immerhin redete er nicht lange um den heißen Brei herum und auch Xerxes antwortete direkt: "Also, mir wurde gesagt das sich Harald südlich von Chorrol in der Windhöhle aufhält. Auf welche Monster wir treffen kann ich nicht genau sagen, vielleicht auf Söldner oder tatsächlich auf Untote und beschworene Daedra. Jedenfalls wird das ganze nicht sehr leicht.. Stark bewaffnet ist er sicherlich, denn als ich ihn das letzte Mal sah besaß er eine fast komplette Zwergenrüstung und das ich ihn das letzte Mal sah ist nun schon einige Zeit her. Die Beute können wir uns gerecht teilen, denn, mir ist die Beute beinahe egal und, bevor ich ihn umlege muss auch ich noch mit ihm plaudern"
-
Cyrodiil, unter der Erde
Ich bin ruhig, dachte Malukhat. Vollkommen ruhig. Ich glaube, so ruhig war noch nie jemand, und ruhiger schon gar nicht, denn das ist nicht möglich. Gut, Kumpel, du liegst hier mehrere Meter unter der Erde in einem Sarg, aber es hat schon schlimmere Situationen gegeben. Vergiss nicht, du warst verheiratet. Wenn du hier wieder raus bist, dann lachst du über die Situation und die Tatsache, dass du gerade auf dem besten Weg bist, dir vor Angst in die Hose zu machen. Großer Gott, bloß nicht in die Hose machen! Wenn’s schon sein muss, dann geh’ kleine Schritte und fang’ erstmal an zu heulen, bevor du die großen Geschütze auffährst.
Malukhat ballte die Hände zu Fäusten, ließ wieder locker, ballte sie abermals, immer so weiter. Seine Finger schmerzten, er war müde, aber er durfte jetzt nicht einschlafen. Irgendjemand würde ihn schon finden und wieder ausgraben, da war er sich vollkommen sicher. Joplaya würde auffallen, dass er nicht in seinem Zimmer war, fragend das Rundohr verständigen, welches wiederum einwandfrei würde bestätigen können, dass der Erzmagier sein Zimmer am Vorabend nicht verlassen hatte. In dem Moment musste ihr einfach klar werden, dass etwas nicht in Ordnung war.
Das größte Problem – ihn dann auch unter der Erde zu suchen – stellte sich erst noch, aber Malukhat verbot sich jeden weiteren Gedanken daran. An Luft mangelte es derweil noch nicht, durch das Loch, das irgendwie – mit einem Rohr? Der Dunmer konnte es nicht genau identifizieren – bis zur Oberfläche reichte, kam genug Sauerstoff zu ihm herab. Jedenfalls für die grundlegendste Versorgung seiner Lungen.
Voller Bitterkeit dachte er an den Dunmer, dem er diese Situation zu verdanken hatte. Wenn Malukhat irgendeine Mitschuld an dieser Sache trug, dann die, dass er dem Kerl nicht sofort den Kopf von den Schultern geschlagen hatte. Schon als er ihn am Stadttor gesehen hatte, wurde dem Erzmagier klar, dass der Mann ihm Probleme machen würde. Nur hatte er nicht einen Moment lang geglaubt, dass es solche Probleme sein würden. So viel Kreativität hatte er dem anderen nicht zugetraut, und – siehe da – schon lag er lebendig begraben unter der Erde und versuchte schon gar nicht mehr, sich einen Weg hieraus auszudenken, der etwa nicht die Mithilfe einer weiteren Person benötigte.
Seine Zauber waren vollkommen wertlos. Natürlich, er hatte ein paar ordentliche Sprüche drauf, aber nach mindestens der Hälfte würde er sich auf dem Mond wieder finden. Und dass er schlussendlich nicht den Versuch machte, sich irgendwie heraus zu graben, lag nicht der Angst zugrunde, er könnte sich einen Fingernagel abbrechen, sondern eher die Möglichkeit, bis dahin erstickt zu sein. Er musste die Luft aufsparen, die ihm zum Atmen blieb.
„Aurel“, sagte Malukhat plötzlich laut zu sich selbst. „Er wird ins Tiber-Septim kommen und mich nach dem Fluch ausfragen. Der wird sich nicht darauf freuen, aber er wird mich suchen müssen. Er hat keine andere Wahl, als mich hier raus zu holen.“
Tolle Idee, meldete sich seine innere Stimme zu Wort. Und was machst du in den zwei Wochen, die der Bretone braucht, um überhaupt zum Hotel zu kommen? Mit Würmern Poker spielen? Verdammt, bis zu zwei Wochen würde er warten müssen – wenn nicht noch mehr! Solange konnte er hier nicht ausharren. Trotzdem wollte ihm keine Alternative einfallen.
„Du hast noch andere Alternativen“, sagte Malukhat in sachlichem Tonfall und studierte die Dokumente, die Alexius vor ihm auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Einige Zettel wiesen Informationen zu dem Zauber auf, den er sich ausgedacht hatte, andere die mögliche Verwendung in Zusammenhang mit der Krone und den Seelen.
„Und welche wären das?“, fragte Alexius und legte die Arme auf den Tisch. Nervös drehte sein Zeigefinger an einem goldenen Ring. Malukhat wusste, dass dieser Ring von Alexius’ Frau stammte, die vor fünf Jahren gestorben war. Soweit er wusste, hatten die beiden in Skingrad ein recht gutes Leben geführt, bis Marlena einer schweren Lungenentzündung erlag. Wahrscheinlich hätte Alexius darauf verzichtet, sich mit ein paar Verrückten in einer Ayleiden-Ruine zu verschanzen, wäre sein Sohn nur wenige Monate später nicht an derselben Krankheit gestorben. Varra gab allen existierenden Heilern die Schuld an dieser Misere, wünschte ihnen die schlimmsten Flüche auf den Hals und war im Allgemeinen nicht sonderlich gut auf sie zu sprechen. Es war wohl seine Angst vor dem Tod, die ihn zu diesen merkwürdigen Experimenten bewegte, doch würde selbst ein unendlicher Vorrat an Lebensjahren ihn nicht vor Krankheiten schützen.
Deine Familie im Jenseits verflucht dich für das, was du tust; du weißt das, aber es interessiert dich nicht, dachte der Dunmer. Im starken Kontrast zu diesen Gedanken standen seine Gefühle: Seine eigene Familie würde ihn ebenfalls verfluchen, und auch ihm erschien das nicht weiter wichtig. Er aber hatte seine Eltern kaum gekannt, und seine Mutter war noch am Leben.
Mutter, dachte er nicht ohne Wehmut, wie es ihr wohl geht, so alleine? Wenn ich hier raus bin, muss ich sie unbedingt…
„Ich fragte: Und welche wären das?“, unterbrach Alexius Malukhats Gedanken.
Der Dunmer starrte ihn verständnislos an. „Welche wären was?“
„Die Alternativen, mein Freund.“ Varra grinste. „Du scheinst ganz woanders zu sein. Bei einer Frau vielleicht? Ich weiß, dass du letzte Nacht in der Kaiserstadt warst.“
„Pah“, machte Malukhat, „in den letzten zwei Monaten ist mir nur eine einzige Frau zunahe gekommen, und das war Worschula, als sie versuchte, mir im Schlaf ein Ohr auszureißen.“
Alexius lachte und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Da sieht man’s mal, sie lässt nichts anbrennen.“
„Oh, ich bin mir vollkommen sicher, sie würde mich gerne anbrennen lassen.“
Das ehrlich vergnügte Lächeln des Kaiserlichen ließ ihn zehn Jahre jünger aussehen. Sofort strafften sich die Züge wieder. Er sagte: „Zurück zum Thema. Welche Alternativen schlägst du vor?“
„Du könntest Tierseelen nehmen. Davon bräuchten wir wahrscheinlich ein paar mehr, aber mir wäre das allemal lieber, als diese ganzen Leute abzuschlachten.“
„Tierseelen!“, rief Alexius. „Wie bist du nur wieder auf diesen Schwachsinn gekommen? Malukhat, im Ernst, ich weiß, dass du mit deinen – wie alt bist du gleich noch? Achtundsiebzig Jahre? – mit deinen achtundsiebzig Jahren ein noch recht jungfräulicher Dunkelelf bist, deshalb sehe ich dir deine Weichheiten einmal nach. Aber komm’ mir bitte nicht wieder mit solch einem hirnlosen Unfug.“
Malukhat wollte protestieren, erkannte in Alexius’ Augen allerdings die Nutzlosigkeit guter Argumente und ließ es bleiben.
Er seufzte gedehnt, während er die Aufzeichnungen begutachtete. „Du hast ja wirklich an alles gedacht. Was fehlt noch?“
Alexius lächelte. Diesmal machte es ihn zehn Jahre älter. „Ein Versuchskaninchen.“
„Ein…“ Malukhats Augen weiteten sich. „Oh nein! Du kannst nicht von mir verlangen…“
„Von dir verlange ich gar nichts“, schnitt Varra ihm das Wort ab. „Wie wäre es mit Worschula? Die kannst du doch eh nicht leiden. Oder Algor? Obwohl, nein, den möchte ich gerne noch ein bisschen behalten. Er ist so ein ulkiger kleiner Kerl.“
„Wenn es sein muss“, sagte Malukhat scharf, „aber wirklich nur, wenn es unbedingt sein muss, dann nimm’ Vortius. Den anderen würde sein Verschwinden gar nicht auffallen, weil er sich sowieso nie blicken lässt. Aber: Es wäre mir trotz allem lieber, du nimmst jemanden von außerhalb. Jemanden, den ich – den wir nicht kennen.“
„Hast du denn noch nie einen Freund geopfert?“
Die Männer starrten einander an. Malukhat antwortete nicht. Er konnte nicht in Worte fassen, wie sehr er sich in diesem Moment vor sich selbst ekelte.
„Alexius“, flüsterte Malukhat in seinem Sarg, „du machst mir Angst.“
-
Cyrodiil, Vor dem westlichen Tor der Kaiserstadt
"Das ist gut. Er treibt sich also südlich von Chorrol in der Windhöhle herum. Ich habe nur diese eine Spur, also muss ich ihr wohl oder übel folgen. Zwergenrüstung, Untote oder vielleicht auch beschworene Daedra....Ich sollte mir eine silberne Waffe zulegen."
Eldor überlegte kurz und sagte:"Ok, ich muss noch kurz etwas erledigen gehen. Wir treffen uns wieder vor der Brücke, welche nach Weye führt."
Danach machte er kehrt und lief zurück in den Markt Bezirk.
Dort angekommen suchte Eldor einen Laden, wo er Waffen kaufen konnte. Nach kurzer Zeit des Suchen sah er ein Schild mit folgender Auffschrift:"Eine faire Chance"."Das hört sich doch gut an", dachte Eldor und ging hinein. Im Laden selbst fand er fast alle Waffen, teilweise waren sie sogar aus Glas, Ebenholz, Bronze oder Silber. Aber es gab auch daedrische Waffen. Dieser erste Eindruck wirkte nicht schlecht auf Eldor, er hätte sogar noch ewig die Waffen bestaunen können als ihn plötzlich jemand freundlich begrüßte. Noch nicht ganz da grüßte er zurück und antwortete, auf die Frage was er denn suche:"Ich suche eine silbernes Claymore und möchte ihnen dieses hier verkaufen."
Die Verkäuferin suchte ein silbernes Claymore und betrachtete, nachdem sie eines gefunden hatte, sein Feinstahl-Claymore."Geben sie mir noch 50 Septime, dann stimmt es", sagte die Verkäuferin. Eldor bezahlte die 50 Septime, steckte sein neues Claymore ein und verließ den Laden in Richtung des westlichen Tores.
Dort angekommen lehnte er sich gegen einen Mauer welche leicht im Schatten stand und wartete auf den Nord."Hoffentlich geht das gut".........
-
Cyrodiil, Kaiserstadt
"Ok, ich muss noch kurz etwas erledigen gehen. Wir treffen uns wieder vor der Brücke, welche nach Weye führt", sagte der Bosmer der auch gleich Richtung Marktbezirk lief. "Hm, da werde ich wohl ein wenig warten müssen. Vielleicht kann ich ja nochmal ein bisschen trinken", fuhr es Xerxes durch den Kopf. Er holte eine Flasche Bier aus seinem Rucksack und trank ein paar Schlücke, danach legte er sie wieder in seinen Rucksack. Nun machte er sich langsam auf den Weg richtung Talos Platz Bezirk, bemerkte wie sich die Kaiserstadt immer mehr füllte und wie man fast nicht mehr durch den Palast kam. Trotzdem konnte er durch die Masse kommen, zwar trafen sich öfters einmal die Schulter von Xerxes und die eines anderen, aber das war nicht schlimm. Bis er das Tor aus der Kaiserstadt öffnete verging einige Zeit. Xerxes suchte nach dem Bosmer und als die Augen in Richtung Mauer wanderten sah er den Bosmer, der wohl schnell gewesen war, im Schatten der Mauer. Xerxes sprach den Bosmer an: "Können wir aufbrechen?"
-
Das Südende des Dunkelforstes/Südküste Cyrodiils
Ein pochernder, dumpfer Schmerz am Schädel Dareyns riss ihn aus seinem komatösem Schlaf inmitten des Sandes Cyrodiils. Sanfte Steigungen und Senkungen des Wassers an seinen Tang bedeckten Stiefeln rauschten an ihm vorbei, Zeitlos erschien ihm das wiederfahrene. Der Leib seiner Liebe, das Gesicht der Sklavenfänger, das Pochern des Schmerzes von Körper und Geist, all das vermischte sich zu einem groteskem Empfinden das jenseits dessen lag, dass ein einzelnen Mann zu empfinden vermochte. Langsam öffneten sich die aschgrauen Augenlieder, der Brustkorb hob sich unendlich träge und nur schleichend drang sie salzige Meerluft in die Lungen Dareyns ein. Ein ersticktes Husten später besann er sich, fasste sich an die Schläfe in der Hoffnung, seinen Schmerz einfach zerquetschen und verbannen zu können. Doch es geschah nichts, im Gegenteil, je mehr er sich darauf konzentrierte, desto schlimmer wurde es. Hier lag er nun, inmitten eines fremden Landes mit nichts als seiner dreckigen Rüstung, seiner dreckigen bedeutungslosen Rüstung, diesem Mahnmal der Schande, der Schande Hunderte beschützen zu können aber nicht seine Liebe. Er war sich unklar was ihn mehr anwiederte, die Gedanken des Selbstmitleides oder der Gestank der an ihm haftete wie Fliegen an einem totem Guar. Mühselig hievte er sein Leib auf seine beiden Beine, deren wakeliger Halt ihm alles andere als ein sicheres Gefühl gaben. Aber es reichte immerhin zum Taumeln...Ja, er konnte immerhin mit dem Gefühl den Tod seiner Liebsten, dem Verlust seiner Würde und dem Verlassen seines Ordens und einem paar wakeliger Beine zu haben Leben. OB es ein Leben ist, daran dachte er nicht. Er griff instinktiv nach irgendeiner Stütze, doch das war er Berührte war nur Luft, woran er dachte Trugwerk, wonach er sich sehnte Tod. War das ein Leben?
So die Daedra wollen soll mich der Tod oder das Leben anheimsuchen
Das waren seine einzigen Gedanken, die Inkarnation beidem erreichte ihn in Form einer angespülten Waffe, nichts geringerem als sein alter Streitkolben, die Waffe, die er so achtlos beiseite warf grub sich nun in die Sandbank. Auf die Knie sinkend blinzelte der Elf nun in den Himmel, bevor ein Lachen das selbstironischer nicht sein konnte seinen Mund verliess.
Das muss es sein, Gewiss, so danken mir die "guten" Daedra meine Verschwendung in ihr tun, Sarkasmus, wirklich einfallsreich.
Die blanke Wut auf die Götter selbst hielt ihn nun aufrecht, während er nach seiner Waffe griff und sie an die Seite heftete, sich einen Weg in den sich nicht allzugroßer Ferne erscheinenden Forst bahnte und bereit war, es mit den verdammten Göttern aufzunehmen...
-
Oblivion-Ebene, Sigil-Kammer
Karrod fühlte sich unbehaglich. Schweisstropfen rannen über sein Gesicht. Die Flammen vor ihm gaben viel zu sehr warm, er schwitzte unter seiner Rüstung. Wobei das eigentlich egal war, inzwischen stank er wohl sowieso schon wie eine Guar-Herde: Schweiss, Blut und Schwefel-Geruch klebten an ihm. Keine schöne Mischung.
Sein Unterbewusstsein sagte ihm, dass es eine dämliche Idee war, seine Hand in die riesengrosse Flamme vor ihm zu stecken um die schwebende Kugel, von der ein bedrohliches Summen ausging und die wohl mittlerweile was wusste er schon wie viel Grad heiss war, aus ihrer unsichtbaren Halterung zu hieven. Eine absolut dämliche Idee. Aber in dem Buch über Oblivion, das er einst gelesen (na ja, überflogen) hatte, stand eindeutig, dass er das Ding, das eigentlich gar nicht erhitzt wurde, herausnehmen musste, um das Tor zu schliessen und somit wieder zurück nach Cyrodiil zu gelangen. Oder?
"Ich hoffe mal, daran hat sich inzwischen nichts geändert", grummelte Karrod, leise genug, dass es seine Gefährten, die einige Schritte hinter ihm standen und sich wohl langsam fragten, wieso zum Geier er so lange brauchte, um nach dem Steinchen grabschen, es nicht hörten.
Ach, was soll's, resignierte der Bretone schliesslich, wenn ich mir die Finger verbrenne kann ich dem Typen, der das Buch geschrieben hat, immer noch einen Besuch abstatten und ihn darauf hinweisen, dass seine Aufzeichnungen nicht ganz der Wahrheit entsprechen. Nachdem ich ihn ordentlich verdroschen habe, fügte er hinzu.
Er hob die rechte Hand und machte einen Schritt nach vorne. Seine Fingerspitzen kribbelten. Er zögerte einige Sekunden und packte dann ruckartig zu. Kaum hatte Karrod den Stein berührt hatte - er war tatsächlich nicht heiss, lediglich lauwarm - begann sich das Kribbeln in seinen Fingern zu steigern, geriet zunehmend zu einem Vibrieren, das sich auf die ganze Hand ausweitete um dann wiederum in ein regelrechtes Schütteln überzugehen, dass seinen Arm und schliesslich seinen ganzen Körper erfasste. Im selben Moment begann die Intensität der Flamme zuzunehmen: das energisch zuckende Gelb wandelte sich in ein mildes Orange, das immer heller wurde, bis die Farbe schliesslich einem grellen, reinen Weiss wich, dass ihn derart blendete, dass er es sogar durch geschlossene Augenlider noch wahrnahm. Dann wurde alles schwarz und er empfand gar nichts mehr. Die Hitze, die wunden Füsse, das Brennen in der Seite... alles weg.
Leises Vogelzwitschern, das an sein Ohr drang. Ein nicht ganz so harter Untergru - Vogelgezwitscher? Karrod schlug die Augen auf. Über ihm erstreckte sich der Himmel. Ein blauer Himmel! Sie waren wieder zuhause!
-
Oblvionebene
Wie Drakos es geahnt hatte, Kamahl hatte das Rätsel gelöst.Er sprach nun einen seltsamen Zauber auf die Goldene Heilige welche darauf verschwand. Da es hier wirklich absolut nichts mehr zu holen gab war es Zeit den Siegelstein zu lösen. Karrod meldete sich freiwillig.Als der Bretone die leuchtende Kugel aus der Verankerung löste fühlte Drakos wie er aus der Ebene gerissen wurde. Er hatte das Gefühl,die ganze Ebene unter ihm würde in Flammen aufgehen. Dann begannen die Konturen zu verschwimmen und er schien durch eine Art magischen Flammenstrudel gerissen zu werden. Kurze Zeit später folgte wieder eine unsanfte Landung. Aber nun war es endlich vorbei...
Schliesslich spürte Drakos endlich wieder Gras , dass zur abwechslung mal nicht blutig war und nicht nach einem ausschlug. Leider hätte er es lieber mit den Händen gefühlt als mit dem Gesicht. Also wischte er sich das grüne Zeug aus dem Gesicht und stand auf. Es hatte sich nichts verändert seit sie in dieses Höllentor getreten waren. Es schienen ihm Tage vergangen zu sein. Aber alles war wie vorher. Sogar Drakos' Legionspferd stand noch da wo es vorher war. Vielleicht lief die Zeit in den Ebenen Oblvions anderes ab? Egal, Drakos wurde gerade bewusst dass sie eben ein echte Heldentat begangen hatten. Sicher wären die Bürger Chorrols ihnen dafür sehr dankbar doch Drakos hasste es sich bewundern lassen zu müssen. "Ich bin ein Söldner und mehr will ich gar nicht sein" pflegte er da immer zu sagen...
Während die anderen immer noch mit dem Aufstehen zu tun hatten , hatte sich Kamahl bereits erhoben und schien nach etwas Ausschau zu halten. Vermutlich suchte er nach der Goldenen Heiligen. Drakos war ziemlich gut gelaunt. Immerhin hatte er nicht wirklich geglaubt da wieder lebendig rauszukommen. Er sah einen kleinen Teich in der Nähe und konnte nicht wiederstehen hineinzuspringen und eine Runde zu schwimmen.Zum Glück konnte man das gut in Mithrilrüstungen und die rosteten auch nicht. Nachdem der Argonier sich rasch erfrischt hatte und bemerkte dass er bei der ganzen Lava und Hitze völlig vergessen hatte was Wasser war sprang er wieder aus dem See und stieß einen Jubelschrei aus : "Verdammt nochmal wir sind gut!Ha diese Deadra werden sich sobald nicht mehr hierher wagen! Wir haben Dagon einen üblen Tiefschlag verpasst!"
Nun war es Zeit die nächsten Schritte zu besprechen. Drakos wollte zu diesem Auftraggeber und ihm den Siegelstein geben, Karrod und Asharr ebenfalls. Kamahl verließ die Gruppe um weiter nach der Goldenen Heiligen zu suchen. Doch zuerst war das Ziel der Gruppe Skingrad , denn der Khajiit würde sicher viel Gold für die ganzen Deadrazutaten zahlen, besonders wenn sie noch recht frisch sind. Also brach die Gruppe auf. Drakos ging ebenfalls zu Fuß,das Pferd nutzten sie als Transportier für die Beute.
Die Reise war nicht besonders gefährlich.Nur zwei Banditen behelligten die Gruppe. Zwei Banditen in Fellrüstungen,zwei Banditen die offenbar immer noch nicht kapiert hatten dass Fellrüstungen leicht Feuer fangen. Nachdem Drakos diese Idioten in lebende Fackeln verwandelt hatte ging die Reise weiter. Es war schon Dunkel als sie in Skingrad ankamen.
"So willkommen in meiner schönen Heimatstadt,der wohl gesetztestreusten in ganz Cyrodiil." sagte Drakos.Er führte die beiden zu der Herberge zur Westebene."Wir haben hier 2 tavernen in Skingrad, die Westebene ist meiner meinung nach die bessere.Am besten ihr nehmt euch da Zimmer.Ich habe hier ein Haus wisst ihr.Morgen werde ich einiges erledigen müssen,wenn ich früh ferig bin dann zeige ich euch noch etwas die Stadt" sagte der Argonier und verabschiedete sich von den beiden Kriegern vor der Taverne.Dann ging er zu seinem Haus und schloss die Tür auf.Alles war wie vor dem Aufbruch.Aber er würde auch keinem Dieb raten hier einzubrechen, nicht mal dem legendären Graufuchs,bei den magischen Schutzvorkehrugen würde der den Schock seines Lebens kriegen wenn er seinen Dietrich in Schloss stecken würde.Im wahrsten Sinne des Wortes.Drakos legte sich schlafen,morgen gab es einiges zu tun...
-
Cyrodiil;Westliches Tor der Kaiserstadt, Weye
Nach kurzer Zeit kam der Nord auf Eldor zu und fragte:"Können wir aufbrechen?"
"Ja, wir können aufbrechen", entgegnete ihm Eldor. So machte sich das ungleiche Duo schweigend auf den Weg nach Chorrol.
Eldor beobachtete die Umgebung, doch wer sollte sie denn auf der Brücke angreifen?
Hin und wieder kamen ihnen Menschen entgegen, welche aus den unterschiedlichsten Gründen in die Kaiserstadt gingen. Händler, Kaufleute, Söldner, Abenteurer, Bauern, sie alle versuchten wohl irgendein Glück in der Hauptstadt zu finden, aber welches Glück?
Das Glück kann so viellseitig sein: Für die einen ist es Geld, für die anderen Brot und Wasser."Äußerst hoher Betrieb. Heute scheint wohl Markttag oder etwas ähnliches zu sein", dachte Eldor und zog sich die Kapuze noch etwas tiefer ins Gesicht als sonst.
"Warum lebe ich jetzt lieber etwas abgeschiedener, versteckter, unerkannter in der Welt als sonst? Warum bin ich so geworden? Meine Meister haben mich gelehrt, misstrauisch zu sein...übertreibe ich es nicht ein wenig? Der Krieg hat mich verändert, aber es hat auch seinen Vorteil so unerkannt zu sein. Ich könnte jetzt zu den drei Toten gehören. Ich hatte Glück.......diese Geschichte wird blutig enden", dachte er.
Nach einer Weile erreichten sie Weye. Ein kleines Dorf, aber sehr ruhig. Einmal abgesehen von den Reisenden. Plötzlich sah Eldor einen Heukarren, der Besitzer redete wohl mit einer Wache:
...."Wohin fährst, du?", fragte der Wachmann.
"Zur Weynon Priorei, kurz vor Chorrol", antwortete der alte Mann der wohl ein kaiserlicher von geschätzten 50 Jahren war.
"Ich weiß wo die Weynon Prorei liegt. Brauchst du Schutz?", fragte die Wache.
"Nein......"
Das genügte Eldor, er wusste wie sie sich den Weg nach Chorrol viel schneller zurück legen konnten."Schonmal als "Blinder Passagier" mitgefahren?, fragte er den Nord."Folge mir." mit diesen Worten verschwand Eldor in einer dunklen Häuserecke und schlich sich an den Heuwagen heran. Sie hatten glück, der Wagen, welcher nach hinten offen war,stand so verdeckt das sie unbemerkt einsteigen konnten.
Eldor wartete auf den Nord der kurz darauf neben ihm stand."Steig in den Wagen und versteck dich im Heu, bis wir das Dorf hinteruns gelassen haben", flüsterte er seinem Gefährten zu. Danach stieg er in den Karren und half dem Nord beim einsteigen, dann versteckten sie sich. Kurz darauf fuhr der Wagen los.
-
Dunkelforst/nahe Leyawin/Strasse nach Bravil
Es war Seltsam. Ja, seltsam war ein passender Begriff für die Vegetation und die Tiere dieses Landes. Da waren zum einem diese Meterhohen...Bäume? Ja, Bäume mussten es gewesen sein, nur sahen sie so...sonderbar aus, und dann die Wesen in dieser Gegend. Diese Vierbeinigen, Fellbedeckten Wesen deren Geräusche einem Jaulen glichen, mit nichts zu vergleichem das er je hörte. Aber es störte ihn nicht, im Gegenteil, es erschien ihm auf seinem schleppendem Marsch so, dass diese Grauhäutigen Fellwesen eine sonderbare Nähe zu ihm empfanden, er fühlte sich irgendwie dazugehörig. Die breite Sonne strahlte auf das Blattwerk und das feuchte Geäst des Dunkelforstes, das ein regelmäßiges Knirschen in die Wipfel der Bäume trug, dass knacken der vertrockneten Äste, dass Stapfen der Ordinatorenstiefel und das mühsam unterdrückte Gefühl der Trauer über die Ereignisse der letzten Tage, oder waren es Wochen? begleiteten Dareyn. Er wusste es nicht, aber was er wusste war, dass er wie ein kleiner Junge dem man das Schwimmen beibrachte in eine Welt geworfen wurde, die nicht seine war. Sei es nun die Äusserliche Welt, die Bäume Cyrodiils, die Fauna dieses Landes oder das, was in seinem Inneren geschah. Der häretische Hass gegen die Daedra, die Scham seine Gemahlin nicht beschützen zu können, selbst die Abscheu die er gegen sich und seinen missratenen Anblick empfand, sie waren doch nur ein dumpfer Weckruf der ihn davor bewahrte, vollends in die Sphäre Sheogoraths abzudriften, den Wahnsinn. Indoktriinierte Disziplin, Gleichgültigkeit und die kümmerlichen Reste seines ehemals Eisernen Willen trieben ihn durch diesen Wald, bis er in der Ferne eine größere Siedlung erkennen konnte. Nicht wirklich wissend ob ihn die Erleichterung oder die Vorsicht näher an Leyawin heranführte, kämpfte sich Dareyn mit Rationalem Denken näher an die Stadt, bis er endlich den ersten Hauch von Zivilisation erreichte. Eine Straße, sofern man das so nennen konnte, erstreckte sich vor ihm. Das war aber, so stellte Er nach einiger Zeit, ein Lobeswort für diesen Schlammpfad, doch erschien er ihm als ein lukrativerer Weg seine Zukunft zu Betreten als eine Siedlung voller Fremder, denn so war er immerhin in der Lage, noch ein wenig länger die Bittersüße Melancholie seiner Errinerungen auszukosten...und die wenigen vorbeiziehenden Reisenden zu ignorieren, die die Kunde, dass ein seltsam gerüsteter Dunmer südlich von Bravil gesehen wurde in die Stadt tragen würden....
-
Cyrodiil, Bravil (Spaziergang außerhalb der Stadt in südl. Richtung)
"Ja, ich würde gerne beitreten."
Melian hörte sich reden wie in einem Traum. Ihr Gegenüber lächelte.
"Prima, dann führe ich Euch herum!" Sie bekam die Schlafplätze, den Übungsraum und einige Schränke gezeigt, aus denen sie sich frei bedienen durfte. Auch die hiesigen Gildenmitglieder wurden ihr vorgestellt. Man sah ihr anscheinend an, dass sie hungrig und müde war, denn sofort wurde ihr ein Sitzplatz vor einem reich gedeckten Teller angeboten. Während sie aß, erklärte ihr der Kaiserliche ihre erste Aufgabe.
"Hier in der Stadt gibt es einen langjährigen Streit, eine alte Familienfehde zwischen den Flavern und den Jolands. Bisher war das eigentlich kein Problem, den bis auf ein paar bissige Kommentare und harmlose Streiche ist nichts passiert. Jetzt ist aber ein Mitglied der Flaver verschwunden und einer der Jolands soll dafür verantwortlich sein. Ihr sollt nun mit allen beteiligten sprechen und herausfinden, was da wirklich vorgefallen ist."
Melian bekam noch ein Bild von Lela Flaver, dem verschwundenen Mädchen. Es klang nach einem interessanten Auftrag. Jedenfalls war sie froh, nicht eine Höhle von Goblins oder dergleichen befreien zu müssen. Hier in der Stadt konnte ihr kaum etwas zustoßen, denn es waren ja immer Wachen in der Nähe.
Frisch gestärkt machte sie sich auf, nicht ohne noch ein paar Eisenpfeile aus dem Waffenschrank der Kriegergilde mitgenommen zu haben. Sie war froh über die Unterstützung.
Es dauerte nicht lange, bis sie das Haus der Flavers gefunden hatte. Bravil war nicht besonders groß. Inzwischen machte es einen besseren Eindruck auf sie als bei ihrer Ankunft. Diese Holzhäuser hatten was. Die Flavers wohnten bescheiden, aber sauber und ordentlich im oberen Stock. Sichtlich besorgt berichteten Lelas Eltern von den Ereignissen der letzten Tage. Die Jolands hätten schon immer ein übles Spiel getrieben, erzählte der Vater aufgebracht und die Mutter ergänzte: "Mit denen stimmt etwas nicht! Sie tun unserer Lela bestimmt etwas an!".
Melian notierte sich das Wichtigste. Sie staunte über sich selbst. Eben rannte sie noch klauend durch die Kaiserstadt, einem arroganten Erzmagier unterworfen, und jetzt saß sie hier als ehrenwertes Mitgleid der Kriegergilde und suchte selbstbewusst nach vermissten Personen. Wie eigenartig, dachte sie und überlegte, dass ihr Vater sicher stolz auf sie gewesen wäre.
Im Haus - oder vielmehr in der Villa - der Jolands sah es dann doch etwas anders aus. Sie waren deutlich wohlhabender. Gleichzeitig waren sie aber auch eiskalt. Die verschwundene Lela interessierte sie gar nicht. Stattdessen nutzten sie jede Gelegenheit die Flaver in den Dreck zu ziehen. Nach ca. einer Stunde waren sie endlich fertig - und Melian um keinen Deut schlauer als zuvor. Enttäuscht verließ sie das Anwesen der Jolands und überlegte, wie es nun weitergehen sollte. Den allerersten Auftrag kann ich doch keinesfalls vermasseln! Während sie etwas verloren auf der Straße stand bemerkte sie ein leises Rascheln in einem Gebüsch neben sich. Sie ging darauf zu und bog die Äste vorsichtig auseinander. Im selben Moment sprang etwas aus dem Gebüsch, schubste Melian beiseite und rannte Richtung Stadttor. Taumelnd fing sie sich wieder und nahm die Verfolgung auf. Was da förmlich vor ihr davonraste war ein junges Mädchen, in einem einfachen, hellblauen Kleid. Meine Güte, hat die einen Affenzahn drauf, dachte Melian und rannte so schnell sie konnte. Doch das war gar nicht nötig gewesen. Eine Wache hatte wohl bemerkt, dass etwas nicht stimmen konnte und hatte sich das Mädchen am Stadttor vorgeknöpft. Als Melian dort ankam, schilderte sie die Situation. "Was hast du dir dabei nur ge..." Sie stockte. "Das gibt es nicht! Du bist doch Lela Flaver!!" Wie von einer göttlichen Fügung vorgesehen stand vor ihr tatsächlich das vermisste Mädchen."Da wirst du mir aber einiges zu erklären haben. Jetzt komm erstmal mit, wir setzen uns dort auf die Bank und reden erstmal. Ist schon ok", sagte sie zu der Wache, "ich kenne das Mädchen, sie kommt mit mir."
"Dann passt aber auf, dass sie Euch nicht entwischt", entgegnete der Wachmann. "Wir haben Meldung bekommen, dass hier in der Nähe, südlich von Bravil, ein merkwürdiger Dunmer sein Unwesen treibt. Er trägt seltsame Kleidung und scheint irgendwie verwirrt zu sein. Nicht, dass die Kleine ihm in die Arme läuft. Wer weiß, zu was der fähig ist."
Bei den Worten des Wachmanns musste Melain unwillkürlich an Malukhat denken und grinste. Am liebsten hätte sie gefragt, ob der Dunmer eine Daedra-Rüstung trug, aber sie traute sich nicht. Lustig wäre der Gedanke an einen verwirrten Erzmagier allemal. Aber nein, wie sie ihn kannte schwelgte er gerade laut prahlend im Luxus und befahl irgendwelchen armen Angestellten ihn mit Palmwedeln und frischen Trauben zu versorgen, vermutlich irgendwo hoch oben in einem Turm mit Panorama-Blick über Cyrodiil.
Lelas Eltern hätten Melian vor Freude fast erdrückt, als sie ihnen ihre Tochter übergab. Bei dem Gespräch unter Frauen auf der sonnigen Bank hatte sich herausgestellt, dass Lela auf dem Heimweg vom Einkaufen die Tüte mit Lebensmitteln fallen gelassen hatte. Das Essen war ruiniert und da die Eltern ohnehin nicht so viel Geld hatten, hatte sie sich nicht mehr nach Hause getraut. Ärger gab es aber keinen, denn die Flavers waren viel zu glücklich über die Wiederkehr.
"Wir können Euch nicht viel geben, außer diesem Ring. Vielleicht kann er euch hilfreich sein." Lelas Vater überreichte Melian einen uralten Ring. Trotzdem er nicht mehr richtig glänzte, war er wunderschön. "Er lässt Euch sicherer werden im Umgang mit Pfeil und Bogen. Immer, wenn ihr ihn tragt, werdet ihr deutlich besser schießen können als vorher." Sie bedankte sich und beteuerte den Ring gut aufzubewahren und stets an die Flavers zu denken, wenn sie ihn trug. Sie freute sich ehrlich, denn obwohl es kein bares Geld war, konnte sie Unterstützung beim Schießen gut gebrauchen. Und so dringend brauchte sie ohnehin kein Geld, denn in der Kriegergilde wurde sie mit allem versorgt, was sie so brauchte.
Melian beschloss ert noch einen kleinen Spaziergang zu machen, ehe sie in die Gilde zurückkehrte. Es war noch hell, die Sonne schien und sie wollte die Gelegenheit nutzen ein wenig durch die Natur zu schlendern, wie sie es im Bruma auch immer getan hatte. Im Hinterkopf hatte sie aber auch die Worte des Wachmanns über den verwirrten Dunmer. Etwas unheimlich klang es ja schon, aber draußen würden sicher doppelt so viele Wachen sein wie sonst und es würde schon nichts passieren, wenn sie auf den Wegen bleib. Sie verließ die Stadt und begab sich in südliche Richtung die Straße hinunter.
-
Choroll, obliviontor - Vor Choroll
Drakos verarztete seine Wunden. Das war das erste was Asharr auffiel, als er einigermaßen wieder fähig war zu denken. Es wäre jetzt gut, einen Heilzauberer der Legion bei sich zu haben. Dabei dachte er natürlich an Kraiva. Die Kajit war eine der wenigen weiblichen Soldaten, die er gekannt hatte. Niemand hatte je ihren wahren Namen erfahren, und es hatte die wildesten Gerüchte über ihre Herkunft gegeben. Zusätzlich hatten die tatsachen, dass sie eine Kajit und noch dazu weiblich war, in der Legion eine Seltenheit, gewisse... Phantasien bei den meisten Legionären (ihn selbst mit einbezogen) aber sogar auch bei Legionärinnen geweckt. So behaupteten zumindest die Gerüchte. Beweise waren Asharr keine zu Ohren gekommen.
Nun ja, Drakos ging natürlich etwas härter mit den Wunden vor, aber man konnte nicht leugnen, dass es half. Mühsam stand er auf.
Er hatte noch etwas Fleisch mit, und obwohl es scheußlich schmeckte, schluckte er es trotzdem mit den letzten Tropfen aus seiner feldflasche herunter. Karrod hatte gesagt, sie würden jetzt da raus kommen. Asharr hoffte, dass sich der Bretone nicht irrte, sonst war er aufgeschmissen. Wäre doch ein blödes Ende. Da besiegte man Daedra und andere abnorme Kreaturen, und ging dann aus Wassermangel ein. Nun, Karrod würde wohl recht haben. Hoffe ich zumindest...
Währenddessen waren die anderen schon weiter rauf gegangen. Anscheinend hatte Kamahl gefunden, was er suchte. Jedenfalls schaute er zufrieden drein. Asharr selber hatte weniger Grund, zufrieden zu sein. Seine kämpferischen Leistungen waren alles andere als zufriedenstellend gewesen. Wie hatte noch jemand bei einem Aufenthalt in Gramfeste zu ihm gesagt? Ach ja... Wie ein Guar mit genitalwarzen! ganz so hätte er es zwar nicht formuliert, aber so ähnlich... Er war es einfach nicht gewohnt, in so kleinen Gruppen zu kämpfen, als Gleicher unter Gleichen. Er hatte gelernt Abteilungen in die schlacht zu führen und sogar taktische Entscheidungen zu treffen, oder in einem Bataillon den Befehlen der Höhergestellten zu gehorchen. So eine Unternehmung war ihm einfach noch fremd.
Trotz alldem schienen ihn die anderen Gruppenmitglieder nicht als besonders unfähig zu betrachten. Dann hatte er sich wohl nicht ganz so schlecht geschlagen.
Asharr schloss zu den anderen auf. Sie hatten die Spitze des Turms erreicht, und Karrod hatte sich freiwillig gemeldet, den Stein, der vor ihnen schwebte, herauszunehmen. Asharr konnte nicht umhin, den Bretonen zu bewundern. Es war schon erstaunlich, wie man sich in Menschen irren konnte. Am Anfang des Auftrags war Asharr sicher gewesen, das Karrod nur ein weiterer schwacher möchtegern-Kämpfer war, doch wie sich herausstellte war er ein guter, mutiger Kämpfer und Kamerad. Auch Drakos hatte er anders eingeschätzt. Der Argonier, der mit seinem Schwert komunizieren konnte, hatte ihnen oft aus schwierigen Situationen geholfen. Kamahl hatte er gleich gemocht, dessen tödliche Künste waren faszinierend. Leider wollte er sie verlassen, um nach der "goldenen Heiligen" zu suchen, wie er inzwischen erfahren hatte. Nun, mit etwas Glück würden sie sich irgendwann wieder begegnen.
Jetzt streckte Karrod seine Hand nach dem Stein aus. Trotz des Feuers rund herum schien er sich nicht zu verbrennen. Stattdessen ging ein sich intensivierendes Zittern durch seinen Körper. Asharr erinnerte sich an seinen Traum. Falls dieser eine Art Prophezeiung oder Anleitung gewesen sein sollte, würde der raum jetzt von gleißendem Licht erfüllt werden. Übrigens war dann diese Prophezeiung an den Falschen gerichtet, ich habe so gut wie nichts dazu beigetragen, dachte Asharr, dessen Schuldgefühle immer noch nicht ganz verebbt waren. Jedenfalls wurde es im Raum tatsächlich immer heller. Asharr schloss die Augen, um nicht geblendet zu werden.
Plötzlich roch es wieder nach frischer Erde. Asharr öffnete die Augen. Sie waren tatsächlich aus dieser Miniatur-Hölle wieder draußen! Sie hatten ihren Auftrag erledigt. Während wieder frische Luft, die nicht nach Schwefel roch, in seine Lungen strömte, war Drakos schon ín den Teich gesprungen, der in der nähe lag. Tatsächlich war das Wasser sehr verlockend. Vorher vergewisserte sich Asharr, dass Drakos nicht herschaute, und gab seine gesammelten Daedrischen Alchemiezutaten zu denen des Argoniers hinzu. Ich werde die sowieso nicht gebrauchen, er hat wenigstens einen Verwendungszweck dafür, dachte Asharr. Geld brauchte er auch nicht dringend, er hoffte auf einen Lohn für ihre... "Mission"... oder wie auch immer. Nur etwas gesammeltes Daedrablut behielt er, damit hatte er noch etwas vor. Als das erledigt war, ging er ebenfalls zum Teich, in dem er sich gründlich wusch.
"Verdammt nochmal wir sind gut!Ha diese Deadra werden sich sobald nicht mehr hierher wagen! Wir haben Dagon einen üblen Tiefschlag verpasst," schrie Drakos als er aus dem Teich kam. Asharr konnte dem nur zustimmen. Zwar hatte er nichts persönliches gegen Mehrunes Dagon vor der Mission gehabt, nach dem besuch in dessen Reich war dem aber ganz anders. Obwohl sie keiner gezwungen hatte, da rein zu gehen, gab Asharr Dagon die Schuld. Wer so ein Reich aufbauen konnte, der hatte nichts besseres verdient. Kamahl verließ die Gruppe, was Asharrs Hochstimmung etwas dämpfte. Der Mer war ihm wirklich sympatisch gewesen.
Um ein Gruppenmitglied vermindert, dfür um ein Packpferd voller Beute reicher machten sich die Drei also auf nach Skingrad, wo Drakos zu Hause war und noch etwas zu erledigen hatte. Asharr hatte für die Reise seine Ebenerzrüstung abgelegt. Sie war für längere reisen viel zu schwer. Mit einer Legionsrüstung wäre es noch gegangen, aber das wertvolle Erz war ebenso schwer wie hart, und schließlich hatten sie ein Pferd. Stattdessen trug Asharr eine Reiserobe, die er für einen ganzen Haufen Draken in Gramfeste hatte mit einem Schildzauber verzaubern lassen. Das sollte auf den halbwegs sicheren straßen der Kaiserprovinz genügen.
Tatsächlich trafen sie nur auf zwei Banditen in leichten Rüstungen, die Drakos mit einem Feuerball in das nächste Leben schickte. Angenommen es gab so etwas wie ein nächstes Leben. Der Feuerball hatte die Fellrüstungen unbrauchbar gemacht. Asharr hätte sie zwar lieber mitgenommen und verkauft, aber man konnte nicht alles haben. Er fand allerdings bei einem der Banditen - einem Kajit - einen versiegelten und magisch geschützten Brief so wie ein paar Septim. Es schadet nie, sein Taschengeld aufzubessern, dachte Asharr und sackte Schriftrolle und Septim ein.
Als es schon dunkel wurde, erreichten die drei Abenteurer, die sich schon fast gute Freunde nennen konnten, die Tore von Skingrad. Asharr mochte die Stadt. Sie hatte etwas... heimisches, und gleichzeitig würdevolles an sich. Hier konnte man sich wohl fühlen. Drakos ging es anscheinend ähnlich. Er war wohl stolz auf seine Heimatstadt. Er führte Asharr und Karrod in eine Taverne. "Zur Westebene" stand verschnörkelt über der Tür. Der Argonier redete viel über seine Stadt, aber Asharr konnte sich einfach nicht dazu bringen, zuzuhören. Jetzt war nicht die Zeit für Gerede, sondern für einen ordentlichen Schluck Bier! Schließlich ging Drakos, er hatte hier ein eigenes Haus und auch noch etwas zu erledigen. Asharr bestellte für sich und Karrod zwei Flaschen Bier. "Das geht auf meine Rechnung, mein Freund," rief er und gab dem Wirt die Münzen, die er vom Banditen genommen hatte. "Auf unseren erfolgreichen Schlachtzug gegen die Daedra. Möge der alte Mehrunes nie so ein gutes Bier trinken wie wir!"
Asharr redete vor Freude, endlich wieder in einer ordentlichen Taverne zu sitzen, lauter Unsinn, was sich mit zunehmenden Alkoholpegel nicht besserte.
Schließlich war es Zeit, schlafen zu gehen, und Asharr zahlte beim Wirt für ein Zimmer und Frühstück am nächsten Tag. Er wünschte Karrod noch eine gute Nacht und versank in dem weichen Bett in einen Tiefen Schlaf.
-
Nahe Bravil/Zusammenkunft mit Melian
Es war ein gewissermaßen Vertrautes Gefühl, all diese Leute die er sah jetzt zu sehen als einer von ihnen. Hier in diesem Land war er ein Nichts, Bestenfalls ein Bandit. Ein übergroßer Dunmer mit einer Ordinatorenrüstung und einem edlen Streitkolben aus Ebenerz. Dareyn genoss es beinahe, mit der Mischung aus Ehrfurcht, Furcht und Misstrauen angesehen zu werden. Wäre er in Resdayn, so wäre vor allem die Furcht prägend, aber hier? Die schmierig angezogenen Biestrassen, die Bäuerlichen Menschen, wo auch immer er war, es war eindeutig das es eine Bitterküsten ähnliche Region war: Arm, aber Standhaft waren die Leute. In die schwindende Sonne blinzelnd bewegte Dareyn sich nicht unähnlich der Schwer gepanzerten Legionsarmee, wenngleich leichtfüßiger aufgrund der Indorilrüstung. Er musste unweigerlich an die Sklaventreiber denken und den Skamp der, so schien es ihm, ihn aufgrund irgendeiner "freundlichen" Schicksalswindung als Tod erklärte. Welch Ironie, dass niederste Geschöpf der daedrischen Hierarchie rettete einem Daedra Hasser das Leben. Ungewollt musste Dareyn lachen. Ja, dass war in der tat Ironie. Und die letzten Reisenden, die ihn nun passierten, mussten ihn nun für vollkommen Irre halten. Das störte ihn nicht, im Gegenteil, Irre Leute mied man meistens, ausser man gehört dem Sheogorath Kult an.
Unzählige Schritte später näherte sich dem Dunmer eine Person, dass einzig erkennbare waren ein über die Schulter gelegter Bogen und ein Köcher sowie das eben jene Person nur von kleinerem Wuchs war, womöglich Khajiit oder Bosmer, zweifelsohne irgendeine Art von Räubervolk. Mit einem tiefen Seufzer auf den Lippen ging der Ordinator zügigen Schrittes der Person, die sich wenig später als Elfe identifizieren liess, entgegen. Instinktiv wanderte die Hand zum an der rechten Hüfte befestigten Streitkolben ohne ihn zu ziehen. Dafür wäre im gegebenen Fall noch Zeit. Und, so absurd es auch sein mag, diese Bosmerin könnte keine Diebin sein. So unwahrscheinlich das in den Augen des Dunmer auch sein mag.
-
Cyrodiil, bei der Ayleidenruine Vindasel
Aurel drehte sich zu Kiara um. Die Sonne war längst untergegangen, und sie befanden sich nun alleine in den Trümmern der Ayleidenruine.
„Ich denke, wir sollten ein Lager aufschlagen. Egal, was unser nächstes Ziel sein wird, eine Reise in der Nacht wäre wohl wenig ratsam... und ich bin erschöpft.“
Er ließ mit der Formulierung „unser Ziel“ absichtlich keinen Zweifel aufkommen, dass seine Worte an Kiara sein voller Ernst gewesen waren. Aurel hatte nicht vor, sich wieder von Kiara zu trennen. Er liebte diese Waldelfe... er brauchte sie.
„Mir ist nicht ganz wohl hier in der Nähe von Artons Grab, aber ich weiß nicht, was wir als nächstes tun sollen. Und was Dein nächstes Ziel ist. Vielleicht können wir ja drüben am Waldrand, etwas abseits der Ruine, nächtigen und morgen dann besprechen, was wir...“.
Die Realität veränderte sich für Aurel schlagartig. Er war nicht mehr länger bei Kiara in den Ruinen, sondern er befand sich in einer riesigen, düsteren Halle. Sie war so groß, dass die Wände und die Decke nicht zu sehen waren.
Ein vielstimmiges Flüstern drang an Aurels Ohren, erst leise, dann lauter und verständlicher werdend.
„Der Herr, der neue Herr... er ist angekommen.“
„Ja, der Herr!“
„Er ist anders als unser alter Herr. Ein Krieger.“
„Ja, ein Krieger... und mehr.“
„Der Herr!“
Schemen lösten sich aus der Dunkelheit, und Aurel starrte voller Entsetzen auf das, was da in sein Gesichtsfeld trat. Menschen, Elfen, Argonier, Khajiit, Orks, alle Rassen Tamriels waren vertreten. Und er brauchte nicht lange, um zu realisieren, dass diese Wesen tot sein sollten, nicht zu ihm reden durften, aber sie taten es. Einige wiesen furchtbare Wunden auf, andere wirkten so, als hätte sie etwas anderes dahingerafft, ein Gift, ein Zauber, was auch immer, aber eines war Aurel sofort klar, er war von Toten umgeben, nicht von lebendigen Wesen.
Ihm fielen die Worte ein, die Malukhat betreffs der Krone gesprochen hatte... die Seelen, gefangen in der Krone... bei Talos, dies mussten die Wesen sein, die dem Wahnsinn des Schöpfers der Krone zum Opfer gefallen waren!
Eine junge, bleiche Frau trat an Aurel heran. Die Schnittwunde an ihrem Hals ließ keinen Zweifel aufkommen, wie sie einst gestorben war.
„Kommt, Herr, lasst Euch zu Eurem Thron geleiten, und dann erteilt Eure Befehle!“
Aurel wich kreidebleich vor der Frau zurück.
Das konnte nicht sein. Was hier auf ihn einstürmte, war zu furchtbar, um Realität sein zu können.
Und im Zurückweichen stieß er gegen etwas... gegen jemanden. Er fuhr herum... und starrte in das bleiche Gesicht eines Kaiserlichen mit halblangen, schwarzen Haaren.
Aurel wusste sofort, um wen es sich handelte, auch wenn die Gestalt vor ihm nicht mehr länger die skelettartige Erscheinung eines Lichs hatte. Eine Wunde klaffte an seinem Schlüsselbein, ein Bein war halb abgetrennt, und die Gestalt zog es beim Laufen hinter sicher, und schreckliche Brandwunden verunstalteten den Körper.
„Seid gegrüßt, Aurel! Der alte Herr grüßt den neuen Herren!“
Ein schreckliches Lachen folgte den Worten des Mannes.
„Unser gemeinsamer Freund Malukhat hat Euch ja bereits über mich aufgeklärt. Jedenfalls so weit er es wollte, er war immer schon etwas... geheimniskrämerisch...“
Wieder folgte das Lachen, das Lachen eines Wahnsinnigen, und Aurel wich entsetzt zurück. Er schrie aus purem Entsetzen, über das, was da um ihn herum geschah, und er schrie immer noch, als er sich plötzlich wieder bei Kiara bei der Ayleidenruine befand...
Aurel brach zusammen und bemerkte dabei, dass die Luft um ihn herum seltsam violett leuchtete. Tränen liefen seine Wangen herab, und mit bebender Stimme starrte er Kiara an, die ihn entsetzt anblickte.
„Kiara, wir müssen so schnell wie möglich in die Kaiserstadt. Malukhat... ich brauche ihn. Jedes Wort, das er gesagt hat, ist wahr gewesen. Ich... ich brauche seine Hilfe...“
Aurel erstarrte plötzlich. Dieses langsam verblassende Leuchten um ihn herum. Es erinnerte ihn an die Schild- oder Reflektionszauber der Kampfmagier und Paladine des Imperialen Kultes. Was, bei Talos? Konnte es sein, dass...?
Er riss sich den Verband, den Kiara ihm in der Ruine angelegt hatte, vom Unterarm. Die Wunde, die ihm die Mumie beigefügt hatte, war wieder aufgebrochen und blutete stark.
Intuitiv murmelte Aurel ein paar Worte, und die Wunde schloss sich langsam. Nicht ganz, aber die Blutung verebbte, und es trat offensichtlich ein langsamer Heilungsprozess ein.
Aurel schaute erstaunt zu Kiara.
„Kiara, obwohl ich Bretone bin, konnte ich das nie. Ich habe die vielleicht ihn mir schlummernden magischen Talente immer verleugnet. Da... da ist etwas geschehen... ich kann zaubern!“
...
-
100 Septim! 100 Septim! Immerwieder ging es Hashan durch den Kopf. Wie konnte man nur eine solch hohe Summe verlangen? Wahrscheinlich steckt sich dieser miese Hundesohn die Hälfte selbst in die Tasche! Fast hätte er dem nächstbesten Legionär die Faust ins Gesicht geschlagen, doch er hielt sich gerade noch zurück.
Nach vielem herumirren kam er im Marktviertel an und sah sich nach einem Laden um, in dem er sich eine Rüßtung kaufen konnte. Als er ein Schild sah, auf dem eine Rüßtung prangte, zögerte er nicht lang, sondern zog die Tür auf und trat ein. Auf mehreren Rüßtungspuppen hangen teuer aussehende Stahlharnische, auch Fell und Lederrüßtungen hangen herum. Den besten Platz hatte aber ein antiker Akavir-Harnisch. Ein leichtes, rotes glimmen ging von einigen verzierungen aus, und wiesen auf magische eigenschaften hin. Doch bald spürte er den Mißmutigen blick eines Rothwadronen in seinem Rücken. Hashan konnte es ihm nicht übel nehmen, das er sich um seine Ware sorgte, immerhin sah der Argonier ziehmlich mitgenommen und finster aus. Als er sich vom Harnisch entfernte hörte er den Händler erleichtert Seufzen.
"Sie wünschen mein Herr?" Langsam drehte er sich um und erblickte einen zweiten -deutlich kleineren- Händler der hinter einem Tresen stand. "Sie verkaufen leichte Rüßtung?" fragte ihn Hashan. "Ja, ich bin Maro Rufus, ich bin der beste Verkäufer leichter Rüß...." "Jaja, schon gut!" unterbrach ihn der Argonier. "Wieviel würde es mich kosten damit du mir bis Mittag eine geschwärtzte Lederrüßtung machst?" fragte er weiter. "Nun, eine Lederrüßtung kostet sie 70 Septim mein Herr, wenn ich sie noch schwärzen soll 80." antwortete ihm der Händler leicht erstaunt. "Gut, ich lege noch 10 Septim drauf damit du sie mir mit Eisenplättchen und Stahlnieten vestärkst." "Bis zur 12ten Stunde wird sie für euch bereit sein mein Herr, wünsche noch einen angenehmen Vormittag." verabschiedtete sich Maro Rufus.
Der Händler hielt sein Versprechen und bald darauf fühlte sich Hashan wie neugeboren. Endlich wieder ein richtige Rüßtung, doch sie erinnerte ihn leicht an das Modell das er in der Bruderschaft getragen hatte, und als er sich bei dem Rotwhadronen -der offenbar schwere Rüßtung verkaufte- erkundigte, wo Maro denn eine solch gute Rüßtung gesehen hätte sagte ihm dieser, das Maro Rufus sich von den Geschichten über die Dunkle Bruderschaft inspiriert hatte.
"....ja, die Legion hat den Verdacht, das, wenn man den See bei Bravil durchquert, und auf der anderen Seite ein Stück die Straße hinunterläuft, es irgendwo einen Schrein von Nocturnal Anbetern geben soll." Als Hashan diesen Gesprächsfetzen aufschnappte, wusste er, was er als nächstes tun würde. Er wollte diesen Schrein finden und seine Rüßtung mit dem segen Nocturnals veredeln lassen.
Als der Argonier endlich den Schrein fand, fing es an zu dämmern, und man konnte gut die Kerzen ausmachen, die um den Schrein standen. Eine der Priesterinen fragte nach seinem Wunsch, und wies ihn an, sich vor die große Nocturnal-Statue zu knien und den Segen der Göttin zu erbitten. Als er tat, was ihm Aufgetragen wurde, hörte er von tief in seinem Kopf eine Stimme.
Ich habe schon von dir gehört, Hashan aus Schwarzmarsch. Du bist gekommen, um meinen Segen zu erbitten, und ich werde ihn dir gewähren, doch du wirst etwas von deinem Blut opfern müssen, damit er machtvoll genug wird.
Kurz glomm die Augen des Steiraben -der auf einem von Nocturnals Armen Thronte- in dunkelrot auf. Sobald Hashan wieder stand, fingen die Priesterinnen an, Huldigungen an Nocturnal in die Eisenplättchen seiner Rüßtung zu meiseln. Mit einem dünnen Messer wurde ihm eine Daedrische Rune ins Genick geritzt, was sich bei seinen Schuppen als nicht so eifach erwies. Auch verschidene Runenanhänger wurden ihm gegeben. Eines wurde ihm um den Hals gehängt, eines eng um sein Handgelenk gebunden und eines an um den Griff seines Dolches gewickelt, dessen Schneide mit einem heiligen Wasser gesegnet worden war. Weiteres wurde ihm ein gesegneter Bogen mit Köcher und Pfeilen geschenkt.
Tropfnass stieg Hashan aus dem See. Er war leicht südlich von Bravil, und nicht weit entfernt lag eine Straße. Er wollte schon darauf zugehen als er leichte Schritte auf dem Pflaster hörte. Lngsam pirschte er sich heran. Im immer dünkler werdendem Lich sah er eine Gestalt die Straße entlang gehen. Wer auch immer dass ist, er wird für diesen Legionär geradestehen müssen, und ich kann sowieso etwas mehr Bares gebrauchen.
Langsam zog er einen Pfeil aus dem Köcher und spannte die Sehne durch. Gerade als er den Pfeil loslassen wollte hörte er hinter sich ein klackendes Gräusch. Er zuckte zusammen und ließ die Sehne los. Der Pfeil verfehlte sein Ziel und bohrte sich einen Schritt vor die Gestallt. Hashan zog seinen Dolch und wandte sich der Schlammkrabe zu, die ihn erschreckt hatte, aber er hörte auch weitere Schritte.....
-
Auf dem Weg richtung Weye unterhielten sich Xerxes und der Bosmer gar nicht. "Der Bosmer ist nicht grad gesprächig. Da fällt mir ein, ich kenn seinen Namen noch nicht mal und, sagte er nicht auch etwas von Harald? Was macht der Kerl denn in letzter Zeit?", dachte Xerxes während er sah dass der Bosmer seine Kappe wieder tiefer zog, "Also entweder ist das ein gesuchter Schwerverbrecher oder der hat Angst um sein Leben". Xerxes tippte auf ersteres. Sie gingen noch eine Weile, bis sie in Weye ankamen wo der Bosmer seinen Kopf in Richtung eines alten Mannes bewegte. Kaum hatte dieser sein Gespräch mit einer Wache beendet fragte der Bosmer auch schon: "Schonmal als Blinder Passagier mitgefahren?", als Xerxes den Mund öffnete um zu antworten sagte er: "Folge mir." Danach schlich er sich an den Heuwagen an, stieg in den Heuwagen ein und Xerxes folgte ihm. "Steig in den Wagen und versteck dich im Heu, bis wir das Dorf hinteruns gelassen haben", flüsterte der Bosmer ihm zu. Er half Xerxes beim einsteigen und kurz darauf fuhren sie los.
Die Fahrt war holprig, verlief aber ruhig. Ab und zu hörte man den alten Mann schimpfen: "Wieso ist das hier so langsam?". Plötzlich fiel der Wagen um und Xerxes fiel aus dem Wagen heraus und rollte sich auf dem Boden. "Was war das?", schoss es ihm durch den Kopf und als er seinen Kopf erhebte um zu sehen was vor sich ging sah er auch schon einige Leute die mit gezogener Waffe vor dem Wagen standen.
-
Cyrodiil, unter der Erde & ganz woanders
Eine leise Stimme säuselte in seinem Hinterkopf. Flüsterte Geschichten von Ruhe, Harmonie und Zufriedenheit.
Er schloss die Augen. Wie lange wachte er nun? Seit zwei Tagen… vielleicht auch schon länger. Er wusste, hier unten würde er niemals ausmachen können, wie lange er schon begraben lag. Es kam ihm vor wie Jahre.
Von der schmerzlosen Welt, die er sich seit jeher herbei sehnte.
Er dachte an vieles zurück, was er erlebt hatte. Nein. Er dachte an die Leute zurück, die er gekannt hatte. So viele Namen geisterten durch seinen Kopf, so viele schmerzverzerrte Gesichter. Das Leben bedeutete ihm nichts. Nicht sein eigenes. Auch nicht das anderer. Gar nichts. Wie hatte er nur je so abstumpfen können?
Einfach schlafen.
Er hörte Gesang. Ein Kinderlied. Seine Mutter hatte es ihm früher gesungen, wenn er nicht hatte schlafen können. Seltsam, dass die sanfte Stimme so natürlich in seinem Kopf widerhallte. Er hatte angenommen, sie längst vergessen zu haben. Hand zur Faust, wieder öffnen, Hand zur Faust, wieder öffnen… Wenn ich schon so anfange, dachte er, kann ich auch gleich sterben.
Nichts mehr hören, sehen, nichts mehr verstehen.
Er sah Joplayas Gesicht vor sich, wie sie lächelte. Das schwarze Haar umrahmte ihr Gesicht. Aus halb geschlossenen Augen sah sie ihn an. Liebend, fragend, aufgeschlossen, glücklich. Wie sie nun einmal war. Der junge Daved blinzelte in seine Richtung. Schüchtern und zurückhaltend. Doch sein Gesicht veränderte sich. Nicht zu einem Lächeln, zu einem Ausdruck der Boshaftigkeit und des Hasses. Malukhat hätte es besser wissen müssen.
Nicht mehr diskutieren, kämpfen, verlieren.
Er erinnerte sich an Ranis. An viele Schlachten, die sie in ihrem Kleinkrieg geschlagen hatten. Malukhat hatte sie alle gewonnen. Sie konnte ihm nicht das Wasser reichen. Das hatte ihn gefreut. Jetzt erschien es ihm vollkommen belanglos. Wenn ich hier wieder heraus komme, so schwor er sich, werde ich sie besser behandeln. Er wusste, dass er log.
Keine Fehler mehr machen.
Zum ersten Mal in seinem Leben fragte er sich, was für eine Person er jetzt gewesen wäre, hätte er nicht so unendlich viele falschen Entscheidungen getroffen. Wäre er wie Aurel, der krankhaft an seinem Ehrencodex festhielt und sich nicht eingestehen konnte, dass es zwischen Schwarz und Weiß auch noch Grau gibt? Wie Kiara mit ihrer angeborenen und anerzogenen Rechtschaffenheit, die sie zuweilen dazu brachte, sich vor sich selbst zu schämen? Wie Arwen, die manchmal Böses dachte, aber immer Gutes tat? Wie Joplaya, deren Glaube an das Gute in den Herzen aller Lebewesen einen schier zur Verzweiflung treiben konnte?
Er rief bestimmte Erinnerungen wach und stellte sich vor, was für ein Mann er geworden wäre, hätte er andere Entscheidungen getroffen. Doch er schaffte es nicht. Es kam immer auf die eine unverwechselbare Person heraus, die er geworden war. Er schämte sich nicht dafür. Was er getan hatte, mochte in den Augen der Welt fürchterlich sein, doch er war jetzt, wie er hier lag und über all dies nachdachte, davon überzeugt, doch keinen Fehler gemacht zu haben. Er hatte die richtigen Entscheidungen getroffen und für ausnahmslos alle einen Preis bezahlt. Was hätte er noch tun können außer das, was er für richtig hielt?
Sein Tun hatte viele Menschen betroffen. Manchmal direkt, manchmal indirekt, aber alle in irgendeiner Weise schmerzhaft und nachhaltig. Was wäre gewesen, wäre er freundlich zu Aurel gewesen? Wäre er in der Ruine geblieben und hätte Seite an Seite mit seinen Gefährten gekämpft? Hätte er Artons Tod verhindern können? Er bezweifelte es. Und hielt es nicht für eine besondere Erfahrung, sich einen Bretonen zum Freund zu machen, dem er nur für seine Ansichten am Liebsten den Hals umdrehen würde, sobald er nur den Mund aufmachte.
Dann war es soweit. Wieder überkam ihn eine Erinnerung. Es war fast, als durchlebte er die Zeit vor über siebenhundert Jahren ein weiteres Mal. Es war seltsam… immer, wenn er kurz vor dem Tode stand, musste er an Alexius denken. Und, bei den Neun, Malukhat hatte wahrhaft schönere Erlebnisse vorzuweisen. Wer will sich schon gerne daran erinnern, wie man von einem Freund beinahe umgebracht wurde?
Die Stille war vollkommen. Alexius rührte sich nicht, stand wie eine Statue vor einer in die Wand eingelassenen Fackel. Schatten gruben sich in sein Gesicht, zuckten wie unter Folter. Seine Augen waren leer. Er sah aus wie tot.
Varra hatte darauf bestanden, heute viele Fackeln anzubringen. Er mochte das Feuer, und zum ersten Mal in seinem Leben war es Malukhat vergönnt, die hohe Hallendecke zu sehen. Obwohl wenig interessant, heftete er seinen Blick an einen breiten Riss im Gestein. Ihm war zu genau bewusst, was er sehen würde, wenn er die Augen zu Boden richtete. Im Allgemeinen machte der Anblick von Blut und Körperteilen ihm nicht viel aus. Jetzt schon. Er hatte Angst.
Alexius löste sich aus seiner Starre. „Wie entscheidest du dich nun, Malukhat?“, wollte er wissen. „Spann’ mich gefälligst nicht noch länger auf die Folter.“
„Habe ich denn eine Wahl?“, sagte der Dunmer und schloss für einen Moment die Augen. „Du bist nicht mehr ganz richtig im Kopf, Alexius. Das jetzt von mir zu verlangen… aber ich bin wohl nur ein weiterer Freund, den du zu opfern gedenkst.“
„Ich opfere dich nicht“, entgegnete Varra. Malukhat senkte den Blick und suchte in seinen Augen nach der Wahrheit, doch da fand sich nichts. Gar nichts. Nicht einmal der Hauch einer Gefühlsregung.
„Dann habe ich dich wohl wieder falsch verstanden.“ Der Dunmer seufzte mutlos. Wie erwartet war der Boden übersät mit Blut, Knochen und noch mehr Blut. Was hatten sie nur angerichtet? Jetzt war es egal. Varra war es egal und Malukhat merkte, wie auch ihn langsam die Gleichgültigkeit packte. Er war es gewohnt.
Alexius ging auf seinen Freund zu und drückte ihm einen verzauberten Dolch in die Hand.
„Sie ist die letzte“, sagte er. „Die letzte. Versprochen.“
Der Dunmer wandte sich um und starrte auf die Frau, die sich an die hinteren Stäbe eines Käfigs drückte. Aus großen, verängstigten Augen sah sie zurück. Es war ein stummes Flehen, doch gleichzeitig auch das Wissen, keine Gnade zu finden. Langsam ging Malukhat auf sie zu. Es eilte nicht. Er musste nachdenken und sich darüber im Klaren werden, ob er tun wollte, was Aurel von ihm verlangte. Verstohlen musterte er den Bretonen, den er einst für einen Freund gehalten hatte. Lässig stand er da, mit vor der Brust verschränkten Armen an die Wand gelehnt, und verfolgte das Geschehen mit Vergnügen und Wahnsinn in den Augen.
Kurz vor der Frau hielt Malukhat inne. Er musste nur noch in den Käfig gehen, musste sich zu ihr niederknien, sie festhalten und die Schreie ertragen. Und tat es.
Sie lag in seinen Armen, doch sie wehrte sich nicht. Sie hatte aufgegeben. Sie wollte sterben.
„Dummes Ding“, flüsterte er. „Du hast keine Vorstellung davon, wie wenig dieser körperliche Schmerz gegen das sein wird, was dich nach dem Tod erwartet.“
Aber sie wehrte sich noch immer nicht. Was da kam, war unvermeidlich, doch wusste der Dunmer tief in seinem Inneren, dass es nicht durch diesen Dolch geschehen sollte, und schon gar nicht durch seine Hand. Es würde ihn auf ewig zum Leibeigenen machen.
Die Frau, fast noch ein Mädchen, schloss die Lider. Ihre Lippen bewegten sich in einem stummen Gebet. Von Mitleid durchflutet legte er den Dolch an ihre Kehle.
Plötzlich riss sie die Augen auf und starrte ihn hasserfüllt an.
„Was…“ In diesem Moment wurde ihm klar, dass es sich nur um eine Erinnerung handelte. Und dass dies nicht die Erinnerung war, die er kannte. Das irre Kichern der Frau verstörte ihn. Angewidert sprang er auf, warf den Dolch zur Seite und wirbelte zu Aurel herum.
Zu Aurel? Er war sicher, dies vorher schon gedacht zu haben - gesehen zu haben, doch wer nun vor ihm stand, war Alexius, mehr tot als lebendig. Nein, überhaupt nicht lebendig. Vollkommen tot.
Der Mann war zerschunden, seine Haut von Brandblasen übersät. Auf einem Bein humpelte er auf den Erzmagier zu, das andere, nutzlos geworden, hinter sich herziehend.
„Malukhat, mein alter Freund“, rief Alexius aus heiserer Kehle. „Wie lange ist es nun her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben? Oh, keine Sorge, du brauchst dich nicht daran zu erinnern, ich weiß es selbst. Wir sahen uns das letzte Mal, als du mich im Stich gelassen hast.“
Malukhat musste all seine Willenskraft aufbieten, um sich nicht sofort zu übergeben. Die Bindung zu seinem Körper war noch stark genug um zu wissen, dass er an seinem eigenen Erbrochenen ersticken würde.
„Wovon redest du überhaupt, Alexius?“, fragte er stattdessen. Er war selbst überrascht, wie sicher er die Worte hervor brachte.
Alexius Gesicht zeigte gespielte Überraschung. „Wovon ich rede? Du Narr! Du hast mich damals hängen lassen. Weißt du noch, als wir von den möglichen Gefahren sprachen? Warst du da nicht besorgt um mich und meine Sicherheit?“ Er lachte. Schwarzes Blut rann über seine Lippen. „Du hättest die Krone an dich nehmen und sie zerstören können, dann wäre ALLES in Ordnung gewesen. Aber was tust du? Du stiehlst meine Aufzeichnungen und machst dich davon!“ Die letzten Worte brüllte er.
„Oh, stimmt ja“, erinnerte sich Malukhat.
- Wenn was schief geht, brauche ich nur deinen Namen zu rufen, und bin für einen kurzen Moment klar. Dafür sorgen die Linien in der Krone. Darunter befinden sich einzeln verzauberte Metallstücke, die die Macht der Krone für einen kurzen Moment einzudämmen vermögen. Das funktioniert aber nur ein einziges Mal, ich muss mich auf dich verlassen können. Ich will dir jetzt nicht alles erklären, Malukhat, du würdest es so einfach ohnehin nicht verstehen. Du musst mir dann jedenfalls die Krone abnehmen und sie zerbrechen. Die Seelen sind dann frei und der Zauber gebannt. Soweit klar? -
„Das hatte ich ganz vergessen“, gestand der Erzmagier, womit ihm ein weiteres Rätsel aufgegeben war: Warum hatte er Alexius nicht gerettet?
„Ja, das hast du wohl“, erwiderte Alexius scharf. „Du hast keine Ahnung, wie lange ich schon auf diesen Tag warte. Der Tag der Rache.“
„Ist ja alles schön und gut“, pflichtete der Dunmer ihm bei und zeigte ihm ein breites Malukhat-Lächeln. „Aber der wird sich wohl noch ein bisschen heraus zögern. Mal davon abgesehen, dass ich keine Ahnung habe, wie du das überhaupt anstellen willst. Sieh dich nur an, du bist tot. Ich finde es ja schon bemerkenswert, dass du überhaupt in meine Träume eindringen kannst, aber…“
„In deine Träume?“ Alexius lachte. „Das ist kein Traum, Malukhat. Das hier ist die Wirklichkeit. Du bist hier, bei all den Seelen, die wir in die Krone gebannt haben. Noch bist du nur ein Schatten, aber du stehst kurz vor dem Tod. Du bist am Ersticken, mein Freund. Du wirst bald sterben.“
„Erzähl' mir etwas Neues“, sagte Malukhat trocken. Er wollte sich seine Angst nicht anmerken lassen. Alt war er geworden, aber nicht bereit zu sterben. Und vor allem nicht bereit, sich in die Krone bannen zu lassen. Verdammt, Varra musste ihn mit einem Fluch oder etwas in der Art belegt haben; das war wahrscheinlich eine der Sachen, die Alexius ihm verschwiegen hatte, weil er sie „so einfach ohnehin nicht verstehen würde“. Wenn er jetzt starb, würde es keine Möglichkeit mehr geben, den Zauber der Krone aufzuheben. Aurel würde wahnsinnig werden und morden wie ein Bekloppter, aber was noch wichtiger war: Malukhat würde auf immer und ewig zusammen mit Alexius und all den Toten in einem Stück verzauberten Kopfschmucks festsitzen.
Großartig.
-
Cyrodiil, Ringstrassee um die Kaiserstadt
Langsam fanden Kiaras Gedanken wieder eine Richtung. Diese führte geradewegs an den Waldrand zu einem kleinen Lagerfeuer und einer, zugegeben reichlich lädierten, Decke. Der aufkommende Nachtwind strich Ihr über die Arme, ob vor Kälte oder vor Müdigkeit, stellten sich Ihr die Haare auf und eine Gänsehaut machte sich breit. Und dann sollten auch die Gedanken schweigen, so wie die Erinnerung an Vigors Lachen, die höhnischen Worte des Lichs und Artons Todesschrei.
Doch noch war es nicht soweit.
Mitten im Satz verklang Aurels Stimme. Die Augen, in einem Moment noch müde und erschöpft, wirkten im nächsten nur noch leer.
Schemen lösten sich aus der Dunkelheit
Die Waldelfe trat aus den Schatten der Bäume.
Eine junge, bleiche Frau trat an Aurel heran. „Kommt, Herr, lasst Euch zu Eurem Thron geleiten, und dann erteilt Eure Befehle!“
Die junge Frau trat müde an Aurel heran.“Komm, du schläfst im stehen. Lass mich Dich zu einem Lagerplatz bringen.“
Aurel wich kreidebleich vor der Frau zurück.
Nun stand das blanke Entsetzten in den Augen des Bretonen. Er wich vor Ihr zurück und sties dabei gegen einen kärglichen Überrest von einer Säule. Verwirrt blieb die Bosmer stehen, doch der Bretone wandte sich zu den Ruinenresten herum und blickte ungläubig auf die Mannshohe Säule.
Den Ausdruck der nun in Aurels Augen trat konnte sie nicht benennen, irgendwas geschah und das Entsetzten schlug um in........was es auch war, der Exsoldat brach in Schreien aus und war plötzlich von einem sanften Lichtschimmer umgeben. Sie hatte dies bereits gesehen, bei Magiern auf dem Schlachtfeld. Was da auch in den Tiefen seiner Augen gelauert hatte, es war nun wieder verschwunden und hatte namenlosen Entsetzten Platz gemacht.
Das Schreien war nicht verschwunden, es hallte zwischen den Bäumen wieder und Kiara rannte die wenigen Schritte zu dem knienden Mann, um Ihn an den Schultern zu packen und zu schütteln. In dem Moment als sie Ihr Hand hob und dem Bretonen eine Ohrfeige zu geben, hob er das tränennasse Gesicht.
Sie wusste nicht, was geschehen war, doch die Eindringlichkeit in Aurels Stimme lies keinen Zweifel zu. Es blieb Ihnen keine Zeit mehr nach Skingrad zu reisen, sie mussten Malukhat einholen. Scheinbar hatte auch er den Einfluss den die Krone bereits übte unterschätzt. Oder lag es an der Nähe der Ruine? Mit nachdenklichen Gesichtsaudruck entfernte der Bretone nun den Verband. Die Wunde hatte wieder zu bluten begonnen und Kiara wollte schon aufspringen und Ihren Beutel holen. Doch die gemurmelten Worte liesen sie stoppen und sie warf einen ungläubigen Blick auf die Wunde. Der Blutfluss stoppte, die Rötung und die Schwellung verschwanden und eine dünne Haut verschloss bereits die Wunde.
„Kiara, obwohl ich Bretone bin, konnte ich das nie. Ich habe die vielleicht ihn mir schlummernden magischen Talente immer verleugnet. Da... da ist etwas geschehen... ich kann zaubern!“
Das Erstaunen über diese Erkenntniss und die unheimlichen Visionen von Aurel trieben die beiden wieder zurück auf die Strasse. Keiner von Ihnen verspürte nun noch das Bedürfniss direkt bei der Ruine ein Lager aufzuschlagen. Im stillen Einverständniss packten sie Ihre Ausrüstung zusammen. Wie von Malukhat empfohlen, nahm die Waldelfe die Krone an sich. Und die Geister der Vergangenheit schwiegen während die beiden sich Ihren Weg durch den Nachtdunklen Wald suchten. Das Infravisionsamulett half dem erschöpften Paar, sich bis zu der Strasse durchzuschlagen, die sie geradewegs wieder in die Kaiserstadt führen würde. So schnell hatte sie den Weissgoldturm nichtmehr sehen wollen.
Auf der Strasse angekommmen, war Kiara nichtmehr in der Lage geradeaus zu laufen. Sie taumelte von rechts nach links und prallte dabei auch noch gegen den Bretonen.
Wieviel Tage war es wohl her, dass sie hier vorbeigekommen war? Sie hatte es vergessen, aber den alten Lagerplatz, abseits der Strasse hatte sie nicht vergessen. Zwischen einigen hohen Felsen, nicht einzusehen von der Strasse, lag dort eine geschütze Feuerstelle und ein Stück Wiese, die zum Rasten einlud.
Der Felsen in Ihrem Rücken fühlte sich kühl und beruhigend fest an. Die Augen geschlossen, lies die Bosmer Ihr Gepäck zu Boden gleiten. Die Schritte auf der Strasse waren verstummt, also konnte sie nur annehmen, dass der Bretone bei ihr stand.“Es sollte weit genug sein.“ murmelte sie, dann sank sie zu Ihrem Rucksack auf den Boden und lies sich von der lockenden Dunkelheit umfangen.
-
Skingrad
Drakos hatte gut geschlafen. Er wachte früh auf. Es war noch vor der Ladenöffnungszeit. Also aß er erstmal etwas. Dann ging er in seinen Alchemieraum und überprüfte seinen Vorrat an Zutaten. Er bemerkte dass er mehr Deadrazutaten übrig hatte als er gedacht hatte. "Ich hab wohl doch nicht so viele in der Oblivionebene verbraucht wie ich dachte" vermutete er. Er hatte einen haufen überflüssiger Zutaten und dachte dass sich ein gewisser Khajiit sicher darüber freuen würde. Natürlich gegen angemessenen Bezahlung...
Als er die überflüssigen deadrischen Zutaten eingepackt hatte kramte er noch aus seinem Tränkevorrat im Lagerraum des Hauses einen Charismatrank heraus. Schliesslich wollte er sich nicht von dem gerissenen Alchemisten übers Ohr hauen lassen. Dann verließ er sein Haus und folgte dem Weg rechts bis zu den örtlichen Läden. Er betrat den Laden über dem ein Schild hing "Rund um die Alchemie". Der Khajiit stand an der Theke und laß offenbar gerade ein Buch. Er schien so zu tun als hätte er den Argonier nicht bemerkt aber Drakos sah durchaus wie sich die Katzenartigen Augen auf ihn hefteten.
"Ich habe hier etwas das euch als Alchemist sicher interessieren könnte. Falls ihr nicht interessiert sein solltet werde ich sie dem alten Sinderion anbieten. Der weiss immer den Wert guter Zutaten zu schätzen."sagte Drakos. Er öffnete den Beutel und einen Moment lang schien ein Staunen in den Khajiitaugen sichtbar zu sein bis sie zur üblichen Geschäftigkeit zurückkehrten. Es war eine harte verhandlung doch schliesslich einigten sich die zwei auf 2000 Septime. Sicher das war eine menge Geld doch Drakos hatte das Gefühl dass der Khajiit aus diesen Zutaten Tränke brauen konnte die das zehnfache Wert waren als er den Laden verließ...
Nun holte er rasch seinen beschädigten Harnisch aus dem Haus und brachte ihn den Nord-Schmiedin. "Ihr habt Glück dass eurer Harnisch und nicht ihr diesen Angriff abbekommen haben" sagte die Nord. "Ja nun wie länge wird es dauern bis ihr ihn repariert habt?" fragte Drakos. "Nun sagen wir mal bis zum Mittagsschlag bin ich fertig. Aber ich bräuchte noch 50 Septime." der Argonier gab ihr das Gold. "eine Frage hätte ich noch, wäret ihr an Deadrawaffen interessiert?" fragte er. "Nun was habt ihr den anzubieten?" als Drakos der Nord von den waffen berichtete die er ihr verkaufen wollte klappte der Schmiedin die Kinnlade herunter. "S..s.soviele?m..Mein werter.herr a..Argonier das ist doch viel zu viel für meinen kleinen Laden!Das kann ich mir nie leisten!" Drakos fragte sie ob sie wenigstens jemanden kannte der sie Waffen kaufen würde und sie erzählte ihm von einem reichen, fahrenden Rothwardonischen Waffenhändler der hier durchgereist war und nun einige tage in Anvil verbrachte...
Nachdem Drakos ordentlich zu mittag gegessen hatte , konnte er seine Rüstung abholen, perfekt repariert. Nun ,er war früher fertig als erwartet und begab sich also zur Taverne zur Westebene um Karrod und Asharr zu besuchen.
Als er die Herberge betrat saßen die beiden zusammen an einen Tisch und verspeißten ein üppiges Mahl inklusive Bier.
Drakos setzte sich zu ihnen an den Tisch."Hallo ihr zwei.Wenn ihr fertig gegessen habt,hättet ihr dann Lust auf eine kleine Stadtführung?" fragte er.
Der stämmige Nord-Wirt kam zu ihm : "Darf ich euch ein Bier bringen oder einen Met oder ein Festmahl?" fragte er. "Schon OK bringt mir nur ein Stück Fleisch und einen neuen Rappenkurier." der Nord zog etwas grimmig davon und brachte ihm das bestellte. Drakos drückte ihm das Geld in die Hand und der Nord trollte sich zurück an die Theke.
Seine Kameraden guckten etwas verwirrt drein dass er so gutes Bier abgelehnt hatte.
Drakos vergewisserte sich dass der Wirt nicht zuhörte, konnte er sowieso nicht da er gerade mit einer anderen Nord ein paar Biere auf kosten des Hauses kippte. "Wisst ihr ich konnte Bier nie leiden.Wenn ich schon etwas anderes trinke als Wasser dann den guten Skingrader Wein." erklärte er flüsternd. Er laß eben noch einen Artikel über einen Dieb fertig der für veruchte Bestechung einer Wache 20 Jahre im Gefängnis verpasst bekommen hatte. Die drei hatten schliesslich fertig gegessen und brachen zum Rundgang auf.
Aus einer kurzen Stadtführung wurde eine lange. Drakos zeigte den beiden alles in der Stadt, die große Kapelle von Julianos, die berühmten Weinfelder,das Schloss, aß einen kurzen Happen mit ihnen in der anderen Taverne der Stadt und stellte sie den bekannten Persöhnlichkeiten der Stadt vor, darunter den Anführern der örtlichen Krieger- und Magiergildenhallen,Sinderion dem Meisteralchemisten, dem Wachhauptmann, dem Primas von Julianos, Tamika und den Brüdern Surellie und vieles mehr,leider gab es keine Audienz beim Grafen. Schliesslich kamen sie spät abends wieder an der "Westebene" an. "ich schlage vor ihr geht früh zu Bett, morgen brechen wir früh auf, wollen ja nicht dass der Auftraggber schon schläft wenn wir in Anvil ankommen". Sagte er , ging selbst nach Hause, richtete noch alles für den Aufbruch und legte sich schlafen...
-
Cyrodiil, an der Ringstraße um die Kaiserstadt
Aurel betrachtete liebevoll die schlafende Kiara. Sie war wie ein Fels in der Brandung, die seit ihrem Abenteuer in der Ayleidenruine und ihrem Wiedersehen mit Malukhat um ihn herum tobte. Der Fels, der ihn vor dem Ertrinken rettete.
Sie hatte ihm jetzt zweimal das Leben gerettet. Einmal, als sie die Mumie in den Tiefen der Ruine ins Reich der Toten zurückbeförderte, und, Aurel musste sich das zähneknirschend eingestehen, auch ihr Einschreiten durch das Vorzeigen der Krone bei seiner Auseinandersetzung mit Malukhat hatte wohl sein Leben gerettet. Zusammen mit dem Zauber Arwens. Jetzt, wo seine Wut auf Malukhat verebbt war, war ihm bewusst, dass er in seinem Zustand den Kampf gegen den Magier wohl nicht überlebt hätte. Vielleicht hätte er ihn mit auf die Reise in den Tod nehmen können, aber er hätte eine Auseinandersetzung definitiv nicht überlebt.
Er strich der Schlafenden eine Haarsträhne aus der Stirn und zog die Decke, die etwas heruntergerutscht war, wieder über ihre Schultern.
Auch jetzt hatte Kiara nicht gezögert. Ohne zu wissen, was da vorhin wirklich mit Aurel geschehen war, hatte sie ihre Ziele aufgegeben, um Aurel zur Kaiserstadt zu einem erneuten Treffen mit Malukhat zu geleiten. Bedingungslos treu und an seiner Seite...
Sie würde seine Königin werden. Seite an Seite würden sie Tamriel beherrschen. Zusammen würden sie an der Spitze ihrer Legionen reiten, den Feind niederwerfen und ein neues Imperium errichten, gegen welches das alte Reich der Septim-Dynastie wie ein Nichts aussehen würde. Sie würden Tamriel gemeinsam regieren, sie würden Akavir vernichten, sie würden ganz Nirn unterjochen...
Aurel erschrak. Was waren das für Gedanken? So untypisch für ihn, den treuen Soldaten, der nie besonderen Ehrgeiz oder Machthunger gehabt hatte. Sein Kopf schmerzte furchtbar, und er glaubte ganz leise geflüsterte Worte zu vernehmen, die ihn aufforderten, den Fantasien von vorhin weiter nachzugehen.
Aurel schüttelte die Gedanken von sich ab und erhob sich. Er brauchte eine Erfrischung, um wieder klar denken zu können, und so ging er zum Ufer des Lake Rumare in der Nähe ihres Lagers, streifte kurz entschlossen seine Kleider und die verbliebenen Rüstungsteile ab und nahm ein nächtliches Bad in den kühlen Fluten des Sees.
Das Baden tat gut, hatte er sich doch seit Beginn ihres Abenteuers nicht mehr richtig waschen können, und Aurel vergaß schnell wieder den seltsamen Wachtraum.
Während er sich erfrischte und wusch, spielte er ein bisschen mit seinen neu zum Vorschein gekommenen Talenten. Vieles ging intuitiv, ein schwacher Lichtzauber, der Reflektionszauber, den er vorhin unbewusst angewendet hatte, ein Heilzauber, aber er merkte, dass er noch viel zu lernen hatte. Vielleicht sollte er in der Stadt einmal mit einem Angehörigen der Magiergilde oder des Tempels sprechen, wenn er mehr lernen wollte.
Auf jeden Fall schienen alle Fähigkeiten, die plötzlich bei ihm zum Vorschein kamen, auf den Magieschulen der Wiederherstellung, der Mystik und der Illusion zu beruhen. Andere Zauberschulen schienen ihm verschlossen wie zuvor zu sein.
Seine Gedanken wanderten wieder zu Kiara zurück. Er wollte sie nicht länger alleine lassen. Und er verspürte große Müdigkeit und musste unbedingt ebenfalls noch zu etwas Schlaf kommen, bevor sie sich am Morgen weiter auf den Weg zur Hauptsstadt machen würden.
Aurel trocknete sich mit seinem Hemd ab, bekleidete sich wieder, nahm das nasse Oberhemd und seine Rüstungsteile auf und ging zurück zu Kiara, die noch immer friedlich schlief.
Nachdem er das Hemd zum Trocknen aufgehängt und etwas Holz auf das kleine Lagerfeuer, das er zuvor entfacht hatte, nachgelegt hatte, schlüpfte er unter die Decke zu Kiara. Sein Schwert legte er griffbereit in seine Nähe.
Morgen würden sie in der Kaiserstadt ankommen. Der Weg war nicht mehr weit, und Aurel war sehr gespannt, ob Malukhat ihm helfen können würde... ob er er ihm helfen wollen würde.
Mit diesen Gedanken, Kiara im Arm, schlief er rasch ein, und nur noch das leise Rascheln des Laubwerks im Wind und das sanfte Plätschern des Wassers des Rumare-Sees waren zu hören.
...
-
Cyrodiil; Irgendwo zwischen Weye und Chorrol
Die Fahrt verlief anfangs ruhig, mal abgesehen von einigen Schimpfenminuten des Kaiserlichen."Hmm, gefällt mir nicht. Es ist ruhig, zu ruhig.....wenn das mal gut geht."
Plötzlich kippte der Wagen um und Eldor und sein Gefährte fielen aus dem Wagen, der Bosmer hinter und der Nord vor den Karren. Eldor musste sich ersteinmal wieder hochrappeln und was er dann sah stimmte ihn nicht gerade fröhlich. Er stöhnte,"ohhh Banditen, es gibt fast keine einzige Reise ohne das man ihnen nicht über den Weg läuft, oder sie kommen einem entgegen, je nachdem."
Eldor hatte keine Zeit, um nach Schützen ausschau zu halten. Soweit er es erkennen konnte waren es 3 Leute."Unterzahl? Dem muss ich gleich mal abhelefn", dachte er und zog seinen Bogen. Ein Räuber, es war ein Altmer gerüstet mit einer Lederrüstung und bewaffent mit einem Eisenhammer, stürmte sofort auf Eldor zu. Dieser hatte jedoch etwas dagegen und zog ein Pfeil aus seinenm Köcher, während der Räuber schreiend auf ihn zu lief und dabei zu einem tödlichen Schlag ausholte.
Als der Hammer loschwang machte Eldor eine Rolle in seinen Gegner hinein, welcher darauf bekanntschaft mit den Waldboden machte. Kniend, drehte sich Eldor spannte den Pfeil auf den Bogen hielt diesen senkrecht und ließ los. Gerade als der Altmer aufstehen wollte traf ihn der Pfeil im Hals und brach sofort tot zusammen."Ok, die Überzahl wäre damit erledigt."
Er schulterte seinen Bogen, drehte sich herum und sah gerade noch wie ein weiterer Widersacher, diesmal mit Langschwert und Schild und Lederrüstung gewappnet, auf ihn zu stürmte. Eldor erhob sich, zog seine beiden Elfenkurzschwerter und musste sofort einen starken und präzisen Hieb parieren."Der Versteht mit Schild und Schwert umzugehen...puhhh, hat der Mundgeruch." Eldor atmete stinkende Luft ein, nicht sehr angenehm, und als er sah warum diese Person solchen Mundgeruch hatte sagte ihm das Aussehen alles."Ich habe heute wieder alles Glück dieser Welt, ein Ork!"
Er drückte das langschwert weg und setzte zu einer Reihe harmloser Angriffe an, um die Strategie seines Gegenübers herauszufinden. Dieser wiederum hieb mit starken Angriffen zurück. Nach kurzem hin und her geplänkel wurde es Eldor zu blöd und er setzte zu einer starke Angriffskombination an, welche dem Ork das Schild unbrauchbar machte und die Rüstung leicht beschädigte. Der Ork war leicht überrascht, auf Grund dieses Angriffes und Eldor setzte zu weiteren Hieben an, aber sie trafen nicht alle ihr Ziel.
Der Ork antwortete mit dem stärksten Schlag den er zubieten hatte, was Eldor stark in die Knie zwang."Der hat Kraft, gar keine Frage...das wird eng", dachte er und wurde aufgrund eines weiteren starken Angriffs ein gutes Stück zurück geworfen und verlor dabei seine Schwerter.
Der Bandiet holte zum, vermeintlichen, Todestoß aus, doch Eldor fand sich zu jung um zu sterben und brachte sich mit einer Rolle in Sicherheit und zog fast gleichzeitig seinen silbernen Dolch. Sofort danach stürmte er auf den Ork zu, nicht ohne vorher mit der anderen Hand etwas Dreck aufzunehmen, täuschte einen Stoß an warf aber dann den Dreck in Richtung Gesicht des Orkes und die Wirung blieb nicht aus. Völlig überrascht heulte dieser vor Schmerz auf, ließ das Schwert fallen und hielt sich das Gesicht.
Eldor holte inzwischen zu einem neuen Angriff aus, sprang den Ork von hinten an und versenkte seinen Dolch in dessen Nacken, welcher auf Grund des nach vorne gebückten Kopfes ungeschütz war. Im nächsten Moment war auch dieser Kampf beendet und er zog den Dolch aus dem Nacken des toten Orks und schaute was der Nord machte.
-
Cyrodiil, Ringstrassee um die Kaiserstadt
Es stimmte, was die Leute auf den Strassen behauptet hatten. Das Tiber-Septim-Hotel war wohl das
Luxuriöseste Hotel in der Kaiserstadt. Mit einem Seufzer der Zufriedenheit lies sie sich in dem Ohrensessel zurücksinken. Das weiche Polster umfing sie und bot einen bequemen Rückhalt, während sie auf das Essen wartete. Die Finger, sauber und ohne eingerissene Fingernägel, spielten Gedankenverloren mit einer Strähne des frischgewaschenen Haares. Doch sobald sie diese loslies um sich Ihrem gerade servierten Essen zu widmen, ringelte sie sich schon wieder störrisch über die Augenbraue, um Ihr dann geradewegs über die Wange zu streichen. Das machte sie immer und es war beim Kämpfen höchst störend. Doch das Kämpfen war vorbei, sie trug ein feines Kleid, das eindeutig nicht zum Kämpfen gedacht war, mit seinen ganzen bauschenden Röcken. Aber es hatte unzweifelhaft eine entwaffnende Wirkung auf den Paladin der Ihr gegenüber sass.
Unter dem Mieder des Kleides machte nun Ihr Magen klar, das er auch bereits kampfbereit war. Das Essen bestand aus dem teuersten Menue der Karte und das zarte Fleisch badete in dunkler Sosse. Dazu frisches Brot und ein teurer Rotwein. Verschiedene Gemüsesorten lagen auf einer Platte, umgeben von einer hellen Sosse. Vorsichtig beugte Sie sich vor, um den herrlichen Geruch aufzunehmen................
.....................und musste schlagartig würgen. Der Gestank war kaum auszuhalten und noch im wachwerden begriff Kiara, dass sie von Ihrem eigenen Gestank wach wurde. Das nächste was sie wahr nahm, war Ihre alte Decke, die um Ihre Schulter geschlungen lag. Die hatte sie doch nichtmehr ausgepackt? Ausser der Decke schlang sich noch etwas um sie. Vorsichtig versuchten Ihre Finger den Gegenstand zu erkennen, der so schwer auf Ihrer Hüfte lag. Unwillkürlich musste sie lächeln und drehte leicht den Kopf um in das schlafende Gesicht des Bretonen blicken zu können. Sie stellte fest, dass wirklich etwas an der Sache dran war, mit dem gemeinsam einschlafen und gemeinsam aufwachen. Auch wenn sie im Punkt des einschlafen einen kleinen Vorsprung hatte.
Die Versuchung einfach noch liegenzubleiben war zu gross, sie kuschelte sich ein.......und schrak angewidert zurück. Dann eben doch aufstehen. Vorsichtig glitt sie unter der Decke hervor und lies den schlafenden Aurel zurück. Offensichtlich hatte er noch die Energie gefunden, sich im Wasser zu baden und Kiara nahm sich vor, dass nun ebenfalls zu geniesen. Sie suchte sich eine geschützte Stelle und lies dort die Kleider zurück. Eine ganze Weile lies sie sich einfach nur treiben und versuchte an gar nichts zu denken. Doch Aurels Visionen und Malukhats Worte trieben wie träge Schlingpflanzen durch Ihren Geist und verknoteten sich dort letztlich zu einem wilden Knäul. Sie würde die Antwort auf Ihre Fragen wohl kaum im Wasser finden. Im Lager schien es immernoch ruhig. Schlief Aurel noch?
Mit kräftigen Schwimmbewegungen kehrte sie ans Ufer zurück und kämmte das Haar schnell mit den Fingern aus. Das dreckige Hemd landete unversehens auf der Krone. Kiara schnitt dem schrecklichen Ding eine Grimase und zog sich das saubere Hemd über den Kopf. Nachdenklich schätze sie die Entfernung zu Kaiserstadt ab, doch bis zum Mittag dürften sie locker im Schatten des Weissgoldturms stehen.
Zusammen nahmen sie ein karges Frühstück ein, bestehend aus etwas Trockenfleisch, einem verschrumpelten Apfel und etwas hartem Brot. Ihr Begleiter wirkte still und kaute verbissen auf seinem Brot. Fast schien es, als kämpfe er immernoch. Doch diesmal war der Preis seine eigene Seele.
Als sie Richtung Kaiserstadt marschierten legte Kiara ihm Scheu eine Hand auf den Arm. „Lassen Dich die Geister nicht ruhen? Dann erzähl mir von dem Brustharnisch und wen Du da eigentlich begraben hast. Vielleicht schweigen Sie dann.“
Die nassen Haare verbargen die Tränen, die Ihr schliesslich über die Wangen liefen.......
-
Strasse nach Bravil
Ein zischendes Geräusch später schien die Sachlage in den Augen Dareyns klar: Irgendjemand hatte auf ihn geschossen und die einzig sichtbare Person war nunmal diese Elfe, auch wenn der Pfeil in einem merkwürdigem Winkel vor ihm lag, als käme er mitten aus dem Fluss, aber aber höchst unwahrscheinlich war. Er bückte sich kurz, hob den Pfeil auf und begab sich mit eben jenem sowie dem gezückten Steitkolben zu der Elfe, ein bedrohliches Glitzern in den Augen tragend.
Erklärt eure Absichten und wagt es nicht zu lügen
Ein schneidender Unterton lag in der Stimme des Dunmer als er die Elfe durchgehend musterte, die Frau war fast noch ein Mädchen und das naive Äussere kann eine durchtriebene Seele durchaus beinhalten, weswegen Dareyn sich doch vorsichtig verhielt und seine Schlaghand seinen Streitkolben fest umschloss. Die Mithrilrüstung der Frau wirkte in seinen Augen unangebracht, womöglich hatte dieses...Kind noch nie in seinem Leben getötet, geschweige denn jemanden ernsthaft angegriffen, aber seid den 78 Jahren als Ordinator waren ihm so manche zwiellichtige Gesellen unter die Augen gekommen, warum die nicht also auch? Prüfend begutachtete er den abgeschossenen Pfeil und sah kühl zwischen Pfeil, Elfe und ihrem Köcher hin und her.
-
Ringstraße um die Kaiserstadt / vor den Stadttoren
Aurel bemerkte Kiaras Tränen und blieb abrupt stehen.
„Kiara, das, was mich plagt, ist nicht mehr der Brustpanzer. Das, was mich all die Jahre mit ihm verbunden hat, liegt nun endgültig begraben zusammen mit dem Harnisch.“
Er atmete tief durch.
„Mich plagen andere Geister. Die Krone... Malukhat hatte Recht.“
Aurel fuhr Kiara durchs Haar und begann, zu erzählen.
Er erzählte ihr alles, die Worte sprudelten geradezu aus ihm heraus. Er schilderte seine Vergangenheit auf Solstheim in den Diensten der Legion, beschrieb seine Verbindung mit Ravanna und ihr Ende auf den Zinnen der Eisfalterfestung, und er erzählte Kiara von seinen Visionen und Wachträumen, die ihn seit kurzem plagten.
„Ich habe Ravanna geliebt, aber sie ist nun endlich Vergangenheit und ruht zusammen mit meinem alten Legionsharnisch neben unserem toten Kameraden. Nicht zuletzt dank Dir habe ich, was diese Sache betrifft, endlich Frieden gefunden. Die Krone ist es, die mir Angst bereitet. Etwas geschieht mit mir, und es ist nichts Gutes. Ich weiß nicht, ob es wirklich nur...“
Aurel lachte leicht spöttisch und traurig zugleich.
„Nur! Ha!... Ob es wirklich nur beginnender Wahnsinn ist, oder ob da nicht mehr dahinter steckt. Es wirkt so... real.“
Er legte einen Arm um Kiara und ging mit ihr weiter Richtung Kaiserstadt.
Und während er ihr alle Details seiner Vision bei der Ruine schilderte, kamen sie schließlich an den Stadttoren an.
Und Aurels Gedanken wurden schlagartig durch eine andere Wahrnehmung weggewischt. Der Geruch von Gebratenem hing in der Luft, trotz all der anderen Gerüche, die diese große Stadt und ihre Bewohner verströmten, deutlich wahrzunehmen.
Aurels Magen knurrte wie ein ausgewachsener Berglöwe.
„Kiara, wie viel Geld hast Du noch? Ich muss mir einen neuen Brustpanzer besorgen, und mein unglaubliches Vermögen wird mir wohl nur einen Eisenpanzer bescheren, darum kann ich Dich kaum ins Tiber Septim einladen.“
Aurels Magen gab wieder das Knurren von sich, diesmal noch lauter.
„Ich sterbe vor Hunger. Lass uns etwas essen gehen, dann besorge ich den neuen Harnisch und dann sollten wir schnell den Luxusschuppen aufsuchen, den Malukhat sich als Residenz ausgesucht hat. Ich muss mit dem Herren reden. Und er wird mit mir reden, bei Talos!“
...
-
Cyrodiil, unter der Erde & ganz woanders
Malukhat saß mit lockerer Haltung auf dem großen Thron am Ende der Halle. Einen Ellenbogen auf die Lehne gestützt, strich er wie üblich nachdenklich über seinen Schnurrbart. Um ihn herum hatte sich ein Halbkreis an Toten gebildet, die ihn allesamt missbilligend anstarrten. Der Erzmagier meinte zu wissen, dass weniger sein Sitzen auf dem Thron sie böse stimmte, sondern eher der schlechte Einfluss Aurels. Die Geister schienen sich immer dem gängigen Trend zu unterwerfen, und momentan war der Bretone der Fluchträger, was nur bedeuten konnte, dass Malukhat in dieser Runde ein verdammt schlechtes Blatt auf der Hand hatte.
Alexius war der einzige, der sich an der Anwesenheit des Dunmers nicht störte. Er hatte sich neben dem Thron auf den Boden gesetzt und lehnte sich an dessen rechte Stütze. Entweder, so dachte Malukhat, bin ich nun vollkommen verrückt, oder seine Wunden scheinen tatsächlich zu heilen. Dabei war ihm vollkommen klar, dass ein Heilprozess bei Toten kaum möglich ist.
„Alexius – wie nett! Ich kann dein Gesicht wieder ansehen ohne dass mir übel wird“, sagte er und warf einen Seitenblick auf den Kaiserlichen. Grinsend wandte dieser ihm sein Antlitz zu.
„Nicht wahr?“, entgegnete er. „Ich fühle mich auch schon sehr viel besser. Aurel sei Dank.“
Malukhat zog eine Augenbraue hoch. „Wie kann ein Geist sich besser fühlen?“
„Denk’ mal scharf nach, was ich vor meinem Tod war.“
„Ich weiß: Bekloppter Lich. Ganz schlechte Berufswahl. Aber bei der heutigen Arbeitslage…“
Alexius warf den Kopf in den Nacken und lachte. Das gab den entscheidenden Ausschlag für Malukhat, sich endgültig verarscht vorzukommen. Der Kaiserliche hasste ihn nicht, ja er war nicht mal angefressen. Obwohl… über den Punkt ließ sich mit Sicherheit streiten.
„Was ist das für ein Spiel, das du hier spielst?“ Der Dunmer lehnte sich zur Seite und sah Varra eindringlich an. „Ich kenne dich gut genug um zu wissen, wie du Leuten begegnest, die dir irgendwas angetan haben. Wenn du wenigstens so tun könntest, als seiest du überhaupt in irgendeiner Weise gekränkt oder sauer.“
Alexius antwortete nicht. Stattdessen wandte er den Blick ab und starrte auf den Hallenboden. Das alles hier war eine ganz feine Angelegenheit und wenn Malukhat irgendetwas verstand, dann, dass Varra nicht sauer sein konnte, weil er den Dunmer als ersten verraten hatte. Diese Erkenntnis war interessant, fühlte sich aber nicht sonderlich gut an. Dass der Kaiserliche jetzt nichts sagte, konnte nur bedeuten, dass noch irgendetwas anderes im Spiel war. Etwas, von dem Malukhat nichts wissen sollte. Bis es zu spät war.
„Ich habe das alles hier von langer Hand geplant“, sagte Alexius nach langem Schweigen. „Octavo ist ein Urenkel der Schwester des Neffen meiner Tante dritten Grades. Das reichte gerade noch aus, um mit ihm in Verbindung treten und ihn bitten zu können, ein paar Irre zu finden, die sich tatsächlich hierher wagen. Aber es ging gar nicht mal um die Krone an sich, mein Freund, und auch nicht um Octavo. Es ging darum, mich zu töten. Meine Zeit war schon lange gekommen und in einem meiner wenigen halbwegs klaren Momente schaffte ich es, den Mann auf diese Spur zu bringen. Ich habe schon bessere Zeiten gesehen, mein Körper, Gott weiß, sowieso. Ich war und bin zu kaputt, um meine Träume Realität werden zu lassen.“
Alexius spielte in Gedanken versunken an dem Ring seiner Frau, den er am Zeigefinger seiner rechten Hand trug. Er zog ihn bis zur Fingerkuppe hoch, drehte ihn hin und her und starrte ihn dabei an wie ein Ertrinkender einen Rettungsring.
„Aurel wird sich jetzt darum kümmern. Er glaubt tatsächlich, er sei der neue Herr dieser Seelen, aber das ist nicht wahr. Das ist meine Welt, ich habe sie erschaffen. Der Bretone hat hier nichts zu suchen. Schon gar nicht als Herrscher. Aber jetzt brauche ich ihn, um meine Ziele verwirklichen zu können. Eine Kostprobe der Macht, die ihn erwartet, habe ich ihm bereits gegeben, und mit der Zeit werde ich ihn mit immer mehr versorgen. Zusätzlich speise ich seinen Geist mit Wahnvorstellungen. Irgendwann wird er tatsächlich glauben, unbezwingbar zu sein, aber das stimmt natürlich nicht. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass er sehr schnell draufgehen wird.“
Bevor Malukhat sich auf die Zunge beißen konnte, sagte er: „Aurel ist vielleicht stärker als du denkst.“
Alexius schnaubte ein verächtliches Lachen. „Auch der stärkste Mann kann sich dem Einfluss meiner Krone nicht entziehen, das weiß ich selbst nur zu gut.“
„Du hast dir da wirklich einen dunklen Plan zusammen geschustert“, sagte Malukhat. „Wenn Aurel stirbt, suchst du dir einfach den nächsten. Irgendjemand wird so dumm sein und die Krone an sich nehmen. Und umso mehr dieser Leute sterben, desto mehr Seelen sammeln sich hier an und desto größer wird deine Macht.“ Er schloss die Augen und lächelte. „Wenn es soweit erstmal gekommen ist ist, dann hast du dein Ziel erreicht, alter Freund. Dann bist du unsterblich. Nimm’ es mir aber nicht übel, wenn ich dir Steine in den Weg werfe.“
Auch Alexius lächelte. „Das habe ich nicht anders erwartet. Du wärst nicht Malukhat, wenn du dich nicht allen möglichen Leuten in den Weg werfen würdest. Das ist einfach ein Teil von dir. Nimm’ du es mir also im Gegenzug nicht übel, dass auch ich daran arbeite, deine Steine ganz schnell weg zu räumen und neue vor dir zu platzieren.“
„Kein Problem“, sagte Malukhat, „damit komme ich klar.“
Malukhat erhob sich aus dem Thron und machte sich daran, einen anderen Teil der großen Halle zu betreten. Wenn das hier wirklich ein illusionistischer Nachbau der Ayleiden-Ruine war, dann würde er hier unten sicherlich irgendwo sein altes Zimmer finden. Die verstümmelten Geister machten lange Gesichter, stellten sich ihm allerdings nicht in den Weg. Sie stoben vor ihm auseinander wie vom Wind gepeitschte Blätter.
Tatsächlich fand er am anderen der Halle eine Tür. Diese führte in ein wahres Labyrinth an Gängen, doch Malukhat kannte sich aus. Den richtigen Weg zu finden war nicht schwer und schon bald fand er sich in dem Raum wieder, den er vor über siebenhundert Jahren bezogen hatte. Alles sah so aus wie damals und der Erzmagier musste darüber schmunzeln, als Totenbeschwörer derart penibel Ordnung gehalten zu haben.
Rechts von ihm stand ein Schreibtisch an der Wand, direkt daneben ein kleiner Tisch mit seinen Alchemie-Utensilien. Dahinter befand sich ein viereckiges Loch in der Wand; er hatte es hineingeschlagen, um einen direkten Durchgang zum nebenan gelegenen Raum zu haben, und seine Gefährten hatten kräftig mit angepackt. Er hatte ihm als Lagerraum gedient, und so fanden sich dort viele Kisten, Truhen und Säcke mit allerlei Gegenständen: Von Alchemiezutaten über Bücher bis hin zu Kleidungsstücken.
Der Erzmagier ging auf das Bett zu, welches gegenüber der Tür lag, fuhr mit der Hand über das Holz und setzte sich nieder, um das Bücherregal zu betrachten. Es waren an der Zahl nicht viele, insgesamt fünfzehn Bände, und er hatte jeden einzelnen mehr als einmal gelesen.
Erinnerungen stürmten auf ihn ein und er kam zu dem Schluss, dass die Zeit damals doch nicht so schlecht war und das zurückgezogene Leben eines Totenbeschwörers den ein oder anderen Vorteil bot. Mit einem abwesenden Lächeln erhob er sich von dem Bett und ging auf den Spiegel zu, den er auf der linken Seite des Zimmers angebracht hatte. Hier unten galt er als einziger Beweis für seine Eitelkeit. Er riskierte einen Blick hinein und zuckte vor Schreck zusammen.
„Grundgütiger!“, rief er aus. Mit großen Augen starrte er auf das Gesicht im Spiegel, welches mit ebenso großen Augen zurückstarrte. Um die Augen im Spiegel aber hatten sich keine Falten gesammelt, die Haut war glatt und jung. Auch seine Frisur hatte sich geändert. Das heißt, er hatte nun wieder eine Frisur, nämlich lange schwarze Haare, die auf seinem Rücken zu einem Zopf gebunden waren. Wie um sich davon zu überzeugen, dass dies die Wirklichkeit war (oder wenigstens so sehr Wirklichkeit wie es eingesperrt in der Welt eines wahnsinnigen Lichs möglich war), griff er nach hinten und – Tatsache: Er fühlte dichtes, schwarzes Haar zwischen den Fingern.
Es interessierte ihn nicht, was Alexius möglicherweise von ihm denken würde. Er stürzte zurück in die Halle, ignorierte die böswilligen Blicke und machte direkt vor Varra halt, der betont desinteressiert seine Fingernägel begutachtete.
„Ich fühle mich auch viel besser“, sagte er trocken. „Aurel oder Alexius sei Dank, was schätzt du?“
„Malukhat sei Dank, würde ich sagen“, lächelte Alexius. Die Verwirrung des Erzmagiers schien ihn zu amüsieren. „Die da“ – er wies auf die Geister – „die haben hier keinerlei Macht. Aber du schon. Du bist ein Teil des Zaubers. Ich hätte, ehrlich gesagt, gerne darauf verzichtet, dir das zu offenbaren, aber da du es nun selbst gemerkt hast...“
Malukhat pfiff durch die Zähne. „Ich habe für einen Moment darüber nachgedacht, doch hier zu bleiben. Ehrlich, das werde ich vermissen.“
Und ebenso ehrlich würde er dieses Wissen nun gegen Varra einsetzen. Aurel ist hier nicht der Herr und Meister? Aber Malukhat, in gewisser Weise jedenfalls, schon? Der Bretone hatte eine Verbindung zu dieser Krone, wie sie persönlicher und direkter nicht sein konnte. War es also möglich…? Ausprobieren! Aber nicht hier. Alexius wusste zwar ohnehin, dass Malukhat irgendeine Gemeinheit ausheckte, würde aber wohl nichts dagegen unternehmen. Er war schon immer ein seltsamer Mann gewesen und wieder fragte der Erzmagier sich, ob es nicht noch ein weiteres Hintertürchen aus dem Fluch heraus gab, und ob dieser für ihn zu einem Problem werden könnte.
Er ging zurück in sein Zimmer und stellte sich vor den Spiegel. Einen besseren Einfall hatte er nicht. Gut, Aurel, dachte er, dann komm’ mal her.
Sein Spiegelbild sah ihn erwartungsvoll an. Puh… wahrscheinlich musste er sich stärker konzentrieren, obwohl er gehofft hatte, diese Angelegenheit würde sich ähnlich unkompliziert gestalten wie der plötzliche Jungbrunnen.
Er kniff die Lider zusammen und konzentrierte sich.
Aurel, Aurel, Aurel, Aurel, Aurel, Aurel, Aurel, Aurel, Aurel.
Vorsichtig riskierte er einen Blick auf das Ergebnis. Nichts.
Großartig. Einfach großartig. Vielleicht war er zu blöd dazu. Vielleicht war es auch überhaupt nicht möglich. Vielleicht aber hatte Alexius ihm nur einen Streich gespielt und er besaß in Wirklichkeit nicht mal die Andeutung von Macht über diese Scheinwelt. Enttäuscht und wütend zugleich schlug er mit der flachen Hand gegen die Wand, als er bemerkte, dass sich doch etwas verändert hatte. Er betrachtete es genauer: Ein blasser Schatten, überlagert von seinem eigenen Spiegelbild. Allmählich verschwand er wieder.
Malukhat war nicht bereit, sich diese Chance durch die Lappen gehen zu lassen. Er war sich einfach sicher, dass er durch die Oberfläche hindurch nach dem Schatten greifen konnte, und dass dieser Schatten niemand anders sein konnte als Aurel. Eine andere Schlussfolgerung ließ die Zeitnot nicht zu. Mit den Händen drang er durch das Glas, das Holz und die dahinter liegende Wand als war all das nur Luft. Er spürte Masse zwischen den Fingern und riss daran. Mit einem gewaltigen Ruck zog er einen Menschen zu sich heran, der mit dem gesamten Unterkörper noch irgendwo anders steckte.
„Aurel, mein Herz, ich habe ganz wunderbare Neuigkeiten für dich“, sagte er grimmig und packte die Schultern des anderen nur noch fester. „Und das sind wirklich richtig tolle Neuigkeiten. Dagegen wird dir die Fluch-Sache vorkommen wie ein Sommerurlaub. Ich weiß jetzt wieder…“ Für einen Moment hielt er inne. Mit Verwunderung in den Augen sah Aurel ihn an, und auf ähnliche Weise musterte der Erzmagier ihn. Die Gestalt unter seinen Händen verlor langsam an Kontur; Malukhat sah bereits den Hintergrund durchschimmern. So ein Mist aber auch. Jetzt musste er sich kurz fassen, dabei hatte er doch einen so ausgeprägten Sinn für Dramatik. „Nur ich kann die Krone zerstören. Leider bin ich gerade am Sterben. Das heißt, mein Körper liegt in einem Sarg irgendwo unter der Erde. Ich ersticke also fröhlich vor mich hin, während meine Seele schon zu einem großen Teil in der Krone steckt. Grab’ mich aus oder wir zwei haben ein Problem. Und, Aurel…“ Malukhats Stimme nahm einen bedrohlichen Unterton an, während der Bretone langsam unter seinen Fingern verschwand. „Schau, was für ein hübscher Kerl ich mal war, das ist Mondzucker für mein Ego. Also beeil dich, bevor ich es mir anders überlege. – Aber eines sei gesagt: Wenn du mir nicht verdammt noch mal das Leben rettest, werde ich dir den Rest deines Lebens von dieser Krone aus zur Hölle machen, darauf kannst du dich verlassen. Und glaube mal, dass selbst Alexius dann sein Haupt vor mir neigt.“
Aurel war verschwunden. Und Malukhat hoffte inbrünstig, die Nachricht hatte ihren Empfänger erreicht.
-
Cyrodiil, Kaiserstadt
Kiaras Magen begann direkt mal mit Aurels Magen in eine heisse Diskussion zu treten. Nämlich wer lauter knurren konnte. Wehmütig dachte sie an Ihren Traum letzte Nacht. Ganz so üppig würde es wohl nicht werden. Nachdenklich wog sie Ihren Beutel in der Hand. Wenn sie Ihr Geld nicht verloren hatte, waren dort noch ca. 100 Goldstücke. Kein Vermögen, aber für ein Essen würde es reichen. Die Beute in der Ruine war mager gewesen, ausser dem Amulett hatte Kiara dort nichts gefunden und dieser magische Gegenstand hatte sich schon als nützlich erwiesen. Sie wollte Ihn nicht wieder verkaufen.
„Ich habe noch genug Gold für ein Mittagessen und hoffentlich gibt der Schmied uns einen Rabatt, wenn wir bei Ihm eine Rüstung kaufen und eine reparieren lassen.“ Sie liesen den Talos-Platz hinter sich, denn dort hausten die Mächtigen und Reichen. Ihr Weg führte die beiden erstmal in die billigste Schenke, die Kiara in der Kaiserstadt kannte. Im Hafenviertel ins „Aufgetriebene Floss“.
Das Hafenviertel war wohl der verruchteste Teil der Kaiserstadt. Zwielichtige Gestalten gingen hier Ihren Geschäften nach und die Wache schien komischerweise nie zur Rechten Zeit am Rechten Fleck zu sein. Weder der Ex-Soldat noch die gerüstete Bosmerin fielen hier auf. In der Taverne gab es billiges, schales Bier, Fisch (wahrscheinlich direkt im dreckigen Wasser des Hafenbeckens gefischt) und matschige Karotten. Statt einer Sosse, schwamm das ganze Essen in viel Kochwasser, als hätte der Koch es nicht übers Herz gebracht, den Fisch dem lebensspendenden Element zu entreissen. Kiara bezweifelte allerdings das der Fisch, auch ohne der Angelrute des Kochs zum Opfer zu fallen, noch sehr viel länger überlebt hätte.
Und doch genoss sie diese Mahlzeit als wäre es das erträumte Essen. Das Gefühl wie sich der Magen langsam füllte und wieder beruhigte war angenehm und als sie das Floss wieder verliesen war sie voller Tatendrang. Sie waren nun wieder in der Kaiserstadt und Aurel hatte keine weitere Vision gehabt, Malukhat war ebenfalls hier. Was sollte da noch schiefgehen?
Wie sie wenig später feststellen sollte, so einiges. Es fing schon damit an das der Schmied nichts passendes für Aurel auf Lager hatte und sie auf den Nachmittag vertröstete. Wenigstens sollte bis dahin Ihr eigener Brustharnisch repariert sein.
Als sie im Hotel ankamen, erhielten sie die Information, dass der Erzmagier nicht zu sprechen sei. Die Frau an der Rezeption wirkte sogar leicht erfreut über die Tatsache, dass sie den Herrn schon eine Weile nichtmehr gesehen habe. Anwesend sei nur die erkrankte Dunmerin, die oben in einem Ihrer Zimmer ein Krankenlager hatte. Aurel und Kiara brauchten nicht nachfragen um wen es sich dabei handelte. Arwens Verletzungen waren wohl schwerwiegender gewesen, als es den Anschein hatte. Denn sie war, laut der Wirtin, vom Fieber und Blutverlust geschwächt und nicht in der Lage das Bett zu verlassen.
Mit einem beklomenen Gefühl folgte Kiara dem Bretonen über die Treppe ins erste Stockwerk. Immerhin waren es Ihre Pfeile gewesen die Arwen verletzten. Als sie das Zimmer betraten, schien die Frau im Bett zu schlafen. Doch bevor sie es verlassen konnten, schlug sie die Augen auf. Mit kurzen Sätzen erklärten sie der Dunmerin wie sie wieder hier gelandet waren und warum sie unbedingt Malukhat finden mussten. Nun wirkte Arwen wirklich beunruhigt. Sie berichtete Ihnen, dass der Erzmagier scheinbar spurlos aus seinem Zimmer verschwunden war. Keiner sah Ihn gehen, daher gab es wohl auch keinen Anhaltspunkt wo er sein könne. Joplaya war auf der Suche nach Ihm und stellte ohne Zweifel gerade die ganze Kaiserstadt auf den Kopf.
Für einen kurzen Moment wich die Erschöpfung aus Arwens Augen: „Ihr müsst Ihn finden.“
Ratlos standen Aurel und Kiara auf dem Treppenabsatz und sahen sich an. „Wo sollen wir nur anfangen zu suchen?“ Aurel öffente den Mund, doch die Antwort blieb aus. Stattdesen wurden seine Augen wieder glasig, den Blick auf das dunkle Ende des Flurs gerichtet.
„NEEIIN!!“ Noch während sie schrie, versuchte sie nach dem Bretonen zu greifen......
-
Als Xerxes aufstand sah er, dass der Bosmer schon am kämpfen war. Er überblickte das Schlachtfeld und sah einen Nord in Eisenrüstung und einem stählernen Claymore auf ihn zu rennen. So schnell er konnte zog Xerxes sein Schwert und konnte es noch grade heben als der Nord einen Schlag ansetzte. Der Schlag traf Xerxes Schwert mit Wucht, so, dass er eine kurze Zeit lang taumelte. Der Nord setzte zu einem zweiten Schlag an, jedoch war Xerxes dieses Mal schnell genug um dem Nord einen Hieb an seine rechte Schulter zu verpassen und zwar genau dorthin wo die Eisenrüstung keinen Schutz bot. Blut floss dem Nord die Schulter entlang, außerdem schrie er auf, dennoch konnte er noch einigermaßen kämpfen. Er setzte wieder zu einem Schlag an, dieses Mal so schnell das Xerxes nur noch parieren konnte. Plötzlich ließ der Nord sein Schwert fallen und zog einen Dolch. Xerxes wusste erst einmal gar nicht was geschah und erst als der Dolch seinen, beinahe ungeschützten, linken Arm traf bemerkte er dass der Nord einen Dolch in der Hand hatte. Jedoch traf der Nord nicht Xerxes' Schwertarm, sodass Xerxes mit seinen letzten Kraftreserven versuchte sein Schwert in den Hals des Nord zu stecken. Und tatsächlich traf er.
Der Nord fiel nach hinten um. Als Xerxes sein Schwert aus dem Hals des Nord zog und das Schild des Nord nahm, flog ein Pfeil neben ihn. "Kann scheinbar nicht sehr gut zielen der...", dachte Xerxes als er in Richtung des Bosmers schaute, "Bosmer". Xerxes sah dass der Bosmer den Kampf gerade beendet hatte und gerade in Xerxes' Richtung sah, außerdem sah er dass der Bosmer keinen Bogen in der Hand hatte. "Verdammt, ein Bogenschütze!", grollte Xerxes. Er wusste nicht aus welcher Richtung der Pfeil kam, allerdings tippte er auf das Gebüsch das am Straßenrand wuchs. Er rannte ins Gebüsch und suchte nach einem Bogenschützen und tatsächlich fand er einen, direkt vor ihm, der mit seinem silbernen Dolch bereits angriff. Jedoch konnte Xerxes den Angriff schnell mit seinem neuen Schild parieren. Der Bogenschütze, offensichtlich ein Kaiserlicher, schlug mit seinem Dolch so schnell er konnte auf Xerxes. Xerxes erkannte dass er den Kaiserlichen ohne Probleme töten konnte, so hielt er das Schild weiterhin gegen den Dolch des Kaiserlichen, der das Schwert von Xerxes sofort bemerkte und nun auf das Schwert schlug. Mit seiner ganzen Kraft schlug Xerxes das Schild gegen den Kaiserlichen, dem sein Dolch aus der Hand glitt und der auf den Boden fiel. Ohne Probleme steckte Xerxes sein Schwert in den Ledernen Harnisch des Kaiserlichen, der sich noch auf dem Boden drehte. Um dem Leiden des Kaiserlichen ein Ende zu bereiten schnitt Xerxes dem Kaiserlichen noch die Kehle durch. Dann nahm er seinen Lederharnisch und ging in Richtung des Bosmers der schon auf ihn wartete. "Warte noch ein wenig", sprach er zu dem Bosmer.
Xerxes nahm die Rüstung des Nord an sich und bemerkte erst jetzt den alten Mann der zu ihm und dem Bosmer sagte: "Danke ihr beiden. Wenn ihr wollt könnt ihr jetzt auch mitfahren ohne euch zu verstecken.".
-
Cyrodiil, bei Chorrol/Skingrad
Luft, frische Luft! Saftig grüne Bäume! Das lebendige Zirpen der Grillen! Die warme Sonne!
Karrod war überwältigt. Er wusste seit seiner Ankunft, dass ihm Cyrodiil gefiel, doch er hätte sich nie erträumen lassen, dass ihm solche Details, welche er wenn er morgens um acht Uhr aus dem Bett wankte als ganz normal betrachtete, einst derart grosse, beinahe kindliche Freude bereiten würden! Das Leben war schön.
Seinen Gefährten schien es ähnlich zu ergehen - sie planschten im nahegelegenen Weiher herum. Da konnte er natürlich nicht widerstehen und entledigte sich sofort seiner Rüstung, um mit einem grossen Sprung ebenfalls in das kühle Nass einzutauchen. Dass er dabei den Lederwams anbehielt, war ihm egal, das übel riechende Daedra-Blut, das mittlerweile einen schwarzen Belag bildete, musste ohnehin weg.
Diesen Moment hätte er zu gerne irgendwie festgehalten. Wäre jetzt zufällig jemand des Weges gekommen, er hätte ihnen garantiert nicht abgekauft, dass sie, der im Wasser rumplanschende Haufen, sich eben durch Oblivion gekämpft hatte.
Kamahl verabschiedete sich relativ schnell. Er schien der Goldenen Heiligen weiterjagen zu wollen. Der Rest der Gruppe wollte nach Anvil reisen, zu dem Kerl, der scharf auf den Siegelstein war. Zwischenhalt in Skingrad inklusive - Drakos wohnte dort und wollte ihnen unbedingt die Stadt zeigen. Das war Karrod durchaus recht, nach dieser Schlachttour kam ihm ein wenig Erholung durchaus gelegen. Das Bad und die Massage in den Thermen der Kaiserstadt konnte er ja immer noch nachholen.
Seine bröckelnde Glas-Rüstung (Hergott, was das für einen Eindruck hinterlassen musste!) zog er wieder an. Sie war leicht und ohne sie fühlte er sich nackt - wohl ein Überbleibsel der vergangenen Jahre... das musste er sich bei Gelegenheit abgewöhnen, Frauen sprangen angeblich nicht sonderlich auf schwergerüstete Muskelpakete an. Aber feine Kleider, Seide, Parfum... das war nicht Karrods Welt. Dafür ist mein Alltag zu wild, stellte er selbstzufrieden fest. Er war kein adeliger Schnösel, der den Tag damit verbrachte, süsse Kekse in sich hinein zu stopfen und sich die Nase pudern zu lassen! Er war ein richtiger Mann! Ein ungehobelter, vor Testosteron nur so strotzender Prachtskerl! Na ja, das war so nicht richtig, er schätzte seine Manieren durchaus als gut ein, dafür wusste seine Mutter schon zu sorgen und ein Monster von einem Mann war er auch nicht, aber übermütig wie ihm zumute war faselte er gerne etwas Blödsinn vor sich hin - jetzt blieb schliesslich wieder Zeit für solche Dinge.
Er war heilfroh, als sie endlich in Skingrad ankamen. Er hätte ihm stehen einschlafen können, nach all dem Stress. Er war nun schliesslich einen Tag lang am kämpfen gewesen und man war nun mal nicht mehr der Jungspund von damals, der danach noch schnell die Nacht durchzecht hätte - er brauchte seinen Schlaf, jawohl.
Die Wachen am Tor hatten ihn so seltsam angeschaut. Wieso bloss? Seine Rüstung hatte beinahe aufgehört, vor sich hin zu bröckeln, in seinen Haaren klebte fast kein Blut mehr und er torkelte bloss einmal in den Torflügel! Ganz normaler Abenteurer-Alltag, als ob die das hier in Skingrad noch nie gesehen hätten. Ts.
Den Rest des Abends verbrachten sie in einer Taverne. Karrod war zwar müde, aber hungrig und so gönnte er sich ebenfalls ein ausgiebiges Mahl. Mit leerem Magen hätte er ohnehin nicht schlafen können.
Mit seinen Gefährten verstand er sich mittlerweile prächtig. Aus der Zwecksgemeinschaft waren Freunde geworden - ein erfolgreicher Tag, in jeder Hinsicht.
Dementsprechend angenehm wurde der Aufenthalt hier in Skingrad - viel Schlaf, eine lange Führung Drakos', der seine Heimatstadt sehr zu mögen schien und hervorragenden Wein liessen den Bretonen die monotone, düstere und bedrohliche Landschaft Oblivions schnell vergessen.
-
Straße südlich von Bruma
Der Spaziergang war herrlich. Melian war schon eine ganze Weile gegangen und es begann langsam dunkel zu werden. Bis sie zurücksein würde war es sicher Nacht. Allerdings ließ sie sich nicht davon stören. Sie war in Gedanken versunken. Was für ein mensch wurde da gerade aus ihr? Eigentlich passten die Ereignisse der vergangenen Zeit gar nicht zu der Melian, die sie kannte. Wo um alles in Cyrodiil hatte sie nur den Mut hergenommen der Kriegergilde beizutreten? Trotz aller Verwirrung gefiel sie sich aber auch. Wahrscheinlich wurde sie endlich erwachsen.
Eine Bewegung riss sie aus ihren Träumereien. Was war denn das? Vor ihr auf dem Weg bewegte sich in der Dämmerung etwas auf sie zu. Meine Güte, was auch immer es ist, es ist unfassbar groß. Und schnell. Melian erstarrte. Es sah so unheimlich aus. Langsam konnte sie eine Gestalt ausmachen, die der eines Elfen glich. Aber so riesig? Und die Hand erhoben? War das wirklich ein Streitkolben?
"Erklärt eure Absichten und wagt es nicht zu lügen", rief es ihr entgegen. Die Stimme klang drohend und einschüchternd. Inzwischen war das seltsame Wesen so nahe gekommen, dass sie es genauer erkennen konnte. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Vor ihr stand ein Dunmer. Er trug rotes Haar und eine sehr seltsam anmutende Kluft. Sein Blick war eisig. Dieser Dunmer war nicht von hier. Verdammt, natürlich. Das muss derjenige sein, vor dem mich die Stadtwache noch gewarnt hatte. Naives Kind. Der Riese hielt einen Eisenpfeil in der Hand und stierte ständig auf ihren Köcher. Was wollte er nur? Als er merkte, dass sie gar nicht wusste, um was es ging, erklärte er aufgebracht und wütend, dass auf ihn geschossen worden sei. Sie sei die einzige, die weit und breit unterwegs war und müsse deshalb die Schützin gewesen sein. Eisige Schauer durchzuckten Melian. Sie kannte das alles nur zu gut.
Schönes Bruma. Schöne Natur. Der kalte Wind und der knirschende Schnee unter ihren Füßen ließen sie alles Leid vergessen. Sie war meisten barfuß unterwegs. Die Schmerzen von der eisigen Kälte, die ihre Füße nahezu erfrieren ließen, hatte sie schon immer geliebt. Es war so befreiend und lenkte sie ab, machte ihren Kopf frei ganz die bewusst herbeigeführten Qualen aufzunehmen.
"Gib mir dein Geld oder zahle mit deinem Leben." Es war das erste Mal, dass jemand sie bedroht hatte. Außer Pfeil und Bogen, die sie sich seinerzeit vom Bruder geliehen hatte, hatte sie nichts dabei. Aber noch war ihr Wille nicht gebrochen, noch war sie eine Kämpfernatur, wollte nicht aufgeben. Und so kämpfte sie, schoss, wich den Schläfen des Glasschwertes aus, fühlte Erleichterung, als Hilfe herbeikam. Schoss wieder, entschlossen zum Kampf, aber den schwersten Fehler ihres Lebens begehend. Sie traf den Wachmann. Sekunden wurden zu Stunden, alles verlief in Zeitlupe. Beschuldigung, Verhaftung, Gefängnis. Und die längste Zeit ihres Lebens.
"Aber, ich... Ich... Also ich meine, ich habe nicht geschossen. Wie soltle ich denn, ich hatte euch noch gar nicht gesehen, ich bin keine gute Schützin! Das muss ein Irrtum sein, bitte, so hört doch auf mich, Ihr seid mir überlegen, ich würde Euch nie angreifen. Bitte..." Sie begann zu schluchzen. Alles würde sich wiederholen. Sie verstand einfach nicht, wieso ihr das Schicksal jedesmal so übel mitspielte. Aber lieber sollte dieser riesige Dunmer sie töten, als dass sie nochmals ins Gefängnis musste. Wieso waren es in ihrem neuen Lebensabschnitt eigentlich immer die Dunmer, die sie in solche Situationen brachten? Oder war sie es selbst?
-
Dämmerung erstreckte sich über die weitläufigen Länderein Cyrdodiils, Dämmerung, Aspekt Azuras...Verräterin. Die jugendliche Elfe vor Dareyn schien irgendwie von ihm gewusst zu haben, vermutlich trugen die Reisenden Kunde in die nächste Stadt. Den eingeschüchterten Anblick des Elfenmädchens vor sich kannte der Ordinator von Tausenden anderen die jemals Vivec passierten, doch dieser war irgendwie anders. Unfähig sich eine Erklärung zusammenzureimen, schüttelte der Dunmer kurz den Kopf um sich wieder vollends auf die kleine Elfe zu konzentrieren. Es passte alles zusammen, Bogen, Köcher, Waldelf. Und die Dreistheit zu behaupten, sie sei keine gute Schützin tat alles andere als den Dunmer zu erweichen, auch wenn ihr Flehen einen Moment bittere Errinerungen weckte. Ob seine Falaana flehte? Ein kurzes, schmerzhaftes Gefühl, ähnlich eines Brandeisens auf der Haut durchzuckte ihn. Vor seinem geistigem Auge sah er die Situation: Eine Elfe, ein vermeindlicher Bandit....es muss ein Interesse der Daedra bestehen, ihn in solche Situationen zu dirigieren. Verfluchte Daedra schallte er sich innerlich selbst, all die Jahre, die verschwendeten Jahre, ohne sie könnte vieles anders Aussehen.
Zum Beispiel diese Elfe, sie war anders und hatte es nicht verdient, so...Behandelt zu werden. Aber konnte Rationalität über emotionales Handeln siegen?
Mit einem tiefem Seufzer bog Dareyn seinen Daumen und brach den Pfeil inzwei, seine Miene nahm etwas sanftere Züge an und der Griff um seine Waffe lockerte sich schliesslich. Das Mädchen hatte besseres Verdient als von ihm, der den Begriff Bandit wohl eher verdiente der Wegelagerei beschuldigt zu werden. Aber...andererseits, wenn sie nicht geschossen habe...wer dann? Nach einem Blick auf die zierliche Elfe und ihre Bewaffnung schloss der Dunmer einen Moment die Augen, bevor er ruhiger antwortete
Kind, wenn ihr nicht geschossen habt, wer dann? Ich sehe niemand anderen ausser euch und ihr seid Bosmer, ihr HÄTTET mich treffen können, also bitte ich euch erneut mir die Wahrheit zu sagen
Es fühlte sich seltsam an. All die Tempeldoktrin, der Orden...Wertlose Errinerungen. Die Welt sah mit einem mal so, so...Erhaben aus. Hier war er ein Nichts und doch fühlte sich dieses Nichts angenehm an. Ein Schauer jagte ihm über den Rücken als er daran dachte, wie sehr das Mädchen an seine Unschuld glaubte. Er war nicht in Resdayn, er war keine Wache des Tempels, kein Bewahrer irgendeines Glaubens, nicht für Gesetzlose und derlei mehr Verantwortlich, er war nun nurnoch ein Dunmer.
-
Cyrodiil, Kaiserstadt
Aurel kehrte wieder in die Realität zurück. In die Realität, die er kannte, denn das, was er gerade erlebt hatte, war ebenfalls Realität, das wusste er.
Er schaute Kiara an, die ihn gebannt anstarrte, und murmelte mit noch etwas unsicherer Stimme:
„Ich... ich bin wieder da, Kiara. Mit mir ist alles in Ordnung. Ich brauche nur einen Moment...“
Er stützte sich an der Wand des Flures ab und versuchte, seine Gedanken zu sammeln. Diese Vision war anders als die bei der Ruine gewesen. Nicht so schrecklich, nicht so grauenerregend, aber dennoch in vielerlei Hinsicht ebenso beunruhigend.
Er schaute wieder zu Kiara und sprach nun mit gefassterer Stimme.
„Kiara, ich befürchte, mein Problem ist noch größer, als ich dachte. Ich werde nicht nur von wahnsinnserregenden Visionen von dem Lich, von Alexius Varra, wie Malukhat ihn nannte, und den Seelen seiner Opfer geplagt, jetzt ist auch noch Malukhat in meinem Kopf.“
Aurel erzählte der Bosmer von seiner Vision und den Worten des Erzmagiers.
„Wenn wir den Kerl nicht finden und retten können, macht er es sich wohl dank der Krone, so lange ich lebe, in meinem Kopf bequem. Und eines kann ich mit Sicherheit sagen... wenn mich Varra und die Seelen der Toten nicht in den Wahnsinn treiben, dann wird es dieser selbstgefällige Dunmer schaffen. Wir müssen ihn finden.“
Aurel hatte noch mehr Gründe, den Dunmer zu finden, aber er war viel zu stur, diese offen vor Kiara auszusprechen. Zum einen konnte ihn wohl dummerweise nur Malukhat retten, und, Aurel musste sich dies widerwillig eingestehen, selbst Malukhat gönnte er nicht so einen Tod. Verdammt, das war einfach keine Art, von der Bühne abzutreten... lebendig begraben und elendig erstickend. Aurel war sich noch nicht einmal sicher, ob er den Magier überhaupt noch tot sehen wollen würde, selbst wenn er nicht diesen verdammten Fluch auf sich geladen hätte. Eines musste er dem Kerl nämlich lassen, er war beeindruckend und mindestens ebenso stur und stolz wie Aurel selbst.
„Joplaya! Wir müssen seine Tochter finden! Vielleicht hat sie inzwischen etwas herausfinden können.“
Kiara stimmte zu, und das Paar kehrte über die Treppe in die Empfangshalle des Tiber Septim Hotels zurück. Die Dame am Empfang blickte mit herablassendem Blick auf Aurel, als der Bretone und die Bosmer an ihr vorbeigingen, und Aurel konnte es sich nicht verkneifen, ihr grinsend zuzublinzeln. Diese blöde, eingebildete Schachtel. Tat so, als sei sie die Frau des Kanzlers. Und das nur, weil Aurel sie gleich beim Betreten des Hotels nach einer Toilette gefragt hatte. Was konnte er schon dafür, dass die Fischsuppe, die sie am Hafen gegessen hatten, ihm den schlimmsten Durchfall seines Lebens beschert hatte.
Er war immer noch dabei, die Frau frech anzugrinsen, als sie den Ausgang erreichten, und Aurel, der nicht nach vorne sah, in jemanden hineinrannte.
In Joplaya!
Die Tochter des Erzmagiers war ebenso überrascht wie Kiara und Aurel und brauchte einige Zeit, um sich zu fassen und ihnen von ihrer erfolglosen Suche nach ihrem Vater zu erzählen. Sie war stundenlang in der Kaiserstadt umhergeirrt, auf der Suche nach jemandem, der etwas über den Verbleib Malukhats wusste.
„... nichts. Niemand konnte mir helfen. Ich weiß nicht, was ich jetzt noch tun soll. Ich weiß nur, dass er nicht weit von der Kaiserstadt entfernt ist, aber ich kann einfach nicht herausfinden, wo er ist.“
Die junge Frau war verzweifelt, und Aurel erkannte, dass sie ihren Worten bei der Ruine zum trotz ihren Vater liebte. Erstaunlich, dass ein Mann wie Malukhat so ein herzensgutes Wesen seine Tochter nennen konnte, dachte Aurel... und kam ins Grübeln, ob er den Magier wohl wirklich richtig beurteilt hatte.
„Wenn ich ihm nur helfen könnte. Es ist schon wieder so lange her, seit er aus seinem Zimmer verschwunden ist“, beendete Joplaya ihre Schilderungen und war den Tränen nahe.
Und bei diesem Satz wurden Aurel schlagartig zwei Dinge bewusst. Der Erzmagier war aus seinem Zimmer verschleppt worden. Normalerweise ließ man seine Zimmertür in einem Hotel nicht einfach offen stehen, jemand musste also einen Schlüssel gehabt haben. Und der Täter konnte unmöglich alleine gewesen sein. Wie hätte er alleine den großen, kräftigen Mann aus dem Hotel schleppen können?
Er sah Kiara und Joplaya an.
„Wartet bitte einen Moment. Mir ist da eine Idee gekommen.“
Und mit diesen Worten kehrte er zu der Frau an der Rezeption zurück.
„Na, mittlerweile dürftet Ihr ja wissen, wo sich unsere Toiletten befinden, mein Herr“, empfing ihn die Frau mit schnippischer Stimme.
Aurel ging nicht darauf ein.
„Keine Spielchen mehr. Hört mir genau zu.“
Er versuchte, möglichst autoritär zu klingen, was ihm dank seiner Zeit als Legionsoffizier mühelos gelang.
„Ich war bei der Legion. Lange! Und ich war Offizier. Aus Eurem Hotel ist ein angesehenes Regierungsmitglied verschleppt worden, und wenn Ihr nicht absolut kooperativ seid, sorge ich dafür, dass die kaiserlichen Wachen Euer nobles Etablissement auseinandernehmen und jeden Winkel durchkämmen.“
Die Frau wurde kreidebleich. Offenbar fiel sie auf seinen Bluff herein.
Aurel grinste innerlich. Malukhat in der Regierung... Talos bewahre!
„Gut, Ihr scheint mich zu verstehen. Ich werde Euch jetzt eine einfache Frage stellen, und Ihr werdet sie schnell, kurz und präzise beantworten!“
Er genoss seinen Auftritt. Ha! Wie bei der Ausbildung der Rekruten in der Eisfalterfestung damals. Wenn er so weitermachte, konnte er die Zicke sogar dazu bringen, eigenhändig die ach so unvornehmen Toiletten zu putzen.
„Wer hier im Hotel hat die Ersatzschlüssel zu den Zimmern? Antwortet schnell!“
Die Frau antwortete noch bleicher mit der Geschwindigkeit eines Pfeiles, der von der Sehne schnellte.
„Atrius... Victor Atrius, der Hotelverwalter.“
„Gut, und wo finde ich den Herren?“
„Er ist unten im Keller... macht gerade Inventur bei den Weinvorräten.“
Aurel grinste die Empfangsdame fröhlich an.
„Danke, Schätzchen.“
Er ließ die verwirrte Frau stehen, bedeutete Kiara und Joplaya, welche die Szene staunend betrachtet hatten, noch ein wenig zu warten und verschwand, mit dem Gefühl, endlich auch einmal seine Talente nutzbringend eingebracht zu haben und nicht ständig von irgendwelchen Magiern bevormundet und gedemütigt zu werden, in den Keller.
Nach einer halben Stunde kehrte er zurück und versuchte nicht, das Blut an seinen Panzerhandschuhen zu verbergen. Aurel ging schnurstracks zu der Bosmer und der Dunkelelfe und wandte sich nur kurz im Vorbeigehen an die Empfangsdame.
„Ihr solltet Eurem Vorgesetzten raten, sich einen neuen Verwalter zu suchen. Der bisherige ist ein Lump und Verbrecher durch und durch.“
Bei den beiden Frauen am Ausgang angekommen, kam er sofort zur Sache. Die Zeit drängte, wenn sie Malukhat noch lebend aus seinem Grab holen wollten.
„Humor haben die Kerle, das muss ich ihnen lassen. Ein würdiges Grab für einen machtgewohnten und machtbewussten Erzmagier. Sie haben ihn am Schrein von Clavicus Vile eingegraben, nicht weit westlich der Kaiserstadt.“
Aurel wandte sich an Joplaya.
„Hört zu, ich weiß nicht, was uns dort erwartet, aber Ihr solltet hier bleiben. Es könnte zu einem Kampf kommen, und Ihr seid hier besser aufgehoben. Außerdem braucht Arwen Eure Heilkünste. Es geht ihr sehr schlecht, und sie hat Wundfieber.“
Kiara und Aurel verabschiedeten sich von der Dunmer und zogen los.
Sie holten auf dem Weg noch schnell Aurels neuen Brustpanzer, einen schlichten aber gut gefertigten Eisenharnisch, und Kiaras mittlerweile repariertes Kettenhemd ab, deckten sich mit ein paar billigen Vorräten ein und begaben sich Richtung Stadttor.
Unterwegs warf Kiara dem Bretonen nach einem Blick auf die blutigen Handschuhe einen etwas vorwurfsvollen Seitenblick zu. Aurel grinste sie an.
„Was denn? Zum Erkaufen der Informationen haben wir einfach nicht genug Geld. Wir sind ja jetzt so gut wie pleite. Und der Kerl war schlichtweg ein Lump.“
Sie gingen weiter, und je näher das Paar an das Stadttor kam, desto mehr fiel die Gelassenheit wieder von Aurel ab. Sie mussten den Erzmagier retten, sonst war Aurel verloren. Und die Zeit wurde immer knapper.
Die Sonne stand schon wieder tief am Horizont, als sie das Tor durchschritten, auf dem Weg ins Ungewisse, und Aurel war sehr froh, dass ihn Kiara auf diesem Weg begleitete.
...
-
Cyrodiil, unter der Erde & ganz woanders
„Recht so, Aurel!“, rief Malukhat von seinem Thron aus und reckte eine Faust in die Luft, um sie sofort wieder sinken zu lassen. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer verwirrt angewiderten Grimasse.
„Ach, verdammt“, murmelte er. „Dabei wollte ich doch seinen Gegner anfeuern.“
Alexius lächelte. „Du bekommst immer mehr mit. Wie schön. Du weißt, was das bedeutet.“
„Das tue ich“, entgegnete Malukhat. „Nämlich, dass du ein untotes Arschloch bist.“
„Vom sterbenden Arschloch zum untoten Arschloch ist es kein weiter Weg.“
Die beiden grinsten einander an wie Schuljungen, die gemeinsam einen Streich ausheckten. Ein Außenstehender hätte sich ungläubig an den Kopf gefasst: Wie konnten sich zwei Männer, die sich gegenseitig auf übelste Weise in die Pfanne gehauen hatten, nur so gut verstehen?
Ihre Freundschaft gründete nicht auf Vertrauen, sondern auf gegenseitigem Respekt. Außerdem wussten sie, dass es nun voll und ganz auf Aurel ankam und Malukhat pflegte ihn in Gedanken bereits ein armes Schwein zu nennen. Eine Sache, die der Erzmagier an Alexius schon immer bewundert hatte, war dessen Würde. Er hatte einfach Stil; ein solcher, der mit Samtkleid und Edelstein nicht viel zu tun hatte. Allein schon, wie der Kaiserliche dort saß: Lässig einen Arm auf der Lehne des Throns abgelegt, das rechte Bein über das linke geschlagen – schlichtweg ruhig, selbstsicher und seriös. In diesem Moment hätte sogar Malukhat ihm bedenkenlos einen Besen ohne Stiel abgekauft. Und wahrscheinlich war es genau das, was Varra ihm gerade anbot. Er war zu ruhig, zu selbstsicher und zu seriös für diese Situation. Aurel, das hatte Malukhat gemerkt, kannte den Aufenthalt seines Grabes und würde seinen Körper wieder ausschaufeln. Wenn das geschah, war Malukhats Leben nicht mehr in Gefahr: Er würde die Krone verlassen und sie im Anschluss zerstören.
Alexius hatte verloren. Aber er sah nicht aus wie ein Verlierer.
„Nun gut, Malukhat“, sagte Varra, als habe er die Gedanken des Dunmers gelesen, „ich werde jetzt etwas tun, was dich mit Sicherheit beeindrucken wird. Schauen wir doch mal, ob Aurel das gut verträgt.“
Mit einem Mal spürte Malukhat einen gewaltigen Ruck. Es war nicht unangenehm oder schmerzhaft, nur überraschend, und nach einem kurzen Augenblick absoluter Finsternis sah Malukhat… Bei Azura!
Er sah exakt das, was Aurel sah. Als war er selbst Aurel.
„Lustig“, sagte Malukhat und zog eine Augenbraue nach oben. „Von hier unten sieht die Welt gar nicht viel anders aus.“
„Natürlich nicht“, hörte Malukhat Varra schmunzeln. „Aber die Luft ist wärmer.“
Malukhat sah den Kaiserlichen nicht, aber er spürte seine Anwesenheit. Aurel schien der einzige zu sein, der nicht wusste, dass sowohl Malukhat als auch Alexius durch seine Augen blickten. Natürlich, dachte der Dunmer, Alexius’ kleine Scheinwelt, Alexius’ kleine Scheinregeln. Das hier musste so ähnlich sein wie das, was der Erzmagier mit dem Spiegel getan hatte. Stell’ dir etwas vor und bezweifle nicht, dass es Wirklichkeit wird. Sie hätten genauso gut in der Halle bleiben und es auf andere Weise erleben können, aber für Alexius schien dies genau die richtige Art und Weise zu sein.
„Ich wollte die Welt noch nie aus den Augen eines bretonischen Ex-Soldaten sehen“, gestand Malukhat. Das hier würde er niemals jemandem erzählen, und ganz besonders nicht Aurel selbst.
„Wir hätten auch im…“, setzte Alexius an, doch Malukhat unterbrach ihn.
„Ich weiß. Was kommt jetzt?“
„Jetzt? Jetzt kannst du mir beweisen, dass du an deinem Leben hängst. Ich werfe die Steine, und du wirst sie wohl oder übel wegräumen müssen.“
Die Welt um Aurel verdunkelte sich. Im ersten Moment nahm Malukhat ernsthaft an, ein Gewitter zog auf, aber dem war nicht so. Was geschah, das geschah nur und ausschließlich in Aurels Kopf. Tja, dachte Malukhat, armes Schwein.
Malukhat sieht nichts, aber er weiß, dass er am Rande eines gewaltigen Schlachtfeldes steht. Die ersten Eindrücke stellen sich erst nach Sekunden ein. Der beißende Gestank von Rauch steigt ihm in die Nase, der sich kurz darauf sinngemäß mit dem Geräusch knisternden Feuers mischt. Über ihm erscheint ein Himmel, über den schwere schwarze Wolken kriechen. Nun sieht er den Rauch, der in dichten Schwaden in der Luft hängt, und zu seinen Füßen breitet sich das Schlachtfeld aus. Der regengeschwängerte Wind trägt Schreie an sein Ohr; weibliche wie auch männliche, hoffnungsvolle wie auch verzweifelte. Kriegsschreie und Todesschreie.
Schemen schälen sich aus den Schatten wie schlafende Ungeheuer und er weiß, es sind die Krieger, die zu dieser Schlacht gehören. Wütend stechen sie aufeinander ein, doch obwohl sie in der Zahl den einen Mann um vieles überwiegen, steht er für Malukhat im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Auf einem prächtigen Ross pflügt er durch die Reihen der Feinde, hackt mit seinem Speer nach rechts und links, während das Pferd die Fallenden unter seinen schweren Hufen zermalmt.
Malukhat spürt eine Hand auf seiner Schulter und als er zur Seite blickt, erkennt er das lächelnde Gesicht Alexius’ vor sich. Er wendet sich wieder dem Kampfgeschehen zu. Nun versteht er das Spiel. Er konzentriert sich auf das Pferd des blutverschmierten Reiters. Das Tier bockt, doch die Hand des Mannes ist geübt. Schnell bringt er das Ross wieder unter seine Kontrolle; nur der Helm rutscht ihm dabei vom Kopf und das vor Anstrengung verzerrte Gesicht Aurels erscheint in der schwülen Nachtluft. Es sind seine Truppen und er weiß, dass sie siegreich sein werden. Alexius will es so.
Malukhat ist ratlos. Er streicht mit der Hand über seinen Schnurrbart und denkt fieberhaft nach. Er befindet sich mitten im Geschehen, aber keiner greift ihn an, denn niemand achtet auf ihn, auch Aurel nicht. Besonders Aurel nicht, denn er ist der Hauptprotagonist dieses grausamen Schauspiels. Für ihn sind Malukhat und Alexius nur unwichtige Statisten, die auf einer Bühne stehen, auf die sie nicht gehören. Er weiß nicht, dass sie im Hintergrund die Fäden ziehen.
Alexius nickt in die Richtung, aus der Aurel zuvor gekommen war, und ein weiteres mächtiges Schlachtross springt samt Reiter in das Getümmel. Es ist Kiara. Ihr Haar glänzt wie Seide im Widerschein des Feuers.
Das gefällt Aurel, und Malukhat weiß das. Jetzt hat er eine Idee und setzt sie kurzerhand in die Tat um. Ein Berittener taucht zwischen den Truppen der Feinde auf und springt über das gesamte Schlachtfeld hinweg. Direkt vor Kiara kommt das Tier auf dem Boden auf und sie ist lange genug überrascht, dem gegnerischen Krieger einen Schlag einzuräumen. Alexius wirkt dagegen, doch auch er ist nicht schnell genug. Die Klinge des Kriegers durchdringt das weiche Halsfleisch der Waldelfe mit Leichtigkeit. Einen Augenblick sieht sie den Gegner aus Augen an, die ein solches Ende niemals für möglich gehalten haben, dann fällt sie seitlich von ihrem Pferd.
Alexius flucht.
Mit einemmal ist das Schlachtfeld wie leergefegt. Ein roter, wolkenloser Himmel erhebt sich über Malukhats Kopf. Zwischen all den Gefallenen sitzt Aurel und hält die tote Kiara in seinen Armen. Er will weinen, doch er hat keine Tränen mehr. Reglos blickt er auf den toten Körper seiner Geliebten herab.
Eine Frau erscheint neben ihm wie aus dem Nichts. Malukhat weiß nicht, wer sie ist; er hat sie nicht gerufen. Alexius Gesichtsausdruck zeigt reine Wut. Er also auch nicht.
Aurel sieht zu ihr auf und sie sagt nur fünf Worte. Worte, die in den Ohren Aurels wie ein Zauberspruch klingen.
„So muss es nicht sein.“
Wieder ein gewaltiger Ruck und Malukhat war zurück in der Halle. Sein Magen war nur mehr ein harter, fester Klumpen. Ein schneller Blick auf Alexius ließ klar erkennen, dass auch er zurückgekehrt war, doch jetzt saß er nicht mehr so ruhig, selbstsicher und seriös auf dem Boden neben dem Thron. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Er zitterte vor Wut.
„Das war nicht fair“, sagte er, „du hast uns einfach so aus diesem Spiel gerissen.“
„Das war kein Spiel“, stellte Malukhat trocken fest. „Jedenfalls nicht für Aurel. Falls es dich aber beruhigen sollte: Ich habe nichts getan. Hätte ich gekonnt, wahrscheinlich hätte ich schon früher abgebrochen.“
Voller Verachtung starrte Varra ihn an. „Und wer war dann die Frau, kannst du mir sagen?“, knurrte er. „Ich habe sie jedenfalls nicht gerufen.“
„Ich auch nicht. Ist mir auch egal.“ Ein ehrliches Lächeln erhellte Malukhats Züge als er sagte: „Du siehst aus wie ein Verlierer.“
-
Cyrodiil, Ringstrassee um die Kaiserstadt
Mit einem prüfenden Blick musterte Kiara Ihren Mithrilharnisch, den der Schmied Ihr reichte. Doch der Handwerker der Kaiserstadt hatte ganze Arbeit geleistet. Nichts erinnerte mehr an die vorhergegangenen Kämpfe und das leichte Metall schimmerte im Schein der Sonne. Den fragenden Blick beantwortete Aurel mit einem kaum wahrnehmbaren Nicken. Auch er schien zufrieden mit dem Brustpanzer und war bereits dabei sich zu rüsten.
Als sie den Laden verliesen, nannten sie nur noch ein paar wenige Goldstücke ihr eigen. Kiaras Gedanken wanderten auf dem Weg zum Stadttor zu dem verschollenen Erzmagier. Wer lies wohl einen Mann lebendig begraben? Für wahr hatte sich der Erzmagier bestimmt genug Feinde gemacht, doch diese Massnahme schien Ihr dann doch etwas extrem.
Und die Frage aller Fragen, wie kam er in die Krone? Aurel hatte nichts mit Malukhats Verschwinden zu tun, und doch spukte der Dunmer nun in Aurels Kopf herum und schien sich dort nun die Zeit zu vertreiben, in dem er mit Aurel Zwiegespräche führte. Die Bosmer grinste, als sie sich Malukhats Gesicht vorstellte, der gerade verstanden hatte, wo er sich befand. Er war bestimmt genausowenig begeistert von der Tatsache wie der Bretone neben Ihr. Die Situation entbehrte nicht einer gewissen Komik, dass ausgerechnet diese beiden Männer untrennbar verbunden schienen. Wäre es nicht gerade Aurel gewesen, sie hätte gelacht.
Doch die Waldelfe war garantiert nicht bereit, Ihren Partner mit einem egozentrisch, aroganten Erzmagier aus Vardenfell zu teilen. Wer wusste sonst noch von der Krone und hatte die Macht einen erfahrenen Magier, wie den Dunmer, darin zu fangen? An diesem Punkt kam sie nicht weiter, doch war dies eine Frage, die Sie Malukhat stellen wollte sobald sie Ihn gefunden hatten. Sie hoffte nur, dass er dann noch in der Lage war Ihre Fragen zu beantworten. Wie lange war er wohl schon in seinem improvisierten Grab? Und wieviel Luft bekam er überhaupt? Nicht genug, entschied sie für sich selbst. Sonst wäre er wohl kaum schon in diesem Maß in der Krone gefangen. Bei diesem Gedanken beschleunigte Kiara Ihre Schritte, sie mussten sich beeilen, denn viel Zeit blieb Ihnen wohl nichtmehr.
Dabei fiel Ihr Blick auf die Ausrüstung, die Aurel trug. Den Helm hatte er einfach an das Marschgepäck gebunden. Aurel hatte Ihn wohl nichtmehr getragen, seit er damit die Gräber bei der Ruine ausgehoben hatte. Es dauerte lange ein Grab mit einem Helm zu öffnen, zu lange.
“Ich bin sofort wieder da.” Mit diesen Worten verschwand sie in einem kleinen Geschäft, nur um kurz darauf mit einer Schaufel wieder herauszukommen.
Nun waren sie gerüstet und traten durch die Stadttore um wiedermal der Ringstrasse zu folgen. Der Bretone hatte die Schaufel an sich genommen und nutze sie wie einen Wanderstock. Sie kamen gut voran und Kiara dachte noch: Wir schaffen es. Wir finden Ihn noch rechtzeitig.
Ironischerweise sollte sich genau auf Höhe des Lagerplatzes, an dem sie die Nacht verbracht hatten,
wiedermal alles wenden.
Die Ayleidenruine Fanacaesecul war mittlerweile in Ihr Sichtfeld gerückt. Direkt am Rumaresee gelegen, waren noch weite Teile der ehemaligen Anlage erhalten. Dort hielten sich oft Banditen versteckt. Doch heute war niemand dort und die beiden gingen ungestört weiter. Die Waldelfe war froh, diese Ruine hinter sich zu lassen. Die Erlebnisse in Vindasel hatten eine tiefe Abneigung gegen diese Bauwerke ausgelöst. Während das Paar noch darüber spekulierte, was sie am Schrein vorfinden würden und wie sie vorgehen sollten, wurde Auels Blick wieder glasig.
Sie erkannte bereits das Vorzeichen der folgenden Vision. Doch anders als beim ersten Mal, zeichnete diesmal kein Entsetzen sein Gesicht. Und auch war es nicht wie im Tiber Septim Hotel, als er nur in die Schatten starrte. Sein Gesicht verzog sich und sie erkannte den Ausdruck darauf. Hatte sie Ihn doch selber schon gesehen, die tief konzentrierte Miene eines Kämpfers, der sich nur auf seinen Feind konzentriert. Die Schaufel in seiner Hand wurde zur Waffe und die Bewegungen waren geübt. Verzweifelt sah Kiara Aurel an, zweimal hatte sie dies bereits erlebt und jedesmal war der Spuk schnell vorbeigewesen.
Doch diesmal schien es eine Ewigkeit zu dauern und sie zweifelte so langsam daran, dass der Bretone diesmal von alleine rausfinden würde. Die Ausrüstung hatte er fallen lassen und auch sein Schild lag unbeachtet am Boden. Sie war es nicht gewohnt einen Schild zu benutzen, war immer eine Fernkämpferin gewesen. Doch sie konnte Ihm ja wohl kaum einen Pfeil in den Körper schiesen, sie musste an Ihn herankommen und Ihn dran erinnern wer er war und vor allem wo er gerade war.
Aufmerksam verfolgte sie den Weg der Schaufel und merkte das er sie wie einen Speer nutzte, immer von links nach rechts hackend. Schwung der Schaufel nach rechts......sie duckte sich unter der Schaufel durch und hielt den Schild schützend vor Ihren Körper. Sie versuchte den Mann zu packen und Ihn zurückzuholen.
Sie sah noch nichtmal den Schlag der sie traf, die Beine wurden Ihr weggerissen und die Luft aus Ihren Lungen gepresst. Sie hatte das Gefühl zu fliegen und hatte keine Zeit mehr zu realisieren, dass dem wirklich so war. Denn dann stoppte ein dicker Baumstamm Ihren Flug und bevor sie auf dem Boden aufschlug, umfing sie schon gnädige Dunkelheit.
-
Skingrad+ Nahe Anvil
Als Drakos aufwachte war die Sonne noch nicht einmal aufgegangen. Es war noch viel Zeit bis zur geplanten Aufbruchszeit. Also frühstückte der Argonier erst einmal etwas und dann ging er in seinen Trainigsraum und trainierte sich die morgentliche Verschlafenheit weg. Als es dann kurz vor 6 Uhr war holte er sein Gepäck und ging zur "Herberge zur Westebene" um Karrod und Asharr abzuholen. Die beiden warteten bereits vor der Taverne aber schienen noch etwas müde.
Die Reise verlief ohne Komplikationen. Früh morgens waren kaum Banditen aktiv. Tatsächlich wurden sie auf dem ganzen Weg nach Anvil nicht ein mal angegriffen. Es gab auch nur wenige Monster die früh morgens aktiv waren. Sie erreichten die Gegend von Anvil gegen Mittag. Von einem Legionsreiter erfuhren sie die Position der Villa des dubiosen Auftraggebers. Nämlich ein ganzes Stück nördlich der Stadt. Laut dem Legionär war der Mann ein Altmer und hieß Solkas Avikar. Er hatte auch einige Wachleute angeheuert sagte der Wachmann. Man konnte so einen Wachhund des Altmers an Kettenrüstung,Stahl-Langschwert und Stahl-Bogen erkennen. Falls sie einen treffen würden war er sicherlich bereit sie zur Villa zu führen.
Die Gruppe sah nun aber auf dem ganzen Weg keinen dieser Wachpersonen und daher fand sie den Weg zur Villa selbst. Drakos näherte sich der Eingangstür des protzigen Gebäudes. Als er der Tür näherkam bemerkte er dass etwas nicht stimmte...
Da lag etwas neben der Tür. Drakos näherte sich dem etwas vorsichtig und musste feststellen dass es sich um eine Leiche handelte. Eine Leiche in Kettenrüstung. Im Rückung des Imperialen steckte ein Elfenpfeil. Drakos berührte das Fleisch der Leiche und stellte fest dass sie noch warm war. Offenbar wurde der Mann vor wenigen Minuten erst getötet. Sofort stürmte er durch die aus den Angeln gehobene Hautür. "Solkas Avikar?Seid ihr hier?" rief er laut.Das Haus war verwüstet , die Vitrienen im oberen Teil leergeräumt. Sie fanden noch zwei tote Wachmänner und die Leiche eines Bretonen in Fellrüstung, ein Bandit vermutlich. Drakos folgte der Spur der Verwüstung und es schien als ob der Altmer entführt und seine wertvolle Sammlung von Banditen geplüdert worden war. Die Leiche eines weiteren Wachmanns hatte die ganze Wand mit Blut vollgespritz, ebenso den Boden. Seinen Wunden nach zu urteilen wurde er mehrmal mit einer riesigen Axt getroffen. Da sah Drakos eine blutige Fußspur die bestimmt gewissen Axtbanditen gehörte. Er folgte ihr und bald hatten sie die Villa durch einen anderen Eingang verlassen und folgten weiter den blutigen Fußabdrücken. "Los schneller , wir müssen dieser Spur folgen, vielleicht haben sie den Altmer gefangen um bei Verwandten Lösegeld zu erpressen. Wenn wir der Spur folgen können wir die Banditen vielleicht noch einholen also schnell!"
Die Drei rasten der Spur hinterher und kamen gerade rechtzeitig : Einige schemenhafte Gestalten, auf den ersten Blick 3 , wollten gerade eine Höhle betreten. "Bleibt stehen! Lasst den Altmer hier und verschwindet oder ihr werdet einen schmerzvollen Tod sterben, dreckige Räuber!" schrie Drakos den Banditen entgegen. Da näherten sie sich der Gruppe . Es waren 4. Ein großer Nord mit einer Axt und blutbefleckter Orkrüstung, ein Khajiit in einem Glasharnisch mit einem Zauberstab auf dem Rücken und einem Kurzschwert , ein Rothwardone mit einem Stahlharnisch und einem Schild und Schwert aus Glas und ein Dunmer in einer Dunklen Robe, mit einem Dolch und einem Bogen. Der Nord fixierte Asharr ganz genau, so wie der Khajiit Drakos und der Rothwardone Karrod. Jeder hatte offenbar einen Gegner der über ähnliche Fähigkeiten verfügte wie man selbst. Das Trio zog seine Waffen. Alle waren Kampfbereit. Plötzlich ertönte die Stimme des Dunmers : "Das würde ich nicht tuen ihr drei! Ich weiss nicht wer ihr seid aber euch scheint dieser Altmer etwas zu bedeuten und wenn ihr meine Kumpanen angreift werde ich ihm die Kehle durchschneiden!" er hob den Altmer wie einen Schutzschild vor sich und hielt ihm seinen Dolch an die Kehle. Das sollte das letzte werden was er tat..
Ein Pfeil schlug im Kopf des Dunmers ein. Ein Kaiserlicher in Kettenrüstung hatte ihn abgeschossen. "RALF!" rief der Altmer. "Wer ist das?" fragte Drakos. "Der Anführer meiner Wachen. Sie wurden doch nicht alle getötet!" Der Altmer löste sich aus dem Griff des toten Dunkelelfen."Ralf, nehmt Solkas und geht mit ihm zur der Villa!" rief Drakos. Der Kaiserliche nickte. "Und warum sollten wir das zulassen?" ertönte die Stimme des Nords lachend. "Ihr? Ihr werdet gar nichts mehr tun! Ihr werdet keine Möglichkeit mehr haben diese beiden aufzuhalten. Denn hier werdet hier und heute sterben Bandit!" sagte Drakos und stürmte in den Kampf. "Ich nehme den Khajiiten, Asharr den Nord und Karrod den Rothwardonen, ok?" rief er und der Kampf begann. Solkas umlief die Kämpfenden und ging zu seinem Wachhauptmann. "Wir kommen nach sobald wir mit dieser Plage hier fertig sind." rief Drakos ihnen hinterher undf wendete sich dem Khajiit-Kampfmagier zu...
-
südlich von Bravil
Mit leichtigkeit zerschlug die gesegnete Klinge den harten Rückenpanzer der Krabbe und nahm ihr das Leben.
"Erklärt eure Absichten, und wagt es nicht zu lügen."
Dieser befehlende Tonfall in der Stimme........ Die Erinnerung an eine Kneipenschlägerei in Vivec kam ihm wieder ins Gedächnis. Damals hatte er ähnliche Stimmen gehört, Stimmen, die den gleichen, befehlenden Ton gehabt hatten. Langsam schlich er sich wieder an die Straße, und sah, das die Gestallt, die er angeschossen hatte, sich vor einer kleineren Aufgebaut hatte. Diese zweite Gestallt trug einen Bogen und einen Köcher mit Eisenpfeilen, genau wie er. Die Gestallt mit der verzerrten Stimme trug einen seltsamen Harnisch Hm.... Irgendwie kommt mir diese Rüßtung bekannt vor... Wieder sah er vor seinem inneren Auge die Schlägerei. Natürlich! Die Wachen, die die Auseinandersetzung beendeten trugen die gleichen Harnische. Demzufolge ist das ein Ordinator. Gab es denn überhaupt Ordinatoren in Cyrodiil? Er wusste es nicht, aber dieser Kerl da vorne war einer, jedenfalls trug er eine ihrer Rüßtungen, das genügte Hashan. Verfluchte Daedrahasser!
Plötzlich vestand er! Der Ordinator dachte, die zweite Gestalt -die er als Bosmer identifizierte- hätte den Pfeil auf ihn abgefeuert. Das passte auch irgentwie zusammen: Pfeil, Bogen, Bosmer. In einem normalen Fall hätte er die Bosmer einfach sichselbst überlassen, aber diese war ja fast noch ein Kind! Völlig verängstigt sah sie zu der großen Gestalt des Ordinators auf, der jetzt davon sprach, das sie ihn hätte treffen KÖNNEN. Hashan's Entschluss stand.
Langsam stand er auf. "Hey, Rothaar!" rief er dem Ordinatoren zu. Dieser drehte Ruckartig den Kopf in seine Richtung. "Ist es nicht deine Pflicht, auf Vivec führ Ruhe und Ordnung zu sorgen und das dreimal verfluchte Tribunal zu huldigen? Glaubst du wirklich, diese kleine Elfe könnte einen Pfeil in einem solchen Winkel nach dir schießen? Ich kenne keinen Bosmer der sowas bewerkstelligen könnte."
Die Geschichte wird im Gruppenthread "Die Ungleichen Drei" fortgesetzt.
-
Strasse südlich von Bravil
Dareyns Aufmerksamkeit wich plötzlich von der jungen Bosmer Frau hinüber zu dem aus dem Fluss gekorchenem Argonier, dessen Schwarz Roter Schuppenpanzer für den Dunmer etwas diabolisches an sich hatte. Und diese Hohnreden die dieser Angehörige der Biestrasse, oder besser gesagt ehemaligen Sklavenrasse, so übereifrig aus seinem reptilischem Maul warf verleiteten Dareyn nur noch mehr dazu, sich der Echse zuzuwenden. Mit ernster Miene zeigte er abfällig auf den Argonier bevor er ruhig antwortete:
Meine Pflichten und Angelegenheiten gehen nur mich etwas an, Biest. Und die Grösse der Elfe spielt keine Rolle ihre Bogenkunst zu Beurteilen
Er sah dem Biest abschätzend-gleichgültig in die seltsamen Augen. Dareyn verstand nie warum diese Wesen in die "Kultur" des Kaiserreiches integriert wurden. Eine Horde Semi-Intelligenter Tiere und Menschen die unfähig waren, die Ordnung zu erhalten, da war es nur eine Frage der Zeit bis eine neue Invasion irgendeines Eroberers anstand. Auch wenn dieser gewissermaßen...anders als die anderen war. Wer weiss, vielleicht überstand das Kaiserreich diese Krise nicht und die Welt würde Untergehen. Oder es überlebt und die Provinzkönigreiche gewinnen wieder an Macht. Das waren alles sehr interessante Gedanken, die einen Wiederhall der argonischen Worte nicht unterdrücken konnten...Er SOLLTE in Vivec sein und Wache schieben, zumindest nach seiner Kleidung sollte man das vermuten...er musste dringend einen Schmied aufsuchen, der Makel seiner Ordinatorenrüstung brannte sich mittlerweile in Dareyns Errinerung, sie errinerte ihn an die Unfähigkeit Falaana zu beschützen. Und davon abgesehen würde sie für zuviel Aufsehen sorgen in diesem Teil der Welt. Aber ein Funken Wahrheit lag ebenfalls in den argonischen Worten. So ein Schuss konnte nicht von der Elfe abgefeuert werden...einen Moment später dämmerte es dem ehemaligen Tempelwachmann: Der Köcher des Argoniers, die nasse Schuppenhaut des Wesens, die Pfeilrichtung...
Ingrimmig umschloss er seinen Streitkolben und musterte die Bestie abwartend. Sollte es zu einem Schlagaustausch kommen würde zumindest der Bogen dem Argonier nicht viel nutzen...aber das war abzuwarten...
-
Straße, südlich von Bravil
"Meine Pflichten und Angelegenheiten gehen nur mich etwas an, Biest. Und die größe der Elfe spielt keine Rolle, ihre Bogenkust zu beurteilen."
Das konnte doch nicht wahr sein! Dieser Dunmer hat immer noch nicht geschnallt, das ICH ihn angeschossen habe, nicht die kleine. Plötzlich spürte er wie sich der Blick des Ordinators auf seinen Köcher richtete, und sich daraufhin die Hand des Dunmers um den Griff seines Kolbens schloss. "Na Rothaar? Endlich eins und eins zusammengezählt?" fragte Hashan den Dunmer in spöttischem Ton. Verflucht, ich kann es nicht auf einen Nahkampf ankommen lassen, nicht mit nur diesem Dolch. Seine Fertigkeiten im Faustkampf waren zwar nicht zu unterschätzen, aber gegen einen Streitkolben hatte er nicht auch nur den Hauch einer Chance.
Plötzlich hörte er er das deutliche Knacken eines morschen Astes. Spontan wirkte er den Segen des Schattens, und verschwand unter dem verwirrten Blick des Dunmers, der ihn plötzlich nicht mehr sehen konnte. Ich weis nicht, was das war, aber es ist mir wirklich nicht geheuer. Besser ich verschwinde von hier. Kurz bevor er wieder ins Wasser schleichen wollte sprangen aus den Büschen, die nahe an der Straße lagen, vier Gestalten hervor. Alle waren sie in Fell und Lederrüßtungen gekleidet. Banditen! Sie haben es wohl auf die Rüßtung des Ordinators abgesehen. Drei der Banditen umzingelten den Ordinator und schlugen mit ihren Äxten nach ihm, während der vierte die kleine Bosmer ansteuerte. Der Ordinator war Hashan herzlichst egal, der konnte von ihm aus verrecken, aber er wollte nicht den Tod der Bosmerin auf dem Gewissen haben. Vieleicht konnte sie sich ja selbst verteidigen, aber er wollte es nicht drauf ankommen lassen. Als er den Bogen vom Rücken zog, löste sich der Unsichtbarkeits-Effekt des Zaubers auf, aber Hashan achtete darauf, im Schatten zu bleiben.
Schnell spannte er einen Pfeil auf seinen Bogen und zog die Sehne durch. Zum zielen fehlte ihm die Zeit, und so bohrte sich der Pfeil nur durch das Bein des Banditen und ließ ihn in den Straßendreck stürzen. Jetzt lag alles bei der Bosmerin, hoffentlich hatte sie eine Stichwaffe oder ähnliches dabei. Er legte einen zweiten Pfeil auf die Sehne, und drehte sich zum Dunmer un seinen drei Gegnern um. Nur für den Notfall. , dachte er schnaubend.
-
Südlich von Bravil/Strasse
Dort wo eben noch ein Argonier war, war nun ein Nichts. Das heisst Nein, dass Nichts das nun dort war war leer, formlos und Immateriell. Der Grund für das Verschwinden des Reptils manifestierte sich in Form einiger in Pelz gehüllter, schäbiger Wegelagerer die mit dem Witz einer Waffe, einigen Eisenprügeln und einem "Anführer", dem am grausamsten riechenden von ihnen samt seinem Schwert bestanden. Abfällig schätzte Dareyn nun die Situation ein: Eine Unschuldige, ein Hasenfuß, Vier Tote. Mit einem angestrengten Seufzern lockerte der Ordinator sich etwas aus, bevor der Anführer des Lumpenpacks ein barbarisches Grunzen, dass wohl eine Drohung werden sollte, ausstiess und sich mit zweien seiner Spiessgesellen wild schreiend auf den Dunmerischen Streitkolbenkämpfer zubewegte. Der vierte im Bunde, ein wirklich breitgesichtiger Bosmer schien derweil an seiner Landsfrau Gefallen gefunden zu haben. Dareyn wollte die Elfe gerade noch warnen, da zischte ein Eiserner Pfeil durch die Luft inmitten des schmierigen Elfes, der sich jaulend das Bein hielt und wie ein getretener Köter auf dem Boden wand. Aus den Augenwinkeln meinte Dareyn die Echse gesehen zu haben Scheint´s hat der Argonier doch noch einen Elf getroffen dachte Er sich innerlich schmunzelnd.
Im nächsten Augenblick explodierte auch schon seine Wange unter einem donnerndem Schmerz, der ihn zurücktaumeln liess. Einer der Banditen, ein Rothwardone, hatte ihn in einem Moment der Unachtsamkeit erwischt und eine schmerzende Gesichtshälfte zurückgelassen.
Nachdem der Dunmer sich fang fixierte er den Rothwardonen grimmigen Blickes und wich einem Moment später einem auf seine Magengrube gerichteten Hieb des Anführers aus. Seinen eigenen Streitkolben nun schwingend, trieb Dareyn einen der Banditen zurück indem er einen tiefen Hieb inmitten...nun, sagen wir mal empfindsameren Gegenden des männlichen Körpers antäuschend ansteuerte, nur um in dem eigendlichem Ziel, einem seitlichen Schwung, dass Gesicht eines äusserst grobschlächtig wirkenden Bretonen in eine breiige Masse zu verwandeln. Diesen Moment des Triumphes über einen der Banditen nutzte der Rothwardone zu einem Konter der, einige Zentimeter höher gelegen, durchaus Schmerzhaft, wenn nicht tödlich enden könnte. Glücklicherweise, sofern man das so nennen kann, landete sein Eisenprügeln "nur" einen Treffer an der recht gut gepanzerten Schulter Dareyns. Seine Disziplin und die emotionale Kühle die man ihm Jahrelang beibrachte nun vergessend, liess sich der Elf nun von blindem Überlebenswunsch und nackter Wut leiten, hieb mit seinem Streitkolben nun in gewaltigen Schwingern auf die schwindende Abwehr des Rothwardonen, brachte die nun lose Deckung mit einem schnellem Fausthieb zum Erliegen und beendete diese Angelegenheit mit einem vernichtendem Hieb direkt an den Hals. Seinen blinden Hass unter Kontrolle bringend, realisierte er erst später das von Vier Zwei Tot waren, einer schwer verletzt und der Vierte war...einen grollenden Ansturm später dachte er bereits an das Ende, bis seine Elfenohren ein Zischenendes Geräusch wahrnahmen, dem ein dumpfer Knall folgte. Sich keuchend umdrehend, sah er aus dem Nacken des Banditenführers einen Schaft ragen. Noch etwas benommen und die blutige Wange, gepaart mit pochendem Schmerz wahrhabend nickte er nur wiederwillig in Richtung des Argoniers. Morallosigkeit war eine Sache, Ehrlosigkeit eine ganz andere und...Respekt etwas noch anderes~
-
Straße, südlich Bravils
Natürlich war, wie zu erwarten, kein Verlass auf die Kampfkünste des Dunmers. Der erste Schlag eines Banditen traf ihn mitten in die Wange, und er benötigte eine schier endlose Zeit, um zwei seiner drei Angreifer zur erschlagen. Kaum lagen diese in einer Pfütze ihres Blutes, stellte er den Kampf ein, und bemerkte erst reichlich spät das der dritte auf ihn zugestürmt kam. Widerwillig legte Hashan an und schickte den Pfeil auf die Reise. Der Pfeil bohrte sich durch den Hals des Banditen, der beim laufen herumbrüllte. Aus seinem geöffneten Mund spritzte etwas Blut als der Pfeil seine Luftröhre durchstach.
Die schwere Zweihandwaffe knallte auf den Boden, kurz gefolgt von ihrem Besitzer. Hashan ignorierte das schwache Kopfnicken des Dunmers und schritt zu den Leichen. "Pha, diese Fellrüßtungen sind nicht mehr als 10 Septim wert!" stieß er verächtlich aus. In den Taschen des Anführers fand er eine seltsam leuchtende Kugel. "Bei Nocturnal, was ist das? Ist sicher magisch, in der Magiergilde bekomme ich hoffentlich einen guten Preis dafür." sagte er mehr zu sich selbst als zum Dunmer. Der Nord trug noch einen leicht vergoldeten Ohrring -den Hashan ihm kurzerhand aus dem Ohrläppchen riss- und einen Ring, der schwach weißlich leuchtete. Sicher mit einem Schildzauber verstärkt. Auch diesen nahm Hashan an sich. Als er sich bückte, um den Ring vom Finger der Leiche zu ziehen, fiel der Blick des Dunmers auf die Daedrische Rune in seinem Nacken. Sie glomm leicht rötlich, und das Leuchten wurde immer schwächer. Der Blutpreis an Nocturnal. Das wusste Hashan, aber den Blick des Dunmers bemerkte er nicht.
Ein schweres Keuchen lies Hashan sich langsam umdrehen. Der Bosmer-Bandit erhob sich langsam, und mit einem irren Blick fixierte er die kleinere Bosmer. "Wir sind zu weit weg, sie muss sich jetzt selbst verteidigen. Nocturnal möge ihr beistehen."
-
Cyrodiil, Ringstraße um die Kaiserstadt
Aurel schritt aufgeregt neben Kiara her. Sie mussten sich beeilen, wenn sie Malukhat retten und Aurel somit hoffentlich von dem Fluch erlösen wollten. Gut, dass die Bosmer an die Schaufel gedacht hatte. Er hatte in der Eile gar nicht daran gedacht, dass es etwas mühselig sein könnte, den Erzmagier mit bloßen Händen, wieder einmal unter Zuhilfenahme des Helmes, auszugraben.
Der Himmel färbte sich bereits rötlich, und Aurel hoffte, dass sie den Schrein von Clavicus Vile noch bei Helligkeit erreichen würden. Er blickte in Richtung der tiefstehenden Sonne...
... und diese war von Rauchschwaden verdunkelt. Feuer brannten überall auf dem Schlachtfeld um ihn herum, wo die Geschosse der Katapulte aufgeschlagen waren. Schreie erfüllten die Luft, die Schreie von sterbenden Männern und Frauen, das Kampfgeschrei der aufeinander zustürmenden Heere, die Befehle von Offizieren und Befehlshabern. Und das ohrenbetäubende Klirren von Waffen und Rüstungen, wo die Formationen der Truppen aufeinander trafen.
Aurel ritt an der Spitze seiner Reiterei, die sich in Keilformation durch die Reihen der Feinde bewegte wie ein Dolch durch Fleisch auf dem Weg zum Herzen. Zum Herzen der feindlichen Truppen, wo der gegnerische Feldherr sich zu verbergen versuchte.
Aurels Helm wurde durch einen Stoß von seinem Kopf gefegt, aber es störte ihn nicht. Unaufhaltsam näherte er sich mit seinen Reitern dem Zentrum des feindlichen Heeres. Nichts konnte sie aufhalten... nichts konnte ihn aufhalten. Wie die Sense des Bauern das Korn mähten Aurel und seine Truppen den Feind nieder. Aurel lachte. Das war der Tag, auf den er gewartet hatte. Der Tag des absoluten Triumphes. Sein Tag!
Er schaute nach links und rechts, wo seine Bannerträger neben ihm ritten. Die Banner flatterten knatternd. Er würde sie auf dem höchsten Turm der Stadt des Feindes anbringen lassen, auf dass sie ganz Tamriel seinen Sieg zeigen würden. Der schwarze Totenkopf und die Krone auf rotem Grund... die Symbole des siegreichen Feldherren, nein, des neuen Kaisers!
Hinter sich hörte Aurel das Lachen Kiaras. Sie war bei ihm, schnitt sich ebenfalls den Weg durch den Feind, half, den Truppen den Weg zu ebnen und den Keil in den Gegner zu treiben. Seine Kiara... seine Kaiserin!
Aber da war schlagartig ein anderes Gefühl, das sich in Aurel ausbreiten wollte. Da war etwas, was ihm zuflüsterte, dass etwas falsch war. Dass er etwas anderes tun sollte, statt hier auf dem Schlachtfeld zu sein. Etwas... woanders...
Und dann geschah das Unerwartete. Ein Reiter erschien wie aus dem Nichts aus den Reihen des Gegners. Er schien regelrecht über die Köpfe des Feindes hinwegzufliegen, Aurel und Kiara an der Spitze ihres Heeres entgegen. Und Aurel erkannte, dass nicht er das Ziel des Reiters war. Er flog auf Kiara zu.
Aurel wollte ihn aufhalten, und ein Schrei entfuhr seiner Kehle, fast unmenschlich klingend aus purer Verzweiflung, denn er merkte, dass er den Reiter nicht erreichen konnte. Er riss sein Pferd herum, stieß mit aller Kraft mit seiner Lanze in Richtung des Berittenen... und sah Kiara unter dem Hieb des Feindes fallen.
Wieder erklang sein unmenschlicher Schrei, und das Schlachtfeld war plötzlich wie leergefegt. Aurel kniete inmitten von Toten und hatte seine Kiara im Arm. Er wollte schreien, aber kein Wort verließ seinen Mund, er wollte weinen, aber die Tränen wollten nicht fließen. Da war nur der Schmerz in seinem Herzen, als wenn es mit einer glühenden Schneide durchbohrt worden sei.
„So muss es nicht sein!“
Aurel blickte überrascht in die Richtung, aus der dieser Satz erklungen war.
Eine Frau stand da vor ihm und schaute auf ihn herab. Nein, keine Frau, eine Göttin.
Sie trug einen schimmernden Schuppenpanzer, und ein Helm mit Adlerflügeln bedeckte ihr goldenes Haar. Die Gestalt strahlte ein Licht aus, das nicht nur durch die Reflektion der letzten Sonnenstrahlen an ihrer Rüstung entstehen konnte, das Leuchten kam aus der Frau selbst. Sie lächelte ihn an, und dieses Lächeln strahlte eine Wärme aus, wie sie kein lebendes Wesen verbreiten konnte.
Sie wiederholte den Satz.
„So muss es nicht sein!“
Und fügte nach kurzer Pause hinzu:
„Mein Aurel, höre nicht auf das Finstere in dir. Das bist nicht du. Du weißt, wer diese Finsternis in dir verursacht.“
Aurel traf wie ein Schlag die Erkenntnis. Er starrte die Erscheinung an, und über seine Lippen kam nur ein einziges Wort:
„Ravanna!“
Die Frau lächelte ihn noch wärmer an.
„Du hast deine neue Ravanna längst gefunden. Nein, deine Kiara! Lasse es nicht so geschehen. Du weißt, was du tun musst... So muss es nicht sein.“
Und mit der erneuten Wiederholung ihres ersten Satzes verschwand die Erscheinung,
so schnell, wie sie aufgetaucht war.
„So muss es nicht sein.“
Aurel murmelte diese Worte vor sich hin... und sah in das leblose Gesicht Kiaras, die vor ihm auf dem Boden der Ringstraße um die Kaiserstadt lag. Sein Schild lag neben ihr, und er realisierte, dass er die Schaufel wie ein Lanze hielt.
Bei Talos! Er hatte in seinem Wahn Kiara niedergestreckt.
Voller Sorge kniete sich Aurel nieder und streichelte über Kiaras Stirn und Wangen. Die Haut war warm, und Aurel sah, dass die Bosmer atmete. Sie war nur ohnmächtig, und er konnte keine ernsthaften Verletzungen feststellen. Er trug sie abseits des Weges und bettete ihren Körper in das weiche Gras. Schnell zog er seinen Helm aus, rannte zum Ufer des Rumare-Sees, schöpfte mit dem Kopfschutz Wasser und beförderte es, so schnell es hing, ohne es zu verschütten, zu Kiara.
Aurel riss ein Stück seines Hemdärmels ab, tunkte das Tuch in das Wasser und begann, sanft Kiaras Stirn zu kühlen.
„Nein Ravanna, das muss nicht so sein. Und es wird nicht so sein!“
Eine Entschlossenheit, wie er sie noch nie erlebt hatte, überkam Aurel. Er würde Malukhat retten, und er würde mit seiner Hilfe den Fluch brechen.
„Es wird nicht so sein!“, sagte Aurel noch einmal und wartete darauf, dass Kiara wieder zu sich kam.
...
-
Cyrodiil, Kaiserstadt, Tiber-Septim-Hotel
Dunkelheit, Grauen, irres Gelächter. Schreie hallten - einem Echo gleich - wider, Aurel kämpfte mit Schatten, Kiara fiel, Malukhat irgendwo in tiefer Dunkelheit und doch gleichzeitig auch nicht. Hoffnungslosigkeit, Trauer, Wünsche nach Rache, Sehnsucht nach Frieden.
All das stürmte gleichzeitig auf Arwen ein und gab ihr das Gefühl, zu ersticken. Sie wollte schreien, aber kein Ton kam aus ihrer Kehle. Wild warf sie sich herum, wollte das Grauen abschütteln, welches sie gefangen hielt in ihrem Fieberschlaf. Etwas stimmte nicht. War so völlig verkehrt und verzerrt, dass es selbst ihren Schlaf, der doch ein Heilschlaf sein sollte, in einen grausigen Albtraum verwandelte. Endlich entrang sich ihrer Kehle ein wilder Schrei. Und sie fuhr hoch. Sah sich um. Nein, es war nicht eine Oblivion-Ebene, die sie gefangen hielt. Es war ein ganz normales Zimmer im Tiber Spetim-Hotel und freundlich schien die Abendsonne durchs Fenster. War es eine Vision gewesen, die sie heimgesucht hatte oder nur ein Fiebertraum? Ihr rasendes Herz beruhigte sich allmählich wieder und langsam erinnerte sie sich, was geschehen war. Arton tot, der Lich, der verdammte Lich. Dann war Malukhat aufgetaucht und später hatte er sie getragen. Offenbar hierher zurück in die Kaiserstadt. Die Wunden und der Blutverlust mussten schlimmer gewesen sein, als sie gedacht hatte. Wo waren die anderen? Bestimmt irgendwo etwas essen. Albträume waren schließlich genau das: Träume, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hatten. Arwen ließ sich wieder zurücksinken und schlief erneut ein. Diesmal war es ein ruhiger, heilsamer Schlaf, der von keinem Entsetzen mehr heimgesucht wurde.
-
Cyrodiil, Wildnis zwischen Weye und Chorrol; Weynon Priorei
Als schließlich auch der Nord seinen Kampf beendet und dem dem Banditen seine Rüstung abgenommen hatte, bemerkte das Dou jetzt erst den alten Mann der zu ihnen sagte:"Danke ihr beiden. Wenn ihr wollt könnt ihr jetzt auch mitfahren ohne euch zu verstecken." Eldor dachte über dieses Angebot nach."Hmm, wir haben dem Mann ja schließlich das Leben gerettet und angehnemer wäre es auch...Na gut, warum nicht?"
Er nickte dem Kaiserlichen zu und beschloss noch die Leichen zu durchsuchen, bevor sie losfuhren. Jedoch fand Eldor nichts besonderes, nur etwas Branntwein und einen stumpfen Dolch."Wertloses Zeug", dachte er und nahm nur die Pfeile des toten Schützen mit, wenigstens etwas was er gebrauchen konnte."Sind nicht die besten Pfeile aber sie werden ihren Dienst tun." Danach setzte er sich auf eine Ecke des Karrens und kurz darauf fuhren sie los.
Die weitere Fahrt verlief relativ ereignislos. Nur einmal mussten sie kurz anhalten.
Diese Gelegenheit nutzte Eldor um alchemie-taugliche Pflanzen zu sammeln."Herrje, das hätte ich fast vergessen....Diese alte Mann ist wirklich nett, aber was soll ich von dem Nord halten oder was hält er von mir? Aufgrund meiner Verhaltensweise würde ich an seiner Stelle auf Assassine oder etwas ähnliches tippen." Eldor's Gesichtsasudruck bei diesem Gedanken konnte man nicht als amüsiertes lächeln bezeichnen, fieses, halbböses, amüsiertes lächeln träfe es wohl eher.
Gegen Mittag erreichten sie die Weynon Priorei."So, weiter fahre ich nicht. Vielen Dank das ihr mich begleitet und mein Leben gerettet habt. Mögen euch die Götter hold sein." Mit diesen Worten verließ sie der Mann und das Duo stand jetzt etwas ratlos am Wegesrand."Wohin jetzt?", fragte Eldor den Nord.
-
Cyrodiil, Schrein v. Clavicus Vile
Sie flog, immer höher, immer leichter, direkt der Sonne entgegen. Sollte die Sonne sie nicht blenden? Ja gar verbrennen? Doch die Gedanken verflogen genau so schnell wie die Rauchfahne eines erlöschenden Feuers. Erlöschen? Ja......irgendwas war doch hier am erlöschen. Doch sie konnte auch diesen Gedanken nicht festhalten und er verschwand mit Ihrer Rüstung im Weiss der Wolken.
Befreit von dieser Last, lachte die Waldelfe glockenhell auf. Sie trug wieder die Kleidung Ihrer Jugend. Eine feste braune Lederhose, die für das rauhe Leben im Wald gefertigt war. Das gewebte, grüne Hemd deckte sich mit der Farbe des Waldes. Lederschuhe mit weichen, flexiblen Sohlen rundeten die Waldläufer Ausrüstung ab. Die langen Haare waren in einem festen Zopf geflochten, dieser fiel Ihr nun über den Rücken und strich Ihr beim schleichen über die Hüfte.Doch selbst das kunstvolle Flechtwerk Ihrer Mutter konnte diese eine hartnäckige Strähne nicht halten. Sie fiel Ihr wiedermal über die Augen, doch dies nahm Kiara nicht wahr. Sie glühte vor Eifer es dem geliebten Vater recht zu machen.
Die Luft flimmert.
Da steht Ihr Vater, grossgewachsen für einen Bosmer und gutaussehend: Heteiros. Er fordert sie zu etwas auf. Was war es doch gleich? Genau, sein Bogen. Die Hand mit dem Bogen streckt sich Ihr entgegen. Kein leichter Bogen für die Jagd, es ist der grosse Elfenbogen den Ihr Vater im Kampf benutzt. Wieviele Männer waren schon von seiner Hand gefallen? Wie konnte ein so sanftmütiger Mensch überhaupt zum Berserker werden? Vater?
Doch bevor sie überhaupt eine Antwort auf diese Frage finden kann, ist Ihr selbige schon wieder entschlüpft.
Aurel kannte die Antwort.
Aurel? Heteiros trat hinter sie und unterwies sie im Gebrauch des Bogens. Ich darf Ihn nicht enttäuschen. Und sie griff Pfeil um Pfeil, spannte die Sehne ohne letztlich den Schuss zu vollenden. Denn der Vater war nie zufrieden. Armmuskeln zittern, Finger schmerzen, Augen tränen, doch sie gibt nicht auf. Wieviele Tage vergingen, bis schliesslich alles stimmte? Danach ging es wie von selbst und der grosse Bogen sang sein Lied für sie, wenn sie Ihre Pfeile verschoss.
Die Luft flimmert.
Zuhause! Ihr Herz will bersten beim Anblick der einfachen Hütten die sich an einen Felshang schmiegen. Man kann es kaum ein Dorf nennen. Wohl eher eine Siedlung. Buchenquell. Die Hütte der Eltern liegt direkt am Hang. Der kleine Garten erstreckt sich nach vorne und Ihre Mutter richtet sich gerade auf und beschattet die Augen mit der Hand. Die andere hat sie erhoben und winkt Ihnen zu. Schwarze Erde fliegt in kleinen Klumpen durch die Luft und Kiara muss Lächeln. Ihre Mutter würde sie wohl ewig mit dem Geruch von frischer Erde und Kräutern verbinden.
Der Kleine Bruder schien sich eher für die Tiere des Gartens zu interessieren. Sein derzeitiges Studienobjekt, ein grosser, grünlich schimmernder Käfer, wurde aus seiner derzeitigen Zwangslage befreit nur um direkt eine neue Erfahrung zu machen. Nämlich die nähere Bekanntschaft mit dem Mund eines neugierigen Elfenjungens. Feryn hatte die Ablenkung genutzt und sich dieses begehrenswerte Objekt in den Mund geschoben. Sie nutze die folgende Aufregung um das Haus aufzusuchen. Da drinnen befanden sich Ihre ganz eigenen Schätze, Ihr Leben.
Leben.......
Leben? Sie wollte nicht weg. Verzweifelt versuchte sie in das Haus zu gelangen, doch etwas zog sie fort. Ein Gefühl in einen Strudel geraten zu sein, der sich schneller und schneller drehte.
Und plötzlich war alles wieder da: Rüstung, Schild seit wann besass sie einen Schild?, Gedanken und zuletzt......
..... Schmerzen.
Mit einem Schlag war die Erinnerung wieder da. Ein wild tobender Aurel, der Schild und dann ein Schlag. So wie Ihr Körper schmerzte, schien der Flug durch die Luft nicht nur Illusion gewesen zu sein. Und die Landung war wohl alles andere als sanft gewesen.
Neben Ihr ertönte das leise plätschern von Wasser und dann wurde ein angenehm kühles Tuch auf Ihre Stirn gelegt. Ohne die Augen zu öffnen fragte sie: “Dann ist es also vorbei?” Eigentlich war es mehr eine Feststellung als eine Frage. Die Waldelfe öffnete probehalber mal ein Auge. Zwei Aurel's lächelten sie an, während das Licht ihr grell in die Augen stach. Nicht gut..... also nochmal langsam von vorn. Eine Minute später öffnete sie wieder die Augen um festzustellen, dass diesmal nur ein Aurel an Ihrer Seite sass.
Vorsichtig setzte sie sich auf und lies sich von dem Bretonen auf die Beine helfen. Beiden war klar das sie nun keine weitere Zeit verlieren durften, diese Vision hatte Ihre Chance den Erzmagier lebend zu finden, beträchtlich verringert. Während Ihr Gefährte die Ausrüstung zusammen suchte, zum Glück war die Schaufel heil geblieben, stolperte die Bosmer zum Wasser herunter. Nachdem sie ein paar handvoll Wasser geschöpft hatte, fühlte sie sich wieder sicher auf den Beinen. Es war immer noch hell, aber die Sonne stand schon bedrohlich tief über den Baumwipfeln. Im Dunkeln würden sie das Grab nie finden.
Sie lächelte Aurel zu, mit einer Zuversicht die sie so nicht empfand. “Es kann nicht mehr weit sein. Gehn wir weiter.”
Tatsächlich befanden sie sich schon recht nah am Schrein. In der Kaiserstadt hatte Ihnen ein freundlicher Pilger den Weg beschrieben und Ihnen eine grobe Karte mitgegeben. Es war ein kleiner Wildwechsel eingezeichnet, so dass sie von südlicher Richtung an den Schrein kämen.
Tatsächlich war die Stelle gut zu erkennen, an der dieser Wildwechsel die Ringstrasse kreuzte. Mit einem erleichterten Seufzer schwenkte Kiara auf den kleinen ausgetretenen Pfad. Sie verlangsamten nun ihren Schritt. Zum einen war es unter den Bäumen dunkel und der unbefestigte Pfad wimmelte nur so von Stolperfallen. Zum anderen wussten sie nicht, ob das Grab des Erzmagiers verlassen war. Vieleicht hatte der Entführer damit gerechnet, dass jemand zur Rettung eilen würde.
Doch im Wald herrschte Stille. Absolute Stille. Die Waldelfe hielt inne und drehte sich zu dem Bretonen um. Am Schrein sollten immer ein paar Pilger sein, doch hier war eine Totenstille. Aurel verstand Ihren Blick und seine Hand legte sich schonmal auf den Schwertgriff. Vorsichtig schlichen sie zu der Steinstatue des Schreins. Kiara war nun ein ganzes Stück voraus und spähte vorsichtig durch die Büsche. Sie konnte sehen wie der ehemalige Legionär sich anspannte um Ihr zu Hilfe zu eilen, sollte dies nötig werden. Doch an dem kleinen Lagerfeuer döste nur ein einzelner Mann. Eine leere Flasche Bier lag in seiner Nähe und eine weitere Flasche, halbgeleert, ruhte in der schlaffen Hand. Der Kopf kippte zur Zeite und der Mann zuckte kurz zusammen. Schwankend stand er auf und verschwand im Schatten hinter dem Schrein. Schnell huschte die Waldelfe einen Busch weiter. Der Kerl erleichterte sich gerade lautstark an einem Baumstamm. Schon wollte er zu seinem Bier zurückkehren, doch sein Blick fiel auf einen Haufen frisch aufgeschütteter Erde. Kaum sichtbar, steckte ein dünnes Rohr in diesem Erdhaufen. Der Fremde neigte sein Ohr über das Rohr und lauschte. Dabei wäre er fast auf das frische Grab gefallen, doch er fing sich mit einer Hand ab und wollte sich schon wieder hochdrücken.
Die Bosmer war schneller. Der dicke Stein auf seinem Schädel, beförderte den Banditen endgültig auf den Boden. Er stemmte sich nochmal auf die Knie, bevor er bewustloss zusammenbrach. Hinter Ihr wurden die Bäusche lautstark beiseite geschoben.
“Er ist nur bewustloss, vieleicht kann er uns später ein paar Fragen beantworten.” Mit einem diebischen Grinsen schaute Kiara zu Aurel auf....
-
Cyrodiil, Schrein von Clavicus Vile
Aurel schaute Kiara an und grinste zurück.
„Also wirklich, einen Mann bei der Verrichtung seiner Notdurft niederzustrecken... Du solltest Dich schämen.“
Er wühlte in seinem Tornister, fand nach einigem Suchen das Seil, das er vor ihrem Abenteuer in der Ayleidenruine gekauft hatte, und fesselte den bewusstlosen Mann fachgerecht.
„So, der dürfte uns keine Probleme mehr bereiten. Nun aber rasch, wir müssen Malukhat da rausholen.“
Aurel packte die Schaufel und fing an, zu graben. Da die Erde noch recht locker war, ging dies relativ leicht vonstatten, aber dennoch lief ihm der Schweiß in Strömen unter dem Harnisch den Oberkörper hinunter.
Endlich, nach einer halben Stunde, traf die Schaufel auf Holz. Er hatte den Sarg erreicht, und vorsichtig trug Aurel die letzte Erde, die sich auf diesem befand, ab.
Mit Hilfe eines Dolches, welchen sie dem bewusstlosen Verbrecher abgenommen hatten, und einem kräftigen Ast, den Kiara ihm zugeworfen hatte, stemmte er mühsam den Sargdeckel auf, hoffend, dass der Erzmagier noch lebte... und dass er ihn nicht mittels Mund-zu-Mund-Beatmung wiederbeleben müsste.
Kiara entzündete eine Fackel und reichte sie Aurel hinab in das Grab.
Vorsichtig hob der Bretone die Fackel über den nun offenen Sarg und erschrak über das, was er da sah. Malukhat lag totenstill da, ungewöhnlich bleich für einen Dunmer. Seine Haut hatte die Farbe von Asche.
Aures Stimme klang etwas unsicher, als er, den Dunkelelfen sanft an der Schulter rüttelnd, vorsichtig fragte „Malukhat, lebt Ihr noch?“.
...
-
Cyrodiil, Clavcius Viles Schrein & ganz woanders
„Er schafft das“, sagte Malukhat. „Er ist zwar ein Soldat, aber er schafft das.“
„Du hast ihm auch einen guten Grund genannt, warum er sich zur Eile treiben sollte“, spöttelte Alexius. Von der freundschaftlichen Atmosphäre war nicht mehr viel übrig geblieben. Der Kaiserliche war ein schlechter Verlierer und Malukhat hatte ihm soeben eine harte und endgültige Niederlage beigebracht. Das heißt, er nahm an, dass er es gewesen war, der den Gedanken dieser Frau irgendwie in Aurels Geist formte, ohne es überhaupt zu merken. Immerhin ging es hier um seinen höchsteigenen hochrangigen Hintern.
„Ich glaube, du hast ihm schon gereicht“, erwiderte der Erzmagier und warf ein Bein über eine Lehne des Throns. „Mir reichst du schließlich auch. Du nervst.“
Alexius Varra blickte zu ihm auf. „Du nervst mich auch. Du und dein langes Leben, ihr zwei habt mich schon immer genervt, aber gewaltig. Du warst mit deinen bald hundert Jahren ein Jungspund, dessen beste Jahre gerade erst angefangen hatten. Dagegen war ich ein altersschwacher, alter Sack, der schon sehr bald an seiner eigenen Sabber ersticken würde.“
„Ach, da ist aber jemand neidisch“, schnaubte Malukhat. „Du liefst rum, tötetest Leute, wenn nur ihre Nasen dir nicht in den Kram passten –“
„Das tust du auch.“
„Lass mich ausreden. Du brachtest also all diese Leute um, nur weil du neidisch auf mich warst? Du bist noch bescheuerter, als ich dachte, Varra, ehrlich. Du bist wahnsinnig geworden und gestorben, bevor du deine (zugegeben geisteskranken) Ziele erreichen konntest, aber ich bin so alt, ich habe gar keine Ziele. Das Leben lohnt sich eigentlich gar nicht mehr.“
„Und trotzdem weigerst du dich zu sterben“, stellte Alexius mit hochgezogenen Augenbrauen fest. „Erkennst du denn Widersinn deiner eigenen Aussage oder muss ich nachhelfen?“
Malukhat zuckte die Achseln. „Reiner Selbsterhaltungstrieb.“
Alexius lachte hohl. „Du bist ein merkwürdiger Kerl, Malukhat, warst du schon immer. Du bist so verdreht, dass ich mit dem Müll, den du manchmal redest, leben kann.“
Der Erzmagier hielt es für unnötig, Varra auf seinen toten Zustand hinzuweisen, also ließ er es.
„Der Herr!“
Malukhat zuckte zusammen, als tausend Geisterstimmen diese beiden Worte laut hervor stießen. Ihre Stimmen klangen ängstlich, zweifelnd, ja, fast wie Kinder, die Angst hatten von ihrem Vater geprügelt zu werden. Leise wiederholten sie die Worte, sagten sie immer wieder auf wie ein Mantra, doch nicht mehr gleichzeitig sondern einzeln. Auf diese Weise kamen viele Laute unterschiedlicher Tonhöhe zustande, die in den hellhörigen Ohren des Dunmers wie das Kreischen einer Säge auf morschen Knochen klangen.
Varras Blick verdüsterte sich merklich. Er starrte auf einen am Boden liegenden Stein, als war er der Inbegriff alles Schlechten, all seiner Niederlagen und Fehler. Als wollte er ihn mit seinem Blick in tausend Stücke zerreißen. Aber, so wusste Malukhat, wenn er das wirklich gewollt hätte, dann wäre ihm das auch gelungen.
Die Stimmen wurden lauter und lauter; kreischend, jaulend, heulend. Für Malukhat war es eine einmalige Erfahrung zu sehen, wie über tausend seelisch und vormals auch körperlich verstümmelte Geister auf die Knie fielen, weinten und bettelten.
„Alexius!“, brüllte Malukhat und sein Ruf ging in dem Lärm unter. „Alexius! Was geschieht hier!“
Er war sich sicher, dass der Kaiserliche seine Worte durchaus verstanden hatte, hielt es aber allem Anschein nach nicht für nötig, eine Erklärung abzugeben.
„Varra, du –“
„– Arsch!“ Er griff nach vorne, bekam Metall zu fassen und zerrte es mit aller Kraft zu sich heran. „Was, beim Oblivion, denkst du dir eigentlich, du Dreckschwein?“
Erst jetzt spürte er, wie schwach sich seine Arme anfühlten, und ließ los. Er öffnete die Augen und sah das verdutzte Gesicht Aurels vor sich.
„Ging nicht an dich“, sagte er mit brüchiger Stimme und ließ sich in den Sarg zurücksinken. Er fühlte sich furchtbar. Ja, er meinte sogar, dass es ihm so furchtbar in seinem Leben noch gegangen war. Trotzdem viel ihm positiv auf, dass er sich nicht eingesaut hatte. Er wusste nun zwar nicht, was er als erstes tun sollte – Notdurft, essen, ausruhen, umziehen –, aber befand es für ein großes Plus, Notdurft an die Liste anhängen zu können.
Ich stinke wie eine ganze Guarherde, dachte er. Seine Glieder schmerzten, doch er verzog keine Miene, als Aurel ihm aus seinem Sarg heraushalf.
Als er nun neben seiner Grabstätte auf dem Boden saß, rieb er mit den Händen seine Schläfen. Die Schmerzen würde er überstehen. Er lebte.
Seine ersten Gedanken aber kreisten nicht um Aurel, Kiara oder die Krone. Sein gesamter väterlicher Beschützerinstinkt richtete sich auf Joplaya.
„Was ist mit Joplaya?“, fragte er also in der ersten Verwirrtheit. „Geht es ihr gut?“
Bevor jedoch irgendjemand zu einer Antwort ansetzen konnte, schüttelte Malukhat den Kopf und beantwortete sich die Frage selbst: „Ach, natürlich geht es ihr gut.“
Der Erzmagier blickte zu Aurel auf. „Na, nun gib’ er mir schon die Krone!“
Kiara kramte in ihrem Gepäck und reichte dem Dunmer das Ayleiden-Artefakt. Dieser nahm es in beide Händen und war sich sicher, es in seinem derzeitigen Zustand nicht mal zum Knacken bringen zu können. Zu seiner Überraschung ließ die Krone sich brechen wie ein morscher Ast. Schon hielt er beide Hälften in der Hand.
Aurel und Kiara sahen ihn erwartungsvoll an, während Alexius’ Lachen in seinem Hinterkopf explodierte. Es war ein freudloses, grimmiges und irres Lachen. Das gefiel dem Erzmagier überhaupt nicht.
Er erhob sich langsam und unter Schmerzen. „Clavicus’ Schrein, ja? Immerhin war er kreativ. Lasst uns jetzt nordöstlich in Richtung der Kaiserstadt gehen. Das heißt, nachdem ich mal für mächtige Erzmagier war.“
Aurel und Kiara sahen ihn noch immer an, als erwarteten sie, dass nach Zerbrechen der Krone noch mehr kam. Vielleicht die Geister, die schreiend und ächzend zum Vorschein kamen und gen Himmel schwebten. Zusätzlich ein rotes Licht, das die Krone umgibt. Oder ein gewaltiges Erdbeben! Alle möglichen Special Effects. Aber mehr als gar nichts.
„Es ist vorbei“, sagte Malukhat noch mal mit Nachdruck. „Die Krone ist kaputt, der Fluch ist gebrochen, die Seelen wo auch immer. Jetzt steht hier nicht so herum und bestückt die Luft mit Löchern. Ich will spätestens den kommenden Morgen wieder in der Kaiserstadt sein. Diese Teile hier“ – er hielt die Stücke der Krone in die Luft – „behalte übrigens ich.“
Er ignorierte seinen Schmerz und das würde er den ganzen Weg über tun. Er wusste, dass er es schaffen würde. Vielleicht auch, um sich selbst zu beweisen, dass er wahrhaftig noch am Leben war und dass selbst das Alter noch nicht derart weit fortgeschritten war. Er betastete seinen Schädel: Glatt. Schade.
Sie haben das Lachen nicht gehört, ging es ihm plötzlich durch den Kopf. Ein beunruhigender Gedanke.
-
"Wohin jetzt?", wurde Xerxes von dem Bosmer gefragt. Er wusste es nicht genau, aber zum Glück besaß er eine Karte von Cyrodiil die er auch dabei hatte. Er nahm seinen Rucksack heraus, holte die Karte hervor und schaute nach wo sie sich befanden. "Wir müssten uns hier befinden", sagte Xerxes und zeigte mit dem Finger auf die Kreuzung vor Chorrol, "Am besten gehen wir Richtung Chorrol, von dort aus folgen wir der Straße nach Westen bis zur geplünderten Mine. Dann gehen wir Richtung Süden und wir dürften bei der Windhöhle ankommen".
So folgten sie der Straße richtung Geplünderte Mine. Erst jetzt fiel Xerxes die Wunde an seinem Arm auf die ihm der Nord im Kampf verpasst hatte. Nun schmerzte die Wunde auch, allerdings wusste Xerxes dass Schmerz schneller vergeht wenn man nicht an ihn denkt. Außerdem kam auf dem Weg zur Geplünderten Mine kein Bandit oder Tier mehr das ihn noch mehr verwunden könnte vorbei. Zudem war auch alles ruhig. Man hörte den Wind nicht pfeifen, die Blätter nicht wehen und Xerxes und der Bosmer gaben keinen Ton von sich, obwohl Xerxes immernoch wissen wollte wer der Bosmer war. "Wenn ich es wissen müsste hätte er es sicherlich schon gesagt", dachte sich Xerxes, der nicht gerne nach etwas fragte was ihn eigentlich nichts anging, was er sich abgewöhnte als er rein zufällig einen bedrohlich aussehenden dunkel gekleideten Mann nach seiner Identität, seinem Beruf und ob er etwas für ihn zu tun hätte fragte, der Söldner anscheinend nicht sehr mochte. Oder der dachte dass die Stadtwachen jemanden auf ihn gehetzt hatten. Jedenfalls jemand der Xerxes umbringen wollte. Also fragte Xerxes auch nicht.
Als sie schließlich bei der Geplünderten Mine ankamen war Xerxes' Wunde beinahe geheilt und seine Worte unterbrachen die Stille. "Wir müssen jetzt nur noch nach Süden. Falls ihr noch unbedingt etwas braucht können wir erst einmal zurück nach Chorrol gehen. Ich jedenfalls brauche nichts mehr". Xerxes wartete auf die Antwort des Bosmers und suchte außerdem den Süden, den er auf ein Stück rechts von der Sonne schätzte, da es Mittag war als sie die Weynon Priorei erreichten.
-
Cyrodiil,Weynon Priorei;Geplünderte Mine; Windhöhle
Der Nord zeigte Eldor wo sie sich befanden und danach gingen sie bis zur Geplünderten Mine. Unterwegs war alles ruhig gewesen und Eldor hatte wieder das Gefühl beschlichen beobachtet zu werden." Ich werd die Vorahnung nicht los, dass wir noch eine Überraschung erleben werden."
Als sie die Mine erreicht hatten fragte der Nord ihn ob er noch etwas bräuchte.
"Nein, ich brauche nichts mehr", sagte er zu ihm und als dieser Süden ausgemacht hatte, gingen sie los.
Der Waldweg war nicht sehr gut, aber das störte zumindest Eldor nicht, er war es gewöhnt auf Waldboden zu gehen."Interessant, zwei Leute suchen eine Person um sie zu befragen und umzulegen."
Plötzlich verschwamm die Sicht und Eldor senkte den Kopf nach unten."Vergangenheit", war das letzte was er denken konnte denn von da an war er nicht mehr anwesend, vergaß alles um sich herum und schwelgte irgendwo in der Zeit von vor 37 Jahren herum.
Dunkelheit.
Eldor fand sich auf einem Schlachtfeld wieder, die Truppen standen in Reihen-Formation und warteten auf den Angriff des Gegeners oder auf den Befehl selbst loszustürmen. Aufgeregt stand er in der siebten Reihe und mit jeder Sekunde die verstrich wuchs seine Aufregung und seine Angst. Rechts neben ihm stand sein Vater und links seine ältere Schwester."Wann geht es los? Warum warten wir?"
" Wir warten auf den Angriff der Gegner, damit wir sie in eine Falle locken können. Sobald der Befehl für das hinlegen kommt wirfst du dich auf den Boden und wartest auf das Angriffssignal und während du wartest bist du Still..... Denke daran Schild einsetzten und im Richtigen Moment zuschlagen, nur so überlebst du. Zwar bietet deine Rüstung Schutz aber sie hält nicht alles aus", antwortete sein Vater, welcher mit einem silbernem Hammer bewaffnet war."Und habe keine Angst", sagte seine Schwester,"Töten kann jeder, es kommt nur auf die Art an."
"Danke", murmelte Eldor zurück und schluckte einen Schwall angst herunter.
Plötzlich ertönte das Signal und ein großer Teil der Armee legte sich auf den Boden.
Stille.
Kurz darauf hörte man Schreie und als Eldor den Kopf leicht anhob sah er die Gegner auf sich zu rennen. Pfeile flogen durch die Luft, Todesschreie, dann stürmten sie selbst los und Eldor lief seinem, wie er es sah, sicheren Tod entgegen, doch er irrte. An diesem Tag lernte er wie man im Kampf tötet, wie man überlebt.
Dunkelheit.
Eldor erwachte aus seiner Reise durch seine Vergangenheit. Er schaute sich um und fand das Gesicht des Nords auf dessen sich einer riesengroße Ahnungslosigkeit aufgrund des "Blackouts" von Eldor."Immer kommen diese Ereignisse wenn ich in irgendeiner Weise mit meiner Vergangheit konfrontiert werde, das ist seltsam..."
Sie erreichten kurz darauf die Windhöhle und am Eingang war ein Zettel festgenagelt, dessen Aufschrift Eldor schaudern ließ.
Kommt herein ihr beiden. Xerxes ich weiß warum du und dein Gefährte hier sind, aber ich sage euch es wird euch nicht gelingen.
Harald.
-
Cyrodiil, Schrein v. Clavicus Vile
Ungläubig starrte Kiara die zerbrochene Krone an, die Malukhat immernoch in seinen Händen hielt.
Das war alles?! Die Krone sollte lediglich zerbrochen werden? Doch letztlich war Ihr dies egal. Ebenso der bissige Kommentar des Erzmagiers, gewöhnte sie sich etwas so langsam an den Ton des Dunmers? Nein wohl eher nicht, wobei sie schon gern erfahren hätte, warum Malukhat die Reste der Krone behalten wollte. Sie wäre jedenfalls froh, sobald wie möglich einen grossen Abstand zwischen sich und dieses Ding zu schaffen.
So wie die Bruchstücke des Fluchträgers in Malukhats Tasche verschwanden, so schwand auch das beklommene Gefühl von Kiara. Sie war sich plötzlich sicher, dass Aurel befreit war und irgendwie schien es Ihr, als ob dies auf mehr zutraf als nur auf den Fluch. Sie konnte nicht anders als erleichtert aufzulachen und ihm die Arme um den Hals zu schlingen. Der Erzmagier kümmerte sich nicht um das Paar in seiner Nähe und so drückte Kiara dem Bretonen einen Kuss auf die Lippen. Ohne loszulassen wies sie mit einem Kopfnicken in die Richtung des gefesselten Banditen. “Vorbei. Es ist wirklich vorbei.Und was wird aus Ihm?”
-
Irgendwo im Wald
Nur wenig Licht schien durch das dichte Blätterdach der Waldlandschaft, in der sich Draven gerade befand. Über den Baumwipfeln konnte der Vampir Teile des größeren der beiden Monde Nirns erkennen, zum Teil hinter Wolken verborgen. Vor einigen Nächten hatte der Bretone sowas wie Abenteuerlust verspürt und sich aufgemacht in die Weiten Cyrodiils. Er war eigentlich keine spontane Person und Abenteuerlust war eine seltene Empfindung für ihn, zumindest seit seiner Verwandlung. Er hatte sich selbst darüber gewundert, aber gleich reagiert, bevor ihn seine üblichen Depressionen wieder einholen konnten. Er wusste, dass Malukhat auch so ein paar Nächte ohne ihn auskommen konnte, immerhin war er ein mächtiger Kämpfer und Erzmagier Vvardenfells, auch wenn ihm Draven niemals Komplimente in dieser Hinsicht machen würde.
Tagsüber hatte er sich meist in Höhlen verborgen, um den brennenden Sonnenstrahlen aus dem Wege zu gehen, während er Nachts eine Menge Abenteuer erlebt hatte. Nein, hatte er eigentlich nicht, die ganze Sache war ein relativer Reinfall gewesen, nur ein wenig Sightseeing, sonst war nichts aufregendes passiert. Wenigstens genug Nahrung hatte er finden können, irgendwie schien Bandit eine sehr lohnende Berufung in der Hauptprovinz Tamriels zu sein, jetzt waren es halt ein paar weniger. Der letzte lauerte ihm am Wegesrand auf und wollte ihm für die Durchreise 100 Goldstücke abnehmen. Als der ehemalige Erzmagister daraufhin seine Vampirzähne zeigte, veränderte sich das Gesicht des Khajiten schlagartig von Selbstsicherheit zu Angst und er ließ seinen schweren Kriegshammer sinken. Eine offene Einladung, auf einen Kampf verzichten zu wollen, auch wenn es als solche wohl nicht geplant gewesen war. Dennoch war es für Draven ein Kampf gewesen, sich mit den Zähnen durch das Fell zu arbeiten und ihm wurde mal wieder bewusst, warum er Rothwardonen, Bretonen, Kaiserliche, Nord und Elfen aller Art bevorzugte. Argonenhaut war etwas schwerer zu durchbeißen und Khajit waren einfach nur behaart, aber in der Not frisst der Teufel Katzen oder so ähnlich.
Das Geheule einiger weit entfernter Wölfe durchbrach die üblichen Geräusche der Nacht, als Draven in einiger Entfernung ein Lagerfeuer erkennen konnte. Er war zwar nicht durstig, aber neugierig. Und falls sich daraus doch ein kleiner Snack ergeben sollte, dann wäre er eigentlich auch nicht unglücklich. Beim Näherkommen sah er eine Person auf einem umgestürzten Baumstamm sitzen, das Feuer spiegelte sich etwas im Brustpanzer der anscheinend frisch polierten Stahlrüstung. “Sieht nach Dosenfutter aus...“ Vorsichtig schlich der Vampir sich näher, die Person war ein Kaiserlicher mittleren Alters und hatte beide Augen geschlossen. Als Draven ein paar Schritte hinter ihm war, dachte er noch kurz darüber nach, ob der Kaiserliche schlief oder nicht, dann jedoch wanderte sein Blick automatisch zur Halsschlagader. Plötzlich und für Draven ganz unerwartet stand der Kaiserliche auf, fuhr herum und hielt ihm ein handgroßes silbernes Kreuz entgegen. „Weiche von mir, Kreatur der Nacht!“, sagte er dabei und versuchte mit der anderen Hand, sein Schwert aus der Scheide zu ziehen, was ihm jedoch nicht gelang. Trotzdem war der Bretone erschrocken, denn er war erkannt und hatte damit in dieser Form sicher nicht gerechnet. Als nächstes musterte ihn sein Gegenüber erstmal, nachdem fast seine volle Aufmerksamkeit vorher nur seinem Schwert gegolten hatte und ließ die Hand mit dem Kreuz wieder sinken.
„Oh, verzeiht mir. Ich hatte gerade meditiert und ein Geräusch gehört. Dort hinten befindet sich eine Vampirhöhle, deshalb hielt ich euch für einen dieser Blutsauger. Mögt ihr mir ein wenig Gesellschaft leisten, Wanderer?“
Draven bekam zunächst kein Wort heraus, die Situation war einfach zu viel für ihn.
„Habt keine Angst und verzeiht mir, dass ich euch so erschreckt habe.“
„... Nun gut“, antwortete der Bretone zögerlich, während er sich fragte, warum er überhaupt zustimmte und nicht einfach verschwand. Es war wohl die Neugier in Verbindung mit der merkwürdigen Situation, was ihn am Weggehen hinderte.
Der Kaiserliche hatte sich wieder auf seinen Baumstamm gesetzt, während Draven ihm gegenüber am Lagerfeuer Platz nahm, beim Sprechen immer darauf achtend, dass seine Zähne nicht deutlich zum Vorschein kamen. Im Laufe der letzten Zeit hatte er dieses Verhalten immer weiter perfektioniert, seien es nun seine Mundbewegungen an sich oder auch das gelegentliche beiläufig wirkende Wegdrehen des Kopfes beim Sprechen. Auch kamen ihm die Dunkelheit der Nacht und die recht tief ins Gesicht gezogene Kapuze seiner Robe dabei etwas entgegen. Der Kaiserliche stellte sich ihm als Artorius Hellius vor, er hatte mittellanges dunkelbraunes Haar und Dravens Meinung nach treudoof wirkende blaue Augen. Er sah schon recht imposant aus in seiner glänzenden Rüstung, aber Draven war sich sicher, im Zweifelsfalle aufgrund seiner leichten Rüstung unter der schwarzen Robe sehr schnell aus der Reichweite des anderen verschwinden zu können. Vielleicht war dies einfach sein persönliches Abenteuer, was er in den Nächten zuvor vermisst hatte, deshalb blieb er einige Zeit lang.
Nachdem ihm Artorius ein Stück Brot angeboten hatte, auf dem er zum Schein etwas herumkaute, richtete Draven das Wort an ihn.
„Sagt mal, wieso bin ich Eurer Meinung nach keiner dieser Blutsauger, immerhin laufe ich Nachts durch den Wald und komme an Euer Lager... Meine Neugierde hätte mir zum Verhängnis werden können, wenn Ihr ein wenig heißblütiger wärt.“
„Ganz einfach,“ antwortete Artorius, während er ein Stück seines Brotes schluckte, „Ihr habt nicht auf mein silbernes Kreuz reagiert.“
Seit wann reagieren Vampire auf Silberkreuze?! Der hat wohl zu viele Schundromane gelesen. Als nächstes erzählt er mir sicher noch von Knoblauch...
„Außerdem ist das in eurer Hand Knoblauchbrot, ein Vampir wäre vermutlich daran erstickt.“
Innerlich schlug Draven sich mit der Hand gegen die Stirn, schaffte es aber, diesen Reflex äußerlich zu unterdrücken. Währenddessen sprach der Kaiserliche weiter.
„Eure Robe sah für mich übrigens wie die eines Druiden aus, seid Ihr einer?“
„Nein, da muss ich Euch enttäuschen, ich bin nur ein Wanderer, der ursprünglich aus Morrowind kommt“, antwortete der Bretone, während er sich mit dem Zeigefinger im Mund herumstocherte. Die andere Hand verdeckte die ganze Tat scheinbar aus Höflichkeit, wobei der wahre Grund dafür mal wieder das Verdecken der spitzen Eckzähne war.
„Habt ihr etwas zwischen den Zähnen?“, fragte Artorius besorgt klingend.
Ja, aber du brauchst mir nicht zu helfen, das schaffe ich alleine...
„Ja.“
„Knoblauchbrot?“
„Nein, wohl eher Katzenhaare.“, antwortete der Vampir und schob schnell weitere Worte nach.
„Ich habe halt Haustiere und die Haare liegen einfach überall rum... Egal...“
Dann war er fertig und unterdrückte den Zwang, seinen ‚Fang’ stolz dem anderen zu präsentieren, wie es wohl eines Malukhats würdig gewesen wäre. Stattdessen sprach er weiter:
„Aber zu Euch, was macht ihr hier mitten in der Nacht im Wald? Was ist Eure Berufung?“
Hellius schmatzte kurz und schluckte ein weiteres Stück Knoblauchbrot, bevor er zu einer Antwort ansetzte:
„Ich bin ein Kämpfer des Lichts, um genau zu sein: Vampirjäger.“
Draven starrte Artorius mit weit aufgerissenen Augen an und fragte sich, ob er lachen oder den anderen bemitleiden sollte.
„Und morgen früh nehme ich mir diese Vampirhöhle dort drüber vor, um sie zu reinigen von den Kreaturen der Finsternis. Mein Glaube wird mich leiten.“
Ja, direkt ins Verderben... Vielleicht sollte ich dich aussaugen, dann habe ich selbst wenigstens etwas davon. Sterben wirst du sowieso. Schade eigentlich, du bist nett, hilfsbereit und scheinbar furchtbar naiv...
„Hey“, setzte der Bretone an, nachdem er über Aussaugen oder nicht Aussaugen nachgedacht hatte, „ich habe ein wenig Kampferfahrung, ich würde Euch gerne helfen. Ein weiterer Schwertarm wird Euch doch sicher nicht schaden, oder? So kann ich mich auch für Eure Gastfreundschaft bedanken.“
Draven konnte ihn nicht blindlings ins Verderben laufen lassen, alles in ihm sträubte sich dagegen. Er musste einfach mitgehen, wenn Artorius Hellius überhaupt eine Überlebenschance haben sollte.
„Aber nein, das könnte ich niemals verlangen.“
Dann geh halt sterben, Blödmann... Na gut, einen Versuch noch.
„Bitte überlegt es Euch gut, mit Vampiren ist nicht zu spaßen. Ich habe da auch einige Erfahrungen machen müssen in den letzten Jahren. Ich wäre Euch gewiss eine Hilfe und bin gewillt, Euch zu begleiten.“
Pause. Man konnte sehen, wie es hinter der Stirn des Kaiserlichen arbeitete und er die ganze Sache abzuwägen schien. Fehlte nur noch Rauch aus den Ohren, der jedoch ausblieb. Draven konnte sich schon denken, dass Artorius nur ungern Hilfe annahm und erst Recht niemand anderen in Gefahr bringen wollte.
„Nun gut“, antwortete der jedoch nach seiner Denkpause. „Ihr habt Erfahrungen mit diesen Dämonen und ich kann bestimmt Hilfe brauchen, um ehrlich zu sein. Versprecht mir aber, dass ihr hinter mir bleibt, ich habe nämlich kein zweites Kreuz dabei.“
„Versprochen“, antwortete Draven mit einem Augenrollen, dass durch die tief ins Gesicht gezogene Kapuze verborgen wurde.
Das kann ja heiter werden...
-
Cyrodiil, Anvil
Die Reise von Skingrad nach Anvil verlief ereignislos. Keine Banditen, keine Monster, kein übertretender Fluss, keine Gerölllawine - einfach nichts, dass Karrods Gesundheit in irgendeiner Weise hätte beeinträchtigen können. Ein gemütlicher Spaziergang, um mal richtig auszuspannen. Das dachte der Bretone zumindest.
Kaum waren sie bei der etwas ausserhalb Anvils gelegenen, sehr noblen Wohnstätte des Artefaktsammlers angelangt, schien es schon wieder Probleme en masse zu geben. Erstens waren da keine Wächter vor dem Haus. Zweitens waren dann doch Wächter da, im Haus, nur leider waren die allesamt ziemlich tot. Und dann führte auch noch eine Blutspur aus dem Haus hinaus in die Wildnis. Selbst ein Nord der drei Fässer Bier intus hatte, hätte es fertiggebracht, diese Puzzle-Teile zusammenzufügen: Es sah nach einem Haufen Ärger aus. Einem riesengrossen Haufen Ärger.
Karrod überlegte sich, ob er nicht einfach kehrtmachen und der Stadtwache die Arbeit überlassen sollte. Ihm wurde das alles zu bunt. Er fühlte sich zwar ausgeruht, aber sein Bedürfnis nach Heldentaten war vorerst immer noch gestillt. Sollte doch mal jemand anders für Recht und Ordnung sorgen!
Schliesslich tat er es natürlich doch nicht (Ich bin einfach zu anständig!) und zusammen verfolgten die drei Krieger die Blutspur bis zu einer Höhle. Die Banditen dort, die offensichtlich den Sammler entführt hatten, hatten immerhin den Anstand, vor der Türe zu warten - eine feuchte, dunkle Höhle voller Ungeziefer war das letzte, das Karrod jetzt gebrauchen konnte!
Anfangs waren es noch vier Banditen, doch einem wurde plötzlich von einem fünften Verbrecher in den Kopf geschossen (Wo kommt der denn plötzlich her? Karrod war langsam überfordert), dann stellte sich heraus, dass es doch kein Bandit war und dass er mit dem Sammler floh. Das bedeutete: Sie waren jetzt zu sechst, drei gegen drei. Schön, mal keiner Übermacht gegenüber zu stehen.
Drakos teilte ihm einen Rothwardonen zu.
Sein Gegner trug einen Stahlharnisch, einen gläsernen Schild und ein Langschwert. Pah, dieses Banditenpack hatte keinen Sinn für Ästhetik. Überhaupt, wer kam schon auf die Idee, leichte Rüstung mit schwerer Rüstung zu kombinieren?
"Hör mal zu, du Knilch", sagte Karrod, der jetzt irgendwie gemein sein wollte, "wenn dein Schwertkampf so ausgeprägt wie dein Sinn für Ästhetik ist, dann haust du jetzt besser ab, sonst -" Ach, er war zu müde für so was. Den Gegner vor dem Kampf zu verhöhnen machte zwar Spass, aber irgendwie war die ganze Situation ein solches Brimborium nicht wert. Kurz Schädel einschlagen und dann hatte sich das, dann konnte er in die Stadt ein Bier trinken gehen.
Leider kämpfte der Rothwardone nicht ganz so amateurhaft, wie Karrod sich das gewünscht hatte. Da er in seinem Stahlharnisch aber ziemlich unbeweglich war, was man von Karrod in seiner Glas-Rüstung, oder besser, in dem, was von ihr übrig war, nicht behaupten konnte, gewann er schnell die Überhand. Er drängte seinen Gegner mit einer schnellen Abfolge von leichten Schlägen auf seinen Schild zurück, bis dieser schliesslich über eine Wurzel stolperte und ihm sein Schwert aus den Fingern glitt. "Und jetzt troll dich, Halunke! Wenn du mir noch einmal über den Weg laufst, mach' ich Eintopf aus dir!"
Feige, wie Banditen nun mal waren und angesichts der Tatsache, dass er dem Bretonen wohl tatsächlich nicht das Wasser hätte reichen können, rannte er ihn den Wald davon.
Erledigt. Karrod drehte sich zu seinen Gefährten um, mit denen er anschliessend ein ernstes Wörtchen reden musste - einer von ihnen drei schien den Ärger nämlich förmlich anzuziehen...
-
Cyrodiil, Windhöhle
Der Bosmer sagte dass er nichts mehr bräuche und folgte ihm wieder ruhig. Ruhiger als sonst, anscheinend war er in Gedanken verloren und auch Xerxes dachte nun nach. Was Harald sich wohl wieder ausgedacht hatte um ihn zu überraschen? Entweder würde er direkt vor der Tür der Höhle stehen oder mit einer Armee von Söldnern auflauern oder die letzte Möglichkeit, sie einzusperren wenn sie die Höhle betreten würden. Xerxes starrte den Bosmer immer noch an, mit einem Gesichtsausdruck als würde er nicht wissen was der Bosmer machte. Darauf erreichten sie allerdings schon die Windhöhle an deren Tür eine Nachricht von Harald hängte:
Kommt herein ihr beiden. Xerxes ich weiß warum du und dein Gefährte hier sind, aber ich sage euch es wird euch nicht gelingen.
Harald.
"Harald, wie wir ihn kennen und lieben", murmelte Xerxes als er die Tür zur Windhöhle öffnete. Allerdings wusste er nicht viel vom unbemerkten Eindringen, denn er öffnete die Tür so schnell und unvorsichtig das man ein lautes Knarren hörte. Xerxes konnte sich denken was der Bosmer dachte, der aber nichts sagte. Xerxes wusste zwar wie man schleicht, allerdings hielt er es für nicht nötig, weil man in schwerer Rüstung nicht schleichen konnte. Zudem war die Höhle leer, zumindest in Xerxes Sichtradius. Also ging er weiter in die Höhle die nur ein wenig vom Tageslicht erhellt wurde, der Bosmer folgte ihm. Plötzlich hörte er wei ein Seil riss. "In Deckung!" rief Xerxes als ein Morgenstern von der Decke herunterkrachte.
-
Cyrodiil, orangene Straße
Irgendwann im Laufe der Tages war J'Shivrizza im Gebüsch verschwunden, nur um in ihrer gewohnten Robe wieder zu erscheinen. Die Brille in der Hand blickte sie gen Norden, wo irgendwo Bruma liegen mußte. Den ungleichen Wanderern stand noch ein ziemlicher Aufstieg bevor. Und was sah die Khajiit dort oben? Schnee. Zwar fiel keiner, dafür war die Landschaft dennoch grell und weiß, zumindest für ihre empfindlichen Augen.
"In der Wüste gab es Sand, der auch so aussah." murmelte J'Shivrizza. Sie war sich nicht klar, ob die Goldstange sie hörte - und irgendwie war es ihr auch egal. Der Elf lehnte an einem Birkenstamm, bis zum Kinn zugedeckt, die Augen geschlossen. Ob er schlief? Zumindest hatte er ein Geräusch von sich gegeben, als sie zu sprechen angefangen hatte.
"Tagsüber sticht er in den Augen, schon wenn man ihn sieht - und erst recht, wenn Wind ihn umherwirbelt. Nachts macht er alles unter sich gleich. Konturen verschwinden, Dörfer werden wie Kakteen begraben. Und keine Tatzenspur bleibt. Aber dieser Schnee ist anders. So ... kalt."
Die Khajiit setzte ihre Brille auf. Durch die Wolken hatte sie es bisher geradeso ohne ausgehalten, aber nun in der Mittagssonne gewann das Licht an Stärke, stach in ihren Augen. Und mit der Brille wurde ihre Welt schlagartig dunkler, und der Schnee verschwand aus ihrer Sicht.
"Ist es in Bruma immer so? Kalt. Naß. Weiß. Eine Wüste in anderem Gewand?" fragte sie mehr den Himmel als sonst jemanden. "J'Shiv vermißt die Kaiserstadt, oh ja. Der See! Dünen aus Wasser! Und die Wärme. Sonne, die auf Dächer fällt. Ein Kamin am Abend. Wie können Spitz- und Rundohren ohne Fell überhaupt in dieser Wüste bestehen?"
Gegenüber des Rastplatzes, auf der anderen Seite der orangenen Straße befand sich ein Zaun als Schutz vor dem Abhang. Wer auch immer ihn gezimmert haben mochte, die letzten Jahre war er ziemlich heruntergekommen. Flechte überwucherten das Holz, Würmer hatten die Ecken angenagt, und die Maserung war von Wind und Wetter ganz fahl geworden. J'Shivrizza stützte sich darauf ab, ließ ihren Blick zur Kaiserstadt schweifen, deren Turm zu den Wolken heraufzuragen schien. Rundherum der See Rumare, wie eine riesige graue Pfütze um die Stadt.
"Warum leben Fell-Lose in der Schneewüste, wo sie das Land dort unten haben?" fragte sich die Khajiit. "J'Shiv versteht es nicht."
Mit der rechten Pfote hob sie einen Stein auf. Ihre Handschuhe hatte sie noch nicht übergezogen, also fiel ihr Blick auf das Fell. Ein Anblick, den die Khajiit nicht mochte. Ein helles beige, durchsetzt von einem blauen Teint, mehr weiß als braun. Keine guten Farben für die Wüste und die Sonne über Elsweyr, hatte J'Shivrizza am eigenen Leib erlebt. Zum Glück wußten die meisten Menschen und Mer zu wenig über Khajiit, um sich darüber zu wundern.
Mit aller Kraft schleuderte sie den Stein hinab, und in der Luft wurde er zu weißem Sand, den der Wind gen Kaiserstadt forttrug.
"Nun gut, auf in die Schneewüstenstadt!" maunzte J'Shivrizza. Soweit ihre Augen sie nicht trogen, müßten sie Bruma vor der nächsten Rast erreichen können. Wenn sich das Spitzohr irgendwann noch vor dem nächsten Abend aufraffen würde.
-
Cyrodiil, orangene Straße
Elendil versucht zu schlafen, was aber erfolgreich von der Khajiit verhindert wurde, welche sich über Schnee beklagte, Schnee mit Sand verglich und sich darüber beklagte, dass sie die Kaiserstadt vermisste. Nun ja, letzteres war schließlich ihr eigenes Verschulden, weswegen der Altmer auch nicht das geringste Mitleid verspürte. Höchstens mit sich selbst, weil das jammernde Gemaunze ihn vom verdienten Schlaf abhielt. "Irgendjemand sollte mal einen dauerhaften Stille-Zauber erfinden", dachte er entnervt, während das Gemaunze weiter ging. Frauen sind alle gleich, egal ob es sich um Khajiit-Frauen oder andere handelt. Plapper, plapper, plapper, ging ihm durch den Kopf. Anstatt dass die verdammte Katze dankbar war, dass er ihr den Tag mit dem grellsten Licht ersparen wollte, jammerte sie hier rum. Dabei war ihm durchaus klar, dass es sich bei J'Shivrizza um eine Albino handelte. Aber Dankbarkeit zu erwarten, war wohl zu viel verlangt. Weiber!, fauchte er in Gedanken. Dann gelang es ihm endlich einzuschlafen.
Erst als die Abenddämmerung übers Land fiel, wurde Elendil wieder wach. Noch leicht benommen, setzte er sich auf und sah sich nach der Khajiit um. Während er aufstand, sich streckte, wurde sein Geist langsam klarer und er meinte nur: "Wir können weiter gehen". Zwar hätte er verdammt gern einen Tee gehabt und etwas zum Essen, aber woher nehmen. Also musste es so gehen. Wenn die Khajiit heißen Tee zaubern könnte, dann wäre sie wenigsens zu etwas nutze, aber das würde wohl nur ein Wunsch bleiben.
-
Cyrodiil, orangene Straße
Natürlich gab das Spitzohr keinen Mucks von sich. Natürlich stand die Goldstange erst auf, als längst der Abend dämmerte. Und natürlich maunzte er dann nur einen Satz und marschierte los. Hatte J'Shivrizza etwas anderes erwartet? Irgendwie nicht.
Unterwegs kamen sie an einem Bach vorbei, der durch ein Tunnelchen unter der Straße hindurchfloß. Aus ihren Taschen kramte die Khajiit einen Tonbecher, von dem sie nicht mehr so richtig wußte, woher er stammte. Sie füllte etwas Wasser herein, kramte braunes und weißes Pulver aus ihrem Gepäck und rührte es hinein. Mit beiden Pfoten umfaßte sie den Becher, stellte sich einen Stein unter der Wüstensonne vor, und schließlich kochte das Wasser.
Kaum hatte sie die süße Mischung getrunken, wirkte die Welt schon ganz anders. Schmetterlinge zogen Schweife aus Sternchen hinter sich her. Blätter brachen das Licht wie Smaragde, funkelten in der Abendsonne. Das Licht der Dämmerung wurde zu einem roten Strom aus Staub, der sich über die Bergflanken ergoß. Die Khajiit streckte sich, drehte sich auf der Straße.
"Göttlich!" murmelte sie, packte den Tonbecher wieder weg. Leider ging ihr Vorrat mehr und mehr zur Neige, und in Cyrodiil gab es die Köstlichkeiten aus Elsweyr einfach nicht. Sie rieb sich die Augen unter der Brille, gähnte, und trottete weiter. Das dürfte eine lange Nacht werden. Immerhin war am Horizont schon Bruma zu sehen. Und aus den Wolken fielen kleine Sterne, wie glühende Regentropfen. Für einen Moment spürte J'Shivrizza so etwas wie Glück. Dann bemerkte sie den Blick des Elfen. "Kein Skooma." maunzte sie. "Definitiv kein Skooma. Nur ein Wüstentrunk aus Elsweyr. J'Shivrizza will nicht wieder irgendwelche Tränke bekommen, um weiterhin von Skooma die Tatzen zu lassen. Magiergilden sind sonderbar."
-
War Elendil zuerst sehr misstrauisch als er sha, wie J'Shivrizza irgendetwas Seltsames trank, was sie offenbar auch noch glücklich machte, so beruhigte er sich halbwegs, sobald er hörte, dass es kein Skooma sei. Denn eine Skooma-Süchtige hätte er garantiert nicht weiter mit sich rumgeschleppt. Doch dann stutzte er und blieb ruckartig stehen.
"J'Shivrizza will nicht wieder irgendwelche Tränke bekommen, um weiterhin von Skooma die Tatzen zu lassen. Magiergilden sind sonderbar.", hatte die Khajiit gesagt. Was sollte das heißen? Der Hochelf drehte sich abrupt auf dem Absatz an und starrte J'Shivrizza an. "Was meint Ihr damit?", wollte er wissen. "Ihr wollt doch nicht behaupten, dass Ihr in einer Magiergilde mal Skooma-süchtig gemacht worden seid, oder?"
-
Cyrodiil, orangene Straße
War die Goldstange nicht auch Mitglied irgendeiner Gilde? Oder hatte das J'Shivrizza nur geträumt? Sie war sich nicht mehr sicher. So oder so wußte er nicht, woran Magiergilden im Land forschten. Sie seufzte.
"Am Ende des großen Flusses suchte der Alchimist nach Mitteln gegen Skoomasucht." erzählte die Khajiit. "Er glaubte, in J'Shiv Probiererin der gräßlichen Tränke gefunden zu haben. Hält J'Shiv für einen Erfolg, weil J'Shiv nie mehr Skooma anrührte. Aber J'Shiv hat auch vorher nie Skooma angerührt. Warum Splitter aus Tatzen ziehen, wo kein Splitter ist? Magiergilden sind seltsam!"
Die Khajiit schüttelte den Kopf.
-
Cyrodiil, orangene Straße
"WAAAS?" Elendil schrie dieses eine Wort fast vor Fassungslosigkeit. Seit wann wurden derartig zweifelhafte Versuche in den Magiergilden gemacht? Und seit wann machte man sie dann noch mit jemand, der überhaupt nicht von so einer Sucht betroffen war. Das brachte doch keinerlei Ergebnis. War wissenschaftlich gesehen sogar absolut zwecklos. Und ethisch gesehen nur mit einem Wort zu bezeichnen: verbrecherisch.
Der Altmer war zwar aus Bequemlichkeitsgründen Angehöriger der Magiergilde Cyrodiils, aber hatte sich niemals um irgendeinen Aufstieg bemüht. Er war hochrangig in Summerset gewesen. Sehr hochrangig und es war ihm hier in Cyrodiil nutzlos vorgekommen, sich noch einmal beweisen zu wolllen oder sollen. Es interessierte ihn nicht mehr und er war überhaupt nur der verbilligten Preise bei Zaubern und der höheren Preise, die er erzielte, wenn er seine Tränke und Salben verkaufte, Mitglied der hiesigen Gilde geworden. Und hatte sich insofern um nichts weiter gekümmert. Allerdings hatte er etliches von Erzmagister Traven gehört und konnte sich kaum vorstellen, dass dieser solche Praktiken, wie sie offenbar jetzt hier üblich waren, gutheißen würde. Und wieso hatte die Khajiit brav alles geschluckt, was man ihr hinhielt? Hatte sie das Wort "Nein" noch nie gehört oder ausgesprochen?
All diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf und dann sprach er sie auch aus. Und nachdem er all seine wilden empörten Gedanken auch mündlich vor J'Shivrizza ausgesprochen hatte, stellte er nur noch eine Frage: "Wie heißt der Kerl, der das getan hat?"
Denn den Sohn eines wilden Kagouti und einer Spinnendaedra würde er sich - bei Akatosh - vorknöpfen.
-
Cyrodiil, orangene Straße
"Stadt am Ende des Flusses. Alchemist. Magiergilde." antwortete J'Shivrizza und seufzte. Sie war während Elendils Tirade ein paar Schritte zurückgewichen. "Es waren nebelige Zeiten. Gerade aus der Wüste, der Kopf noch dicht vor Sonne, gebrannter Haut unter dem Fell, Sand und einer Reise, die J'Shivs Gedächtnis entschwindet. Tage brauchte J'Shiv, um zu merken, sie war nicht länger in Elsweyr. Das große Wasser gab den Hinweis. Und die vielen Leute ohne Fell. Hm. J'Shiv glaubt, der Alchemist hatte Fell. Kannte sich aber nicht mit den Traditionen und Gebräuchen Elsweyrs aus. Hielt alles für Skooma, was kein Skooma war. Zuviel Sonne."
Die Khajiit ließ den Kopf hängen. "J'Shiv nicht sicher, was damals alles war. Was J'Shiv tat. Warum J'Shiv was tat. Magiergilde war nett zu J'Shiv. Aber ihr wurde es jeden Morgen und Abend übel von den Tränken. Und Moskitos in der Luft, permanent. Kein schöner Ort. Dorthin will J'Shiv nicht zurück, oh nein."
-
Cyrodiil, orangene Straße
Während Elendil die Erklärungen J'Shivrizzas verarbeitete, dachte er gleichzeitig fieberhaft nach. "Stadt am Ende des Flusses" Leyawiin vielleicht? Oder Bravil? Großes Wasser ließ auf Bravil schließen, Stadt am Ende des Flusses eher auf Leyawiin. Vielleicht war der verwirrten sonnengeschädigten Khajiit, die aus Elsweyr gekommen war, alles wie "großes" Wasser erschienen. Und zweifellos hatte dieser verdammte verantwortungslose Alchemist ihren Zustand ausgenutzt, obwohl auch ihm klar gewesen sein musste, dass es sich bei J'Shivrizza um eine Albino handelte und ihr Zustand auf die Sonne zurückuführen gewesen war. Doch vermutlich war ihm das egal gewesen und er hatte noch eine "gelehrte" Abhandlung darüber geschrieben, wie er eine "Skooma"-Süchtige heilte. Und sich im "Ruhm" gebadet. Den Kerl würde er - Elendil - buchstäblich heimsuchen. Würde er ihn in Bravil nicht finden, dann gings eben weiter nach Leyawiin. Das sagte er J'Shivrizza auch. "Ich werde nicht zulassen, dass mit der Wissenschaft Schindluder getrieben und wehrlose Leute als "Versuchsguars" benutzt werden", donnerte er empört. "Wenn ich mit dem fertig bin, kann er bestenfalls im Flohzirkus auftreten", fügte er zähneknirschend hinzu.
"Aber erstmal gehts nach Bruma. Essen, schlafen, warmes Zeug zum Anziehen", fügte er dann noch hinzu. Und marschierte los, noch immer zutiefst empört. Er konnte es der Khajiit nicht mal mehr verdenken, dass sie von Magiergilden nichts hilt und keinesfalls in eine zurück wollte. Obwohl nicht alle Gilden so waren und dieser miese Alchemist eher die Ausnahme. Aber natürlich: gebranntes Kind scheut das Feuer und gewaschene Katze das Wasser. Und wer hätte schon Lust, sich unter Umständen ein weiteres Mal missbrauchen und ausnutzen zu lassen.
-
Cyrodiil, silberne Straße
Ein Problem war die Kultur der Khajiit. Ganz besonders in Elsweyr. Außenstehende verstanden sie nicht. Seien es Khajiit, die in anderen Provinzen aufgewachsen waren, oder erst recht Menschen oder Elfen. J'Shivrizza brummte nur und nickte. Zur Rolle, welche Mondzucker in ihrer Gesellschaft einnahm, wollte sie nichts sagen - Mondzucker war normal. Skooma hingegen? Damit lief einem schneller die Intelligenz zu den Ohren heraus, als man die Namen der Zwillingsgötter maunzen konnte. Oft ein Grund für Verwechslung. Und sicherlich Ursache dafür, daß Mondzucker nirgendswo zu bekommen war. Nur das Gift Skooma. Von dem J'Shivrizza die Finger ließ. Das Leben war unfair. Immerhin brauchte sie in diesem Land kein Mondzucker, um die Sonne ertragen zu können. Und sie hatte ihre Brille.
Irgendwann im Laufe des Aufstiegs überschritten sie eine Grenze. Vorher war die Vegetation nur öde gewesen, jetzt war sie unter weißem Sand aus Wasser bedeckt. Mondlicht brach durch die Wolken, spiegelte sich im Schnee. J'Shivrizza gähnte, fuhr mit einer Pfote durch den Schnee. Und zitterte. Er war noch kälter, als sie ihn in Erinnerung hatte.
Die Mauern einer Stadt wuchsen vor ihnen aus dem Boden. Rauch stieg über den Mauern hinauf, Wachen in gelben Rüstungen patroullierten vor den Toren. Die Khajiit zog es vor, einen Schritt langsamer zu gehen, um Elendil vortreten zu lassen. Und sich hinter ihm zu verstecken.
"Bruma?" fragte sie.
-
Cyrodiil, Bruma
"Ja, Bruma", bestätigte Elendil, während er sich zugleich wunderte, warum J'Shivrizza sich hinter ihm versteckte. Hier war sie doch offenbar noch nie gewesen und konnte insofern auch nicht den Zorn der Bürger oder Wachen auf sich gezogen haben. Was sich sicherlich bald ändern würde, wie der Altmer befürchtete.
"Was fürchtet Ihr", fragte er deshalb. "Hier gibt es keine Bosmer, von denen Ihr meint, dass sie andere Leute fressen. Und selbst wenn: bei dem Zuckerkonsum von Euch würdet Ihr Euch bestenfalls als kandierte Khajiit eignen und das wäre selbst für einen Bosmer eine zu haarige Angelegenheit". Er grinste vor sich hin und durchschritt das Tor. Die Blicke, welche die Wachen J'Shivrizza zuwarfen, entgingen ihm keinesfalls. Es war direkt Mitleid und die sonst so stoischen Wachen sahen aus, als würden sie der Khajiit am liebsten ein paar Goldstücke zuwerfen. Kein Wunder bei dem Umhang, den sie schon wieder trug. Rasch bugsierte er J'Shivrizza vor sein Haus, dessen magische Fallen er sorgfältig wieder entschärfte, um bald darauf in die Wärme und Behaglichkeit seines Hauses einzutreten. Als erstes entzündete er den Kamin wieder, dessen lustig prasselnde Flammen schnell für wirklich angenehme Temperaturen sorgten. Dann sah er kurz J'Shvrizza an: "Wartet hier".
Er eilte wieder nach draußen und rasch nach oben zu seinem bevorzugten Laden. Bevorzugt deshalb, da der Besitzer ebenfalls ein Altmer war. Hier kaufte er erstmal einen größeren Sack Zucker, etliche Früchte und einen warhmen gefütteren Umhang in schwarz sowie einen leichteren in weiß. Beide mit den entsprechenden Kapuzen versehen. Dann fiel sein Blick noch auf ein blaues Samtkleid, von dem er annahm, dass es die von der Khajiit benötigte Größe hatte. Auch dieses erstand er.
Beladen mit seinen Einkäufen betrat er kurz darauf wieder sein Haus und stellte zuerst Zucker und Früchte auf den Tisch. "Hier", meinte er kurz angebunden. "Bevor Ihr noch zu einem Klappergestell von Khajiit werdet". Dann reichte er J'Shivrizza die beiden Umhänge samt Kapuzen sowie das blaue Samtkleid. "Ich hoffe, es passt alles", knurrte er vor sich hin und begann dann damit, endlich heißen Tee zu kochen.
-
Cyrodiil, Windhöhle
Der Nord öffnete die Tür laut und ging hinein."Der hat wohl auch noch nichts von Schleichen gehört. Mich würde es wundern wenn jetzt nich sämtliche Banditen in der Höhle bescheid wüssten." Sie traten ein und wiedererwarten stand kein Räuber da, es war auch keiner am kommen. Da seine Augen sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt hatten, ging Eldor blind hinein.
Plötzlich riss irgendwo ein Seil und irgendetwas fiel von der Decke."In Deckung!" schrie der Nord und Eldor kam der Bitte nach, indem er sich rasch zur Seite warf. Ein dumpfes Geräusch signaliserte das das Ding, was immer es auch war, am Boden lag und Eldor atmete erleichtert auf."War ganz schön knapp...Keine Angenehme Vorstellung unter dem Ding zu liegen", dachte er und wollte schon aufstehen als plötzlich ein seltsames Geräusch erklang."Was ist das schon wieder?", dachte er und sofort spürte er keinen Boden mehr unter den Füßen und fiel in eine bodenlose schwärze."Ich bring diesen Harald um, ich bring ihn um!", war das letzte was Eldor denken konnte, bevor ihm schwarz vor Augen wurde.
Als er wieder zu sich kam lag er irgendwo auf einem Stein."Ziemlich harte Landung. Wo bin ich überhaupt?" Eldor hatte sich wohl keine Verletzung zu gezogen, als er aber das erblickte was unter ihm war, viel ihm die Kinnlade herunter."Ach du sch.... nein."
Der Anblick welcher diese Reaktion hervorrief war ein Meer aus Stacheln und irgendwo gan in der Ferne war eine Tür."So langsam denke ich, das Sheograth in fast jedem Abenteur seine Finger im Spiel hat."
Eldor setzte sich hin und dachte darüber nach, wie es jetzt weiter gehen sollte.
-
Cyrodiil, Windhöhle
Als er in Deckung rief begab sich auch Xerxes in Deckung, eine Sekunde vor dem Morgenstern der gerade noch so seine Handschuhe schliff. "Puh, das war knapp", dachte Xerxes als er plötzlich keinen Bosmer mehr sah sondern ein Loch im Boden. "Ich hätte den Bosmer lieber warnen sollen. Harald hat eine Vorliebe für besondere Fallen und Tricks". Xerxes brach alleine auf, diesmal allerdings wachsamer, denn der Morgenstern hatte ihn darauf aufmerksam gemacht das Harald doch nicht so berechenbar ist wie er dachte. Und die Aufmerksamkeit machte sich auch schnell belohnt, als er eine Druckplatte erspähte die anscheinend noch einen Morgenstern fliegen ließ. Xerxes schnappte sich einen Stein und wollte ihn gerade auf die Druckplatte werfen, da kam ein Söldner in leichter Fellrüstung vorbei mit einem eisernen Kurzschwert in der Hand. "Na du bist aber leichte Beute", dachte Xerxes. Der Söldner wollte sich gerade links an der Druckplatte vorbei schleichen und als er das tat warf Xerxes den Stein auf die Druckplatte. Der Söldner konnte nicht schnell genug reagieren und der Morgenstern raste von der Decke herunter genau gegen den Söldner der schon fast tot war. Xerxes ließ ihn nicht lange leiden und stach ihn mit dem Schwert direkt ins Herz. "Wie ist denn der hierher gekommen?", überlegte Xerxes, "Am besten gehe ich noch einmal zurück zum ersten Morgenstern". Was er dort sah war nichts gutes. Der Morgenstern hatte ein anderes Seil durchtrennt was dem Bosmer den Boden unter den Füßen stahl. Diese Falle hatte auch ein Seil betätigt was wohl dort wo sich der Söldner befand etwas ausgelöst hatte. Xerxes musste sofort nachschauen ob es bei der anderen Falle auch so einen Auslöser gegeben hat.
"Verdammt!", murmelte Xerxes, denn er sah ein durchtrenntes Seil, "Dann wird der nächste wohl nicht lange auf sich warten lassen. Harald ist ja mal wieder eine Menge eingefallen". Und wie Xerxes gedacht hatte kam der nächste Söldner, der nur einen Eisernen Brustharnisch und einen stählernen Dolch bei sich trug, um die Ecke. "Ach, das wird ja leichter als gedacht". Der Söldner duckte sich und versuchte dabei auf Xerxes Beine zu schlagen. Was ihm gelang, allerdings auf Grund Xerxes' eiserner Beinschienen nichts zurückließ. Allerdings taumelte Xerxes ein wenig, was dem Söldner die nächste Gelegenheit zum Angriff auf Xerxes' Beine ließ. Xerxes taumelte wieder und der Söldner schlug immer weiter auf Xerxes Beine, bis Xerxes schließlich umfiel. "Der denkt wohl wenn ich auf dem Boden liege bin ich ein leichteres Ziel", flüsterte Xerxes sich selbst zu, denn er erhob sein Schwert schon und setzte es zum Angriff an. Als er aus heiterem Himmel Feuer aus den Fingerspitzen des Söldners kommen sah. Reflexartig hob Xerxes das Schild, mit dem er den Feuerball abwehren konnte. "Verflucht, ein Kampfmagier", sagte Xerxes leise. Und so schnell Xerxes sein Schwert zum erneuten Angriff ansetzte schlug der Kampfmagier auch wieder mit seinem Dolch auf das Schwert von Xerxes. Jedoch konnte Xerxes den Kampfmagier mit einem simplen Trick besiegen. Er hob sein Schild, so dass es aussah als würde er versuchen die Angriffe abzuwehren und als der Kampfmagier versuchte das Schild zu umgehen schlug Xerxes dem Kampfmagier mit dem Schild so stark er konnte ins Gesicht. Der Kampfmagier war nun aus dem Konzept gebracht und vor Schmerz hielt er sich die blutende Nase die anscheinend gebrochen war. Diesen Moment nutzte Xerxes und schlug dem Kampfmagier wieder ins Gesicht, allerdings mit dem Schwert. Er schlug zu bis der Kampfmagier kampfunfähig war und stach dem Kampfmagier ins Herz. "Puh, das wäre erstmal geschafft", seufzte Xerxes und setzte sich kurzzeitig auf einen Stein in der Höhle
-
Cyrdoiil, Windhöhle; Windtunnel
Nach einiger Zeit, kam Eldor ein rettender Gedanke."Ich habe doch irgendwo da ein Seil....wo ist es nur?....na...ah da ist es ja." Er nahm das Seil und blickte sich um. Nach einger Zeit des Suchens fand er eine geeignte Stelle und band es daran fest."Wird schon schief gehen." Eldor besah sich nocheinmal den Ort, wo er Landen würde, wenn etwas passieren würde und sprang mit Anlauf von dem Vorsprung.
Der Schwung war sehr groß und Eldor hoffte das er einen Vorsprung erreichen könnte. Als das Seil seinen weitesten Punkt erreicht hatte schwang es zurück und er musste sich sehr gut festhalten, sonst hätte es Bosmer am Spieß gegeben. Viele Versuche scheiterten und als das Seil fast zum stillstand kam riss ein Teil ein und Eldor machte einen kurzen Flug abwärts.”Oh, das ist gar nicht gut. Wenn das Seil noch einmal einreißt bin ich erledigt.” Fieberhaft und mit wachsender Panik, versuchte er einen Weg aus dieser unangenehmen Situation heraus zu finden.
Eldor sah nur einen kleinen Vorsprung etwas unterhalb von ihm und genau in diesem Moment riss das Seil.
Immer schneller fiel er zu Boden und hielt seine Hände, im Richtigen Moment, nach vorne ausgestreckt und sie bekamen Fels zu fassen. Gegen den plötzlichen Stopp protestierten seine Arme schmerzhaft und er fluchte.
Einige schmerzhafte Sekunden später zog er sich hoch und fand sich vor einem kleinen Eingang wieder.”Wohin der wohl führt?” Neugierig begab er sich in den Tunnel, die Arme taten ihm zwar immer noch weh, jedoch wurde es immer besser.
Der Tunnel war dunkel und Eldor stieß sich mehrmals den Kopf. Kurz darauf hörte er Wasser rauschen.”Wasser?, hier?” Verwundert über diese Entdeckung, ging er weiter und fand bald einen kleinen Bach.”Am besten ich folge dem Lauf des Baches, dann finde ich bestimmt etwas”, dachte Eldor und setzte seinen Weg fort.”Dieser Harald scheint eine Vorliebe für Fallen zu haben, ich sollte vorsichtig sein. Wer weiß in was ich sonst noch herein lau....woah!” Gerade in diesem Augenblick schoss eine große Menge Wasser von hinten heran und riss Eldor mit sich. Mit den Armen rudernd und verzweifelt bemüht Luft zu holen, trieb er schneller als geplant den Bach, oder viel mehr tobenden Fluss, hinunter.
Einige Zeit später ging es plötzlich bergab und Eldor bekam eine Felskante zu fassen, welche er auch festhielt.”Was war das?”, rief er laut aus und erschrak als er plötzlich Stimmen hörte, fremde Stimmen.”Hoffentlich hat mich niemand gehört, sonst bin ich erledigt.”
Eldor nahm Schritte wahr und sie kamen langsam auf ihn zu.”Was war das bloß, Harald? Ich meinte eine Stimme gehört zu haben.”
“Ach, da hast du dich geirrt. Wenn es eine Person geschafft haben sollte, bis hier her zukommen, dann wird sie mit dem Wasser in einen See gespült, welcher voller Schlachterfische ist”, antwortete Harald. “Ich schaue lieber noch einmal nach, man kann ja nie wissen.”
Die Schritte wurden lauter und in Eldor wahr ein Empfindungsfeuerwerk der üblen Art zu gange. Seine Arme und Finger protestierten gegen diese etwas ungewohnte Anstrengung, Panik machte sich in im breit, viele Eindrücke gingen ihm jetzt durch den Kopf und sein Puls, samt Adrenalinspiegel, verdoppelte sich. Immer lauter hallten die Schritte in seinem Kopf wieder, er stand kurz vor dem Punkt wo er entweder losgeschrieen, losgelassen oder den Mann umgelegt hätte.”Ganz ruhig, beruhige dich, denke daran was du gelernt hast....”
Plötzlich kam ein Schwall Wasser von oben und Eldor konnte sich nur mit Mühe festhalten, dabei hielt er die Augen geschlossen. Minuten lang wartete er, mucksmäuschen Still und lauschte.
Nach einer Ewigkeit hörte er folgendes:”Es ist keiner da, ich habe mich wohl doch getäuscht, erzähl weiter.”
Erleichtert atmete Eldor auf und zog sich ganz vorsichtig hoch. Er erblickte nur einen dunklen Gang, welcher von dem Schimmer einiger Kerzen erleuchtet wurden, die wiederum links am Ende des Tunnels standen. Als sich seine Gedanken wieder geordnet hatten, schlich Eldor langsam näher blieb dabei aber im Schatten. Plötzlich entdeckte er eine kleine Ausbuchtung in der Decke und zog sich dort hoch.”Also Harald, dann erzähl mal”, dachte Eldor und er wurde nicht enttäuscht.
“Das ist interessant, höchst interessant”......................
-
Cyrodiil, Wald
Nachdem Malukhat sich notdürftig seiner Notdurft entledigt hatte, wandte er seine Aufmerksamkeit einem gefesselten Dunkelelfen zu, der sich wie eine verletzte Raupe auf dem Boden krümmte. Da Kiara und Aurel mit sich selbst beschäftigt schienen, setzte der Erzmagier sich zu dem Mann auf den Boden und tätschelte väterlich dessen Kopf.
„Ganz schön miese Arbeitsbedingungen für Banditen heutzutage, nicht wahr?“
Der Bandit dankte ihm seine Bemerkung mit ein paar unverständlichen Worten, die gewiss nicht höflich waren.
Malukhat hielt sich kurz die Nase zu und pfiff durch die Zähne. Was für eine Fahne! Kein Wunder, dass aus dem Mund dieses Mannes kein ordentliches Wort kam. Der hatte mehr Alkohol intus als das durchschnittliche Bierfass.
„Sag’ mal, hast du hier vor ein paar Tagen jemanden graben sehen?“, fragte der Erzmagier im Plauderton. Er wusste, dass sein eigener Sohn ’Vergrab’ das Stöckchen’ mit ihm gespielt hatte, aber die Gesamtanzahl der Teilnehmer musste höher ausfallen. Sein Sohn hatte ihn abgelenkt, ein anderer ihm auf den Kopf geschlagen. Daved war kräftig, aber das waren Malukhat und sein Körperbau auch. Alleine hätte er ihn niemals bis hierher schleppen können. Mindestens zwei Personen waren beteiligt und Malukhat hielt es für sein gutes Recht, herauszufinden, wer ihm alles ans Leben wollte.
Der Bandit lallte eine Antwort und Malukhat rollte mit den Augen.
„Gib’ dir ein bisschen mehr Mühe, in Ordnung?“, sagte er. „Ich steh’ nicht so auf Banditen, musst du wissen, obwohl ich mal selbst einer war. Es könnte durchaus passieren, dass mein Fuß ausversehen auf dem Gesicht ausrutscht. Wenn du also nicht wissen willst, wie vorgekautes Essen aus dem Mund deiner Freunde schmeckt, solltest du ganz schnell wieder nüchtern werden.“
Malukhat lag ausgestreckt auf dem Boden, während sein Körper sein Bestes unternahm, ihn am Aufstehen zu hindern. Er kam sich vor wie eine auf den Rücken gefallene Schlammkrabbe, mit Ausnahme davon, dass er sich nicht drehte und wie wild mit den Beinen zappelte. Wenn er aber den kleinen Stein unter seinem Rücken und die lange Liste der Schmerzen, die ihn erst in diese Situation gebracht hatte, ignorierte, war ihm sogar fast gemütlich.
Ein kleiner Vogel hüpfte auf seinen Bauch und ließ sich zu einem halbherzigen Zwitscherversuch verleiten, bevor der Erzmagier ihn mit einem kurzen Zucken des Arms verscheuchte. Die Geier würden ihm noch früh genug einen Kurzbesuch abstatten.
Vage erinnerte er sich des Blicks, den Kiara Aurel zugeworfen hatte, und augenblicklich zerdrückte ein Gefühl seinen Magen, das unter dem Begriff Übelkeit einzuordnen war. Der ehemalige Soldat war ein wirrer Kleingeist und Malukhat war sicher, hätte Alexius ihn besser kennen gelernt, er hätte aufgehört, den Dunmer als verdreht zu bezeichnen. Aurel nämlich, der immer so rechtschaffen und mit einer Körperhaltung auftrat, die ’Vertrau mir’ schrie, mochte sehr gut darin sein, sich selbst zu belügen, doch das Unterbewusstsein kocht sein eigenes Süppchen. Irgendetwas stimmte mit dem Bretonen nicht. Er erinnerte Malukhat stark an eine Ayleidenfalle: Man musste nur die richtigen Knöpfe drücken. Die Aktionen dieser Knöpfe hatten mit Moral nicht viel am Hut, eher schien es eine anerzogene Grundsteinstellung zu sein, die Aurel sich so lange eingeredet hatte, bis er selbst daran glaubte.
Joplaya war – im übertragenen Sinne natürlich – einer solcher Knöpfe. Weil sie Malukhats Tochter war, wollte Aurel den Erzmagier nicht töten. Wenn der Bretone Malukhat allerdings kannte und hasste, wieso nahm er dann Rücksicht auf dessen Tochter? Und mehr noch: Wenn Aurel annahm, der Dunmer war ein schlechter Mann, wie weit konnte der Weg zur Schlussfolgerung ’Schlechter Vater’ sein? Im Grunde genommen hatte Aurel Joplaya einem Mann ausgeliefert, dem niemand – aber auch wirklich niemand – gute Vaterschaft zuerkannte. Das hatte der frühere Legionär mit Sicherheit nicht bedacht. Das war ein Schnellschuss gewesen, und für die schien er prädestiniert zu sein. Stahlkleid mit Überdruck.
Ulkiger Typ.
Unwichtiger Typ.
Malukhat hatte sich kurz nach einem wenig erfolgreichen Gespräch mit dem dunmerischen Banditen aus dem Staub gemacht, ohne Kiara oder Aurel davon zu erzählen. Es war vollkommen unnötig, sich weiterhin in ihrer Nähe aufzuhalten, und in gewisser Weise waren der Bretone und er jetzt quitt. Kein Grund, plötzlich einen auf Freundschaft zu machen. In diesem einen, schwachen Moment aber wünschte der Erzmagier, er hätte mit dem Abschied bis zur Kaiserstadt gewartet.
Malukhat hatte den Fluch von Aurel genommen, eine kostenlose Eskorte zum Tiber-Septim-Hotel hätte also drin sein müssen, ohne dass sich der Dunmer in irgendeiner Weise Schulden gemacht hätte. Stattdessen hatte er mit den Schultern gezuckt und war davon gehumpelt. Reife Leistung. Hoffentlich würde niemals jemand herausfinden, wie es ihn letztlich erwischt hat.
„Draven, du Mistvampir“, brummte er vor sich hin. Wenn Draven da gewesen wäre, hätten sich sämtliche Beteiligte dieses Dilemma sparen und sich ein paar schöne Abende machen können. Aber nein, wenn man ihn brauchte, war er nicht da. Und wenn er da war, nahm er sich viel Zeit für unterlassene Hilfeleistung.
-
Cyrodiil, Chorrol
Gedankenverloren betrachtet die Bretonin das hölzerne Stadttor.
Wann wurde diese Stadt wohl erbaut? Welches Holz haben sie für das Tor verwendet? Heimisches? Sie verwarf diesen Gedanken wieder.
Viel zu dunkel für das hiesige Gehölz, wohl eher aus einer der südlichen Provinzen. Ihr Blick wanderte weiter zu dem geschnitzten Wappen. Es war kunstvoll bemalt worden. Blauer Untergrund mit einem weiss gehaltenen Baum. Scheinbar ging es den hiesigen Grafschaften gut. Doch das Reich war kurz vorm Kippen, der Kaiser ermordet und das Land unter der Verwaltung von Kanzler Ocato. Noch wirkte die Gegend ruhig, aber Naasira nahm sich vor, Cyrodiil zu verlassen bevor hier ein Krieg um die Herrschaft ausbrach. Sie war keine Kriegerin und die Aussicht darauf, in einem vom Krieg zerrütteten Land umherzuziehen, war für sie nicht verlockend. Obwohl sie dort mit Ihren Fähigkeiten in der Wiederherstellung bestimmt gern gesehen wäre. Doch für sie gab es durchaus andere Möglichkeiten Geld zu verdienen und Dank der Weitsicht Ihres Lehrmeisters hatte sie dies eigentlich nicht wirklich nötig.
Ein leises Räuspern in unmittelbarer Nähe machte Ihr bewusst, dass sie immernoch vor dem Stadttor stand und es anstarrte. Der Wachmann hielt sie mittlerweile bestimmt für dumm oder gar verrückt. Die ehemalige Priesterin war sich sehr wohl bewusst darüber, wie sie auf andere Leute wirken musste. Die einfache, robuste Kleidung stand im krassen Gegensatz zu der langen Robe die sie trug. In einem Rot das fast schon wieder schwarz wirkte, wanden sich rabenschwarze Ranken. Es war wirklich nicht empfehlenswert ihr zu dicht zu folgen. Es soll schon Leute gegeben haben, denen von dem ständigen wechsel der schwarzen Ranken schlecht geworden ist. Es wollte sich einfach kein festes Muster zeigen und letztlich wirkte diese Robe wohl genauso wirr, wie Ihre Besitzerin. Auch der Wachmann hatte wohl einen Moment zu lange auf die Robe gestarrt, er wirkte jedenfall etwas blass um die Nase. Zu guter letzt konnte Naasira der Versuchung nicht widerstehen. Sie schenkte Ihm ein Grinsen, was ohne Zweifel die Waagschale von dumm zu verrückt verschob. Für einen Moment schienen die dunklen Augen fast Schwarz. Und bevor der Wachmann sich von dieser Begegnung erholen konnte, verschwand sie durch das Stadttor.
Na das hast du ja mal wieder Klasse hinbekommen. Wahrscheinlich sucht bereits in einer Stunde die gesammte Wachmannschaft nach einer Irren.
Aufmerksam musterte die Bretonin ihre Umgebung. Sie war direkt auf einem Platz gelandet. In der Mitte thronte ein Brunnen mit Statue. Noch im Schatten des grossen Torbogens verstaute sie die auffällige Robe. Bevor sie die Tasche wieder verschloss, zog sie noch ein breites, dunkelgrünes Stoffband aus der Tasche. Im klaren Brunnenwasser sah Ihr das Gesicht einer jungen Frau entgegen. Ein Dreckstreifen zog sich über die eine Wange und Ihre Haare hatten mal wieder jedem Bändigungsversuch getrotzt und standen wild in alle Richtungen ab. Einer der vielen Spatzen hier am Brunnen, warf einen begehrlichen Blick auf dieses so anheimelnd wirkende Eigenheim. Naasira jagte Ihn mit ein paar spritzern Wasser weg, bevor dieses vorwitzige Tier auf dumme Gedanken kam. Sie schnitt Ihrem eigenen Spiegelbild eine Grimasse und machte sich daran Ihre Haare mit Hilfe des Wasser, zumindestens kurzfristig, in geordnete Bahnen zu lenken. Das breite Stoffband erledigte danach den Rest und sorgte dafür, dass die getrockneten Haare nicht schon wieder auf Erkundungstour gingen.
Nachdem sie der Meinung war, dass Ihr Erscheinungsbild passabel sei, machte sie sich auf den Weg in eine Herberge. Sie wurde bereits nach ein paar Schritten fündig. Das “Eiche und Krummstab” machte einen soliden Eindruck und die Leute die nun in das Haus strömten, waren allesamt gut gekleidet und gepflegt. Der Gastraum war gross und freundlich eingerichtet. Eine Treppe führte auf eine Ballustrade im oberen Stockwerk und Naasira war von dem Anblick so faziniert, dass sie erst bemerkte das sie den Eingang blockierte, als ein grosser Nord sie einfach beiseite schob. Mit einem leisen Knurren, weil sie gestört worden war, machte die Bretonin sich zu der Theke auf. Die Wirtin wirkte gereizt, denn es war Mittagszeit und somit herrschte Hochbetrieb. Ein paar Goldmünzen auf dem Tisch und die Aussicht auf einen gut zahlenden Gast, hoben Ihre Laune recht schnell. Talasma zeigte Ihr persönlich das Zimmer und sobald auch das letzte Haar vom Khajitschwanz über die Schwelle war, schloss sie schnell die Tür. Wenige Minuten später stand das bestellte Essen auf dem einfachen Schreibpult in Ihrem Zimmer. Während des Essens studierte die ehemalige Priesterin Ihre Aufzeichnungen. Der Teller war schon lange leer und die Sonne verschwand bereits hinter den Hausdächern, doch Naasira hielt immernoch die Gabel in der Hand. Die Wirtin erschien und räumte den Teller weg. Sie ignorierte den iritierten Blick der Bretonin auf die Gabel in der Hand als sie Ihr diese abnahm. Genauso ignorierte sie den sanften Lichtschein, der von der merkwürdigen Frau am Pult ausging. Es war dunkel geworden und jeder normale Mensch hätte wohl einfach die Kerze auf dem Tisch entzündet.
Doch die merkwürdige Frau hatte den Blick Ihrer Wirtin gar nicht wahrgenommen. Genausowenig wie die Tatsache, dass es draussen bereits stockdunkel war. Und auch den Lichtzauber, der von Ihr selber ausging, nahm sie nicht wahr..............
Die Geschichte wird im Gruppenthread "Der Vampir und die Priesterin" fortgesetzt.
-
Braviler Südstrasse
Der Bosmerische Räuber ging langsamen Schrittes auf Melian zu. In seinem breitem, groben Gesicht spiegelte sich eine wiederwärtige Begierde, die voll und ganz dem Waldelfenmädel galt. Abscheu überkam Dareyn bei dem Gedanken, was so eine...Kreatur dem Mädchen anhaben wolle und so nahm er die Beine in die Hand um nach einem schnellen Sprint mit seiner Waffe vernichtenden Hiebes das Mädchen aus der Gefahrensituation zu erretten. Ein dumpfes Geräusch, dass dem Spalten einer Melone glich, später sackte der Bosmer zusammen; und offenbar auch die Nerven der Elfe, denn diese ergriff Schlagartig die Flucht.
"War wohl alles etwas zuviel für Sie" dachte sich der Dunmer.
Ein pochender, unterdrückter Schmerz meldete sich die Gedanken des Dunmer an die Bosmer verschlingend und errinerte ihn an die Banditen und, sehr zu seinem Leidwesen, den Argonier dessen Gesellschaft er noch immer mehr als Unfreiwillig teilte. Die Aschgraue Hand wanderte langsam zu der blutenden Linken Wange, wo ein leichtes Aufblitzen der Wunde Dareyn signalisierte, dass er einen Heiler, oder zumindest fähigen Alchemisten aufsuchen sollte.
Im Norden lag eine herunter gekommen wirkende Stadt der Cyrodiiler, im Osten Argonien und im Westen Elsweyr, dass Khajitland. Noch immer trug er seine Ordinatorenrüstung, was einen Moment des Unmutes auf das dunmerische Gesicht zwang. Er musste dringend etwas Neues finden und was noch wichtiger war, seine neue Existenz aufbauen. Gab es hier nicht so etwas wie eine Arena? Einen Gedanken war es wert, doch irgendwo im Nirgendwo nach einer Arena zu suchen erschien ihm nicht sehr Weise.
Die eine Hand seine Wange reibend, dabei gelegendlich murrende Geräusche von sich gebend erkannte er erst spät diesen gigantischen weißen Turm der sich am Horizont auftat. Seit der Wiedervereinigung schnappte Dareyn auf Vivecs Strassen zwar allerlei Gerüchte, Tratsch und derlei Geschnattere auf, aber an so einen Turm errinerte er sich einfach nicht. Aber er war anziehend, sehr sogar und so Erwog er es, sich in diese Richtung zu Begeben, wäre da nicht die Echse und dese verdammte Rüstung. Als sähe es nicht schon verdächtig genug, dass ein Sieben Fuß großer Dunmer verletzt, mit einem Blutverschmiertem Streitkolben und einer seltsamen Rüstung umherzog, Nein das musste auch noch ein zwielichter Echsenmensch dabei sein.
Grossartig murmelte Dareyn und blickte zu Hashan.
Und nun? Wollt ihr das Mädchen verfolgen?
-
Cyrodiil, Windhöhle
Xerxes stand auf und ging weiter dem Gang entlang. "Was mich wohl weiter hier erwartet", dachte Xerxes während er an eine Tür kam die in einen gemütlichen Raum führte, anscheinend der Wohnraum der Söldner und zugleich eine Waffenkammer. Denn Xerxes sah Betten und Waffenregale, alle möglichen Waffentypen des Materials Eisen und da Xerxes wieder an den Profit dachte öffnete er die Truhen.
Mit wenig Erfolg. Den Sold bewahrten die Söldner wohl an einem sicheren Ort auf, da er aus den Truhen nur 10 Gold gewinnen konnte. "Immerhin etwas", murmelte Xerxes in einem leicht verärgertem Tonfall, weil er noch nicht einmal ein besseres Schwert als sein momentanes fand.
Er ging wieder aus dem Raum heraus und ging weiter, wobei er sichtlich erstaunt war dass er auf mehreren Metern Weg noch keine Falle zu Gesicht bekommen hatte. Bis jetzt jedenfalls, denn er sah nun zwei Bretter die über einem schier endlos tiefen Abgrund lagen. "Hoffentlich brechen die Dinger nicht", flüsterte Xerxes sich zu als er den ersten Fuß auf ein Holzbrett stellte. Er ging Schritt für Schritt auf den Brettern und als er hörte, dass ein Brett gerade begann zu brechen versuchte er so schnell wie möglich auf die andere Seite der Schlucht zu springen.
Vergebens, denn er war nicht gelenkig genug in seiner eisernen Rüstung. Reflexartig hob er seine Hände und, wie er es gehofft hatte, konnte er das Seil des Alarmauslösers in die Hände bekommen. Xerxes hing in der Luft und hörte wie sich Schritte näherten. Er schwang sich so gut er konnte nach vorne, in der Hoffnung einen Absatz zu finden auf dem man ihn nicht sah. Er fand auch einen Absatz und mit einem Sprung versuchte er dort zu landen.
Xerxes stand auf dem Absatz, aber sein Bein knickte um und löste ein Stück des Absatzes. Er ruderte mit den Armen, versuchte sich nach vorne zu beugen und schaffte es doch noch auf dem Absatz stehen zu bleiben und genau in diesem Moment kam ein Söldner vorbei. "Warscheinlich denkt der ich sei dort runter gefallen", dachte Xerxes als der Söldner fortging. Nun kletterte er die Wand hoch, was sich für ihn als schwierig darstellte.
Allerdings schaffte Xerxes es oben anzukommen und als er sich hinsetzte dachte er darüber nach wie er wohl weiter durch die Höhle gehen würde und den Fallen ausweichen würde.
-
Straße, südlich von Bravil
"Und nun, wollt ihr das Mädchen verfolgen?"
"Nein. Es hat gezeigt das es sich wehren kann."
Hashan erhob sich aus der Hocke und betrachtete die kleine schimmernde Kugel in seiner Hand. Mit der freien Hand rieb er sich im Nacken. Ich glaube, in der geheimen Universität wird man mir mehr über diese Kugel sagen können.
Er wandte sich dem Dunmer zu, der sich gerade umsah und dessen Blick anschließend am Weißgoldturm der Kaiserstadt hängen blieb. Hashan verstaute die Kugel in seiner Gürteltasche und zog einen Leinenverband heraus, den er dem Dunmer reichte.
"Was macht denn ein Ordinator in Cyrodiil? Gibt es hier irgendwo einen Vivec-Schrein oder so?" fragte der Argonier neugierig und leicht spöttisch.
Eindeutig widerwillig streckte der Elf seine Hand nach dem Verband aus, und drückte es an seine verletzte Wange, die langsam anfing zu eitern. Auf Hashans Frage ging er nicht ein. Dieser Elf braucht ärtzliche Hilfe, aber das ist eigentlich nicht mein Problem.
"Ich würde dir empfehlen in die Kaiserstadt zu gehen, um deine Wunde heilen zu lassen. Du schuldest mir nebenbei noch 3 Septim für den Verband und 1 Septim für den Pfeil, den du zerbrochen hast."
Inzwischen war es schon dunkel geworden, Nocturnals Stunden. Der tiefrote Blick des Dunmers richtete sich wütend auf Hashan, dieser legte die Hand instinktiv um den Griff seines Dolches.
"Auch ich werde nach Kaiserstadt reisen, Rothaar, wenn du willst begleite ich dich, um dich vor gefährlichen Wegelagerern zu schützen."
Die letzten Worte waren Hashan aus dem Mund geschlüpft, ohne das er es wollte. Hoffentlich nimmt er nicht an.......
-
Cyrodiil, Bruma
J'Shivrizza hielt die Kleider fest, starrte zum Sack Zucker hinunter, dann zum Hochelfen. "Für mich?" fragte die Khajiit. "Warum ist es so nett? Was hat es vor? Wo soll J'Shiv nun hin?"
Die Khajiit seufzte innerlich. Sie stand in einer ihr fremden Stadt, die sie bisher nicht einmal zu betreten gewagt hatte. Zu sehr hatte bei ihrem ersten Besuch die Sonne in ihren Augen gestochen, bevor sie die Brille besaß. In der Stadt kannte sie niemanden. Und alles sah so aus, als wären einfach Baumstämme übereinander gestapelt und zu Hütten erklärt worden. Immerhin dürfte jeder Waldelf aus Valenwald beim Blick auf diese Architektur vor Schreck umfallen. Dieser Gedanke gefiel J'Shivrizza.
Weniger aber, daß sie keine Idee hatte, wo sie bleiben sollte. Womit sie sich hier ihre Septims verdienen könnte (obschon die Idee mit dem Milcheiszuckergemisch noch in ihrem Hinterkopf schlummerte). Warum die Goldstange ihr half. Weshalb sie die Kleider geschenkt bekam (oder nur geborgt? Die Besitzbräuche der Haarlosen verwirrten die Khajiit immer wieder). Ihre ganzen Grübeleien über die Zukunft brachte sie in zwei Worten zum Ausdruck: "Und folgend?"
-
Cyrodiil, Bruma
Elendil seufzte erst innerlich, dann äußerlich und das dafür umso tragischer. Allein schon die Art, wie diese verflixte J'Shivrizza ihn mit konstanter Bosheit als "es" bezeichnete, war entwürdigend und ließ wieder einmal ein Museum voller ausgestopfter Khajiit als etwas durchaus Erstrebenswertes erscheinen. Was er allerdings nicht aussprach. Aber träumen würde ja wohl auch ein älterer Magier noch dürfen.
"Ja, natürlich für Euch", erwiderte er daher nur auf die Kleiderfrage. "Oder dachtet Ihr etwa, ich würde auf meine alten Tage noch Frauenkleider anziehen? Und wo Ihr hin sollt jetzt? Na, hier bleiben oder bevorzugt Ihr es etwa im Schnee zu schlafen? Und ich bin ... nicht ... nett! Nein, gar nicht nett. Ich bin ein alter Magier, der niemanden mag und am liebsten seine Ruhe hat und dem offenbar nur Sheogorath höchstselbst eine heimatlose magische Khajiit an den Hals gehängt hat, die das beste Beispiel für wandelnde magische Katastrophen ist".
Mit diesen Worten drehte er sich brummig um, entnahm einem Schrank seinen Spazierstock, welchen er auf der Reise vergessen hatte. Ein gutes Stück. Schwarzes Holz, dessen silberner Griff in einem Drachenkopf endete. Nicht, dass er eigentlich eine Gehhilfe brauchte, aber dieses edle Teil verlieh ihm immerhin ein noch würdevolleres und eindrucksvolleres Auftreten. Wenngleich dies in der letzten Zeit dank J'Shivrizza massiv gelitten hatte.
Er öffnete die Tür zu einem kleinen Gästeraum, welcher Bett, Schrank, Tisch, Stuhl und Kommode enthielt. "Hier könnt Ihr schlafen, Eure Sachen utnerbringen und was Talos was für Unfug anstellen", knurrte er. Dann marschierte er zu seinem Bücherregal und durchsuchte selbiges angestrengt, bis er am Ziel seiner Suche angekommen war und ein kleines blaues Bändchen hervorzog, welches den Titel "Eiszauber für Anfänger" trug und von dem Autor Arturio Gelati geschrieben war. Wortlos kehrte er in das Gästezimmer zurück und legte das Büchlein auf den Tisch. Dieses erklärte in leicht verständlicher Weise und ohne dass man der Magiergilde angehören musste, normale leichtere Eiszauber. Elendil hegte die Hoffnung, dass die magisch so sehr begabte Khajiit damit vielleicht ein paar geregeltere Zauber lernen würde, die nicht in einer Katastrophe münden würden. Zuerst hatte er ein Buch über Feuerzauber hinlegen wollen, doch bem Gedanken daran, was bei einem Anfänger der Elementarschule alles schief gehen kann, war ihm ein kalter Schauder über den Rücken gelaufen. Lieber sollte J'Shivrizza sein Haus vereisen als abfackeln. Auftauen war leichter als neu aufbauen.
Langsam ging er nach unten in sein eigenes Schlafzimmer, wo er sich aufseufzend aufs Bett fallen ließ und die Augen schloss. Endlich wieder in einem vernünftigen Bett liegen! Seine letzten Gedanken, bevor der Tiefschlaf ihn ereilte, waren, dass er hoffentlich nicht erst in 100 Jahren von irgendjemandem aufgetaut werden müsse, weil die Khajiit eine neuerliche Katastrophe heraufbeschworen hatte.
-
Süden Bravils/Rictung Norden
Grossartig dachte sich Dareyn nur innerlich ein weiteres mal seufzend. Jetzt *half* ihm der Argonier auch noch, entweder war das Vieh "Ganz in Ordnung", einen hinterhältigen Plan ausheckend, beides, oder er sah es als einen Teil seines Ehrenkodexes an.
Einen nachdenklichen Augenblick später warf der Dunmer seine Vorurteile fort, die gewissermaßen auch Teil seiner indoktriinierten Charakter-und Volkszüge-waren und nickt dem Argonier dankend zu. Für ein "Danke" kannte er ihn noch nicht gut genug. Den Verband faltend band er ihn sich quer über die Wange, bis ein geeigneter Heiler die Wunde bereinigen und versorgen konnte. Die Vivec-Frage des Argoniers überhörte der Elf, die Frage der Eskorte war etwas anderes. ER konnte sich verteidigen...SICH verteidigen...unfreiwillig rief die Echse Errinerungen an sein Versagen wach. Ironischerweise hielt der Argonier eine Hand an seinem Dolch. Einen Moment lang verspürte der Dunmer den Wunsch, der Echse jede einzelne Schuppe einzeln herauszureissen und anschliessend in ein Obliviontor zu treten. Aber nicht mit einer Wunde......nicht mit einer Wunde...
Einen Moment später bemerkte der Dunmer die einbrechende Nacht, so gering er den Argonier schätzte, zu Zweit wäre es definitiv sicherer.
Mrmpf...gut...ihr scheint euch hier auszukennen, führt ihr den Weg an
-
Cyrodiil, Bruma
J'Shivrizza machte es sich im Gästezimmer bequem. Was in erster Linie hieß, sich Brille, Kapuze und Robe zu entledigen und in das Bett zu kriechen. Trotz der Mauern aus Holz und dem irgendwo brennenden Kamin fror die Khajiit, und sie wickelte die Bettdecke um sich. Und darüber noch die drei Umhänge, welche sie von Elendil bekommen hatte. Das Haus kam ihr eiskalt vor.
Nicht, daß es nicht auch in der Wüste Kälte gegeben hatte. Sand speicherte keine Hitze, und so waren auch die Nächte in Elsweyr kalt gewesen. Bloß bei weitem nicht so eisig. Die Khajiit überraschte es, nicht ihren Atem in der Luft zu sehen. Erneut fragte sie sich, wie Haarlose das überhaupt aushalten konnten. Ohne ihr Fell fürchtete J'Shivrizza sogar unter der Decke zu erfrieren.
Das Buch über Waldelfen, "Ein Tanz im Feuer" fiel ihr wieder in die Hände. Fürs erste hatte sie mehr als genug gelesen. Die Goldstange mochte darüber scherzen - im fünfjährigen Krieg war das Verhalten der Bosmer kein Scherz gewesen.
Da fiel ihr Blick auf das andere Buch. Frostzauber auch noch. Als wäre es nicht schon kalt genug in der Hütte. Was sollte J'Shivrizza damit machen? Das Haus in ein Eisblock verwandeln?
Während sie die Seiten überflog, kamen ihr Erinnerungen an Spielereien in der Wüste. Sandkörner durch Magie zusammenfügen, bis sie zu festen klumpen wurden, zu Kristallen. Ein vorbeiziehender Scholar hatte sie einst "Quarz" genannt. J'Shivrizza bevorzugte "Schimmerdinger".
Dabei kam ihr eine Idee. Was, wenn sie das Wasser in der Luft sammeln würde, so wie damals den Sand? Und diese seltsamen Frostvorstellungen darauf übertröge?
Kurz darauf wuchs ein Stalagmit aus Eis von der Decke hinunter, bis er abbrach und vor das Fußende des Bettes fiel. Er krachte auf, zersplitterte in tausend Einzelteile. Beim Knall hatte die Khajiit an die in Cyrodiil fiel zu oft vorkommenden Gewitter denken müssen.
Ob Elendil wachgeworden war? Jedenfalls polterte es noch woanders im Haus. J'Shiv ging zur nächsten Übung über. Diesmal sammelte sie das Wasser an der Tür, formte es, damit es nicht wieder abfiel. Bögen und Linien, bis sie Buchstaben ergaben. "Krzzwiutl"
J'Shivrizza hatte die Buchstaben nach ästhetischen Gesichtspunkten ausgewählt. Und nur Momente später zersprangen auch sie am Boden wie Alchemistenphiolen. Die Luft war trockener geworden, und die Khajiit hüstelte.
-
Straße, südlich von Bravil; Kaiserstadt
Na Klasse! Einfach genial! Dieser Dunmer ist wirklich auf mein Angebot eingegangen,
vieleicht fühlt er sich so sicherer? Und, um die Sache zu krönen, denkt dieser Elf auch noch, das ich mich hier auskenne.... Ich bin jetzt gerade mal einen Tag lang hier.
"Nun gut, dann folge mir." Hashan fiel in einen lockeren Lauf und bewegte sich in Richtung Kaiserstadt. Der Dunmer war diese Reiseart wohl nich gewohnt, denn nach knapp einer Stunde höhrte Hashan ihn leise Keuchen. Kein Wunder bei solchen Rüßtungen. ging es dem Argonier durch den Kopf, und ein leicht sadistisches Lächeln legte sich auf seine Gesichtszüge. Er blieb stehen und wartete das der Dunmer die letzten paar Meter zu ihm aufholte. Hashan war froh, Nocturnals Segen zu besitzen, er hätte sonst nie so lange laufen können. Als der Dumer bei ihm ankam, wurde dem Argonier bewusst, was für eine Leistung der Ordinator gerade vollbracht hatte, und den restlichen Weg nach Kaiserstadt gingen sie in gemächlichem Tempo.
Nach ein paar Stunden schritten sie über die steinerne Brücke auf die Stadtinsel. Die Tore waren schon längst verschlossen, und die Legionäre wollten das ungleiche Duo nicht mehr hineinlassen, was wohl an der Rüßtung des Elfs lag. Erst als einige Goldstücke rollten und sie die eitrige Wunde des Dunmers sahen öffneten sie die Torflügel.
"Ich werde nun zur geheimen Universität gehen. Du solltest derweil einen Heiler aufsuchen." Mit diesen Worten verschmolz der Argonier mit den Schatten der Kaiserstadt.
-
Cyrodiil, Bruma
Elendil träumte. Merkwürdigerweise flogen in seinem Traum seine Alchemiegerätschaften wild durch das Haus, um auf dem Fußboden krachend zu zerschellen. Darüebr erschrak er so, dass er wach wurde. Glücklicherweise nur ein Traum.
Schepper, klirr, peng, wuuussssch! Waaas? Kein Traum? Irgendwo in seinem Haus schienen sich seine Alchemiegeräte wirklich selbständig gemacht - und wie alle fallenden Alchemiegeräte auf der ganzen Welt - ein unerfreuliches Ende in Scherben zu finden. Doch warum? Es gab kein Erdbeben in Bruma oder bei Bruma. Doch dann wurde der Altmer schlagartig richtig wach. Nein, ein Erdbeben gab es nicht. Es gab Schlimmeres. Eine verrückte Albino-Khajiit ins einem Haus. Seinem unschuldigen wehrlosen Haus. Und diese Khajiit schien sich gerade an seinen ebenso unschuldigen udn wehrlosen Geräten zu vergreifen. Der Magier warf seine Robe über, schnappte seinen Gehstock und raste nach oben.
Die Geräusche wurden lauter und kamen eindeutig aus dem Gästezimmer. Der Hochelf stieß einen Wutschrei aus, riss die Tür auf und stürmte in das Zimmer. Beziehungsweise hatte das Zimmer stürmen wollen, doch merkwürdigerweise schien der Boden auf einem unglaublich glatt zu sein und ein bösartiges Eigenleben entwickelt zu haben. Jene Art Eigenleben, die jeden, die den Boden betraten, unweigerlich auf denselben beförderten. Was auch Elendil passierte. Im nächsten Augenblick bewies wieder einmal das Gesetz der Anziehungskraft seine Richtigkeit und er landete unsanft auf dem Boden. "Bei allen daedrischen Höllen", brüllte er fassungslos und fuchtelte mit seinem Stock in der Luft herum. Der Boden war nicht nur glatt. Er war kalt und nass und eisig. Ein genauere Inspektion zeigte, dass es zum Glück nicht seine teuren ALchemiegeräte gewesen waren, sondern schlichtweg Eiszapfen. Diese verdammte Khajiit verwandelte sein Haus offenbar gerade in einen Eispalast. "Ihr, Ihr ... Ihr ... Ihr verrückte, wahnsinnige und von allen guten Göttern verlassene Khajiit", brüllte er, hochrot im Gesicht und fuchtelte mit seinem Gehstock weiterhin wild vor der Nase der Khajiit herum. Ihm fehlten schlichtweg die Worte. Irgendwann kam ihm zu Bewußtsein, welch albernes Bild er abgeben musste. Ein alter Magier, der auf einem vereisten Fußboden saß und mit einem Gehstock herumfuchtelte. Er kratzte den letzten Rest seiner nicht mehr verbliebenen Würde zusammen und stand auf. Oder wollte es. Doch der vereiste Boden spielte ihm einen neuerlichen Streich und wieder landete er sitzend auf ihm. Erst der zweite Versuch klappte, doch nachdem Elendil sich endlich in eine aufrechte Haltung zurückbegeben hatte, stand er stocksteif und wagte keinen weiteren nach vorne. "Dämliche Khajiit", fauchte er nur zutiefst empört und verlies das Gästezimmer mit einem Rückwärtsprung. "Ihr könnt wohl auch nciths richtig machen", brüllte er noch, während er wütend wieder nach unten in sein Zimmer stapfte, wo er die Tür hinter sich zuschlug und sicherheitshalber verbarrikadierte, indem er einen Stuhl unter die Klinke schob und einen Tisch vor den Stuhl. Nein, dieser J'Shivrizza war absolut nicht zu trauen.
-
Cyrodiil, Bruma
J'Shivrizza sah der Goldstange nach, wie sie aus dem Zimmer stürmte. Schien nicht sehr begeistert von ihren Zaubern zu sein, stellte die Khajiit fest. Na ja, was sollte sie auch machen? Ihre Gedanken sammelten Eis (und Wasser) vom Boden auf, fügten die Stücke zusammen, bis das Ebenbild einer Katze entstanden war. Eine Katze, die zum Teil durchsichtig und mit Eissplittern durchzogen war. Das von Magie erschaffene Bildnis maunzte, kratzte sich, fegte dabei Schneeflocken von sich herunter.
"Vielleicht mag Spitzohr das mehr." flüsterte die Khajiit. "J'Shiv empfiehlt, sich nicht vor den Kamin zu legen." einen Moment dachte sie nach. "Und aus dem Zimmer zu gehen. J'Shiv möchte schlafen. Genug Aufregung für heute. Geh spielen. Und mach um Azurahs Willen nichts kaputt!"
Die Eiskatze trollte sich aus dem Zimmer, und ein mentaler Lidschlag warf die Tür hinter ihr zu. Tief in die Decke gewickelt, einen Umhang über den Kopf gezogen, schlief die Khajiit schließlich ein. Und träumte von eiskalten Wüsten voller Schnee.
-
Cyrodiil, Bruma
Elendil erwachte ausgeruht und ausgeschlafen, da die restliche Nacht glücklicherweise ohne weitere Vorkommnisse gewesen war. Zufireiden warf er sich eine frische Robe über, nahm seinen Gehstock zur Hand und entbarrikadierte die Tür. Und erstarrte. Vor besagter Tüs saß eine Katze und maunzte fröhlich. Nicht etwa eine beliebige Katze, nein, dieses Tier schien aus Schnee und Eis zu bestehen. Nichtsdestrotz maunzte sie. Der Altmer erstarrte. Überlegte fieberhaft, was vielleicht in seinem Tee vom Vorabend gewesen sein könnte. Hatte diese J'Shivrizza ihm etwa Skooma untergemischt? Er blinzelte, öffnete die Augen wieder. Die Katze blieb. Und maunzte. Kratzte sich und maunzte erneut.
Der Hochelf atmete tief durch, konzentrierte sich und schleuderte der Erscheinung einen en Bann-Zauber entgegen. Und er funtkionierte. Zurück blieb ein Häufchen Schnee und Eis, welches rasch taute. Na also. Wieder eine bösartige Überraschung dieser elenden Khajiit, welche sich offenbar vorgenommen hattte, ihn in den Wahnsinn zu treiben. Hach, er wusste es, hatte es immer gewusst. Khajiit existierten nur, um andere verrückt zu machen. Musste ein spezielles Hobby dieser Rasse sein.
Er marschierte schnurstracks zum Gästezimmer, klopfte kurz an und betrat selbiges dann. "Wieso seid Ihr eigentlich aus Elsweyr fort", begann er. ""Hat man Euch wegen Bösartigkeit verjagt? Habt Ihr alle dort in den Wahnsinn getrieben? Oder halt, nein, ichweiß jetzt, warum man in letzter Zeit so wenig Neuigkeiten aus Eurem Heimatland hört. Ihr habt es in eine gigantische Stalagmiten-Höhle verwandelt, in welcher nur noch Eis-Katzen leben können. Und die maunzen nur und können weder sprechen noch schreiben!"
Danach fühlte er sich besser, wollte auf dem Absatz kehrtmachen und den Raum verlassen, als ihm noch etwas einfiel. Dieser verkorkste Alchemist, der entweder aus Bravil oder Leyawiin stammte. Den wollte er auch noch heimsuchen. Um dem Kerl aber das Handwerk zu legen, brauchte er J'Shivrizza, denn nur das Opfer konnte eindeutig den Täter identifizieren. "In zwei Tagen brechen wir nach Leyawiin auf. Solltet Ihr noch etwas brauchen, besorgt es jetzt", sprach er und marschierte danach zu der kleinen Küchenzeile, wo er eine Kanne Tee zubereitete sowie Brot, Käse und Früchte bereitstellte. Die Katze würde shcon auftauchen, wenn sie Hunger hatte. Taten Katzen immer.
-
Cyrodiil, Bruma
Wieder einmal konnte J'Shivrizza nur ihr Haupt schütteln. Das heißt, das konnte sie erst, nachdem sie ihre Mähne aus dem Umhang befreit hatte. Haare in Knopflöchern können böse Folgen haben. Wenig später hatte sie ihre Robe angelegt. Darüber alle drei Umhänge. Und die Kapuze. Und die Brille trug sie auch noch, da allein schon das durch die Milchglasfenster fallende Licht war so grell, daß es sie permanent blinzeln ließ.
"Gefällt ihm denn kein Kunststück?" maunzte sie in Richtung Kochecke. "Im Allerheiligen-Gasthof wäre J'shiv dafür mit Septims überhäuft worden. Das ist gemein!"
Die Khajiit verschränkte die Arme. Und hielt dabei die Umhänge fest, wodurch sie aussah wie eine eingesponnene Raupe. "Außerdem ist J'Shiv aus Elsweyr gebracht worden, weil J'Shiv nicht mehr weiß, was überhaupt war. Alles nebelig und schwammig aus der Zeit. Zuviel Sonne, zu wenig klare Gedanken. Und nur Sand für die Kunst."
Erst wollte J'Shivrizza zurück in das Gästezimmer stürmen, erinnerte sich dann aber an einen weiteren Satz der Goldstange. "Besorgen, sagt es?" fragte sie. "Oh, J'Shiv braucht nicht viel. Dickere Roben für Schneewüste. Kleid schön, vielen Dank, aber zu freizügig für Sonne und Schnee. Dünnere Roben für schwüles Wetter am großen Fluß. J'Shiv weiß nicht, wie Echsen es in solchen Sümpfen aushalten. Aber J'Shiv weiß auch nicht, wie Fell-Lose in dieser Stadt die Kälte ertragen. Literatur für Unterwegs fände J'Shiv auch toll. Auch besserer Rucksack, Trockenfrüchte und Wasserschläuche zu empfehlen. Aber J'Shiv sehr bescheiden ist. Und nicht wissen, wo es das hier gibt. J'Shiv "Jo" anstrebt, nicht "Dar". Eigentlich möchte J'Shiv sich die Septims lieber verdienen, statt Sachen einfach zu besorgen. Gibt Probleme mit komischen Kaiserlichen Konzepten, wie es sicherlich schon bemerkt hat Wo gibt es hier Tavernen? Viele neue Tricks diese Khajiit auf Lager hat!"
-
Cyrodiil, Bruma
"Aha". Elendil nickte äußerlich verständnisvoll, während er innerlich grübelte, was Jo und Dar heißen sollte. Irgendein erleuchteter Status, den nur Khajiit erreichen konnten vielleicht? Wie auch immer. Allerdings zuckte er zusammen, als J'Shivrizza Tavernen sowie neue Kunststücke erwähnte. Alles, nur das nicht. Er sah Bruma abwechselnd von Eiskatzen überflutet, in Eishöhlen verwandelt oder schlichtweg abgefackelt. Und eine Vorstellung war grausiger als die nächste. Er griff in seinen Goldbeutel und drückte der Khajiit 50 Goldmünzen in die Hand. "Hier, schaut Euch Bruma an, sucht Euch einen Laden, kauft, was Ihr wollte aber - bei Mara und Azura - lasst Eure Füße aus jeglicher Taverne. Ich flehe Euch an. Und wenn Ihr Gold verdienen wollte, dann könnt Ihr mir helfen Tränke zu mixen. Ich legen Euch die Rezpte mit den genauen Angaben sowie den Zutaten auf den Tisch. Und haltet Euch bitte genauestens an die Angaben. Kein Gramm weniger, kein Gramm mehr, keine weiteren Zutaten".
-
Skingrad -> Anvil
Am nächsten Morgen wachte Asharr später als gewohnt auf. Das hieß zwar nicht, dass er spät aufwachte, doch immerhin war die Sonne schon aufgegangen. Die guten alten Legionszeiten, wo man in aller frühe aufstehen und gleich irgendwelche Übungen durchmachen oder zwei, drei halbwüchsige Möchtegern-Banditen verscheuchen musste, waren vorbei.
Trotz des angenehmen Bettes war Asharr noch leicht müde. Dennoch stand er mühselig auf, und zog seine "Wanderkleidung" an. Seine Rüstung frühmorgens anziehen, nochdazu in einer Stadt, das mochte was für protzerische alte Dunmerherren sein, die ihre Autorität durch aufwändige, verschnörkelte Rüstungen untermauern mussten, aber Asharr fand es schwer und ungemütlich. Also zog er seine Kleider an und ging in den Schankraum. Hungrig bestellte er einen Schlachterfisch-filet und dazu eine Milchsemmel und Bier. Ein Bier am Morgen, das weckte auf, obwohl es sicher nicht das beste für seine Gesundheit war. Immerhin war er in Ork. Hässlich vielleicht, aber dafür hält man etwas aus.
Wenig später kam auch Karrod her, und Asharr, der seinen Fisch schon aufgegessen hatte, las noch ein wenig in dem "Rappenkurier" der am Tisch daneben gelegen hatte.
Als auch der Bretone fertig waren, holten sie ihre Sachen, bezahlten, und gingen vor die Tür, um auf Drakos zu warten. Dieser erschien, frisch und munter, und schon ging es los.
Ihr gepäck wieder auf dem Pferd beschritten sie die Straße. Die frische Luft und die Schöne Natur zwischen den beiden Städten machten die Reise angenehm, und dieses Mal hatte die Kaiserliche Legion volle Arbeit geleistet: Kein einziger Bandit hielt sie auf. Auch keine wilden Tiere griffen sie an, was aber eher normal war: auf den Hauptstraßen, die immerhin recht befahren waren, traf man normalerweise keine Tiere, die hielten sich lieber fern von den Menschen. Außer vielleicht dann, als er Kamahl getroffen hatte... Irgendetwas musste er wohl angestellt haben, damit er gleich von drei Bären und einem Zweigling angegriffen wurde.
Jedenfalls verlief die Reise ruhig. Die wenigen Leute die ihnen entgegenkamen, waren nur friedliche Reisende, obwohl sie nicht zwangsläufig freundlich waren. Auch zwischen den drei Gefährten kam kein großartiges Gespräch zustande, aber die Atmosphäre war gut.
Schließlich kam das Anwesen des Artefaktsammlers in sicht.
Ganz nettes Haus. So wie das ausschaut frage ich mich, warum er nicht einfach Mehrunes Dagon Geld für das angeboten hat, was wir mit Blut erkämpft haben?, dachte Asharr. Doch die gute Stimmung war bald verflogen. Als sie näherkamen, kam kein Wächter zu ihnen, kein Diener, nicht einmal ein Hund! Vorsichtig geworden zogen sie halb ihre Waffen und traten in das kleine Anwesen. Ein so reicher Mann musste Wächter oder Diener haben. Da niemand auf ihr klopfen antwortete, traten sie in das Haus ein. Toll! Wie in Legionszeiten, war Asharrs erster gedanke. Ein so reicher Mann hatte wächter, nur waren die in diesem Fall ziemlich tot. Pfeile im Rücken und große Löcher im Körper waren eindeutige Symptome.
Beim näheren Hinschauen stellte sich heraus, dass das ganze haus verwüstet war. Blutwar an den Wänden, am Boden und an der Decke, doch eine recht breite Blutspur fürte zu einer Hintertür. Drakos' Schlussfolgerungen nach musste der Altmer noch leben, also machten sie sich an die Verfolgung. Ein Kampf am Morgen, vertreibt Kummer und Sorgen... vor allem, wenn man dann tot ist. Dann hat man aber auch nichts anderes mehr. war Asharrs Gedanke dazu. Irgendwie fühlte er sich nicht bereit. Während die beiden anderen schon losgingen, blieb er noch kurz hinten, um seine Rüstung anzuziehen. Dann fühlte er sich schon besser.
Er holte die anderen ein - gerade rechtzeitig. Dier Banditen - es waren derer vier - waren gerade dabei, ihr Opfer in eine Höhle zu bringen. Mit etwas erleichterung bemerkte Asharr, dass kein Ork dabei war. Irgendwie waren Orks bei anderen Rassen als Schläger und brutale Kreaturen bekannt, und das nicht zuletzt weil, zumindest Gerüchten zufolge, Orks oft als Banditen auftraten. Hier jedoch sahen sie sich einem Nord mit einer Axt und einer Rüstung, die orkischer Machart war, einem Kajiit-Magier in Glasrüstung, einem Rotwardonen mit gemischter Ausrüstung und einem Dunmer mit Robe, Dolch und Bogen. Und, natürlich dem armen Schwein von einem Altmer, den der Dunmer gerade als Schild missbrauchte. "Das würde ich nicht tuen ihr drei! Ich weiss nicht wer ihr seid aber euch scheint dieser Altmer etwas zu bedeuten und wenn ihr meine Kumpanen angreift werde ich ihm die Kehle durchschneiden!", schrie der Dunmer mit einem siegessicherem Lächeln.
Plötzlich erschien ein Pfeil im Kopf des Dunmers - und viel Blut. Tja, Hochmut kommt vor dem Pfeil... oder wie war das? Ein Mensch war aufgetaucht, und es schien, dass er den Pfeil geschossen hatte. Anscheinend kannte er den Altmer - es war sein Wachkommandant. Höchst unelegant entledigte sich der Altmer der Leich auf seinem Rücken, als Drakos dem Neuankömmling auftrug, den Auftraggeber in sicherheit zu bringen. Sie drei würden sich um die Banditen kümmern.
Anscheinend hatte Drakos schon eine fixe Kampfordnung im Kopf, jedenfalls teilte er jedem einen Gegner zu. Asharr "erhielt" den Nord. Auch gut.
Und der Kampf begann. Der Nord musste irgendwas geraucht haben, oder aber einen heftigen Schlag gegen den Kopf erhalten haben, jedenfalls stürzte er dümmlich grinsend auf Asharr ein - ohne jegliche Taktik. Für einem normalen Menschen wäre das ein problem gewesen, aber der Nord schien Anabolika mit der Muttermilch aufgenommen zu haben, jedenfalls hätte einer seiner Schläge problemlos einen mittelgroßen Baum gefällt.
Doch Asharr hatte einen Vorteil. Trotz seiner Kraft war die riesige Axt des Nords sehr schwer, und Asharr war etwas schneller - trotz Ebenerzrüstung und Streithammer, oder vielleicht eben weil sie aus Ebenerz bestanden. Bei der Legion hatte er einiges über die Kampfgewohnheiten der verschiedenen Völker gelernt, aber bei diesem Individuum schienen alle regeln auf den Kopf gestellt worden zu sein - inklusive der des minimalen Intelligenzquotienten den ein Mensch zum leben brauchte. Die Schläge seines Gegners waren so stark wie planlos, und Asharr konnte allen mehr oder weniger ausweichen - sonst hätte er gar nichts mehr getan.
Immer weiter ging der kampf. Obwohl, Kampf konnte man es nicht nennen, denn Asharr wich nur aus. doch sogar der durchgedrehte Bodybuilder, der ihm als Gegner diente, wurde langsam müde. Die Axt musste irrsinnig schwer sein, und langsam, aber sicher verloren die Schläge an Wucht. In der Zwischenzeit rannen aber beiden Kontrahenten Schweißströme das Gesicht herab.
Dann hatte Asharr eine Chance: Die Axt des Nords hatte sich in eine Holzstrebe, die ein kleines Vordach vor der Höhle stützte, verfangen, und der Mensch brauchte ein paar Augenblicke, um die Axt loszubekommen. währenddessen schwang Asharr seinen Hammer und zertrümmerte des Menschens rechte Schulter. Ein Schmerzensschrei drang aus dem Mund des Nords und er ließ die Axt fallen.
Der Kampf aber war noch nicht zu ende. Durch den Schmerz in Raserei verfallen stürzte sich der Nord unbewaffnet auf Asharr, der kaum ausweichen konnte und die Faust seines Gegners in den Bauch bekam. Die Rüstung tat ihren Dienst, aber Asharr wurde auf den Boden gestoßen und konnte seinen Hammer nicht mehr einsetzten. Das Geld, das er für den Glasdolch gezahlt hatte, zahlte sich wieder einmal aus. Als der Nord sich auf den am Boden liegenden Ork stürzte, zog dieser seinen Dolch und rammte ihn dem Nord in den Hals. Blut schoss Asharr entgegen, und wieder war er damit bedeckt.
Der Tote Mensch war nicht nur stark gewesen, er war auch schwer, und das hatte sich mit dem Liter Blut, der Asharr Bedeckte, nicht geändert. Trotzdem hievte er den Toten von sich und stand mühselig wieder auf, um sich nach seinen Gefährten umzuschauen, und ihnen möglicherweise zur Hand zu gehen.
Auch Karrod war schon fertig, aber er hatte seinen Gegner nicht umgebracht, außer er hatte ihn aufgegessen - er erinnerte sich an irgendwelche Geschichten über Humanoidenfressende Bosmer... aber Karrod war ein Bretone - aber Asharr glaubte eher daran, dass Karrod "seinen" Banditen hatte ziehen lassen. Nachdem er ihn ordentlich verprügelt hatte, natürlich. Trotz seines Sieges sah er allerdings nicht allzu glücklich drein. Doch dafür würde auch später noch Zeit sein. Jetzt sollten sie schauen, wie es Drakos erging.
-
Anvil und Umgebung
Drakos stürzte sich in den Kampf gegen den Khajiiten. Da es sich bei dieser Katze offenbar um einen Kampfmagier handelte hatte der Argonier wohl einen Gegner mit ähnlichen Taktiken wie er selbst. Der Khajiit verschwendete keine Zeit und schleuderte einen Feuerball, dann zog er sein Kurzschwert und lief auf den Argonier zu. Ein schneller Hieb des Khajiiten folgte darauf. Drakos duckte sich unter dem Feuerball weg und parierte den Hieb. Der Khajiit schien unter Skooma-Einfluss zu stehen , so konnte man sich jedenfalls seine unpräzisen, wilden Angriffe erklären. Drakos fiel es schwer die Hiebe vorrauszusehen doch er konnte einen richtigen Moment appassen und den Khajiit mit einen schnellen seitlichen Drehangriff entwaffnen. Das Schwert des Khajiiten flog ein Stück durch die Luft und landete tief in der Erde. Während Drakos die Flugbahn der Klinge verfolgte nahm der Khajjit Abstand und zog seinen Zauberstab. Drakos wurde aus seinen Gedanken gerissen als ein Blitzzauber an ihm vorbeiraste...
Der Argonier hatte nun mit einem ganzen Hagel von Zaubern zu kämpfen, das Ausweichen war nicht gerade einfach. Da kam dem Argonier eine Idee : Er versuchte in Bewegung zu bleiben und kramte in seinen Taschen. Da war sie : die Zauberreflektionschriftrolle , die er bei einem Dremora-Magier gefunden hatte. Er setzte sie ein und das siegessichere Lächeln wich aus dem Gesicht des Khajiiten. Die Zauber prallten einfach an dem Argonier ab und wurden zurückgeworfen. Während er auf den Khajiit zulief schleuderte er einen Waffen-Beschädigungszauber auf den Feind. Wie zu erwarten hob der Katzenmensch seinen Stab um sich zu schützen und der Schuss traf genau wo er sollte, der Magierstab begann zu leuchten, mit einer Art magischen Brennen. Drakos holte aus und setzte mit aller Kraft einen Schwerthieb auf den immer noch in Blockhaltung befindlichen Stab...und er zerbrach..."NEIN!!! Den habe ich doch erst gestern geklaut!" rief der Khajiit und stieß den Argonier weg.
Drakos schleuderte einen Feuerball , der Khajiit wich mit einer lässigen Kopfbewegung aus. Drakos nutzte die Chance und setzte dem Khajiit einen Fausthieb direkt in den Magen, dort hatte die Rüstung ein Loch. Wieder einmal lohnte es sich dass Drakos ein Argonier war, Klauen hatte und Schilde verabscheute, so hatte er immer eine Hand für Zauber oder Fausthiebe frei. Der Khajiit taumelte, Drakos packte ihn an den Schultern und stieß ihn gegen einen Baum. "Hört zu, ich töte ungern andere Biestrassen , wenn ihr klung seid, nehmt diese Chance an und flieht. Und denkt gar nicht daran mir oder dem Altmer jemals wieder unter die Augen zu treten, KATZE!!!" schrie der Argonier dem Khajiiten ins Gesicht. Dieser setzte einen furchtsamen Blick auf , löste sich aus Drakos' Griff und lief laut "Bitte tötet mich nicht!"-rufend in den Wald hinein.
Drakos sah sich um , da lag ein Sack, ein kurzer Blick hinein zeigte die Artefaktesammlung des Altmers. Die Gruppe nahm den Sack und die Ausrüstung der toten Banditen und machte sich wieder auf dne Weg zur Villa des Altmers...
Als das Trio das Gebäude erreichte waren der Hauptmann und der Altmer gerade dabei die gefallenen Wachmänner zur begraben. Die Gruppe hielt Abstand um nicht zu stören. Als auch die letzte Leiche ein Grab in der feuchten Erde erhalten hatte, begann der Altmer ein trauriges, elfisches Totenlied zu singen. Der Wachhauptmann sprach ein paar Verse über die Gefallenen. Das einzige was die Gruppe jedoch vom Abstand her klar verstand war das Ende seines Gebetes : "Und möge Akatosh meine Gefährten in seinem Reiche aufnehmen und ihren Seelen gnädig sein , die in Ausübung ihrer Plicht dahingeschlachtet wurden durch die Klingen habgieriger Räuber."...
Als das Gebet zu ende war näherte sich die Gruppe den beiden. Nach den üblichen Bekanntmachungsformalitäten klärte sich die Situation : Der Wachhauptmann war in Anvil gewesen um sich einige neue Pfeile zuzulegen, als die Banditen angriffen. Als er wiederkam war er den Spuren gefolgt und schliesslich bei den Banditen gelandet. Nun fiel Drakos erst ein warum sie diesen Pechvogel von einem Altmer überhaupt aufgesucht hatten. Der Artefaktesammler schien betrübt als er vom unrühmlichen Schicksal des Assassinen und seinen wertvollen Amulettes erfuhr. "Ach übrigens , wir haben eure Artefakte hier wieder gefunden" sagte Drakos. Der Altmer lächelte. "Das? das sind nicht meine Artefakte in diesem Sack sondern nur Attrapen. Niemand der Artefakte im sechstelligen Wertbereich besitzt würde diese einfach so im Obergeschoss liegen lassen, sie dienen nur der Täuschung von Dieben. Folgt mir." sagte der Hochelf und führte das Trio in den Keller seines Hauses. Der Altmer legte seine Hand in ein Fass das offenbar Fleischvorräte enthielt und sekunden später öffnete sich eine Geheimtür hinter der dutzende beschriftete Vitrienen mit den echten Artefakten lagen...
"Eigentlich hatte ich vor für den Siegelstein nur etwas Gold zu bezahlen aber ihr habt mein Leben gerettet, daher werde ich jedem von euch ein Artefakt nach Wahl schenken!" sagte er. Das Trio begann nun in dem großen Kellergeheimraum umherzulaufen und sich die Artefakte anzusehen. Gelegentlich fragte einer den Altmer nach der Wirkung eines Artefaktes.
Drakos sah sich etwas um , da fiel sein Blick auf ein Amulett , völlig aus Silber und in der Mitte ein Edelstein aus reinem Silber, perfekt geschliffen. Auf der Vitriene war erwas eingraviert "der Silberstein".
"Was ist das für ein Amulett?" fragte Drakos den Altmer. "Das ist der Silberstein , er gehörte eins einem berühmten Zombiejäger. Seine magische Wirkung entfaltet sich auf alle Untoten ausser Vampire : Blickt ein schwächlicher Untoter auf dieses Amulett zerfällt er sofort zu Staub. Ein stärkerer würde in die Flucht geschlagen oder wenigstens einen Teil seiner Macht erinbüßen. Ein starker Untoter würde wenigstens etwas schwächer werden." erklärte Solkas Avikar. "Ich habe so das Gefühl , das wir dieses Ding früher oder später brauchen können." sagte Solzenos. Drakos stimmte zu und wählte dieses Artefakt. Als alle ihr Artefakt gewählt hatten verabschiedeten sie sich von dem Altmer und seinem Hauptmann...
Die Gruppe reiste nun nach Anvil. Der Bitte des Altmers einer Anvil-Wache über den Vorfall in der Villa zu berichten kamen sie natürlich nach. Auch der fahrende Händler, ein Rothwardone , war schnell gefunden und er zahlte einen beachtlichen Preis für die als Beute gesammelten Waffen und Rüstungsteile der Gruppe. Dann verteilten sie das Geld untereinander. Nun war es Zeit abschied zu nehmen.
"Asharr,Karrod, wir waren ein gutes Team. Unser gemeinsames Abenteuer hat mir viel Spaß gemacht und ich denke wir alle konnten sehr davon profitieren. Ich denke wir werden und früher oder später wieder begegnen. Bis dahin auf wiedersehen und ...bleibt am Leben!" verabschiedete sich Drakos von seinen beiden Gefährten. Er entschied noch etwas in Anvil zu bleiben ehe er in die Kaiserstadt reiste um etwas in der Arena zu kämpfen, immerhin war er schon im Rang eines Blutvergießers dort....