Eher Nachtschicht...
Das mag für Troja gelten nach Homer gelten... Für viele andere Ereignisse aus der Antike gibt es recht gute Quellen, die sich auch archäologisch recht gut untermauern lassen
Jaein. Ein Sieger kann nur dann allein Geschichte schreiben, wenn der Besiegte keine Möglichkeit mehr hat, etwas von sich zu hinterlassen. Es ist natürlich richtig, dass der "Sieger" seine Sicht in die Geschichtsbücher schreiben kann, allerdings kann er für sich nicht die Deutungshoheit der Geschehnisse in Anspruch nehmen. Es bleiben immer Fragen offen, die von der Nachwelt kontrovers diskutiert werden bzw. in einem ganz anderem Licht betrachtet werden (auch, wenn man die Ideologie außen vor lässt).Zitat:
Hey auch damals galt schon nur der Sieger schreibt die Geschichte (das ist der Punkt der mich bei neueren Kriegsfilmen stört ->ab 2.WK)
Okay: ich oute mich: Ich habe den Film nicht gesehen, sondern nur die zum Teil weit hergeholten Interpretationen gelesen. Sicherlich, die bertreibungen und der Auftritt von Halbgöttern disqualifizieren den Film als "historisch".Zitat:
Bei den älteren Szenarien kommts auf die Perspektiven und eine möglichst geringe Subjektivität der Autoren. Dann sollte man noch unterscheiden ob der Regisseur wirklich einen (halbwegs) historisch richtigen Film machen wollte ( Band of Brothers, Vercingetorix ) oder reines Kino wo auch 300 runterfällt.
Wenn ich die historischen Quellen richtig im Hinterkopf habe, hatte Xerxes wohl tatsächlich ein Heer von knapp einer Mio auf die Beine gestellt... nur lungerten die nicht alle an den Thermophylen rum. Fast zeitgleich fügten ja die Athener bei Salamis der persischen Flotte den Todesstoß zu... ABer das nur am Rande. Ich verstehe, was Du sagen willst: Man füllte einen historischen Rahmen mit allem, was das Trickstudio so hergab (ich spinne mal weiter: Da im LotR die Trolle so einen bbeibenden Eindruck hinterließen, musste hier natürlich auch was "großes" Böses rein).Zitat:
Der Film hat für mich nichts weiter als das setting gemein mit der Historie allein was da für, entschuldigung, Missbildungen durchs Bild gehen 3m Xerxes ja ne ist klar, Spartaner super ultra ..... nichtmal die Speere hatten Phalanx Maßstäbe und 300 gegen 5Millionen (Herodot wäre stolz)
Hm... ich habe mal eine interessante These gelesen, dass Völker, die in der Gegenwart weltpolitsch... sagen wir mal die zweite, dritte oder xx. Geige spielen, besonders allergisch darauf reagieren, wenn man ihre Vergangenheit/Geschichte in Frage stellt. Weil sie eben noch von dem bißchen Stolz zehren, dass sie mal eine "einflussreiche Hochkultur" waren, bis... Ich will nicht absprechen, dass das damalige persische Reich eine Hochkultur war. Es beinhaltete das alte Mesopotamien, Indien, Kleinasien. Ein schmelztigel für Kultur, Gesellschaft, Forschung und Handel. Trotzdem halte ich die Reaktion für übertrieben (andererseits, wenn ich mir anschaue, wie die Serben auf ihr "Amselfeld" reagieren sollte es einen vielleicht doch nicht wundern)Zitat:
Das sich Iraner vom Film angegriffen fühlen kann ich verstehen, ok ich regiere nicht gereizt, wenn mal wieder irgendwo Nazis vermöbelt werden, jedoch siehts ganz anders aus wenn man zbsp das Heilige Römische Reich oder Preußen verunstaltet da hab ich dann auch National/Regionalstolz. Ich mein man kann die Gegner auch gut darstellen -> Alexander, Kingdom of Heaven aber das war nur unter aller Sau.
Comic hin oder her, die Frage die du dir, weil ich annehme das du das nicht so empfindest, stellen solltest ist: "Was wäre wenn ein Film über die Römer herauskommen würde, in dem Germanen ähnlich schlecht wegkommen." Also mit riesigen Wölfen, Sperrarmen, am besten auf Mammuts und angeführt werden sie von Brunhild ( einer stämmigen "Frau" mit ~300kg ^^) Ich glaub kaum das dt. Kritiker das noch toll finden würden - auch wenns so gesehen mit uns ja nichts zu tun hat.
Ganz ehrlich, ich persönlich würde das von Dir gezeichnete Szenario eher belächeln als dass man "Nationalstolz" angegriffen würde. Denn meine Ansicht ist folgende: Bei aller Dekadenz in den letzten Jahren des römischen Imperiums: Seine Zerstörung im Zusammenhang mit der Völkerwanderung haben zumindest kulturell und handelstechnisch West- und Mitteleuropa wenn schon nicht zurückgeworfen, dann aber für einige Jahrhunderte ins Stocken gebracht. Denn in der Zeit ist sehr viel Wissen verloren gegangen... zumindest im Weströmischen Teil... Denn zu der Zeit waren die Römer und Griechen hier in Europa das Maß in punkto Kultur, Gesellschaft (naja kann man streiten), Wissenschaft und Handel. Die germanischen, slawischen, bretonischen oder gallischen Stämme/Clans waren dagegen... nun ja, nicht so weit entwickelt. Das Wort Barbar ist daher vielleicht nicht so falsch... obwohl es durch den abwertenden Charakter eher nicht gebrauchen möchte... Aber Du hast natürlich recht: Bei einer derartigen Übertreibung (und wenns um Bruni geht, ist das ja auch ein Angriff auf unsere Sagenkultur) würden einige "selbsternannte" Kulturhüter im Namen "des guten Geschmacks" auf die Barrikaden gehen...
Soweit habe ich gar nicht gedacht. Es ist leider nicht nur ein Vorurteil, das die historische Sichtweise der US-Amerikaner ein wenig eingeschränkt ist (was zum Teil auch an der "kurzen" Geschichte des Landes liegt, was aber keine Entschuldigung sein sollte). Mal abgesehen vom "Bildungsverlag" Hollywood...Zitat:
Ein Fuchs wer glaubt, das jemand, die was die Antike betrifft,eher unge- bildeten Amis in eine Richtung treiben will.
Da gab es schon ein oder zwei... zumindest als Versuch. Sie waren gar nicht mal so schlecht, wobei es da auch mehr um seine Frauengeschichten ging...Zitat:
Was ich gern sehen würde: Napoleon Kriege in Europa aus seiner Sicht
Cheers
Silence
Edit @ Kate:
Guten Morgen! Das Tastaturmuster in Deinem Gesicht ist sehr...markant. }:)
Nun ja... Troja *hust* lassen wir es... sonst konterkariere ich meinen oben geschriebenen Text...
Singen? Stimmabgabe? Mein Name ist Hase, ich weiß von nix :p}:).