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Cyrodiil, Zuflucht der DB; Cheydinhal; Wildnis; Bravil, Einsame Freier Unterkunft
Tarik hatte den Tag nach seinem Auftrag dazu genutzt, Cheydinhal etwas genauer zu erkunden und seine Kampftechnik zu verbessern. Am nächsten Tag ging er zu Vincente um ihn um einen weiteren Auftrag zu bitten. Tatsächlich hatte der Vampir auch einen für ihn.
“Nun, der Auftrag den ich euch gebe wird nicht einfach zu erledigen sein. Er kommt von der Schwarzen Hand persönlich. Ihr müsst eine Person aufspüren, ihr folgen und wenn sie den Informant erreicht hat tötet ihr beide”, begann Vincente seine Erklärung.”Was soll daran bitte schön schwer sein?”, fragte Tarik.”Kennt ihr die Mora Tong?”, fragte der Vampir.”Nein,...oder ....wartet. Ich kenne sie. Das ist doch diese legale Assassinen-Gilde in Morrowind....ihr verlangt doch wohl nicht von mir bis nach Morrowind zu reisen?!? Ich war für einige Jahre dort und habe dann eine lange Flucht von dort aus angetreten”, gab Tarik entsetzt zurück.”Nein, ihr müsst nicht bis nach Morrowind reisen. Die Mora Tong sucht die Zufluchten der Dunklen Bruderschaft um sie dann auszulöschen. Eine Spionin der verhassten Organisation lebt hier seit einigen Tagen in Cheydinhal und hat die Zuflucht ausgemacht. Heute wird sie einen höhergestellten ihrer Gilde besuchen und ihm die Informationen geben. Dann können wir uns auf einen Angriff der Mora Tong gefasst machen, was nicht gerade einfach werden wird. Daher, müsst ihr besonders vorsichtig vorgehen. In der nächsten Stunde wird sie die Herberge “Zur Brücke”verlassen. Folgt ihr unauffällig bis sie ihren Informanten erreicht. Dann tötet ihr beide und sucht alle Informationen die sie zusammen getragen hat. Wenn ihr den Mord unerkannt vollführt, bekommt ihr einen Bonus”, sagte Vincente und verabschiedete sich mit einem”Möge Sithis mit euch sein”. “Möge Sihtis mit euch sein”, gab Tarik zurück und war sich dem Ernst der Lage bewusst. Da seine Brüder und Schwestern noch schliefen, verzichtete er auf ihren Rat und zog seine Lederüstung an. Darüber zog er wieder seine normale Kleidung, nahm seine Waffen, außer sein Silberlangschwert, mit und begab sich zur Heberge”Zur Brücke”.
Dort angekommen, ging er in die Herberge hinein und frühstückte erst einmal. Verstohlen beobachtete er die Menschen in der Herberge. Dann kam plötzlich eine Dunmer mit kupferfarbenen, langen Haaren. Sie trug ein altes, graues Gewand und schien ganz ruhig. Doch in ihrem Blick konnte Tarik ihre Aufregung sehen.”Scheint mein Opfer zu sein”, dachte Tarik und aß sein letztes Stück Käse. Dann kramte er eine Pfeife aus seiner Tasche und stopfte etwa Tabak hinein. Dann zündete er den Tabak an und gönnte sich diese eine Pfeife, während er die Frau musterte. Nach kurzer Zeit kam eine zweite Dunmer und setzte sich neben die erste.”Hmm, vielleicht ist sie doch nicht mein Opfer. Ich sollte auf das Stundenglas des Wirts achten”, dachte Tarik und schaute zum Wirt hinüber. Kurz darauf drehte er das Glas um und im selben Moment erschien eine dritte Dunmer mit langen dunklen Haaren, welche ein Paket bei sich trug und sehr schnell die Herberge verließ. Der Kaiserliche stand auf, legte dem Wirt 20 Septime auf den Tresen und verließ ebenfalls den Ort.
Draußen sah er wie die Dunmer in Richtung Ost-Tor ging. Tarik stutzte.”Da kann doch was nicht stimmen”, und gerade ging die Tür der Herberge wieder auf. Schnell sprang er in ein Gebüsch um sich dort zu verstecken. Dabei schnappte er folgendes auf.:.....”ein Glück das er den Köder geschluckt hat, dieser jämmerliche Hund von der Dunklen Bruderschaft! Jetzt steigen wir auf den Heuwagen vor der Stadt und fahren dann nach Bravil. Dort treffen wir dann den Kontaktmann in der”Einsamen Freier Unterkunft”. Von dort aus fährt er nach Leyawwiin und dann mit dem Schiff nach Vvardenfell”.........
Das genügte dem Kaiserlichen schon um zu wissen wer seine Personen waren. Leise schlich er ihnen hinterher und als beide nicht hinsahen sprang er in den Heuwagen. Kurz darauf fuhr der Wagen los und Tarik versuchte ihre Gespräche zu belauschen. Lange Zeit schwiegen beide und erst als sie gut eine halbe Stunde unterwegs waren, unterhielten sich beide wieder.”Was wenn er den Köder nicht geschluckt hat? Was wenn er hinten im Heuwagen sitzt und unsere Gespräche belauscht?”, fragte die eine.”Na dann wenden wir.........den Heuwagen in Brand setzten..........verstehst du?”, gab die andere zurück.”Mist, ich muss irgendwie unbemerkt aus dem Heuwagen und dann nach Bravil in die “Einsame Freier Unterkunft”, sonst habe ich ein Problem....ein ziemlich großes Problem sogar”, schoss es Tarik durch den Kopf. Angestrengt lauschte er den Gesprächen der beiden Dunmer, konnte aber nichts besonderes mehr mithören.
Nach einer langen Zeit des Schweigens, entschloss sich Tarik ans Ende des Heuwagens zu kriechen um zu herauszufinden wo er war. Vorsichtig streckte er den Kopf aus dem Heu und sah um die Wagenkante. Plötzlich sah er ein Weg-Schild und versuchte es zu lesen. Als sie daran vorbei gerauscht waren sagte die eine Dunmer:”Da vorne ist Bravil, am besten zünden wir den Wagen jetzt an.” “Gute Idee...auf drei jeder einen Feuerball....eins....zwei......DREI!”, sagte die andere. Sofort schossen Feuerbälle auf das trockene Heu, welches sofort Feuer fing. Fast gleichzeitig lösten die beiden Frauen das Gespann von den Pferden, sprangen auf sie und ritten im wilden Galopp nach Bravil. Der Heuwagen überschlug sich mehrmals und Tarik wurde hinaus katapultiert. Um einen, unter Umständen tödlichen, Knochenbruch zu entgehen streckte der Kaiserliche beide Hände aus und als er einen Ast zufassen bekam packte er direkt zu. Der Ast bog sich stark nach unten, doch hielt er dem Gewicht des Kaiserlichen stand. Als die Schwingungen weitestgehend aufgehört hatten ließ Tarik los und landete sachte im Gras.”Verdammt sie haben mich abgehängt! Ich werde kaum noch rechtzeitig in Bravil ankommen, um sie zu stoppen. Bei den Neun oder bei Sithis, jetzt könnte ich einen glücklichen Zufall gut gebrauchen”, fluchte er. Die Götter oder der unheilige Vater schienen ihn erhört zu haben denn in der Ferne sah Tarik einen Kaiserlichen-Legionsreiter und dieser Ritt in vollem Tempo auf ihn zu.”Das ist meine Chance”, dachte Tarik und versteckte sich im Gebüsch. Kurz darauf war der Reiter am brennenden Heuwagen angekommen und stieg von seinem Pferd ab um den Ort zu untersuchen. Leise schlich sich Tarik von hinten an ihn heran und schlug ihn k.o. Sofort hechtete der Kaiserliche zum Pferd und schwang sich in den Sattel. Mit vollem Galopp ritt Tarik in Richtung Bravil. Kurz bevor er die Brücke erreichte, hielt er hinter einer Baumgruppe an und stieg vom Pferd. Dann ging er raschen Schrittes über die Brücke und betrat Bravil, die misstrauischen Blicke der Wache ignorierend.
In Bravil erkundigte er sich nach der”Einsamen Freier Unterkunft”. Breitwillig gab man ihm die Information und nur wenige Minuten später erreichte Tarik die besagte Herberge oder war es eine Taverne? Drinnen bediente eine Frau die wenigen Gäste und ein Ork stand an der Tresen. Tarik ging zu dem Ork und fragte ihn mit gedämpfter Stimme:”Sind hier zufällig zwei Dunmer abgestiegen?”
“Warum sollte ich euch das erzählen, ich kenne euch doch kaum”, erwiderte der Ork. Der Kaiserliche seufzte, Überredungsarbeit war gefragt. Nach einem kurzen Gespräch, wo auch einige Münzen den Besitzer wechselten, erhielt Tarik seine gewünschte Information.”Nun”, begann der Ork,”seit zwei Wochen wohnt hier ein Dunmer von außerhalb und etwa eine halbe Stunde bevor ihr kamt, traten 2 Dunmer Frauen ein und sprachen den Dunmer an der am Tresen saß. Ich habe Gesprächsfetzten mitbekommen:”...”Welche Gesprächsfetzen waren das?”, wollte Tarik wissen. Der Ork schwieg jedoch. Als Tarik 10 weitere Münzen springen ließ redete der Ork weiter:”Ich habe nur so viel verstanden:..Niemand ist uns gefolgt...und wenn dann verbrennt er gerade.....gut gehen wir nach oben.....dann berichtet ihr mir was ihr über die verfeindete Organisation...diese Sanguin Anbeter!... “Mehr habe ich wirklich nicht verstanden”, gab der Ork zurück.”Ich gebe dir jetzt 50 Goldmünzen. Versprichst du mir dann über das was gleich passiert kein Wort zu verlieren?”, fragte Tarik. Der Ork bejahte dies, jedoch konnte Tarik die Lüge in seinen Augen lesen. Mit bedrohlichem Unterton redete er weiter auf den Ork ein.”Über das was hier gleich passiert, verlierst du kein Wort zu irgend jemand anderem....und solltest du es denn noch tun wird es das letzte sein was du je getan hast!”In die letzten Worte legte Tarik einen noch drohenderen Unterton hinein. Total verängstlicht gab der Ork das geforderte Versprechen."Was wollt ihr bei den drei überhaupt?", wollte der Ork wissen. Tarik dachte einen Moment nach."Der Dunmer will die beiden weiblichen Dunmer töten und ich will es verhindern", log Tarik. der Ork nickte. "Gut ich werde stillschweigen bewahren...viel glück." Der Kaiserliche ließ den Beutel mit den 50 Septimen auf dem Tresen liegen, welche der Ork sofort einsteckte und ein Stoßgebet zu den Neun schickte. Dann ließ sich Tarik noch die Zimmernummer des Dunmer geben und ging dann hoch zum besagten Zimmer.
Dort schlich er zu der Tür und lauschte. Gedämpfte Stimmen drangen durch die Tür:...”Wir wissen das eine Zuflucht der Dunklen Bruderschaft in Cheydinhal liegt und sie untersteht einem Zuhörer namens Lucien Lachance.......gut das wird nur die erste Zuflucht dieser untreuen und unwürdige Mörder sein! Danach werden wir nacheinander alle anderen Zufluchten vernichten und dann muss ihre Mutter dran glauben!.......
Das reichte Tarik schon, um zu wissen das er etwas unternehmen musste. Jedoch kam er gegen drei Assassinen nicht an, nicht in der offenen Konfrontation. Plötzlich stand jemand auf und ging zur Tür. Rasch versteckte sich der Kaiserliche und beobachtete wie die Dunmer nach unten ging. Während dessen zog Tarik seine normalen Kleider aus und wartete dann in der Lederüstung auf die Frau. Kurz darauf kam sie wieder nach oben. Leise zog Tarik einen seiner Silberdolche und warf ihr den Dolch in den Hals. Tödlich getroffen sackte sie zu Boden. Zufrieden zog der Kaiserliche seinen Dolch aus dem Leichnam und öffnete die Tür. Als die beiden Personen, welche sich im Zimmer befanden, realisierten das die Person nicht einen von ihnen war, war es schon zu spät. Tarik schleuderte seinen Dolch auf die Dunmer und traf. Dann zog er sein Silberkurzschwert und attackierte den übriggebliebenen Dunmer. Dieser hatte ein Schwert gezogen, welches Tarik noch aus seiner Zeit in Morrowind kannte: ein Chitin-Schwert. Dann ging es Schlag auf Schlag. Der Kaiserliche musste sich beeilen, denn wenn die Stadtwache kommen würde wäre es aus. Er konnte schlecht sagen das er von der Dunklen Bruderschaft sei und das sie bitte vor der Tür warten sollten bis er den Dunmer getötet hatte und abgehauen war. Der Dunmer war kein unerfahrener Kämpfer jedoch hatte Tarik den Vorteil schon im offenen Felde gekämpft zu haben. Sein Opfer war es gewohnt die Personen heimlich zu töten oder zumindest so schwer zu verwunden das ein weiterer Schwertstreich genügen würde um der Person ein Ende zu bereiten. Das musste der Dunmer auch bemerkt haben und so griff er zu einer List. Er warf dem Kaiserlichen eine Kanne entgegen und wollte den Moment nutzen um dem abgelenkten Gegner niederzustrecken. Tarik wehrte den Krug ab, dabei stolperte er jedoch und viel auf den Boden. Mit seinem zweiten Silberdolch, welcher in den Schwertarm traf, konnte der Kaiserliche den Mora Tong Agenten aufhalten. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wollte der Dunmer fliehen, jedoch hatte Tarik etwas dagegen und warf seinen dritten Silberdolch auf den Agenten. Der Dolch traf den Dunmer in den Rücken, welcher augenblicklich zu Boden fiel. Schnell raffte Tarik sich auf, holte sein Silberkurzschwert und rammte es dem Dunmer in den Nacken. Noch war nichts vorbei, denn der Kaiserliche musste noch die Dokumente zusammenraffen die im Zimmer auf dem, zum Glück noch unbeschädigten, Tisch lagen. So schnell wie möglich hatte Tarik alles beisammen, hatte das Zimmer und die Leichen abgesucht, seine Klingen abgewischt und wieder weggesteckt.
Plötzlich waren schwere Stiefelschritte zu hören und sie kamen die Treppe herauf. Flink lief Tarik in das oberste Stockwerk und versteckte sich dort im Besenschrank. Bange Minuten wartete er und horchte. Schritte kamen nach oben, Zimmer wurden durchsucht, Leute befragt und Berichte verfasst.
Nach knapp zwei Stunden des Wartens traute Tarik sich wieder aus dem Schrank hervor. Schnell zog er seine normale Kleidung an und ging nach unten. Der Ork stand mit sehr hellgrünem Gesicht am Tresen als er den Kaiserlichen erblickte.”Habt ihr etwas gesagt?”, fragte Tarik mit drohendem Unterton. Der Ork schluckte.”Nnn...nnn..nein nein...iiccchh hhhabe nnnnnichts ggeesssagt”, brachte dieser stotternd hervor. Dieses mal konnte Tarik keine Lüge in den Augen des Ork’s lesen, nur Todesangst und Verzweiflung.”Gut, ich reise jetzt nach Morrowind. Sollte mir zu Ohren kommen das du meine anwesenheit doch verrätst und glaub mir das werde ich herausfinden, dann bist du Tod noch bevor du nach deiner Mami rufen kannst!”, sagte Tarik und verließ nach einem Nicken des Orks die “Einsame Freier Unterkunft”.
“Wunderbar ich habe es geschafft. Jetzt nichts wie raus aus der Stadt und ab zurück nach Cheydinhal!”, dachte er. Als der Kaiserliche die Pferdestallungen vor Bravil erreicht hatte, öffnete er das Tor und schwang sich unerkannt auf ein Pferd, dann ritt er, so schnell das Pferd zu laufen vermochte, zurück nach Cheydinhal. Auf dem Rückweg begegnete ihm niemand.”Schon seltsam, immer wenn ich zurück nach Cheydinhal reite kreuzt niemand meinen Weg, Zufall?”, dachte Tarik und war am frühen Abend in Cheydinhal angekommen. Er stellte sein Pferd nahe des Stall’s ab und ging auf direktem Wege in das noch offene Kleidergeschäft. Dort verkaufte er seine alten Kleider und kaufte sich statt dessen Kleidung, so schwarz wie die Nacht und einen tiefschwarzen Umhang, Kapuze inklusive. Dann schlich er zur Zuflucht der Dunklen Bruderschaft.
Dort angekommen setzte er sich ausgehungert direkt an den Tisch und begann zu essen. Nachdem er sein Mahl beendet hatte, suchte er Vincente auf um ihm die Nachricht über seinen Erfolg zu berichten.
“Wunderbar! Sehr Gut!”, sagte der Vampir.”Ihr habt unserer Zuflucht einen guten Dienst erwiesen. Die Wachen kamen zwar in das Zimmer des Geschehens, jedoch haben sie euch nicht entdeckt. Deswegen habt ihr euch euren Bonus verdient. Hier sind die 200 Gold für euren Auftrag und als Bonus erhaltet ihr noch einmal 200 Gold extra.” nach einer kurzen Pause fügte der Vampir noch hinzu: Wegen eurer guten Dienste für die Bruderschaft befördere ich euch hiermit zum Schlächter. Nun ruht euch aus und sammelt eure Kräfte....Möge Sithis mit euch sein.”
Mit Zufriedenheit verabschiedete sich Tarik und suchte sogleich sein Bett auf, in welches er sich total erschöpft fallen ließ und sofort einschlief.
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Cyrodiil, Leyawiin
Es war schon Mittag, als Kyokaan aufstand. Er lebte nun schon seit über einer Woche in Leyawiin.
Nach einem kleinen Rattenfleichimbiß, er hatte das Rezept von seinem Nachbarn Weebam-Na, begab sich Kyokaan zum Schloß. Am Schloßeingang schwallte ihn gleichmal Mazoga die Ork zu. „Ich mag Leyawiin. Dieser Graf, der mir half. Verdammt nett. Ihr beide. Ich glaube ich bleib hier…“
Der Graf war über das veränderte Verhalten der Ork sehr erfreut und er erachtet in Rachegelüsten etwas Ehrenhaftes. Die Belohnung bestand aus einem Tiltel: Fahrender Ritter des Weißen Hengstes, eigentlich war es nur das versprechen auf einen Titel. Der Job, den es zu Erfüllen galt, bestand im Töten von Banditen, ein astreiner Mörderjob. Kyokaan nahm ihn schon aus lauter langer Weile an. Mazoga kannte diesen Typen sogar. Der Freie Ritter hatte offenbar eine Banditenvergangenheit. Obwohl sie einst gemeinsame Sachen gemacht hatten, hatte sie nichts dagegen ihren einstigen Kumpel zu töten. Allerdings fing sie an jetzt Kyokaan als Kumpel zu bezeichnen.
Da der Bandit Schwarzer Brugo nur zwischen Mitternacht und 6:00 Uhr Morgens dort war, gingen die beiden sofort los. Die Ruine lag östlich von Leyawiin und als sie sie erreichten war die Dämmerung schon eingebrochen. In der Ruine war alles friedlich. In einem Raum unterhielten sich zwei Banditen, die auf Brugo warteten. In der Dunkelheit verwechselten sie Mazoga mit ihrem Boss. Das war ein tödlicher Fehler, den sie kein zweites Mal begingen. Dann stellte sich Kyokaan in eine der Dunkelsten Ecken und wartet mit Mazoga. Es war herrlich wie sie mal ihre Klappe hielt. Die Ruhe vor dem Sturm! Kurz nach Mitternacht kamen drei Gestallten in den Raum, ein Nord, eine Kaiserliche und ein Ork in schwerer Kleidung. Da sie keine Fackel trugen, liefen sie in der Dunkelheit an ihnen vorbei. Kyokaan eröffnete den Kampf mit einem giftigen Pfeil auf den Nord. Mazoga stürmte darauf hin los und lieferte sich einen erbitterten Nahkampf mit Brugo. Die Kaiserliche entpuppte sich dabei als Magierin. Da half nur ein Spezialgift, dass Kyokaan extra für Magier gebraut hatte. Es lähmte die Zuge, den Geist und brannte wie Feuer. Es war schwer herzustellen, aber die Wirkung war beeindruckend. Kyokaan beobachtet den Kampf der Ork mit dem Banditenanführer und dem vergifteten Nord. Sie schien überlegen zu sein. Er spannte seinen Bogen mit vergifteten Pfeilen und schoß zuerst auf den Ork Brugo, dann auf den Nord und zum Schluß auf Mazoga. Ein Assaine brauchte keine abtrünnige Banditin als Kumpel, die ihre früheren Kumpels so fallen gelassen hatte. Mazoga spürte das Gift, den Hinterhalt und starrte genauso Fassungslos wie die anderen beiden in die schwarze Dunkelheit der Höhle. Dann sanken alle drei Tod zu Boden. Die Rüstungen waren ein Vermögen wert und Kyokaan konnte die Teile nur unter Einnahme zweier Federtränke tragen.
Es war schon der Morgen angebrochen, als Kyokaan die Ruine verlies. Kyokaan schaffte erstmal alle Rüstungsteile in seine Hütte. Dann begab er sich zum Grafen. Dieser war hocherfreut über den Tod des Banditen. Den Tod der Ork Mazoga nahm der Graf gar nicht wahr. Er verlieh Kyokaan den Titel Fahrender Ritter des Weißen Hengstes, ein Wappenschild von Leyawiin und bezahlte 100 Septime für jeden Schwarzbogen. Als Bonus gab es einen Schlüssel zur Weißen Hengst-Unterkunft. Unterm Strich hatte sich die ganze Aktion gelohnt. Kyokaan begab sich sogleich zur Westlich von Leyawiin liegenden Unterkunft des Weißen Hengstes. Die Hütte gab nicht viel her. 2 Betten, ein paar Kisten und einen Übungsplatz. Sie war direkt an der Straße und als Unterschlupf für Leute, die nicht gefunden werden wollten, gut geeignet. Kyokaan begab sich am späten, verregneten Nachmittag zurück nach Leyawiin in seine Hütte, um sich für sein nächstes Abenteuer auszuruhen…
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Wildnis östlich von Ceydinhal
Nemada probierte von dem Rehfleisch, das sie gerate über dem Feuer geröstet hatte. Obwohl es aufgrund des Fehlens von Gewürzen nicht besonders schmeckte konnte man es doch essen. Immerhin besser als nichts. Ihre letzte Ration Trockenfleisch hatte sie schon vor zwei Tagen aufgebraucht und sie konnte sich glücklich schätzen die Überquerung der Berge überlebt zu haben. Bei ihrem letzten Aufenthalt war sie weiter im Süden über die Berge gegangen, allerdings wollte sie Morrowind so schnell wie möglich verlassen, da sie nicht wusste, ob es vielleicht noch mehr Nord-Plünderer gab, die jetzt die Grenze zu Morrowind überschritten hatten und anfingen Reisende und Siedlungen zu überfallen. Sie währe auf dem Gebirgspass fast erfroren hätte sie sich nicht bei einem Nordbanditen, der ihr unterwegs begegnete seine Pelzrüstung "ausgeliehen". Und fast verhungert währe sie auch. Huan hingegen ging es den ganzen Weg über hervorragend. Er hat sich anscheinend über den Schneesturm der auf dem Hochpass über sie hereingebracen war gefreut und war darin herumgetolt wie Halbstarker während Nemada in einer kleinen Höhle fast erfroren währe und darauf gehofft hat, das der Schneesturm bald aufhört. Allerdings hat sie die Geirgsüberquerung dann doch überstanden und heute morgen das Glück gehebt, auf einen Rehbock zu stoßen. Auch Huan hatte sich über das frische Fleisch gefreut. Und jetzt streunte er wieder durch die Gegend und wartete darauf, das Nemada mit dem Essen fertig wurde. Außerdem musste sie sich sowieso mit dem Essen beeilen, wenn sie noch bis heute Nacht Ceydinhal erreichen wollten.
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Cyrodiil, Umland
„Wacht auf mein Herr, wir wollen schließen!“ Thorr sah die alte Frau fassungslos an. Blickte um sich, er war in einem Gastraum. In Skingard! Er musste wohl gelangweilt über Essen, Wein und schnöde Gäste eingschlafen sein. Sowas konnte nur in Skingard passieren. Überall anderswo war mehr in Kneipen los.
Thorr ging auf sein Zimmer, nahm einen guten Schluck Schattenbannwein und packte seine Sachen zusammen. Er hatte nicht vor noch länger in Skingard zu vergammeln. Unten im Gastraum weckte er die nun im Bett liegende Wirtin, bezahlte seine Zeche und verließ mitten in der Nacht die Stadt. Die Stadtwachen stellten sich immer Quer, wenn man mit seinem Pferd die breite Gasse durch Skingard reiten wollte. Wozu war die Fahrinne überhaupt da, wenn nich dazu?
Nichts half, Thorr musste den Weg um die Stadt rum reiten. Im Morgengrauen war dieser Ritt gar nicht so schlecht. Ziehllos lies Thorr sein Pferd laufen. Er folgte der Straße und wurde von einer inneren Kraft Richtung Kaisertstadt getrieben. Mit Sicherheit würden sie ihn dort erkennen, aber etwas zwang ihn, diesen Weg einzuschlagen.
Er ritt weiter ohne anzuhalten, um die Straße von wilden Tieren zu säubern. Im Schlepptau waren zwei Oger und ein Minotaure. Als ihm ein Legionsförster begegnete, entschied er sich, den armen Legionär nicht seinem Tod zu überlassen. Er zog einen Silberzweihänder aus der Satteltasche des Pferdes und stürmte dem Legionär hinterher in den Kampf. Oger waren der Reichweite eines Zweihänders weit unterlegen. Ihre Fausthiebe trafen weder Thorr noch sein Schwert und die schwere Klinge hiebte in das Fleisch der großen Tiere. Blut spritzte umher und Fleischfezen lösten sich von den Ogerkörpern. Unter zurückweichenden Schritten teile Thorr dank der extrem großen Reichweite von Zweihändern jedemenge Treffer aus und die Oger sanken Tod zu Boden. Der Legionär kämpfte immer noch mit dem Minotaurer. Dieser war noch recht jung. Eigentlich war der Legionär auch nicht Kampferfahrener. Obwohl er zweifelsohne Mutig war, stellte er sich im Kampf nicht sonderlich geschickt an. Thorr hiebte mit drei mächtigen Schlägen das Tier von hinten nieder. Der Legionär steckte seine Waffe weg und verließ mit coolen und unfreundlichen Sprüchen den Kampfplatz. Der Jungspund hätte wenigstens Danke sagen können, ärgerte sich Thorr. Die Hörner von Minotauren waren einiges Wert und die magisch schimmernden Zähne von Orgern wurden genauso gut bezahlt. So packte Thorr dies Trophähen ein und ritt weiter.
Ein inneres Verlangen lies Thorr veranlassen die Straße mit seinem Pferd zu verlassen um schnurstracks Ostwärts zu reiten. Durch den Wald streifend kam Thorr an einen Schrein. In der Nähe von Bruma gab es einen ähnlichen, der von hässlichen Menschen umringt war, niederträchtig wirkte und abstoßend war. Dieser hier war anders, ein Verlangen durchfuhr Thorr, das aus dem tiefsten Abgrund seiner Seele herausschrie.
Er stieg vom Pferd und begann mit den dort anwesenden Leuten zu sprechen. Der Oberprister bot Thorr an, mit dem Daedrafürsten ein Geschäft zu machen. Dieser Schrein war dem Daedrafürsten Clavicus Vile gewidment. Thorr hatte sich nie mit der Welt der Daedra wirklich befasst. Jetzt sah er sich allerdings direkt damit konfrontiert. Der Deadrafürst wollte 500 Septime für eine Audienz. Thorrs Seele brannte vor Neugier und er bezahlte die Summe ohne darüber nachzudenken. Der Deadrafürst war plötzlich in seinem Kopf. Eine angenehme Männliche Stimme flüstere ihm etwas von einer mächtigen Waffe ins Gewissen. Thorr sollte nach einem Wesen namens Umbra suchen und ihm das Umbraschwert zurückbringen.
Die Suche sollte in Pells Tor beginnen. Als Thorr den Schrein verließ, war der Hund vom Altar verwschwunden und eine kleine Hundestatur befand sich in seiner Tasche. Leider konnte er sich von dem Ballast nicht trennen. Der Hund selbst nannte sich Barbas. Er versuchte Thorr zu erklären, dass das Schwert nicht in den Besitz seines herrn gelangen darf. Pells Tor war nicht weit weg von diesem Schrein. Eine halbe Stunde zu Pferde oder 2 Stunden zu Fuß. Das Kaff bestand aus 3 Häusern und die Leute selbst waren Farmer und Jäger. Es gab nicht viel in dem Dorf und zu Fremden waren die Einheimischen zwar freundlich, aber nicht besonders Informativ. Thorr musste sich von seiner Charmantesten Seite zeigen. Er begann von seinen Abenteuern zu prahlen, lustige Witze zu erzählen, gruslige Geschichten und was ihm sonst so einviel. Irgendwie tauten die Leute auf und begannen von Umbra zu sprechen. Das eine einfache Frau namens Lenwin dieses seltsame Schwert fand und darauf hin sich Umbra nannte. Das Schwert selbst hat eine unglaublich scharfe pechschwarze Klinge und kann angeblich Seelen stehlen. Sie hatte sich durch den Besitz des Schwertes verändert und wurde eine der schrecklichsten und mächtigsten Kriegerinnen aller Zeiten. Es gab keinen Krieg, an dem sie nicht teilnahm. Die Beweggründe des Kampfes waren ihr vollkommen egal, hauptsache es wurde dabei getötet. Sie hatte nicht nur Soldaten getötet, sondern auch Frauen und Kinder.
Einige sprachen davon, dass sie in der Nähe der Aylaidenruine Vindasel gesehen wurde. Thorr kannte die Ruine, hatte allerdings für Achäologie nicht viel übrig. Er entschloß sich den Weg zu laufen und sein Pferd hier im Ort zu lassen. Nach kurzem Fußmarsch erreichte Thorr die Ruine. Zumindest das, was von dem einstigen Bauwerk übrig war. Vor dem Eingang hausten ein Frostatronarch und ein Daedra. Eine Ungwöhnliche Kombination dachte sich Thorr, als er die beiden auf sich zustürmen sah. Als Nord war er gegen Frost widerstandsfähig, doch konnten die Eispranken des in Cyrodiil seltenen Wesens mächtigen Schaden anrichten. Noch ungewöhnlicher war, dass es sich hir in warmen gefilden aufhielt. Thorr verschwendet keine Zeit mit Blocken. Sein Silberschwert hiebte geziehlt Eisblöcke von dem Atronarchen und seinen mächtigen Schlägen wich Thorr sogut es ging aus. Die Hiebe des Deathrod musste die schwere Rüstung auffangen. Thorr hatte schon einige Treffer einstecken müssen, ehe den Frostatronach das Schicksal der Zeit segnete. Dann wand er sich dem Deathrod zu. Hinter seinem schweren Schild hatte nun Thorr Zeit neue Kraft und Ausdauer zu sammeln. Ein ordentlicher Schildblock ließ das Ungetüm wanken und Thorr setzte starkte Hiebe mit seinem Schwert nach. Kurze Zeit später sank der Deathrod tot zu Boden.
Wenn der Empfang hier drausen schon so heftig ist, was wird mich wohl darinnen erwarten? Fragte sich Thorr.
Die Ruine schien schon lange Zeit Verlassen zu sein. Ab und an stolperte Thorr über eine Ratte. Ratten lösten auch jedemenge Fallen hier aus, so dass Thorr nicht mal in so was stolperte. Umbra selbst fand er in einer großen Halle im Zentrum der Ruine. Was sie hier trieb war unklar. Offensichtlich wollte sie sich und das Schwert vor der Welt verstecken.
Thorr hatte nicht erwartet eine so freundliche Person hier zu treffen sie bat ihn wieder zu gehen und erzählte, wie sie eins wurde mit dem Schwert, dass das Schwert sie beherrscht und das sie jahrelang die Klinge mit seelen gefüttert hatte. Sie hatte Menschen, Elfen, Krieger, Prister, Könige Bettler, Männer, Frauen und Kinder dem Schwert geopfert. Alle hatten für den Hunger des Schwertes geblutet.
„Sie alle habe ich sterben sehen und doch verlangt Umbra nach mehr.“ Verzweifelt wirkte die Frau, zwischen Vernumft und Gehorsam dem Schwert gegenüber hin und her gerissen. Ängstlich fürchtet sie den Rachedurst der Einwohner von Pells Tor. Fragend richtet sie sich an Thorr. „… Aber was ist mit Euch? Was wollt ihr hier? Meinen Tod? Mein Schwert? Ich stelle Euch vor die Wahl, bleibt hier und ihr werdet sterben oder verschwindet und ihr werdet leben!“
Eine ungewöhnlich Wahl und Thorr war schon drauf und dran zu gehen, als der Hund anfing ihn ins Gewissen zu reden. Der ungebetene Ratgeber erzürnte Thorr mit seinen Sprüchen so sehr, dass er wutentbrannt sein Schwert zog und auf Umbra zu stürmte. Die gute Frau wollte eigentlich wissen, wie er sich entschieden hatte. Nach zwei Schwerttreffern wusste sie es. Sie zog ihr Schwert und begab sich in Kampfposition. Umbra war kleiner als Thorr und so blickte er auf sie herab. Sie holte mit ihrem Schwert aus und die Klinge wurde von Thorrs Schild geblockt, rutschte am Daedraschild entlang und schnitt ein Stück seiner Rüstung am Bein weg. Verdammt scharf das Schwert dachte sich Thorr. Die Frau konnte gut zuschlagen und die Gerüchte über die beste Kriegerin aller Zeiten hatten einen Wahren Kern. Thorr verhielt sich erstmal passiv, um die Kampftechnik seines Gegenübers zu erkunden und um nach Lücken in der Deckung zu suchen. Dabei viel ihm auf, dass die Verursachten Wunden aufgehört hatten zu bluten und recht schnell zu heilen begannen. Umbra bot wenig Lücken zum Reinschlagen. Die Treffer die Thorr landet, reichten nicht aus um sein gegenüber zu bezwingen. Hier halfen nur Unfaire Methoden. Er verkroch sich hinter seinem Daedraschild und holte eine Giftampulle hervor, die er gekonnt über die Klinge seines Schwertes schüttet. Jetzt wartet er auf den passenden Augenblick. Thorr hatte erkannt, dass Umbra sich beim Schlagen gern verausgabte. Im Richtigen Augenblick einen Konterblock angesetzt brachte sie zum Zurücktaumeln und gab Thorr die Zeit mächtige Schwertschläge auszuführen. Jetzt! Mit aller Kraft stürmte Thorr gegen Umbras Angriff und brachte die Frau in schwerer Ebenerzrüstung zum Taumeln. Mit einem heftigen Schlag hiebte Thorrs Klinge durch Umbras Rüstngschwachstellen in ihr Fleisch. Ein weiteres mal Taumelte sie zurück und Thorr setzte noch ein paar Schläge nach. Einen solchen Konter hatte sie noch nicht erlebt. Wutentbrannt hämmerte sie auf Thorrs Schild und seine Schwere Rüstung schien dabei immer dünner zu werden. Obwohl es ein sehr starkes Gift war, das einen ausgewachsen Eber töten konnte, zeigte es bei Umbra nicht die gewünschte Wirkung. Mehr als ein Husten löste es nicht aus. Thorr wiederholte seinen Konter mit einem anderen Gift. Irgenwas wird sie schon umbringen. Diesmal Taumelte Umbra öfters. Noch zwei dreimal und der Kampf währe zugunsten Thorrs ausgegangen. Umbra hatte allerdings die Taktik Thorrs durchschaut. Sie täuschte einen Schlag vor und Thorrs Block ging ins leere. Die schwarze Klinge durchscnitt seine Rüstung mühelos und hiebte eine Kerbe in sein Fleisch. So einen Treffer hatte Thorr noch nie kassiert. Er zog sich schnell zurück und kippte Heiltränke in sich hinein. Die Verletzung war tief, aber nicht tödlich. Umbra attakiert auf Neue. Im Schutz seines Schildes flüchte Thorr noch einmal aus der Reichweite von Umbras Schwert. Er musste schnell kontern, sonst würde die Wirkung des Giftes verfliegen. Nocheinmal vergiftet er seine Klinge und blockte diesmal nicht Umbras Angriff, sondern wich ihm auf Messers Schneide aus, so dass Umbra sich an ihm vorbeidrehte. Jetzt setzte Thorr einen geziehlten Stich in ihre Hüfte. Er hörte die Rüstung unter der Wucht des Stiches krachen und Umbra sank zusammen. Schnell hiebte Thorr nach, doch die Frau war nicht Tod zu kriegen. Vom Boden aus Schlagend verschaffte sie sich genug Abstand um wieder aufzustehen. Wütend stürmte sie auf Thorr, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sie oder ich, stürmte Thorr ihr entgegen, hob seinen Schild und überrannte sie im Schutz des Schildes. Umbra Taumelte weit zurück und Thorr hiebte nur noch mit aller Kraft auf die Frau ein. Geh in Deckung haucht ihm sein Instinkt ein. Er hob sein Schild und krachend schlug umbras Schwert auf diesen und schleudert Thorr zurück. War Umbra am Zug? Hatte sie Gewonnen? Hämisch grinnste die Frau zu Thorr am Boden herunter „Umbra hat Hunger!“ erklang ihre Stimme wiederhallend in den kalten Räumen. Thorr stürmte der zum Todesschlag ausholenden Umbra entgegen und rammte mit voller Wucht sein Schwert in ihr Herz. Krachend und quitschend schob sich die Klinge duch die Rüstung in ihr Herz. Blut lief aus Ihrem Mund und mit einem Lächeln der Erlösung lies sie ihr Schwert fallen. „Ich bin frei hauchte sie Thorr entgegen.“
Erschöpft sank Thorr neben ihr zu Boden. Wieviel Zeit vergangen war konnte er nicht einschätzen, als er sich wieder erhob. Seine Rüstung bestand nur noch aus Fetzen. Die von Umbra war genauso Reperaturbedürftig. Mit seinen Reperatursets versuchte Thorr die größten Teile wieder zusammenzuflicken. Einen Kampf brauchte er auch nach der Notreperatur mit dem Schrott nicht anzufangen. Er sackte alles ein, was er fand und betrachte ebenfalls die schwarze Klinge. Sie war Messerscharf, sein eigenes Schwert wirkte dagegen wie eine Stumnpfe Waffe. Da war sie wieder! Die ungebente Stimme und diesmal empfohl sie das Schwert zu behalten. Wozu? Um genauso wie Umbra zu werden? Was hat ihr all der Ruhm gebracht? Verkrochen hatte sie sich in eine Ruine…
Thorr verließ die Ruine, nachdem er sich genug ausgeruht hatte und genug Stärkungs- und Heiltränke eingenommen hatten. Die Sonne schien im Osten. Der Kampf und die Erhohlung hatten fast einen ganzen Tag gedauert. Er ging zurück zum Dorf und berichtet ihnen wie es Umbra ergangen war und das er das unheilige Schwert entsorgen werde. In ihren Augen war Thorr ein Held. Er ritt noch immer mit einer erschöpfenden Leere zum Daedraschrein zurück. Griff das Schwert nach seiner Seele? Er wollte das Ding so schnell wie möglich los werden. Der Deadrafürst zeigte sich als äußerst Dankbar. Er schenkte Thorr eine Maske, die gleichzeitig als schwerer Helm zu gebrauchen war. Hinter dieser Maske konnte Thorr sein Gesicht verbergen. Niemand konnte ihn so erkennen und er fragte sich ob die Daedra oder Aedra dieses Schicksal für ihn geplamt hatten. Er setzte den helm auf schwang sich auf sein Pferd und ritt Richtung Kaiserstadt…
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Cyrodiil, Leyawiin
Es war schon weit nach Mittag als Kyokaan sein Haus verlies. Aufruhr herrschte unter den Wachen in Leyawiin. Sie erzählten, dass ein alter Mönch einen 4 Zentner schweren Ork getötet hatte. Kyokaan konnte die Geschichte nicht glauben und begab sich wie viele andere auch zum Schauplatz des Verbrechens. Der Mönch wurde nicht verhafte, da er aus Notwehr gehandelt hatte. Der Mönch war erst gestern in Leyawiin eingetroffen. Man sagte er sei als Schiffbrüchiger von einer Gefangengaleere aufgelesen worden. Das unglaubliche an der Geschichte war die Tatsache, dass er nach nur einem Tag in Leyawiin schon Feinde hatte.
Die drei Schwestern waren Khajiit und außer Rand und Band aufgeregt quasselten sie mit jedem über den mächtig starken Ork, die Zerstörten Schränke und über den unglaublichen Sieg des alten Mannes, der mindest 100 Jahre alt war.
Bei näherer Betrachtung wirkte der Alte gar nicht so gefährlich, der gerade mit drei weiteren Stadtwachen die Leiche des Orks zum Friedhof schleppte. Obwohl der Alte in kleinster Weise in Verbindung mit dem an Kyokaan erteilten Auftrag zu bringen war, konnte der Agonier nicht von ihm ablassen. Neugierig begleitet er die Totenträger mit anderen Schaulustigen zum Friedhof.
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Nachdem Rowan mit Hilfe der Stadtwachen endlich den Ork auf dem Friedhof begraben hatte, bemerkte er erst jetzt das sich einige Schaulustige eingefunden hatten und aufgeregt über das Geschehene redeten.
Rowan verließ Leyjawiin so schnell wie möglich durch das Nordost-Tor und als er bei der Küstenwachstation stand verdunkelte sich der Himmel auf einmal und gigantische Regenwolken bedeckten den vor wenigen Augenblicken noch klaren Himmel. Er suchte Unterstand bei der Wache, aber als er anklopfte rührte sich nichts. Prüfend betätigte er den Türgriff und die Tür öffnete sich. In Gedanken: "Seltsam, die Wachen werden auch immer vergesslicher. Wird die Wachstation nicht abgeschlossen wenn die Kaiserlichen ab berufen werden." Rowan beschloss hier den Sturm abzuwarten, obwohl es schon Abend er war blieb gleich hier.
Dem starken Regen und dem Wind der immer wieder gegen die Wände krachte, hatte Rowan es zu verdanken diese Nacht nicht schlafen zu können. Wie der Blitz traf es ihn, der Brief des Orks hatte er in völlig vergessen. " Mein messerscharfe Verstand lässt wohl in alten Tagen etwas nach", schoss es Rowan durch den Kopf. Er zündete eine der stinkenden Schweinefett Kerzen, die in der Hütte herumlagen an und er öffnete den Brief.
Roldokk,
Mir reicht es langsam mit dir du Sack Mist auf Beinen, wenn du noch einmal so etwas anstellst wie vor zwei Monden an der Grenze zu Himmelsrand dann werd ich persönlich dafür sorgen das deine Unfähigkeit Anweisungen zu befolgen nie wieder jemanden aufregen wird.
Deine Letzte Chance, beseitige einen alten Mönch namens Rowan. Er ist heute erst in Leyjawiin angekommen. Finde ihn und töte ihn, aber nicht in der Stadt lock in irgendwie in den Dunkelforst und beseitige ihn mit Hilfe von Ji-Darschi. Falls was ich vermute dir mit deinem hohlen Hirn nichts einfällt wie du ihn aus der Stadt locken sollst sag einfach in der Dunkelgrund Höhle halten Daedraverehrer rituelle Menschenopfer ab und du brauchst sein Heilwissen. Komm nach dem du den Auftrag erfüllt hast zur Kaiserbrücke Herberge.
Vermasselst du es wieder können sich die Würmer über einen langen Vorrat Orkfleisch freuen.
Gez. A
" Kaiserbrücke wird mein nächstes Ziel sein. Schade, die Kaiserstadt wird wohl noch warten müssen. Roldokk ist ein guter Name für diesen Ork, wenn ich daran denke das ich und drei Männer ihn beinahe rollen mussten.", dachte sich Rowan.
"Verlucht", platzte Rowan heraus als er zum sechsten Mal versuchte das magische Siegel des anderen Dokuments zu öffnen. Jeder noch so starke Öffnungszauber versagte. Er musste wohl oder übel die Magiergilde aufsuchen um das Siegel zu brechen. Nachdem er etwas Krabbenfleisch aß schaffte er es später endlich zu dieser späten Stunde einzuschlafen.
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Cyrodiil, Leyawiin
Dem Mönch, mit dem Namen Rowan, waren die Schaulustigen unangenehm und er verließ fluchtartig die Stadt durch das Nordosttor. Als Ritter des Weisen Hengstes hatte Kyokaan genug Ansehen, nur brauchte er noch mehr Erfahrung im Führen der Klinge. Es lag nicht in der Natur seines Charakters offene Kämpfe einzugehen aber mit einer Mitrilrüstung und dem Wappenschild von Leyawiin könnte er seinen Rittertitel glaubhaft rüber bringen. So entschied sich Kyokaan vorerst nicht der Magiergilde beizutreten und als Fahrender Ritter Cyrodiil zu erkunden. Der Tag neigte sich bereits zu Ende und Kyokaan ging in die Kneipe der drei Schwestern, um den abenteuerlichen Geschichten des Kampfes Großer Ork und kleiner Mönch bei einem guten Humpen Bier zu lauschen.
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Cyrodiil, Cheydinhal, Zuflucht der DB; Wildnis; Kaiserstadt, Elfengartenbezirk; Anvil
2 Tage waren seit dem letzten Auftrag vergangen. Tarik hatte sich Cheydinhal noch etwas genauer angesehen, seine Waffen reparieren lassen, Alchemiezutaten gesammelt, Tränke gebraut und Bücher studiert. So war die Zeit verflogen und dann entschloss er sich einen weiteren Auftrag zu erfüllen.
Am frühen Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, suchte der Kaiserliche Vincente auf. Der Vampir stand in der Eingangshalle und war gut gelaunt.”Guten Morgen, wie geht es euch?”, fragte Vincente.”Mir geht es gut. Und wie ist euer Befinden?”, fragte Tarik.”Mir geht es prächtig....ihr seid wegen eines Auftrags gekommen oder?”, antwortete der Vampir.”Ähm....ja. Habt ihr einen für mich?”, sagte der Kaiserliche.
“Nun, ich hätte da einen Auftrag für euch. Es geht um einen Dieb. Diese Person hat mehrmals teure Erbstücke geklaut. Eines der Opfer ist verärgert und hat die Dunkle Bruderschaft beauftragt den Dieb zu töten. Das einzige was wir wissen ist, das es sich um einen Waldelf namens Ismil handelt. Wo er wohnt oder wo er sich aufhält wissen wir nicht. Ihr müsst ein gutes Stück Detektiv Arbeit leisten, ehe ihr ihn töten könnt”, sagte Vincente. Verdutzt schaute Tarik ihn an.”Hat der Auftraggeber nicht gesagt in welchen Städten er zu finden sein könnte?” “Nein, das hat er nicht. Der Dieb verlässt nach einem Einbruch immer die Stadt und kreuzt manchmal erst Wochen später wieder in einer Stadt auf”, antwortete der Vampir. Eure Belohnung wird im üblichen Maß ausfallen. Einen Bonus erhaltet ihr, wenn keine andere Person, die den Bosmer deckt oder beschützt, getötet wird.” Tarik nickte und verabschiedete sich. Er zog seine Rüstung und seine normalen Kleider an, nahm seine Waffen und machte sich auf den Weg.
Als der Kaiserliche die Straßen von Cheydinhal betrat, füllte er in ein paar Zügen seine Lunge mit der frischen Morgenluft. Danach suchte er einen Wachmann auf.”Vielleich ist der Dieb schon mal im Gefängnis gewesen. Dann müsste eine Wache doch sicherlich etwas wissen”, dachte er und fand auch gleich eine vor der Kapelle.”Entschuldigung, ich möchte mit ihnen reden!”, rief Tarik. Die Wache drehte sich herum und gab mürrisch zurück:”Beeil dich Bürger! Ich hab eine komplette Nachtwache hinter mir und will endlich abgelöst werden!” “Nun, ich suche einen Bosmer”...., fing Tarik an.”Wenn ihr einen Bosmer sucht, geht in den Elfengartenbezirk der Kaiserstadt. Man munkelt das dort regelmäßig Bosmer absteigen...und jetzt verschwinde bevor ich rüde werde!”, antwortete die Wache.”Schon gut..schon gut”, gab Tarik zurück und machte sich auf den Weg zu den Ställen vor der Stadt.”Wenn er mir noch einmal so kommt, dann wird er mein Kurzschwert zu spüren bekommen!”, ging es dem Kaiserlichen zornig durch den Kopf.
Kurz darauf erreichte er die Stallungen und schaute sich um. Keine Wache, kein Aufpasser, kein Stallknecht.”Gut dann will ich mir mal einen galoppierenden Untersatz holen.”
Ein schwarzes Pferd stand ganz nah am Zaun, der Rest war etwas weiter hinten im Gehege. Leise schlich Tarik an das Gatter, öffnete es und schaute sich um. Niemand war zu sehen. Dann schwang er sich in den Sattel des Pferdes und ritt ganz langsam von der Stadt weg. Als Cheydinhal außer Sicht war, ließ er das Pferd galoppieren.
“Es stimmt also wirklich. Die schwarzen Hengste aus Cheydinhal sind wirklich die schnellsten Pferde Cyrodiils, aber auch die teuersten”, dachte Tarik als der Hengst durch den noch jungen Morgen galoppierte. Etwa eine halbe Stunde vor Mittag erreichte er die Kaiserstadt. Sein Pferd gab er dem Stallknecht und bezahlte die Unterkunft für ein paar Stunden. Dann eilte er über den Talosplatz-Bezirk in den Elfengarten-Bezirk. Direkt in Luther Broad’s Pension.”Jetzt ist eine Stärkung erforderlich”, dachte er und betrat die Pension.
Beim Wirt, Luther Broad, bestellte der Kaiserliche einen Hammelbraten, Brot, Obst, einen Süßkuchen und eine Flasche Met. Dann begann er zu essen. Lange Zeit ließ sich niemand blicken und Tarik wollte schon weitersuchen als 3 Bosmer in die Pension gingen und eine Runde Met bestellten. Lange Zeit beobachtete er die Bosmer und lauschte ihren Gesprächen in der Hoffnung sie würden Ismil erwähnen. Als alle drei schon stark angetrunken waren, setzte Tarik sich zu den dreien und trank eine Runde mit ihnen. 2 standen daraufhin auf und wankten nach oben.”Na mein Freund, kennst du einen Bosmer mir Namen Ismil?”, fragte Tarik.”W.....Wwwww...Waaarumm.... ssollt...te ich dir...davon ...erzssählln?”, lallte der Bosmer.”Nun, ich bin ein alter Freund von ihm und suche ihn”, gab der Kaiserliche zurück. Als der Waldelf immer noch nicht auspacken wollte, trank Tarik noch drei weitere Runden mit ihm(alle Runden gingen auf die Rechnung des Waldelf’s) und einige Münzen tauschten die Besitzer. Dann schließlich, bei der 5 Flasche Met gab der Bosmer eine wage Information.”Iiii.Iii.ihhrrr..*hicks* ssssucchhtts Iiissssmmmil?*hicks*.......nun iiiiichh hhhabbe ihhn....Mmmitgenommen....aaauuuff*hicks*Rrreieisssen...Ccccyrrrrodiil....nächstes Ziel....*hicks*....Hhhandlessssschifff......iinn Hhafe von..........Aaa.....A..n...v...i...l.........Anvil!” Tarik hatte mühe die Worte zu verstehen. Dann prostete ihm der Bosmer zu und zog seine Flasche in zwei, drei Schlucken leer. Der Kaiserliche trank nichts von seinem Met sondern wartete bis die nächste Runde kam. Als der Elf seine Flasche wieder geleert hatte, schob Tarik ihm seine beiden Flaschen hin, welche der Bosmer auch beherzt austrank. Als dieser die letzte Flasche absetzte kippte er um und blieb bewusstlos liegen. Verärgert stand Luther vor dem strakbesoffenen Bosmer und schüttelte den Kopf. Tarik bot ihm an, den Bosmer auf sein Zimmer zu tragen. Luther nickte und gemeinsam schleppten sie den Elf auf ein freies Zimmer. Danach mietete Tarik sich ein Zimmer und schlief auch gleich ein.
Als es Nachmittag war, wachte der Kaiserliche auf, zog sich an, bezahlte seine Rechnung und begab sich zu den Stallungen.”Ich muss mich beeilen, denn wenn die Information stimmt, die mir der Bosmer gegeben hat, wird Ismil wohl nur in der Nacht in das Handelsschiff einbrechen. Bis dahin muss ich in Anvil sein”, dachte er. Als der Kaiserliche an den Stalllungen ankam, schwang er sich sogleich in den Sattel. Sofort gab er dem Pferd die Sporen und so schnell es dem Tier nur möglich war ritt es in Richtung Anvil.”Schneller! Schneller!”, feuerte Tarik das Pferd in Gedanken an. Schnell hatte er Weye hinter sich gelassen und ritt die Straße entlang in Richtung Skingrad.
Ohne einen Zwischenfall erreichte Tarik Skingrad. Die Tor-Wachen starrten auf einen Fleck am Horizont, welcher immer schneller auf sie zu kam.”Es ist ein Reiter!”, sagte der eine.”Der wird doch wohl nicht durch die Stadt reiten wollen, das ist verboten!”, rief der andere entsetzt. Der Reiter, Tarik, hatte jedoch etwas anderes im Sinn: Kurz vor dem Tor lenkte er sein Pferd links an den Stadtmauern vorbei, mitten durch die Weinberge. Einige Arbeiter schauten dem Fremden mit entsetzten hinterher. Noch ehe jemand reagieren konnte war der Reiter auch schon wieder verschwunden.
Tarik bog wieder auf die Straße und ritt weiter. Lange Zeit sah er nur Bäume, Sträucher, Felsen und Flüsse. Plötzlich sah er Rauch in der Ferne. Von der Größe des Rauchs musste es eine Stadt sein.”Moment, welche Stadt liegt zwischen Skingrad und Anvil........Kvatch! Dann sind die Gerüchte also war. Kvatch ist ein Opfer der Flammen geworden, ein Opfer der Deadra”, dachte Tarik, verbannte diese Gedanken jedoch schnell wieder aus seinem Kopf. Er hatte einen Auftrag zu erfüllen!
In der Ferne konnte der Kaiserliche eine Gestalt ausmachen.”Ein Wegelagerer?” Plötzlich sauste ein Pfeil ganz knapp an seinem Ohr vorbei.”Verdammt, ich kann mich jetzt nicht auf einen Kampf einlassen. Ich muss ihn umgehen”, schoss es ihm durch den Kopf und sofort wich er in den Wald aus. Das Slalom-Reiten erwies sich schwieriger als angenommen und so musste er die Geschwindigkeit seines Pferdes drosseln um nicht zu stürzen. Pfeile flogen zwischen den Bäumen durch und prallten gegen Stämme oder fielen auf den Waldboden.”Ich muss hier raus”, dachte Tarik verzweifelt und lenkte sein Pferd wieder auf die offene Straße.
Gerade als der Kaiserliche die Straße erreichte stand der Wegelagerer im Weg und das Pferd bäumte sich auf. Erschrocken fuhr dieser herum und genau in diesem Augenblick trafen ihn die Pferdehufe am Kopf. Verletzt stürzte der Wegelagerer zu Boden und Tarik gab dem Pferd sofort wieder die Sporen.
Als die Sonne ihre letzten Strahlen auf die Erde warf kam Tarik in Anvil an. Er hatte nur eine einzige Pause eingelegt und dementsprechend war das Pferd am Ende seiner Kräfte. Die letzten Meter konnte das Pferd nur noch im gehen zurücklegen und als das Stadttor schon in Sicht war, brach das Pferd tot zusammen.”Ich hätte ein paar Pausen mehr einlegen sollen. Naja ich habe es ja schließlich nicht bezahlt”, dachte Tarik. Wenig später durchschritt er das Stadttor von Anvil und begab sich zur “Schwimmenden Schüssel” um sich dort zu stärken.
Drinnen saßen etwas ärmere Leute, Agenten, Matrosen und Diebe. Unauffällig setzte sich Tarik an einen leeren Tisch und aß etwas Rattenfleisch mit Brot und trank Wasser dazu. Irgendwann verließen einige Leute die Taverne, darunter auch Tarik der beschlossen hatte die Schiffe zu beobachten.
Eine frische Brise wehte durch den Hafen und Tarik schlich in eine dunkele Ecke und beobachtete von dort aus ein Schiff, welches das Ziel des Diebes sein musste. Er hatte sich nach einem Handelsschiff erkundigt und ihm wurde gesagt das nur eines im Hafen vor Anker läge. Lange zeit geschah nicht und langsam fragte sich Tarik ob er nicht einer ganz falschen Spur nach ginge.
Plötzlich entdeckte er eine Gestalt welche auf das Schiff zu schlich und sich dabei häufig umblickte.”Na, also da ist er. Ich sollte mich an seine Fersen heften.”
Als die Gestalt das Schiff erreicht hatte, schlich Tarik ihr hinterher. Vorher hatte er jedoch seine normalen Kleider abgelegt. Auf dem Schiffsdeck war niemand zu sehen und Tarik schluckte einen Lebenentdecken Trank. Jede Person in einem gewissen Umkreis würde er sofort sehen. Sofort trat die Wirkung des Trankes ein und der Kaiserliche konnte eine Person in der Kapitänskajüte ausmachen. Langsam schlich er in das Zimmer und bemerkte das die Tür leicht offen stand. Von der Erfahrung bei der “Schwarzen Fee” belehrt, stieß Tarik die Tür auf und stellte sich neben die Tür. Die Person drinnen drehte sich herum und murmelte:”Muss wohl der Wind gewesen sein.” Plötzlich wurde es ruhig und der Kaiserliche schlich in die Kajüte. Drinnen war niemand, jedoch konnte er eine Luke im Boden ausmachen.”Na, wollen doch mal sehen wer diese Person ist oder ob mich der Waldelf über’s Ohr gehauen hat”, dachte er und stieg die Leiter herunter.
Unten angekommen schlich Tarik den Tunnel entlang. Am Ende stand eine Tür weit offen und eine Gestalt kniete vor einer Kiste, offenbar machte sie sich an einem Schloss zu schaffen. Tarik beschloss zu warten und beobachtete die Gestalt. Diese hatte bald das Schloss geknackt und förderte 2 makellose Diamanten zu Tage. Schnell steckte die Gestalt die Edelsteine ein und sprach:”Und morgen wird im Rappenkurier stehen: Der “Wandernde Dieb” hat wieder zu geschlagen. Ich, Ismil, werde bald berühmter als der Graufuchs sein!”
“Nun, das würde ich nicht sagen”, gab Tarik zurück und erschrocken fuhr die Gestalt, es war tatsächlich ein Bosmer, herum und starrte die Person in der Tür an.”Wwweer...ssseid iihr?”, fragte der Waldelf.”Ismil, du hast viele Leute beklaut oder?” “Wwwo her wwisst iihr mmmeinen Nnnamen? Was wollt ihr von mir?”, fragte dieser.”Sithis erwartet dich”, antwortete Tarik und da verstand der Bosmer.”Nein, ich werdet mich nicht kriegen!”, sagte er und huschte an Tarik vorbei, in Richtung Leiter.”Verdammt!”, dachte der Kaiserliche und lief Ismil hinterher. Schnell hatte er die Kapitänskajüte hinter sich gelassen und entdeckte den Waldelf wie er eilig den Hafen von Anvil verließ.”Na, warte! Du entkommst mir nicht!”, dachte Tarik, zornig über seine eigene Dummheit Ismil nicht gleich getötet zu haben.
Beide hechteten durch die dunklen Gassen von Anvil und erreichten kurze Zeit später die Stallungen. Zwei frische weiße Pferde standen vor dem Haupt-Tor von Anvil. Das eine beanspruchte der Bosmer, das andere wurde von seinem kaiserlichen Verfolger benutzt. Die Wache war zum Glück nicht anwesend und so wurden beide bald von Nacht und Nebel verschluckt.
Die kalte Nachtluft schlug Tarik ins Gesicht als auf dem Rücken seines Pferdes dem Bosmer in vollem Galopp folgte. Lange ritten sie die Straße entlang, dann ging es links in den Wald, dann wieder auf die Straße. Mal ging es durch eiskalte Bäche, dann wieder durch hügelliges Gelände oder auch über flache Ebenen
Irgendwann kam Skingrad in Sichtweite, dort bog Ismil rechts in den Weinberg ein. Der Kaiserliche folgte dem Bosmer und schnell hatten sie den Wienberg verlassen und entschwanden den verdutzten Blicken der Tor-Wache. Langsam brach der Morgen an und am Horizont wurde es heller.”Ich muss diesen Dieb kriegen, noch ehe der Tag anbricht. Sonst werde ich kaum Chancen haben ihn zu töten”, dachte Tarik verzweifelt. Sie erreichten die Rote-Ring-Straße, welche um den Rumarsee herum führte, als etwas geschah.
Plötzlich stolperte das Pferd des Bosmers, welcher sofort aus dem Sattel flog und sich das Schultergelenk brach, während das Pferd sich das Genick brach. Sofort stoppte Tarik sein Pferd und stieg halb durchfroren aus dem Sattel. Das Pferd blieb stehen war sichtlich erleichtert nicht mehr in diesem Höllentempo zu reiten. Ismil schleppte sich trotz starker Schmerzen und einem Unterkühlten Körper weiter, wollte er doch nur noch sein Leben retten. Der Kaiserliche hatte jedoch etwas dagegen, nahm seinen Silberbogen und legte einen Pfeil an. Tarik zielte so genau wie es in seinem Zustand möglich war und ließ die Sehne los. Mit einem leisen surren flog der Pfeil auf den Bosmer zu und traf diesen im Bein. Dieser schrie leise auf und kroch nur noch weiter. Der nächste Pfeil traf ihn in die andere Schulter und dieses mal blieb Ismil liegen. Der dritte Pfeil traf den Bosmer im Rücken und der vierte, vergiftete Pfeil, bohrte sich durch eine Hauptschlagader. Tarik ging zu dem Waldelf hin und besah sich die Wunden seines Opfers.”Gut, er wird gleich tot sein”, dachte er und kippte einen kleinen Stärkungstrank in sich hinein. Sofort entfaltete sich die Wirkung und er ging zurück zu seinem Pferd. Der Kaiserliche führte es zu dem toten Bosmer und besah sich ein letztes mal sein Opfer. Er konnte auch keinen Puls mehr fühlen und so nahm er noch das Säckchen mit den Edelsteinen, stieg in den Sattel und gab seinem Pferd den Befehl zum los reiten.
Langsam ging es jetzt nur noch voran und Tarik spürte die Müdigkeit in jedem einzelnen Knochen. Es wurde Mittag und der Kaiserliche aß etwas Brot um nicht zu verhungern. Gegen Abend erreichte er total erschöpft Cheydinhal. Das Pferd konnte nicht mehr und brach einige hundert Meter vor dem Stadttor tot zusammen. Tarik zog seine normalen Kleider an und betrat schließlich die Stadt. Dort ließ er seine Waffen reparieren und schleppte sich mit letzten Kräften in die Zuflucht der Dunklen Bruderschaft. Dort aß er etwas und suchte dann Vincente auf.
“Gut gemacht! Ihr habt den Bosmer Ismil unerkannt getötet. Hier eure Belohnung und der Bonus”, sagte Vincente und überreichte Tarik 300 Septime. Mit einem nicken verabschiedete sich der Kaiserliche von dem Vampir und ging in sein Zimmer. Dort legte er seine Sachen ab und ließ sich in sein Bett fallen, wo er auch sofort einschlief.
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Cyrodiil, Kaiserstadt, Tiber Septim-Hotel
"Es ist wirklich großartig hier. Sehr beeindruckend und wunderschön, diese Stadt": rief Tirian aus, als sie durch die Straßen der Kaiserstadt gingen. Zwar hatte er die riesigen Ausmaße und den Glanz von Gramfeste und Vivec gesehen, aber vielleicht wäre ihm trotzdem die Kaiserstadt so beeindruckend erschienen. Höchstwarscheinlich hätte die Kaiserstadt Eindruck auf ihn gemacht. Die weißen Gebäude aus Kalkstein und Marmor, aber vorallem der Weißgoldturm. Doch er beachtete sie garnicht. Seit sie Anvil verlassen hatten, hatte er das quälende Gefühl gehabt beobachtet und verfolgt zu werden. Mehr als einmal war ein stehen geblieben und hatte sich nervös umgeschaut. Doch hatte er nichts entdecken können. Doch er wusste das die beiden grauen Gestalten ständig in seiner Nähe waren. Er konnte es nicht wissen, doch er fühlte ihre Anwesenheit. Zu Anfang hatte er noch gedacht, das er vielleicht langsam Paranoid werde, aber als er sich den Brief des Telvanni in Erinnerung rief, wies vieles daraufhin, das er schon lange beobachtet wurde. Schließlich woher sollte es Behram sonst wissen? Jedes Mal wenn er sich diese Frage gestellt hatte, landete er bei der Beantwortung in einer Sackgasse. Der Magier kam ihm mit jedem Augenblick geheimnisvoller vor. Zwar hatte er seine beiden Schatten auf dem Weg nicht entdeckt, aber dafür hatte er jeden Angreifer im Voraus ausmachen können. Zwei Banditen, die die Beiden überraschen wollten waren rasch besiegt. Einige Wölfe stellten sich den beiden zwar auch Entgegen, aber als sie einige Feuerbälle kassiert hatten ergriffen sie lieber die Flucht, als sich dem Duo angekokelt zu stellen. Er hatte gehofft in der Kaiserstadt würde er sich etwas beruhigen, aber auch das hatte nicht geklappt. Egal wo die Graumäntel sich versteckten, er konnte sie nicht sehen, aber sie dafür wahrscheinlich ihn.
Er hatte garnicht auf die um ihn herum befindliche Stadt geachtet, er erwachte aus seinen Gedanken erst als Tirian wieder das Wort an ihn richtete: "Oh schau der Tempel des Einen. Ich hatte nicht gedacht das er so groß ist." Verwirrt schaute er sich um und folgte dann dem Finger des Jüngeren zu einem großen runden Gebäude das das Zentrum dieses Bezirks der Kaiserstadt zu bilden schien. Jedoch die einzige Reaktion, die ihm beim Anblick des Tempels, über die Lippen kam, war ein lustloses "Hm". Doch Tirian war begeistert. "Nagut er verkehrt mit den Händlern warscheinlich eher nur in Provinz- und kleineren Hafenstädten": versuchte er sich die Begeisterung seines Begleiters für die Kaiserliche Architektur zu erklären. Tarrior selbst bevorzugte eher die Architektur aus den verschiedenen Teilen seiner Heimat Morrowind. Hier in Cyrodiil fand er daher die Ayleiden-Ruinen am interessantesten. Vielleicht würde er ja mal einen Ausflug zu einer der Ruinen unternehmen, wenn das alles hier vorbei ist. Was ihn wieder auf den Gedanken brachte, was der Telvanni wohl mit dem Wissen über den Standort von Nekromantenverstecken anfangen will. Mittlerweile hatten sie den Baumgartenbezirk hinter sich gelassen und die Brücke zur Arkanen Universität überquert. Dort erwartete die beiden bereits ein Empfangskommando. "Der Zutritt zur Universität ist nur geladenen Magiern gestattet": wurden sie von zwei Kampfmagiern aufgehalten, die ihre Aufgabe scheinbar sehr ernstnahmen. "Ich bin Tarrior Gildres, Ratsherr von Haus Hlaluu. Ich bin im Auftrag meines Fürstenhauses hier um mit Erzmagier Traven über die Angelegenheiten in Morrowind im besonderen Bezug auf Vvardenfell zu sprechen": erklärte sich der Dunmer. Die beiden Kampfmagier wechselten ein paar Worte und gaben dann Tor und Weg frei. "Erzmagier Traven erwartet euch schon. Ihr solltet euch kurzfassen. Er sagte er hätte noch einige wichtige Dinge mit Kanzler Ocato zu besprechen betreffs dem Zwischenfall von Kvtach, also vergeudet seine Zeit nicht": gab ihm der Wachmagier zu verstehen, bevor sie ihre Füße durch das Tor auf das Gelände der Gilde setzten.
"Die Universität ist kleiner als ich dachte": gab Tirian offen bekannt. "Na rate mal warum der Zugang zum Gelände beschränkt wurde, nicht nur damit Traven sich nicht mit anderen Magier unter seinem "Niveau" abgeben muss, sondern auch damit sich die guten Herren nicht gegenseitig auf ihre Roben treten": gab Tarrior als Antwort. Der Jüngere sah ihn erst verwundert an, als er dann aber dessen Grinsen sah, verstand er das es Scherz gemeint gewesen war. Zwar kannten die beiden sich nicht ein bisschen aus, aber der Turm im Zentrum der Anlage schien vielversprechend. Als sie den Turm betreten hatten, stand der Hohe Magier von Cyrodiil schon vor ihnen. "Ah ihr müsst der Abgesandte von Haus Hlaluu sein. Kommt mit in mein Arbeitszimmer, wenn ihr etwas besprechen wollt und fasst euch kurz, ich habe noch zu tun. Achso und euer Begleiter wurde mir nicht angekündigt. Aber ich werde großzügig sein. Er darf hier bleiben bis wir mit der Besprechung fertig sind. Und nun kommt": begrüßte er die beiden gehetzt und stellte sich auf ein seltsames Symbol auf dem Boden der Kammer und verschwand. "Tirian warte hier. Scheinbar wird es nicht allzu lange dauern": sagte er. Der junge Dunmer nickte nur und sah zu wie Tarrior ebenfalls das Symbol betrat und verschwand. Die Teleportation ging schnell und er fand sich auf einem ähnlichem Symbol wieder. Der Raum war dunkel, es war kaum etwas zu erkennen. Er sah nur Traven der an einem kleinen Tisch saß und ihn zu sich herüber winkte. Als er sich gesetzt hatte, erschien zwischen den Fingern seines Gegenübers eine kleine Feuerkugel, mit der er eine Kerze vor sich entzündete. Dann erkannte er auch zwei dampfende Tassen Tee vor sich. "Zumindest hat er die Gastfreundschaft nicht vergessen": dachte er sich, als er sich die Tassen betrachtete und dann einige Milchsemmeln auf dem Tisch entdeckte.
"Nungut ehrenwerter Erzmagier, ich möchte eure Zeit nicht mehr als nötig beanspruchen. Es sieht so aus, die Lage zwischen der Magiergilde auf Vvardenfell und dem Haus Telvanni ist angespannt wie schon lange nicht mehr. Die Telvanni provozieren einen Streit. Wenn er eskaliert könnte er die Machtstellung des Kaiserreichs in Morrowind erheblich schwächen. Wenn die Magiergilde durch den Konflikt geschwächt wird, könnte ein Befreiungsschlag der traditionellen Häuser und des Tempels folgen. Das Interesse meines Hauses liegt aber eher beim Reich. Ein Konflikt und eine Eskalation der Unruhen in Morrowind wären sehr sehr schlecht für das Geschäft und das kann sich mein Haus keinesfalls leisten": erklärte er. Der Erzmagier lehnte sich in seinem Sessel zurück um über die Argumente des Dunmers nachzudenken und ließ den Blick dabei schweifen. Tarrior vergewisserte sich nochmals, das der Magier nicht hinsah und zog den Beutel unter seiner Rüstung hervor, der die Kräutermischung des Telvanni enthielt. Er hatte sie entdeckt als sie Anvil verlassen hatten. Scheinbar hatte einer der Graumäntel den Beutel unbemerkt hinein geschmuggelt. Langsam und Unbemerkt versenkte er den Inhalt in der Tasse des Erzmagiers. "Ihr habt Recht, ein Konflikt ist für beide Seiten inakzeptabel. Ich werde an die stellvertrende Erzmagierin des Vvardenfelldistriktes schreiben und ihr Anweisungen geben, die Magier unter Kontrolle zu halten. Die Lage sollte sich zumindest etwas entspannen, wenn die Telvanni-Ratsherren wieder genesen sind": gab er seine Entscheidung bekannt und nam einen großzügigen Schluck aus seiner Teetasse und nam sich zwei Milchsemmeln und kaute genüsslich darauf herum.
"Dieses Problem mit diesen Totenbeschwörern von den Telvanni ist wirklich schlimm": regte Tarrior ein neues Gesprächsthema an. "Ohja, sie sind aber bei weitem nicht so schlimm wie diese Nekromantenplage die gerade über Cyrodiil herfällt": führte Traven aus. "Ja, aber die Gilde muss doch bereits einige der Verstecke der Beschwörer kennen. Sie ist doch sicher mächtig genug diesen Abschaum zu finden und auszuradieren": hakte der Dunmer nach. "Natürlich weis ich wo wir dieses Pack finden, ich habe Spione in deren Reihen, leider waren sie nicht sehr zuverlässig, aber wir wissen um eine bestätigte kleinere Gruppe. Sie hat sich in der Nähe der Roxey-Herberge in der Moss-Felsenhöhle eingenistet. Wir warten bis der Stüzpunkt etwas größer ist und töten dann mehr Nekromanten auf einen Streich": erklärte der Erzmagier stolzgeschwillter Brust. "Oh ich glaube wir schweifen etwas ab Erzmagier. Ich habe eure kostbare Zeit schon zu lange in Anspruch genommen": gab Tarrior ihm zu verstehen, das er gehen wollte. "Oh natürlich ich habe ja auch noch zu tun. Tretet einfach wieder auf das Symbol und ihr kommt in die Eingangshalle zurück. Ach und nehmt ruhig die übrigen Milchsemmeln mit": verabschiedete Traven ihn. Der Dunmer packte sich das Gebäck ein und verließ den dunklen Raum über das Symbol. Tirian fand er in einem Buch lesend dort vor, wo er ihn zurückgelassen hatte. "Wir können gehen": rief er dem Jüngeren zu und verließ den Turm. Tirian folgte direkt hinter ihm. Als die beiden das Universitätsgelände verlassen und zum Tiber-Septim-Hotel gegangen waren, hatte Tarrior die Stadt um sich herum erneut ausgeblendet und sich wieder auf Überlegungen konzentriert warum Behram unbedingt den Standort von Nekromanten Stützpunkt wissen wollte. Als die beiden im Hotel zu Abend aßen war es draußen schon dunkel geworden. Zwecks etwas Schlaf und der Abfassung eines Briefes an Tel Uvirith ging er nach dem Essen und einigen Gläsern Wein auf sein Zimmer. Als er die Tür zugemacht und abgeschlossen hatte, spürte er eine Hand auf seiner Schulter.
Langsam drehte er sich um und starrte in grauen formlosen Nebel unter der Kapuze des Graumantels. "Ihr habt eure Informationen bekommen, nehme ich an. Meister Meradanz hat gewusst das ihr es schaffen würdet. Gleich Morgen Früh werdet ihr aufbrechen und die Nekromanten in der Höhle meucheln, nur den Ober-Magier dieses Nekromatenverstecks nehmt ihr lebend gefangen": gab ihm der Graue neue Anweisungen. "Ich soll was tun? Wer weiß wieviele Totenbeschwörer da drin sind. Mir scheint es fast so als wolle dein Meister mich loswerden. Oder warum sollte ich sonst soetwas sinnloses tun, wie diese Schwarzmagier zu töten, aber ihren Anführer lebend gefangen zu nehmen?": fragte er wütend, fast schon schreiend nach. "Meister Meradanz ist auf der Suche nach etwas, dass er als "Alte Magie" bezeichnet. Und die Nekromanten scheinen in einer Ayleidenruine auf etwas gestoßen zu sein, das mit der Totenbeschwörung assoziiert werden kann, aber eigentlich mit einem fehlgeschlagenen Unsterblichkeitsprojekt der Ayleiden zusammenhängt. Wir haben einen gefangenen Nekromanten verhört, der gerade die Totenbeschwörerzelle in Morrowind über diese Entdeckung informieren wollte. Leider wusste er auch nichts genaues": erklärte ihm der immernoch Unbekannte. "Ich nehme mal an mir bleibt keine Wahl. Doch ihr könnt eurem Meister versichern, wenn ich das Amulett in Händen halte, wird er für diese Frechheit bluten": ließ er sich auf die Aufgabe an. "Er ahnte es bereits, ihr werdet schon noch verstehen": sagte sein Gegenüber und bewegte sich in den eine dunkle Ecke des Raumes und war verschwunden. Der letzte Satz verwirrte Tarrior bloß noch mehr. Was meinte er mit "noch verstehen". Was sollte er verstehen, das er es machen muss da der Herr Telvanni sich zu fein oder zu feige ist es selbst zu erledigen. "Vielleicht hatte er es auch nur einfach so gesagt": dachte er und ließ sich die Möglichkeit offen, das es vielleicht doch nur eine unwichtige Bemerkung war. Schnell setzte er noch einige Schreiben auf. Eine Warenforderung der benötigten Kisten Wein und anbei das nötige Gold, an die Surillie Brüder nach Skingrad. Eine weitere nach Bruma zu Olafs Bräu und Streu, um den nötigen Met zu bestellen. Auch hier wieder anbei das nötige Geld um die Rechnung zu tragen. Dann setzte er noch eine Warenforderung nach dem köstlichen cyrodiilischen Weinbrand auf. Diese sollte samt dem nötigen Gold an einen örtlichen Händler gehen, Thoronir vom "Fruchbaren Münzbeutel". Am Vormittag hatte er kurz einen Handzettel gesehen in dem für dieses Geschäft geworben wurde. Dann entledigte er sich seiner Rüstung und seiner Kleider und legte sich in das weiche Bett.
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Leyjawiin, Küstenwachstation
Am frühen Morgen des nächsten Tages, wurde Rowan unsanft mit einem Tritt geweckt. Der übermüdete und Zusehens schlecht gelaunte Mönch verpasste der großen Gestalt die er im grellen Sonnenlicht nicht sehen konnte einen heftigen Schlag ins Gesicht, dass diese benommen zu Boden ging. Bei näherem Blick betrachtete Rowan die am Boden liegende Gestalt.
Nach nur wenigen Minuten war der Argonier wieder auf den Beinen. Es sah sehr ausgezerrt aus und eine Krankheit schien in befallen zu haben. Rowan fragte ihn wer er sei und der Argonier murmelte nur etwas in sich hinein. Der Mönch redete weiter: Entschuldigt meine unfreundliche Begrüßung, ich bekam gestern Nacht viel Schlaf und ein riesiger Ork nervte mich etwas mit seinem Kriegshammer. Wie heißt ihr noch mal und was wollt ihr eigentlich von mir?"
Ich wurde im Leyjawiiner Kerker gefangen gehalten und gefoltert. Vor ein paar Stunden entkam ich und ich floh so weit es ging unauffällig aus der Stadt. Man sucht mich wahrscheinlich schon in Leyjawiin. Könntet ihr mich an die Grenze nach Schwarzmarsch bringen?" Rowan überlegte kurz sagte aber gleich: Ja ich werde euch helfen, aber ihr müsst euch erst einmal ausruhen, ich werde eure Krankheit heilen.
Diese Krankheit war sehr Hartnäckig Rowan brauchte viel Mana um sie zu heilen. Nach ein paar Stunden Rast zogen sie gegen Mittag in Richtung Osten. Auf dem Weg durch den Dunkelforst war die Reise sehr beschwerlich. Das unwegsame Gelände und die Hitze machtem dem Argonier sichtlich noch zuschaffen, aber er wollte so schnell es ging zurück nach Schwarzmarsch.
Plötzlich sauste ein Pfeil durch die Luft und der Argonier sackte zusammen. Rowan konnte gerade noch in zur Seite springen, aber dennoch ein Pfeil streifte ihn an der Schulter. Er konnte seinen Schwertarm nicht mehr bewegen. Der alte Mönch schleuderte eine gewaltige Blitzflut in die Richtung der Pfeile und er traf den neunen sei Dank sein Ziel bei diesem Zauber verbrauchter er seine ganze Magie. Der Schütze stürzte tot von dem Baum wo er schon den nächsten Pfeil gespannt hatte, es war ein weiblicher Khajit.
Rowan versuchte noch den Argonier zu heilen, doch es war bereits zu spät. Er ruhte sich eine Weile aus und beerdigte den Argonier dann in den Sümpfen des Dunkelforsts.
Jetzt erst viel es ihm ein, in dem Brief des Orks stand etwas über eine Khajit die mit Roldokk Rowan beseitigen sollte. Er gab sich selbst die Schuld für den Tod des Argonier, er hatte ihn nicht nach Schwarzmarsch begleitet sondern in den Tod.
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Cyrodiil, Kaiserstadt
Die Kaiserstadt – das Zentrum von Cyrodiil.Hier gab es Alles – Korroption, Verbrechen, Gewalt.
Die Abendsonne betrahlte die hohen weißen Mauern der Kaiserstadt und färbte sie wunderschön Weinrot. Ein kühner Recke näherte sich der Stadt im eilenden Galopp. Er stellte sein Pferd in den Stall der Kaiserstadt und bestaunt den Sonnenuntergang und die tolle Aussicht über den Nieben bis hin zu den Bergen hinter Choroll. Es war ein schöner sonniger Tag gewesen und die Sicht war ungewöhnlich klar für Cyrodiil. Der Recke selbst trug Orkstiefel, Ebenerzbeinschienen, einen prunkvollen Orkharnisch, magisch rotschimmernde Handschuhe, einen Daedraschild, ein Silberlangschwert magisch blau leuchtend und einen Helm, der sein ganzes Gesicht bedeckte. Der Helm hatte goldene Hörner, war mit edlen Schriftzeichen und Diamanten verziehrt und verbarg sogar die Augen des Trägers. Er wirkte vornehm, mächtig, edel, kühl und furchteinflösend zugleich. Der Recke selbst redet nicht viel. Durch gestigen machte er aufmerksam auf das was er wollte. Als er die Kaiserstadt betrat wurde er von den Wachen erfurchtsvoll bestaunt. Die Kaierstadt erleuchtet in herrlichstem abendrot und die Ruhe, die auf den Straßen aufkahm zeugte von einem geselligen Tag, der seinem Ende zuging.
Thorr entschied sich im Tiber Septim Hotel zu übernachten. Es war das nobelste Hotel in der Kaiserstadt und eine Übernachtung kostet 40 Septime. Das Essen allerdings war unterster Durchschnitt und außer billigem Wein gab es nichts zu trinken. Man konnte gut schlafen hier, aber essen konnte man nicht gut. Gerade als Thorr das Hotel verlassen wollte, wurde er von einem Gast angesprochen. Der Gast trug edle Kleidung, doch war diese wie er selbt schmutzig und wirkte heruntergekommen. Ebenso heruntergekommen war die Art und Weise, wie er mit dem Mann in der Maske sprach.
„He Fremder, habt Ihr ein paar Münzen für mich? Dieser verfluchte Wachmann hat mich eben ausgeraubt und mir meinen letzteb Septim abgenommen.“
Thorr war erstaunt, dass das Lumpenpack nicht gleich ins Gefängnis geschmissen wurde. Zu seiner Zeit hätte es so was nicht gegeben. Die Geschichte, die der bettler und Dieb erzählte erheiterte allerdings Thorr sehr, so dass er dem Mann doch ein paar Münzen gab. Er erzählte, dass er im marktviertel beim klauen erwischt woorden wäre, obwohl er ausnahmsweise mal nichts geklaut hatte. Sozusagen im Voraus bestraft, dachte sich Thorr. Das er allerdings das Gefängnis nicht vorgezogen hatte, verärgerte Thorr ein bisschen. Wenigsten hätte er sich waschen können, wenn er schon in einem so feinen Etablissement rumhängt.
Die beste Kneipe in der Kaiserstadt war die „Luther Broads Pension“. Der Wirt hatte die Besten Weine der Provinz, Dunkelbier und alles was es sonst noch so gab und erkonnte die spannensten Geschichten erzählen. Seine Lieblingsgeschichten handelten von den Daedrafürsten Mephala und Vaermina, wobei er immer wieder von den Schreinen mit ihren Anhängern erzählte. Thorr hatte die Geschichte schon oft gehöhrt und auch diesmal fand er sie bei einem Hupen Dunkelbier spannend und gut. Der Wirt selbst erkannte Thorr unter seiner Maske nicht. Leicht besäuselt und gut gesättigt verließ Thorr die Kneipe gegen Mitternacht und schwankte Richtung Tieber Septim Hotel. Im Hotel war noch was los. Zwei Händler unterhielten sich noch über die steigende Angst der Bevölkerung vor den Daedras. Der eine beklagte sich, dass seine Geschäfte nicht mehr so gut liefen, der andere, dass er die Nachfrage nicht mehr befriedigen konnte, weil zuviel Bandieten auf den Straßen ihr Unwesen trieben. Thorr war an dem Gespräch nicht sonderlich interressiert und ging zu Bett.
Das Zimmer selbst war recht vornehm eingerichtet. Es gab eine Truhe, einen Kleiderschrank, einen Kerzenständer und eine Kommode. Mauerauskragungen, Teppiche und Bilder verschönerten den Raum. Thorr legte seine schwere Rüstung ab und legte sich in das Weiche Bett schlafen. Lage war es her gewesen, dass er das Letzte mal in der Kaiserstadt geschlaffen hatte und Erinnerungen an die guten alten Zeiten trugen ihn ins Land der Träume.
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Cyrodiil, Umland - Reise nach Bravil
Wie Kyokaan nach Hause gekommen war, wusste er nicht. Er erwachte und erinnerte sich noch daran in der Kneipe ein Lied von fahrenden Rittern gesungen zu haben. Ein kleiner Widerherstellungstrank brachte Kyokaan auf die Beine, beseitigte seinen Karter und ließ ihn klar denken. Er hatte vorerst genug von Leyawiin gesehen und wollte nun Richtung Kvatch aufbrechen um das Ausmaß der Zerstörung durch die Daedra einschätzen zu können. Sein Weg würde ihn über Bravil und Skingard nach Kvatch führen. Als Fahrender Ritter mit Wappen und Schild war dies nichts Ungewöhnliches. Also suchte er in seinem Kleiderschrank nach einer passenden Rüstung. Das Beste, was er hatte, war ein Elfenharnisch, Elfenstiefel, Mitrilbeinschienen, Mitrilhandschuhe und einen Mitrilhelm. Mit dem Wappenschild sah das ganze recht gut aus und brachte den edlen Ritter gut rüber. Jetzt brauchte er nur noch eine Waffe. Er hatte ein paar Dolche und ein Elfenkurzschwert, sowie etliche Keulen und Äxte. Kyokaan war zwar im Schwertkampf unterrichte worden, doch konnte er auch gleichgut mit einer Axt oder Keule umgehen. Im offenen Kampf schien ihm eine grobes Gerät sinnvoller zu sein. So packte er die schwerste Einhandkeule ein, die er fand, in der Hoffnung, dass er damit eventuelle Gegner erschlagen könnte. Dazu kamen noch ein Dolch für den Fall der Fälle, sein Feinstahlbogen, ein Köcher mit Pfeilen, das Reisetagebuch mit Feder und Tinte, Flickzeug für die Rüstungen und sein Reisealchemieset.
Proviant brauchte er nicht wirklich, da Bravil einen Tageslauf von Leyawiin entfernt war und er in der Wildnis genug finden würde, falls er Hunger hatte. Es war noch früh am Morgen, als Kyokaan die Stadt Leyawiin verließ. Im Argonischen Laufstiel huschte er die Straße entlang, vorbei an Brücken über den Nieben und der Unterkunft des Weißen Hengst Ordens.
Ein Stück weiter sah er ein Legionärspferd ohne Reiter. Beängstigt zog Kyokaan seine Keule. Hinter der nächsten Kurve hörte er Kampflärm. Der Legionär war vom Pferd abgesessen und bekämpfte einen Landdreugh. Das Untier hatte elektrische Energie, die es auf dem Legionär entlud. Seine Scheren versuchten die Rüstung des Legionärs zu zerschneiden. Kyokaan stürmte auf das Untier und knüppelte mit seiner Keule auf den Panzer, der unter der Wucht der Schläge krachte und platzte. Eine gallertähnliche Flüssigkeit spritzte dabei heraus. Das Tier war immer noch auf den Legionär fixiert und schrie unter den Schmerzen, verursacht durch Kyokaans Keule, auf. Ein mächtiger Schlag zertrümmerte den Schädel des Untiers und dieses sank Tod zu Boden. Der Legionär steckte seine Waffe weg und sprach zu Kyokaan „Wir sind immer im Dienst“. Kyokaan fragte sich, ob das auf Kaiserlich Danke hieß. Dreugh-Wachs war ein Vermögen wert und Magier bezahlten gut dafür. Alchemieexperten simulierten die Eigenschaften von Dreught-Wachs mit weniger seltenen Zutaten.
Weiter ging die Reise Richtung Norden im schnellen Laufschritt. Argonier hatten eine ausgezeichnet Kondition und waren im Durchschnitt sehr flink. Der nächste Ort hieß Staade. Das seltsame an dem Dorf war, dass kein Bauer das Feld bestellte oder auf die Schafe aufpasste. Kyokaan nutzte die Gelegenheit, um die Reifen Früchte zu Ernten und ein paar Hammelstücke in seinen Proviantbeutel zu stecken. Die Ausbeute würde ihn nach der alchemistischen Veredelung viel Geld einbringen. Weiter ging die Reise und am Fluß fand er wieder ein paar dieser seltsam bläulich schimmernden Pflanzen. Er konnte sie nicht richtig zuordnen, aber ernten.
Natürlich blieb die Reise nicht ohne Zwischenfälle. So stürmte ein Waldelf auf Kyokaan und wollte ihn offensichtlich ausrauben. Der Bandit fackelte nicht lange und schoß mit Pfeilen auf Kyokaan. Der Wappenschild und die Rüstung boten genug Schutz, um in dem Pfeilhagel keinen Schaden zu erleiden. Als die schwere Keule auf den Bogenschützen einschlug wechselte dieser die Waffe. Mit einem Dolch wollte er Kyokaan niederstechen. Immer aus der Reichweite des Dolches bleibend schlug Kyokaan mit der schweren Keule auf den kleinen Waldelf, der ohne nennenswerte Verteidigung unter den Treffern immer wieder aufschrie. Ein endgültiger Treffer auf den Kopf gab den auf den Boden vor Schmerzen wimmernden Waldelf die Beförderung ins Jenseits. Die Rüstung, die er trug, war ziemlich verdellt, würde aber bei einem Schmied noch etliche Septime einbringen. Da sie recht leicht war, hatte Kyokaan kein Problem sie zu verstauen.
Was er dann sah beunruhigte ihn ein wenig. Eine Feuerwand, eingeschlossen in Stein, stand abseits des Weges. Kyokaan hatte kein Interesse dieses Ding näher zu untersuchen und schlich sich davon weg. An einer weiteren Weggabelung lauerte der nächste Bandit. Er war schlecht ausgerüstet und muß wohl neu ins Geschäft eingestiegen sein. Zumindest wollte und brauchte der Bandit das Geld, dass Kyokaan ihn nicht geben wollte. Obwohl der Angreifer eine Silberaxt hatte, waren Schild und die edle Rüstung, die Kyokaan trug widerstandsfähiger und der Kampf erquickte Kyokaan mehr, als dass er ihn forderte.
Die Reise ging weiter an Ruinen vorbei und an leuchtenden Wolken. Die leuchtende Wolke allerdings griff Kyokaan an. Er hiebte mit seiner Keule hinein und spürte den Widerstand und Schaden, den er an der Wolke verursachte, als diese aber seine Magika- und Lebensenergie absaugte, begriff er, dass dieses seltsame Wesen zu mächtig war. Er begann zu fliehen, wurde aber verfolgt. In seiner Flucht kramte er einen Unsichtbarkeitstrank hervor, kippte ihn hinter und schlich sich abseits der Wege von der mysteriösen Lichtwolke weg. Ein bisschen entfernt davon begann er seine Lebensenergie wiederherzustellen und lief weiter. Er überquerte eine alte Holzbrücke und fand auf der anderen Seite jede Menge seltener Pflanzen, wie Drachenbaum, Tollkirsche, Lavendel, Johanniskraut, Bergmotten, Alraunen und vieles mehr. Beim Sammeln der Pflanzen und Kräuter fiel ihm gar nicht auf, wie der Himmel sich verdunkelte und ein gewaltiger Regenschauer über ihn hereinbrach. Die Rüstung, die er trug, war hochwertig und schützte ihn vor dem Regen. Da er nicht erst spät in der Nacht in Bravil ankommen wollte, lief er weiter. Doch die Straße war nicht sonderlich sicher. Ein Troll stürzte sich vom Wegrand auf ihn. Bevor er den Argonier erreichte hatte dieser bereits die schwere Keule gezogen und hiebte mit dem Knüppel nach dem Tier. Dieses wich zurück, ließ aber vom Angriff nicht ab. Der Argonier verhielt sich mit der Keule wie beim Schwertkampf. Stürmte zum Schlag vor und wich dann weit zurück, um nicht von den Pranken des Trolles getroffen zu werden. Trollfett war wertvoller als die meisten zutaten, allerdings ließ es sich durch alchimistische Veredelung besser verkaufen.
Kyokaan lief weiter Richtung Bravil und Rehe kreuzten seinen Weg. Hätte es nicht geregnet, hätte Kyokaan einige mit dem Bogen erlegt, aber im Regen machte das Ausnehmen von Rehen keinen Spaß und so lief er mit ihnen eine Weile um die Wette, bis sie die Straße kreuzten und auf der anderen Seite im Wald verschwanden.
Bravil – in der regnerischen Abenddämmerung war der Anblick nicht sehr beeindruckend. Der Wachmann vor dem Tor gab dem Fahrenden Ritter wertvolle Informationen über die Lage der Burg, Kapelle, Geschäfte und Gilden. Bravil hatte sogar einen Hafen.
Die Herberge zum Silberheim-am-Meer war gleich am Eingangstor und Kyokaan wollte sich erstmal von dem vielen Laufen ausruhen, mietet ein Zimmer, für das er 20 Septimen löhnte und legte sich zu Bett.
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Cyrodiil, Bravil
Es war fast Mittag, als Kyokaan aufstand. Er hatte jede Menge Kräuter gesammelt und begab sich nun zum Wirt. Obwohl der Wirt einen riesigen Weinbestand hatte, verkaufte er Kyokaan nur Lebensmittel. Kyokaan ließ eine Weinflasche der qualitativ guten Sorte dabei unbemerkt mitgehen. Wie er von einem Orkgast erfuhr, gehörten die Getränke nicht dem Wirt, sondern dem Ork. Da dieser Kyokaan nicht zum Trinken einlud, nahm er sich unbemerkt, was er wollte. Der nächste Gang war zum Händler. „Haus zum gerechten Handel“ nannte man die Bruchbude aus Holz. Die Elfe, die das Geschäft führte, trug schäbische Kleidung, hatte fettige Haare und Zahnlücken. Sie selber bezeichnet sich als hübsch, gerissen wäre der bessere Ausdruck, denn sie drückte den Preis für die Sachen, die ihr Kyokaan verkaufte gewaltig.
Das nächste Haus machte einen besseren Eindruck. Es war die Kämpfergilde von Bravil und seine Insassen waren nicht an neuen Rekruten interessiert. Geht nach Anvil, Choroll oder Cheydinal hatten sie gesagt. Alles Städte die nicht auf der Reiserute von Kyokaan standen.
Sein nächstes Ziel war der Laden „Hexenmeisters Glück“. Das Geschäft faszinierte Kyokaan, vor allem deshalb, weil der Händler ein Gegenstück zur Magiergilde bildet. Die Gespräche, die in Bravil über die Magiergilde geführt wurden, veranlassten Kyokaan dazu, dieses Haus um jeden Preis zu meiden.
Beim Stadtrundgang durch Bravil stolperte Kyokaan wieder über diese seltsam leuchtenden Wurzeln, die er gleich einsackte. Er hatte nun schon insgesamt 10 Stück von ihnen. Dann begab er sich zurück zur Herberge. Der Wirt hatte gerade nichts zu tun, also verwickelte er Kyokaan in ein Gespräch, das mehr den Charakter eines Monologes hatte.
„Habt ihr Euch umgesehen? Bravil ist die Kloake von Tamriel. Das „Silberheim“ ist der einzige anständige Ort in der Stadt. Ich weiß wirklich nicht, warum ich hier bleibe“ sprach der Wirt vom Silberheim mehr zu sich selbst, als zu Kyokaan. Die Antwort auf die Frage hätte Kyokaan ihm schon geben können. Er verlangte eine unverschämt hohe Summe für die Übernachtung in einem kleinen Raum mit Bett ohne Schränke. Das Bett war mehr ein Notlager und man konnte froh sein, wenn man alleine drinnen war. Es gab noch eine Schenke auf der anderen Seite der Stadt, die nur Stadtkundige finden würden. Weil diese so schlecht besucht war, war die Bewirtung und Beherbergung noch schlechter als hier. Im Grunde hatte das Silberheim ein Monopol in dieser Stadt, obwohl Preis und Leistung hier den Gipfel der Unverschämtheit demonstrierten.
„Ihr seid ein fahrender Ritter?“ fuhr der Wirt fort „Ursannes Mann, Aleron wird vermisst. Ich sah die Ärmste, wie sie in der Kapelle weinte und betete. Ich hoffe ihr könnt ihr helfen.“
Sind fahrende Ritter Wohltäter? – der Gedanke lief Kyokaan eiskalt über den Rücken. Vielleicht war die Tarnung doch nicht so gut? „Ich werde sehn, was ich tun kann“ würgte Kyokaan charmant hervor und ging auf sein Zimmer. Brauen war seine Beschäftigung für die nächsten Stunden. Zunächst köchelte er die tödlichsten Gifte zusammen Kobaldgalle, stahlblauer Rötling, Äpfel – gut durchziehen lassen und vorsichtig abfüllen. – Ahh – Ginkgo-Blatt, rauer Wüstling, Kartoffel – grinsen überkam Kyokaan. Er war wieder in seinem Element. Dann kamen noch ein paar Standardgifte und Tränke. Nach 2 Stunden war er fertig. Jetzt musste er nur noch die unbrauchbaren Tränke verscherbeln. Für seine Ausdauertränke wurde viel bezahlt. Sie waren sauber hergestellt und trotz der einfachen Mittel und Methoden hochwertig.
Der Tag war ein Erfolg gewesen. Kyokaan ging frühzeitig auf sein Zimmer, kippte die zwei geklauten Weinflaschen in sich hinein und schlief den Rausch der Zufrieden aus.
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Cyrodiil, Bravil
Tag 3 in Bravil
Es war 8:00 Uhr morgens als Kyokaan aufstand. Heute wollte er die öffentlichen Gänge absolvieren. Unter öffentlichen Gängen verstand er den Besuch hochrangiger Beamter und Adliger, diesmal als fahrender Ritter. Sein Weg führte ihn die Händlerstraße hinunter über eine Holzbrücke in die Burg. Es war ein schöner Tag, und obwohl Kyokaan bei Regen in Bravil ankam, regnete es hier deutlich weniger, als in Leyawiin.
Der Burggarten war in einem jämmerlichen Zustand. Offensichtlich konnte der Graf sich nicht mal einen Gärtner leisten und für solche Kleinigkeiten der Etikette hatte er nichts übrig. Auf der anderen Seite, war das der ideale Nährgrund für Pilze und Wildpflanzen, die Kyokaan fleißig erntete.
Die Empfangshalle war riesig und wirkte prunkvoll eingerichtet. Majestätisch thronte der Graf in der Mitte des hinteren Raumteiles. Da nur ein Thron vorhanden war, hatte eine Gräfin, sollte es eine geben, hier nichts zu sagen.
„Der Fahrende Ritter vom Weißen Hengstorden aus der Grafschaft Leyawiin bittet um eine Audienz!“ wurde Kyokaan angekündigt.
„Regulus Terentius, Graf Bravil. Nett von Euch, dass ihr Euch mir vorgestellt habt, Ritter, aber völlig unnötig.“ Begrüßte der Graf Kyokaan und in einer Tour fuhr er fort „Ich bin der Graf und ihr habt keinen Anlaß mit dem Grafen zu sprechen, oder? Gut. Das hätten wir geklärt, also macht, dass Ihr hinauskommt.“
So schroff wurde Kyokaan noch nie abgespeist. Der arrogante Kerl hatte offensichtlich keine Angst, mal den Falschen zu beleidigen. Kyokaan entfernte sich vom Grafen und sah sich ein bisschen um. Der Dienstbereich, Speisesaal und Küche waren für jedermann zugänglich. Sollte Kyokaan in Geldnot geraten, so brauchte er nur die Küche ausräumen. Sie war weder bewacht, noch waren die Ausgänge gesichert. Er begab sich nach dem recht unspektakulären Besuch beim Grafen wieder zur Herberge Silberblick. Obwohl es noch nicht mal Mittag war, legte sich Kyokaan mit Einnahme eines Schlafmittels ins Bett und wachte erst nach Mitternacht auf…
Tag 4 in Bravil
Kyokaan hatte Bravil bei Tag gesehen, nun wollte er es bei Nacht erforschen. Er legte sich die dunkle Rüstung seiner Zunft an und schlich sich ungesehen aus der Herberge. Sein erstes Ziel war das Haus des gerechten Handels. Schnell hatte er das schwere Schloß mit einem Dietrich geöffnet. Die Besitzerin war allerdings noch am Sauber machen, so dass er das Haus genauso schnell verließ, wie er es betreten hatte. Gegenüber lag „Dro´shanjis Haus“. Dro´shanjis war ein Khajiit und ein sehr geschickter wie es hieß. Das Haus bot nicht viel. Es war zweigeschossig und der Khajiit gehörte zu den ärmeren Einwohnern Bravils. Er hatte einen Haufen zu Essen, aber kaum Gegenstände von Wert. Eines allerdings fand Kyokaan gut. Der Khajiit besaß ein Buch „Die Wolfskönigin Band I“. Der Text selbst war recht langweilig, allerdings gab es in dem Buch eine Stelle, die das Knacken von Schlössern elegant und ausführlich beschrieb. Diese Technik musste Kyokaan beim Nächsten mal ausprobieren.
Weiter ging seine nächtliche Erkundungstour. In einigen Häusern fand er neben Lebensmitteln auch einige der seltsam leuchtenden Wurzelpflanzen. Die Bevölkerung von Bravil hatte nicht sonderlich viel Geld und Bravil gehörte mit Sicherheit zu den ärmsten Provinzen Cyrodiils. Dann allerdings stolperte Kyokaan über einen bis zum Rand abgefüllten Skomasüchtigen. Andere konnten noch stehen und kippten sich das Zeug unschiniert hinter. Keiner nahm Kyokaan wahr und ihre Taschen waren voller Geld. Sie waren so zugedröhnt, dass der Taschendiebstahl noch nie so leicht war und unbemerkt blieb. Die Hütte, vor der sie standen, war eine reine Skomahöhle. Die Flaschen lagen nur so rum und die Hehler bemerkten nicht einmal, wie Kyokaan ihr Dealergeld einsackte. Nach dem erfolgreichen Diebeszug schlich Kyokaan zurück zur Herberge. Er hatte die Hälfte der Häuser von Bravil infiltriert und in der nächsten Nacht kam die andere Hälfte dran. Wieviel Kohle er eingesackt hatte konnte er gar nicht sagen. Die Menge würde er erst noch zählen müssen, aber eins war sicher, es war viel Geld, sehr viel Geld.
Tag 5 in Bravil oder besser geschrieben Nacht
Kyokaan hatte den ganzen Tag geschlafen. Spät am Abend, weit nach Einbruch der Dunkelheit, verließ er in seiner schwarzen Rüstung die Herberge Silberblick-am-Meer. Heute war eine Hausinspektion des nördlichen Stadtteiles angesagt. Vom Silberblick schlich er sich ungesehen zum Haus gegenüber, die Treppe rauf und knackte das erste Schloß. Am Hauseingang stand das Nemensschild „Stadtschwimmer“. Die Leute von Bravil lästerten über ihn, woher er diesen Namen hatte und wo er wohl in der Stadt schwimmen würde? Stadtschwimmer war nicht sonderlich reich. Er besaß eine dieser leuchtenden Wurzeln, ein paar Lebensmittel und auf seinem Nachttisch lag ein dickes Buch – 2920, Letzte Saat. Das Buch behandelte die Geschichte der Friedensschließung zwischen Morrorwind und dem Kaiserreich. Es war sehr verwirrend geschrieben und hatte mehr Einzelgeschichten, die unabhängig von einander datumsmäßig aufgeschrieben wurden. Dann allerdings wurde das Buch spannend ein Mitglied der Murra Tong hatte den Prinzen und Erben des Kaiserreiches getötet und der Geschlossene Frieden war damit nicht offiziell gemacht. Das Buch beschrieb die Benutzung und Auswirkung von Speerfallen und wie man sich gut im Gras verstecken konnte, eine Eigenschaft, die bei der Jagd auf was auch immer von Nutzen sein konnte.
Sein nächstes Haus hatte das Namensschild Ranaline. Kyokaan kannte die Frau sie hing den ganzen Tag am Stadttor rum. Obwohl sie nicht schlief war sie nicht besonders Wahrnehmungsfreudig. Kyokaan stand direkt in ihrem Rücken und sie merkte nichts. Ab und an las sie in einem Buch, das sie immer wieder wegsteckte. Ein Zweites lag direkt auf ihrem Bett. Kyokaan wurde im Stehlen immer besser oder lag es an der Trantütigkeit einiger Bewohner Bravils zu späten Stunden? Die Resultate sprschen für sich. Die Frau hatte nicht gemerkt, wie Kyokaan langsam das Buch aus ihrer Tasche zog und das andere vom Bett mit gehen lies. Sie hatte nicht bemerkt, wie er ihre Vorratskammer plündert und bei hellem Kerzenlicht das Haus verließ. Im Licht der Straßenbeleuchtung laß er sich die Bücher durch. „Mankar Camorans Erläuterungen zum Mysterium Xarxas Buch I“ Der Schriftsteller war höflich und beleidigend zugleich dem Leser gegenüber. Ungewöhnlich am Schreibstiel war, dass der Leser direkt angesprochen wurde und das Buch mehr den Charakter einer Gebrauchsanweisung hatte. Der Text stammte offensichtlich von einem Geisteskranken, der einem Wahn zum Opfer fiel. Der Schreiber selbst Beruft sich auf ein Buch Namens Mysterium Xarxes, das ein Fürst Dagon, offensichtlich sein Herr, für ihn geschrieben hat. Mankar Camoran lädt den Leser des Buches ein in sein Paradies einzutreten, das durch vier Schlüssel erreicht werden kann. Den ersten Schlüssel las Kyrokaan gerade. Den zweiten Band kannte er schon aus Leyawiin. Offensichtlich hingen die Anhänger der Mystischen Morgenröte in jeder Stadt rum.
Im Untergeschoß war Ra´jiradhs Haus, dem Namen nach Khajiitisch. Die Katze schnurrte tief schlummernd in ihrem Bett. Sie hatte auch nicht viel Wertvolles zu Bieten, allerdings hatten die Bewohner von Bravil eine Schwäche für Bücher. „Dieb“ nannte sich die recht spannende Geschichte von Eslaf. Dies war der zweite Bande einer mindestens 3 Bändigen Geschichte. Der erste Band beschrieb das Bettelleben von Eslaf und Kyokaan musste sich das Buch besorgen, so sehr fesselte ihn dieser zweite Band. Er schrieb das Leben Eslaf und wie er zum Dieb wurde. Nie erwischt wurde er, weil er richtig Springen und Fallen konnte. Eine unglaubliche Akrobatiktechnik wurde in dem Buch beschrieben. Den nachfolgenden Band „Krieger“ würde sich Kyokaan auch noch besorgen müssen. In Ra´jiradhs Bücherregal stand noch ein anderes Buch. „Die Anhängerschaft des Graufuchses“ Es beschrieb den Zusammenschluß aller Diebe zu einer Gilde mit 3 langweiligen Regeln.
1. Stiehl niemals von einem anderen Gildenmitglied
2. Töte niemals jemanden bei deiner Arbeit. Wir sind nicht die Dunkle Bruderschaft. Tiere und Monster können bei Bedarf getötet werden.
3. Stiehl nicht von den Armen. Die Bauern und Bettler stehen unter dem persöhnlichen Schutz des Graufuchses, besonders im hafenviertel der Kaiserstadt.
Dann konnte man in dem Buch noch etwas über Beförderungen lesen. In Leyawiin war Kyokaan einem Hehler begegnet, der allerdings nur mit hochrangigen Dieben Geschäfte machte und Kyokaan kurzer Hand nach Bruma schicken wollte. Warum musste alles so weit entfernt sein. Das kalte Bruma war der letzte Ort, den Kyokaan auf seiner Reiserute hatte. Allerdings reizten ihn die Ansichten seiner Schwestergilde der Dunklen Bruderschaft.
In den anderen Häusern fand er außer ein paar Goldmünzen und Lebensmitteln nichts Erwähnenswertes. Er musste immer noch an die relativ sinnlosen Regeln der sogenannten Diebesgilde denken. Wieso sollte man Bettler bestehlen? Waren die in der Kaiserstadt so reich, dass es sich lohnt? Gedanken versunken schlich Kyokaan durch die Stadt und stand vor dem Haus des gerechten Handels. Mal sehn, ob die Schachtel immer noch putzt, fragte sich Kyokaan, als er das schwere Schloß nach der neuen Technik öffnete. Die Händlerin schlief tief und fest. Unbemerkt knackte er alle vorhanden Schlösser, räumte ihre Tageseinnahmen aus der Kasse aus und ließ alle Lebensmittel und Weinflaschen mitgehen. Rache ist süß, sprach er insgeheim zu sich. In Schwarzmarsch hätte er mal schnell sein Messer gezogen, aber ein Mord würde zuviel Aufmerksamkeit erregen und ihm war unklar, wie die Bürger von Bravil reagieren würden. Diebstahl langte fürs Erste. Voll beladen und erstaunt über das, was er alles unbemerkt schleppen konnte schlich Kyokaan in sein zimmer, das er für eine ganze Woche gemietet hatte. Er öffnete ein paar der geklauten Weinflaschen und ließ es sich in seinem kleinen Zimmer gut gehen, bis er total besoffen ein schlief.
„Ihr habt Euch zu stark angetrieben“ sprach eine liebliche Argonierin in seinem Traum „ und zuviel nachgedacht. Entspannt Euch.“ Ohja, der Traum war so Lebensecht, so real, „Vertraut Euren Instinkten. Seid einfach ihr selbst.“ Flüsterte die Argonierin in sein Ohr. „Kümmert Euch um die kleinen Dinge und die großen erledigen sich von selbst…“
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Reise nach Bruma
Es war gegen 8:00 Uhr Morgens, als Thorr aufwachte. Er zog seine schwere Rüstung an, und lief die Treppe zum Gastraum des Tiber Septim Hotels hinunter. „Frühstück bitte“ rief er dabei lautstark. Die ersten Gäste verließen bereits das Tieber Septim Hotel. Für Händler, die hier übernachteten waren sie zu spät dran und Thorr meinte einen der beiden Dunkelelfen zu kennen. Hastig und hektisch verließen sie das Hotel und Thorr erkannte diese Art. Es war Tarrior der Dunkelelf aus Morrorwind. Nur wo hatte er den Hammer? Seit dem Vorfall in Kvatch und dem Obliviontor hatte er nicht daran geglaubt, ihn wiederzusehen. Da es ihm gut zu gehen schien, konnte Thorr in aller Ruhe genüsslich Frühstsücken, das mit der Maske auf dem Kopf seltsam war, aber unproblematisch ging. Nun wollte er wissen, wie gut die Maske wirklich ist.
Er verließ das Tieber Septim Hotel und begab sich auf Hauptmannsuche an diesem herrlichen Sommertag und traf Hieronymus Lex im Baumgartenbezirk der Kaiserstadt. Der Wachmann war gut gelaunt und erkannte Thorr nicht. Er erzählt etwas vom Sieg über die Daedra in Kvatch, dass man die Tore schließen konnte und es noch Hoffnug gab. Weniger Hoffnungsvoll war seine vergebliche Suche nach dem Graufuchs. Dieser hatte ihn einst in der Kaiserstadt öffentlich vorgeführt und zum Narren gemacht und jetzt setzte dieser Mann alles daran ihn zu finden und zu verhaften. Das war eine aussichtslose Jagdt und eigentlich wurde er selbst seinem eigenen Schwur untreu, stehts die Ungerechtigkeit zu bekämpfen in dem er durch die erbitterte Suche nach dem Graufuchs alle anderen Pflichten extrem vernachlässigte. Thorr war mit dem Ergebnis zufrieden.
Der Beweis des Bettlers, das es Audens Avidius immer noch drauf hatte, Leute auf frischer Tat zu ertappen und abzukassieren erheiterte Thorr innerlich und mit leichtem und fröhlichem Herzen marschierte er ins Händlerviertel. Er besuchte den Alchemieladen zur Hauptzutat und zur goldenen Karaffe. Zwar braute Thorr keine Tränke, aber er kannte jemanden in Bruma, der Zutaten gegen Tränke tauschte. Dann begab er sich in Richtung Kaiserliche Ställe, um nach Hause zu Reisen.
Thorr ritt zuerst auf der Großen Straße, dem sognannten Ring um die Kaiserstadt und folgte der Red Road. In Bockbierquell bog er links ab. Es war ungewöhnlich ruhig in dem Dorf. Er nahm eine Abkürzung über Bleichersweg, einem anderen kleinen Dorf, um sich den langen Weg Talein und Bergauf über die Aylaidenruine Sercen zu ersparen. Am späten Abend erreichte er ohne nennenswerten Zwischenfall Bruma. Stellte sein Pferd ab und nahm den Helm ab. Er begab sich zu erst zur Magiergilde, um die vielen Zutaten abzugeben und am nächsten Tag Tränke dafür abzuholen. Selena freute sich über seinen Besuch und war fassunglos über die seltenen Zutaten die ihr Thorr brachte. Sofort begann sie, wie ein kleines Kind vor Freude, mit den Zutaten zu experimentieren.
Thorr begab sich anschließend in sein Haus, um die Schätze zu verstauen, von denen er sich nicht hatte trennen können. Erleichter und endlich mal wieder in vornehmer Kleidung verließ er sein Haus um in Olavs Streu und Bräu die Neuigkeiten während seiner Abwesendheit zu erfahren.
„Was gibt es Neues in Bruma?“ fragte Thorr Olaf.
„Du kennst doch diesen neulich hergezogen Alchemisten mit dem bösen Blick?“ „Elendil Sunlight!“ „Genau den. Der hatte neulich Besuch von einem seltsamen Fremden. Ungeheuerlich sag ich Dir. Wollte unbedingt zu Herrn Sunlight und hat den Buttler von Benlin dabei zu Tode erschreckt. Der Altmer trug einen halboffenen schwarzen Mantel mit Schulterklappen aus Stahl und einen Zweihänder. Wir haben zwar Sommer, aber trotzdem hab ich hier noch keinen Elfen halbnackt laufen sehen. Nunja ganz geheuer ist mir der Kerl nicht. Meine Frau findet ihn allerding, wie sagte sie gleich – sexy?!
Naja jetzt ist er fort und ich hab wieder Ruhe. Er hat vor zwei Tagen die Stadt bei Nacht und Nebel verlassen und ist Richtung Choroll aufgebrochen. Was er hier gesucht hat, weiß keiner, aber Olfand der Schmied hat ihm sein Schwert repariert. Er wurde sehr großzügig bezahlt. Irgenwie muß der fremde Olfand gerade mal nüchtern erwischt haben, HoHoHo.“
Da war sie wieder – die Lustige Geselligkeit der Nord und hielt noch lange an…
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Cyrodiil, Bravil
Kyokaan brummte der Schädel und doch fühlte er sich unheimlich erleichtert. Es war schon Mittag, als er sein Zimmer verließ. Es war der fünfte Tag, den er in Bravil verbrachte. Aufruhr herrschte in der Stadt. Ein Dieb hatte letzte Nacht das Haus des gerechten Handels ausgeräumt. Komisch war nur das von den anderen Diebstählen nichts verlautet wurde.
Kyokaan schaltet schnell und schrie „Zur Seite ich bin ein Ritter aus Leyawiin. Ich habe gelobt, die Schwachen zu verteidigen, nie vor Feinden zu fliehen, niemals zu lügen und stets zu meinem gegeben Wort zu stehen, allen gegenüber freimütig und großzügig zu sein, immer für das Recht zu kämpfen und Ungerechtigkeit und Böses zu bekämpfen. Das ist eine Aufgabe nur für einen Ritter von Rang und Namen.“ Die Worte Kyokaans trafen ins Schwarze. Niemand wollte die Hilfe eines Fahrenden Ritters, schlimmer noch, die Stadtgarde und ihr Hauptmann fühlten sich in ihrer Berufsehre gekrängt und wiesen die angebotene Hilfe Kyokaans dankend ab. Zumindest fiel er dadurch nicht in den Kreis der üblichen Verdächtigen und so wurden viele Häuser und Zimmer durchsucht, aber an dem eigentlichen Täter lief man Blind vorbei.
Kyokaan hatte alle Zeit der Welt und begann, nachdem er alle überflüssigen Lebensmittel zu Tränken verarbeitet und verkauft hatte, eine Bilanz zu erstellen. Die Bevölkerung von Bravil war im Durchschnitt doch nicht so arm. Kyokaan hatte über seine Händlerfähigkeit und seine Nächtlichen Diebeszüge fast 10.000 Septime erwirtschaftet. Dazu besaß er noch einige wertvolle Bücher und jede Menge guten Wein.
Bevor Kyokaan abreisen wollte hatte er noch einen Schachzug vor. Der Unhöfliche Graf sollte für seine Beleidigenden Worte bezahlen. So verbrachte er den Nachmittag im Gastraum des Silberblicks um über die Wachen herzuziehen und wie man die Hilfe eines Fahrenden Ritters von Rang und Namen nur ablehnen könne. Er verkündet Lautstark, er wolle nicht länger in Bravil bleiben und am nächsten Morgen abreisen. So ging er nach Einbruch der Dunkelheit auf sein Zimmer.
Kyokaan aber legte sich nicht schlafen, sondern zog seine schwarze Rüstung an und schlich sich unbemerkt aus der Herberge. Obwohl letzte Nacht ein Diebstahl stattgefunden hatte, waren die Wachen der Meinung, der Dieb hätte die Stadt verlassen und befände sich schon weit weg von Bravil, was für gewöhnliche Diebe nichts ungewöhnliches war. Die Wachen waren recht untaktisch verteilt. Am Stadttor hingen recht viele rum, während vor dem Palast überhaupt keine waren. Der ganze Thronsaal war leer. Offensichtlich rechnete keiner damit, dass der Graf von Bravil bestohlen werden könnte. Er schlich sich zum Thron neben ihm war ein Bücherregal mit wertvollen Büchern – offensichtlich eine Weit verbreitet Schwäche der Braviler. Hinter dem Thron waren zwei Vitrinen. Die eine war mit einem Buch und Edelsteinen gefüllt, die andere mit wertvollen kunstvoll verzierten Waffen, die nie für den Kampf hergestellt wurden waren. So einmalige Gegenstände konnte man nicht verkaufen. Das Buch in dem Schaukasten hatte den Titel „Schlacht von Sancre Tor“. Es handelte von eine General Talos, der zu keinem geringeren als Tiber Septim selbst wurde. Mittgerissen von der Schlachtgeschichte hatte Kyokaan ein unbeschreibliches Bedürfnis mit einem Schwert selbst jemanden zu schlagen.
Mehr nennenswertes gab es im Thronsaal nicht. Da war nur jede Menge Silberplunder, der schwer los zukriegen war und somit Kyokan nicht zum Mitnehmen reizte. Die Gallerie hoch schleichend standen zwei Wachen vor dem Zugang ins Fürstliche Herrenhaus. Die anderen zur Wachkaserne und in die Privatgemächer waren unbewacht. Schnell war das Schloß geöffnet. Ein dunkler Gang führte in Privaträume des Verwaltungspersonals von Bravil. Hier gab es mehr Gold. Bei einem Beamten lag es auf dem Eßtisch. Der Faule Sack war ohne aufzuessen, oder seine Zählarbeit zu beenden ins Bett gegangen. Kyokaan steckte die Münzen ein und stopfte sich was von dem leckeren käse in den Mund. Der Dunkelelf schlief wie ein Bär im Winter. Unbemerkt entfernte Kyokaan seinen prall gefüllten Geldbeutel. Dieser Beamte hatte auch eine Vorliebe für Bücher. „Das Lied des Hrormir“ Es beschrieb einen Zauberer und einen Schwertkämpfer. Der Zauberer befreite den Schwertkämpfer von dem Sklavendasein zu der Daedrafürstin der Nacht. Und wie er sie mit seinem anderen Stab bezwang. Die hohen Leute von Bravil hatten ein Schwäche für Schwertkampfbücher.
In dem Zimmer fand Kyokaan noch eine Schmuckschatulle mit Gold und Silbernuggets gefüllt. Auch lungerten hier die Anhänger der mystischen Morgenröte rum, deren Bücher Kyokaan in die Hände fielen. Dann ging Kyokaan zurück. Der Einbruch in das Fürstliche Herrenhaus würde komplizierter sein. Kyokaan kramte einen Unsichtbarkeitstrank hervor und kippte ihn über seine Rüstung. Sofort verteilte sich die Flüssigkeit gleichmäßig und unsichtbar konnte er durch das Licht wandeln. Neben den Wachen kauernd öffnet er das Schloß. Diese blickten gelangweit und sturr gerade aus. Mit Sicherheit kein aufregender Job, den sie hatten. Unbemerkt öffnet Kyokaan die Tür und schloß sie wieder hinter sich. Der Gang war mehr beleuchtet als der der Privatgemächer, bot aber immer noch genug schattische Plätze um sich verstecken zu können. Das erste Zimmer, das Kyokaan öffnet, gehörte dem Hofmagier Fathis Aren. Der Typ war noch wach und lief aufgeregt im Zimmer rum. Kyokaan würde später das Zimmer noch mal betreten. Er gin weiter in einen dunklen Gang. Durch einen Torbogen konnte er schon die Leibwache des Grafen sehen. Sie stand direkt vor seiner Tür und war äußerst wachsam. Während Kyokaan im dunkeln überlegte, wie es weiter ging kam eine Wache durch den Haupteingang und lief direkt auf ihn zu. Jetzt ist es vorbei, dachte sich Kyokaan, aber die Wache registrierte die schwarze Gestalt überhaupt nicht und lief daran vorbei. Mit einem weiteren Unsichtbarkeitstrank schlich sich Kyokaan an der Leibwache vorbei. Das Schloß der Tür zu knacken machte mit dem Unsichtbarkeitstrank keinen Sinn, da die Wirkung der Flüssigkeit bei gewissen Bewegungen sofort in sich zusammenbrach.
Das Nebenzimmer des Fürsten diente einem jungen Mann, der tief und fest schlief. Es hatte die Ausstattung von Gemahlinnenräumen. Es war groß, hell beleuchtet und hatte kunstvolle Möbel. In den Schränken hingen wertvolle Herrenkleider und Kyokaan sackte ein paar von Ihnen ein. Zwar würde er sie nicht verkaufen können, aber da es seine Größe war, könnte er sich außerhalb von Bravil damit kleiden. Der reiche Herr hatte auch ein Schmuckkästchen mit Halsketten und Ringen. Waffen fand Kyokaan keine, aber hinter seinem Bett war eine Kiste versteckt. Als Kyokaan sie öffnet, fand er darin Skomaflaschen. Bei näherer Betrachtung des edlen Herren fiel ihm der Skomageruch auf. Er lies trotzdem alle Vorschicht wallten, als er den reichen Herren um seinen prall gefüllten Geldbeutel erleichterte.
Nun bestand noch die Frage, wie kommt man in des Grafen Zimmers. Kyokaan wollte das Schloß nicht ohne den Hauptgewinn verlassen. Er betrachtet seinen Tränkegürtel und wollte es mit Chamäliontränken versuchen. Er hatte sie mal hergestellt und jeder von ihnen hatte ein Wirkung von 21%. Würde das Reichen? Die Flüssigkeit verteilte sich über seine Rüstung und Nahm die Farbe und Form seiner Umgebung optisch an. So schlich er sich zum Wachmann. Dieser bemerkte ihn nicht und als die Tür sich öffnete meinte er nur verduzt. „Das muß der Wind gewesen sein. Er hat das Schloß kaputt gemacht.“ Brav auf seine Ablösung wartend, rührte er sich nicht von der Stelle. Da war Kyokaan jetzt – in der Höhle des Löwen. Der raum war Dunkler als der seines Gefährten. Offensichtlich war dieser so zugedröhnt, das er vergessen hatte, das Licht aus zu machen.
Das Bett des Gafen stand direkt vor Kyokaan an der hinteren Wand im Dunkel. Der Graf schlief tief und fest. Zu Kyokaan hatte zur Rechten einen Schreibtisch mit Büchern und zur Linken einen Esstisch mit edlen Speisen. Der dicke Wälzer, der auf dem Schreibtisch lag, hatte den Titel „Fünf Lieder von König Wulfharth“. Das Buch erzählte von den Nord und ihren Göttern und dem Untergang der Götter der Nord. Kyokaan konnte nichts weiter, als ein wertvolles Buch mitnehmen. In dem Regal hinter dem Schreibtisch waren noch mehr wertvolle Bücher und eine flasche Cyrodilischer Branntwein. Die Wolfkönigin Teil 8 und der „Vater der Nieben“ erregten Kyokaans Aufmerksamkeit. Er hatte den ertsen Teil der Wolfkönigin schon gelesen, wollte aber keine Zeit mit dem 8. Teil hier vertröteln. Das andere Buch war die Übersetzung einer Reisebeschreibung aus Uralten Zeiten. Der Übersetzer selbst war sich bei der Übersetzung mehr als Unsicher und sollte es lieber lassen. Allerdings wurden in dem Buch der Doppelte Bogenschuß auf Tiere beschrieben und dass man erst Kopf und dann das Herz treffen sollte.
Schmuckkisten – die schwer zu öffnenden kleinen Schlösser knackte Kyokaan mittels der Technik der Wolfkönigin mühelos. Darin befand sich jede Menge Schmuck, wahrscheinlich der althergebrachte Familienschmuck der Grafschaft von Bravil. Kyokaan musst bei dem Gedanken schmunzel, als er die Schmuckstücke einpackte. Leider war kein magischer dabei.
Der Graf selber schlief allein in seinem Bett. Obwohl er schon ein stattliches alter hatte, waren keine Frau im Schloß zu Gegend. Der Graf hatte einen gewaltigen Geldbeutel an seinem Rock hängen. Kyokaan schnitt die Schnur vorsichtig durch und sackte das Geld ein. Dann kostet er von den leckeren Speisen des Tisches. Es war unglaublich, wie lasch die Sicherheitsvorkehrungen in diesem Schloß waren. Außer den drei Stehmännchen gab es kaum eine Wache, die nach dem rechten schaute.
Der Hofmagier hatte sich endlich schlafen gelegt. Schnell wurde er seines Goldes beraubt. Kyokaan war irgendwie zur Höchstform aufgelaufen. Sicher und unentdeckt durchwühlte er die Truhen des Magiers. In ihnen fand er Schmuck, Spruchrollen, Gold, Schwere Rüstungsteile, große Seelensteine, Edelsteine und noch mehr Gold. Der Typ war unglaublich reich – gewesen.
Dann kam Leben in der Burg auf. Wachwechsel war angesagt und es deutet alles darauf hin, das der Morgen bald anbrach. In Windeseile huschte Kyokaan von Schatten zu Schatten und schlich zurück in die Herberge und in sein Zimmer. Niemand hatte ihn bemerkt und er nahm einen Spezialtrank zu sich, der ihn nach nur wenigen Stunden schlaf so fitt machte, als hätte er die ganze Nacht geschlafen. Der Spezialtrank allerdings hatte auch seinen Preis. Der benötigte Schlaf war nicht aufgehoben, sondern aufgeschoben und spätestens nach drei Tagen fiel man in einen komaähnlichen Schlaf.
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Cyrodiil, Bravil
Das Leben ist noch nicht vorbei aber der Körper und die Seele werden nicht mehr jünger.
Kyokaan stand gegen 9:00 Uhr auf. Die Drogen wirkten gut und er fühlte sich ausgeruht. Es war noch mehr als gestern auf der Straße los. Die Wachen hatten alle Tore abgeriegelt und durchsuchten jeden.
„Was ist Euch denn jetzt abhanden gekommen. Ihr braucht offensichtlich doch die Hilfe eines Ritters und Edelmannes. Ich habe geschworen die Schwachen zu verteidigen, nie vor Feinden zu fliehen, niemals zu lügen und stets zu meinem gegeben Wort zu stehen, allen gegenüber freimütig und großzügig zu sein, immer für das Recht zu kämpfen und Ungerechtigkeit und Böses zu bekämpfen.“ Rief Kyokaan lautstark.
„Das Schloß wurde ausgeraubt und der Dieb ist gewiß noch in der Stadt“ antwortet die Wache. „HaHa seht ihr was passiert, wenn man erfahrene Hilfe nicht in Anspruch nimmt. Der Dieb muß ein Meister sein, möglicherweise der legendäre Graufuchs, oder?“ verspottet Kyokaan die Wache und sprach leiser zu sich selber weiter „er hat bestimmt die Stadt verlassen und befindet sich auf den Weg in die Kaiserstadt.“
„Der Graufuchs!“ ertönte es erfurchtsvoll. „– Wir brauchen Verstärkung. Hironimus Lex muß den Graufuchs hier suchen.“ Dachte die Wache lautstark und wollte zum Hauptmann laufen. „Was soll das? Zurück auf deinen Posten! Ich jage den Graufuchs persönlich und werde sofort um eine Audienz beim Grafen bitten.“ Schrie Kyokaan mit ritterlichem Befehlston.
Schnurrstracks bewegte sich Kyokaan auf das Schloß zu. Dort herrschte wildes Treiben, der Hauptmann der Stadtwache musste dem Grafen Rechenschaft ablegen über sein Versagen. Eine kleine Elfe aus der Kämpfergilde war auch hier und hatte sich vor Kyokaan angemeldet. Mittlerweile hatte sich das Gerücht auch schon verbreitet, daß der Graufuchs das Schloß ausgeraubt hatte. Die Zeit nutzte Kyokaan um den Verdacht auf den Graufuchs noch mehr zu festigen
„Der ganze Familienschatz und die Staatskasse wurde gestohlen? So ein Ding kann nur der Legendäre Graufuchs durchziehen. Ich brauche die Zustimmung des Grafen ihn als Freier Ritter jagen zu dürfen.“ Und mehr zu sich selbst sprechend. „den Gerüchten zu folge soll er sich sein versteck im Hafenviertel der Kaiserstadt haben…“
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Cyrodiil, Bruma
Thorr erwachte in einem Bett. Es war sein Bett in seinem Haus in Bruma. Langsam Rätselte er was Geschehen war. Er war vor ein paar Tagen von der Kaiserstadt nach Bruma gereist und hatte seine Rückkehr im Wirtshaus „Olafs Streu und Bräu“ gefeiert. Sie hatten über seltsame Fremde gesprochen, über Einheimische und über zugezogene. Weil die Wiedersehenfreude so viel Spaß gemacht hatte, hing Thorr die ganzen Tage im Gasthaus rum. Der Beutezug aus dem Obliviontor hatte ihn reich gemacht. Er hatte eine besondere Maske, mit der er ein Doppelleben führen konnte. Thorr kramte nach seiner Morgenwäsche im Vorratsschrank. Das Klima Brumas war perfekt, um Lebensmittel über längere Zeit frisch zu halten.
Nach einem erquickenden Frühstück ging er zur Magiergilde. Da war noch die eine Sache, seine nicht ganz saubere Vergangenheit und der Auftrag der Gräfin. Würde er ihn nicht ausführen, so bedeutet es Ärger, viel Ärger. Es war ein klarer Tag und die frische Bergluft tat gut in Thorrs lungen. Obwohl noch reichlich Schnee lag, war es für Bruma ein sehr warmer Sommertag. In der Magiergilde angekommen sah Thorr Jaskar und Volanaro im hinteren Raum. Sie schienen etwas auszuhecken. Jeanne Frasoric plapperte wie üblich vor sich hin und versuchte diverse Beschwörungsrituale. Im Gegensatz zur Magiergilde von Skingard war die in Bruma ruhig und gesittet. Niemand versuchte hier Thorr zu einem Beitritt zu überreden. Selena war fleißig am Brauen.
„Guten Morgen“, riß Thorr sie aus ihren Experimenten „Ich brauche neben den üblichen Heiltränken auch Gifte.“
Entsetzt sah sie Thorr an. „Wen willst Du denn Umbrigen?“ flüsterte sie hektisch.
„Oger und Schlimmeres“ entgegenet Thorr gelassen und kühl.
Erleichtert atmete Selena auf. Oger – sie kramte in ihrem Bücherregal, blätterte ein bischen in einem Buch und zog dann ein Zweites hervor. „Hier steht, dass Oger gegen Schockzauber und Schockgifte immun sind. Ich werd Dir aus den Zutaten, die Du mir gebracht hast, ein paar Feuerschadengifte mixen, aber die sind nicht umsonst. Komm morgen wieder!“ sprach sie in energischem Ton in ihre Bücher vertieft und begann gleich zu brauen.
Thorr verließ die Magiergilde und schlenderte durch die Stadt. Es kam ihm vor, als war er seit einer Ewigkeit nicht mehr in Bruma gewesen. Gemäß der Beschreibung Olafs war Elendil Sunlight schon einige Tage wieder in der Stadt. Er hatte sich hier in Bruma einen Namen gemacht. Thorr begab sich zu seinem Haus und klopfte kräftig an die Tür und wartet bis diese sich öffnet.
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Cyrodiil, Bruma
Elendil hörte das Klopfen an seiner Tür und seufzte entnervt auf. Irgendwie schienen ihn die Leute in letzter Zeit für eine Art Durchgangsstation zu halten. Kurzzeitig dachte er ernsthaft darüber nach irgendeinen fiesen Zauber an der Tür anzubringen, der jeglichen Klopfer für alle Zeit abschrecken würde. So eine Art Geräuschzauber, der den anderne taub machte vielleicht. Nein, ungeeignet, dann würde vermutlich gleich wieder halb Bruma inklusiv aller neugierigen Hausweiber zusammenlaufen. Ein Feuerzauber, der die Hände verbrennt oder ein Eiszauber, der sie tiefgefrieren würde, wäre besser. Oder ein Elektrozauber, der die Leute "tanzen" ließ. Na ja, für dne Augenblick eh zu spät. Unwillig ging er zur Tür und riss diese auf. "Bei allen Daedra, was ist denn nun schon wieder"", brummte er ungehalten und erkannte danns einen Besucher. Der Nord, der ihm den viel zu wertvollen Ring überlassen hatte. Vielleicht hatte er gemerkt, dass der Ring zu wertvoll gewesen war und wollte diesen wieder? Wie auch immer....
"Kommt rein, kostet auch nicht mehr", knurrte der hochelfische Magier seinen Besucher an. "Und dann sagt mir, was Euer begehr ist."
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Cyrodiil, Bruma
Mit einem krurren wurde die Tür geöffnet. Thorr war sich unklar, ob es der Alchemist oder die Tür war.
„Kommt rein, kostet auch nicht mehr“ lud der Hochelf seinen Besucher ins Haus ein „Und dann sagt mir, was Euer begehr ist.“ Es musste ganz klar die Tür gewesen sein. Der Hochelf erschien Thorr ausordentlich gut gelaunt.
Thorr trat ein. Der Fußboden war stellenweise durchnässt. Es schaute aus, als hätten kleine Kinder Schneemänner im Haus gebaut und diese seien bei der wolligen Wärme geschmolzen.
„Ich bin hier, weil ich gern etwas über die Geschichte der Akaviri erfahren wollte und den seltsamen Stab der Goblins in Verwarung nehmen möchte.“
Elendils Sätze hallten dabei durch Thorrs Kopf:
Ach ja, der Stab. Damit kann man seltsamerweise Goblins befehligen ... der Zauber hat nur eine bestimtme Reichweite und Dauer. Lässt der Zauber nach, dann hat man anstelle eines Heers einen undisziplinierten Haufen kreischender Ekelpakete.
„Wie kann man den Stab einsetzen?“ fragte der Nord unschuldig.
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Cyrodiil, Bruma
"Ach ja, der Stab", dachte Elendil. Aber wieso Akaviri? War er hier der Meister der Historie oder ein Geschichtsschreiber des Kaisers oder wusste der Nord nicht, wo die kaiserlichen Archive lagen? Hach, der konnte wohl nicht lesen!, dachte der Altmer dann triumphierend.
Aber zuerst zum Stab. Wortlos ließ der Magier den Nord stehen und ging erstmal nach hinten, wo er den Stab holte. Zurück bei Thorr hielt er den stab erstmal fest. "Wo man ihn einsetzen kann gleich zuerst: definitiv nicht in meinem Haus. Ich verabscheue Goblins. Widerliche kreischende stinkende grüne kleine Dinger! Wie man ihn einsetzen kann? wie jeden anderen Stab auch. Zielen auf Ziel. Merkwürdigerweise benötigt dieser Stab aber keine Seelensteine zur Wiederaufladung. Seine Kraft scheint unbegrenzt zu sein, was sehr eigenartig ist und auf einen alten und fremdartigen Hersteller deutet. Nur wie ich bereits in Skingrad erwähnte: der Zauber auf einem einzelnen Goblin hält nur eine geiwsse zeit und muss dann neu gesprochen werden. Was reichlich aufwendig für jemanden wäre, der ein ganzes Heer dieses Abschaums befehligen wollte. Die Reichweite des Zaubers liegt bei etwa 15 Fuß auf Ziel."
Mit diesen Sätzen drückte er dem Nord den Stab in die Hand und fuhr dann fort: "Akaviri-Geschichte? Was wollt Ihr denn damit? Die Grundzüge kennt Ihr doch hoffentlich, oder? Also dass die Akaviri sozusagen eine Interregnum-Ära hier hatten, nachdem der letzte Thronerbe der Reman-Dynastie ermordet worden ist. Von den Akaviri-Verbündeten wohlgemerkt. Dass das in der zweiten Ära war, die auch oft "gewöhnliche Ära" genannt wurde, weil sie unter Fremdherrschaft stand und somit nicht wirklich der Rede wert war. Zu diesem Zeitpunkt übernahm Versidue-Shaie, ein Tsaesci von Akavir, die Herrschaft über Cyrodiil. Übrigens wollten die Akaviri auch in Morrowind einmarschieren, wurden aber am Roten Berg von Almalexia und Vivec gestoppt. Und ihre Herrschaft über Cyrodiil endete auch höchst unrühmlich bereits in der zweiten Ära wieder. Wie gewonnen, so zerronnen", merkte Elendil spöttisch an. "Am Fahlen Pass harrten die letzten Überlebenden des Heeres von Akavir aus und wie man sagt, spukt es da jetzt.. War es das, was Ihr wissen wollt?"
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Cyrodiil, Bruma
Auf die Fragen Thorrs hin zeichnet sich ein Lächeln im Gesicht des Altmer. Thorr wusste es nicht ganz zuzuordnen, hatte er einen Alchemisten auf sein Hobby angesprochen?
Der Altmer drehte sich wortlos um, um etwas zu holen. Spannung baute sich in Thorr auf, getrieben von einer ihm bis dahin unbekannten Neugier.
Der Altmar kam mit dem Stab wieder. Er belehrte dann Thorr in Umgang und Gebrauch des Zauberstabes. Leider hatte Thorr noch nie einen Zauberstab in der Hand und konnte mit der Einweisung recht wenig anfangen. Gab es da einen Knopf zum Drücken? Zielt man mit dem Ding wie mit einem Bogen? Auf was sollte er mit dem Ding zielen? Begierig sog er die Worte des Elfen auf. Ahhh auf Goblins muß man das Ding richten, dann gehorchen sie einem, allerdings hält der Zauber nur eine betimmte Zeit. Magisch aufladen durch Seelensteine braucht das Teil nicht. Stehen die Goblins innerhalb von 15 Fuß zusammen, reicht ein Schuß um sie zu bändigen. Nur wie aktivier ich das Ding? Fragte sich Thorr, als Elendil ihm den Stab gab.
„Akaviri-Geschicht? Was wollt ihr denn damit?“ fragte der Altmer, bevor er mit der Geschichtserzählung begann. Akaviri, das war lange her, vielleicht nicht für Elfen, aber alles was vor Tiber Septim war, lag außerhalb der Vorstellungskraft von Thorr. "Am Fahlen Pass harrten die letzten Überlebenden des Heeres von Akavir aus und wie man sagt, spukt es da jetzt.“
Der Fahle Pass
Thorr war schon einmal dort gewesen, als Legionär, und die Gräfin wusste es. Er war weiter gekommen als alle anderen, oder besser gesagt, er war der Einzige, der zurückkam. Er hatte das Tagebuch des Boten gefunden und Oger, jede Menge Oger. Damals hatten die Oger seine Rüstung zu klump gehauen. Der Schild wurde verdellt und sein ganzer Körper war grün und blau gewesen. Ein heftiger Schlag hatte ihm sogar die Schultergebrochen. Fliehen konnte er nur mit Hilfe seines treuen und schnellen Pferdes. Der Gaul hatte ihm eigentlich das Leben gerettet und bewusstlos nach Bruma zurückgebracht. Volle zwei Monate war er Einsatzuntauglich und auch dann konnte er kaum das Schwert halten. Das Tagebuch des Boten hatte im soviel Ruhm eingebracht, das er in die Legion der Kaiserstadt gerufen wurde. Damit war die Suche nach dem Fahlen Pass für Ihn erstmal erledigt. Keiner weiß, wie viele die Gräfin schon auf diese Mission geschickt hatte, aber ihre Beharrlichkeit und Gedult war Bemerkenswert. Sie war in der Lage Thorr zu rehabilitieren. Allerdings wollte er nicht mehr zurück. Das Leben als Abenteurer war zwar kein bischen ungefährlicher, aber besser bezahlt und er war nicht mehr der junge unerfahrene Krieger von einst.
„War es das, was Ihr wissen wollt?" riß Elendil ihn aus seinen Gedanken.
„Ja, ähm Nein, ähm ... wie benutz man das Ding noch mal?“ schaute Thorr fragend Elendil an „Wo muß ich draufdrücken?“
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Cyrodiil, Roxey Herberge/ Moss-Felsenhöhle
Recht früh am Morgen war er aufgewacht und hatte sich angezogen, seine Rüstung angelegt und sein Gepäck fertig gepackt. Er saß an einem Tisch in seinem Zimmer und starrte in die schwächer werdene Flamme der Kerze, welche er vor drei Stunden angezündet hatte. Vor seinen Augen erschienen wieder Szenen aus dem Schwarzen Turm in Oblivion. Der Kampf gegen die Horden von Dremoren, den Dremora-Fürsten, den Hammer und dann nur Feuer, Flammen, Hitze und Schwärze. Es klopfte an der Tür und plötzlich verlosch die kleine Kerzenflamme. "Tarrior bist du wach? Ich dachte wir wollten noch Frühstück machen bevor wir aufbrechen": erkannte er Tirians Stimme. Er schulterte sein Gepäck und öffnete die Tür. "Alles hat nur noch auf dich gewartet": begrüßte er den jüngeren Dunmer. Tirian wurde rot. "Naja nicht jeder ist ein Frühaufsteher": rechtfertigte er sich. "Man müsste meinen deine Arbeit verlangt lange Wach- und kurze Aufwachphasen. Es sei denn natürlich du bist nicht richtig ausgelastet": mutmaßte Tarrior. "Nunja auf einem Handelsschiff wo die Matrosen und Passagiere sich nur über Übelkeit beklagen hat man nicht soviel zu tun, wie immer gedacht wird. Und wenn ein stinkbetrunkener Matrose mit Ruhr behandelt werden will, dann überhört man gerne das Klopfen an seiner Tür und schläft lieber noch etwas länger": erklärte er und grinste bei seinem letzten Satz. Auch Tarrior musste leicht schmunzeln. Die beiden gingen gemeinsam die Treppe hinunter und setzten sich an einen Tisch in der großen Eingangshalle des luxeriösen Hotels.
Schnell wurde ein üppiges, jedoch recht teures Frühstück geordert, welches ebenfalls recht schnell vor ihnen stand. Während sie Brot und Wurst mit etwas Wasser oder im Falle von Tarrior mit Wein herunter spülten, fing der Dunmer ein Gespräch an. "Tirian, ich ändere unsere Reiseplanung. Wir wollten ja eigentlich nach Skingrad, die Stadt der Alchemie und der Winzerei, doch ich muss noch zur Roxey-Herberge um mich dort mit jemandem zu treffen. Die Herberge liegt meinen Informationen nach nördlich der Kaiserstadt auf der anderen Seite des Rumare-Sees in der Nähe von Cheydinhal": log er ihn an, aber er konnte ihm ja nicht einfach erzählen, dass er Nekromanten jagen würde nur weil ein gewisser Telvanni-Zauberer es von ihm verlangte. "Nunja wenn du unbedingt willst oder musst, komme ich natürlich mit. Ich hab noch ne Weile Landgang, das Schiff legt erst in ein paar Wochen wieder ab. Der Kapitän wartet auf eine große Lieferung aus Bravil. Also ich bin dabei. Und in Herbergen trifft man ja auch die interessantesten Leute, vielleicht treffe ich ja einen Heiler-Kollegen": erklärte sich der Jüngere mit Tarriors Plänen einverstanden. Als die beiden mit ihrem Essen fertig waren, gab Tarrior die drei Warenforderungen an die Rezeptionistin des Hotels weiter, sie solle einen Boten damit beauftragen die Briefe samt dem Gold zu versenden. Dann ließ er sich einen Beutel, den Haus Hlaluu für seine Unkosten hatte hinterlegen lassen, aushändigen und bezahlte die Rechnung. Als sie gerade das Hotel durch die Tür verlassen wollten, hörte der Dunmer das Scheppern einer Rüstung auf der Treppe. Eine hochgewachsene Gestalt, scheinbar ein Nord in Rüstung, schleppte sich die Treppe hinunter. Schon im Laufen rief er nach Frühstück. Sein Gesicht konnte der Dunmer nicht erkennen, er trug einen Vollhelm einer Maske nicht ganz unähnlich, der sein Gesicht vollständig bedeckte. Eigentlich wollte er wissen wer dieser Nord sei, aber er hatte keine Zeit zu verschenken. Da schulmeisterte er sich sogar noch selbst, überhaupt Zeit vergeudet zu haben, wegen einem Nord der scheinbar dumm genug ist, mit einem Vollhelm etwas essen zu wollen. Er hatte weis Akatosh wirklich keine Zeit für diesen unwichtigen Kram, daher machte er, ohne abzuwarten das der Mann den Helm abnahm, auf dem Absatz kehrt und öffnete die Tür.
Dann verließen sie das Tiber Septim und die Kaiserstadt.
Nachdem sie Weye durchquert hatten folgten sie der Straße, welche um den Rumare See herumführte. Ab und zu trafen sie auf ein paar Wegelagerer, die Wegzoll verlangen wollten. Tarrior jedoch bezahlte den Wegzoll gerne, zumindest mit den Blut der Wegelagerer. Während Tirian seine Fähigkeiten als Heiler einsetzte um seinen Freund zu heilen oder ihn zu stärken, setzte er dem Abschaum mit kräftigen Schwertschlägen zu. Das Ergebnis waren drei tote Banditen und zwei schwerverletzte auf der Flucht. Der Dunmer hatte noch kurz die Taschen durchsucht und ein Haufen Gold, Schmuck und ein paar Edelsteine gefunden, die sie warscheinlich irgendwelchen Passanten abgeknöpft hatten und hatte diese als Aufwandsentschädigung einbehalten. Der restliche Weg verlief recht ruhig. Es gab keine weiteren Zwischenfälle. Tirian nutzte die Zeit die ayleidischen Ruinen und die Ruinen der Festungen zu bestaunen. Es war schon früher Nachmittag als die beiden die Herberge erreichten. Zummindest wies das Schild draufhin, dass es sich dabei um die Herberge handelte, zu der sie auch wollten. Vor dem kleinen Gebäude war ein Pferd angebunden und ein paar Betrunkene lehnten schlafend an der Wand. Als sie die Taverne betraten nahmen sie gleich die stickige doch aromatische Luft auf. Es roch nach Wein, stärkerem Alkohol, Eintopf und gebratenem Fleisch. Der Schankraum war recht voll. Scheinbar schienen hier viele Reisende einzukehren, andere schienen auf Grund ihrer Kleidung eher Dauergäste zu sein. Tirian hatte schnell einen freien Tisch gefunden, den ein betrunkener Bretone unfreiwillig geräumt hatte. Doch der Nord mit dem dieser sich über irgendeine unwichtige Sache gestritten hatte, hatte schlagende Argumente vorweisen können. Der Streit hatte dann mit einer blutigen Bretonennase und einem blauen Nordauge geendet. Schlussendlich war es nicht nur für einen freien Tisch, sondern auch für eine kleine Zwischenunterhaltung gut gewesen. Die beiden Streithähne mittlerweile bewusstlos wurden dann auch recht schnell einfach vor die Tür gesetzt. Belustigt erzählte die Wirtin, das sie einem bewusstlosem Nord, der beim Würfelspiel selbst seine Oberkleider verspielt hatte, als Werbefläche benutzt hatte. Sie hatte ihm den Namen ihrer Herberge auf die Brust geschrieben und ihn dann an den Straßenrand gesetzt. Tarrior grinste über den netten Einfall der guten Frau und orderte zwei ordentliche Krüge Dunkelbier und setzte sich zu seinem Freund an den Tisch.
Die beiden unterhielten sich fast den ganzen Nachmittag über Tirians Reisen und Tarriors zwischenzeitliche Erlebnisse, zu dessen Glück wollte der Jüngere nichts genaueres über den Zeitraum wissen in dem er noch ein Dagoth gewesen war. Und umso später es wurde, umso größer wurde auch die Anzahl der leeren Krüge auf dem Tisch, obwohl warscheinlich mehr als die Hälfte von ihm selbst stammten, zeigte sich doch gegen sieben Uhr die Wirkung der sechs Krüge Dunkelbier, bei dem jüngeren Dunmer. Er sagte er müsse nur mal kurz an die Luft und wollte aufstehen, aber zu mehr war es dann nicht gekommen. Er kippte augenblicklich nach vorne über und er konnte ihn kaum noch auffangen. Dann setzte er ihn langsam zurück in den Stuhl. "Hmm, merke Schlafmittel in Verbindung mit Alkohol ist nicht gut. Das nächste Mal weniger nehmen": machte sich der Dunkelelf gedanklich Notizen. Zwar war der nun mittlerweile besinnungslose Tirian stark angetrunken gewesen, aber warscheinlich hätte er um in diesen Zustand zu geraten noch eine ganze Menge mehr trinken müssen. Doch solange konnte er nicht warten. Langsam ging er zur Theke hinüber, er merkte auch schon Folgen seiner elf Krüge, ein leichtes lallen und ein leichtes Schwanken, aber nichts was ihm hätte beim Kämpfen gefährlich werden können. "Bringt den Jungen hoch auf ein Zimmer und tragt mich für das Zimmer direkt daneben ein, hier ist Gold für die Nacht und für Frühstück": wies er an. "Und ihr?": fragte die Bretonin als er die Herberge verlassen wollte: "Warum für euch?" "Ich habe etwas zu erledigen das mein Begleiter nicht unbedingt wissen muss. Wenn er vor morgen früh aufwacht, sagt ihm ich schlafe nebenan und er solle mich nicht stören. Bin ich zum Morgen nicht wieder da, sagt ihm ich wäre etwas früher aufgestanden und würde einen kleinen Spaziergang machen. Bin ich gegen Mittag noch nicht zurück, sagt ihm er soll ohne mich nach Bravil gehen und mich dort in der "Einsamen Freier Unterkunft" treffen, wenn nicht soll er Cyrodiil wie geplant verlassen": gab er Anweisungen. Die Wirtin setzte eine besorgte Miene auf. "Wenn ihr nicht zurückkommt, soll ich das so verstehen ...": druckste sie besorgt herum. "das ich tot bin? Ja.": führte der Dunmer den Satz zu Ende packte die nötigste Ausrüstung zusammen und verließ die Herberge. Er wusste, wenn er nicht spätestens bis Mittag zurück wäre, hätten die Nekromanten ihn getötet, gefangen genommen oder ihn in einen Wiedergänger verwandelt. Bravil war nur gedacht um Tirian nicht unnötige Sorgen zu machen. Von der "Einsamen Freier Unterkunft" hatte er nur mal gerüchteweise gehört. Es soll das mit Abstand heruntergekommenste Gasthaus in ganz Cyrodiil sein. Natürlich hoffte er das es nicht soweit kommen würde.
Nach Aussage Travens befand sich die Moss-Felsenhöhle direkt hinter der Taverne auf einer bewaldeten Anhöhe. Nach den Gesprächen die er aufgeschnappt hatte, war vor kurzem eine größere Zahl von Männern und Frauen dort gesichtet worden. Eine alte Nord-Zauberrin, von der man angenommen hatte sie wäre eine Nekromantin wurde mit ihrem kleinen Gefolge vertrieben. Sie nannten sie die "Gräberfinderin". Derzeit schien die Höhle, also scheinbar von einer größeren Nekromanten Truppe bewohnt zu werden, als wie die der Nord-Hexe. Der Weg war kurz gewesen und nun stand er vor dem hölzernen Verschlag, der scheinbar die Tür bilden sollte. Mit lautem Knarren öffnete er den Zugang in den Untergrund. Jeder Assasine hätte sich über sein Vorgehen beschwert, aber warum leise sein, er hatte schließlich niht vor sich zu verstecken, sondern das ganze Ahnenschänder Pack zu meucheln und oder zu rösten. Noch konnte er sich nicht entscheiden wie er beginnen sollte. Doch als er etwas in das Höhlensystem vorgedrungen war, wurde ihm diese Entscheidung bereits abgenommen. Skelette standen direkt vor ihm. Diese reagierten erstens nicht gerade empfindlich auf Feuer und außerdem waren sie bereits so nahe, das sich ein Nahkampf mit Schwert, sowieso kaum noch vermeiden ließ. Er zog sein neuestes Silberlangschwert, die anderen waren schon vor einiger Zeit unbrauchbar geworden, eines war zu Klump gegangen, das andere in Oblivion zu einer Kugel zusammengeschmolzen. Glücklicherweise hatte er damals in Chorrol einen Haufen der glänzenden Schwerter eingepackt gehabt. Die Skelette waren nur mit einfachen Langschwertern bewaffnet, die Kleidung die einige noch in Fetzen an ihren Körpern trugen, wiesen draufhin, dass es sich bei den nun Untoten einstmals um Förster des Kaiserreichs gehandelt haben könnte. Doch war das durchaus recht unwichtig. Die Skelette waren schlecht gearbeitet, eine Laienarbeit. Jeder, selbst jemand der absolut garnichts über Nekromantie wusste, das das eine schlechte Arbeit war. Denn schließlich konnte jeder ahnen, das es nicht Sinn und Zweck sein konnte, das die Knochenhaufen ihre knöchernden Gliedmaßen verloren, bevor sie überhaupt einen Kampf begonnen hatten. Tarrior hatte leichtes Spiel mit dem ungeordneten Haufen. Die Knochen die nicht schon zu Anfang abgefallen waren, wollten spätestens nach dem zweiten Schwerthieb nicht mehr an ihrem Platz bleiben, auch Schädel fielen gerne mal von den knöchernden Schultern. Bei den besser gearbeiteten Untoten half dann trotz vieler anderer, taktischerer Möglichkeiten, stures draufhauen doch am besten.
Ein paar Meter und Knochenhaufen später, erspähte er auf dem Boden ein gespanntes Seil. In Betracht der Sachlage, das gerade in diesem Moment ein Nekromant eine Gruppe aus drei Zombies, scheinbar eine Patroullie auf ihn zu führte und einen Angriffsbefehl gab, als er den Dunmer entdcekte, kappte er einfach mal das Seil. Ein übergroßer an der Decke befestigter Morgenstern, erfasste die Zombies und spießte sie auf. Sie hingen sich wehrend auf den Stacheln, während sie ihr Unleben verließ. Der Nekromant war zur Seite gesprungen und wollte sich gerade einen neuen Diener beschwören. Doch fehlte diesem leider die Konzentration, da Tarrior sogleich anfing ihn mit Feuerbällen zu berarbeiten. Als dann die Robe im Flammen stand und der dunkle Beschwörer, schreiend den Gang auf und ablief konnte der Dunmer nur grinsen. Sein Gegner schmiss sich in den Dreck und wälzte sich hin und her und tatsächlich gelang es ihm die Flammen zu löschen, zitternd kam er wieder hoch. Doch der Dunmer stand direkt vor ihm und schenkte ihm ein verächtliches Grinsen, drückte ihm seine Hand auf die Brust. Die Augen des Totenbeschwörers weiteten sich, als er Begriff, doch es war zu spät. Ein Blitz zuckte auf, der Nekromant wurde drei Meter durch den Gang geschleudert, doch diesmal blieb er liegen, er war tot. "Ein guter Anfang, doch dies war sicher nur ein Adept, Laie oder Lehrling, oder wie auch immer diese Ahnenschänder ihre Nichtskönner bezeichnen mögen. Es wird schwieriger werden, ich muss vorsichtig sein": dachte er und trank einen kleinen Trank um sein Magicka wiederherzustellen, er hatte es bei dem Kampf etwas verausgabt. Seine Rüstung und sein Körper hatten zu seinem Glück nicht einen Kratzer abbekommen. Der restliche Weg durch das Höhlensystem verlief ähnlich. Scheinbar waren sogar einige kleine Nebenhöhle erst frisch gegraben worden zu sein und beherbergten Schlaf- und Arbeitskammern der stärkeren Nekromanten. Diese plünderte er gleich aus. Die Wachen bestanden aus den üblichen Wesen auf die man halt auch treffen würde, wenn man einen verwunschenen Friedhof besichtigen würde.
Die Untoten in den hinteren Teilen der Höhle waren von wesentlich besserer Qualität und hatten Tarrior mehr als einmal beinahe den Kopf gekostet. Doch die wenigen Nekromanten auf die er getroffen war, waren ebenso schwache Laien wie der erste auf den er in der Höhle getroffen war. Langsam begann er sich zu fragen, wo all die stärkeren Magier waren. Die Frage hatte sich jedoch erübrigt als er eine weitere leere Schlafkammer durchquert hatte und durch einen schwarzen Vorhang getreten war. Dahinter befand sich eine größere Höhle scheinbar der Versammlungsraum und sonst das Gemach des Obernekros hier. In der Höhle befanden sich so gut sieben junge Lehrlinge und fünf ältere Magier. Dann stand ein weiter Magier vor der kleinen Versammlung. Seiner Statur und seinem Akzent nach ein Kaiserlicher, der lange in Hammerfell gelebt haben musste. Tarrior hatte vor einiger Zeit mit vielen Händlern aus Hammerfell zu tun, die versuchten Handelsverträge über Ebenerzlieferungen abzuschließen. Alle hatten einen ähnlichen Akzent und es waren nicht alle Rothwardonen gewesen. Der Kaiserliche, welcher scheinbar Anführer der Nekromanten der Höhle war, verkündete Neuigkeiten, irgendein ein wirres Zeug über Fortschritt, Ruinen und Ausgrabungen. Auch fielen die Worte Magie, Forschung, Unsterblichkeit, Wiedergänger und Meister Mannimarco desöfteren. Als er mit seinen Ausführungen fertig war, hallte ein begeistertes Raunen durch die Höhle. Dann wurde darüber abgestimmt wer als nächster für die Leichenbeschaffung zuständig wäre.
Der Dunmer wurde langsam ungeduldig und eigentlich weckten das Thema Ahnenschändung und Totenbeschwörung, sowieso sehr negative Gefühle in ihm, vorallem Wut. Er schaute sich nochmal in der Höhle um. Einige Preparier- und Arbeitstische, alchemistisches Gerät, Fackeln, Wandteppiche, einige Regale mit Tränken und Büchern. Zwei Schatztruhen und wie sollte es auch anders sein Untote als Wächter. Die Nekromanten saßen ungefähr in der Mitte der Höhle auf einfachen Holzbänken und der Kaiserliche, welcher noch vor kurzem gestanden hatte, setzte sich in einen einfachen, grobgearbeiten, thronartigen Stuhl, während zwei Skelettwächter in stählerner Rüstung sich an seine Seite gesellten. "Warscheinlich haben die Beschwörer neben ihrer Magie und ihren Wächtern noch Waffen bei sich. Es könnte schwierig werden. Frontal komme ich hier vielleicht doch nicht weiter": überlegte er, doch da fiel ihm eine unbenutzte schwarze Magierrobe auf, die lieblos über einem kleinen Stuhl, nichtmal drei Meter von ihm weg, lag. Leise machte er ein paar große Schritte. Die Magier waren abgelenkt, denn ein weiterer Nekromant, diesmal ein kleiner Bosmer, präsentierte einen untoten Paladin, den er an einer Leine führte wie einen Hund, zumindest behauptete der Waldelf, das es sich bei dem Zombie um einen früheren Paladin gehandelt hatte. Kopfschüttelnd zog Tarrior sich die Robe über. "Die Zähne und der Körper sind zu schlecht für einen Paladin. Der Körper ist abgemagert, die Zähne halb ausgefallen oder schon schwarz. Die Muskeln unterentwickelt Narben und Tatoowierungen wohin das Auge sieht. Ganz offensichtlich jemand aus der untersten Schicht, ein Bandit vielleicht. Ihm schien ein Finger abgeschnitten worden zu sein, die Strafe für das Betrügen beim Würfel- oder Kartenspiel. Ein Paladin hätte soetwas sicher keinesfalls gemacht. Langsam und elegant trat der verkleidete Dunmer nun auf die Gruppe zu.
"Wer bist du?": ertönte die Stimme des Kaiserlichen und die anderen drehten sich erschrocken um. "Ich bin Telmael Uvirath aus Schwarzmarsch. Ich bin Totenbeschwörer. Man hat mich aus meiner Heimat vertrieben und ich suche Obdach in einer der Nekromantenzellen hier in Cyrodiil": sprach er und schritt weiter auf den Kaiserlichen zu. Er hatte bereits drei Flaschen eines Magiebannentranks griffbereit. Niemand hielt ihn auf. Der Kaiserliche hatte sich mittlerweile von seinem Thron erhoben und war knallrot im Gesicht, was für einen lichtscheuen und leichenblassen Nekromanten schon eine beachtliche Leistung darstellt. "Welcher idiotische Trunkenbold hat dir erzählt, dass wir hier einen Posten unterhalten": fragte er fast schon brüllend. Doch Tarrior ging ohne zu antworten einfach weiter, bis er grinsend, welches man aber wegen der tiefen Kapuze nicht zu sehen vermochte, vor dem Obernekromanten stand. "Nun?": herrschte ihn der Kaiserliche nochmals an. Er schwieg einen Moment. "Lasst mich mal überlegen. Ahja jetzt weis ich es wieder. Es war Hannibal Traven": sagte er und riss sich die Kapuze vom Kopf. Noch bevor die geschockten Nekromanten überhaupt reagieren konnten, warf er seine Magie bannen Tränke. Zuerst klappte der angebliche untote Paladin zusammen, die beiden Skelett-Wächter ließen sich ebenfalls nicht lange bitten, als sie Bekanntschaft mit dem Inhalt der Fläschchen machten. Doch mittlerweile hatten sich die Magier von ihrem ersten Schock erholt und riefen ihre untoten Krieger zu Hilfe. Tarrior ging erstmal auf Abstand zu dem Kaiserlichen und wartete noch einen Moment, bis auch die Laien es endlich hingekriegt hatten ein paar Zombies herbeizurufen. Genau die Chance auf die er gewartet hatte. Er streckte seinen Geist aus und Drang in die Wiedergänger der Laien ein und erlangte die Kontrolle über diese. Die geistige Verbindung die den Beschwörer, in diesem Falle den Nekromanten dazu befähigt seine beschworene Kreatur unter Kontrolle zu halten, ist bei den schwachen Laien leicht zu trennen und zu übernehmen. Auch schaftte er es zwei der Lehrlinge, zwei recht einfältige Nord ebenfalls so zu manipulieren, das sie nun ihre Mitmagier für Feinde hielten. Der Angriff aus den eigenen Reihen war überraschend für die verwirrten Totenbeschwörer gekommen und es brach Chaos aus. Die Magier, dessen noch vernünftige Lehrlinge und die Untoten der Magier gegen die manipulierten Lehrlinge und die schwachen Untoten der Lehrlinge. Bald schon gerieten die Schwächeren in Bedrängnis und einige in Panik. "Das ist der richtige Augenblick": befand der Dunmer und setzte nun seine Zerstörungsmagie gegen die Magier ein. Feuerbälle und Blitze flogen oder zuckten durch die Höhle und hagelten auf die Gruppe ein. Jedoch antworteten die Robenträger in entsprechender Weise. Er kassierte ebenfalls einige Blitze aber auch Eiszauber. Die Feuerzauber, welche sie ebenfalls einsetzten zeigten jedoch keine Wirkung. Die Blitze schmerzten und hatten an manchen Stellen seine Rüstung beschädigt. Dann formte Tarrior einen Feuerball mit größerer Sprengkraft und Flächenwirkung, aber verbrauchte dabei, fast seine gesamtes restliches Magicka. Jedoch verfehlte der magische Angriff seine Wirkung nicht, als er in die Menge krachte und diese ruckartig auflöste. Zombies, Skelette, Laien lagen tot auf dem Boden. In kürzester Zeit hatte Tarrior, der sich bisher bis auf seine Magie geschont hatte, die Entfernung überbrückt und stand nun vor den Nekromanten, welche sich nach dem letzten Angriff noch nicht ganz hochgerappelt, denn geschweige wieder formiert hatten. Das Langschwert hiebte auf das Fleisch ein. Einige leisteten noch Widerstand und konnten ihm ein paar kleine Wunden zu fügen, das meiste hielt jedoch seine Chitin-Rüstung ab, da sie nur Dolche oder Kurzschwerter verwendeten, mit denen die Hälfte offensichtlich nichteinmal umgehen konnte. Schlussendlich lagen jedoch die Ahnenschänder tot im Staub des Höhlenbodens.
Der Kaiserliche war zuerst nicht zu entdecken, doch dann hörte der Dunmer einen Schrei und sah in dessen Richtung. Der Altar war ihm vorher garnicht aufgefallen man hatte ihn eine kleine Felsennische gehauen. Der Kaiserliche hielt einen überlebenden Lehrling am Armfest. "Nein Meister bitte nicht": flehte der Laie. Doch dann saugte er ihm schon sämtliche Lebensenergie aus dem Körper, zumindest vermutete er es, da der Lehrling kurz darauf umkippte und die Wunden, des Obermagiers sich geschlossen hatten. "Nun denn, Telmael Uvirath aus dem schönen Schwarzmarsch, dann zeig doch mal was du kannst": rief er ihm zu und beschwor ein Skelett und einen Clanbann an seine Seite, die er auch gleich in den Kampf schickte, während er mit einigen Fernangriffszauber selbst in den Kampf eingriff. Damit hatte der Dunkelelf nicht gerechnet, er sah sich nun drei Gegnern statt nur einem stark geschwächten kaiserlichen Totenbeschwörer gegenüber. Als die ersten Frostzauber auf ihn zu flogen baute er schnell einen Feuerschild auf um sie abzuwehren und um seine untoten Dienerschaften auf Abstand zu halten. Mit seinen letzten Resten Magicka wollte er den Wiedergängern eins auf den Pelz, eher die verfaulende Haut brennen, jedoch hatten seine halbherzigen Feuerbälle nicht wirklich Erfolg. Seine Magie war erschöpft. Er hätte sich den Toten auch im Nahkampf gestellt, aber gegen zwei starke Gegner im Nahkampf anzutreten, während man aus der Entfernung mit Zaubern beharkt wird, sind die Aussichten auf einen Sieg genauso schlecht. Er rannte auf die Gegner zu und wollte wenigstens versuchen sie niederzustrecken, obwohl er wusste, das er es kaum schaffen konnte, er war zu erschöpft und seine Tränke hatte er mit seinem restlichen Gepäck dort zurückgelassen, wo er die Robe angezogen hatte, nur die Magiebannentranke hatte er mit genommen. Jetzt verfluchte er sich dafür. Doch kurz bevor er sich auf die Diener des Totenbeschwörers stürzen wollte, erschienen neben ihm zwei Gestalten. Zwei halbdurchsichtige Schemen, grau. Es waren keine normalen Geister und Gespenster, wie man sie in Cyrodiil vorfand. Nein es waren Ahnengeister, wie man sie fast ausschließlich in Morrowind fand. Behüter und Lehrer der heutigen Generation. Er konnte seine Ahnen auch beschwören, aber er hatte nicht mehr genug Energie dafür gehabt, aber wer hatte ihm geholfen? Er drehte sich um und für einen Moment glaubte er zwei graue Mäntel in den Schatten verschwinden zu sehen. "Warum sollten sie mir helfen? Aber wenn sie es nicht waren, wer soll sonst die Ahnengeister zu meiner Hilfe gesandt haben? Egal hier gilt es einen Kampf zu gewinnen": dachte er nach, aber lenkte seine Aufmerksamkeit sofort wieder dem Kampf zu. Die beiden Geister stürzten sich auf die Untoten und Tarrior rannte weiter auf den Totenbeschwörer zu. Wich einigen Frostzaubern aus und zog sein Schwert. Der Nekromant schaute sich verzweifelt um, er war immer weiter zurück gegangen und hatte nun die Höhlenwand im Rücken, es gab kein Entkommen mehr für ihn. Er zog sein Kurzschwert, doch kurzerhand hiebte Tarrior es beiseite und entwaffnete ihn somit. Dann riss er sich die Robe vom Körper und entblößte seine Rüstung unter der er eine Spruchrolle hervorzog. Der Nekromant wollte gerade eben noch einen Zauber sprechen, doch daraus wurde nun nichts mehr. Der Zauber der Spruchrolle hatte sich schneller im vollen Umfang entfaltet und ihn mit Mühsal und Schweigen belegt und ihn somit volkommen bewegungs- und kampfunfähig gemacht. Die Geister waren stark. Sie fielen ein letztes Mal über die wild um sich schlagenden Wiedergänger her und vernichteten sie. Die Vier, Ahnengeister, sowie Skelett und Zombie lösten sich augenblicklich auf. Er wuchtete den Totenbeschwörer auf einen der Prepariertische und fesselte ihn an diesen. Er schaute sich noch etwas im Raum um. Neben allen Wertsachen, sackte er auch alles ein, was ihm wie Notizen oder Utensilien der Nekromantie oder der Magie erschienen, die Meradanz haben wollte. Dann kam er zu dem Prepariertisch zurück. Er löste den Zauber auf und wandte sich seinem gefesselten Opfer zu. "So und nun zu dir. Ich brauche Informationen und ich werde sie bekommen": sprach er mit ruhiger Stimme und zog einen eingewickelten Gegenstand aus seinem Gepäck, welches er nun wieder bei sich hatte.
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„Ja, ähm Nein, ähm ... wie benutz man das Ding noch mal?“ schaute Thorr fragend Elendil an „Wo muß ich draufdrücken?“
Elendil verschlug es fast die Sprache. Draufdrücken? DRAUFDRÜCKEN? Wofür hielt dieser Nord, dem er vorhin erklärt hatte, wie der Stab funktionierte, eigentlich einen Zauberstab? Und was würde ihm das Drücken auf einen Holzstab bringen? Diese absolut magisch unbegabte Rasse der Nord würde ihn noch mal in den Wahnsinn treiben. Er holte tief Luft und bemühte sich um einen ruhigen Tonfall: "Ihr drückt nirgends drauf. Natürlich könnt Ihr das tun, wenn es Euch Freude macht, aber das hat nichts mit der Funktion eines Zauberstabs zu tun. Ihr wisst, welcher Zauber diesem Stab innewohnt. Einfach Eure Willenskraft bündeln, falls Ihr welche besitzt. Nein, Ihr braucht auch nichts zu sagen. Kein Wort. Natürlich könnt Ihr das tun, wenn Ihr wollt. Es gibt Leute, die schreien jedesmal "Feuer", wenn sie einen Feuerball schleudern, was aber eigentlich völlig unnötig ist. Diese Leute besitzen nur schwache magische Kraft und nutzen ein Wort sozusagen als Machtfokus. Um ihre Gedanken zu kanalisieren. Ebensogut könnten sie Akatosh oder Bruma schreien. Sie nutzen ein Wort, was für sich völlig machtlos und unnötig ist. Wenn Ihr meint, ein Wort benötigen zu müssen, dann schreit halt eins. Vielleicht macht es Euch ja glücklich. Nötig ist es allerdings nicht. Zielt auf den Goblin und konzentriert Euch auf das, was er tun soll. Der Rest geschieht im Allgemeinen von alleine. Bedeutet: bei mir würde es von alleine geschehen. Was bei Euch geschieht, wissen die Neun. Probiert es aus.
Ach ja, da fallen mir noch die Geister ein. Habt Ihr schonmal einen Geist gesehen? Da gibt es verschiedene Formen. Die Zombies, Skelette und niederen Geister mögen kein Feuer, Hohe Geister aber, also alle großen Spektralformen können über Feuer nur lachen. Jedenfalls wenn Geister lachen könnten. Was sie vermutlich nicht können. Wo war ich? Ach ja, hohe Spektralformen hassen jegliche Blitzzauber. Gegen Eis sind sie allerdings alle immun. Hohe wie niedrige. Ist ja auch irgendwie logisch. Sie sind tot und kalt. Warum sollte ihnen Kälte dann noch etwas ausmachen, falls Ihr mir folgen könnt."
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Cyrodiil, Moss-Felsenhöhle / Choroll
"Es ist ganz einfach. Ich will nur eine kleine Auskunft haben. Ich habe erfahren, das ihr Totenbeschwörer in einer Ruine auf etwas gestoßen seid und dort Ausgrabungen macht. Ich möchte nur den Namen der Ruine haben. Ich will nicht mehr wissen. Kein weiteres eurer Verstecke, keine von euren Geheimnissen, nicht wer eure Mitglieder sind, keine Forschungsauskünfte, halt kein unnützer Dreck mit dem ich mich noch zusätzlich belasten möchte. Ich will einfach nur den Namen, mehr nicht. Und wenn du ihn mir gibst können wir uns unnötige Zeitverschwendung sparen und wir können hier beide gesund und munter rausspazieren": erklärte Tarrior sein Anliegen gegenüber dem Gefesselten. Der Totenbeschwörer schien nachzudenken. Doch dann begann er Versuche sich von seinen Fesseln zu befreien und schüttelte vehement den Kopf. "Niemals werde ich dir diesen verfluchten Namen geben, du reudiger dunmerischer Hund. NIEMALS!": schrie er ihm förmlich ins Gesicht. Jämmerlicher Ahnenschänder er glaubt er wäre stark, doch Tarrior wusste das er reden würde. Nekromanten haben die Willenskraft oder Loyalität von Banditen. Sie würden um ihren Hals zu retten oder allein für ein paar Münzen ihre Kameraden ans Messer liefern und unter Folter brechen die auch so starken Männer meist als erstes zusammen. Und er hatte jetzt keine Zeit für sinnlose Diskussionen, er würde die Informationen bekommen. Während der Beschwörer immernoch versuchte sich frei zu winden, riss der Dunmer ihm die Robe vom Leib. Die Haut die darunter zum Vorschein kam, war genauso blass wie das Gesicht des Kaiserlichen und wies eindeutig daraufhin, dass er wohl schon lange keine Sonne mehr gesehen hatte. Langsam wickelte er den Gegenstand, welchen er bereitgelegte hatte aus. Er führte ihn seit Morrowind mit sich, hatte ihn aber noch nichteinmal verwendet gehabt.
Es war ein Dolch aus feingearbeitetem Chitin. Die Klinge und die Dolchspitze scharf und spitz genug um eine Rüstung durchbrechen zu können. Auch war das Wappen von Haus Dagoth in die Klinge eingraviert worden. Als er den Dolch bekommen hatte, war er mit einem einfachen Lebensenergieentziehen Zauber verzaubert gewesen. Seit er ihn besaß hatte er jedoch die Wirkung des Zaubers noch verstärkt und ihn um weitere Zauber erweitert. Er hatte die Klinge mit dunkler Magie getränkt, ein Gift-Zauber. Er dringt in das Blut des Opfers des Dolches ein und verursacht höllische Schmerzen, Qualen und Krämpfe und führt langsam und qualvoll zum Tod. Und er hatte die Klinge mit einem Feuerzauber belegt, der den Körper an der Stelle verbrannte, auf die die Klinge traf. Das perfekte Folterwerkzeug, dass Opfer würde recht schnell um seinen Tod betteln. Dabei hatte er es nie als solches eingesetzt. Um die Ungläubigen und Fremdländer in Vivec abzustechen hatte es gereicht. Da hatten sie auch nicht lange gelitten, sondern wurden gleich schnell und sauber niedergestochen. Der Nekromant begann zu lachen als er den Dolch sah: "Wenn ihr versuchen wollt mit diesem Dolch die Informationen aus mir heraus zu kriegen, dann werdet ihr wohl Stunden damit verbringen." Langsam setzte er die Klinge auf die Brust des Mannes und ritzte die Haut auf. Als der Dolch in den Körper eindrang setzte er die Kraft seines Feuers frei und verbrannte den Körper des Mannes, der entsetzt vor Schmerzen aufschrie. Tarrior fügte ihm weitere Schnittwunden zu und langsam drang nun auch die dunkle Magie in das Blut des Mannes ein. Er wand sich vor Schmerzen, verzerrte das Gesicht und krallte sich in das Holz des Präpariertisches auf dem er lag. Nach fünf Minuten flehte der Kaiserliche darum, dass er aufhören möge. Doch Tarrior wollte auf Nummer sicher gehen, außerdem empfand er die Folter als gerechte Strafe für die Vergehen dieses miesen Ahnenschänders. Und ließ, während der Mann weiter Schreie von sich gab, die Klinge weiter auf dessen Körper tanzen. Sein Körper war mittlerweile übersät mit Brandwunden und Schnittwunden, dessen Blut ihn bereits stark besudelte. Nach weiteren zehn Minuten hatte der Dunkelelf aufgehört.
Er entkorkte ein Fläschchen mit Heiltrank und flößte ihm einige Tropfen ein und stellte die noch geöffnete Flasche neben sein Gesicht, unerreichbar und doch in Sichtweite. Der Mann war gebrochen am Ende, vom Schmerz verzerrt. "Die Ausgrabung findet in einer Ayleidenruine statt, sie heißt Hrotanda und liegt in der Nähe von Chorrol. Bitte lasst die Schmerzen aufhören": flehte er. Der Dunkelelf war zufrieden hatte er nun die Information die er brauchte. Er nam das Fläschchen mit dem Heiltrank steckte den Stöpsel wieder hinein und steckte es sich wieder an den Gürtel. Die Augen des Kaiserlichen wurden weiter. "Ihr habt versprochen ich würde lebend hier herauskommen, ihr dreckiger Hund": schrie er ihn an. Tarrior grinste. "Ich halte meine Versprechen. Das Gift in eurem Körper wird euch noch für acht Stunden weiter quälen bis ihr die Erlösung des Todes durch das Gift erfahrt. Wenn ihr Glück habt sterbt ihr schon etwas früher wenn die Brandwunden sich entzünden. Ich habe gestern Abend einige Legionäre in der Herberge in der Nähe dieser Höhle hier gesehen. Ich werde sie zur Kaiserstadt schicken um ein paar Magier zu holen um euch gefangen zu nehmen. Und ihr werdet die Höhle auf jeden Fall lebend verlassen, wenn die Kaiserlichen Legionäre zuverlässig arbeiten. Mit etwas Glück schaffen sie es noch rechtzeitig in die Kaiserstadt zu bringen um euch dort zu heilen": erklärte er ihm und wandte sich zum Gehen. Der Totenbeschwörer fing an zu schreien und ihn zu verfluchen, während er sich zurück zum Höhleneingang machte. Die Schreie wurden langsam leiser und leiser, während sie langsam in den Tiefen der Höhle verklangen. Als Tarrior die Höhle verließ stand die Sonne schon am Himmel. Er brachte seine Rüstung in Ordnung und wischte sich das Blut von Schwert und Dolch. Dann legte er sich einen schwarzen Kapuzenmantel, den er in den Höhlen gefunden hatte, um und band ihn mit einem schwarzgefärbten Seil zu. Der Mantel sah einer Robe garnicht unähnlich. Tirian würde somit nicht merken, dass er einen Kampf auf Leben und Tod hinter sich hatte. "Warscheinlich sitzt er schon beim Frühstück": dachte sich Tarrior und betrat die Roxey-Herberge.
Wieder schlug ihm der bekannte Geruch von Essen und Alkohol entgegen. Der Schankraum war immernoch voll. Die meisten Trinker des letzten Abends saßen immernoch an ihren Tischen und schliefen. Dann entdeckte er Tirian am gleichen Tisch an dem sie schon am vergangenen Abend gesessen hatten. Er aß gerade sein Frühstück. Dann als er seinen Blick nochmals schweifen ließ, entdeckte er die Kaiserlichen Legionisten an einem größeren Tisch in der Raumecke, ebenfalls beim Essen. "Wie gehts uns denn an dem heutigen Morgen": begrüßte er seinen Freund. "Ich fühle mich als hätte eine Guarherde auf mir geschlafen. Ich habe teuflische Kopfschmerzen": gab er als Antwort. Tarrior sagte ihm er wäre gleich wieder da und ging zu den Legionären hinüber. "Guten Morgen, werte Soldaten. Ich möchte euch informieren. Jemand hat ganz in der Nähe der Herberge hier ein Nekromantenversteck gefunden und ausgeräuchert. Er sagte im hinteren Teil des Höhlensystems wäre ein gefesselter Nekromant verhörfertig. Er sagte ich solle die Kaiserlichen Legionäre informieren und ihnen sagen sie sollen einen Heiler und ein paar Magier aus der Kaiserstadt holen und den Mann dann in Gewahrsam nehmen. Dieser Mann schien ein umherziehender Abenteurer zu sein": erklärte er den Legionären sein Anliegen. Diese schauten sich erst verwirrt und verdutzt an. Aber nicht einmal eine Minute nachdem sich Tarrior wieder zu Tirian gesetzt hatte, verließen die drei Rüstungsträger schlagartig die Herberge, man hörte noch die Geräusche von Pferdehufen und das diskutieren von Männern. Die Wirtin brachte gleich noch eine Frühstücksplatte für den Dunmer herbei, welcher sich hungrig vom Kampf gegen die Nekromanten gierig darüber hermachte und es in windeseile hinunterschlang. Tirian bat ihn kurz darauf um einen Heiltrank, doch da fiel Tarrior ein, das er seine gesamten Heiltränke nach dem Kampf geschluckt hatte um sich zu heilen. Doch dann fiel ihm der bereits angefangene Heiltrank ein und gab ihn dem Jüngeren. Ihm schien es garnicht aufzufallen, das das Fläschchen bereits geöffnet worden war und etwas von dem Trank fehlte. Er schluckte den Inhalt so schnell wie möglich. "Ich darf nicht mehr soviel Alkohol trinken, das ist nich gut für mich": dachte Tirian laut. "Naja man müsste meinen als Heiler würdest du es besser wissen": gab er ihm eine Antwort und schenkte ihm eine leichtes Grinsen. Er seufzte bloß resignierend. "Und hast du diese Person, wegen der wir extra hierher mussten getroffen?": fragte der junge Dunmer nach. "Ja habe ich, aber es war nur unwichtiges Einerlei gewesen.": antwortete er. "Aber wir können weiter. Ich hatte überlegt wir reisen zunächst einmal nach Chorrol. Die Stadt liegt vergleichsweise hier in der Nähe, außerdem ist es dort sehr schön und friedlich, auch soll es dort einige gute Heiler geben, mit denen du dich austauschen kannst": fuhr er fort. "Keine schlechte Idee. Ich fühle mich sowieso nicht so fit um bis nach Skingrad zu reisen": stimmte er zu. Da Tarrior die Rechnung schon am Vorabend bezahlt hatte, schulterten sie ihr Reisegepäck und verabschiedeten sich noch von der Wirtin bevor sie die Herberge verließen und der Straße Richtung Chorrol folgten.
Der Weg war lang und es dauerte daher seine Zeit vorallem zu Fuß. Jedoch hatten sie ihre Ruhe keine nervigen Tiere, die es drauf anlegten, das man sich einen Pelzmantel aus ihnen macht. Keine nervigen Banditen die es unbedingt wissen wollten. Alles in allem hatten sie keine Komplikationen, vorallem dem Dunmer war das mehr als Recht. Er hatte die Nacht nicht geschlafen und war gereizt und das letzte was er nun noch gebrauchen könnte, wären Wegelagerungen, oder übermutige bzw. überdumme Tiere. Das einzige was ihnen über den Weg lief, war ein kaiserliches Reiterkommando bestehend aus drei Magiern, einem Priester der Neun, einem Heiler und einem Kaiserlichen Legionär. Sie waren auf dem Weg in die Richtung aus der die Beiden gerade gekommen waren. "Das Abholerkommando": dachte Tarrior erheitert. Doch den restlichen Weg nach Chorrol blieb es bis auf das ab und zue Klagen Tirians über seine Kopfschmerzen ruhig. Doch die frische Luft und die Bewegung hatten dabei sogar Wunder bewirkt. "Das Hämmern in seinem Kopf" hatte nämlich allmälich nachgelassen und war fast volkommen verschwunden, als sie das Stadttor von Chorrol fast erreicht hatten. Und nun da sie es erreicht hatten, waren sie volkommen weg. Dafür baute sich vor ihnen das große hölzerne Tor von Chorrol auf, verziert mit dem bekannten Bild des Baumes der Stadt. " Wir werden uns im "Eiche und Krummstab einmieten und erkunden in den nächsten Tagen, ein wenig die Umgebung der Stadt": gab er letzte Anweisungen, bevor die Stadwachen die Tore aufwuchteten und dabei mürrisch wie immer und überall guckten.
Es war spätererer Nachmittag und die Straßen lagen ruhig da. Viele Leute waren nicht unterwegs oder ruhten sich unter der großen Eiche aus. Das Wetter war schön und angenehm warm. Tirians Blick wurde dabei offensichtlich von der Kapelle der Neun fast schon magisch angezogen. Tarrior war langsam am Keuchen, schließlich waren sie seit Stunden zu Fuß unterwegs. "Warum habe ich das Pferd bloß in Anvil zurückgelassen? Warum nur?": dachte er laut. "Ganz einfach. Ich habe dir erzählt das es gesünder und besser für den Körper ist zu Fuß zu reisen": bekam er die Antwort von seinem jungen Begleiter. "Ja aber warum bei den vier Säulen habe ich bloß auf dich gehört": seufzte er. Der jüngere verkniff sich die Antwort, als der Dunmer vor einem größeren Haus stehen blieb. Ein Schild wies es als das "Eiche und Krummstab" aus. "Es ist garnicht solange her als ich das letzte Mal hier gewesen bin. Knapp zwei Wochen vielleicht. Ich und Thorr waren auf der Durchreise gewesen und hatten eine Bretonin namens Naasira kennengelernt. Wir hatten uns zu ihr an den Tisch gesetzt und wollten zu Abendessen, als sich die Ereignisse dann überschlagen hatten. Alles in allem war es lustig gewesen. Es gab eine Prügelei, warscheinlich das aufregenste Ereignis seit langem hier in Chorrol. Die Gruppe Vampirjäger war danach volkommen fertig gewesen": schwelgte er in Erinnerungen. Er wachte erst aus seinen Gedanken auf, als Tirian ihm einen kleinen Stoß in die Rippen gab. Der Dunmer sah sich verwirrt um und dann in das Gesicht seines Begleiters, der ihn angrinste. Er wurde leicht rot und betrat die Taverne. Der Anblick war geordnet, von dem Chaos das sie angerichtet hatten war nichts zurück geblieben. Die Möbel waren ersetzt worden. Doch dies waren neue Möbel. Sie waren scheinbar erst vor kurzem gefertigt worden, aus jungem frisch geschlagenem Holz. "Nicht überraschend": fand der Dunmer. Die alten Möbel hatten sie ja zu Sperrholz verarbeitet, eine Reperatur wäre keinesfalls mehr möglich gewesen, aber selbst wenn wäre sie sehr sehr teuer gewesen.
"Seid wilkommen im Eiche und Krumm....": wollte die Wirtin sie begrüßen, doch sie brach mitten im Satz ab als sie den Dunmer erblickte. Ihre Augen weiteten sich und sie kam herangestürmt. "Wie schön euch wieder zu sehen werter Herr Dunmer. Talasma hat euch nicht vergessen. Wie könnte sie auch nachdem er ihr so großzügig geholfen hatte. Und wer ist euer junger Begleiter dort? Wo ist eigentlich der freundliche Nord, ich hoffe doch ihm ist nichts passiert?: begrüßte sie ihn überschwänglich und überschüttete ihn mit Fragen. "Nunja mein Begleiter hier heißt Tirian. Wir werden für ein paar Tage in der Stadt bleiben, wir wollen uns die Gegend ein wenig anschauen und erkunden. Wir hatten vor uns hier wieder einzumieten. Und ja dem Nord geht es gut. Er ist zurück nach Bruma gereist und kümmert sich derzeit um persönliche Angelegenheiten": erklärte er. In der Sache mit Thorr log er, er wusste schließlich nicht wo er ist, nichtmal ob er überhaupt noch lebe, aber er wollte die Kajhitwirtin nicht unnötig beunruhigen. Sie schloss scheinbar jeden freundlichen Kunden sofort in ihr Katzenherz und kümmerte sich fast schon mütterlich um eben diese. Dann sah er sich in dem Raum nach einem bekannten Gesicht um, jedoch waren die wenigen Leute die dort waren, ihm volkommen unbekannt. Er hatte gehofft sie zu sehen, aber seine Hoffnung war enttäuscht worden. Talasma welche dem Blick des Dunmers gefolgt war richtete nun wieder das Wort an ihn: "Sie ist nicht hier. Die Bretonin ist nicht allzulange nach euch ebenfalls aufgebrochen. Davor hatte sie mit einem anderen Dunmer eine ganze Weile geredet. Ich weiß nicht wohin die beiden gegangen sind, aber ihr Reisegepäck hat sie hier gelassen und ihr Pferd hatte sie in den Ställen untergestellt. Sie muss doch wiederkommen, aber sie ist jetzt schon seit Tagen nicht mehr hier gewesen und niemand hat jemanden wie sie gesehen": sagte sie und setzte einen besorgten Blick fuhr dann aber in einem erfreuteren Ton fort: "Aber es ist schön das ihr wieder bei mir einkehrt und der Junge scheint auch ganz nett zu sein." Tarrior nickte zustimmend war jedoch besorgt.
Er hielt Naasira nicht für jemanden, der einfach alles stehen und liegen lässt und tagelang wegbleibt. Doch er wusste das sich jetzt Sorgen zu machen eh nichts bringen würde. Er wusste nicht wo sie hin wollte und auch nicht wer dieser andere Dunmer sein sollte, also konnte er auch nichts unternehmen. Sie würde schon wieder auftauchen, hoffentlich. Ein räuspern seines Begleiters und der Dunmer war wieder bei der Sache. "... ähm ich denke wir bleiben erstmal drei Tage, also drei Übernachtungen jeweils mit Frühstück und Abendessen, heute mit eingerechnet. Mittag werden wir altmodisch erjagen, denke ich mal": äußerte er seinen Wunsch und orderte im Anschluss noch zwei Flaschen Wein und zwei Gläser, da es erst später Nachmittag war und sie die Zeit bis zum Abend noch überbrücken mussten. Als er den Vorschlag geäußert hatte das Mittagessen zu erjagen, rümpfte Tirian die Nase und sah ihn skeptisch an, warscheinlich hielt er erstens sich selbst und zweitens den älteren für keine sonderlichen Naturburschen. Die Wirin nickte und nam das Gold entgegen, welches der Dunmer ihr reichte, gab ihm jedoch die Hälfte davon wieder zurück. "Ihr habt mir geholfen, ihr bekommt einen Preisnachlass": sagte sie. Die Beiden gingen dann hinüber zu den Tischen und setzten sich in eine stille Ecke des Raumes. Erst ein paar Minuten nach dem sie sich gesetzt hatten, fiel dem Dunkelelf auf, dass dies der Tisch war, an dem er vor einiger Zeit mit Naasira und Thorr zu Abend gegessen hatte. Er saß wieder auf seinem damaligen Platz und sein Freund auf dem von Thorr. Nach kurzer Zeit kam dann auch die Wirtin und stellte die Gläser und die beiden georderten Weinflaschen auf den Tisch. Zu Tarriors Überraschung beugte sie sich zu ihm hinunter und drückte ihm einen Zettel in die Hand. Sie war so nah, das er wieder ihr Fell einatmete und sich kurz davor befand zu niesen. "Ein unheimlicher Kerl in einem grauen Mantel hat gesagt ich solle euch das hier geben, ich habe sein Gesicht nicht gesehen. Ich finde das sehr verdächtig": flüsterte ihm zu und verschwand wieder um sich um die anderen Gäste zu kümmern. Der Dunmer war froh das sie sich aus seinem Geruchsfeld geschoben hatte, auch war er froh das nun auch jemand anders einen seiner beiden grauen Schatten gesehen hatte. Zumindest konnte er sich jetzt sicher sein, das er doch nicht langsam verrückt wurde. Er faltete den Zettel aus einander und las was darauf geschrieben stand.
Ihr habt den Zielort eures nächsten Auftrages erfahren nehmen wir an. Der Meister wünscht das ihr die Nekromanten in der Ausgrabungsbasis in der Ayleidenruine tötet. Er wünscht nur das der oberste Nekromant dort und der Leitmagier der Ausgrabungen lebend gefangen genommen werden sollen. Die Totenbeschwörer setzen neben Untoten auch Sklaven zum Graben und zum bewirtschaften der Anlage ein. Meister Meradanz wünscht das sie befreit werden. Unter den Sklaven ist neben Argoniern und Kajhit auch ein gefangener Altmer, den ihr ebenfalls töten werdet. Schlussendlich ist das Hauptziel eures Auftrags jedoch die Sicherstellung aller Fundstücke, alter Schriften und den Noitzen der Totenbeschwörer selbst. Da dieser Ort für die zuständige Totenbeschwörerzelle sehr wichtig ist, könnt ihr durchaus mit erhöhtem Widerstand seitens der Beschwörer rechnen. Und das nächste Mal, wenn ihr ein Opfer verhört, sorgt dafür, dass es seine Informationen nicht an andere weitergeben kann.
Er las die Zeilen nochmals. Er soll diese alten Ayleidenruine alleine vernichten. Wie sollte er das Schaffen. Die zumeist großteilig unterirdich liegenden Anlagen sind weitläufig und auch ohne Totenbeschwörer gefährlich genug. Man nehme nur mal die ganzen uralten und tödlichen Fallen. Dazu kämen dann vielleicht Bedrohungen, die schlimmer sind, als Nekromanten. Er brauchte Hilfe, aber es war niemand da. Oder doch? Er sah sich um und sein Blick fiel nach einer kurzen Runde durch den Raum auf Tirian, welcher gerade versuchte eine der Weinflaschen zu öffnen und warscheinlich nichteinmal mit bekommen hatte, das er gelesen hatte. "Nein ich kann ihn in die Sache nicht hineinziehen. Ich muss ihm zwar nicht erzählen, warum ich das alles tue, aber ihn allein schon dieser Gefahr aussetzen das kann ich nicht tun": überlegte er. "Er ist kein kleiner Junge. Er kann auf sich selbst aufpassen, er kann kämpfen und zaubern, benutz ihn. Er ist Heiler auf einem Schiff, es besteht die ständige Gefahr das das Schiff auf hoher See untergeht. Er muss an Gefahr gewöhnt sein. Benutze ihn, er kann dir helfen": drängte eine Stimmte in ihm, ihn zu fragen. Er wusste das Tirian zaubern, heilen und kämpfen kann, aber hier ging es um Leben und Tod, um starke Gegner und zumeist tödliche Fallen. Gegen Nekromanten er wollte nicht behaupten das der jüngere nicht fähig dazu sei. Er wäre ihm warscheinlich eine große Hilfe, aber er würde eine Klinge, einen Bogen oder starke Magie an seiner Seite bevorzugen, aber vorallem jemanden um den er sich keine Sorgen zu machen brauchte, jemand der ihm egal sein konnte. Aber konnte er so wählerisch sein? Er brauchte Hilfe. Alleine würde er in der Ruine den Tod finden. Er schaute zwischen Tirian und seinem nun mittlerweile gefüllten Weinglas hin und her. In ihm tobte ein Kampf. Äußerlich schien er volkommen ruhig, doch innerlich war er aufgewühlt wie ein Meer, das von einem Sturm gepeitscht wird. Es war wohl schon ca. 17.00Uhr als er sich etwas beruhigt hatte. Die Wirtin schürte in ihrer Küche bereits die Feuer setzte einen großen mit wassergefüllten Topf aufs Feuer und holte Pfannen und Spieße hervor und begann das Abendessen zu zubereiten. Bisher hatte sich der junge Dunmer zurückgehalten und nichts gesagt, da er den nachdenklichen Gesichtsausdruck Tarriors wohl richtig gedeutet hatte. Doch jetzt wurde es ihm zu dumm und er versuchte mit einem Gespräch die dunklen Gedanken, die seinen Freund scheinbar zu umkreisen schienen, zu vertreiben. "Dieser Nord. Du hast mir doch von ihm erzählt, ich dachte du wüsstest nicht wo er ist. Und du scheinst besorgt wegen dieser Bretonin, du hast dich doch nicht etwa verliebt. Oder doch?": sagte er. Doch der Ältere gab ihm keine Antwort, sondern goss sich ein weiteres Glas Wein ein, trank einen Schluck und starrte in Richtung Tür. Harrend der Dinge, die da kommen mögen.
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Cyrodiil, Zuflucht der DB; Cheydinhal;Wildnis, Hütte; Chorrol, Eiche und Krummstab
Nach seinem anstrengenden Auftrag hatte Tarik den gesamten Tag danach geschlafen und am folgenden Tag nur Bücher studiert. Als der Kaiserliche befand das er fit genug für einen weiteren Auftrag sei, suchte er wieder einmal Vincente auf. Dieses mal fand er den Vampir im Trainingsraum.
“Hallo, ich nehme an ihr kommt wegen eines Auftrags?”, fragte Vincente. Tarik nickte.”Ich habe da etwas für euch. Eine verwitwete Magierin bat uns einen Totenbeschwörer zu beseitigen. Ihr man wurde von diesem Totenbeschwörer, sein Name ist Isgaron, getötet und nun fordert sie seinen Tod”, sagte der Vampir.”Warum hat sie sich nicht an die Magiergilde gewandt? Die hätten den Auftrag doch mit Sicherheit angenommen. Schließlich ist Totenbeschwörung illegal, seit Traven Erzmagier von Cyrodiil ist.....mir kommt das etwas seltsam vor”, meinte Tarik.
“Die Magier wollen nichts unternehmen da ihnen die Sache vielleicht nicht geheuer ist oder ihnen die Hände gebunden sind. Sollte sie etwas im Schilde gegen uns führen wird sie mit ihrem Leben bezahlen”, entgegnete Vincente.”Lasst mich raten: Ich muss wieder Detektiv-Arbeit leisten?”, fragte Tarik.”Ja und Nein. Ein Totenbeschwörer wohnt in einer kleinen Hütte, welche zwischen der Kaiserstadt und Chorrol am Anfang der Schwarzen Straße steht. Er ist der allgemeinen Bevölkerung nur als “Der Wandelnde” bekannt. Es ist mir egal wie ihr es anstellt, Hauptsache Isgaron stirbt. Einen Bonus bekommt ihr wenn ihr dieses Schreiben zusammen mit dem Ring Isgarons unentdeckt an den Eingang der Geheimen Universität befestigt”, sagte Vincente. Tarik verabschiedete sich und packte seine Sachen ein. Dann machte er sich auf den Weg.
In seiner normalen Kleidung, welche er grundsätzlich über seine Lederrüstung zog, fiel der Kaiserliche nicht weiter auf. Dieses mal verzichtete er auf ein Pferd und machte sich, noch bevor die ersten Sonnenstrahlen den Boden von Cyrodiil erreichten, auf den Weg zur Hütte des Nekromanten.
Tarik begegnete niemandem und als er den Rumar-See erreicht hatte, setzte starker Platzregen ein.”Dabei hatte der Tag so schön angefangen”....Nicht gerade erfreut über das Wetter ging er um den Rumar-See herum bis er schließlich, kurz nach Mittag, die Abzweigung zur Schwarten Straße gefunden hatte.”Jetzt sollte ich nach einer Hütte oder ähnlichem Ausschau halten”, dachte Tarik und begann die Umgebung zu beobachten.
Lange Zeit fand er nichts, bis er dann eine in den Fels gebaute Hütte fand.”Ein Besuch könnte sich Lohnen”, ging es ihm durch den Kopf. Schnell war die Tür geöffnet und der Kaiserliche schlich hinein.
Drinnen war alles dunkel und Tarik schluckte einen Infravisions Trank um zu sehen wo er sich befand. Ein paar Möbel und etwas Essen, mehr war nicht zu sehen. Vorsichtig schlich er durch den Raum und entdeckte bald eine Falltür, welche durch Stoffe, Bücher, und Felle verdeckt war. Ganz langsam öffnete er die Luke und spähte in den Raum unter ihm. Sofort schlug ihm ein widerlicher Geruch in die Nase.”Wohnen da unten Tote oder ist da ein Familiengrab? Das stinkt ja fürchterlich!”, dachte er entsetzt und lies die Luke fallen, was ein Fehler war. Plötzlich kam leben in den Raum unter ihm und Stiefelschritte waren zu hören.”Verdammt! Jetzt habe ich ein Problem. Amateur Verhalten!”........Während Tarik sich weiter für seinen Fehler rügte und langsam in einer Ecke verschwand, wurde die Luke geöffnet und ein, in eine Robe gehüllter, Mann stieg heraus. Dieser schaute sich um und ging zur Tür. Der Mann öffnete sie und schaute hinaus. Nach einer weile schloss er die Tür wieder, drehte sich herum und sagte:”Egal wer sie sind......ich hege keinen Groll gegen sie und ich will auch keine Gewalt anwenden. Geben sie sich mir zu erkennen und vielleicht kann ich ihnen helfen.” “Soll das jetzt eine Täuschung sein oder meint er es ernst?”, dachte der Kaiserliche verwirrt und wusste nicht ob er antworten, dem Mann die Kehle durchschneiden oder ihn k.o. schlagen sollte. Lange Minuten der Stille erfüllten den Raum ehe der Mann sich wieder zu Wort meldete:”Bitte zeigen sie sich mir. Ich will sie nicht töten. Die Angelegenheit können wir auch friedlich regeln.” “Na gut, ich will mit ihnen reden. Aber bevor die Unterhaltung starten kann, sorgen sie für eine anständige Beleuchtung!”, antwortete Tarik. Dieser Bitte kam der Mann nach und kurze Zeit später war die Hütte durch das Licht von Kerzen und Fackeln erhellt um etwas zu sehen und auch den anderen zu erkennen. Tarik stand auf und setzte sich an den Tisch, der Mann nahm gegenüber Platz.
“Nun ich bin ein alter Hochelf mit Namen Phelas und.........ein ehemaliger Totenbeschwörer.
Was ist euer begehr?” “Nun ich bin ein Kaiserlicher Abenteurer und muss einen Mann töten. Ich dachte ihr könntet vielleicht wissen wo die Person sich aufhält.” “Aha, ihr wollt mir euren Namen und euren Auftraggeber also nicht verraten...hmm.....naja dann nennt mir den Namen eures Mannes”, sagte Phelas.”Der Mann heißt Isgaron und ist”......”Ein Totenbeschwörer, ein ziemlich mächtiger sogar”, beendete der Hochelf den Satz.”ihr kennt ihn?”, platzte es aus Tarik heraus. Jetzt war seine Neugier geweckt.”Ich will es euch im Groben erklären. Alle Einzelheiten zu erzählen würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen.” Er sammelte sich und fing dann mit der Geschichte an.”In meinem Heimatland Summerset wurde ich, wie fast jeder Hochelf, in Magie unterrichtet. Ich träumte davon eines Tages Hofmagier zu werden oder eine hohe Position in der Magiergilde inne zu haben. Ich arbeitete hart, manchmal auch während die anderen schon schliefen. Schließlich wurde ich zu einer der besten Magier. Lange Zeit, ca. 400 Jahre lang arbeitete ich in Summerset. Dann begann ich Reisen durch ganz Tamriel zu machen und ließ mich schließlich mit 700 Jahren hier in Cyrodiil nieder. Mich faszinierte Beschwörung, aber vor allem die Nekromantie. Ich wollte der Magiergilde beitreten, da sie die Nekromantie tolerierte. Aber dann wurde Hannibal Traven Erzmagier, die Geheime Universität wurde für unbefugt geschlossen, es heißt der halbe Magier-Rat sei zurück getreten, die Nekromantie wurde verboten und viele Mitglieder wandten sich von der Magiergilde ab. Enttäuscht über diese Wendung des Schicksals nahm ich Kontakt mit den Totenbeschwörern auf und schaffte es nach einigen Versuchen auch ein Mitglied von ihnen zu werden. Ich arbeitete mich schnell hoch und war viele Jahre ein geachteter Nekromant. Langsam aber wurde ich nachdenklich über meine Entscheidung. Die Anbetung des Wurmkönigs Mannimarcos, der fanatische Kampf gegen die Magiergilde, die ständige Flucht all das war ich leid. Dann sollte ich eines Tages Knochen einer verstorbenen reichen Dame stehlen und in die Tochter war ich verliebt! Ich weigerte mich und schließlich wurde ich aus der Gilde ausgeschlossen. Dann begannen sie mich zu jagen, vielleicht da sie angst hatten ich würde alles verraten. So musste ich mich mehrere male meiner Haut erwehren. Dann entschloss ich mich alles zu erzählen. Ich ging also nach Anvil in die Magiergilde und erzählte dort alles, auch das ich gerne in der Magiergilde neu anfangen würde......naja es kostete mich einiges an Geld, welches ich durch meine Vergangenheit besaß, die Strafe zu bezahlen aber schließlich konnte ich in der Magiergilde anfangen und arbeitete hart bis ich schließlich die Geheime Universität betreten durfte. Nun habe ich den Rang eines Magier’s inne und lebe hier versteckt vor dem Totenbeschwörer welchen ihr sucht. “
Tarik hatte mit erstaunen die Geschichte verfolgt.”Wenn ich Isgaron töte, könnt ihr wieder ein normales Leben führen?”, fragte er.”Naja, wenn ihr die Mitteilungen, welche er scheinbar einmal im Monat verschickt, vernichten würdet dann ja. Ich hatte mal so einen Zettel gefunden, ganz unten stand, dass wenn keine Mitteilung mehr kommt die Person tot ist”, antwortete der Altmer. Verdutzt über diese ganze Geschichte wusste der Kaiserliche nicht ob er dem Hochelfen trauen konnte.”Mir bleibt nichts anderes übrig als der Spur nachzugehen”, dachte Tarik und sprach den Altmer an:”Wo befindet sich Isgaron?” “Ich weiß nichts genaues, aber versucht es mal in Chorrol. Nördlich von Chorrol gibt es einen Ort welcher von Totenbeschwörern bewohnt wird. Entweder weiß die Bevölkerung etwas oder die Nekromanten”, antwortete Phelas.”Nun solltet ihr besser gehen und euren Auftrag erfüllen. Lasst mich wissen wie es ausgegangen ist!......ach......irgendwann werdet ihr an einen Punkt kommen wo ihr euch entscheiden müsst”, fügte er noch hinzu. Mit einem Nicken stand Tarik auf und verließ diesen Ort.”Nun dann ist mein nächstes Ziel ja klar, Chorrol!”, dachte er und machte sich auf den Weg.
Draußen ging Tarik durch den Wald weiter und traf auf niemanden. Er konnte einige Kräuter und Pilze einsammeln, welche er für seine Alchemie Tränke brauchen würde. Schlussendlich kam der Kaiserliche am frühen Abend in Chorrol an. Die Torwachen öffneten ihm das Tor und beäugten ihn misstrauisch. Die Blicke ignorierend durchschritt er das Tor und war in Chorrol angekommen.
In der Stadt selbst war noch rege Betriebsamkeit. Leute erledigten noch ihre letzten Einkäufe Händler boten ihre Waren feil oder schlossen ihre Geschäfte. Wachen patrullierten durch die Straßen und schnauzten die ein oder andere Person an. Tarik nutzte die frühe Abendstunde um noch letzte Einkäufe zu tätigen, seine Waffen reparieren zu lassen, Pfeile und Tränke zu kaufen und um sich nach potenziellen Informanten umzusehen. Die Kirchenglocke läutete die achte Abendstunde ein, als der Kaiserliche mit knurrendem Magen “Eiche und Krummstab“ betrat, da er dort einen köstlichen Duft erroch.
Das Gasthaus war zu dieser Stunde gut gefüllt und die Khajiit Wirtin eilte von einem Tisch zum anderen. Tarik setzte sich an einen etwas abgelegenen Tisch und bestellte sich Suppe, Brot und Wasser. Kurze Zeit später stand das Essen vor dem Tisch und er begann zu essen. Zwischendurch beobachtete er die anderen Gäste. In einer Ecke spielte eine Runde, bestehend aus Kaiserlichen, Rothwardonen und Orks, ein Kartenspiel, am Kamin saßen Altmer und wärmten sich auf, der ein oder andere Abenteurer prahlte mit seinen Erlebnissen und Fähigkeiten, 5 Nord sprachen dem Alkohol kräftig zu, in einer anderen Ecke traten Vertreter aller Rassen gegen einen Rothwardonen im Armdrücken an, jedoch konnte kein Herausforderer gewinnen und 2 Dunmer saßen bei je einem Glas Wein in einer Ecke, wobei einer geistesabwesend wirkte.
Nachdem Tarik sein Abendessen beendet hatte, zündete er sich eine Pfeife an und schaute in die Runde.“Wer kann mir helfen herauszufinden wo sich dieser Nekromant Isgaron befindet…..Wer?“, dachte er und grübelte danach über seine Situation, sowie über die Worte des Altmers.
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Bravil
Anschluss an die Handlung von "Die Ungleichen Drei".
Melian hatte geschlafen. Endlich einmal wieder ganz normal geschlafen - kein Traum, keine Stimme, kein Aufschrecken. Erholt streckte sie sich und stand auf. Die Mithril-Rüstung, die jemand in die Kiste am Fuß ihres Bettes gelegt hatte, sah ein wenig marode aus, weshalb sie sie durch den Porter der Gilde reparieren ließ, während sie frühstückte.
Als sie mit dem Essen und der Porter mit dem Reparieren fertig war, kleidete sie sich an. Ein Blick in den Spiegel ließ sie nachdenklich werden. Kleines dummes Ding. Genauso siehst du aus. Wie ein kleines dummes Ding, das aus Versehens Papas Mithril-Rüstung trägt. Beim Gedanken an das Wort "Papa" lief ihr ein kurzer Schauer über den Rücken, aber sie unterdrückte es sofort. Heute wird es kein erneutes Rumgeheule geben. Du bist in der Kriegergilde, eine ehrenwerte Person. B e n i m m d i c h a u c h so! Aber wie ein ehrenwertes Gildenmitglied sah sie gar nicht aus. Sie glich einem unschuldigen Kind. Als sie sich schon entnervt wegdrehen konnte, kam ihr plötzlich eine Idee, bei deren gedanklicher Ausführung ein fast schon listiges Grinsen über ihr Gesicht kam...
Die Leute starrten sie an. Sie bekam Beachtung. Aber keine negative - Melian wurde bewundert. Jeder, der sie sah, konnte sich einen Blick nicht verkneifen. Sie hörte Satzfetzen wie "so eine schöne Bosmer" und "sie sieht richtig heroisch aus". Stolz ging Melian zurück zum Gildengebäude. Huurwens Freundin hatte wirklich ganze Arbeit geleistet. Melian hatte sie um Rat gefragt und Huurwen war prompt der Meinung, dass eine Veränderung genau das richtige sei nach all der Zeit. Sie kannte eine Dunkelelfe in der Stadt, die sich beinahe meisterlich auf Frisuren, Make Up und das sonstige Auftreten verstand. Melians Haare waren gefärbt, die Augen betont und mit ein paar magischen Tropfen, die sie jede Woche wieder einträufeln musste, leuchteten sie geheimnisvoll. Es musste ein grandioser Anblick sein.
In der Gilde angekommen, winkte der Porter sie gleich herbei - in gewohnter Routine, aber mit eindeutigen Blicken in den Aufgen. Stotternd drückte er ihr eine Schriftrolle in die Hand, sie müsse zum Grafen gebracht werden und da sonst niemand verfügbar sei, solle Melian diesen Botengang schnell übernehmen. Da sie ohnehin nichts zu tun hatte und insgeheim auch die WIrkung ihres Aussehens auf den Grafen testen wollte, ging sie guter Dinge los.
WÄhrend sie durch die Stadt ging, fiel ihr zum ersten Mal an diesem Tag auf, dass es irgendwie anders war als sonst. Alle liefen so aufgeregt in Bravil herum. Das Wachenaufkommen war gigantisch, aber sehr unkoordiniert. Die STadt glich mehr einem aufgeregten Hühnerhaufen als einer gut bewachten Festung. Auf dem Weg zum Schloss lief eine der Wachen ungebremst in sie hinein. "Könnt Ihr nicht aufpassen?! Was ist hier eigentlich los??" Platzte es unfreundlich und etwas arrogant aus ihr hinaus. Der Wachmann berichtete sofort aufgeregt, dass jemand letzte Nacht das gesamte Schloss ausgeraubt habe - sogar den Grafen und sein Quartier. Erstaunt zog sie die Augenbrauen hoch. Sollte das ein WItz sein? Das ganz Schloss inklusive Graf? War das nicht unmöglich? EIn Stück ihrer kindlichen Naivität kehrte zurück. So etwas hatte sie noch nicht gehört, obwohl damals einige Diebe mit ihr im Gefängnis gesessen hatte. "Wir vermuten... also... der... G r a u f u c h s..." stammelte die Wache. Der Graufuchs. Hier in Bravil? Nein, das konnte es nicht geben. DER Meisterdieb überhaupt! Und der sollte hier sein? Melian beeilte sich lieber ins Schloss zu kommen. Mal sehen, wie die Audienz beim Grafen verlaufen würde.
Es hieß warten. Sie war zwar eigentlich als erste an der Reihe, aber der Graf schien sich gerade zu sammeln oder sonst etwas zu machen und so stand sie eine Weile brav im Foyer des Schlosses. Hinter ihr reihten sich bereits andere, die ebenfalls eine Anhörung wollten.
"Ich bin ein Ritter aus Leyawiin. Ich habe gelobt, die Schwachen zu verteidigen, nie vor Feinden zu fliehen, niemals zu lügen und stets zu meinem gegeben Wort zu stehen, allen gegenüber freimütig und großzügig zu sein, immer für das Recht zu kämpfen und Ungerechtigkeit und Böses zu bekämpfen. Das ist eine Aufgabe nur für einen Ritter von Rang und Namen.“ Dieser Satz tönte nun schon zum dritten Mal seit sie hier stand lautstark durch die Halle. Sie hatte es bisher vermieden sich umzudrehen, da sie diesem aufgeblasenen Ritter nicht noch unnötige Aufmerksamkeit zukommen lassen wollte, aber jetzt war es genug.
"Wenn Ihr noch einmal Euer dämliches Geplapper verlauten lasst, lasse ich euch verhaften!" rief sie, noch während sie sich umdrehte. Sie blickte auf einen mittelgroßen Argonier. Seine Rüstung fiel ihr sofort auf. Zugegeben, er sah tatsächlich ein wenig ritterlich aus. Aber ein Blick in seine Augen ließ sie genauer hinsehen. Ein seltsamer Glanz war in ihnen zu sehen, den er trotz seiner ganzen Aufmachung und seines ganzen AUftretens nicht verstecken konnte. Dieser Kerl spielte hier ein falsches Spiel. Da war sie sich sicher.
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Cyrodiil, Bruma
„Ach ja, da fallen mir noch die Geister ein. Habt Ihr schonmal einen Geist gesehen? Da gibt es verschiedene Formen. Die Zombies, Skelette und niederen Geister mögen kein Feuer, Hohe Geister aber, also alle großen Spektralformen können über Feuer nur lachen. Jedenfalls wenn Geister lachen könnten. Was sie vermutlich nicht können. Wo war ich? Ach ja, hohe Spektralformen hassen jegliche Blitzzauber. Gegen Eis sind sie allerdings alle immun. Hohe wie niedrige. Ist ja auch irgendwie logisch. Sie sind tot und kalt. Warum sollte ihnen Kälte dann noch etwas ausmachen, falls Ihr mir folgen könnt." Diese belehrenden und weisen Worte stammten von einem Gelehrten, einen Altmer, einem, der offensichtlich wusste wovon er sprach.
Geister und Geistergeschichten – Thorr hatte die Erfahrung gemacht, dass die meisten Geschichten frei erfunden waren, doch wenn der Gelehrte an Geister glaubte, dann stellte er es nicht in Frage.
Geister, Daedras – gibt es denn überhaupt nichts Gutes mehr in dieser Welt? Thorr überkamen düstere Gedanken. Biltzzauber? Wo zum Henker sollte Thorr Blitzzauber herbekommen? Kann man nicht einen Knüppel nehmen und die Geister Totschlagen? Totschlagen? Die sind ja schon Tod?
Mit einem Lächeln verbarg Thorr seine Verzweiflung und seinen Zorn. Freundlich antwortet er „Nein, werter Elendil Sunlight, ich bin noch keinem Geist, Zombie oder Skelett begnet. Diese Kreaturen der Totenbeschwörung halten sich für gewöhnlich – dank der Magiergilde – nicht in Städten und auf den Landstraßen auf. Die Magiergilde hat die Situation voll unter Kontrolle, allerdings beängstigt die Vorstellung ein wenig, das in finsteren Höhlen und abgelegenen Orten das Böse nur darauf lauert, eine Chance zum Herauskriechen zu bekommen. Hier in Bruma, auf jeden Fall, sind wir vor Geistern sichern. Ich bedanke mich für die Erforschung des Stabes und die Lehreichen Worte und wünsche ihnen noch einen anegnehmen und schönen Tag.“ Mit diesen Worten verließ Thorr das Haus von Elendil Sunlight und stapfte durch den Schnee davon.
Es war ein schöner Tag, obwohl Elendil es geschafft hatte Thorrs gute Laune mit glaubwürdigen Geistergeschichten zu vermiesen. Er begab sich erstmal nach Hause. Holte einen Cyrodilischen Branntwein aus seinem Getränkelager und kippte ihn in einem Zug herunter. Das Gebräu brannte ein wenig in Thorrs Mund und Kehle und hinterlies dann ein wollig warmes Gefühl in der Magengend. Mit Branntwein hatte Thorr vorerst auch seine Sorgen weggespühlt. Aber er war alt genug um zu wissen, dass die Illusion nicht von langer dauer war. So begab er sich mit einem guten Wein aus Skingard in sein Schlafgemach. In diesem Stand nicht nur ein Bett, ein Truhe mit den Wertvollsten schätzen, die er gefunden hatte, eine Kommode mit verschiedensten Kleidungsstücken und extrafächern, in denen er außergewöhnliche Seelensteine aufbewahrte, ein Schreibtisch und 3 Bücherregale. In den Bücherregalen hatte Thorr im Laufe der Zeit die verschiedensten Bücher gestapelt. Die Meisten kamen aus der Kaiserstadt, einige hatte er aber auch aus Leyawiin bringen lassen, oder in Choroll gekauft. Die meisten hatte er schon gelesen, doch würde er sie jetzt unter einem anderen Blickwinkel betrachten und Geistergeschichten nicht mehr unter ulk verbuchen. Thorr suchte und suchte, aber er hatte kein Fachbuch über Geister.
So entschloß sich Thorr erstmalig sich dem Tagebuch des Boten zuzuwenden und einen Buch mit dem Titel Geheimnisvolles Akavir: „Akavir bedeutet Drachenland, … Einst versuchte Ada´Soom Dir-Kamal, ein König der Dämonen, Morrowind zu erobern, doch Almalexia und der König der Unterwelt zerstörten ihn am Roten Berg…“ Roter Berg, Almalexia, Thorr errinnerte sich an die Geschichten. Sie hatte versucht, die Götter der Nord mit den Göttern der Elfen zu verbinden. Daraus wurden später die Neun. Arrggch – Götter! Daedras sind viel lustiger. Die Tun was – zwar Böses, aber sie tun was! Thorr nahm einen kräigen Schluck Wein – upps die Flasche ist leer. Nadann, ein kühles Dunkelbier ist mir momentan lieber, obwohl Skingards Weine kühl recht gut schmecken…
Nach einem Kleinen Nordgeschäft hatte sich Thorr sein Bierchen geholt und widmete sich der Übersetzung des Tagebuches vom Boten. Das Teil war Uralt und lange her – wer war Reman, ein Kaiserlicher?
Die Leiche des Boten verriet im Vorraus, dass er im überbringen der Nachricht versagt hatte. Die Geschichte beschreibt auf wunderbare Art und Weise wie der Akaviri verrekt ist. Offensichtlich trug der Bote keine Rüstung, so dass einfache Wölfe ihn ernst haft verletzen hatten können. Allerdings beschreibt er einen Haufen Kreaturen – wahrscheinlich Oger –, die Leider im Laufe der Zeit nicht weniger geworden sind. Die Abschiedsworte des Boten Tzenzin hatten etwas Menschliches und seine letzten gedanken waren seiner Frau gewidmet. Warum ein so wichtiger Zugang nicht bewacht war, blieb Thorr allerdings ein Rätsel. Die Akaviri wurden geschlagen und der verzweifelte Missionsversuch, einen Boten zum Hauptquartier zu schicken von wilden Tieren vereitelt.
Reman – nein in Thorrs kleiner Bibliothek war kein Hinweis auf einen Reman. Das musste vor der Gründung des Kaiserreiches sein. Trotz allem glaubte die Gräfin von Bruma an ein Artefakt im Fahlen Pass. Thorr hatte genug vom Lesen und begab sich zu später Stunde noch in Olavs Streu und Bräu…
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Cyrodiil, Bruma - Olafs Streu und Bräu
Thorr versuchte sich in seiner Stammkneipe zu entspannen. Es war eigentlich ruhig und friedlich in Bruma und Kneipenschlägereien gab es in Bruma keine – Leider. Nach dem dritten Dunkelbier sprach er Olaf an. „Sag mal hast Du schon mal was von Geistern gehöhrt?“
„Nein, aber dieser Dunmer dort ist ein echter Vampierjäger! Er hat in unserer Mitte einen Vampier entdeckt und zur Strecke gebracht.“
„Vampiere hier in Bruma, hohoho, der ist gut – und die Stadtwache hat ihm das abgekauft?“ antwortet Thorr ungläubisch. „Offenbar zählte Bradon Lirrian zu diesen widerwärtigen Kreaturen, also hat Raynil ihn erledigt.“
„Der alte Bradon?“ fiel Thorr ihm ins Wort „Nunja den hätte eh bald das zeitliche gesegnet, wenigstens ist er ehrenvoll gestorben. HoHoHo. Was fängt der Vampierjäger mit seinem zweifelhaften Ruhm an? Zieht er weiter, oder glaubt er damit Nords beeindrucken zu können? HaHaHa.“
„Was erheitert Euch so?“ die Frage stellte Ongar der Überdrüssige. Thorr mochte ihn und sie hatten schon oft einen miteinenader gehoben.
„Thorr möchte heute ein paar Geistergeschichten hören! HoHoHo“ beantwortet Olav die Frage. „Spukt es nicht bei der alten Aylaidenruine Nord-Östlich der Stadt? HaHa“ hackte Ongar ein.
„Nein, da tollen sich nur Goblins rum.“ Antworte Thorr ein bisschen ernst.
„HoHoHo.“ Brachen beide in Gelächter aus. „Dann muß unser Held wohl mit Vampieren Vorlieb nehmen. HaHa Ha.“ Thorr schaute miesmutig in seinen Bierkrug. Er war schon fast leer. Olav goß nach und sagte dann. „Geister gibt es im Norden Cyrodiils nicht. Aber Südlich der Kaiserstadt soll es in fast Jjjeder Ruiiine und Höhhhle spuuuucken, HaHaHa.“ Die beiden bekamen sich nicht mehr ein vor Lachen und auch Thorrs Ernsthaftigkeit war verflogen. Gelehrte hin oder her, die Nord kannten keine Geister und belächelten jeden, der vor Schatten- und Lichtspielen Angst hatte, vor Allem aber die Südlich lebende Bevölkerung…
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Bravil; Schloss
Der Argonier starrte sie an. Offensichtlich war er etwas verwirrt und es wohl nicht gewöhnt, dass man ihn so anfuhr. Ein bißchen heftig war es ja vielleicht auch gewesen. Machte sie ihr neues Outfit gleich so überheblich?
„Was geht da vor sich?“ Melian fuhr herum. Das war peinlich. Die Stimme war von Graf Regulus Terentius höchstpersönlich. Verärgert sah er zu der Bosmer und dem Argonier hinüber. Eine Wache eilte herbei und sah zum Grafen hinüber, abwartend, ob ein Befehl zur Verhaftung oder zum Rausschmiss der beiden Störer erteilt würde. Der Graf allerdings hatte allem Anschein nach keine Lust etwas zu unternehmen und brummelte nur "Ab jetzt ist hier ein ruhigerer Ton angesagt. Wer ist der nächste?" Schon wurde Melian vorgelassen. Sichtlich errötet wegen des Vorfalls ging sie auf den Grafen zu, erklärte, wer sie war und überreichte ihm die Schriftrolle der Gilde. Offensichtlich beinhaltete sie eine aktuelle Auflistung der Mitglieder, eine Übersicht über die erfüllte, laufenden und gescheiterten Aufträge und eine Aufstellung über die Finanzen. Der Graf prüfte die Unterlagen, sah zu Melian auf und sagte: "Gut, ich bin mit Eurer Arbeit zufrieden. Richtet der Gilde aus, dass ich noch eine genaue Rückmeldung gebe, sobald ich mir alles genau angesehen habe. Jetzt geht. Und wenn ich Euch noch einen Rat geben darf: Seid demnächst etwas leiser, wenn ihr Ärger vermeiden wollt. Vielleicht wäre auch eine Entschuldigung bei Eurem Streitpartner angebracht."
Hochroten Kopfes ging Melian durch die Empfangshalle Richtung Ausgang. Etwas Dümmeres hätte ihr wohl nicht passieren können. Als ihr schließlich noch einfiel, dass sie vor ihrem Botengang tatsächlich gedacht hatte, dass sie mit ihrem neuen Äußeren anziehend auf den Graf wirken könnte, war es endgültig vorbei. Fast rennend verließ sie das Schloss und lehnte sich draußen an eine Mauer. Dummes Kind. Wie du nur immer so naiv sein kannst. Rennst von einem Fettnäpfchen ins nächste, blind und dämlich. Benimm dich erwachsen.
Ihre Gedanken wurden durch Schritte unterbrochen. Soeben war der Argonier-Ritter aus dem Schloss gekommen. Melian dachte an die Worte des Grafen. Bringe es in Ordnung, wie eine Erwachsene. Sie ging auf ihn zu. "Ähm, also, entschuldigung... Ich wollte nur sagen.... Äh... Also es tut mir leid, dass ich Euch gerade so angefahren habe... Das war dumm von mir." Mehr brachte sie nicht hervor.
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Die Legende des Weißen Hengst Ordens
Vorgeschichte
Kapitel 1
Die Fahrenden Ritter
16 Tage war es her, dass Kyokaan, ein Argonier und Mitglied der Schattenschuppen, Schwarzmarsch mit geheimem Auftrag verlassen hatte. Über eine Woche hatte er in Leyawiin gelebt und sich einen Rang und Namen gemacht – „Fahrender Ritter des Ordens vom Weißen Hengst“. Im Grunde erlaubte ihm der Titel Fahrender Ritter überall hin zu reisen, ohne einen Lehnsherren darum zu bitten. Als Ritter standen ihm alle Herrentüren offen und was den Orden des Weißen Hengstes anging – bis jetzt kannte den Niemand. Gut in Leyawiin war er bekannt als der offizielle Gegner der Schwarzbogenbanditen und vertrat das Recht und Gesetz in der Grafschaft Leyawiin, außerhalb der Stadtmauern. Nach dem realistischen und ebenso tragischen Tod des gleichrangigen Ritters Mazoga war Kyokaan der Einzige Vertreter des Ordens und somit selbsternannter Ordensführer.
Gut gerüstet hatte er Leyawiin verlassen, um den Namen des Ordens in ganz Cyrodiil bekannt zu machen, und war nun im Schloß des Grafen von Bravil. Letzte Nacht wurde das Schloß ausgeraubt und ein Großteil der Wachen und Bevölkerung waren sich einig – das konnte nur der Graufuchs gewesen sein. Die Stadtgarde hatte die ganze Stadt abriegeln lassen und dem entsprechend herrschte große Aufregung im Empfangsraum des Schlosses von Bravil: „Der ganze Familienschatz und die Staatskasse wurde gestohlen? - So ein Ding kann nur der Legendäre Graufuchs durchziehen.“ „Ich brauche die Zustimmung des Grafen ihn als Fahrender Ritter jagen zu dürfen…“ „Den Gerüchten zu Folge, soll er ein Versteck im Hafenviertel der Kaiserstadt haben.“ „Ich bin ein Ritter aus Leyawiin. Ich habe gelobt, die Schwachen zu verteidigen, nie vor Feinden zu fliehen, niemals zu lügen und stets zu meinem gegeben Wort zu stehen, allen gegenüber freimütig und großzügig zu sein, immer für das Recht zu kämpfen und Ungerechtigkeit und Böses zu bekämpfen. Das ist eine Aufgabe nur für einen Ritter von Rang und Namen.“ Sprach Kyokaan lautstark zu den Wachen.
"Wenn Ihr noch einmal Euer dämliches Geplapper verlauten lasst, lasse ich euch verhaften!" Dieser Satz stammte nicht von den Wachen. Er stammte von einem kleinen Mädchen in Mitrilrüstung.
Gut - Kyokaan hatte schon die verschiedensten Meuchelmörder kennen gelernt und wusste, dass die, am harmlosesten Wirkenden, die Schlimmsten waren. Hatte er etwas von dem Mädchen zu fürchten? Sein scharfer Blick musterte das Wesen vor ihm. Sie war eine Waldelf, kleiner als er. Sie trug weder Ring noch Wappen, welche ihr einen Solchen Rang vermachen konnte, jeden nach Gutdünken verhaften zu lassen. Aber bei der Sache mit dem Schloß war Kyokaan vielleicht ein bisschen zu weit gegangen, oder hatte er nur zu dick aufgetragen? Ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen bei dem Gedanken daran.
„Was geht da vor sich?“ das Mädchen wand sich in die Richtung, aus der die Laute kamen, die Stimme war von Graf Regulus Terentius. „Ab jetzt ist hier ein ruhigerer Ton angesagt. Wer ist der nächste?“
Mit hochrotem Kopf ging das Mädchen auf den Grafen zu und stellte sich vor. Sie war Mitglied der Kämpfergilde, hieß Melian und sie hatte keinen all zu hohen Rang in der Gilde. Eigentlich war sie Lehrling und erledigte Botengänge! Das Mädchen legte äußerst viel Wert auf ihre äußere Erscheinung und eins war sicher, die Kämpfergilde hatte nicht im Geringsten die Talente des Mädchens entdeckt und, oder gefördert. Die gepflegte äußere Erscheinung des Mädchens hatte sicherlich einige Septime gekostet. Aufträge für die Kämpfergilde zu erfüllen, war eine anständige Arbeit, dass die Gilde ihr Lehrlinge allerdings so gut bezahlt, war Kyokaan neu. Sie überreichte dem Grafen eine Schriftrolle und er schaute zufrieden, aber skeptisch hinein. "Gut, ich bin mit Eurer Arbeit zufrieden. Richtet der Gilde aus, dass ich noch eine genaue Rückmeldung gebe, sobald ich mir alles genau angesehen habe. Jetzt geht. Und wenn ich Euch noch einen Rat geben darf: Seid demnächst etwas leiser, wenn ihr Ärger vermeiden wollt. Vielleicht wäre auch eine Entschuldigung bei Eurem Streitpartner angebracht." Streitpartner – damit war ganz klar Kyokaan gemeint. Das Mädchen hatte noch weniger Rang und Namen als er es im entferntesten erahnt hätte. Hatte er sich so sehr getäuscht? Nein, sie hatte Talent, nur müsste man es fördern…
„Wer ist der nächste?“ fragte der Graf gelangweilt. Als Kyokaan hervortrat, flüsterte die Wache dem Grafen etwas ins Ohr „Ach ja, ihr seid der Fahrende Ritter aus Leyawiin, auf der Suche nach Ruhm und Reichtum.“ „Nur nach Ruhm“ fiel ihm Kyokaan ins Wort „Ich stamme aus einer Adelsfamilie, die über Geld, aber nicht über Ruhm verfügte. Oder habt ihr jemals etwas vom Orden des Weißen Hengstes gehört?“ „Wahrlich nicht!“ entgegnete der Graf erheitert. „Das hätten wir also geklärt. In Bravil gibt es nichts zu tun für einen Fahrenden Ritter, also macht, dass ihr hinaus kommt.“
„Ist es mir wenigstens gestattet die Stadt zu verlassen?“ fragte Kyokaan mit gespielter Enttäuschung.
„Natürlich, geht wohin es Euch beliebt. Meine Wachen werden Euch nicht aufhalten.“ Sagte der Graf, sich einem Neuen Thema bereits zugewendet.
Mit gemischten Gefühlen verlies Kyokaan das Schloß.
"Ähm, also, entschuldigung... Ich wollte nur sagen.... Äh... Also es tut mir leid, dass ich Euch gerade so angefahren habe... Das war dumm von mir." Stammelte eine Stimme schüchtern hervor. Melian hatte am Schloßtor auf ihn gewartet, um sich zu entschuldigen. Kyokaan war gerührt.
„Der Ruhm und Rang von Euch in der Kämpfergilde scheint ja nicht weit her zu sein!“ begann er zu Antworten „Botengänge erledigt ihr?! Ich denke, dass ist unter Eurem Niveau. Wollt ihr mich als Knappe nach Kvatch begleiten? Wenn ihr mir gute Dienste leistet, werde ich Euch in Leyawiin zum Ritter schlagen. Der Rang eines Ritters öffnet Euch die Türen und Herzen der gehobenen Gesellschaft. Ihr könntet viel von mir lernen. Was sagt ihr zu meinem Vorschlag?“
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Cyrodiil, Bruma
Thorr war recht nüchtern nach Hause gekommen. Zumindest glaubte er es, als er am Nachmittag sich frohen Mutes aus dem Bett erhob. Er war fest der Ansicht Elendil hatte sich geirrt. Es gab kein Buch, das auf Geister hinwies und keinen Nord, außer kleinen Mädchen, der Geistergeschichten erzählte. Daedras, die gab es, aber Geister gibt es nicht!
In diesem Glauben durchsuchte Thorr seine Waffenkisten. Ahh da ist es ja. Thorr holte einen Zweihänder hervor. Der Zweihänder war aus einfachem Stahl geschmiedet und seine Klinge musste oft nachgeschliffen werden – Eigentlich fast nach jedem Kampf. Aber die Klinge war Magisch. Er hatte sie nach Amtsantritt bei der Legion beim hiesigen Schmied gekauft. Sein erster Monatslohn ging dabei drauf – 300 Septime. Aber der Kauf hatte sich gelohnt. Die Klinge wird beim Aufschlag auf einen Schild oder beim Treffen des Feindes unglaublich heiß. Oft hatten sich seine Gegner buchstäblich an ihm die Finger verbrannt. Ein geringer Seelenstein reichte aus, um die Magie des Schwertes wieder voll herzustellen und man konnte oft Zuschlagen, ehe die magische Wirkung verbraucht war. In der gleichen Kiste war auch sein alter Silberbogen. Wie jeder Legionär wurde auch Thorr im Bogenschießen ausgebildet, allerdings hatte er nie für das Teil Verwendung gehabt. Das Töten von Bürgern Cyrodiils war zu Thorrs Deinstzeit ohne Gerichtsverhandlung verboten und dementsprechend war es gar nicht gut. Wenn ein Verbrecher mit einem Haufen Pfeilen im Rücken oder Pfeilwunden im Körper Tod aufgefunden wurde, dann gab es immer Ärger und jede Menge Untersuchungen. Das fiel dann immer auf den Wachhabenden Legionär zurück. Seit dem Tod des Kaisers kümmerte das Keinen mehr und mit dem Beginn der Oblivionkriese hatte die Herrschaft des Chaos begonnen.
Tief in Erinnerungen schwelgend ging Thorr zur Magiergilde Selena musste mittlerweile fertig mit Giftmischen sein. „Hallo Selena, ich bin hier um meine Tränke abzuholen“ und mit gedämpfter stimme fuhr er fort „und Du weißt schon was noch.“
„Puhh ich habe Tag und nacht daran gearbeitet. Ich muß mittlerweile ein Alchemiemeister sein“ sprach sie mehr zu sich selbst als zu Thorr „macht 2500 Septime.“
„Wieviel?“ Thorr war fassungslos.
„Es sind 5 Heiltränke und 20 von der anderen Sorte.“ Beantwortet sie die Frage. „…. Es ist ein einmaliger Preis für Freunde und weil Du die Zutaten mitgebracht hast. Die Tränke sind Topqualität und ich bekomme locker 3000 Septime dafür.“ Fuhr sie sich rechtfertigend fort, nachdem sie Thorrs fassungslosen Blick gesehen hatte.
„Gib her!“ sagte Thorr wütend. Es war ein bisschen spät, den Dorfalchemisten zu wechseln, aber Thorr wusste schon, wem die Ehre gebühren würde.
In letzter Zeit lief nicht alles nach seinen Vorstellung. Immer öfters erwischte er sich bei Wutausbrüchen und düsteren Gedanken. War die Veränderung durch die Bedrohung der Daedras daran schuld, oder veränderte er sich selbst? Eine Frage, die nur die Zeit beantworten konnte.
Es war ein herrlicher Tag. Die Sonne spiegelte sich auf dem Schnee wieder und Vögel sangen von den Dächern. Thorr würde noch etwas Trainieren, bevor er eine Reise antritt, die ohne Wiederkehr sein könnte. So begab er sich vor die Tore Brumas, um seinen Zweihänder zu schwingen, den tiefen Schildblock zu üben, und um festzustellen, ob seine Rüstung fest und tadellos sahs…
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Anschluss an die Handlung von "Der Vampir und die Priesterin".
Als sie die Tür zum "Eiche und Krummstab" aufsties, lauerte eine Vielzahl an Gerüchen dahinter, so fest wie eine Mauer. Die Tische waren gut besetzt, es wurde geraucht und die Gerüche der verschiedenen Speisen mischten sich mit dem Geruch von Bier und Wein. Kurz blieb die Bretonin im Dämmerlicht des Eingangs stehen um Ihren Augen Zeit zu geben sich an die anderen Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Sie trug wieder die dunkle Lederhose und das dunkle Hemd dazu. Statt dem Kopftuch, bedeckte nun die Kapuze des Mantels Ihre widerspenstigen Locken. Im Halbdunkel der Taverne blieben die geheimnissvollen Stickereien auf dem dunkelroten Stoff verschwommen. Würde jemand versuchen genauer hinzusehen, er würde nur feststellen, dass es unmöglich schien ein klares Bild von dem Muster zu bekommen.
"Isses möglich?" Vorsichtig, als handle es sich um einen Geist, zog eine pelzige Klauenbewehrte Pfote Ihr die Kapuze vom Kopf. "Haben ich gesagt zu Pferdegesichtigem Nord: Frau Naasira kommen wieder. Finger weg lassen von Ihrem Pferd."
Ungläubig fauchte die Bretonin "Was wollte er machen?" Talasma Ihrerseits ignoirierte es, dass die Frau vor Ihr auf einmal ein mörderisches Funkeln in den Augen trug und schon halb wieder zur Eingangstür raus war. Ohne die Wirtin hätte den Nord zweifelsohne ein wenig erfreuliches Schicksal erwartet, doch diese zog die zürnende Priesterin einfach am Arm wieder zurück in die Gaststube. Stattdessen plauderte sie weiter "Das ein guter Tag sein. Alte Freunde heute alle wiederkehren."
In Naasira kochten immer noch die Zorneswellen hoch. Was hatte dieser verdammte Pferdeknecht mit Ihrem Nachtläufer vorgehabt? Sobald sie Ihn in die Finger bekam würde er sich wünschen, dass sein Vater seiner Mutter niemals die Röcke gehoben hätte. Ein Ruf aus dem Gastraum unterbrach diesen Gedankengang. Mit immernoch wütend funkelnden Augen, einer Lockenpracht die den Eindruck machte Ihre Trägerin stünde gerade selber noch unter dem Einfluss von einem Blitzzauber und dem fremdartigen Umhang war sie eher eine Person, die nur ein Wahnsinniger freiwillig auf sich Aufmerksam gemacht hätte.
Tarrior Gildres war kein Wahnsinniger.................
Mit einem erfreuten Lachen nahm sie seine erneute Anwesenheit zur Kenntniss.
"Tarrior, so habt Ihr tatsächlich den Daedra in Kvatch den Rücken gekehrt? Wo habt Ihr Thorr gelassen? Ihm gehts doch hoffentlich gut?"
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Tirian schwieg noch immer. "Wenigstens etwas, dass er dazu gelernt hatte": dachte Tarrior. Der Jüngere war ihm damals mit seinen ständigen Entschuldigen und Erzählungen über irgendwelche Belanglosigkeiten so ziemlich auf den letzten Nerv getreten. Doch er hatte wohl auch das abgelegt. Doch schien ihn jetzt etwas anderes zu nerven. "Na toll er redet zwar nicht, aber jetzt starrt er mich an": flüsterte er resignierend und wollte sich seinem Mitreisendem zu wenden. Er hatte zwar gehofft das ein Wunder geschehe und Fürst Dagoth ihm eine helfende Hand schicken würde, jedoch trat dieser Fall nicht ein. Doch dann würde die Tür geöffnet, ein eisiger Hauch kam von draußen und wehte durch den Schankraum. Der Dunmer fröstelte, doch war es nicht die Temperatur draußen oder der Wind, sondern die Person selbst schien Kälte zu verströmen. Nein besser gesagt deren Kleidung. Zuerst konnte er an den einfachen Kleidern die der Mann am Körper trug nichts ungewöhnliches entdecken, doch dann spürte er Energien die aus direkter Körpernähe zu kommen schienen. Erst dachte er an ein Amulett, verwarf den Gedanken jedoch wieder. Ein Amulett war nicht in der Lage so eine Energie abzustrahlen, zumindest nicht auf so einen großen Raum, sondern eher auf einen Punkt konzentriert. Die Person selbst hatte zwar diese Art von Ausstrahlung, die auf jemanden hinweist der das Töten kennt und es auch praktiziert, aber nicht allein dem Vergnügen oder der Beschäftigung halber. Ein Assasine, ein Krieger, oder Söldner alles wäre möglich.
Der Mann ging nachdem er sich kurz umgesehen hatte hinüber zu einem Tisch und verschwand aus dem Sichtfeld des Dunmers. Hinter Tarriors Stirn begann es wie wild zu arbeiten. Dieser Mann konnte ihm vielleicht helfen. Er könnte ihn benutzen um die Ruine .... "Na wollen wir nun die Frage beantworten": fragte Tirian. Der Ältere schaute sich verwirrt um und bemerkte erst jetzt, das er seinem Gefährten direkt ins Gesicht gesehen haben musste. "Wie? .. Was? ... Welche Frage?": fragte er noch leicht benommen. Der junge Dunmer setzte einen entnervten Gesichtsausdruck auf. "Auf die Frage ob du dich verli ..": wollte er die Frage zu Beginn ihres Aufenthalts am Tisch wiederholen, als der Blick Tarriors wieder in Richtung Tür schweifte und an einer Gestalt in einer roten Robe, oder einem roten Mantel hängen blieb. Die Gestalt hatte sich die Kapuze ihrer Robe tief ins Gesicht gezogen und das Gesicht war schwer zu erkennen, der dezente dunkle Schleier darunter so undurchschaubar, wie das seltsame wirbelnde Muster auf der Robe. "Das kann doch nicht ...": dachte er. Doch da zerstörte die übereifrige Kajhit schon die einfache Illusion, in dem sie einfach die Kapuze vom Kopf zog und eine Lockenflut preis gab. Die beiden unterhielten sich, besser die Wirtin redete und die Bretonin wurde langsam knallrot im Gesicht und verzog eben dieses. Sie war scheinbar über etwas aufgebracht. Zwar wusste er nicht worum es gegangen war, aber er hatte schon einmal das hitzige Temperant erlebt, als sie sich den Vampirjägern entgegen gestellt hatte. Daher rief er sie lieber zu sich hinüber, bevor sie vielleicht noch auf dumme Gedanken kam.
"Naasira": rief er, zur Verwunderung seines jungen Begleiters, über die Menge hinweg. Und er hatte Glück sie hatte ihn bemerkt, doch schien er Gesicht nun noch etwas zorniger, doch es entspannte sich, als sie ihn erkannt hatte. Mit schnellen Schritten kam sie hinüber und setzte sich auch ihren alten Platz. Auch sie erkundigte sich über die Reise nach Kvatch und natürlich wie sollte es auch anders sein, nach Thorr. "Nunja in Kvatch lief alles recht gut, die Stadtwachen haben die Stadt bereits zurück erobert, jedoch streunen noch immer Deadra durch die Ruinen. Auf meiner Suche führte uns der Weg auch durch ein Obliviontor. In Mehrunes Dagons Höllenschlund verloren wir jedoch einige Weggefährten Bosmer aus Vvalenwald, die uns begleiten wollten sind tot. In Kvatch waren wir auch auf einen Kaiserlichen namens Asgar getroffen, ich glaube er war es, der die gute Wirtin bei unserem letzten Treffen in diese Schwierigkeiten manövriert hatte. Wir entkamen nur mit knapper Not den Fängen des Reiches des Vergessens. Ich war volkommen erschöpft, halbtot gewesen Asgar hatte mich noch auf mein Pferd gelegt und es dann nach Anvil getrieben. Was Thorr angeht, weiß ich leider nicht was mit ihm geschehen ist. Ich habe ihn nachdem das alles vorbei war nicht mehr gesehen. Ich weis nicht ob er noch lebt, oder wo er jetzt ist, aber bitte sagt nichts Talasma. Die Katze brauch sich nicht unnötig Sorgen zu machen, sie ld scheinbar sowieso die Nöte vieler ihrer liebgewonnen Gäste auf ihre Schultern. Ihr habt ihr auch ziemliche Sorgen bereitet, das nächste Mal schleicht euch am besten raus, sonst könnte es vielleicht passieren das die Kajhit noch darauf besteht euch zu begleiten. Achso ihr fragt euch sicher warum ich wieder hier bin. Ich bin unterwegs zu einer alten Ayleidenruine hier in der Nähe, sie heißt Hrotanda": gab er einen Bericht über die Ereignisse ab und betonte den letzten Satz etwas lauter, als er gewollt hatte.
Noch bevor die Bretonin die ganzen Informationen scheinbar verarbeitet hatte, beugte sich Tirian zu ihm hinüber. "Was soll das heißen? Ayleidenruine? Hrotanda?": fragte er verwirrt. "Ich erkläre es dir später, ich werde warscheinlich sowieso deine Hilfe brauchen": gab er als Antwort. Naasira schien einen Augenblick verwirrt. Scheinbar hatte sie dem Bericht gespannt gelauscht, das ihr vermutlich nicht einmal aufgefallen war, das noch jemand außer den Beiden am Tisch saß. Ihr Blick wanderte für einen Moment zwischen den beiden Männern hin und her und blieb am Gesicht des Jüngeren hängen. Tarrior spürte einen Blick in seinem Rücken und drehte leicht den Kopf. Und er sah den Mann der zuvor in die Taverne gekommen war. Er schien ihn jetzt zu beobachten. Doch der Dunmer drehte sich wieder um und wandte sich wieder der Heilerin zu. "Und wie ist es euch so ergangen? Ich hörte ihr wart mit einem anderen Dunmer unterwegs gewesen.": fragte er und ließ seine Gesprächspartnerin gewähren, die scheinbar immernoch versuchte den Jüngeren der Beiden irgendwie einzuordnen. Doch konnte es ihr warscheinlich nicht gelingen, da sie ihn nicht kannte, oder vielleicht doch?
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Mit staunen hörte sie die Geschichte über das Obliviontor, mit Sorge hörte sie die Nachricht über den unklaren Verbleib von Thorr. "Warum hatten diese Nords nur immer die Angewohnheit spurlos zu verschwinden?",schoss es Ihr ärgerlich durch den Kopf. Den Kommentar, dass auch sie anderen Sorgen bereitete, überhörte sie mal einfach. Wenn Talasma gewusst hätte, was in Lipsand Tarn mit der Bretonin passiert war, würde sie wahrscheinlich auf der Stelle ein graues Fell bekommen und drauf bestehen, dass Naasira die Stadtmauern nichtmehr verlies. Und derzeit deckte sich das sogar mit den eigenen Wünschen der Bretonin.
Und nun war genau eine solche Ruine Tarriors nächstes Ziel. Der Dunmer war schon ein merkwürdiger Mann, sie fragte sich, was Ihn dazu trieb dauernd die Gefahr zu suchen. Doch die Priesterin hütete sich davor Ihn danach zu fragen. Jedem seine Geheimnisse. Und so berichtete sie zwar von Lipsand Tarn und den Untoten, doch die Vampire verschwieg sie. Ebenso die Tatsache, dass Ihr Begleiter dort ebenfalls ein Vampir war und seine ganz eigenen Gründe hatte die Ruine aufzusuchen. Stattdessen erklärte sie schlicht, dass sie in der Ruine nicht das gefunden hatten, was sie dort erwartet hatten. Und im weitesten Sinne stimmte dies so ja auch.
Erst im Verlauf des Gesprächs war Ihr der junge Mann aufgefallen, der mit am Tisch sass.
Bis auf eine kurze Frage, hatte er sich am Gespräch nicht beteiligt. Doch aus dem kurzen Gesprächsfetzten schloss sie, dass die beiden sich kannten. Auch wenn Tarrior den jungen Mann wohl nicht komplett in seine Pläne eigeweiht hatte. Doch auch dies war seine eigene Sache. Die Bretonin nahm einen tiefen Zug aus Ihrem Bierkrug. Den Umhang hatte sie bereits abgelegt und zusammengefaltet mit Ihrem Reisegepäck in Talasmas Obhut gegeben. Zwar mochten noch ein paar Kletten und Tannennadeln in Ihrem Haar stecken, der grosse Nachteil an Nächten im Freien, doch sie waren mit dem Stoffband gebändigt. Nun wirkte die Bretonin wieder jung und harmlos. Langsam fiel die Anspannung der letzten Tage von Ihr ab und sie lächelte Tarriors Begleiter zu und fragte freundlich: "Darf ich auch Euren Namen erfahren? Tarrior vergass Euch vorzustellen." Sie warf dem älteren Dunmer einen tadelden Blick zu, der aber eindeutig neckend gemeint war.
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Nach einer kurzen Pause setzte die Bretonin ein freundliches Lächeln auf und wandte sich an Tirian: "Darf ich auch Euren Namen erfahren? Tarrior vergass Euch vorzustellen." Den Blick den sie Tarrior dabei zuwarf schien fast vorwurfsvoll, aber er wusste das sie es warscheinlich nicht so ernst meinte. Er setzte dennoch eine leicht mürrische Miene auf und lehnte sich im Stuhl zurück und versuchte Talasma zu sich zu rufen, welche sich immer noch halb hektisch, halb aufgeregt durch die Menge bewegte und das Essen auf den Tischen verteilte. Tirian hatte Naasira zuerst verdutzt angeguckt, dann nach einer kurzen Weile geantwortet. "Mein Name ist Tirian Morvayn, ich bin Heiler und ein Freund von Tarrior": gab er leicht schüchtern zu verstehen. "Aber scheinbar werde ich neuerdings nicht mehr gefragt oder informiert wohin es denn gehen soll": fügte er hinzu, betonte es etwas übermäßiger und versuchte seinen Begleiter direkt anzusprechen. Doch Tarrior war immernoch damit beschäftigt die Wirtin an den Tisch zu bekommen und einige Blicke mit dem Mann, der zuvor hinein gekommen war, zu tauschen. Ein resignierender Seufzer war alles was ihm dazu noch einfiel. "Wie war eigentlich euer Name nochmal? Scheinbar hat er auch vergessen euch vorzustellen. Er hat mir von dir erzählt in Anvil, aber den Namen scheine ich nicht so ganz behalten zu haben, tut mir leid. Dabei hat er eine gute Stunde damit verbracht mir alles zu erzählen": fragte er Naasira und schaute nochmals zu Tarrior hinüber der nun mit der Kajhit sprach, er hatte garnicht bemerkt wie sie hinüber gekommen war. Als er sich sicher war, das sein älterer Begleiter abgelenkt war fügte er noch hinzu: "Er hat sich scheinbar Sorgen um euch gemacht. Das passiert ihm eigentlich eher selten. Kann es sein das er sich in euch verlie .." Er wollte gerade seine Frage zu Ende führen, als Tarrior sich wieder zu Wort meldete. "Das Essen ist gleich fertig, Naasira willst du auch etwas?": fragte er. Tirian seufzte erneut resignierend und nam einen weiteren Schluck Wein.
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Bravil und Weg nach Skingrad
„Botengänge erledigt ihr?! Ich denke, dass ist unter Eurem Niveau. Wollt ihr mich als Knappe nach Kvatch begleiten? Wenn ihr mir gute Dienste leistet, werde ich Euch in Leyawiin zum Ritter schlagen. Der Rang eines Ritters öffnet Euch die Türen und Herzen der gehobenen Gesellschaft. Ihr könntet viel von mir lernen. Was sagt ihr zu meinem Vorschlag?“
Mit offenem Mund starrte Melian ihr Gegenüber an. Was bildete der sich eigentlich ein? Sie, ein ehrenwertes Mitglied der Kämpfergilde! Wie konnte er da so etwas sagen? Sie war doch noch gar nicht lange dabei, was erwartete er eigentlich? Dass sie ausgesandt wurde um allein ein paar Oger oder gar schlimmere Kreaturen zu erledigen? Außerdem war sie nur auf den Botengang geschickt worden, um sie nicht überzustrapaziern. Nach allem was geschehen war in der letzten Zeit! Nein, dieser Kerl hatte wirklich keine Ahnung und sie würde ganz bestimmt nicht mitkommen.
"Ach, also... Nagut, wie Ihr meint." In Gedanken sah Melian einen Klon von sich selbst, der die Augen verdrehte und sich laut vor die Stirn klatschte. Das konnte nun wirklich nicht wahr sein! Wie konnte sie so bescheuert sein? Du bist so ein dämliches, dummes Ding!!! zischte es in ihrem Kopf heftig. Sie senkte ihren Blick und sagte leise: "Ich muss nur noch ein paar Sachen holen".
In der Gilde war man etwas verwirrt über ihre Entscheidung. Sicher, sie sei frei und könne tun, was sie wolle. Von diesem Orden habe man zwar noch nichts gehört, aber er sei sicher ehrenwert. Sie solle Erfahrungen sammeln, aber stets auf sich aufpassen und sei in den Gildenhallen einer jeden Stadt herzlich willkommen. Man gab ihr beinahe mehr Essen mit, als sie tragen konnte und der Botengang wurde mit überdurchschnittlich viel Gold belohnt. Auch einige Pfeile bekam sie mit auf den Weg, "Aber nur für den Fall der Fälle".
Als sie schließlich alles Hab und Gut zusammengepackt hatte und mit ihrem Begleiter auf dem Weg zum Stadttor war, bestand ihre Gefühlswelt aus einem Chaos von Vorfreude, Stolz, Furcht und Reue.
"Öffnet das Tor" sprach Kyokaan im ritterlichen Befehlston. „Sofort mein Herr, fahrender Ritter vom weißen Hengstorden.“ antworte die Wache unetrtänigst und öffnete das Tor.
Beeindruckend war das schon, wie man so behandelt wurde als Ritter. Sie durschritten das Stadttor und verließen das sichere, schöne Bravil Richtung Skingrad.
"Wie heißt Ihr eigentlich?", fragte Melian. Sie ging gerade tatsächlich mit jemandem mit, dessen Name sie nicht kannte.
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Dunkles Heiligtum ausserhalb der Kaiserstadt
,,Die jungen Vampire kehren mal wieder von ihrer nächtlichen Jagd zurück'' bemerkte der Patriarch des Heiligtums.
,,Sie ergötzen sich an ihren neuen Fähigkeiten und halten sich für unbesiegbar und irgendwann sehen sie einen ihrer Freunde sterben und gewinnen
hoffentlich etwas Weisheit dazu'' sagte sie. Sie gingen beide einen engen Gang entlang: ,,Wenn wir sie nicht etwas besser unter Kontrolle halten gefährden sie den Rest von uns''.
,,Nun denn, ich werde für eine Weile in die Bibliothek gehen um zu studieren''.
Auf dem Weg dorthin dachte sie über ihr Volk nach und schüttelte nur den Kopf über die Neugeborenen und ihre Unachtsamkeit.
Die Bibliothek erwies sich wie immer als angenehm dunkel und geheimnisvoll.
Sie nahm auf einem Stuhl Platz und nahm sich ein Buch über die Ayleiden und ihren Untergang...
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Chorrol, Eiche und Krummstab
Scheinbar hatte sich Akatosh und die Welt dazu entschlossen, sich Sorgen um die Bretonin zu machen. "Warum scheint nur jeder der Meinung zu sein, ich brauche einen Babysitter.", grummelte Naasira für alle anderen unverständlich in sich rein. Doch da Tarrior sie gerade ansprach fuhr sie schnell mit rotem Kopf und heissen Wangen hoch. "Klasse nun hat er Dich auch noch ertappt und Du sitzt hier wie ein Novizenschüler der beim Abspicken erwischt wurde." Dieser Gedanke verbesserte die Lage keineswegs.......was hatte der Dunmer noch gefragt? Sie lächelte Ihn kurz an, um zu überspielen, dass sie gar nicht zugehört hatte. Talasma stand hinter Tarrior und zog fragend eine Augenbraue nach oben.
"Ja, Essen. Das wäre eine gute Idee." So teilte die Priesterin eine Mahlzeit, bei kurzweiligen Gesprächen, mit den beiden Männern. Nach dem Essen fielen Ihr immer wieder die Augen zu. Es lies sich nicht verleugnen, Ihr Abenteuer steckte Ihr noch in den Knochen.
Sie verabschiedete sich herzlich, um sich dann in Ihre Kammer zurückzuziehen. Die Khajit hatte Wort gehalten. Ihre Kammer war frei und sauber. Das Gepäck lag säuberlich aufgeschichtet neben dem Schrank. Mit einem Schulterzucken wandte sie dem Stapel den Rücken, schleuderte die Schuhe in die Zimmerecke und fiel so wie sie war aufs Bett. Noch bevor Ihr Kopf das Kissen berührte, war sie eingeschlafen.
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Nach einer Weile kam eine Frau in Mantel, wobei der Kopf durch die Kapuze des Mantels verdeckt war, herein. Sie unterhielt sich kurz mit der Wirtin, scheinbar schienen sie sich zu kennen und dann wurde die Frau, sie war einen Bretonin, von einem Dunmer gerufen. Sie setze sich zu ihnen und der Kaiserliche beschloss die Gruppe zu beobachten. Über was die drei sprachen vermochte er nicht zu hören doch dann fielen zwei Sätze die Tarik aufhorchen ließen. Der erste kam von der dreier Gruppe in der Ecke:“Ich bin unterwegs zu einer alten Ayleidenruine hier in der Nähe, sie heißt Hrotanda.”
Der andere kam von einem Altmer, welcher sich mit einen Artgenossen unterhielt, während die beiden das Gasthaus verließen:...”Nördlich von Chorrol gibt es eine Ayleidenruine welche von Nekromanten besetzt worden ist. Es ist unmöglich diese Ruine weiter zu erforschen.”
“Wie ist der Name dieser Ruine?”, fragte der andere.”Hrotanda Vale”........
Selbst der dümmste Ork würde jetzt eins und eins zusammenzählen.”Ich sollte diese Unterhaltung genauer Verfolgen. Vielleicht bekomme ich noch mehr Hinweise”, dachte Tarik.
Ein Dunmer versuchte wohl die Wirtin an den Tisch zu bekommen und zwischenzeitlich blickte er mehrmals in Tariks Richtung.”Sobald, die Bretonin weg ist unterhalte ich mich mal mit den beiden Dunmern”, dachte er und zog an seiner Pfeife. Schließlich war die Wirtin an den Tisch der Dreien gekommen und wenig später stand auch bei ihnen das Essen auf dem Tisch. Der Kaiserliche beobachtet weiterhin die Gruppe und seine Gedanken kreisten um die eine Frage: Wo ist Isgaron?
Nach dem Essen verließ die Bretonin den Tisch und entschwand aus dem Blickfeld des Kaiserlichen.”Nun, dann will ich mich mal mit den beiden Dunmern unterhalten”, dachte Tarik. Seine Pfeife war inzwischen ausgegangen und so steckte er sie wieder weg. Dann erhob er sich, zog seine Kapuze wieder über seinen Kopf und ging zum Tisch der Dunmer.
“Guten Abend die Herrn”, sagte Tarik und setzte sich auf einen freien Stuhl.”Ich habe eben gehört das sie auf dem Weg zu der Ayleidenruine Hrotanda Vale befinden. Wie sie sicherlich wissen ist diese Ruine von Nekromanten besetzt. Ich biete ihnen meine Hilfe unter einer Bedingung an: Ich suche den Nekromanten Isgaron, da ich eine persönliche Sache mit ihm regeln muss. Sollte dieser Nekromant sich in dieser Ayleidenruine befinden überlasst ihr ihn mir”, sagte Tarik und beobachtete die beiden Dunmer. Der eine schien gar nicht richtig zu wissen worum es ging, wenn der Kaiserliche den Blick richtig deutete.
“Bin mal gespannt was sie sagen”, dachte Tarik.
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Cyrodiil, Bruma
Thorr war eigentlich bereit für die Suche nach dem Wahnsinnigen Stein, wobei er sich fragte, was er machte. Wurde der Träger des Steins wahnsinnig? Hatte der Stein wahnsinnige Kräfte? Oder war die Suche nach ihm reiner Wahnsinn?
Thorr konnte sich nicht richtig Motivieren aufzubrechen, so schlenderte er mal wieder vollkommen Planlos durch Bruma…
„Extraausgabe – Extraausgabe des Rappenkurieres – Graufuchs hat den Grafen von Bravil bestohlen – Extraausgabe“…. und besorgte sich ein Exemplar. Was er da laß konnte er nicht glauben.
Zitat:
Einbruch im Schloß Bravil
Der Hauptmann der Stadtwache wurde der Pflichtversäumnis angeklagt. Berichten über die Ereignisse zu folge hat ein Meisterdieb den legendären Familenschatz und die Finzanzkasse der Grafschaft von Bravil gestohlen.
Die Stadtwache hat keine Verhaftungen in Verbindung mit dem Einbruch vorgenommen. Es wurden allerdings in der ganzen Grafschaft Bravil und in der Kaiserstadt merkwürdige Erkundigungen eingezogen. Die Stadtwache von Bravil und der eigen dafür angereiste Hauptmann Hironimus Lex stimmen zumindest in einer Hinsicht völlig überein. Es muß die fiktive Diebesgilde und ihr sagenhafter Anführer, der Graufuchs auf irgendeine Weise beteiligt gewesen sein. Obwohl Gerüchte seit langem darauf bestehen, dass die Diebesgilde eine bedeutende Rolle bei kriminellen Aktivitäten spielt, beharren Sprecher der kaiserlichen Wache und der Legion darauf, dass die Wache von Bravil von einem gewöhnlichen Dieb an der Nase herum geführt wurden.
Was es so alles gab?! Die Jagdt auf diesen Dieb währe sich auch was für Thorr, wenn er sein nächstes Abenteuer überlebte. Oja die Gräfin würde es der Presse verkünden, den Stein in ihrem Besitz zu haben und auf eine solche Beute würde der Meisterdieb bestimmt nicht verzichten. Bravil war Arm im vergleich zu Bruma. Nungut das Schloß von Bruma war wesentlich besser bewacht. Die Nords wussten, wer ihre Stadt betrat und verließ. Ohne Einheimische Hilfe hätte der Dieb also keine Chance auf Erfolg. Anderer Seits war er ein Meisterdieb und Thorr brannte vor Neugier, welche Folgen der Stein des Wahnsinns für Bruma haben könnte. Im Gegenzug zu allen anderen Suchenden vor ihm hatte Thorr den Bonus der Ortskenntnis und der Erfahrung. Der dämliche Übersetzer hatte Norden mit Süden in seinem Übersetzungseifer verwechselt…
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Cyrodiil, Umland - Reise nach Skingard
"Ach, also... Nagut, wie Ihr meint." Sagte Melian in Gedanken versunken "Ich muss nur noch ein paar Sachen holen". Ritter sein machte Spaß. Jetzt hatte Kyokaan seinen eigenen Laufburschen, eigentlich Burschin – wenn es so etwas gab! Kyokaan warte am Tor bis Melian bei ihm war. Sie schien sich gut ausgerüstet zu haben. "Öffnet das Tor" sprach Kyokaan im ritterlichen Befehlston. „Sofort mein Herr, fahrender Ritter vom weißen Hengstorden.“ antworte die Wache untertänigst und öffnete das Tor. Es war unglaublich, welche Macht und Ansehen man als hoher Herr hatte. Keiner wagte es zu widersprechen und Kyokaan begab sich mit Melian nach Norden. Ihr nächstes Ziel war Skingard.
"Wie heißt Ihr eigentlich?", fragte Melian. Kyokaan war von der Frage überrascht, als sie die Straße entlang liefen. Ging sie mit jemanden mit, dessen Namen sie nicht einmal kannte? Eine Erkundigung in der Silberbilck-am-Meer Herberge hätte ihr die Frage beantworte. Wozu hatte sich Kyokaan eigentlich so intensiv dem Wirt anvertraut, wenn die Geschichte nicht mal über die Herberge hinausgetragen wurde?
„Mein Name ist Herr Kyokaan. Ich wurde in Schwarzmarsch, der Heimat der Agonier, im Zeichen der Fürstin geboren. Meine Eltern waren von Edler Herkunft mit besonderen Beziehungen zum Kaiserreich und der Grafschaft Leyawiin. Durch meine starke Willenskraft bildeten mich die Magier von Schwarzmarch in der Kunst der Zerstörung und Wiederherstellung aus und machten mich zu einem der Ihren. Meine Eltern zogen kurz darauf hin aus Diplomatischen und Politischen Gründen nach Leyawiin, vor allem, um den Kaiser und den Grafen von Leyawiin besser unterstützen zu können.“ Kyokaan machte eine andächtige Pause und fuhr mit trauriger Mine fort „Meine Eltern waren auf diplomatischer Mission in der Kaiserstadt unterwegs, als der Kaiser getötet wurde. Auf ihrer Rückreise von der Kaiserstadt wurden sie von den Schwarzbogenbanditen überfallen und ermordet. Ich habe ihr Erbe angetreten und den Schwarzbogenbanditen den Krieg erklärt. Nachdem ihr Anführer meiner Rache zum Opfer gefallen war, hat der Graf von Leyawiin mich zum Ritter des weißen Hengstes ernannt. Als Ritter ist man gewöhnlich seinem Lehnsherren verpflichtet und an das Schloß und die Grafschaft gebunden. Die Hauptaufgabe des Weißen Hengst Ordens ist die Sicherung der Straßen und Ortschaften, sowie die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung. Das ist eine Aufgabe, der die Legion im Süden von Cyrodiil nicht ausreichend nachkommt. Damit die Ritter des Weißen Hengst Ordens nicht jedes Mal den Grafen um schriftliche Reisegenehmigung bitten mußten, wurde ihnen der Titel Fahrende Ritter beigefügt. Damit haben sie unabhängig von der Zustimmung des Grafen Reisefreiheit in Cyrodiil und jeder Graf muß ihnen eine Audienz gewähren.“ Kyokaan war über seine Rede selbst beeindruckt, was ihre Glaubhaftigkeit noch mehr verstärkte. Leider wurde die Fortführung von einem Brummen gestört. Ein Schwarzbär kam aus dem Wald auf sie zugelaufen. „Zu den Waffen“ ertönte der Befehl des Ritters und gleichzeitig wurden die Nahkampfwaffen gezogen. Für den Bogen war das Tier schon zu nah.
Kyokaan blockte den Prankenangriff mit seinem Schild. Die Rüstung war sehr gut gearbeitet und sahs fest am Körper. Der Schlag hinterließ keinerlei Verletzungen. Melian zögerte nicht und versetzte dem Bären mit ihrem Kurzschwert heftige Schnittwunden. Der Bär wand sich Melian zu und wollte zu einem Prankenhieb ausholen. Die Keule Kyokaan lies ihn kurz zusammenklappen. Geschlagen und vor Schmerzen brüllend suchte der Bär das Weite. Melian wollte ihm nach, aber Kyokaan hielt sie zurück. Bärenfelle waren zwar Wertvoll, aber auch schwer. Sie gingen weiter des Weges und Kyokaan erheiterte Melian mit agonischen Witzen, vor allem über Khajiit.
Sie folgten der Straße weiter nach Norden. Es war ein sehr schöner Tag, der Himmel war Blau und weiße Wölkchen verzierten ihn zu einem malerischen Bild. Der Wald, durch den die Straße führte, bestand aus uralten Bäumen und vereinzelt lagen Baumstämme am Wegesrand. Zum Teil führte die Straße durch felsige Schluchten und ging dann Serpentinenförmig am Berg entlang hinauf. Die Straße machte viele Kurven und ging Berg auf und Bergab. Plötzlich schnallten zwei Bandieten aus den Büschen hervor. Sie hatten sich die Lage ihres Überfalles wohl bedacht. Es war ein schwer einzusehende Kurve des Weges und man konnte von hier recht schnell Leichen beseitigen. Dem entsprechen wollten sie keinen Wegzoll sondern alles was die Reisenden bei sich trug. Mit schweren Kriegshammern srtürmten sie auf Kyokaan und Melian zu. Diesem Kampf konnten sie nicht ausweichen. Kyokaan stellte sich dem ersten Gegner und blockte den Schlag mit dem Schild. Der Block hielt stand und der Gegner prallte zurück. Ehe der Bandit einen zweiten Treffer auf den Schild landen konnte, traf ihn Kyokaan mit der Keule. Der Bandit stöhnte unter der Wucht. Ein zweiter Schlag ließ ihn zurücktaumeln. Schnell setzte Kyokaan noch zwei weitere Schläge nach. Melian hatte den Kampf mit dem zweiten Banditen begonnen. Die beiden stand direkt in Kyokaans Rücken und der Agonier hatte keine Chance sich da einzumischen. Der erste Bandit hatte sein Gleichgewicht wiedergefunden und war bereit Kyokaans Schläge zu blocken. Ein weiterer Angriff blieb vorerst aus. Die Banditen waren am zug. – Au – das hat weh getan. Die zweite Banditin hatte ihm beim Ausholen mit dem Hammer getroffen. Gleichzeitig schlug der erste Bandit auf Kyokaan ein. Taumelnd konnte er den Schlag nicht blocken und seine Rüstung fing ihn ab. Kyokann wich einem zweiten Angriff des Banditen aus und ehe er seinen, zu Boden gegangen Hammer, wieder erheben konnte, versetzte Kyokaan dem Banditen einen Kräfigen Schlag mit der Keule. Erneut taumelte der Bandit beim Gegenangriff. Einen weiteren solchen Treffer konnte sich Kyokaan nicht leisten, also schlug er so schnell und hart er konnte auf den Banditen, der dann unter den zahlosen Schlägen am Kopf getroffen wurde und Tod zu Boden sank. Nun konnte sich Kyokaan dem zweiten Banditen zuwenden. Dieser war eine Frau und Kreidebleich beim Anblick des Toten Freundes. Wütend und verzweifelt wollte die Banditin auf Kyokaan einschlagen, aber Melian war schneller und erstach die Rotwadronin.
„Bist Du verletzt?“ fragte Kyokaan besorgt, als er sich mit einem Heilzauber heilte. „Nein“ antworte Melian. Die kleine Waldelf war im Kampf recht geschickt. „Die Rüstungen sind einiges wert, die Hämmer sind zu schwer zum mitnehmen.“ Sprach Kyokaan, als er das Banditengold und die Rüstungsteile der Toten einsammelte. Dann gingen sie weiter. Die Straße führte direkt am hang entlang und man konnte weit ins Tal blicken. Kyokaan sah in der Ferne eine brennende Feuerwand, als ihnen eine Khajiit entgegen kam. Die Katze hatte ziemlich die Ruhe weg und stellte sich höflich vor. Sie hieß Dro´Nahrahe und hatte keine Angst vor Banditen oder wilden Tieren…
„Mir sind schreckliche Erzählungen zu Ohren gekommen, wonach sich überall in Cyrodiil Oblivion-Tore auftun. Ich hoffe, das sind nur Fantasiegeschichten.“ Sagte sie und blickte dabei in Kyokaans Richtung. Dabei wurde sie immer bleicher, nahezu schon fast weiß. Sie hatte das Obliviontor in Kyokaan Rücken gesehen und fing an loszulaufen und zu schreien „Ein Obliviontor,.. die Neun mögen uns beistehen ein Obliviontor … rette sich wer kann ... die Daedras kommen…“ dann war sie weg. Kyokaan blickte fragend zu Melian und sagte „Meiden wir die Dinger, so lange es geht. Es ist noch zu früh zum Daedrajagen.“ Melian nickte und sie gingen weiter.
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Cyrodiil, Bruma - Umland
Thorr packte seine Sachen zusammen. Er hatte sich in den letzen Tagen und Wochen gut vorbereitet. Es war zwar nicht das erste Mal, dass er eine Expedition ins Unbekannte machen würde, aber diesmal war es anders. Er war entschlossen Erfolgreich zu sein, oder unterzugehen.
Es war noch früh am Morgen, als Thorr die Stadt verlies. Nebel lag noch in den Bergen und die feucht kalte Luft lies Thorr ein bisschen frösteln.
Der Weg bis zum Höhleneingang zum fahlen Pass war recht einfach bewerkstelligt. Es gab keine Großen Steigungen zu überwinden und der Wolf, Landdreugh und der Minotauer, die ihm im Weg standen, war schnell mit dem Zweihänder erledigt worden. Die Tiere waren jung und hatten sich in der Kälte Brumas sicher verlaufen. Hungrig und ohne Chance auf Erfolg hatten sie sich auf Thorr gestürtz. Aus jedem Kampf nahm sich Thorr eine Trophäe mit, die einiges Wert war.
Der Höhleneingang zum Schlangenpfad lag weit im Norden, abseits von den Straßen und Wegen der Kaiserlichen, in einer längst verlassenen Welt. Thorr betrat die Höhle, nachdem er seine Waffe gewechselt hatte. Zweihänder waren gut, aber in Höhlen blieb man mit den Teilen immer an Felswänden hängen. So eine Einschränkung im Kampf konnte Tödlich für den Zweihandschwinger sein.
Ruuummmps – arrrghh Ratten. Die viehscher konnten meterhoch springen und waren lästige Gegner. Oft hatte so ein Rattenbis Thorr schon mit einer Krankheit infiziert. Diesmal biss sich das Tier an seiner Rüstung die Zähne aus. Ein Schlag mit dem Schwert und das Tier fiel Tod zu Boden. Tiefer ging Thorr in die Dunkle Höhle. Im Schein der Fackel, die er entzündet hatte, tanzten die Felsen um ihn herum. Thorr konnte nicht besonders gut im Dunkel sehen. So nahm er es gern in Kauf zuerst gesehen zu werden.
„RRRRooooHHHHrrrrr!“ Oger! Eines dieser Unholde hatte das Licht der Fakel gesehen. Thorr hatte ihn offenbar beim Essen gestört. Er stürmte unbeholfen auf Thorr zu. Thorr wich in eine Engere Passage zurück. Der Oger folgte ihm und blieb am Felsen hängen. Schnell stürmte Thorr zum Schwertstreich nach vorn. Treffer, das Tier heulte auf. Jetzt hob es die Pranke zum Schlag und knallte gegen die Höhlendecke. Der Oger hatte in der schmalen Höhle keine Chance seine Kraft auszuspielen. Schnelle Schwertschläge und tödliche Stiche brachten das Tier schließlich zu Boden. Thorr entfernte die kostbaren Zähne und untersuchte das Futter des Oger. „Pfuhi, Menschenfesser.“ Stellte Thorr angewiedert fest. In der Kälte Brumas konnte sich Fleisch Wochen und Monate halten und der Verwesungsprozess ging nur ganz langsam vonstatten. Sein Vorgänger hatte offenbar den Schlagenpfad gefunden. Anhand der aufgebissenen Rüstungsteile hatte er sich gut vorbereitet. Seine Waffe war ein sehr schöner Zweihänder aus edlem Elfenstahl, der obendrein noch mit Frostzaubern magisch behandelt wurde. Obwohl vom eigentlichen Kampfgeschen nichts zu sehen war, konnte Thorr sich schnell aurechnen was passiert ist. Der unbekannte Krieger hatte die Höhle betreten und den Oger gesehen. Er zog seinen Zweihänder und stürmte Mutig auf den Oger zu. Dabei blieb sein Zweihänder am felsen hängen. Vielleicht leis er ihn auch fallen. Der Oger packte den unbekannten Krieger, stämmte ihn gegen die Höhlenwand und schlug ihn mit seinen Fäusten Tod. Vom Kraftakt hungrig geworden fing er an anihm rum zu knappern. Vielleicht hatte er ihn auch erst als Vorrat aufgehoben. Thorr würde es nie erfahren – im Grunde interessierte es ihn auch nicht.
Immer tiefer drang Thorr in die Höhlensysteme vor. Ab und an kam er an Höhlenenden und musste zurücklaufen. Schließlich fand er die stelle, an der er die kläglichen Überreste des Boten gefunden hatte. Er untersuchte die Leiche und fand tatsächlich eine verwitterte Streintafel mit seltsamen Schriftzeichen. Die Akaviri waren offensichtlich nicht sonderlich stark, denn der Bote erwähnte die schwere Last der Steintafel. Das Gewicht war eigentlich ür einen Nord mehr als Lächerlich. Hier hatte sich die Höhle aufgeweidet und Thorr wollte wissen, wie der neue Zweihänder so in der Hand lag. Der Oger der auf ihn einstürmte, wusste auch diesen großen Platz zu nutzen. Schnell war Thorr an die Wand gedrängt worden und die Kraft des Zweihänders konnte nicht effektiv eingestezt werden. Vor größerem Schaden schützte Thorr die Verzauberung des Zweihänders. Die Frostklinge hinterlies Freostbeulen am Oger und mit schmerzverzehrtem Gesicht und Schrei zuckte er wie ein verbranntes Kind zurück. Ein letzter Schlag brachte den Oger zu Boden. Der Zweihänder war eine mächtige Waffe, aber in Höhlen purer Selbstmord, war die Erkenntnis von Thorr bei diesem Kampf.
Weiter drang Thorr in die dunklen Gänge vor. Anhand er vor ihm liegenden Spuren gab es hier seit langem nichts weiter außer Oger, Oger und noch mehr Oger. In einer Aushöhlung fand Thorr eine Kiste. Dieser Platz musst früher so etwas wie ein Lagerplatz gewesen sein. Wieso die Akaviri die Höhle nicht halten konnten, blieb Thorr allerdings ein Rätsel. Das Schloß der Kiste war schon ziehmlich kaputt. Eigentlich war es nicht das Schloß, sonder eher die Kiste um das Schloß. Schnell war die Kiste augebrochen und das Schloß flog dabei in einem Stück durch die Gegend. Schon so eine Interessante sache so ein Schloß. Thorr entschied sich in diesem ruhigen Teil der Höhle ein wenig zu Rasten. Er widmete sich der Erforschung des Schlosses und vertand langsam wie so was funktionierte. Seinem Zeitgefühl zu Folge musste es Abend sein und ein kleines Feuerchen wärmte ihn und seine Mahlzeit, glücklicher Weise aber nicht sein Bier…
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Bruma, Cyrodiil
Die letzten Tage waren ruhig vergangen. Keinerlei Störungen. Kein Nord, keine verrückte Khajiit. Elendil hatte die Muße gehabt zu Lesen, in Ruhe Tränke zu brauen, über neue Zauber nachzudenken oder einfach mal in Frieden vor dem Kamin zu stzen und gar nichts zu tun.
Draußen wurde es langsam immer kälter sofern man das in Bruma überhaupt beurteilen konnte, da es hier immer kalt war. Allerdings fielen die Schneeflocken häufiger, länger und viel dichter, was ein Zeichen des nahenden Winters war.
Manchmal grübelte Elendil darüber nach, warum der Nord unbedingt etwas über die Akaviri hatte hören wollen. Er hatte doch wohl nicht vor zum Fahlen Pass aufzubrechen? Dort gab es sicherlich Geister, doch hatte Thorr trotz Elendils Erklärungen, wie man mit Geistern umging oder besser, wie man sie vernichtete, etwas ungläubig dreingeschaut.
"Narr", dachte Elendil. "Wenn er nicht drauf vorbereitet war, würde er sehr bald nicht nur ein närrischer, sondern ein toter Nord sein. Was er dann merken würde. Allerdings würde er nicht mehr die Gelegenheit haben, diese Erfahrung an all die anderen dummen Nords, die die Existenz der Geister verleugneten, weiterzugeben.
Und wo war die Albino-Khajiit? Vermutlich hatte sie sich zwischenzeitlich mit irgendeinem ihrer "Tricks" selbst in die Luft gesprengt. Elendil würde es nicht wundern, wenn so ein Zauber der Katze zurückgefeuert hätte und J'Shivrizza jetzt irgendwo im Nirgendwo hing. Nun ja, je länger sie irgendwo hing, umso länger dauerte seine, Elendils Ruhe an.
Während der Magier und Alchemist vor dem prasselnden Feuer seines Kamins derlei angenehmen Gedanken nachhing, fielen draußen die Schneeflocken immer dichter und dämpften jegliches Geräusch. Bruma versank in weißer Stille.
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Cyrodiil, Kaiserstadt, Elfengarten
Ruhe.
Ja, Ruhe war es in der Tat, die man im Baumgarten-Bezirk der Kaiserstadt finden konnte. Sanft strich der Wind über ihr Gesicht und ihre Haare. Das Gras unter ihren Händen fühlte sich warm und weich an, lediglich der Stein, an den sie sich angelehnt hatte, war etwas kühl und hatte eine ungemütliche Ecke, die ihr schon die ganze Zeit in den Rücken pieckste.
Seufzend veränderte sie ihre Sitzposition etwas, in der Hoffnung der Ecke zu entgehen ohne aufstehen zu müssen. Es gelang ihr nicht recht, aber immerhin pieckste es jetzt an einer anderen Stelle in ihrem Rücken und war dadurch wieder für eine Weile aushaltbar. Sie blickte verträumt zum Weißgoldturm und dachte dabei an die vergangenen Wochen, die sie in ihrer Heimat Hammerfell verbracht hatte. Die Art der Abreise war recht ungewöhnlich und überstürzt gewesen, weswegen sie immer noch nicht so ganz glauben konnte, das dies alles tatsächlich passiert war.
Einige Tage nachdem sie in jener verregneten Nacht vor fast drei Monaten beim Juwelier "Roter Diamant" eingebrochen war, hatte sie genauso hier im Elfengartenbezirk gesessen und zum Weißgoldturm hinaufgeblickt. Damals kam ein Junge, vielleicht sechs oder sieben Jahre alt und unglaublich dreckig, auf sie zugelaufen, um ihr mitzuteilen, das sein Vater sie am Abend im Marktbezirk treffen wollte. Grimoa kannte diesen Jungen nicht, hatte ihn noch nie zuvor gesehen und würde ihn vermutlich auch nie wiedersehen. Aber sie verstand die Botschaft trotzdem. Sie sollte sich am Abend im Marktbezirk aufhalten, um einen Kontakt von der Diebesgilde zu treffen, dem sie die Beute aus dem Juwelier übergeben würde.
Also hatte sie am Nachmittag des gleichen Tages den kleinen Beutel, der die Edelsteine aus dem Einbruch enthielt, an ihrem Gürtel befestigt und sich in das Marktviertel aufgemacht. Dort lief sie etwas hin und her, schaute die Auslagen der Geschäfte an und versuchte ihr Bestes, zwischen den Menschen und Elfen, die sich hier aufhielten, nicht aufzufallen. Grade, als sie schon befürchtete, der Kontakt würde das Treffen platzen lassen, schritt eine der schwergepanzerten Wachen zielstrebig auf sie zu. Etwas zu zielstrebig für ihr über die Jahre in der Kaiserstadt geschultes Gefühl, und so versuchte sie, unauffällig in eine Seitengasse zu verschwinden.
Was leider misslang. Die Wache folgte ihr und eine kräftige Hand packte sie am Oberarm. Ihr rutschte sprichwörtlich das Herz in die Hose.
"Du! Du lungerst doch den ganzen Abend hier schon herum! Solchen Dreck wollen wir hier nicht haben! Geh zurück ins Hafenviertel wo du hingehörst!", schnauzte die Wache sie an.
Der eiserne Griff um ihren Oberarm wurde noch etwas enger und sie befürchtete schon, dass ihr Arm absterben würde. Die Wache zog sie nun in Richtung des Tores, durch welches sie kurz darauf das Marktviertel verließen.
Grimoas Arm schmerzte und ihr Herz und ihre Gedanken rasten. Wodurch hatte sie sich verraten? Wieviele der Passanten im Marktviertel hatten mitbekommen, das sie von einer Wache abgeführt wurde? Wieviele Menschen würden von nun an ihre ungewöhnliche Haarfarbe mit "die hat Ärger mit den Wachen" verbinden? Wie lange würde man sich an diesen Vorfall erinnern?
Sie war so in Gedanken, das sie zunächst nicht bemerkte, dass die Wache sie nicht zum Hafenviertel führte, sondern raus aus der Stadt und - Richtung Gefängniß!
"Da hinein", schnauzte die Wache, als er sie durch das Tor des Stadtgefängnisses schubste. Drinnen war es kühl und dunkel, obwohl draussen die Dämmerung erst langsam begann.
Der Wachmann nickte einem Kollegen kurz zu, als er Grimoa einen langen Zellentrackt entlangführte. Erst jetzt viel ihr auf, dass der Wachmann, der sie aufgegriffen hatte, allein war. Normalerweise bestanden die Patrouillen im Marktviertel immer aus zwei Wachen. Warum war dieser allein?
Er öffnete eine Zellentür, die scheinbar nicht verschlossen war, und schubste sie nocheinmal, so dass sie in die dunkle Zelle stolperte. Hinter ihr wurde die Tür zugezogen, aber wie sie hören konnte, nicht abgeschlossen.
Langsam gewöhnten sich ihre Augen an das Zwielicht der Zelle, und zu ihrem Erstaunen sah sie eine schemenhafte Gestalt in der Ecke sitzten. Sie konnte das Gesicht nicht erkennen, und trat vorsichtig einen Schritt näher. Doch bevor sie etwas sagen konnte, sprach die Gestalt sie an:
"Willkommen, Schatten. Wie gefällt dir mein neuer Unterschlupf? Der Service ist etwas unfreundlich, aber die Wände dafür sehr dick."
Grimoa riss die Augen auf und gleichzeitig viel ihr die Kinnlade herunter. Ihr seltsamer Zellengenosse war der Graufuchs persönlich!
Jetzt ergab langsam alles Sinn. Der Wachmann war alleine gewesen, weil er der Kontakt vom Graufuchs war. Welcher sich im Gefängnis aufhielt. Ungläubig schloss sie langsam wieder ihren Mund, starrte aber immernoch in die Ecke, in der sie nur eine schemenhafte Gestalt ausfindig machen konnte.
"Nun hör schon auf zu starren wie ein zehnjähriger Junge", ertönte wieder die Stimme hinter der Maske. "Ich hörte, du hast mir etwas mitgebracht?"
"Natürlich..." Ihre Stimme war nur ein leises Flüstern, als sie versuchte zu sprechen. Eilig löste sie den Beutel von ihrem Gürtel und überreichte ihn dem Graufuchs. Dieser blickte nicht hinein, sondern ließ ihn mit einer kaum sichtbaren Bewegung in seiner Kleidung verschwinden. Als seine Hand wieder zum vorschein kam, hielt sie einen anderen Beutel.
"Dies, Schatten, ist eine kleine Anerkennung von den Armen im Hafenviertel, die schon bald ihre Steuern zurückerhalten werden."
Dankend nahm Grimoa den Beutel entgegen und befestigte ihn an ihrem Gürtel, ohne hineinzugucken. Auf Grund des Gewichtes schätzte sie den Inhalt auf 250-300 Septime.
Normalerweise war damit ein Treffen mit dem Graufuchs beendet, daher überraschte es sie ein wenig, als er sie nocheinmal ansprach:
"Auch wenn ich heute Nacht gute Nachrichten für die Armen des Hafenviertels habe, so habe ich doch schlechte Nachrichten für die Diebesgilde. Einer unserer Mitstreiter ist von den Wachen aufgegriffen worden. Wir werden ihm natürlich helfen, soweit es geht, doch ist es im Moment unerlässlich, das einige wertvolle Mitarbeiter für einige Zeit die Stadt verlassen.
Ich möchte, das du morgen früh an Bord der Seeschlange die Stadt verlässt. Die Überfahrt ist bereits bezahlt. Ich werde dich wissen lassen, wann eine Rückkehr in die Kaiserstadt unbedenklich ist."
Damit war das Treffen dann wirklich beendet.
Grimoa hatte grade noch Zeit gefunden, ihre wichtigsten Sachen zu packen und ihrem Mitbewohner Jeffre bescheid zu sagen, bevor sie nach nur wenigen Stunden Schlaf an Bord der Seeschlange die Kaiserstadt verließ, genau wie der Graufuchs es gesagt hatte.
Erst an Bord erfuhr sie, wohin ihre Reise ging. Nach Hammerfell, genauer gesagt Stros M'kai, von wo aus sie nach Taneth weitersegeln konnte um ihre Familie zu besuchen.
Sie genoss die Zeit mit ihren Eltern und ihren Brüdern, die sobald wie möglich auch nach Hause kamen, als sie vom Überraschungsbesuch ihrer kleinen Schwester hörten.
Mehrere glückliche Wochen später erfuhr sie von einem jungen Matrosen, dass die Seeschlange wieder in Stros M'Kai festgemacht hätte und sie in die Kaiserstadt zurückbringen könnte, wenn sie noch heute aufbrechen würde. Dies musste die versprochene Nachricht vom Graufuchs sein. Abermals musste sie sich überstürzt verabschieden und ging noch am gleichen Abend an Bord eines kleinen Schiffes, welches sie nach Stros M'Kai brachte.
Und jetzt saß sie wieder hier, im Elfengartenbezirk, an den gleichen Stein gelehnt wie vor drei Monaten. Gestern abend war sie im Hafen der Kaiserstadt von Bord der Seeschlange gegangen.
Ihr Zimmer hatte sie unverändert vorgefunden und war sofort totmüde in ihre Hängematte gefallen.
Der Wind frischte nun langsam etwas auf und machte damit den vorranschreitenden Nachmittag deutlich. Wenn sie noch vor dem Abend einen gemütlichen Rundgang durch das Marktviertel machen wollte, sollte sie jetzt damit anfangen.
Seufzend erhob sie sich und massierte ihren Rücken, wo der Stein sie gedrückt hatte. Dann wanderte sie langsam Richtung Marktviertel und genoss die immernoch wärmenden Strahlen der inzwischen tief stehenden Sonne. Auf dem Weg dachte sie darüber nach, wofür sie das Geld von der letzten Belohnung ausgeben würde. In Taneth hatte ihre Mutter es sich nicht nehmen lassen, für alles aufzukommen, was Grimoa benötigte, daher hatte sie das Geld immernoch bei sich.
Sie dachte an den Bogen, den ihr mittlerer Bruder mit nach Hause gebracht hatte. Als sie das erste mal ihre Heimat an Bord eines Schiffes verlassen hatte, hatte sie mit einem geliehenen Bogen an Deck das Schießen geübt. Da sie aber noch nie einen eigenen Bogen besessen hatte konnte sie die letzten Jahre nicht üben. Daher war sie die letzten Wochen mehr als eifrig dabei fast täglich mit dem Bogen ihres Bruder zu trainieren.
Vielleicht würden die 300 Septime ja für einen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen reichen?
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Cyrodiil, Bruma - Umland
Thorr hatte seine Ausrüstung überprüft, ehe er seinen Rastplatz im Schlangenschlund verließ. Der Orkharnisch war in tadelosem Zustand, die Schwerter frisch geschliffen und scharf. Er ging weiter durch die Höhle, die er von Ogern säuberte und kam zu einem Ausgang.
Mann ist das kalt hier, fröstelte der Nord. Es war Tag. Die Sonne war im Tal nicht zu sehen. Der Schnee der Berge spiegelte das Licht ins Tal und lies die Wärme dabei drausen. Thorr wechselt seine Waffe und zog seinen alten Zweihänder. Dann folgt er einem alten verwitterten Pfad. Die Steine waren nur Bruchstückchenhaft auszumachen und waren Zeitzeugen einer vor jahrhunderten gebauten Straße, die von der Wildheit der Natur und dem Zahn der Zeit zerstört wurde. Es dauerte nicht lange und der erste Oger war zu sehen. Das Tier befand sich auf Nahrungssuche und als es Thorr sah stürmte es auf ihn zu. Unter zurückweichenden Schritten schlitzte der Zweihänder das Tier auf und die Magie des Schwertes ließ den Oger in Flammen erleuchten. Ein mächtiger Rundumschlag von Thorr ließ den zentnerschweren Oger durch die Luft fliegen und Tod auf den Fels aufschlagen. Seine Zähne waren der Lohn des Kampfes und hatten den Hauch von Triumph an sich. Thorr wechselte nun die Klinge und wollte das Schwert des unbekannten Ogerfrühstückes testen. Es war eine Frostklinge und bei jedem Schlag hinter lies sie den blauen Schleier der erfrohrenen Haut und des Wassers auf der Haut des Ogers. Die Klinge aus feinem Elfenstahl war schärfer als die aus gewöhnlichem Stahl. Das Schwert an sich hatte schon ein höheres Gewicht, was sich zusätzlich bei jedem Schlag bemerkbar machte. Thorr hatte da eine ausgezeichnete Waffe gefunden. Es war nur Schade, dass er Zweihänder nicht wirklich mochte. Er wechslte wieder die Waffe auf seinen alten Zweihänder. Die Wirkung von Zweihändern auf Oger war im Prinzip gleich. Gut mit dem Stahlclaymore brauchte er ein bis drei Schläge mehr, was allerdings bei seiner Kampferfahrung und seiner Kampftechnik gegen Oger nichts aus machte. Mittlerweile könnte er sich den Titel Ogertöter zulegen, so sicher war er schon im Nahkampf gegen die Grobmotoriker geworden.
Den spärlichen Zeichen eines Weges folgend, lief Thorr taleinwärts. Hier kam er zum ersten Mal an einem richtigen Zeichen einer einstigen Zivilisation vorbei. Eine Statue war auf einen Steinsockel gestellt. Was die Skulptur darstellte, konnte Thorr mit Gewissheit nicht erkennen. Erkennbar war eine Robe oder großer Umhang. Die Stümmel zweier Arme und etwas, das wie ein Buch aussah. Es könnte aber genauso zur einstigen Kleidung gehöhrt haben. Das Gesicht selbst war bis zur Unkenntlichkeit verwittert. Trotzdem war dies ein Zeichen von Kunst und Kultur – jahrhunderte alt.
Immer wieder liefen Thorr Oger über den Weg. Sie mussten das abgelegene Tal zu ihrer Heimat gemacht und im Laufe der Zeit besiedelt haben. Soweit man bei Ogern überhaupt von Besiedlung sprechen konnte. Wie sahen überhaupt Ogerweibchen aus?
Eine Frage, der Thorr nicht wirklich nachgehen wollte. Er war allerdings über jeden Oger froh, denn der Kampf lenkte ihn von der bitteren Kälte ab und verschaffte ihm zusätzliche Bewegung, die ihn wärmte.
In der Talsohle war ein zugefrohrener See und Übererste eines Lagers. Eine Bergkuppe könnte Thorr mehr Aufschluß geben, wo er suchen musste. So quälte er sich den Hügel hoch und an Ogern vorbei. Von dem Hügel aus konnte er gut über das Tal blicken und sah, dass eine gewaltiger Erdrutsch das einstige Hauptquartier der Akaviri verschütte hatte. Nur ganz im Norden ragte noch ein Turm aus dem Erdhaufen heraus. Schöne Scheiße, dachte sich Thorr, ausgerechnet eine Schaufel hatte er nicht dabei.
Es fing schon an zu dämmern, als er sich den Ruinenresten näherte. In der Dunkelheit würde es hier sicherlich noch kälter werden, dachte sich Thorr. Als er die Ruine des Turmes betrat stürmten erstmal zwei Oger auf Thorr zu. Der neue Zweihänder erledigte das Problem recht schnell und ohne nennenswerte Gegenwehr. In den Ruinenüberresten war ein Durchgang in die alte Festung der Akaviri. Vielleicht hatte Thorr Glück und er würde doch nicht nach dem Stein des Wahnsinns graben müssen. Jetzt würde die Stunde der Wahrheit kommen. Hatte Elendil recht und er müsste gegen Geister kämpfen oder hatte Olav recht, im Norden Cyrodiils würde es keine Geister geben…
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Cyrodiil, Bruma
Arwen war ziellos durchs Land gewandert. Hatte mal in den Ställen ausgeholfen oder ein anderes Mal Botengänge für die Magiergilde übernommen. Von Stadt zu Stadt war sie gezogen, doch nirgends war der Wunsch entstanden, zu bleiben. Sie wusste nicht wirklich, was sie tun wollte, sollte, welchen Sinn ihr Dasein hatte. Während sie am Tag abgelenkt war, so kamen nachts in den Träumen ungebetene Erinnerungen zurück. Malukhat in seiner daedrischen Rüstung, Malukhat in seiner nassen daedrischen Rüstung, Malukhatvor der Ruine, Malukhat in der Ruine, Malukhat überall und allezeit. Wenn Arwen dann erwachte, blieb eine Leere und Trauer zurück, die noch Stunden anhielt.
Und so war sie - verfolgt von nächtlichen Träumen und trauriger Leere am Tag - in Bruma angekommen. Der Schnee war immer dichter gefallen, je höher sie in die Berge hinaufkam. Bruma selbst wirkte wie aus Zuckerguß gegossen. Ein weißer stiller Traum, der die Geräusche verschluckte. Ein Bild des Friedens, welches durchaus täuschen mochte, da man nie wusste, was hinter der Fassade vor sich ging.
Ihr erster Weg hatte sie auch hier in die Magiergilde geführt, da sie nach Arbeit fragen wollte, doch war ihr die hiesige Gildenführerin zwar freundlich, aber komplett unfähig vorgekommen. Da konnte sie - Arwen - ja mehr als diese Gildenführerin. Deren Haupttätigkeit offenbar darin bestand, dauernd einen Skamp zu beschwören. Warum auch immer. Möglicherweise war es die einzige Magie, die sie beherrschte. Arwen hatte irgendeine Entschuldigung gemurmelt und war schleunigst wieder verschwunden. Hin und wieder begegnete ihr auf der Straße ein Nord, welcher ihr den nordtypischen unfreundlichen Blick zuwarf, den diese Rasse speziell für ihre dunmerische Rasse geübt und perfektioniert zu haben schien. Diese Rasse, die Elfen hasste und oft genug damit prahlte, wieviele Elfen sie schon auf dem Gewissen hatten. Arwen wünschte ihnen innerlich die Pest, die Vampirkrankheit, eine Werwolfkrankheit und auch sonstige Übel an den Hals. Und das bitte schön alles auf einmal. Heilung ausgeschlossen. Da sie im Augenblick nicht wusste, was sie tun, wohin sie gehen sollte, enschloss sie sich, etwas von ihrem wenigen Gold in Olavs "Streu und Bräu" zu lassen und dort ein Zimmer zu mieten. Diese Herberge wirkte zwar schmuddelig und heruntergekommen, aber sie konnte sich hier zumindest ein Zimmer leisten. Die teils zweifelhaften Gestalten, welche im dämmerigen Raum herumlungerten, ignorierte sie einfach.
In ihrem Raum angekommen, fiel sie auf die schmuddelige Matraze und ihr letzter Gedanke vor dem Einschlafen war, dass sie sich die nächsten Tage mal umhören sollte, ob es hier außer Nords noch andere Einwohner gab und ob irgendeiner davon vielleicht etwas für eine Dunmerin aus Resdayn, welche weit von ihrer Heimat war, etwas zu tun hatte.
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Cyrodiil, Chorrol
Allmählich kühlte es ab und dunkle Wolken zeichneten den Himmel. Welch ein Glück das die Mauern von Choroll schon in Sichtweite waren, noch eine kalte und regnerische Nacht in seiner abgetragenen Lederrüstung hätte Rotgar nicht mehr ertragen. Die Überquerung der Grenzberge zwischen Hammerfell und Cyrodiil waren sehr anstrengend und Rotgar musste mehrmals seinem Name Trollspalter alle Ehre machen.
Jetzt wo er endlich in Chorrolerhinterland wanderte und es nur noch wenige Stunden nach Chorrol dauern würde machten sich plötzlich seine müden Knochen bemerkbar. Er würde sogar in eines dieser dämonischen Tore zu den Reichen des Vergessens treten, nur um endlich in ein warmes Bett fallen zu können.
Als Rotgar eine Rast einlegte hörte er auf einmal das Brechen eines Astes und siehe da ein kleiner Bandit versteckte sich hinter einem Baum und führte wahrscheinlich nichts Gutes im Schilde. Der augenscheinliche Dunkelelf stürmte mit gehobenem Schwert auf Rotgar zu, aber dieser blockte den heftigen Schwertstoß ab indem er dem Dunmer einen kleinen Stein zwischen die Augen warf und dieser benommen nur gegen Rotgars Faust lief. Wütend über die Störung seiner Rast packte er seine Axt aus um den kleinen Dunkelelf ins Jenseits zu befördern. Doch er legte die Axt weg als er den bewusstlosen Dunmer, der sehr mitgenommen aus sah und nahm stattdessen nur sein abgenutztes Eisenkurzschwert mit.
Rotgar musste sich nun beeilen um nicht von dem nahenden Gewitter in Chorrol zu sein.
"Gerade noch geschafft", schoss es ihm durch den Kopf als er endlich Chorrol durch das Nordtor betrat. Er betrachtete erst einmal den uralten Baum der offenbar als Wahrzeichen für die Chorroler gilt. Nach einem kurzen Moment des Verweilens fragte er eine Stadtwache nach den Herbergen der Stadt. Man verwies ihm an einem Gasthof namens Eiche und Krummstab. Die Wirtin soll angeblich eine freundliche, aber etwas aufdringliche Khajit sein. Es war etwas voll und Rotgar glaubte schon hier kein Zimmer zu finden, doch die Khajit stand nach wenigen Sekunden schon vor ihm und fragte nach seinen Wünschen. Diese waren nur ein warmes Zimmer für die Nacht und ein ausgiebiges Frühstück für den Morgen. Rotgar zog sich auch gleich auf sein Zimmer zurück und wechselte mit keinem der Gäste ein Wort.
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Cyrodiil, Bruma - Umland
Thorr betrat die alten Gemäuergänge der längst vergessenen Akavirifestung im Fahlen Pass. Es war stockdunkel in dem Gang und er entfachte eine Fackel. Vor Angst oder aus Reflex lies er sie fallen. Er wurde angegriffen! Der Zweihänder, den er beim Fallen der Fackel gezogen hatte schlug sofort auf den Angreifer ein. Dieser taumelte zurück und ein zweiter Schlag des Zweihänders hiebte auf den unbekannten Angreifer. Blong-Pfusch! Der Schlag wurde von einem Schild geblockt und der Frostzauber lies den Angreifer blau aufleuchten. Dann kam der Gegenschlag. Zurücktaumelnd hatte Thorr nur noch seine Haut aus Stahl zum Schutz. War das eine Klinge? Nein eher ein Stock! Jeder Knüppel würde mehr Schaden anrichten! Thorr holte zu einem mächtigen Schlag aus und in einer Attake an Schlägen ging sein Gegner zu Boden. Was er in den Überresten fand war nicht sehr beeindruckend. Thorr betrachtet die Rüstung näher. Sie war seit jahrhunderten nicht mehr gepflegt worden. Das Schwert war Stumpf und Rostig. Trotz alledem hatten die beiden Teile große Ähnlichkeit mit der Rüstung der Klingen. Waren die Klingen in eine Festung der Akaviri gezogen und hatten die Symbole für die Rüstungen und Waffen übernommen? Für Archäologen sicherlich eine interressante Frage. Die Farge, die Thorr sich stellte, war, wo ist der Wahnsinnige Stein? Hängt er am Hals des Akavirikommandanten?
Die Akaviris hielten immer noch hier Wache. Der nächste Stürmte unbeholfen auf Thorr zu und als Thorr zurückwich, gingen die groben Schläge des Angreifers ins Leere. Thorr hiebte mit dem Zweihänder auf den Angreifer, der den Gegenangriff geschickt blockte. Der Frostzauber allerdings hinterlies deutliche Verletzungen an dem fast nur noch aus Knochen bestehenden Akaviri. Nirgends war erklärt, wie Akaviris eigentlich aussahen, dachte sich Thorr dabei. Eines war sicher. Sie hatten eine unglaubliche Loyalität. Der zweite Angriff des Akaviri traf auf Thorrs Rüstung. Er war weder besonders Kräftig, noch schien auch diese Klinge scharf zu sein. Thorrs Prügelattake brachte den Akavier bald zum Zusammenbrechen und irgendwie blieb nur noch Staub von ihm übrig. Thorr wechselte seine Waffen. Der Einhänder mit Schild lag ihm deutlich mehr und war diesen Gegnern auch ebenbürdiger. Wie alt konnten Akaviri eigentlich werden? So alt wie Elfen? Älter als Elfen? Diese Gedanken huschten durch Thorrs Kopf, als er dem nächsten ausgehungerten Akaviri gegenüber stand. Im kalten Lichtschein der Festungslampen konnte er mehr sehen. Der Akaviri musste unheimlich alt sein. Thorr hatte mal ein Buch gelesen, wie ein Kaisersohn gegen einen Akaviri kämpfte. Da war die Schilderung von schnellen und eleganten Bewegungen. Dieses Exemplar bewegte sich langsam, hatte kaum Tiefenwahrnehmung und ein zu kurzes Schwert. Die Schläge gingen ins Leere, abgesehen davon, dass sie im Falle eines Treffers kaum einer Bemerkung wert wären. Fast schon tat es Thorr leid, diese jahrhunderte alten Fossilien ins Jenseits zu befördern. Anderer Seits musste das einzige Pflichtgefühl oder Gedanke, den sie hatten, der sein, ihre Patrolie zu machen und Eindringlinge zu bekämpfen. Ein erbärmliches Dasein und Thorr selbst wäre an ihrer Stelle froh, davon erlöst zu werden.
Die Festungsbeleuchtung bestand aus kaltem, weiß leuchtendem, magischen Feuer und blendete Thorr manchmal. Die Beleuchtung war recht ungleichmäßig angebracht. Zum Teil mussten die magischen Lampen kaputt gegangen sein. Immer wieder kreuzten Akaviri Thorrs Weg, die vom fremden Schein seiner Fackel buchstäblich angezogen wurden. Diese Hageren, altersschwachen Akaviri stellten glücklicherweise kein all zu großes Problem dar. Manchmal Gelang es Thorr mit einem kräftigen Schildblockschlag dem Akaviri die Waffe aus der Hand zu schlagen. Dieser schaute dann vollkommen Planlos in der Gegend rum und wusste gar nicht mehr wie ihm geschah. Thorrs Schwertschläge erlösten ihn dann von seinem Alzheimeranfall und seiner Pflichtversäumnis.
Ab und an waren die Akaviris auch zu zweit und Thorr konnte an ihnen eine Schlachtformation studieren. Glücklicher Weise waren ihre Schwerter stumpf, sonst hätten sie ihn in Stücke gehauen. Während der eine in der ersten Reihe blockte, machte der zweite einen Sprungangriff über den Ersten. Dann ging der zweite in Blockformation und der erste Sprang über den zweiten mit Sprungschlag auf Thorr. Währen sie jünger gewesen und die Waffen noch scharf, dann hätte Thorr ein tödliches Problem gehabt. Aber sie waren nicht jung, und die Waffen waren nicht scharf. Thorr lies die Klingen an seinem Orkharnisch abprallen und holte zu mächtigen Schlägen aus und brach damit durch die Deckung der Akaviri. Sehr bald ging einer der beiden zu Boden. Der Zweite war dann eigentlich kein Gegner für Thorr. Allerdings bewunderte Thorr seine Furchtlosigkeit, Kampf bis zum bitteren Ende!
In der Halle gab es eine von Fallen umgebene Schatztruhe. Im Fackelschein konnte Thorr den Fallenmechanismus und die mächtigen Morgensterne an der Decke rechtzeitig erkennen. Der Zugang war allerdings nun mehr unbewacht. In der Truhe fand Thorr Gold, Schmuck und außergewöhnliche Waffen und Rüstungsteile. Das musste die Akaviri Soldatenkasse gewesen sein. Die Waffen und Rüstungsteilen waren wahrscheinlich für besondere Auszeichnungen vorgesehen. Allerdings gab es hier keinen Stein, der einen Wahnsinnig vor Freude machen könnte. Oder anders gesagt, die Nichtanwesenheit des Steins ließ Thorr an den Rand des Wahnsinns treiben. Thorr folgte weiter den Gängen, die tiefer ins Innere der Festung führten. Immer öfters begegneten ihm Akaviris im Doppelpack und immer besser wurde Thorr im Aufreiben der Akaviristreitkräft…
Thorr kam in eine große Kammer. Sie hatte festungstechnisch gesehen den Charakter eines letzten Walles. Tödliche Schußanlagen sicherten den Zugang zu einer Zugbrücke. Thorr teste sie, in dem er die vermeintlichen Druckplatten belastet. Die Fallen waren nach jahrhunderten immer noch aktiv. Tausende von Pfeilen flogen durch die Gegend. Sehr beeindruckend war dieses Schauspiel. Vorsichtig suchte Thorr im Schein der Fackel einen Weg durch die tödlichen Fallen und fand ihn auch. Ein Akaviri beschützte den Zugang zu Brücke und stürmte auf Thorr. Thorr genoß es, die längere Reichweite seines Schwertes richtig auszunutzen und den Akaviri ins Jenseits zu befördern. Dann betätigte er einen Hebel und die riesige Zugbrücke senkte sich über einen sehr, sehr tiefen Graben und gab den Weg frei.
Thorr schritt im Licht der Fackel weiter. Nach hunderten von Jahren funktionierten die Mechanismen immer noch. Das war erstaunlich! Auf der anderen Seite der Brücke hielt ein Akaviri Wache, der auf Thorr zustürmte. Drei weiter kamen als Verstärkung und es entwickelte sich auf der Brücke ein hitziger und für beide Seiten fordernder Kampf. Die Akaviri griffen in Schlachtformation an. Teilte Thorr Schläge aus, so wich der Getroffen zurück und die „frischen“ Truppen füllten die Lücke. Die Akaviri hatten eine zweireihige Schlacht Ordnung, wobei sie im ständigen Wechsel auf Thorr einschlugen. Thorr versuchte sich im Schutz des Schildes an den Angriffsmodus anzupassen. Seine Gegenschläge wurden erfolgreich von den Schildern der Akaviri geblockt. Mit schweren Schwertschlägen versuchte er einen niederzustrecken und die Formation aufzureiben. Doch das Ziel verschand in die hinteren Reihen. Thorr brauchte eine neue Taktik. Die vier Akaviri schafften es tatsächlich ihn zum Schwitzen zu bringen. Wieder Griffen die Akaviri im Doppelpack an. Ihre Koordination in der Schlachtformation war trotz ihres Alters und ihres ausgehungerten Zustandes bemerkenswert. Thorr gelang es den Schlag der Beiden erfolgreich zurück zu stoßen und es tat sich eine Lücke in ihrer Formation auf. Der geziehlte Schwertstich brachte den bereits angeschalgen Akaviri zu Boden. Jetzt waren es nur noch Drei und ihr Ende eine Frage der Zeit und Ausdauer.
Ihre Verteidigung fiel schneller als es Thorr eigentlich erwartet hatte. Aus der Doppellinienformation machten die Akaviri eine Dreierformation, wobei Thorrs längeres Schwert eindeutig den gleichzeitig zuhauenden Akaviris überlegen war. Er traf zwei, wenn nicht sogar drei gleichzeitig. Dann versuchte einer an Thorr vorbei zubrechen, um ihn in den Rücken zu fallen. Dieser rannte bei dem Versuch in Thorrs Schwert und ein zweiter Schlag ließ ihn krachend zu Boden gehen. Der Nächst flog durch einen weiten mächtigen Schwertschlag Thorrs über die Brücke in die Tiefe des Grabens. Der Letzte gab zwar nicht auf, hatte aber gegen Thorr auch keine Chance. Die Letzte Verteidigung der Akaviri war durchbrochen. Jahrhunderte hatte sie gehalten und nun wurde sie von nur einem Nord vernichtet. Triumphirend kippte sich Thorr ein Bier herunter und wischte sich den Schweiß ab. Erste Ermüdungserscheinungen ließen ihn sich selbst fragen, ob er weiter gehen oder erstmal pausieren sollte.
Thorr enschied sich fürs weitergehen. Der Teilweise mit dem magischen Feuer beleuchtet Gang führte zu einer wahrscheinlich letzten Kammer. Thorr war gespannt, was sich dahinter verborg. Als er sie betrat, fand er sich in einer großen Halle wieder. Mächtige Fackelsäulen des kalten magischen Lichtes erleuchteten den Raum und auf einer Podestähnlichen Anhöhung sah Thorr einen weiteren Akaviri stehen. Dieser war anders. Er wirkte gut genährt und musste folglich der legandäre Hauptmann sein. Thorr näherte sich im vorsischtig und ständig bereit sein Schwert zu ziehen.
„Ich, der Akaviri-Kommandant Mishaxhi, habe Euch erwartet“ sprach der Akaviri Thorr an. Konnte Thorr jetzt akavirisch? Oder sprach der Kommandant Thorrisch?
„Ihr habt eine lange und gefährliche Reise hinter Euch, doch wir haben keine Zeit zum Rasten.“ Fuhr der Akaviri-Kommandant fort. „Die Truppen Remans sind vor unseren Toren und unser Nachschub schwindet.“ Irgendwie wirkte der Akaviri durchsichtig. Wenn das ein Chamälionzauber war, so war er nicht besonders gut. Auch hatte der Kommandant nicht mitbekommen, das Reman keine Streitkräfte mehr hatte, eigentlich war Reman schon seit unbekannter Zeit Tod.
„Wir haben auf Eure Ankunft gewartet. Sagt, was gibt es neues aus Akavir?“
Thorr war sprachlos und wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Er war hier auf der Suche nach einem Akaviriartefakt und hatte keine Ahnung über die Ereignisse in Akavir. Wo lag das Land eigentlich? Thorr wollte nicht unhöflich erscheinen, nach dem der Akavir sich als so zivilisiert und friedlich gezeigt hatte. Er zog die Steintafel aus seinem Inventar und übergab sie dem Akaviri-Kommandanten. Noch bevor er etwas sagen konnte antwortet der Akaviri.
„Gut gemacht. Soldat. Eure Aufgabe ist erfüllt. Ihr habt meinen Dank. Jetzt können wir ruhen. Lang leben die Akavir!“ Dann wand er sich ab, öffnete einen Geheimgang und verschwand spurlos.
Der Gang führte zu einer Schatzkammer. Im Zentrum der Kammer war ein Podest, auf dem ein außergewöhnliches Medallion lag. Das musste das gesuchte Amulett sein. Als Thorr es nahm, erkannte er, dass es magisch war. Allerdings hatte das Amulett keinerlei wahnsinnge Wirkung auf Thorr. Der Stein war sehr Kunstvoll in die Fassung eingearbeitet und Thorr wurde klar, als er das Schmuckstück sah, das es etwas ausergewöhnliches war, das ausergewöhnliche Frauen unbedingt besitzen wollten. Die Herkunft des Namens allerdings musste wohl von demselben übereifrigen Übersetzer kommen, der auch das Tagebuch des Boten übersetzt hatte. Offensichtlich konnte der Typ nicht mal links von rechts unterscheiden.
In den Schatzkisten waren Gold, Gold, noch mehr Gold, Schmuck, edelste Waffen und Rüstungsteile. Dann fand Thorr auch noch Seelensteine und ein Alchemiegerät. Das Alchemiegerät hatte die Form eines Calcinators, allerdings war es sehr fein gearbeitet. Welch Meisterhafte Kunst hattes dieses Gerät über die Jahrhunderte erhalten lassen? Eins war Thorr klar. Dieses Gerät konnte man in keinem Handel kaufen und nur ein Alchemist würde seinen wahren Wert erkennen. Allerdings war jedem Laien klar, dass dies ein außergewöhnliches Gerät war. Thorr entschied sich hier noch ein wenig zu Rasten. Der Kommandantenraum war gut erhalten und recht Schick eingereichtet. Seine Rüstung hatte trotz der vielen Treffer kaum Schaden erlitten. Nach einer anständigen Mahlzeit und einem guten schluck Wein, legte sich Thorr erstmal in diesen ruhigen Gemäuern schlafen. Es war sehr friedlich in der Ruine und Thorr hatte das Gefühl etwas sehr altem Rastlosem den Frieden gebracht zu haben.
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Cyrodiil, Umland - Reise nach Skingard
Sie liefen weiter an diesem herrlichen Tag und passierten alte mit Pilzen überwucherte Baustämme, Wiesen mit Blumen und historische Gebäudereste der Legendären Aylaiden.
Der Weg ging nun Taleinwärts und teilweise sehr steil Bergab. Man konnte den Weg gut und weit einsehen. Vor ihnen tauchte ein Wesen auf, das fast 3 Meter groß sein musste. Es stand mit dem Rücken zu ihnen und hatte sie noch nicht bemerkt. „Hinter den Baumstamm in Deckung“ sprach Kyokaan mit gedämpfter Stimme. Melian gehorchte. Das Wesen hatte zwei Hufbeine, fellbedeckte Haut und zwei Hörner auf dem Kopf. Sein Schwanz wedelte lustig hin und her und es schien in der anderen Richtung etwas zu beobachten. Kyokaan wechselte die Waffe und spannte mit einem vergifteten Pfeil seinen Bogen. „In gebückter Haltung ist das Schießen mit dem Bogen schwieriger. Dafür wird man nicht erkannt und hat Zeit auf Lebenswichtige Ziele zu schießen.“ Sprach Kyokaan zu Melian. Dann erinnerte er sich an das Buch, was er über das Bogenschießen auf Tiere gelernt hatte. „Du zielst auf den Kopf, ich auf das Herz.“ Sprach er zu Melian. „Wenn Du bereit bist, sag Feuer.“
„Feuer“ zwei Pfeile sausten durch die Gegend und trafen ihr Ziel, das Tier heulte vor Schmerz auf.
Dann Blicke es in die Richtung aus der die Pfeile kamen und Kyokaan ging in normale Schußposition und ballerte soviel Pfeil, wie möglich auf das Ziel. Melian folgt seinem Beispiel. Bevor der Minotaure die beiden erreichen konnte, sackte dieser zu Boden und erlag den Gift- und Pfeilverletzungen. Kyokaan zog die Pfeile heraus und entfernte mit seinem Dolch die Hörner. Dann gab er Pfeile und Hörner Melian. „Hier, die Hörner sind ein kleines Vermögen wert. Das ist Deine erste Trophäe auf dieser Reise.“
Der Weg führte nun wieder Berg auf und auf der Anhöhe trafen sie auf ein Gasthaus. Das Gasthaus hieß zum schlechten Omen.
„Zum schlechten Omen“ sprach Kyokaan zu Melian „ein bescheuerter Name für ein Gasthaus“ Von der Anhöhe aus hatte Kyokaan ein weiteres Gasthaus im Tal entdeckt. Leider entging ihm auch nicht das Obliviontor auf der Straße zur Kaiserstadt. „Laß uns hier einkehren und etwas essen. Ich zahle.“
Das Gasthaus war düster und in schlechtem Zustand. Der Wirt leuchtet Dunkel im Schein einer Lampe. Ein Kamin beheizte das Gasthaus, ohne es dabei zu erhellen. Fenster gab es keine, sie waren alle mit Brettern zugenagelt.
„Ja ich habe noch freie Zimmer. Was wollt ihr?“ begrüßte sie der Wirt. Der Wirt hatte jede Menge Wein und Lebensmittel und Kyokaan kaufte fleißig Lebensmittel. Allerdings kaufte der Wirt auch Kyokaans geklaute Weinflaschen und Tränkeflächen ab. Er schien sich über die Herkunft der Sachen wenig Gedanken zu machen. Im Handeln stellte der Wirt sich nicht sonderlich geschickt an, so dass Kyokaan einen sehr guten Preis dafür aushandelte.
„Warum heißt das Gasthaus zum schlechten Omen?“ fragte er den Wirt.
„Ein schrecklicher Name für ein Gasthaus, ich weiß. Aber ich kann mich nicht dazu durchringen, ihn zu ändern. Abgesehen davon gefällt mir das Schild. Woher kommt ihr her?“ fragte der Wirt.
„Aus Bravil.“ Antworte Kyokaan. „Dann wisst ihr sicherlich etwas über den Einbruch im Schloß Bravil, hier ist die neueste Ausgabe des Rappenkuriers.“ „Nein, nicht wirklich, aber danke“ sagte Kyokaan zum Wirt und ging zum einzigen Tisch im Gastraum.
Der Tisch war groß und rund und Stühle standen an ihm. Auf ihm stand eine Kerze, die in der Dunkelheit überhaupt verriet, dass hier ein Tisch stand. Kyokaan breitet die Lebensmittel und Pflanzen auf dem Tisch aus und sprach zu Melian „wenn Du was essen willst, dann schlag zu, bevor es weg ist.“ Sie schaute ihn ungläubig an, nahm vom Wein und aß. Kyokaan begann, nachdem er gegessen hatte, die Lebensmittel und Pflanzen im Mörser zu zerkleinern, im Calzynator nachträglich zu erhitzen und zu filtern und dann in kleine Alchemiefläschchen mit Wasser abzufüllen. Als er fertig war, hatte er über 60 Tränke, die er für je 36 Septime an den Wirt verkaufte.
Die beiden verließen die Herberge und gingen über die Wiese Taleinwärts, um den Obliviontor nicht zu Nahe zu kommen. Das Gasthaus machte einen gepflegten Eindruck. In ihm waren zwei Khajiit, ein Kaiserlicher und ein Legionär. Es herrschte eindeutig mehr Stimmung hier und das Gasthaus wirkte freundlich und einladend. Die beiden Khajiit unterhielten sich über Kartoffeln und Kochrezepte. Die Wirtin Abhuki war keine gewöhnliche Wirtin. Sie besaß ein besonders Talent in der Kunst der Veränderung und war in der Lage einfache Zauberer darin zu unterrichten.
„Wir hätten gern zwei Zimmer mit Frühstück.“ sprach Kyokaan zur Wirtin.
„Geht die Treppe hinauf und nehmt die ersten beiden Türen auf der rechten Seite. Das sind Eure Kammern für die Nacht. Macht 20 Septime.“
Kyokaan gab der Wirtin 40 Septime. Diese lächelte ihn an und gab ihm 20 Septime zurück.
„Ein Zimmer kostet bei uns 10 Septime, 2 Zimmer kosten dann 20 Septime. Ihr kommt wohl aus Bravil?“ „Ja“
Kyokaan und Melian bezogen ihre Zimmer. Zuvor verabschiedet sich Kyokaan mit den Worten.
„Ich möchte morgen sehr früh aufbrechen. Die Reiseroute besprechen wir beim Frühstück, schlaft gut!“ Das Zimmer war im Vergleich zu Bravils Absteigen der Luxus pur. Es gab in dem Zimmer ein Doppelbett mit Bettwäsche, die sogar obendrein noch frisch gewaschen war. Kerzenständer beluchtet das Zimmer. Auf dem Boden lag ein Teppich mit schönen Mustern. Die Wände waren geschmückt mit Bildern. Für die Gäste waren eine Kiste und eine Kommode für das Ablegen der Kleidung vorgesehen. Kyokaan nutzte die Kommode um seine Rüstung auszubessern. Die Kampfhandlungen des Tages hatten deutliche Spuren des verschleißes hinterlassen, die er aber mittels Reparaturset gut ausbessern konnte. Dann legte er sich schlafen. Die Aufputschmittel hatten aufgehört zu wirken und er versank in einen Komaähnlichen Schlaf.
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Kaiserstadt;Das Herzland;Zuflucht von Cheydinhal
Nachdem sie einige Stunden in der Bibliothek verbracht hatte, beschloss sie ihren Durst in der Stadt zu stillen. Bei der Stadt angekommen schlich sie zum Elfengarten-Bezirk und legte sich auf die Lauer. Bald darauf bemerkte sie einen Bettler der sich gerade zur Ruhe legte.
Sie schaute sich etwas in der Nähe um ob niemand da war. Weil niemand zu sehen oder zu hören war schlich sie zu dem Bettler und trank von ihm.
Unauffällig gelangte sie aus der Kaiserstadt wieder heraus und betrat das umliegende Herzland. Die Natur empfand sie als angenehmer als die Städte und hielt sich aus diesem Grund sehr oft dort auf. Als es heller wurde suchte sie eine in der Nähe von Cheydinhal gelegene Höhle auf wo sie sich vor den Strahlen der Sonne verstecken konnte.
Aufgrund der Tatsache das die Höhle ansonsten uninteressant war zog sie sich tiefer in die Höhle zurück. Sie trainierte tagsüber ihre Technik mit ihrem Dai-Katana Phönixschweif und verfeinerte ihre Beherrschung der arkanen Kräfte während sie auf den Einbruch der Nacht wartete...
Als sich schließlich die Finsternis der Nacht über das Land senkte verließ sie die Höhle und betrat im Schutz der Nacht Cheydinhal. Da sie einige Kontakte zur Dunklen Bruderschaft pflegte, besuchte sie die Zuflucht und begrüsste Vicente, der sie, im Austausch gegen kleinere Gefallen, hin und wieder mit nützlichen Informationen versorgte.
Aufgrund ihrer Verbindung zu Vicente wurde sie vor ungefähr 50 Jahren ein inoffizielles Mitglied der Bruderschaft.
Sie setzten sich in Vicente's Quartier an den Tisch und sprachen über die neuesten Geschehnisse innerhalb der Zuflucht...
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Cyrodiil, Bruma - Umland
Der Rückweg durch einen anderen Gang der jahrhunderte alten Akavirifestung war wesentlich kürzer. Von dem Kommandoraum aus konnte man ziehmlich kurzeitig alle Teile der Burg erreichen, was strategisch gesehen äußerst klever war. Draußen empfing Thorr wieder die eisige Kälte des Tales. Die Sonne erhellte das Tal, demzufolge musste Tag sein. Seinem Zeitgefühl nach noch Vormittag. Thorr bewegte sich schnell Laufend durch den Schnee. Es hatte frisch geschneit und anhand der Ogerleichen fand Thorr den Rückweg. Die Steinstaturen zeigten Thorr ebenfalls den Weg und so fand er ziehmlich schnell wieder zum Schlangenpfad. In der Höhle war es Dunkel und Thorr entzündet seine letzte Fackel. Schatten tanzten im Schein der Fackel an den Höhlenwänden. Diesmal waren es nur Schatten. Seit seiner Reinigung der Höhle hatten sich keine neuen Tiere hier eingenistet und Thorr konnte sie ohne Probleme durchqueren.
Im Norden Brumas fiel Schnee. Obwohl der Schneefall dicht und das Wetter trüb war, war es hier spürbar wärmer als in der Höhle oder im Fahlen Pass. Thorr fing ohne ersichtlichen Grund an zu schwitzen. Langsam schritt er auf Bruma zu und langsam gewöhnte sich sein Körper an die Sommerlichen Temperaturen des kühlen Nordens.
Die Tore Brumas erhoben sich am Horizont. Der Himmel war in Wolken gehüllt und dicke Schneeflocken fielen vom Himmel. Langsam wurden die Umrisse der großen Katedrahle für die Neun sichtbar. In Bruma ging Thorr erstmal nach Hause. Dort verstaute er die Wertvollen Sachen, zog noble Kleidung an und machte sich auf den Weg zur Gräfin. Es war 5 Uhr Nachmittags und führ seinen Besuchsgrund würde sie ihn ohne Voranmeldung empfangen.
Im Schloß herrschte reges Treiben. Die Gräfin hatte eine Audienz wegen der bevorstehenden Oblivionkriese. Ihr Sekretär erkannte sofort den Grund für Thorrs Besuch und aufgrund wichtiger Neuigkeiten, die Ihr Spezialagent brachte, wurde diese Sitzung kurzfristig beendet.
Die Gräfin hatte sich noch mal frisch und hübsch gemacht und zappelte ein wenig ungeduldig auf ihrem Thron rum.
„Habt Ihr den Stein des Wahnsinns gefunden?“ fragte die Gräfin aufgeregt. „Ja“ antworte Thorr ohne blumige Worte zu verlieren. Er hatte die Gräfin noch nie so mitleidenschaftlich erlebt.
„Ich hätte es nie für möglich geahlten.“ Platzte ihr heraus, als Thorr ihr das begehrte Amulett gab. Schnell und geistesgegenwätig fügte sie hinzu „Ich meine … ähhm“ War sie sprachlos? „ich hatte gehofft …“ Ihr fehlten zum ersten Mal die Worte. Mit leuchtenden Augen betrachtet sie das uralte Schmuckstück und sagte schließlich mit mehr Fassung „aber ihn jetzt in meinen Händen zu halten. Er ist schöner, als ich geglaubt habe. Glückwunsch!“
Jetzt hatte sie ihre Fürstliche Ruhe wieder inne und mit leicht Kühlerer Stimme fuhr sie fort. „Ich wusste Ihr wäret der Richtige für diesen Auftrag und ich denke, ich schulde Euch eine Belohnung. Hier ist ein Siegelring der Grafschaft Bruma. Damit seid Ihr amtlich ein Ritter Brumas und Abgesandter der Grafschaft Bruma. Ihr genießt jetzt politisches Ansehen in Cyrodiils. Damit der Ring nicht nur Symbolischen Charakter hat, habe ich meinen Hofmagier veranlasst ihn magisch zu verzaubern. Er beschützt Euch vor magischen Angriffen. Jetzt sagt mir, was habt ihr über die Akaviri herausgefunden?“
„Nun denn“ eröffnet Thorr das Gespräch, um so gelangweilt wie nur möglich zu klingen. Sollet er ihr von den Akaviri berichten? Von ihrem plötzlichen Verschwinden? Von den Massen an Ogern?
„Wilde Tiere hatten sich in einer Schlucht nieder gelassen und ich musste das vergessene Tal erstmal von Ihnen säubern. Nach der Beschreibung Eures Übersetzers suchte ich sehr lange nach dem Stein des Wahnsinns, fand aber nichts. Dann wollte ich schon die Suche aufgeben, da ich nichts gefunden hatte und bittere Kälte meine Fußzehen abfrieren ließ, als ich plötzlich über einen seltsamen Stein stolperte. Dieser Stein war künstlich bearbeitet und so begann ich dort im eisigen Boden zu graben. Nachdem ich ein riesen Loch ausgehoben hatte fand ich die Überreste des Kommandanten der Akaviri. Der Stein des Wahnsinns lag ganz in seiner Nähe. Die Akavirifestung wurde von einem Erdrutsch vernichtet und die wenigen Überlebenden hatten die toten Kommandanten begraben. Die Überlebenden mussten erfrohren oder Wölfen gerissen worden sein. Von ihnen gab es keine Spuren mehr. Mit dem Stein des Wahnsinns in den Händen bin ich zu Euch zurückgekehrt.“ Sagte Thorr, fast mehr zu sich selbst, als zur Gräfin.
„Bei den Informationen könnte es Jahre dauern, bis die Gelehrten die Geschichtsbücher überholt haben“ spach die Gräfin erstaunt „Der Stein des Wahnsinns gehört endlich mir. Er ist das Schmuckstück meiner Sammlung. Nochmals Danke.“ Thorr begab sich erstmal nach Hause und in sein Bett, um zu Ruhen.
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Nach kurzem Blickkontakt zwischen der Bretonin und der Wirtin hatte sich Naasira auch dazu durchgerungen etwas zu essen. Tirian hatte keine Antwort bekommen und so beließ er es dabei zu essen und an einigen kurzen Gesprächen, welche nicht mehr als das tägliche Einerlei behandelten teil zu haben. Der Eintopf und die Fleischbeilage waren schnell aufgegessen und als Tarrior ein weiteres Weinglas für die Bretonin holen wollte, fing sie an zu gähnen. Auch jetzt fiel es ihm erst auf, das sie irgendwie müde wirkte. Zuvor hatte sich noch recht gefasst gewirkt und aufmerksam. Warscheinlich zeigte nun die schwere warme Mahlzeit in ihrem Magen Wirkung. "Das Abenteuer hat sie vielleicht doch mehr Kräfte gekostet, als sie gedacht hatte": ging er in Gedanken die Gründe für die plötzliche Müdigkeit durch. Doch schon hatte sich Naasira verabschiedet und war in Richtung der Schlafräume der Herberge verschwunden. Wieder lehnte sich Tarrior auf seinem Stuhl zurück, noch immer hatte er das Gefühl von Augen die sich in seinen Rücken zu bohren schienen, aber mittlerweile war er daran gewöhnt, hatten seine zwei grauen Schatten ihn vermutlich kaum eine Sekunde aus den Augen gelassen. Wieder wurde ihm schmerzlich bewusst, das der verfluchte Telvanni-Magier, der ihn auf diese Schnitzeljagd geschickt hatte, vermutlich die ganze Zeit über jeden seiner Schritte Bescheid gewusst hatte.
Er fuhr sich mit der Hand über seinen Kopf wo das Haar langsam wieder länger wurde, aber immer noch militärisch kurz kaum ein paar Centimeter vom Kopf abstand. Er seufzte. "Ich sollte meine Gedanken nicht an soetwas unwichtiges verschwenden. Die Nekromanten sollten meine volle Aufmerksamkeit erfordern": überlegte er, bevor ihm schmerzlich bewusst wurde, das er immernoch niemanden gefunden hatte, der ihm helfen konnte. Nach einem weiteren kleinen Gefühlskampf drehte er sich zu Tirian um. "Ich muss mit dir reden, ich denke ich werde deine Hil ...": wollte er seinem jungen Begleiter um seine Hilfe bitten, als sie jedoch just unterbrochen wurden. Der Mann, welcher ihn schon die ganze Zeit beobachtet hatte, war an den Tisch gekommen und hatte sich auf einen der freien Stühle gesetzt. "Guten Abend die Herren": begrüßte er sie. "Na toll noch eines von Behrams Schoßhündchen, das mich darauf hinweisen will das ich lieber nicht versagen sollte": dachte er entnervt war aber umso überraschter als das Gespräch in eine volkommen andere Richtung führte. Denn ohne auch nur eine Erwiederung seiner begrüßenden Worte abzuwarten, setzte der Mann, ein Kaiserlicher, seine Ausführungen bereits fort. Er habe ihr Gespräch vorhin mitgehört und habe ebenfalls seine Gründe nach Hrotanda zu gehen. Auch bemerkte er das die Ruine verseucht von Nekromanten und Untoten und somit gefährlich sei. "Als hätte ich das nicht schon gewusst": murmelte der Dunmer leiser vor sich hin. Doch dann sagte der Mann etwas das sein Interesse wieder weckte. Er bot seine Hilfe an. Sie würden gemeinsam die Nekromanten in der Höhle beseitigen, solange einer von ihnen am Leben blieb irgendein Nekromant dessen Namen sich zu merken er garnicht versuchte.
Während Tarrior endlich seine Chance witterte setzte Tirian einen verwirrten und erzürnten Ausdruck auf. Der Blick des Jüngeren wanderte wild umherschwirrend zwischen den beiden hin und her und richtete sich schlussendlich vollends auf seinen Begleiter, dem er nun tief in die Augen sah. Er holte kurz Luft und setzte in gehobenen Ton eine ihm schon lange auf der Zunge liegende Antwort an. "Ich möchte endlich wissen was hier gespielt wird. Und diesmal keine Ausflüchte und wage es erst garnicht mich zu ignorieren. Nur ein paar kleine Priesen aus meinem Pulversäckchen und du kommst für gute zwei Wochen nicht von deinem Nachttopf herunter": fuhr er ihn halb außer sich, doch noch halb beherrscht an. Er schaute den Jungen überrascht an. so hatte er noch nie mit ihm gesprochen. Eigentlich hatte er ihn so selten erlebt. Dann setzte er eine schwer zu durchschauende gekünstelte Miene auf. Der Ausdruck darin war gespielt dennoch drückte er falsche Zerknirschtheit und Entschuldigung aus. "Ich hatte schließlich meine Gründe ihm nichts zu erzählen": rechtfertigte er sich Gedanken und begann seinem Freund zu erklären was es mit den Nekromanten auf sich hatte, obwohl er dabei die Wahrheit mehr als einmal verdrehte um einige empfindliche Fragen zu umgehen. Schlussendlich offenbarte er ihm den Inhalt seines Auftrages, sagte aber das er es aus eigenem Antrieb tun würde und die Unterlagen über die Alte Magie sicherstellen wolle, damit diese nicht in die Hände der dunklen Magier fallen. Auf die Frage wie er von Hrotanda erfahren hatte, gab er als Antwort, das er es von einem sterbenden Legionär erfahren hatte, der von einigen der dunklen Beschwörer schwer verletzt worden war. "Natürlich brauche ich Hilfe. Allein kann ich das nie und nimmer schaffen. Ich wollte dich zwar nicht mit hinein ziehen aber doch frage ich dich. Willst du mir helfen?": schloss er seine Ausführungen ab.
Tirian setzte erst einen ungläubigen, dann einen besorgten Gesichtsausdruck auf und versank scheinbar in Gedanken. Als Tarrior merkte, das er keine Antwort zu erwarten hatte, wandte er sich wieder an den Kaiserlichen, welcher das Gespräch mit ungerührter Miene verfolgt hatte. An mancher Stelle kam es ihm so vor Interesse in den Zügen des Mannes erkennen zu können, aber er konnte es sich auch eingebildet haben. "Ich nehme euer Angebot gerne an. Da wir scheinbar das gleiche Ziel haben. Wir sollten am besten gleich noch unser Vorgehen besprechen wenn wir das durchziehen wollen, denn ein Angriff in den frühen Morgenstunden erschiene mir am sinnvollsten und es sollte vorher alles geklärt sein. Ach wie ist eigentlicher euer werter Name? Ich bin nicht gerne mit Leuten unterwegs, dessen Namen ich nicht kenne": sagte er und wartete auf eine Antwort des Kaiserlichen. In Tirian tobte wie zuvor in Tarrior ein gewaltiger Kampf und es war noch nicht abzusehen welche Seite gewinnen würde. Mit abwesendem Blick verfolgte er die Geschehnisse.
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Cyrodiil, vor Chorrol
In der Ferne begannen sich langsam die Mauern der Stadt abzuzeichnen. Gross und wuchtig, ohne grosse Zierde, doch durch ihre schlichte Grobheit bestechend erhoben sie sich, die Mauern. Die Mauern von Chorrol. Chorrol? Wieso eigentlich Chorrol? Karrod wollte doch in die Kaiserstadt! Die Orientierung hatte er jetzt wohl endgültig verloren, dachte der Bretone zerknirscht.
Zwei Tage waren inzwischen bereits vergangen, seit er, mitten im Wald auf einer Lichtung, völlig verwirrt und ohne die leiseste Ahnung, wo zum Teufel er sich befand, aufgewacht war. Alles, an das er sich erinnern konnte, war, dass es verdammt dunkel war und dass plötzlich dieser unverschämte Knilch von einem Dunmer aus dem Nichts aufgetaucht ist – die Götter wissen, wohin sich der Kerl verdrückt haben mochte! Erst hatte er befürchtet, der Dunmer könnte ihn niedergeschlagen und anschliessend ausgeraubt haben, aber einerseits vermisste er nichts und andererseits hatte sich sein Hinterkopf keineswegs so angefühlt, als ob ihm ein fieser kleiner Dunmer eins übergezogen hätte. Vielleicht hatte er es ja versucht, aber nicht mehr die nötige Kraft aufgebracht, ihm eine ordentliche Beule zu verpassen - der Jüngste war er selbst für Elfenverhältnisse nicht mehr gewesen, dachte Karrod in einem kleinen Anflug von Häme.
Egal! Das war jetzt zwei Tage her und er war mittlerweile nicht mehr im Wald, sondern kurz vor Chorrol. Was jetzt? Die Bäder, nach denen er sich schon lange sehnte, waren in der Kaiserstadt! Genau wie sein übriger Krempel, der immer noch in der Gaststätte auf ihn wartete…
Ach was soll’s, sagte sich Karrod. Er gebärdete sich ja schon wie ein kleines verweichlichtes Aristokratchen – er würde in Chorrol schon einen Zuber mit heissem Wasser finden und das Wichtigste hatte er ja sowieso dabei.
Mittlerweile war der Bretone am Stadttor angelangt. Die Wachen liessen ihn passieren und Karrod fand sich auf dem grossen Platz von Chorrol wieder. Eigentlich war es hier ganz gemütlich! Schöne Häuschen, viel grün… liess sich aushalten. Allerdings sah die Landschaft mit gestilltem Durst bestimmt noch viel besser aus und so machte sich Karrod auf in Richtung Taverne…
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Cyrodiil, Kaiserstadt, Marktviertel
Nachdenklich schritt Grimoa durch das Tor, welches Elfengarten und Marktbezirk voneinander trennte. Vor ihr eilten Menschen über die Strasse, alle mit ihren täglichen Aufgaben beschäftigt. Niemand schenkte der Rothwardonin mit dem lilanen Zopf besondere Beachtung. Dies war eine überaus beruhigende Feststellung für Grimoa. Ihre Szene mit der Wache, die vor drei Monaten hier stattgefunden hatte, schien komplett in Vergessenheit geraten zu sein. Unbewusst überprüfte sie ihre Kleidung, um unter den teilweise doch recht gut gekleideten Kunden des Marktviertels nicht weiter aufzufallen. Sie trug eine einfache Hose aus dunkelgrau gefärbtem und sehr fein gewebtem Leinenstoff und eine fliederfarbene Tunika, die um ihre Taille von einem schmalen Gürtel zusammengehalten wurde. An diesem befand sich ein kleines Messer sowie ein gut gefüllter Geldbeutel.
Sie schlenderte langsam am Rande der Strasse entlang, unsicher, wo sie zuerst nach einem Bogen suchen sollte. Schließlich nahm ihre Faulheit ihr diese Entscheidung ab, und sie betrat den ersten Waffenladen, der ihren Weg kreuzte. Das Geschäft hieß "Hauen und Stechen" und wurde von dem Ork Urbul gro-Orkulg geführt. Gruz gro-Basch hatte ihr ein paarmal von ihm erzählt, sie konnte sich nur nicht mehr erinnern, ob sein Urteil positiv oder negativ ausgefallen war.
Urbul gro-Orkulg war grade damit beschäftigt, seine Auslagen zu betrachten, als sie das Geschäft betrat.
"Oh, Kundschaft...", murrte er leise, und drehte sich Grimoa zu. "Womit kann ich helfen?"
"Nun...", fing Grimoa an und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. "Ich suche eigentlich einen Bogen", sagte sie wenig hoffnungsvoll, denn die Regal enthielten hauptsächlich Streithämmer und schwere Rüstungsteile.
"Bogen?", gab der Ork zurück. "Hm, ich habe excellente Streitkolben hier", verkündete er mit einem tiefen Bass und machte eine ausladenede Handbewegung, die die Hälfte des Ladens umfasste.
"Oh ja, gewiss, excellent... Und mit Sicherheit auch sehr schwer", antwortete sie nach einem kurzen Zögern.
"Schwer, ja. Hm...", murmelte der Händler und maß sie einmal mit seinem Blick von Kopf bis Fuß. "Vielleicht ist etwas leichteres doch besser", sagte er dann etwas lauter.
"Ich habe auch Dolche und ein paar kleine Schwerter", er fing an in einer Kiste hinter seiner Ladentheke zu wühlen.
"Macht Euch keine Mühe", warf Grimoa schnell ein, "ich komme vielleicht ein andermal wieder", sie versuchte überzeugend zu lächeln und fügte in Gedanken hinzu: "wenn ich sonst nichts finde."
Das nächste Geschäft, welches sie betrat, war die "Beste Verteidigung", geführt von Vernado. Dieser war grade in ein Gespräch mit einem Kaiserlichen, scheinbar ein anderer Kunde, verwickelt und schaute kaum auf, als Grinoa den Laden betrat. So hatte sie sehr zu ihrem Gefallen, genug Zeit sich in Ruhe umzusehen. Die Regale und Tische enthielten hauptsächlich verschiedene Klingenwaffen, Schwerter aller Formen und Längen sowie Messer und Dolche. Aber auch Rüstungen verschiedenster Macharten waren verteten. Bei manch einem Stück spürte sie das verlangen, es in die Hand zu nehmen und auszuprobieren, doch sie hielt sich zurück. Die Händler in der Kaiserstadt sahen es nicht gerne, wenn man ungefragt ihre Waren berührte. In Hammerfell gehörte es zum guten Ton, dass man eine Waffe vor dem Kauf einmal in die Hand nehmen durfte, auch ohne extra zu fragen. Aber vielleicht lag diese Übervorsicht der Kaufleute daran, dass sich die Menschen in der Kaiserstadt generell weniger auf Waffen verstanden als die Bewohner Hammerfells.
Sie war so in das Betrachten der Waffen verloren, dass sie nicht bemerkte, wie der andere Kunde das Geschäft verlies und Vernado an sie herantrat.
"Sie sind schon sehr schön, nicht wahr?", sprach er sie unvermittelt an. Grimoa erschrak, bemühte sich aber, dies nicht zu zeigen. Falls Vernado doch etwas von ihrem Schrecken bemerkte hatte, ging er jedenfalls nicht weiter darauf ein.
"Welches darf ich Euch genauer zeigen?", fragte er sie und strich mit den Blicken nun seinerseits über die glänzenden Klingen.
"Ich bin eigentlich auf der Suche nach einem Bogen", antwortete Grimoa schnell, bevor sie sich noch hinreißen lassen würde, hier ein Schwert zu kaufen.
"Oh, ein Bogen. Natürlich, die sind dort drüben", er zeigte auf die hintere Ecke des Raumes. Dort befandet sich ein Regal, in dem einige einfache Stahl- und Feinstahlbögen lagen. Auch die passenden Pfeile waren vorhanden.
"Nehmt sie gerne in die Hand und spannt sie einmal", beantwortete Vernado Grimoas unausgesprochene Frage. Vorsichtig spannte Grimoa einen Bogen nach dem anderen, fühlte den Zug der Sehne und das Holz an ihren Fingern. Das einfache Material der Bögen ließ jedoch keine sehr hohe Zugkraft zu, und auch die Haltbarkeit war vermutlich begrenzt.
"Hmmm...", machte Grimoa nachdenklich, als sie den letzten Bogen wieder weglegte.
"Habt Ihr auch etwas mit, nunja, mehr Durchschlagskraft?", fragte sie dann.
"Ah, Ihr sucht etwas exquisiteres als der Durchschnitt", antwortete Vernado lächelnd, "dass hätte ich natürlich auch gleich erkennen können."
Er verschwandt kurz in einem Hinterzimmer und kam dann mit einem elfischen Langbogen wieder zurück. "Dieses edle Stückk habe ich erst vor zwei Tagen erworben. Seht Ihn Euch an, er ist wirklich einmalig. Die Schnitzereien macht wirklich so schnell keiner nach und er ist an Durchschlagskraft und Leichtigkeit unübertroffen."
Grimoa nahm den Bogen entgegen und probierte auch diesen aus. Er lag wirklich gut in der Hand, hatte auch eine angemessene Zugstärke und die Verzierungen waren wirklich hübsch, was für sie aber eigentlich ehr nebensächlich war. Der Bogen würde damit allerdings sehr gut zu ihrem elfischen Dolch passen, den sie sich vor einigen Jahren mühsam zusammengespart hatte.
Nun kam also der Teil eines Geschäfts, in dem Grimoa leidlich schlecht war. Die Preisverhandlung.
"Nun, wie ich sehe habt Ihr Interesse an diesem schönen Stück", machte Vernado seinen Eröffnungszug. Grimoa schwieg nur eine Weile und wog den Bogen nocheinmal in ihrer Hand. "Hmmmm..."
"Ich gebe ihn Euch für 400 Septime", schlug Vernado vor.
400... Grimoa musste sich zurückhalten, um nicht zu schockiert auszusehen. Das überstieg ihr Budget nun doch ein wenig.
"300 kann ich Euch geben...", sagte sie vorsichtig und sah sofort am Gesichtsausdruck des Händlers, dass sie kaum noch Chancen auf diesen Bogen hatte.
"300 für so eine excellente Waffe? Das kann ich nicht machen", Vernado schüttelte mit dem Kopf. "Aber es wird schon spät, heute bekomme ich sowieso keine anderen Kunden mehr. Ich gebe euch für 380 Septime noch ein Dutzend der einfachen Pfeile dazu, wie klingt das?"
Ja, das war ein gutes Angebot, gewiss, aber immernoch über ihrer Grenze.
"Tut mir leid", murmelte Grimoa, "aber das kann ich mir im Moment nicht leisten."
"Schade", meinte Vernado und nahm den Bogen zurück, "vielleicht nächstes mal."
Als Grimoa wieder die Straße betrat war die Dämmerung schon heriengebrochen und ein leichter Nieselregen hatte die meisten Menschen von der Straße vertrieben. Wenn sie noch "Eine Faire Chance" den letzten Waffenladen im Marktviertel aufsuchen wollte, musste sie sich beeilen.
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Cyrodiil, Kaiserstadt, Marktviertel
Rasch lief Grimoa durch das Marktviertel um im Waffengeschäft "Eine Faire Chance" Schutz vor dem einsetztenden Regen zu suchen.
Als sie durch die Tür trat, war die Inhaberin Rohssan bereits dabei aufzuräumen. Grimoa zögerte kurz, "Guten Abend", grüßte sie dann freundlich, "ist noch Zeit für einen kleinen Handel oder soll ich besser morgen wiederkommen?"
"Oh nein, kommt herein, womit kann ich Euch helfen?", erwiederte Rhossan.
"Ich suche einen Bogen. Etwas stabiles nach Möglichkeit, mit guter Durchschlagskraft. Aber zu teuer sollte er auch nicht sein", formulierte Grimoa ihren Wunsch. Vielleicht würde es diesmal klappen.
"Hm... Ich glaube, da habe ich genau das richtige. Wartet einen kleinen Moment, ja?" Und mit diesen Worten war sie auch schon in einem Hinterzimmer ihres Ladens verschwunden.
Als Rhossan wieder auftauchte, hatte sie einen dwemerischen Langbogen in der Hand.
"Ich glaube, dass erfüllt genau Eure Anprüche. Er ist äußerst stabil und hat sehr viel Kraft. Leider ist er damit auch deutlisch schwerer als andere Bögen."
Das ungwöhnliche Desgin gefiel Grimoa sofort und auch beim Ausprobieren zeigte sich der Bogen im besten Licht.
"Wieviel wollt Ihr dafür haben?", fragte sie gleich, bevor sie es sich anders überlegen würde.
"Oh, das ging aber schnell! Ich habe den Bogen schon eine halbe Ewigkeit liegen, dachte nicht, das sich überhaupt nochmal jemand für das schwere Ding interessieren würde. Also gut, der Preis... Sagen wir 200?"
Grimoa wog den Bogen nocheinmal in der Hand. Das war ein guter Preis, aber sie würde auch noch Pfeile benötigen.
"In Ordnung, doch ich brauche auch ein paar Pfeile. Sagen wir, ich gebe Euch 220 und dafür bekomme ich den Bogen und einige gute Pfeile?"
"Pfeile! Aber natürlich. Ich kann Euch keine der gleichen Machart geben, aber wie wäre es mit einem Köcher Silberpfeile? Es sind fast zwei Dutzend. Das sollte eine Weile reichen. Und wenn Ihr mehr benötigt, kommt einfach wieder!" Mit einem Augenzwinkern hielt sie Grimoa einen sehr hübsch gefertigten Köcher mit 20 Silberpfeilen hin.
Das war doch mal ein erfolgreicher Einkauf. Grimoa besiegelte das Angebot mit einem Handschlag, bezahlte die 220 Septime und verließ gutgelaunt das Geschäft.
Kaum hatte sie die Straße wieder betreten und sich Richtung Elfengarten und damit Zuhause aufgemacht, näherte sich ihr mit langen Schritten eine schlacksige Gestalt von hinten.
"Hallo Grimoa!", begrüßte ihr Mitbewohner Jeffre sie. "Warst du einkaufen?", fragte er mit einem Blick auf ihren neuen Bogen.
"Ja, richtig", antwortete sie, "aber was machst du denn eigentlich hier? Hat Georick dich schon laufen lassen? Keine Tränke mehr zu brauen heute?"
"Nein, bei dem Wetter kommen wahrscheinlich sowieso keine Kunden mehr", erwiederte Jeffre. Seine Arbeit für den Besitzer des Alchemiegeschäfts "Die Hauptzutat" hielt ihn manchmal bis spät in die Nacht fest.
"Vielleicht", überlegte Grimoa in Gedanken, "sollte ich mich auch mal wieder nach einer festen Arbeit umsehen. Das zusätzliche Geld könnte ich gebrauchen. Und dann wäre es einfacher zu erklären, was ich den ganzen Tag mache und wie ich meine Miete bezahlen kann. Die Menschen sind so verdammt neugierig geworden."
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Cyrodiil, Bruma
Ritter der Grafschaft Bruma – Abgesandter, was bedeute für Thorr? Ruhm und Ansehen? Weniger Probleme mit den Stadtwachen? Was Thorr damit anfangen wollte, wusste er noch nicht, aber als nächstes stand auf seiner Liste ein Teil seiner Beute verkaufen und einen Altmer besuchen, der schon die Gepflogenheiten der Nords angenommen hatte. Der Wintereinbruch in Bruma war unübersehbar. Meterhoch staute sich den Schnee an den Holzhäusern und bildet zusätzlich noch einen Schutz vor der Kälte. Der Morgen war außergewöhnlich Sonnig, trotzdem war die Luft eisig. Die Wachen schaufelten fleisig die Wege frei, damit das geschäftige Treiben in Bruma aufrecht geahlten werden konnte. Es waren fast nur noch Nords auf den Straßen. Thorr begab sich zum Händler und verkaufte die kunstvollen Waffen der Aklaviri zu guten Preisen. Dann kaufte er einen Geschenkkarton mit Geschenkpapier.
In seiner Hütte verpackte er den Meistercalcinator der Akaviri in dem Karton und suchte eine Flasche des Besten Weines Cyrodiils. So begab er sich zum Haus von Elendil Sunlight. Sie waren zwar keine Nachbarn, wohnten aber im gleichen Stadtviertel. Thorr klopfte an die Tür Elendils. Als diese sich öffnete schrie oder sang er?
„Alles Gute zum Geburtstag!“ mit einer Flasche Tamika, Jahrgang 399 und einem Geschenkkarton stürmte Thorr beinahe ins Haus hinein. Er genoß unauffällig den verduzten Gesichtsausdruck des Altmer. Natürlich hatte der Altmer nicht Geburtstag, zumindest glaubte Thorr nicht an solche Zufälle. Ihm hatte die Idee mit dem Geburtstag besser gefallen als ein – Herzllichen Glückwunsch zur Beförderung, Herr Dorfalchemist – was zweifelsohne eine Abfuhr auf Altmerisch zur Folge hätte.
Thorr drückte ihm den Geschenkkarton in die Hand und die Flasche Wein. Er hatte den Almer noch nie Feiern gesehen. Wußten Altmer überhaupt, was Spaß im Leben bedeutet? Dann wartet er geduldig wie ein Fünfjähiger darauf, dass der Altmer das Geschenk auspackte.
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Bruma, Cyrodiil
Elendil prallte rückwärts. War der Nord verrückt geworden? Hah, er hatte es immer gewußt, dass das ewige Eis hier oben selbst Nords auf's Gemüt schlug. Was sollte auch sonst das Geschrei von Geburtstag bedeuten. Wer hatte Geburtstag? Er, Elendil? Nicht, dass er wüsste. Und Alkohol trank er auch nicht. Magier sollten sich grundsätzlich von allem, was in irgendeiner Form des Geist beeinflusste, fern halten. Schien der Nord nicht zu wissen. Na ja, wie denn auch. Nords waren magisch unbegabte Geschöpfe und sollte sich tatsächlich in ihren Reihen mal ein anderer Nord befinden, würde dieser sicher sofort von seinem Stamm als Missgeburgt ausgestoßen.
Elendil stellte die Weinflasche auf das nächststehende Tischchen und brummte: "Ich habe weder Geburtstag noch trinke ich Alkohol. Alkohol und Magie vertragen sich nicht. Oder möchtet Ihr hautnah erleben, wie ich die Kontrolle über meine Magie verliere und als gerösteter Nord enden?"
Etwas verdutzt hielt er dann das Geschenkpäckchen in der Hand. Und was sollte er nun damit? Er hatte keinen Geburtstag und selbst wenn... wie kam Thorr dazu, ihm etwas zu schenken. Langsam entpuppte sich der Nord als ähnlich lästig wie diese Albino-Katze, die offenbar von einer Schneewehe begraben war. Weswegen sie wohl auch nicht mehr auftauchte. Was ihm, Elendil, nur recht sein konnte.
Und dieses dauernde in-sein-Haus-stürmen. War sein Haus etwas zu einer daedraverfluchten Goblinhöhle geworden, in die jedermann nach Belieben ein- und ausging? Es wurde offenbar mal wieder Zeit für ein paar magische Fallen, die jeden Anklopfer schon mal mit einem netten kleinen Blitzzauber etwas durchschüttelten. Diese und ähnlich unfreundliche Gedanken gingen dem erbosten Altmer durch den Kopf.
Dann drückte er Thorr das Päckchen wieder in die Hand. "Nun, da Ihr wisst, dass ich nicht Geburtstag habe, ist ein Geschenk also auch überflüssig."
Mit diesen Worten drehte er sich um und ging in seinen Alchemieraum zurück. Den Weg nach draußen würde der Nord wohl ebenso einfach finden wie er den nach drinnen gefunden hatte.
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Cyrodiil, Bruma
„Nicht Geburtstag?“ Thorr kratzte verlegen am Hinterkopf. „Nun ja, behalte das Geschenk, ich denke, kleine Geschenke erhalten die Freundschaft.“ Dann wand er sich von Elendil ab, stellte den Karton auf eine Ablage und suchte den Ausgang.
Thorr hatte heute wieder einen seiner Gammeltage. Als Reicher Nordritter wurde er faul, oder lags am Alter? Eine Frage, die er nur bei Olafs Streu und Bräu verdrängen konnte. In der Kneipe stürmte ihm Olaf gleich entgegen. „Hier lies! HoHoHo.“ sprach er und drückte Thorr einen Krug seines Spezialbieres in die Hand und den Rappenkourier.
Zitat:
Extrablatt!
Festung Fahler Pass entdeckt!
Geheimnisse der Ersten Ära enthüllt!
Die Festung am Fahlen Pass, das sagenhafte Hauptquartier der Akaviri-Invasoren aus Tamriels Erster Ära, wurde von Sir Thorr, dem kühnsten Ritter der Gräfin von Bruma, ausfindig gemacht. Man hatte angenommen, dass diese Festung schon lange in der Zeit verloren war, vergraben in den eisigen Ödländern der Jeral-Berge. Dank einer Expedition, die von Ihrer Gnaden Narina Carvain, der Gräfin von Bruma, finanziert wurde, ist der geheime Eingang zu dieser großartigen Ruine gefunden worden.
Zuvor haben Gelehrte keinen plausiblen Grund anführen können, warum der Akavir-Moloch, nachdem er Tamriels Verteidiger beiseite gefegt hatte, urplötzlich und vollständig bei der Überquerung der Jeral-Berge zusammenbrechen sollte. Nun weisen Fundorte vor Orf auf einen massiven Erdrutsch hin, der die Festung bedeckte, die unselig viele Akaviri-Kommandanten darin einschloß und die Akaviri-Kolonnen führerlos und isoliert in den wilden Hochgebirgspässen zurückließ.
Die Gräfin konnte aufgrund der einzigartigen Funde beim Ausgrabungsort nun ihre Antiquitätensammlung von Akaviriartefakten vervollständigen. Der Kulturelle Höhepunkt ihrer Sammlung ist dabei ein sehr kostbares magisches Halsband, in welches der sagenumwobene Stein des Wahnsinns als Schmuckstein eingearbeitet wurde. Dieses Sehenswerte Amulett alleine ist einen Besuch der Stadt Bruma wert und ist ein kultureller Höhepunkt für jeden vornehmen Bürgers Cyrodiils.
„Was erheitert Dich daran?“ fragte Thorr. „Na die Touristen! Jeder will die Ausstellung der Gräfin sehen und vergisst dabei die Reisekriese, die durch die Obliviontore ausgebrochen ist. HaHa, mein Laden boomt wieder. Und wem verdank ich das – Dir, ab heute nehm ich kein Geld mehr von Dir für die Zeche, HoHoHo“
„Nadenn – laß uns Feiern!“ sprach Thorr und reichte dem Wirt seinen leeren Bierkrug…
„Ich habe eine Dunkelelfin zu Gast – schöner als Barenziah in ihren schönsten Jahren.“ protzte Olaf. Die „wahre Geschichte Barenziahs“ gehöhrte zu den Lieblingsgeschichten der Nords. Sie war ungewöhlich leidenschaftlich und spannend geschrieben. Zwar schnitten die Nords in den Letzten Teilen der fünfbändigen Geschichte nicht so gut ab, allerdings war Barenziahs erster Liebhaber ein Nord. Barenziah gehöhrte in der Geschichte zu den Frauen, die das Leben genießen und teilen konnten, so was gefiel allen Nords. Tief im innersten war es auch Thorrs Wunschtraum mal einer solch leidenschaftlichen Dunkelelfin zu begegnen. Leider hatte er schon oft die Erfahrung gemacht, dass Illusion und Wirklichkeit zwei ganz verschiedene Dinge sind. Nun jeder wollte seine eigene Traumwelt, aber dieser Abend war von den Göttern nicht zum Philosophieren geschaffen. Die schlüpfrigen Geschichten Ongars erheiterten gerade die Gesellschaft und Thorr konnte sich nicht davor verschließen…
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Bruma, Cyrodiil
Elendil hörte die letzten Worte Thorrs. Häh? Der Nord duzte ihn einfach, sprach hier von Freundschaft, obwohl der Altmer ihn kaum kannte und überließ ihm das Geschenk trotzdem. Was war nur los mit dem Kerl? "Menschen!", dachte Elendil verstimmt. "Diese Kurzlebigen begriffen eine Abfuhr nicht mal dann, wenn sie ihnen in die Nase biß. Sensibilität war ein Fremdwort für sie und immer mit dem Kopf durch die Wand." Der Altmer hörte wie die Tür ins Schloss fiel und ging sicherheitshalber nochmal nach vorn, um zu schauen, ob Thorr nun auch wirklich gegangen war oder etwa - Akatosh bewahre - gleich wieder im Flur stand. Doch der Nord war fort, das Päckchen jedoch stand auf einer Ablage. Kopfschüttelnd nahm der Magier und Alchemist es auf und ging damit zurück in seinen Alchemieraum, wo er es abstellte und dann öffnete. Sein Blick wurde es fassungslos, als er den Inhalt sah. Ein Meistercalcinator. Aber nicht etwa ein normaler, sondern dieser trug noch fremdartige Schriftzeichen, welche Elendil dann auch wirklich fremd waren, an den Seiten. Und im Boden war kunstvoll eine Schlange eingraviert, welche sich um einen Stab wickelte. Akavirisch, ganz ohne Zweifel. Was auch erklärte, wieso der Altmer die Schrift nicht lesen konnte.
Ja, wusste dieser Thorr denn nicht, wie unglaublich wertvoll dieses Gerät war? Meistercalcinatoren war sowieso nicht gerade preiswert und häufig, doch dieser hier war ein Kunstwerk. Ein akavirisches Kunstwerk, welches dem Nord Unsummen eingebracht hätte. Oder die ewige Wertschätzung der Gräfin von Bruma.
Liebevoll strich Elendil mit der Hand über das wertvolle Stück, welches er dann ganz vorsichtig in einen Schrank stellte. Natürlich in denjenigen, der Glastüren davor hatte, damit er sich an dem schönen Teil erfreuen konnte. Der Nord musste eindeutig verrückt sein. Erst der viel zu wertvolle Ring, den er in Bruma von Thorr erhalten hatte und nun dieses Kunstwerk von Alchemegerätschaft. Entweder verrückt oder eindeutig zu reich, dass er solche Dinge verschenken konnte, dachte Elendil.
Nachdem der Magier und Alchemist noch einmal einen liebevollen Blick auf den akavirischen Calcinator geworfen hatte, wandte er sich seufzend ab und begann die Zutaten für die nächsten - von der Magiergilde vorbestellten - Tränke zu überprüfen. Der Alltag hatte ihn wieder.
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Cyrodiil, Umland - Reise nach Skingard
Ein neuer Tag und nichts hat sich geändert! ?
Im gastraum der Herberge unterhielten sich die Anwesenden schon aufgeregt.
„Ich kenne nicht die schönste Stadt Cyrodiils, aber ich weiß welche die hässlichste ist. Bravil, schäbige verfallene Hütten, aber immerhin große Hütten.“
„Habt ihr schon den neuesten Rappenkourier gelesen? Einbruch im Schloß Bravil“ Kyokaan faltet das Dokument beim Frühstücken auf. Dann sprach er zur Wirtin.
„Ach ähhm, könnten sie meine Begleiterin wecken?“ „Jawohl, werter Herr.“
Zitat:
Einbruch im Schloß Bravil
Der Hauptmann der Stadtwache wurde der Pflichtversäumnis angeklagt. Berichten über die Ereignisse zu folge hat ein Meisterdieb den legendären Familenschatz und die Finzanzkasse der Grafschaft von Bravil gestohlen.
Die Stadtwache hat keine Verhaftungen in Verbindung mit dem Einbruch vorgenommen. Es wurden allerdings in der ganzen Grafschaft Bravil und in der Kaiserstadt merkwürdige Erkundigungen eingezogen. Die Stadtwache von Bravil und der eigen dafür angereiste Hauptmann Hironimus Lex stimmen zumindest in einer Hinsicht völlig überein. Es muß die fiktive Diebesgilde und ihr sagenhafter Anführer, der Graufuchs auf irgendeine Weise beteiligt gewesen sein. Obwohl Gerüchte seit langem darauf bestehen, dass die Diebesgilde eine bedeutende Rolle bei kriminellen Aktivitäten spielt, beharren Sprecher der kaiserlichen Wache und der Legion darauf, dass die Wache von Bravil von einem gewöhnlichen Dieb an der Nase herum geführt wurden.
Kyokaan war über den Zeitungsartikel entsetzt. Wegen lumpigen 5.000 Septime machte der Graf so einen Aufstand und sein Familienschmuck würde bei einem Hehler höchsten 2000 Septime bringen. Inzwischen war Melian gekommen. Sie hatte auf der Reise recht wenig gesprochen. Für Frauen war das ungewöhnlich, zeugte aber von guter unterwürfiger Erziehung. Kyokaan fragte sich wie er die Dunkle Seite des Mädchens von Moral und Anstand befreien konnte. Das Mädchen aß Ahnungslos ihr Frühstück.
„Ich habe die Karte studiert und finde, dass man zweimal durch den Wald abkürzen kann. Wir laufen Querfeld ein nach Pells Tor, folgen dann der Ringstraße ein Stück um den Rumare See und kürzen dann durch den Wald den Weg zur Goldstraße ab. Der Goldstraße folgen wir bis Skingard. In Skingard werden wir übernachten und am Tag darauf die Stadt besichtigen. Den darauf folgenden Tag reisen wir die Goldstraße weiter nach Kvatch.“
Melian war mit der Reiseroute einverstanden. Irgendwie wünschte sich Kyokaan ein bisschen den aufsässigen Charakter wieder.
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Cyrodiil, Umland - Reise nach Skingard
Es war ein wunder schöner Tag. Die Sonne begrüßte die beiden mit ihren ersten Strahlen. Der Weg Querfeld ein direkt nach Norden war recht eben und ohne weitere Hindernisse. Auf diese Weise umgingen sie das unangenehme Obliviontor. Pells Tor war ein Kaff mit drei Häusern. Es gab einen kleinen Lebensmittelhandel dort, aber ansonsten nichts, was einer Erwähnung wert wäre. Die beiden folgten der Straße um den Rumarsee und konnten von dort aus zum ersten Mal einen Blick auf die Kaiserstadt erhaschen. Eine mächtige große Brücke war in der Ferne links von der Kaiserstadt zu sehen. Sie war der einzige Zugang zur Kaiserstadt. Majestätisch erhob sich der Weißgoldturm und ragte fast bis zum Himmel. Einen kurzen Augenblick überlegte Kyokaan, ob er nicht einen Zwischenstop in der Kaiserstadt einlegen sollte. Er verwarf den Gedanken allerdings genauso schnell, wie er aufgekommen war. Er hatte in Bravil zuviel Zeit verschwendet und wollte Ende des Monats wieder in Leyawiin sein.
Auf ihrer weiteren Reise stürmte ihnen eine Banditin entgegen. Die Banditin war schlecht ausgerüstet und hatte wenig Kampferfahren. Melian hatte bereits ihren Bogen gezogen und nahm die Banditin unter Beschuß. Kam sie näher lief sie weg. Der flinke Agonier hätte gewiß hinter her rennen können, allerdings war er dazu zu faul. Da Kyokaan mit dem Bogen nicht so sicher war, entschied er sich für einen magischen Angriff. Seine Feuerbälle waren zwar von der Wirksamkeit recht schwach, doch erfüllte die Vielzahl der Treffer den Erfolg. Die Rotwadronin besaß eine Mitrilrüstung, etwas Gold und eine einfache stumpfe Waffe, die Kyokaan am Kampfplatz zurück ließ.
Sie folgten der Straße an Aylaidenruinen vorbei. Dann bog die Straße rechts ab und gerade aus war ein alter magischer Aylaidenbrunnen. Kyokaan und Melian rastet hier ein wenig und genossen den herrlichen Sonnenschein und die himmlische Ruhe. Plötzlich saußte ein Schneeball an Kyokaans Kopf vorbei. Er traute seinen Augen nicht. Da stürmte ein Frostatronarch auf die beiden zu. Melian hatte bereits ihren Bogen zur Hand und eröffnete das Feuer auf den Eisblock. Die Pfeile blieben scheinbar wirkungslos im Eis stecken. Kyokaan hatte bereits seine schwere Keule gezogen und der Augenblick der Unachtsamkeit des Atronarchen hatte gereicht um einen wirkungsvollen Treffer landen zu können. Das Eis splitterte von dem Koloß ab. Jetzt hob er seine mächtige Pranke und hiebte nach Kyokaan. Dieser hatte sich bereits hinter seinem Schild auf den Schlag vorbereitet. Die Wucht des Schlages konnte er stoppen, die bittere Kälte allerdings ließ ihn erzittern.
Melians Pfeile lenkten den Eisblock erneut ab und Kyokaan witterte seine Chance. Unentwegt hiebte die Keule auf den Eisblock und schlug Eisschicht um Eisschicht ab. Dann brach der Koloß endlich auseinander. Kostbare Frostsalze waren für Kyokaan der Lohn des Kampfes. Er heilte seine Wunden und erkundigte sich nach Melians Verletzungen, aber die Elfe war äußerst geschickt den Frostzaubern ausgewichen und unverletzt.
Sie liefen nun quer durch den Wald immer in westlicher Richtung. Zwischen den Bäumen entdeckten die beiden eine Statue von einem teufelähnlichem Kind und einem kalbgroßen Hund. „Was ist das?“ fragte Kyokaan Melian. „Ein Daedraschrein“ antworte das Mädchen brav. „Mmhh“ knurrte der Argonier mit dem Kehlkopf. „Der Kampf mit dem Eisblock hat uns ziemlich viel Zeit gekostet, laß uns die Straße suchen.“ sprach Kyokaan zur Sonne blickend. Es dauerte nicht lange und die beiden standen auf einer gut befestigten Straße. Nach der Karte musste es die Goldstraße sein.
„Ich möchte keine Zeit mehr verlieren. Hier hast Du ein paar Ausdauertränke. Wir laufen die Straße ohne zwischenstop bis Skingard durch.“ sprach Kyokaan zu Melian und gab ihr die rosa Ampullen. Dann liefen sie los. Es dauerte nicht lange und ein Zweigling kreuzte ihren Weg. Das Baumförmige Wesen beschwor sofort einen Bären. In der Zwischenzeit waren Kyokaan und Melian schon an den beiden vorbei gelaufen. Wie lange der Zweigling hinter ihnen herlief, konnte Kyokaan nicht sagen, denn das nächste Problem war schon voraus. Ein Landdreugh hatte die Straße besetzt und setzte zum Angriff an. Kyokaan wich dem aus und lief weiter. Hinter der nächsten Weggabelung erhellte ein Irrlicht die Straße. Dies griff Kyokaan sofort an und saugte seine magische Energie ab. Der Agonier lief unentwegt weiter und fragte sich insgeheim, ob er der Waldelfe genug Dopingmittel gegeben hatte. Die Kleine war wie sein Schatten direkt hinter ihm.
Als Kyokaan den Berg erklommen hatte, begegnete ihm ein Legionsreiter. Im Schutz der Legion wagte er es langsamer zu gehen. Ihre Verfolger mussten sie abgehängt haben, denn es kam keiner mehr. Von dem Hügel aus verlief die Straße wieder ins Tal und man konnte weit schauen. Die Türme Skingards waren in der Ferne auszumachen. Wie lange sie noch laufen mussten war schwer zu sagen, da die Straße die Bergketten umfuhr. Der Rest der Reise bis Skingard war eigentlich langweilig. Der Legionär und Melian sprachen kein Wort und der Khajiit, der am Wegrand auf sie gelauert hatte, ergriff sofor die Flucht, als er die Streitmacht ankommen sah. Der Legionär stürmte sofort hinter her und die beiden waren wieder allein auf der Straße.
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Cyrodiil, Bruma
Thorr wusste nicht wie er nach Hause kam, aber neben ihm lag etwas im Bett. Er versuchte sich zu errinnern. Dunkelelfin – nein von der war nur die Rede. Wettsaufen – und dann… er wagte langsam sich seinem Bettnachbarn zuzuwenden. Gottseidank es war eine Frau. Skortja!
Sie kuschelte sich an Thorr ran. Er erschrack und fiel aus dem Bett. „Was ist los mein Held?“ fragte die Nord. „Was machst Du hier?“ fragte Thorr entrüstet. „Wir haben gestern gefeiert, sind uns näher gekommen und näher“ „Gut das langt“ fiel Thorr ihr ins Wort. Zieh Dir was an und verlaß mein Haus.“ ohja Nord konnten richtig unromatisch sein. Nachdem sie sich was angezogen hatte, ging sie zur Türe raus und verabschiedet sich „Bis heute Abend bei Olafs Streu und Bräu.“ Wenigstens war sie nicht Nachtragend, dachte sich Thorr, als er die Türe schloß. Dann ging er zum Bücherschrank. „Die Wahre Geschichte Barenziahs“ murrmelte er zu sich selbst, ging mit dem ersten Band zur Küche, holte sich was zu Essen und zu Trinken und begann im Buch zu lesen.
„PochPochPoch“ „PochPochPoch“ „PochPochPoch“ „PochPochPoch“ „BummsBummsBumms“ „RummsRummsRumms“ „RummsRummsPlatsch“ Sind Nordfrauen doch nachtragend? fragte sich Thorr, als er zur Tür lief. Die Türe hatte sich göffnet und der Klopfer fiel vor Thorrs Füße. Es war nicht Skortja, die etwas vergessen hatte „Was soll der Lärm?“ fragte Thorr. Vor Thorr erhob sich die klägliche Figur von Tolgan, dem Herold der Gräfin. „Die Gräfin Narina Carvain bittet Euch sie so schnell wie möglich aufzusuchen. Ich soll Euch dies hier geben.“ Der Herold übergab Thorr einen Rappenkourier und ein Geldsäckchen mit ca. 500 Septime.
Die Gräfin weiß, wie man sich bei Nords gehöhr verschafft, dachte sich Thorr. Nicht das er das Geld bräuchte, aber es war ein Zeichen von Dringlichkeit! Thorr war eigentlich schon lange wach, es war früher Nachmittag. Thorr schlug den Rappenkourier auf:
Zitat:
Neue Kämpfergilde
Kämpfergilde bekommt harte Konkurrenz
Die Kämpfergilde ist in Tamriel eine Institution gewesen, solange man sich erinnern kann. Diese kühnen Männer und Frauen haben unzählige Jahre lang immer zur Verfügung gestanden, um Arbeiten zu übernehmen, für die der Durchschnittsbürger schlicht nicht qualifiziert ist. Ob es darum ging, einem Hausbesitzer eine Rattenplage vom Hals zu schaffen, oder einen eigensinnigen gelehrten zu retten, die Kämpfergilde war immer zu Stelle für alle, die genug Geld besaßen, um ihre bescheidenen Gebühren zu bezahlen. Nun jedoch scheint es, dass die Kämpfergilde nicht das einzige Pferd im Stall ist.
Eine neue Gruppe hat in letzter Zeit für allerlei Aufsehen in Cyrodiil gesorgt. Sie nennt sich die Dunkelforst-Rotte und hat bekannt gegeben, dass sie jede Arbeit übernimmt, welche die Kämpfer anbietet, und so manche, die sie ablehnt.
Während die Kämpfergilde immer die strengsten Maßstäbe sowohl hinsichtlich der Qualität ihrer Mitglieder, als auch der Legalität der von ihnen übernommenen Aufträge angelegt hat, stellt die Dunkelforst-Rotte keine solchen Ansprüche. Sie hat kein Überprüfungsverfahren für die Aufnahme neuer Mitglieder und scheint willens zu sein, jeden Auftrag zu akzeptieren, vorausgesetzt, der Preis wird bezahlt.
Manche haben die Methoden der Dunkelforst-Rotte in Frage gestellt. Gerüchten zufolge sind sie verwegen und nicht wählerisch. Viele haben von unnötigen Personen- und Sachschäden während der erfüllung eines Auftrages geklagt. Niemand, mit dem wir sprachen, war jedoch bereit, für diesen Artikel eine offizielle Aussage zu machen.
Was die Zukunft für diese Gruppe von Emporkömmlingen bringt, bleibt zu sehen. Ist dies die perfekte Lösung für eine sich rapide ändernde Welt? Werden ihre Methoden die Käpfergilde dazu zwingen, ihre Geschäftspraktiken zu lockern? Wir werden sehen. Bis dahin – wenn Ihr eine Arbeit zu erledigen habt und die Kämpfergilde abwinkt, wendet Euch an die Dunkelforst-rotte vor Ort!
Thorr war über den Bericht und das Geld verwirrt. In Bruma gab es keine Niederlassung der Dunkelforst-Rotte. Im Grunde lösten die Nords ihre Probleme selbst und Keiner käme im Geringsten auf die Idee hier der Kämpfergilde einen Job anzubieten, zumal ihre Mitglieder hier in Bruma nicht mal Nords waren. Die Mitglieder der Käpfergilde waren eigentlich eine Lachnummer von Bruma. Bevor Thorr zur Gräfin ging machte er einen Besuch in der hiesigen Kämpfergilde.
Die Kämpfergilde in Bruma hatte ihr Haus gleich neben dem Haus der Magiergilde. Thorr brauchte nur eine Treppe zu steigen und zweimal hinzufallen und dann war er da. Bei dem Wetter allerdings war die Redewendung „hinfallen“ mehr als eine Beschreibung für einen kurzen Weg. Irgendein Witzbold hatte Salz auf die Straßen geschüttet, der Schnee war geschmolzen und das Wasser zu Eis gefohren. Das Haus der Kämpfergilde war ein Holzhaus von überdurchschnittlicher Größe. Es gehörte zu den ganz wenigen Häusern Brumas, die ein Obergeschoß hatten. Das Haus besaß kunstvoll verzierte Holzsäulen und zwei Banner am Eingang, die das Schwertwappen der Kämpfergilde abbildeten. Über dem Eingang hing das Schildwappen der Käpfergilde mit zwei gekreuzten Schwertern. Na dann mal los, dachte sich Thorr und stieß die Tür auf. Er betrat eine Große Halle, die von vielen Holzsäulen gestützt wurde. An den Holzsäulen hingen Lampen und im hinteren Teil des Raumes war ein Übungsplatz, auf dem Waffen aneinander prallten. Die Ork Bumh gra-Gash und der Agonier Rechts-Wind übten hier den Zweihandkampf. Die Ork übte mit einer Stumpfen Axt, der Agonier übte mit einem stumpfen Eisenclaymore. Das Problem bei den Übungskämpfen war allerdings, dass der eine nicht richtig Angriff und der andere dadurch nicht richtig blocken konnte. Sie hatten einfach schon zu oft Miteinander gespielt.
Gegenüber dem Übungsplatz waren ein Eßtisch mit Speisen, ein Lagerbereich und Vitrinen, die einzigartige Schaustücke hatten. Im Obergeschoß war das Büro des Gildenführers. Hatte Bruma einen Gildenführer? Das Büro war groß, mit Bett, Schreibtisch, Schränken und Truhen. Schöne Bilder und die Wappenflaggen der Kämpfergilde zierten die Wände. Ein großer runder kunstvoll gestickter Teppich lag auf dem Fußboden. Ein Gildenführer war in Bruma nicht zu Gegend. Thorr verließ die Kämpfergilde und begab sich ins Schloß zur Gräfin.
Die Gräfin zappelte schon ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her. Sie bekam immer feuchte Augen, wenn sie Thorr sah. Ihr Alter selbst war schwer abzuschätzen.
„Ihr habt mich rufen lassen?“ begann Thorr das Gespräch.
„Wie schön Euch wiederzusehen! Ihr seid mein kühnster und bester Ritter. Wie ihr dem Rappenkourier entnehmen konntet, gibt es eine Konkurenz zur Kämpfergilde.“
„Verzeiht My Lady, aber ich verstehe nicht, was das mit Bruma zu tun hat?“
„Ihr habt mir den Stein des Wahnsinns gebracht. Er ist das Kronjuwel meiner Sammlung. Immer mehr Bürger Cyrodiils kommen nur seinet wegen nach Bruma. Es sind aber nicht nur Adlige, sondern auch Mitglieder der Kämpfergilde, Abenteurer und Gaugler. Ich habe daher die Kämpfergilde beauftragt sich um Raufbolde und ihres Gleichen in Bruma zu kümmern. Sie sollten sich vor allem um Gäste kümmern, mit denen sich die Stadtwache nicht anlegen darf. Vor ein paar Tagen waren die Ritter des Dornenordens aus Cheydinhal hier um den Stein des Wahnsinns zu betrachten. Diese Ritter haben die Kämpfergilde von Bruma als einen Haufen Witzbolde bezeichnet und Euch als einen versoffenen Emporkömmling, der sich mit leichten Mädchen abgibt. Als Sir Thorr von Bruma habt ihr einen gewissen Ruf zu verteidigen, der nichts mit den Wettsaufgelagen in Olafs Streu und Bräu und leichten Mädchen zu tun hat. Ich beauftrage Euch, nach Chardinal zu Reisen, der Kämpfergilde beizutreten und wenn sich die Gelegenheit gibt, den Hallodries aus Cheydinhal in den Hintern zu treten.“ Die letzten Worte sprach sie leidenschaftlich, gefühlvoll und nicht zu laut, da sich so ein sprachgebrauch für die Gräfin von Bruma sich nicht zierte.
„Cheydinhal? Käpfergilde! Ratten? Die Anfänger in der Kämpfergilde werden immer mit Rattenproblemen beschäftigt. Ihr wollt das ein Ritter von Bruma sich mit Rattenproblemen aus Cheydinhal befasst?“ fragte Thorr ungläubig.
„Ja!“ entgegnete die Gräfin mit frechem und energischem Ton. Thorr fehlten die Worte. Er Verbeugte sich und entfernte sich sprachlos. Er sollte ernsthaft nach Chaydinhal und sich von der Kämpfergilde rekrutieren lassen! Verwirrt stammpfte Thorr durch die verschneiten Straßen von Bruma.
Es war schon zu spät zum Abreisen, so packte er ein paar Sachen zusammen, den verzauberten Stahlclaymore, seine Rüstung ohne den Helm des Calvius mit Einhandlangschwert, ein paar Heiltränke, ein paar Giftampullen, seinen blauen Reiseanzug, den Goblin-Schamanenstab, zwei Fackeln und ein paar Reperatursets für Rüstungen. Dann begab er sich zu Olafs Streu und Bräu, auch wenn es sich nicht für einen Ritter ziert, so war und blieb es seine Stammkneipe…
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Mit einem langen Gähnen erwachte der endlich ausgeschlafene Rotgar. Mindestens 5 Minuten brauchte er um sich dazu durch zu ringen aufzustehen. Ein langer Blick durch den Raum und ihm fiel wieder ein wo er überhaupt ist. Kurz spähte er aus dem Fenster um nach dem Wetter zusehen. Es war ein strahlender Sonnentag, alle Wolken waren wie von den Göttern weg geblasen. Er zog sich das einfache Leinengewand an was ihm die Khajit bereitgelegt hatte und Rotgar beschloss im Anschluss an das hoffentlich köstliche Frühstück einen Schmied aufzusuchen. Seine Waffen waren stumpf, seine Stahlrüstung auch noch verbeult und bei seiner Kettenrüstung müsste man auch so manches ausbessern.
Das Frühstück war köstlich, die Wirtin Talasma oder so ähnlich servierte Rotgar auf dem Zimmer, eine Platte mit allerlei wunderbaren Schätzen und das ganze auch noch nach nordischer Küche gehalten. Bei dessen Anblick lief Rotgar das Wasser im Munde zusammen.
Er setzte sich nach dem Frühstück an den Tavernentresen und Rotgar bestellte sich ein paar Krüge Met. Es waren einige Leute im Gasthof, aber so voll wie am Tag davor war es nicht mehr. Er wechselte nach seinem Guten-Morgen-Met einige Worte mit der Khajit und Rotgar erfuhr dabei dass es klug wäre sich bei der Kämpfergilde nach Arbeit umzusehen. In Gedanken: „ Hrrm, die Kämpfergilde. Dort könnte ich zwar umsonst meine Ausrüstung reparieren lassen, aber die würden mich wahrscheinlich mit irgendeinem Frischling auf irgendeinen langweiligen Auftrag los schicken. Ich sollte mir aber wenigstens einmal bei einem Mitläufer der Gilde erkundigen wie es mit dem Sold aussieht.“
Langsam wurde es Rotgar der Khajit bei dem Versuch ihm seine Wünsche von den Augen abzulesen überdrüssig und er verlies den Gasthof gen Richtung alter Baum.
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Waldgebiet nahe Cheydinhal
Verdammter Magier! Hätte sie doch nur nicht auf seine Wegbeschreibung gehört. Von wegen ganz einfach dem Fluss folgen und wenn sie eine Siedlung sehen denn Hang hoch und der Straße folgen. Er hätte eventuell auch noch erwähnen sollen, das sie dazu auf der anderen Seite des Flusses hätte gehen sollen, da es hier in der Gegend keine Brücken gab. Auf diesen Ratschlag zu hören hatte ihr einen Umweg von drei Tage gekostet, auf dem sie auch noch einen dieser wahnsinnigen Legions-Jäger hatte töten müssen weil der der Ansicht war, er müsse unbedingt ihren zahmen Wolf jagen. Allerdings hatte sie dann dank der freundlichen Hilfe einiger Leute, die an dem Fluss wohnten doch noch einen Übergang und den Weg in die Stadt gefunden. Huan versteckte sich in einer kleinen Höhle im Wald, ihn noch einmal in die Nähe von Legionären zu lassen würde sie nicht riskieren. Sie würde sich jetzt erst einmal ein schönes Bad, ein vernünftiges Essen und weiches und warmes Bett gönnen.
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Weye
Anschluss an die Handlung von "Der Vampir und die Priesterin".
Kamahl wachte auf und lag schweißgebadet in seinem Bett. Was war geschehen? Das letzte woran er sich erinnern konnte war, das er sich in Choroll von Naasira verabschiedet und sich auf den Weg in Richtung Kaiserstadt gemacht hatte. Und dann blitzten ein paar Bilder vor seinem geistigen Auge auf. Die Rast einen halben Tagesmarsch von Choroll entfernt. Die Entdeckung, das seine Blutphiolen alle leer waren. Ein Eilmarsch in Richtung Kaiserstadt. Die Ankunft in Weye unter einer für die Jahreszeit ungewöhnlich intensiven Mittagssonne. Die Entscheidung sich bis zum Einbruch der Nacht ins Bett zu legen. Die Albträume...
Wie lange hatte er geschlafen? Woher kamen diese Albträume? Er spürte, das es ihm schwer fiel einen klaren Gedanken zu fassen, merkte, wie ihm die Gedanken entglitten. Verdammt! Er musste einen Weg finden schnell an Blut heranzukommen, sonst währe es aus mit seinem Verstand. Er verließ fast schon fluchtartig sein Zimmer. Wenn er nicht bald etwas zu trinken bekommen würde könnte ihn das seinen Verstand kosten, oder sein Leben...
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Cyrodiil, Cheydinhal
Neue Rekruten für die Kämpfergilde
Es war früh am Morgen als Thorr aufstand. Irgendwie hatte er in letzter Zeite eine verstärkte Affinität zu leichten Mädchen. Skortja, war nicht sehr begeistert, dass er sie halb nackt 5.00 Uhr morgens vor die Tür in die Kälte setzte. „Scheißkerl“ oder so etwas Ähnliches hatte sie geflucht. Thorr zog sich die schwere Rüstung an, packte seine Sachen zusammen und begab sich zu den Ställen. Die Schneefälle, die als Vorboten des Wintereinbruchs in Bruma galten, fingen an abzuflauen. In ein paar Stunden kommt die Sonne unter den Wolken zum Vorschein. Das wird ein schönes Reisewetter, dachte sich Thorr, allerdings hatte er sich sein Renterleben nicht so stressig vorgestellt. Gut er war erst 33 und selbst für einen Nord war das noch ein frühes Stadium des bevorstehenden mittleren Alters …
Nach Cheydinhal gab es zwei Wege. Der eine führte nach Süden über die Silberstraße, dann ein kurzes Stück die Ringstraße am Rumare See entlang und auf die Blaue Straße nach Cheydinhal. Dies war der Weg, den die Händler gingen. Mittlerweile wurde er aber von der Legion nicht mehr ausreichend bewacht. Der Zweite Weg führte direkt nach Osten. Er war nur halb so lang und der Mehrheit der Bevölkerung Cyrodiils vollkommen unbekannt. Dieser Weg führte an der geplünderten Mine vorbei, die Tarrior und Thorr vor nicht allzu langer Zeit gesäubert hatten, und dann verlief er zwischen den Jarall Bergen und dem Herzland. Thorr hatte schon zwei Stunden auf dem verschlungen Pfad verbracht und ein viertel des Weges zurückgelegt, als die Sonne hinter den Bergen hervorlugte. Eine Stunde später hatte Thorr die Vegitationsgrenze überschritten und die Schneebedeckte Landschaft wurde durch Bäumen, Büsche und Gras ersetzt. Ab und an gab es am Pfad Felsvorsprünge, von denen Thorr aus weit nach Süden blicken konnte. Er stieg von seinem Pferd ab und genoß die Aussicht. Das Morgenrot begrüßte Cyrodiil und der Weißgoldturm erstrahlte im Sanften Morgenrot. Die Aussicht und Klarheit der Luft war beeindruckend. Fast konnte man die Leute auf den Straßen erkennen, wenn man die sich bewegenden Punkte dafür definieren wollte. Nach seiner kurzen Rast stieg Thorr wieder aufs Pferd und ritt weiter.
Abgelegen Pfade hatten große Vorteile. Da kaum einer sie kannte, begeneten Thorr weder Reisende noch Räuber. Allerdings fand er es verwunderlich, dass auch hier Tore nach Oblivion waren. Das Tor was er sah, stand abseits des Weges ziehmlich weit Taleinwärts. Thorr studierte die Karte und hatte keinerlei Plan, warum gerade dort ein Obliviontor stand. War es eines der ersten? Diente es zu Forschungszwecken, um die Barriere der Drachenfeuer überwinden zu können? Thorr hatte nicht den Auftrag, das Tor zu schließen und war für so eine solche Expedition nicht gut genug vorbereitet. Er ritt weiter des Weges bei diesem herrlichen Wetter. Die Sonne lachte ihn ins Gesicht und von der Bergstraße aus hatte man einen tollen Blick auf atemberauschende Landschaften.
Am Arrius-See teilte sich ein letztes mal die Straße. Der eine Weg führte nach Norden in die Jarall-Berge, der andere nach Süd-Osten nach Cheydinhal. Er konnte schon die ersten anzeichen der Stadt sehen. Kurz nach der Kreuzung stieß Thorr auf ein Banditenlager. Die Räuber hatten sich hier nieder gelassen, um Händler um Cheydinhal auszurauben. Das Lager war nicht sonderlich gut befestigt. Sie hatten offensichtlich keine Angst von den Rittern des Dornenordens oder der Stadtwache aufgegriffen zu werden. Das sie nicht mal Angst vor wilden Tieren hatten, zeugte allerdings von ihrem Übermut. Die dreiköpfige Bande aus Khajiit und Kaiserlichen kloppte sich gerade mit einem Minotaure. Das große Tier führte einen zweihänigen Hammer in einer Hand und teilte kräftig aus. Thorr beaobachtet das Schauspiel. Die Räuber hatten zweihändige Äxte und hiebten mit denen nach dem Minotaure, der unter den Treffern aufheultet. Dann traf der Minotaure einen Kaiserlichen mit seinem schweren Hammer tödlich. Man hörte richtig die Knochen krachen und eine Blutlache bildet sich an seinem toten Kopf. Die anderen beiden hiebten noch energischer auf den Minotauren, bekamen aber auch kräftige Schläge ab. Als der Minotaure Tod zu Boden sank, sahen die Beiden Räuber den Zusschauer, der kräftig Applaus klatschte und stürmten auf ihn zu. Schnell hatte Thorr sein einhändiges Schwert gezogen und stürmte mit seinem Schild vorran der Khajiit entgegen. Diese holte zum Schlag aus und rumms, war ihre Axt im Dreck gelandet. Thorrs mächtiges Schild hatte ihr einen solchen Schlag verpasst, dass sie gleich die Axt fallen ließ. Vor Schmerzen zuckte sie zusammen. Der Schildblock war das pünkchen auf dem I gewesen und hatte ihren Kampfeswillen vollständig gebrochen. Früher hätte Thorr sie verhaftet. Früher herrschten noch Ehre und Mitgefühl. Was sollte er jetzt mit einer gefangenen Banditin anfangen? Die Wachen würden ihn selbst für einen Banditen halten, wenn er mit ihr in Begleitung zu ihnen käme. Sein Schwert durchbohrte bei diesen Gedanken das Herz der Khajiit und Tod sank sie zu Boden.
Der letzte Bandit stand regungslos und entsetzt da. Er hatte ziehmlich viele Treffer von dem Minotaurenhammer abbekommen und wusste nach dem kraftvollen Gegenschlag ihres Zuschauers, dass er Thorr unterlegen war. War es Angst, die ihn lähmte davon zulaufen? Wollten seine Lippen Worte formen? Thorr würde es nie erfahren. Seine Dunkle Seite genoß den entsetzten Gesichtsausdruck, als sein Schwert den Körper des Kaiserlichen Banditen widerstandslos durchbohrte. Das Räubergut wird meine Späsen decken, dachte sich Thorr, als er alles nahm, was wertvoll aussah. War das Ritterlich was ergerade getan hatte? Eine Frage, die er erfolgreich verdrängte. Niemand würde erfahren, was hier vorgefallen war. Der Weg nach Cheydinhal war nicht mehr weit und Thorr durchschritt das östliche Stadttor.
Es war später Nachmittag, als Thorr die Stadt betrat. Es war lange her, dass er Cheydinhal das letzte Mal besucht hatte. Nichts hatte sich verändert. Im Wohnviertel gab es immer noch das verlassene Haus, dessen Fenster mit Brettern zugenagelt war. Vor einem anderen Stand eine Wache, dass war neu, dass die gewöhnlichen Bürger schon eigene Wachen hatten. Die Wache wirkte ziehmlich generft, als Thorr an ihr vorbei ging.
Die Kämpfergilde war auf der anderen Seite, des Flusses, der Cheydinhal in zwei Stadtgebiete teilte. Das eine galt als Wohnviertel, das andere als Geschäftsviertel. Jeden Tag überquerten die Bewohner Cheydinhals die beiden Brücke über den Fluß um zur Arbeit, oder Einkaufen zu gehen. Die Kämpfergilde hatte in Cheydinhal ein schönes Haus. Es war mehrgeschossig, hatte zwei Erker, die mit spitzen Turmdächern abschlossen und einen Balkon. Die Banner der Kämpfergilde schmückten die Außenwände des Hauses. Der Empfangsbereich war sehr klein, düster und wirkte erdrückend. Eine Treppe führte ins Obergeschoß und eine Tür in den Keller. Als Thorr die Treppe hinauf ging stand dort oben ein grimmig dreinschauender Ork.
„Was wünscht Ihr? Einen Auftrag? Wenn Ihr den wollt, dann werdet Mitglied der Kämpfergilde.“ begrüßte der Ork Thorr.
„Mein Name ist Sir Thorr aus Bruma, ich möchte Mitglied der Kämpfergilde werden.“ antwortet Thorr entschlossen.
„Die Kämpfergilde kann immer neue Mitglieder gebrauchen.“ schwallte der Orkt Thorr nach der Anmeldung zu „Wenn ihr keine dunkle Vergangenheit habt und kein Kopfgeld auf Euch ausgesetzt ist, könntet Ihr für uns von Nutzen sein. In Ordnung.“ die Recherchen der Kämpfergilde gingen schnell und waren nicht besonders gut. „Ihr seid nun ein Gefährte der Kämpfergilde. Ich habe da etwas für Euch.“ jetzt wurde es Spannenden sind es Ratten? Ein Botenjob? „Die Gilde kann meinetwegen zur Hölle fahren.“ tobte der Ork los „Habt ihr gesehen, was sie mir gegeben haben? Keld von den Inseln? Ohtimbar? Beide haben den Rang eines Wächtesr inne – pah! Nutzlos. Ich hab Rienna, Brag gro-Bharg und Elidor zu der trostlosen Mine geschickt. Sie sollen sie von Goblins säubern. Was machen die dort so lange, picknicken?“ mit milderer Stimme fuhr der Ork fort „Ihr seht aus, als ob ihr kämpfen könnt.“ „Nun ja, die eine oder andere Ratte hab ich schon geplättet“ antworte Thorr verlegen oder zynisch. „HoHOHO“ Burz gro-Khasch bekam sich kaum ein vor Lachen „Ein Nord mit Humor, HoHoHo.“ etwas gefasster fuhr er fort „Ich erkenne einen Kämpfer, wenn er vor mir steht. Der Graf von Cheydinhal will den Betrieb seiner Minen aufrecht erhalten und hat die Kämpfergilde damit beauftragt. Das nutzlose Pack hängt bei der trostlosen Mine rum und ich habe noch keinen zur verfallenen Mine im Osten geschickt. Säubert die Mine und vermasselt es nicht, das ist Euer Auftrag.“
„Es ist schon spät. Ich werde morgen früh zur Mine aufbrechen. Wo kann ich übernachten?“
„Hier im Obergeschoß sind die Betten der Kämpfer. Das ganz Rechte ist zur Zeit frei. Im Keller ist eine Schmiede und der Übungsraum. Hier oben gibt es einen Esstisch, im Erdgeschoß hinter der Eingangstüre ist das Weinlager. Laßt noch was von dem Wein den anderen übrig, HoHo.“ der Ork schien Thorr zu mögen. Thorr begab sich zum Weinlager und nahm zwei Flaschen der besseren Weinsorte. Dann begab er sich in den Keller. Keller war im vergleich zu dem Rest sehr großräumig. Ein großer Üngungsplatz mit Bogenschießanalge und eine Schmiede teilten sich die Räumlichkeiten.
Der Eßtisch im Obergeschoß wirkte einladender. Er war Rund und die Fackeln des Flures beleuchteten ihn gut. Thorr setzte sich hin, aß etwas und trank den Wein dazu. Burz gro-Khasch lief aufgeregt hin und her. Er machte sich sorgen über seine Nichtsnutze – Harte Schale, weicher Kern.
Der Schlafraum wer sehr schön eingerichtet. Es gab 4 Betten, einen Schreibtisch, Lagerkisten, Kommoden und eine Leseecke. Thorr legte sich in sein Bett und erholte sich von seiner Reise.
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Die Reaktion des einen Dunmers überraschte Tarik etwas, da er davon ausgegangen war seine beiden Gegenüber hätten sich abgesprochen. Leicht amüsiert verfolgte er das etwas hitzige Gespräch der beiden und schließlich wandte sich der größere Dunmer ihm zu.
"Ich nehme euer Angebot gerne an. Da wir scheinbar das gleiche Ziel haben. Wir sollten am besten gleich noch unser Vorgehen besprechen wenn wir das durchziehen wollen, denn ein Angriff in den frühen Morgenstunden erschiene mir am sinnvollsten und es sollte vorher alles geklärt sein. Ach wie ist eigentlicher euer werter Name? Ich bin nicht gerne mit Leuten unterwegs, dessen Namen ich nicht kenne", sagte er Dunmer und erwartete eine Antwort von dem Kaiserlichen.
“Ich sollte nicht meinen richtigen Namen nennen. Wenn der Dunkelelf spitz kriegt aus welchen Gründen ich mich diesem Himmelfahrtskommando anschließe könnte das unangenehme Folgen haben“, dachte Tarik und nahm sich noch einen Moment Zeit.
Schließlich sprach er den Dunmer an:“Mein Name ist Joran Veran.
Über unser Vorgehen sollten wir uns wirklich noch unterhalten. Einen Angriff im Morgengrauen halte ich ebenfalls für Sinnvoll. Sollten sich Nerkomanten die Ruine von außen bewachen, töten wir sie leise……und damit meine ich keine Zauberangriffe sondern einen gezielten Bogenschuss. In der Ruine gehe ich vor und halte nach Fallen Ausschau, oder kann das jemand von euch beiden besser? Ebenfalls wäre schleichende Fortbewegung besser als mit Kampfgeschrei und Rüstungsscheppern da rein zu rennen. Mit Stillegiften und Stillezaubern sollten die Nekromanten kein Problem darstellen, falls wir diese Mittel zur Verfügung haben.
Nun wie kämpft ihr und was könnt ihr gut?.....Ach wie heißt beiden eigentlich?“, sagte Tarik und war auf die Meinung der anderen gespannt.
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Die Mine des Andel Indary
Thorr stand früh auf. In der Kämpfergilde von Cheydinhal war alles ruhig. Er wühlte ein bisschen in den Vorratsschränken und suchte sich was Essbares aus. Nach dem Frühstück verließ er die Kämpfergilde. Es war zwar früh am Morgen, doch in Cheydinhal war alles grau. Gießkannenmäig ergoß sich das Wasser vom Himmel hernieder. Thorr stapfte lustlos die gepflasterten Wege entlang, auf denen sich das Wasser sammelte. Seine Rüstung war gut gefertigt und ließ kaum Wasser durch, allerdings hätter er sich eine Kappe oder einen Helm mitnehmen sollen. Kurze Zeit später war sein Kopf durchnässt und das kalte Wasser lief nur so an ihm herunter. Er verließ Cheydinhal durch das Osttor und lief ein Stück an der Stadtmauer entlang. Die Wiese war moorsatig und Thorrs schwere Orkstiefel hinterließen tiefe Abdrücke. Ein Bier ließ ihn die schlechte Laune vertreiben. Der Alkohol wärmte ihn und machte ihn unempfindsam für den Regen. Es dauerte nicht lange und er hatte die Mine erreicht. Zwei Goblinschamanen hieten vor dem Eingang wache. Als sie Thorr sahen, beschworen sie zwei Zombies ohne Köpfe. Thorr war neugierig wie sich der Schamengoblinstab machte. Zog ihn heraus, hielt ihn auf die Golins und dachte „Peng, Peng, Peng“ das Teil funktionierte! Wunderbare Lichteffekte umgaben die Schamanen und von da an waren sie Sklaven unter Thorrs Macht.
„Spring Goblin! Spring!“ befahl Thorr den Schamanen und diese hüpften von Pfütze zu Pfütze durch den Regen. Die beiden Zombies folgenten den Befehlen des Meisters. „Purzelbaum!“ – die Goblins und Zombies wälsten sich durch den Dreck. Das makabere Schauspiel erheiterte Thorr und ließ ihn das traurige Wetter vergessen. Mit seiner kleinen Armee betrat er die Höhle. Sicherheitshalber richtet er seinen Zauberstab noch mal auf die Goblins und erfrischte die Unterwürfigkeit. Die Schamen lieferten ganze Arbeit. Die anderen Goblins wurden von ihnen verbrannt, verbruzelt oder von Zombies erschlagen. Schnell und ohne nennenswerte Anstrennung war die Höhle gesäubert. Dann zog Thorr sein Schwert und enthaupte die Willenlosen Goblins. „Auftrag ausgeführt“ sagte er selbstzufrieden zu sich selbst. In der Höhle lagen nun jede Menge Bergarbeiterleichen und Goblinsleichen. Die Mine war eine Gold- und Silbergrube. Ab und an fand Thorr ein paar Gold- und Silbernuggets, die er in seine Tasche steckte. Es war Nachmittag, als Thorr die Mine verließ. Es regnete noch immer und pitschnaß kam er in der Kämpfergilde an.
Burz gro-Khasch lief immer noch ruhelos im ersten Stock hin und her, als Thorr sein Wasser aus den Stiefeln schüttete.
„Ist die Mine von Goblins gesäubert?“ fragte er Thorr aufgeregt. „Ja“ antwortet dieser kurz und knapp. „Gut! Das sind sehr gute Neuigkeiten! Hier ist Euer Lohn.“ sprach der Ork und übergab Thorr 320 Septime. „Ihr habt Euch bisher sehr gut geschlagen.“ fuhr der Ork fort „Ich erhebe Euch hiermit in den Stand eines Stiefels. Gratulation!“
„Habt ihr noch was für mich zu tun?“ fragte Thorr.
„Momentan nicht!“ antworte Bruz gro-Khash „Ich muß mich an die Regel der Auftragsverteilung für jeden Rang halten. Geht zu Azzan in Anvil.“
„Anvil?“ fragte Thorr ungläubig „Das liegt am Arsch der Welt!“ platzte ihm raus. „Ich muß mich an die Regeln der Kämpfergilde halten. Ich werd Euch eine Empfehlung mitgeben, so dass Azzan über Eure Fähigkeiten Informiert ist. Mehr kann ich vorerst nicht für Euch tun!“ sprach der Ork.
„Danke!“ Das war besser als die Aussicht auf Rattenaufträge, dachte sich Thorr, als er das Dokument erhielt.
Den Rest des Tages verbrachte Thorr im Weinlager. Direkt daneben war ein Tisch mit Keld von den Inseln und Ohtimbar.
„Wißt Ihr wiiee Ihr Wäächter in der Kääämpfergilde werdet?“ fragte Keld nach einigen Bechern Wein. Thorr schaute ihn fargend an. „Nur Geduld. Und viel vorsicht. Mein Vater sagte immer, steter Tropfen höhlt den Stein. Sorglose Kämpfer bekommen am Schluß Sonntagskleidung und eine Kiste.“…
„Ich hab mich hier niedergelassen.“ lallte der andere „Schöner Ort, ein bisschen lahm, aber das passt mir ganz gut. Prost!“… „Bruz gro-Khash ist manchmal ein echter Bär, aber meine Haut ist dick, HoHoHo!“… „Habt Ihr mich vor ein paar Jahren in der Arena gesehen? Ich war ein Streitkämpfer.“ … erstauntes „Nein!“ „Ich hab es geschafft, dort herauszukommen, solange ich noch meine eigenen Beine, Arme und Augen hatte“ „HoHoHo“ „Die Kämpfergilde ist für Pansionäre und Ruheständler der perfekte Ort.“ "HaHaHa."
„Ruhe da unten – Das Gegröhle ist ja nicht mehr zum aushalten! Ab ins Bett mit Euch ihr Ruheständler!“ schrie Bruz gro-Khash und lößte damit die gesellige Runde auf.
Thorrs Abenteuer gehen hier weiter
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Chorrol
Das Zimmer lag noch immer im grauen Licht der frühen Morgendämmerung, als die Bretonin zum ersten Mal die Augen öffnete. Es war ohne Frage noch sehr früh am Morgen. Sogar der lästige Hahn, der eifersüchtig im Hinterhof über seinen kleinen Harem wachte, schien noch zu schlafen. In dem aussichtslosen bemühen nochmal einzuschlafen, wälzte sich die Frau im Bett von links nach rechts. Ein Holzwurm hatte dem Bettgestell bereits fleissig zugesetzt und so ächzte das Holz unter Ihrer Matratze bedrohlich, bis es schliesslich der Versuchung nachgab und die Priesterin nach einer besonders heftigen Drehung kurzerhand auf den Boden der Tatsachen bzw. des Gästezimmers, beförderte. Mit blitzenden Augen fixierte sie das durchlöcherte Holz und alleine der Tatsache, dass sie von der Kunst der Zerstörungsmagie nicht mehr als einen Hauch verstand, war es zu verdanken, dass die Behausung des Holzwurms lediglich zu qualmen anfing und keine Flammen aus dem Holz schlugen.
Damit war nun endgültig jeder Gedanke an Schlaf vernichtet. Stattdessen unterzog sich Naasira einer gründlichen Reinigung, wusch den Dreck und die Kletten aus Ihren Locken und suchte sich ein sauberes Kleid aus Ihrem Gepäck heraus. Bis sie schliesslich angezogen, mit gebändigten Locken, im Zimmer stand, hatte auch der eitle Gockel aus dem Hinterhof beschlossen, dass es für Chorrol Zeit zum Aufstehen war. Sie lauschte dem lang anhaltendem "Kikeriki" aus dem Gehege, dem schliesslich ein "Halt Deinen verdammten Schnabel!" folgte, dass geflissentlich von dem Federvieh ignoriert wurde. Sollte das Vieh jemals im Suppenkessel landen, sie würde mit Freuden einen Teller davon bestellen.
Die Gaststube war zu dieser frühen Stunde noch leer. Sie verzehrte still ein kleines Frühstück aus Brot, Tee und Käse. Danach begab Sie sich zu Talasma um Ihr zu erklären, dass sie ein neues Bett bräuchte. Und das in mehr als nur einer Hinsicht.
Mit einem knappen Nicken zu der Wache, schritt die Bretonin durch das stattliche Tor, dass in den Thronsaal von Chorrol führte. Laut Ihrer Wirtin hielt hier die Gräfin regelmässig Audienz und wäre wohl die rechte Ansprechpartnerin, wenn es um eine bleibende Unterkunft in der Stadt ginge. Wie es sich zeigte, hatten sich Ihre Taten bereits herumgesprochen. Der kleine Auftritt in der Schenke und auch wie sie den verletzten Mann geheilt hatte. Dies und die Tatsache, dass sie es nicht an Gold mangeln lies, verschaften Ihr die Genehmigung ein kleines Haus in der Nähe der Kirche zu beziehen. Für die Einrichtung musste sie allerdings mit der örtlichen Händlerin verhandeln. Ausserdem erhielt sie die Genehmigung als Heilerin tätig zu werden.
Zufrieden schlenderte Naasira den Hügel vom Schloss hinunter. Sie verharrte einen Moment gedankenverloren und lies Ihren Blick über die Häuser schweifen. Dieser friedliche Moment wurde nur durch die Gänsehaut gestört, die Ihr plötzlich den Rücken hochkrabbelte. Das Gefühl beobachtet zu werden wurde übermächtig und der Drang sich nach dem Beoabachter umzusehen war so gross, dass sich Ihr die Nackenhaare aufstellten. Doch als sie sich schliesslich ruckartig umdrehte, war dort niemand zu sehen.
Die Bretonin eilte sich nun auf Ihrem Weg, um schnell in dem morgendlichen Treiben auf den Strassen zu verschwinden. Erst als die Tür vom "Nordwaren und Handel" hinter Ihr zufiel, konnte sie aufatmen. Die Inhaberin, Seed-Neeus, erwies sich als sehr freundlich und geschäftstüchtig. Sie versprach die gewünschte Einrichtung innerhalb von ein paar Tagen zu liefern. Um nicht wieder direkt auf die Strasse raus zu müssen, schlenderte Naasira noch ein bischen durch das Geschäft und betrachtete die Auslagen. Doch schliesslich musste sie es wagen und das Geschäft wieder verlassen. Das Gefühl, dass Ihr ein paar Augen beim Weg die Strasse hinunter folgten blieb. Doch jedesmal wenn sie sich umdrehte, lies sich kein Beobachter ausmachen. Mit einem Kopfschütteln betrat sie "Renoits Bücher". Die Inhaberin machte grosse Augen, als sie Ihre Bitte vernahm: eine Liste aller erhältlichen Bücher, die sich mit dem Thema Vampirismus beschäftigten. Mit verschwörerischer Miene beugte Estelle sich zu der Kundin. "Ihr wisst wohl, dass einige dieser Bücher verboten sind? Sie dürfen in manchen Provinzen nicht gehandelt werden."
Mit einem, wie sie hoffte vertrauenserweckenden Lächeln, legte sie der Frau einige Münzen in die Hand. "Das mag sein, doch das erstellen einer Buchliste ist wohl kaum ein
Verstoss gegen das Gesetzt." Für einen kurzen Moment zögerte die Händlerin noch, doch dann gab sie mit einem Seufzen nach.
Beschwingt von diesem Erfolg verlies die Bretonin das Geschäft. Den unheimlichen Verfolger hatte sie schon wieder vergessen, stattdessen beschäftigte sie sich mit Ihren Zukunftsplänen.
Am frühen Abend betrat sie schliesslich Ihr neues Heim. Das Haus hatte wohl eine Zeitlang leer gestanden und dem entsprechend türmte sich der Staub auf und die Spinnen hatten ein kompliziertes Netzwerk, quer durch Ihr neues Heim, angelegt.
Bewaffnet mit einem Eimer Wasser, einem Stück Seife, einem Besen und genügend Lappen machte die Bretonin sich ans aufräumen. Ganz versunken in Ihre Arbeit, bemerkte sie nicht wie sich das Licht der Abenddämmerung in den dreckigen Scheiben brach und sich schliesslich tiefe Dunkelheit dort draussen breit machte.
Erst ein Klopfen an der Hintertür riss sie aus Ihrer Arbeitswut. Während sie den Lumpen ins dreckige Wasser feuerte, knurrte Ihr Magen vernehmlich. "Bestimmt Talsma, die mich mit Essen versorgen will." Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
"Ich weiss, ich habe mal wieder die Zeit verg.....", mit diesen Worten öffnete sie die Türe weit. Doch statt der Khajiit drängten sich 2 Männer an Ihr vorbei. Sie sah nicht mehr als einen Schemen und war bis auf Ihre Putzutensilien unbewaffnet. Geistesgegenwärtig stülpte sie dem einen Mann den vollen Putzeimer über den Kopf. Ein dumpfes Fluchen dran darunter vor, während sich der Mann mühte den Eimer wieder runterzukriegen. Das dreckige Putzwasser durchnässte derweil seine Kleidung.
Mit einem wilden Aufschrei wandte die Priesterin sich dem 2. Mann zu und versuchte nach seiner Lebensenergie zu greifen um diese zu schwächen. Ihre Augen weiteten sich ungläubig, als sie nicht in der Lage war den Mann zu erspüren. Ein boshaftes Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht vor Ihr ab. "Naasira Dorak, aus dem Hause Dorak in Camlorn, aus der Provinz Hochfels, Priesterin von Akatosh. Deine Magie kann mich nicht berühren." Der Kerl musterte sie aufmerksam. Mit jedem einzelnen Fakt Ihrer Vergangenheit wurde Naasira ein Stückchen blasser. Zum Schluss war Ihr Gesicht weiss wie Schnee. Sie hatten sie gefunden, die Frage war nur: Wer waren "Sie"?
Noch während sie versuchte eine vernünftige Erwiederung zu finden, wurde es mit einem mal dunkel um sie. Der 2. Eindringling hatte sich in der Zwischenzeit von seinem neuen Kopfschutz befreit und hatte die Frau nun kurzerhand in einen Sack gestopft.
Die Gefangene fühlte sich hochgehoben und mit einem mal wurde sie zudem noch von festen Wänden umgeben. Die Kiste bot wenig Raum und Bretonin hatte noch nichtmal genug Platz um gegen die Wände von Ihrem Gefängniss zu klopfen. Die Kiste begann zu schwanken und sie konnte den keuchenden Atem der 2 Männer vernehmen, dann das quitschen der Haustüre. Tränen der Wut und der Verzweiflung liefen Ihr übers Gesicht. Das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen, lies sie keuchen und schluchzen. Sie konnte die Aufschrift auf dem Sack erkennen: "Sonnenhof Weizenkorn". Scheinbar steckte sie in einem Getreidesack.
In Ihrer Verzweiflung hatte Naasira mal wieder ganz unbewusst zu einem Zauber gegriffen, denn sie schon seit Ihrer Kindheit beherrschte. Das Licht in Ihrem Gefängniss erschien Ihr tröstlich. Nicht bewusst war Ihr jedoch, dass dieses Licht nicht nur für sie sichtbar war. Die Kiste, die nun auf einer Wagenladenfläche ruhte, strahlte auf Ihrem Weg durch die Nacht von innen heraus.
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Cyrodiil, Cheydinhal
Thorrs Welts schien sich um ihn zu drehen. Cheydinhals Wein hatte es in sich gehabt. Der Ork Bruz gro-Khash war, was Lästern angeht, nicht nachtragend und äußerte sich nicht zu den Äußerungen des Vorabends.
Beim Frühstück fragte ihn Thorr „Habt Ihr schon mal was vom Dornenorden gehöhrt?“ „HoHoHo“ fing der Ork zu lachen an. Thorr schaute Ahnungslos drein und wusste nicht was los war. Nach einer Weile fing sich der Ork wieder. „Die Ritter des Dornenordens sind ein paar Hallodris, die sich für echte Ritter halten. HaHaHa. Farwil, der Sohn von Graf Indarys, gründete die Gruppe vor ungefähr zwei Jahren. Hui. Sie sprechen viel und tun sich wichtig, aber auch nicht mehr. Die echte Arbeit leistet die Stadtwache und die Kämpfergilde. Die Prahlerei der Ritter wird nur geduldet, weil Farwil der Sohn des Grafen ist. Er hat den Zaster und die Macht, um so was zu organisieren.“ der Ork hatte sich wieder gefangen und erzählte ernsthafter weiter. „Die meiste Zeit sitzen sie zechend in der Taverne und erfinden Geschichten von legendären Schlachten gegen übermächtige Feinde, die sie gewonnen haben wollen. Im Grunde ist es ein faules Pack von Prahlhänsen. Sie übernehmen keine Patrouille und haben noch nie einen Banditen zur Strecke gebracht.
Gestern habe ich dem Grafen die Erfolgsnachricht von der Säuberung der Mine gebracht. Als ich Euren Namen dabei nannte, wurde der großmäulige Dunkelelf ganz bleich und ist mit seinen Rittern regelrecht aus dem Thronsaal gerannt. HoHoHo. Ein Nord der eine Goblinverseuchte Höhle alleine säubert, ist beeindruckend, aber diesmal lag Angst in der Luft. HoHoHo. Die Stadtwache hat gesagt, sie haben sich in ihren Hauptsitz zurückgezogen, um neue Kampftechniken zu üüübeen.“ bei den letzten Worten brach Bruz gro-Khash vor Lachen wieder zusammen.
„Wo ist ihr Hauptsitz?“ fragte Thorr. Nach einer Weile hatte der Ork wieder seine Fassung. „Ihr Hauptsitz ist außerhalb der Stadt, durchs Westtor durch und dann rechts halten. Das könnt Ihr nicht verfehlen.“ mit ernsterer Mine fuhr er fort „vergesst Eure Streitigkeiten mit dem Dornenorden. Sie haben sich in ihrem Haus verbarrikadiert und kommen nicht heraus, ehe ihr die Stadt verlassen habt. HiHiHi“ überkam ihn wieder das Lachen, bei dem Gedanken daran, wie sie sich wie Mäuse in ihrem Loch verkrochen hatten. „Die Stadtwache wird im Namen des Grafen Partei für die Ritter ergreifen, sollte es zu Kampfhandlungen kommen.“
„Keine Angst!“ entgegenet Thorr kühl „Geduld und stehter Tropfen höhlt den Stein.“ dann stand er auf und verließ erstmal das Haus der Kämpfergilde.
In Cheydinhal hatte sich das Wetter noch nicht gebessert. Offensichtlich war die Regenzeit angebrochen und es schüttet wie aus Kannen. Thorr lief im Regen miesmutig zum Schloß. Auf der Bergstraße zum Schloß kam ihm ein kleiner Fluß entgegen. Jetzt hatte Cheydinhal zwei Flüsse. Der Schlosshof war bei dem Wetter zu einem kleinen See geworden, der von dem Wasser der Dächer gespeist wurde und sich über die Bergstraße entleerte. Im Schloß selber herrschte gemütliche Stimmung. Ungewöhnlich am Innendesign des Schlosses war die narürliche Einrichtung. Halbe Gärten hatte der Graf in sein Schloß pflanzen lassen. Statt Bilder schmückten Bäume die Wände. Der Graf selber schien immer noch in tiefer Trauer über das plötzliche verschwinden seiner Frau zu sein. Der Dunkelelf ließ Blumen, wie an Grabsteinen üblich, auf ihren Sessel legen. Graf Andel Indarys war ein Dunkelelf mit Punk. In der Stadt selber stritten sich die Gemüter. Ein Großteil war sauer über diesen Gemüsehändler aus Hallul mit unadligem Blut. Der Graf selber sah das anders. Er hielt sich für großzügig und gerecht, mehr brauchte ein Herrscher nicht zu sein. Er war stolz auf seine Musterstadt und hielt großartige Reden darüber. Eins musste man ihm lassen, er hatte wenigstens Geschmakc bei der auswahl seiner Kleider. Seinen Sohn erwähnte er nicht und Thorr konnte ihn auch nicht darauf ansprechen. Nach einem ereignislosen Plausch über die Minensäuberung und Ritterlichkeit verließ Thorr das Schloß wieder.
Im Regen stapfte er die Bergstraße hinunter und bekam trotz größter Vorsicht nasse Füße. bevor er zur Kämpfergilde zurück ging machte er noch halt in Mach-Nas Bücherladen. Das miese Wetter war ideal zum Lesen von Büchern. Die Agonierin war von der geschwätzigen Sorte. Wer die neuesten Nachrichten wissen wollte, der musste zu ihr gehen. Ihre Geschichten waren im Gegensatz zu den meisen anderen sehr lustig und lebhaft erzählt.
„Die Kaiserlichen hassen die Dunkelelfen. Die Dunkelelfen hassen die Kaiserlichen. die Kaiserlichen hassen es, dass ein örtlicher Hlaalu-Händler zum Grafen gemacht wurde.“ krächste sie mir ihrer lieblichen Stimme. „Für Andel Indary wird die Sache auch dadurch nicht unbedingt einfacher, dass er einen Trottel zum Sohn hat und dass seine Frau unter sehr seltsamen Umständen ums Leben gekommen ist.“ Thorr musste innerlich schmunzeln und liebte es einfach ihr zuzuhören. „Unsere Dunkelelfen haben Morrowind verlassen, um der Kirche und dem Staat zu entkommen, und sie mögen es gar nicht, wenn die Kaiserlichen so heilig und patriotisch auf sie einreden. Natürlich handelt es sich bei den meisten Dunkelelfen hier um geldgierige, unbedarfte Alkoholiker mit wenig Erziehung oder Bildung.“ Jetzt konnte Thorr sich nicht mehr beherrschen, denn die Anspielung galt ganz klar Andel Indary und seinem Sohn. „Aber im Großen und Ganzen mag ich die Dunkelelfen aus Cheydinhal mehr als die Kaiserlichen, also stellt Euch vor!“ schloß die Agonierin Ihre Rede ab. „Mein Name ist Sir Thorr aus Bruma. Im Augenblick dürstet es mich nach Wissen und Unterhaltung auf Intelektueller Ebene. Was habt ihr an außergewöhnlichen Büchern in Eurem Repotoir?“
Der Nord hatte bei der Agonierin einen guten Eindruck hinterlassen. Sie begann sofort zu wühlen und kramte ein paar seltene und kostbare Bücher hervor. Die meisten kannte Thorr schon, doch kaufte er „Die Wildelfen“ und „Schlösserknacken Fortschritte“. Mit den beiden Büchern lief er im Regen zurück zum Haus der Kämpfergilde und machte es sich mit einer Flasche Wein in der Leseecke gemütlich.
Schlösserknacken Fortschritte, das Buch war alt und bestand aus wenigen Seiten. Der Schriftsteller war kein gebildeter Mann, sondern ein geschickter Dieb, der Sein Wissen anderen weitergeben wollte. Sollte Thorr jemals das bedürfnis haben, ein Schloß zu knacken, so hatte er hier eine sehr gute Arbeitsanweisung gefunden. Schmunzeld leget er das Buch zu seinem Reisegepäck und widmete sich dem anderen Buch.
Oh – die Weinflasche war schon leer. Erstmal nachschub holen, dachte sich Thorr mit trockener kehle, obwohl er überhaupt nicht gesprochen hatte. Die Wildelfen, wer hätte das gedacht, war eine andere Bezeichnung für die Ayleiden. Thorr musste dabei zwangsfolglich an die Studien von Elendil Sunlight denken. Aylaiden waren die Ureinwohner Cyrodiils und der Beschreibung des Buches nach ein sehr ängsliches Volk. Die letzten Überlieferten Dokumente des Volkes stammten aus der ersten Ära und das war weit vor der Vorstellungskraft des Nord… Er müdet von der Lektüre fiel Thorr in sein Bett neben der Leseecke und in einen sehr tiefen Schlaf.
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Cyrodiil, Skingard
Die Sonne war schon hinter den Mauern Skingards verschwunden, als die beiden die Burgbrücke von Skingards Schloß durchschritten. Die Stadt erhob sich im Nebel vor ihren Augen. Düster und gespenstig zeichneten sich die spitzen Türme von Skingard im Nebel ab. Das Tor zur Stadt war unbewacht und nur eine kleine Türe ließ sie hindurch. Wer mit Pferd kam musste einen anderen Weg in die Stadtnehmen oder die Ställe aufsuchen. Eine breite Straße führte durch die Stadt. Links und rechts erhoben sich die Stadtmauern und zwei Brücken verbanden die beiden Stadtgebiete. Die Straße führte Bergauf zu zwei weiteren Toren. Dort traf man auch Wachen an. Kyokaan erkundigte sich nach den Örtlichen Gegebenheiten und wo man übernachten könnte. Er unterließ es nicht, mit der Stadtwache ein bisschen zu schwätzen und ein paar unanständige Witze zu reisen. Die Wache war froh ein wenig aus dem langweiligen Dasein gerissen zu werden und erzählte sehr ausführliche, wo das Schloß, die Geschäfte, Gilden, Kapelle Wohnhäuser und Gasthäuser waren. Er empfahl die Herberge „Zur Westebene“ für die Übernachtung.
Die Herberge machte einen guten Eindruck und Kyokaan mietet dort zwei Zimmer und bestellte etwas zum Essen. In der Herberge war nicht viel los. Die Gäste wirkten sehr düster. Eine recht hochgewachsene Nord lag im twist mit den Göttern und ein kleiner Waldelf druckste sich in der Herberge rum. Nach dem Essen gingen beide auf ihr Zimmer und erholten sich von dem langen Marsch. Das Zimmer war sehr komfortabel eingerichtet, besaß neben einem edlen Bett noch Stühle, einen Schreibtisch und einen Kleiderschrank und kostet nur 20 Septime. Kyokaan streckte sich und genoß es in diesem vornehmen Etablissement zu nächtigen.
Ein neuer Tag bricht an:
Am frühen Morgen stand Kyokaan auf und klopfte beim Verlassen seines Zimmers kräftig an die Zimmertür seines Knappen – ähhm Knappin. Die Kleine war auch schon wach und ging mit ihm die Treppe runter. Im Gastraum war das Frühstück schon hergerichtet. „Gut geschlafen?“ begann Kyokaan das morgendliche Gespräch. „Ja“ antwortet Melian.
„Ich habe heute zwei Aufgaben für Dich. Die erste ist, Du schaust Dir die Stadt an und verfasst am Abend einen Bericht darüber, die Zweite ist, Du unterhältst Dich mit so vielen Leuten wie möglich und hinterlässt einen ruhmreichen Eindruck. Für die Zweite Aufgabe gebe ich Dir 1000 Septime und erwarte am Abend Erfolge. Viel Spaß dabei.“ „Was werdet ihr machen mein Herr?“ fragte Melian mit einer leicht besorgten Stimme. „Ich besuche den Grafen und gehe dann noch Einkaufen. Wir treffen uns am Abend in der Herberge wieder.“
„Graf Skingard hat mein ganzes Leben lang hier geherrscht. Die Grafschaft ist Ruhig und wohlhabend.“ sprach die Gastwirtin beim Kaffeeeinschänken zu den Beiden. Kyokaan war verwirrt. Man sprach immer ´der Graf von …´und so eine lange Amtszeit hatten nur Elfen…
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
"Joran Veran ist also sein Name": dachte Tarrior. Doch noch während er versuchte den Kaiserlichen vor sich einzuordnen, tat er seine Meinung zu den Plänen zum Säubern der Ruine kund. Er stimmte zwar zu die alte Ayleidenansiedlung im Morgengrauen anzugreifen, aber er war eher auf eine subtilere Art der Lösung aus. Gezielte Bogenschüsse und Anschleichen sollten das Problem dezent lösen ohne noch größere Probleme auf den Plan zu rufen. Anschleichen, aus dem Dunkel still und leise töten, war wirklich das letzte was er konnte. Er konnte Untote dazubringen gegen ihre Beschwörer zu kämpfen, oder sie einfach grillen, aber in den Künsten des lautlosen Tötens war er nicht sonderlich bewandert. Dann fragte der Mann auch noch nach den Namen der beiden. Während er noch darüber nachdachte was sich von seinen Fähigkeiten für die Aufgabe verwenden ließ, meldete sich Tirian zu Wort. "Nunja ich bin Heiler, also bin ich darin ausgebildet euren Körper und euren Geist zu heilen oder eure ureigenen Kräfte noch zu verstärken, aber dies nicht sehr gut. Neben dem Schwert kämpfe ich mit Stäben oder einfacher Zerstörungsmagie. Da ich nur Roben trage, kann ich wohl ein Scheppern vermeiden. Und mein Name ist übrigens Tirian Morvayn": eklärte der Jüngere.
"Okay dann bin ich wolhl dran": begann Tarrior dem Kaiserlichen diesem Joran zu erzählen. "Ich bin ein Magierkrieger, gut mit Schwert und den Künsten des Feuers. Zwar bevorzuge ich schwere Rüstungen, aber leider ist meine Knochenrüstung auf meiner Reise zu Bruch gegangen und ich helfe mir mit einer Chitin-Rüstung darüber hinweg. Die Rüstung ist leicht und verursacht wenig Lärm. Aber ich bevorzuge eher den direkten Weg. Daher sind meine Fähigkeiten im leisen Töten eher begrenzt ich kann schleichen und mich zu einem gewissen Grad unsichtbar machen, aber damit hört es dann schon auf. Da wäre noch ein Zauber der das Herz des Betroffenen stehen lässt jedoch habe ich ihn seid Jahren nicht mehr angewandt und man braucht direkten Kontakt zum Körper des Opfers. Mit einigen mittelmäßigen stille Zaubern kann ich auch dienen, aber die Wirkungsdauer ist recht begrenzt": erklärte Tarrior. Der Kaiserliche sinnierte scheinbar noch über die Verwendungsmöglichkeiten dieser Talente nach. Dem Älteren war der Mann sowieso suspekt jemand der sich mit dem lautlosen Töten/ Bewegen und dem Erkennen von Fallen auskannte. In Haus Hlaluu gab es viele die in den letzteren Fähigkeitsgebieten bewandert waren, Diebe und knallharte Händler. Seiner Einschätzung nach konnte der Mann nur ein Assasine oder ein Dieb sein, aber das sollte nicht sein Problem sein. Schließlich würde er helfen das Nekromanten-Problem in der Ruine zu lösen. "Und er wird brennen, sollte er dich hintergehen": korrigierte ihn eine Stimme aus seinem Innern. "Lass das mal meine Sorge sein": warf er ihr entgegen und sie verschwand.
Als er merkte das er schief angeguckt wurde, erkannte er das er wohl das ausgesprochen hatte, was er gedacht hatte. "Ich habe nur laut gedacht": entschuldigte er sich. "Also euer Plan verhindert das wir größere Probleme kriegen, wenn wir die Nekromanten nach und nach und unbemerkt ausschalten, aber leider sind wir nicht so sehr in den Künsten des lautlosen Tötens aus. Ich habe zwar für euch unermesslich lange in Morrowind gelebt, aber hatte nie bei der Morag Tong, oder der dunklen Bruderschaft gelernt, denn geschweige das ich mit denen Geschäfte gemacht hätte. Was die Fallen angeht denke ich solltet ihr Vorgehen, mein Wissen über die Ayleiden ist leider auch nicht das größte, obwohl ich schon in der Lage wäre, die eindeutigeren Fallen zu erkennen": lenkte er das Gespräch auf das Thema zurück und von der kleinen Peinlichkeit weg. "Bevor ich es vergesse, ich bin Tarrior Gildres": fügte er noch in selbem Atemzug hinzu und trank den letzten verbliebenden Schluck Wein, und wartete auf eine Regung seines Gegenübers.
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Cyrodiil, nördlich der Keiserstadt
Arriary kam am frühen Abend am Landgut des Fürsten an und schlug ein Lager in der Nähe auf. Obwohl so viele Jahre seit dem Verlassen ihres zweiten Zuhauses lagen, erkannte sie alles wieder, sie konnte sich an jeden Stein und an jeden Baum erinnern. Es war so, als wäre sie nie weg gewesen. Sie hatte das Gefühl, als hätte sich die Umgebung aufgrund der schrecklichen Erinnerungen, die sie damit verband für immer in ihr Gedächtnis eingebrannt. Sie beschloss sich auszuruhen und auf die Nacht zu warten, da sie für, das, was sie in dieser Nacht vorhatte ihre volle Konzentration brauchen würde.
Lange nach Sonnenuntergang machte sie sich bereit, im Haus waren sämtliche Lichter erloschen. Eine der Türen, die ins innere des großen Gebäudes führten, zu knacken war ein Kinderspiel. Eridorr hat wohl keine Angst vor Meuchelmördern oder Dieben…, tja sein Pech, mein Glück! Dachte sie sich. Dann schlich sie sich ungesehen zum Hauptschlafzimmer und schloss deren Zimmertür von innen zu und wartete darauf, dass er aufwachte.
Als er aus dem Bett stieg sah sie nur seinen Rücken und einen blonden Schopf, aber sie erkannte ihn trotzdem. Sie beobachtete, wie er zur Tür ging und die Klinke runterdrückte und dass sich die Tür nicht öffnete. „Tja, die ist wohl zu, damit wir ungestört sind...“, war ihr Kommentar. Erschrocken fuhr er herum und erstarrte, genau wie sie, als sie ihm nach den vielen Jahren wieder in die Augen sah.
Obwohl es eindeutig er war, derjenige, der sie so leiden hatte lassen, all die Jahre lang, fühlte sie sich vollkommen von ihm eingenommen, regelrecht angezogen… Etwas in ihr, genauer gesagt ihr Kopf, sagte ihr, dass er sie tief verletzt hatte und ihr ungeheuer großes Leid angetan hatte, ihr Gedächtnis hielt ihr die grausamen Bilder ihrer Erinnerungen vor Augen, aber sie konnte sich nicht von seinem Anblick losreißen. Sie verstand nicht, was in ihr vorging, denn es war ein ziemlicher Tumult in ihr entstanden, hervorgerufen von etwas in ihr, das ganz laut JA rief, bei dem Gedanken an ihn und etwas anderem das ganz laut NEIN rief, es galt animalische Triebe gegen rationales Denken und im Moment sah es so aus als würden die animalischen Triebe gewinnen.
Für ihn war es eindeutig, was in ihr vorging, diese Wirkung hatte er oft bei Frauen, deshalb hatte er nie geheiratet. Auch wenn er nicht wusste wer die schöne Blonde war, genauso wenig wie er wusste was sie wollte, kamen ihm diese außergewöhnlichen Augen bekannt vor, durchquerte er mit wenigen großen schritten das Zimmer und zog sie an sich. Für einen kurzen Moment wurde sie sich bewusst, dass dies der perfekte Zeitpunkt wäre, ihn umzubringen, wofür sie mittlerweile mehr als nur eine Methode kannte, doch dieser Moment dauerte nicht länger als ein Augenaufschlag. Von ihrem inneren Gefühlschaos völlig verwirrt, ließ sie dem Geschehen freien Lauf, ließ Küsse über sich ergehen, die durch das dabei entstehende Gefühlsfeuerwerk, aus Zustimmung und Ablehnung, ein merkwürdiges Gefühl hinterließen. Bis er sein Hemd auszog und den Ausblick auf eine unübersehbare Narbe am Bauch freigab, ihre Narbe, die, die sie bei ihrer Flucht hinterlassen hatte, die Narbe, die ihre Flucht erst ermöglicht hatte… Und plötzlich sah sie alles ganz klar, das Auf und Ab ihrer Gefühle stoppte vom einen Moment zum Anderen, ihre Gedanken hörten auf zu wirbeln und alles, was sie bis jetzt erfolgreich verdrängt hatte, fiel ihr wieder ein. Daraufhin trat sie einen Schritt zurück und musterte Eridorr angewidert von oben bis unten. Er war leicht verblüfft, wegen ihrer Reaktion, vielleicht ging es ihr zu schnell?!, dachte er, doch während er noch nach einem möglichen Grund für ihr Verhalten suchte fragte sie schon: „Erkennst du mich nicht?“ „Doch, sicherlich, du bist die Frau meiner Träume! Dich kann man nicht vergessen, Baby!“
Worüber sich vielleicht jede andere Frau gefreut hatte, rollte Arriary nur mit den Augen und dachte: Oh mein Gott! Und für so einen wollte ich mich ernsthaft hergeben?!
„Oh nein, ich bin’s Arriary. Erkennst du mich wirklich nicht? Ich bin gekommen um eine Angelegenheit zu klären, etwas dass ich schon vor Jahren begonnen habe, aber nie zu ende gebracht habe, damals hatte ich einfach zu große Angst…, aber jetzt bin ich hier und falls du es immer noch nicht geschnallt hast, ich bin für das da verantwortlich!“ Sagte sie und zeigte auf seine Narbe. „Ich bin gekommen um diese Angelegenheit zu klären. Du musst wissen, dass ich solche Angelegenheiten nur ungern ungeklärt lasse, denn was ich anfange bringe ich auch zu Ende, Baby!“ Sie war über die Kälte und die Schärfe ihre eigenen Worte überrascht, doch ihr gefiel die Wirkung, denn Eridorr war in der zwischen Zeit bis an die Wand hinter ihm zurückgewichen und hatte auch dessen Farbe angenommen, doch Arriary zückte schon ihren Dolch, machte zwei Schritte auf ihn zu und noch bevor sein Körper vollkommen auf dem Boden lag, war schon sämtliches Leben aus ihm gewichen, er war tot.
Den Rest des Tages verbrachte Arriary damit, das Haus umzugestalten. Da Eridorr keine Familie mehr hatte, denen das Gut vermacht werden könnte, beschloss sie es, als ihr Eigentum zu betrachten. Schließlich hatte er sie vor langer Zeit ihren Eltern, unter dem Versprechen sie wie seine eigene Tochter zu behandeln, abgekauft.
Die Angestellten und Diener hatten nichts gegen den Wechsel, im Gegenteil sie waren sehr froh darüber, da ihre neue Herrin weniger extravaganter und launischer, viel bodenständiger und freundlicher, war als Eridorr. Wie ihr alter Herr umgekommen war, war ihnen egal, denn sie alle mehr oder weniger unter ihm gelitten hatten, wie sich herausstellte war Arriary nicht das einzige Opfer seiner perversen Übergriffe gewesen und einige der älteren Angestellten erkannten sie wieder. Sie beschloss in ihr altes Zimmer zu ziehen, es war noch vollkommen möbliert, so wie sie es hinterlassen hatte.
Am späten Abend sank sie dann erschöpft, aber glücklich in ihr altes Bett und schlief sofort ein.
Als sie mitten in der Nacht aufwachte, spürte sie es sofort. Da ist jemand! schoss es ihr durch den Kopf, aber dieser Jemand hatte noch nicht gemerkt, dass sie aufgewacht war. Sie versuchte die Lage und ihre Möglichkeiten durch zu gehen und es dabei möglichst unbeschadet zu überstehen. Aufzuspringen und zur Tür zu hechten, war schwachsinnig und weil sie mit dem Gesicht zur Wand lag, konnte sie nicht einschätzen, wo dieser Jemand stand und ob er für den Fall einer eventuellen Flucht ihrerseits vielleicht den Weg verbarrikadiert hatte. Die einzige Möglichkeit war direkter Feindkontakt, was also im schlimmsten Fall Angriff bedeutete. Mist, fluchte sie innerlich, sie hatte nicht damit gerechnet hier angegriffen zu werden, nicht in ihrer ersten Nacht, folglich hatte sie nicht einmal eins ihrer Wurfmesser unterm Kopfkissen versteckt und ihre übrige Ausrüstung befand sich gut verstaut in einer Kiste auf der anderen Zimmerseite, für sie also unerreichbar. Also blieb ihr nichts anderes übrig als ihn „anzusprechen“ bevor er es tat. Sie holte tief Luft, drehte sich auf die andere Seite und sagte, erstaunt über die Festigkeit ihrer Worte: „Guten Abend, was verschlägt euch zu so später Stunde in mein Schlafzimmer?!“ Vor ihrem Bett stand ein Mann. Völlig in ein schwarzes Gewand eingehüllt, die Kapuze tief in die Stirn gezogen.
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Nach einer kurzer Zeit des Schweigens meldete sich der kleinere Dunmer zu Wort:
"Nun ja ich bin Heiler, also bin ich darin ausgebildet euren Körper und euren Geist zu heilen oder eure ureigenen Kräfte noch zu verstärken, aber dies nicht sehr gut. Neben dem Schwert kämpfe ich mit Stäben oder einfacher Zerstörungsmagie. Da ich nur Roben trage, kann ich wohl ein Scheppern vermeiden. Und mein Name ist übrigens Tirian Morvayn.“
"Okay dann bin ich wohl dran", sagte der größere Dunmer."Ich bin ein Magierkrieger, gut mit Schwert und den Künsten des Feuers. Zwar bevorzuge ich schwere Rüstungen, aber leider ist meine Knochenrüstung auf meiner Reise zu Bruch gegangen und ich helfe mir mit einer Chitin-Rüstung darüber hinweg. Die Rüstung ist leicht und verursacht wenig Lärm. Aber ich bevorzuge eher den direkten Weg. Daher sind meine Fähigkeiten im leisen Töten eher begrenzt ich kann schleichen und mich zu einem gewissen Grad unsichtbar machen, aber damit hört es dann schon auf. Da wäre noch ein Zauber der das Herz des Betroffenen stehen lässt jedoch habe ich ihn seid Jahren nicht mehr angewandt und man braucht direkten Kontakt zum Körper des Opfers. Mit einigen mittelmäßigen Stille Zaubern kann ich auch dienen, aber die Wirkungsdauer ist recht begrenzt.“
Tarik dachte über diese Talente nach und erkannte dass er den Plan etwas abändern musste, denn seine Gegenüber bevorzugten Magie und Schwert. Plötzlich war ein Satz zu hören welcher dem Kaiserlichen einen Hinweis über den größeren Dunmer gab: "Und er wird brennen, sollte er dich hintergehen"………Lass das mal meine Sorge sein.“ Etwas erstaunt schaute er den Dunmer an. Als dieser merkte das er etwas seltsam angeschaut wurde entschuldigte er sich mit den Worten:“Ich habe nur laut gedacht.“
"Also euer Plan verhindert das wir größere Probleme kriegen, wenn wir die Nekromanten nach und nach und unbemerkt ausschalten, aber leider sind wir nicht so sehr in den Künsten des lautlosen Tötens aus. Ich habe zwar für euch unermesslich lange in Morrowind gelebt, aber hatte nie bei der Morag Tong, oder der Dunklen Bruderschaft gelernt, denn geschweige das ich mit denen Geschäfte gemacht hätte. Was die Fallen angeht denke ich solltet ihr Vorgehen, mein Wissen über die Ayleiden ist leider auch nicht das größte, obwohl ich schon in der Lage wäre, die eindeutigeren Fallen zu erkennen“. fuhr der größere Dunmer fort."Bevor ich es vergesse, ich bin Tarrior Gildres", fügte der Dunmer noch in selbem Atemzug hinzu und trank den letzten verbliebenen Schluck Wein.
Der Kaiserliche hatte dem etwas seltsamen Tarrior Gildres aufmerksam zugehört und fing an den Plan in seinen Gedanken so abzuändern, dass er mit den beiden Dunmern durchführbar wäre. Lange Zeit schwieg er und drehte jeden einzelnen Teil seines Plans zweimal um. Die Zeit floss zäh dahin und der Kaiserliche bemerkte nicht einmal, dass er mittlerweile angestarrt wurde. Schließlich sprach er Tarrior Gildres wieder an:“Nun, da eure Schleichfähigkeiten begrenzt sind, müssen wir wohl die offene Konfrontation suchen. Trotzdem wäre ich dafür dass wir die Wachen vor der Ruine leise ausschalten und uns dann vorsichtig in der Ruine weiterbewegen. Ich kenne mich zwar mit Ayleiden kaum aus, habe aber ein Gespür für Fallen. Da die Stillezauber mittelmäßig vorhanden sind, werde ich mich um die Stillegifte kümmern.“
Tarik überlegte einen Moment und fuhr dann fort:“Ich denke wir sollten die Nekromanten so bekämpfen das wir nicht nach kurzer Zeit einer Armee von Untoten gegenüber stehen. So kann jeder mit seinen stärken kämpfen. Auch können wir die Fallen in der Ayleiden Ruine zu unserem Vorteil einsetzten, vorausgesetzt ich erkenne sie rechtzeitig.“
Tarik zog ein kleines Fläschen heraus, drehte es in den Händen und betrachtete die grüne Flüssigkeit darin.“Was meint ihr, könnte es so funktionieren….…so das dieses Himmelfahrtskommando heil wieder da raus kommt?“, fragte der Kaiserliche und starrte weiterhin auf die Flüssigkeit.
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Cyrodiil, Gasthaus
Malukhat hatte ein Problem. Und jetzt, wo er sich diese Tatsache eingestanden hatte, hoffte er, es würde sich von allein lösen. Er wartete einen Moment, sah sich um. Nichts geschah.
Das war schlecht.
Er kratzte sich nachdenklich am blank rasierten Hinterkopf und erwartete eine Erleuchtung. Dabei war ihm bereits klar, dass er diese nicht erhalten würde. Das machte ihn wütend, doch das ließ er sich nicht anmerken. In seinem Leben hatte er schon viele schwerwiegende Entscheidungen treffen müssen, für sich selbst und für andere, und hatte so manches Mal daneben gegriffen.
Wenn es um ihn selbst ging, griff er nicht gerne daneben.
Erwartungsvoll sah die Dunkelelfe ihn an. Wahrscheinlich wollte sie das alles so schnell wie möglich hinter sich bringen, aber Malukhat erwartete Verständnis für seine verzwickte Lage. Lief sie eigentlich die ganze Zeit herum und erschütterte die Lebensgrundfesten fremder Leute? Es war anzunehmen.
Entnervt ließ die Frau die Schultern hängen. „Was jetzt? Wildfleisch oder Lammkeule?“
„Wildfleisch. Ungeduldiges Pack“, murmelte er und verdrehte die Augen. Die Jugend von heute, kein Sinn für Dramatik. Gold, Krieg, Liebe – all dies war wichtig, aber ihre Ernährung kümmerte sie kein Stück. Malukhat fand, dass sie sich ruhig mehr Zeit für solche Dinge nehmen sollten. Er hatte damit auch erst spät angefangen, doch wenn ihm alle Zähne ausfielen, konnte er auch jetzt schon auf eine lange Liste köstlicher und wohl gewählter Speisen zurück blicken.
„Und für Euch?“, wandte sich die junge Dunmer an Malukhats vampirischen Begleiter, offenbar in Erwartung eines weiteren Nervenmarathons. Der aber schüttelte mit dem Kopf und unterstrich die Geste mit einem eleganten Schlenker sein Hand.
„Nichts.“
Misstrauisch starrte sie ihn an. „Nichts?“
„Nichts.“
Sie zuckte mit den Schultern und ging. Malukhat beugte sich über den Tisch und verzog seine Miene zu einem Antlitz gespielter Überraschung. „Nichts? Mein Freund, dass du mir ja nicht vom Fleisch fällst. Nicht mal ein Rotwein? Oder Blutwurst?“
Draven grinste freudlos. „Dein Humor ist so vortrefflich, dass ich wieder einmal an deiner Berufswahl zweifle. Du solltest Clown werden. Dann könntest du jeden Tag ein paar Kinder zum Weinen bringen.“
„Ich habe schon genug damit zu tun, Babysitter für einen Vampir zu spielen. Aber ich komme beizeiten darauf zurück.“
Die zwei unterschiedlichen Männer schnaubten ein Lachen und Draven verschränkte die Arme vor der Brust. Malukhat musste zugeben, dass der frühe Tod des Bretonen in gewisser Weise eine Schande war. Er wusste noch sehr genau, wie sie sich vor vier Jahren in der Magiergilde von Balmora kennen gelernt hatten. Malukhats Zeit als Erzmagier hatte damals gerade erst begonnen und was aus Draven werden würde, war für ihn nicht von Bedeutung gewesen. Arrogant und respektlos hatte der Vampir in der Magiergilde den Herr und Meister heraushängen lassen, dabei die Nase so hoch getragen, als hatte er versucht, mit ihr die Sonne aufzuspießen. Malukhat hatte sich das nicht gefallen lassen. Es war der erste Konflikt sehr vieler Konflikte gewesen.
Während Malukhat auf sein Essen wartete, schwiegen die Männer einander an. Es war kein eisiges, feindseliges oder peinliches Schweigen, sondern eines der nachdenklichen Sorte. Wenn der Dunmer bedachte, dass Draven es war, der ihm den Besuch in dem Gasthaus geradezu aufgenötigt hatte, war nachdenkliches Schweigen bestimmt mehr als angebracht. Aber ein paar erklärende Worte wären ihm lieber gewesen. Nachdem sein Essen serviert worden war, brach er die Stille.
„Draven, rück schon raus, was willst du?“
Der Bretone zog eine Augenbraue hoch. Malukhat war sicher, die Geste sollte Verwirrung ausdrücken, doch in einem aristokratischen Gesicht wirkte fast alles arrogant.
Der Erzmagier rollte mit den Augen. „Wir sind hier, weil du es so wolltest. Nichts für ungut, aber warum sollte ein Vampir in ein Gasthaus gehen?“
„Ich wollte dir etwas Gutes tun?“
„Ja, sicher. Das will Ranis Athrys auch. Also, was ist los?“
Der ehemalige Erzmagister nahm sich Zeit für seine Antwort. Aus seinem Verhalten schloss Malukhat gleich mehrere Dinge, doch wusste er nicht genau, ob er sich hämisch freuen oder doch lieber weglaufen sollte, solange er die Möglichkeit dazu hatte. Er war sich sicher: Hier würde gleich seine Hilfe erbeten. Das war an sich schon ein merkwürdiger Gedanke. Malukhat und Draven halfen einander, das war so; darum zu bitten war unnötig. So etwas machten sie einfach nicht. Und doch schien Draven genau das vorzuhaben.
„Draven… fange bitte endlich an, sonst schlafe ich ein, und ich kann mir ein besseres Kopfkissen vorstellen als Soße.“
„Ungeduldiges Pack“, murmelte der Vampir.
Draven hat gerade seine eigens erwählte Fressmeile in der Kaiserstadt hinter sich gebracht, da taucht ein Schrank von einem Vampir auf. Ziemlich großer Kerl, fast nur bestehend aus Oberkörper und Schultern. Ein Nord. Und er bringt seine untoten Freunde mit.
Draven war ihm bereits einmal über den Weg gelaufen, aber sie hatten nur einen kurzen, prüfenden Blick gewechselt. Dass er jetzt auf den Bretonen zukommt, ist ungewöhnlich, irgendwie beunruhigend. Draven will nichts als in Ruhe gelassen werden. Vampire sind etwas Verdorbenes. Er selbst ist anders. Er will nichts mit ihnen zu tun haben. Aber der Nord hat offenbar beschlossen, diesen Wunsch zu ignorieren.
Seine Freunde bleiben zurück und beobachten. Sie überlassen dem Nord das Reden. Der Nord…
„Wie bitte?!“ Malukhat lachte auf und tippte sich mehrmals mit dem Zeigefinger gegen die Schläfe. „Die lassen einen Nord reden? Ich hab’s ja schon immer gewusst, Vampire sind kaputt hier oben.“
Der Dunmer schüttelte den Kopf und Draven warf ihm einen seiner tief beleidigten Tod-und-Verderben-Blicke zu.
Der Nord macht nicht den Eindruck, als will er sich friedlich mit Draven unterhalten. Aber das macht nichts. Die Nacht ist jung und Draven neugierig genug, einfach abzuwarten. Der blonde Mann spannt auffällig die Muskeln an. Er scheint den Eindruck vermitteln zu wollen, Draven hochheben und einfach entzwei brechen zu können, wenn ihm danach ist. Das kauft der Bretone ihm nicht ab, aber er spielt mit.
Der Nord bietet ihm eine Mitgliedschaft in einer Bruderschaft an. Sehr exklusiv und noch sehr jung. Wie die Clans in Morrowind. Jedenfalls ist das der Plan. Und damit er ihn umsetzen kann, muss er ein Gebiet haben. Er hat entschieden, dass die Kaiserstadt sein Gebiet ist und jeder Vampir, der hier jagt, zur Bruderschaft gehören muss.
Draven findet, dass er seine Bruderschaft behalten kann. Dass er kein Interesse daran hat, das Kagouti-Gesicht seines gegenüber jede Nacht sehen zu müssen und sich einen seelischen Schaden einzufangen. Die Kaiserstadt gehört keinem Vampir. Und schon gar keinem Trottel wie ihm.
„Oh, ich hoffe doch, er hat dir dafür beide Beine gebrochen“, unterbrach Malukhat abermals, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und faltete die Hände über dem Bauch.
„Nein“, entgegnete Draven düster. „Ich ihm. Er und seine beiden Freunde waren einmal. Solche wie den gibt es immer wieder. Wollen eine Hierarchie ins Chaos bringen. So ein Unfug.“
„Nun, das hat in der Vergangenheit oft sogar sehr gut funktioniert. Betrachte sie als gut organisierte Verbrechergruppen, die nur nachts agieren. Und du bist der untote Held, der im Glanze seiner guten Tat ein bisschen heller scheint. Sag mir Bescheid, wenn das alles irgendwann doch noch mit mir zu tun hat.“
Draven griff sich an den Nacken und zog eine Grimasse. Seine Unbehaglichkeit in dieser Situation war überdeutlich und Malukhat genoss, wie der Vampir sich wand.
„Nun, seine Gruppe… oder wie auch immer du das nennen willst… stellte sich als nicht ganz so klein heraus, wie ich ursprünglich gedacht hatte. Ein paar von ihnen sind nicht besonders glücklich und ich… nun ja, es sind halt ein paar mehr…“
„Was willst du von mir?“
„Du weißt, was ich von dir will“, fauchte Draven angespannt.
„Diese Behauptung weise ich vehement von mir, solange du es mir nicht sagst.“
„Ich… ach, verdammt – ich brauche deine Hilfe! Zufrieden?!“
Malukhat grinste vergnügt.
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Cyrodiil, Bruma
Dem Trommeln an den Fenstern zu Urteilen regenet es noch immer in Cheydinhal. Trotz des miesen Wetters wollte Thorr hier nicht länger verweilen. Er packte seine Sachen zusammen, verabschiedet sich von Bruz gro-Khash, dem Gildenvorsteher, und ging zu den Ställen. Bei Regenwetter nach Bruma zu reisen, war nicht gerade die Beste Idee, aber solange das Wasser dann nicht zu Eis fror, hatte Thorr gute Chancen ohne Krankheit Bruma zu erreichen. Sein Pferd folgte brav den Weg, den es gekommen war. Thorr hatte auf der Reise Glück. Die Regenwolken ergossen sich nur über Cheydinhal. Seine Rüstung und sein Pferd waren relativ trocken, als er die schneebedeckte Region Brumas erreichte. In Bruma ging Thorr erstmal nach Hause, goß sich einen Cyrodiilischen Brandtwein hinter und zog sich andere Winterklamotten an.
Es war später Nachmittag, als er leicht angeheitert sein Haus Richtung Schloß verließ. Die Gräfin empfing ihn ohne Umschweife und lange Warterei. „Schön Euch zu sehen!“ begann sie das Gespräch „Ihr habt Euch der Kämpfergilde angeschlossen und in Cheydinhal die Ehre der Ritter von Bruma verteidigt?“ Thorr wusste nicht recht, ob das eine Frage oder Aussage war. „Ich bin Mitglied der Kämpfergilde und die Ritter des Dornenordens haben einen Konflikt um jeden Preis verhindert?“ Thorr wusste auch nicht, ob das die Gewünschte Antwort war, so eindringlich war der Blick der Gräfin „Seid Ihr Gildenführer der Kämpfergilde von Bruma?“ fragte sie mit energischem Ton. „Mein Nächster Auftrag wartet in Anvil auf mich.“ Antwortet Thorr mit einer Geste der Lustlosigkeit. „Ihr bekommt 1000 Septime für die Erfüllung des Auftrages. Laßt mich nicht zu lange warten“ sprach die Gräfin Thorr motiviert an. „Mmhhh“ eigentlich war es mehr ein knurren, das Thorr von sich gab, als er sich von der Gräfin entfernte.
Anvil, das war drei Tagesritte von Bruma entfernt. Choroll – Kvatch – Anvil hieß die neue Reiseroute. Doch vorher musste Thorr einfach seinem Ruf als Ritter alle Ehre machen, in dem er in Olaf Streu und Bräu einkehrte…
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Cyrodiil, Skingrad
„Aha, ich verstehe.“ Malukhat nickte einvernehmlich. „Vergiss’ es.“
Draven entglitten die Gesichtszüge, dann fing er sich wieder. Offenbar war er der Ansicht gewesen, den Erzmagier von seinem Plan überzeugt zu haben. Dabei sollte er inzwischen wissen, dass Malukhat sich nur schwer von Plänen überreden ließ, die sein Leben in Gefahr brachten und auch sonst über keine nennenswerten Vorteile verfügten.
„Wenn du dich nicht wie ein totaler Idiot verhältst, ist mein Plan todsicher“, insistierte der Vampir, aber Malukhat schüttelte mit dem Kopf und winkte ab.
„Ich bin sicher tot, insofern hast du recht. Und das, obwohl ich mich nicht wie ein Idiot verhalten würde. Ich verhalte mich nie wie ein Idiot. Du willst, dass ich dir helfe, also beleidige mich gefälligst nicht.“
„Ja, ich will wirklich, dass du mir hilfst, und würdest du dich nicht jetzt schon wie ein kompletter Idiot verhalten, hätte ich keinen Grund, dir zu unterstellen, du könntest dich wie ein Idiot verhalten. Jedenfalls nicht in so einer Situation. Du hast schließlich bereits einmal erfolgreich Vampire gejagt. Oh, halt, damals war ich ja der Leidtragende, weil du dich wie ein Idiot verhalten hast. Ich weiß also wirklich nicht, wie ich nur darauf komme, du könntest den Plan rein ausversehen durch Idiotie sabotieren.“ Draven grinste übertrieben und legte zur Untermalung seiner Worte zwei spitze Eckzähne frei.
Malukhat war entsetzt. Sein Mund öffnete sich in dem verzweifelten Versuch, Draven verbal in die Weichteile zu treten, doch der Quell war versiegt. Er schloss den Mund, setzte eine säuerliche Miene auf und wies mit dem Zeigefinger auf den Bretonen, nur um ihn wieder sinken zu lassen und ein paar unverständliche Worte zu stottern.
Er war sprachlos.
Würdevoll erhob sich der Dunmer, strich beleidigt seine Robe glatt und machte sich daran, das Zimmer zu verlassen. Wenn dieser dreckige Vampir auch nur glaubte, Malukhat würde je wieder ein Wort mit ihm wechseln, hatte er sich gewaltig geschnitten. Idiotie! Er! Pah, was wusste Draven schon. Der war doch nur ein Vampir, total weltfremd, lebte in seiner eigenen kleinen Welt. Keine Ahnung, der Bursche. Das musste sich Malukhat von einem Grünschnabel wie dem nicht gefallen lassen.
„Aber wenn du Angst hast… ist das natürlich in Ordnung“, hörte er Draven sagen und verharrte in seiner Bewegung. „Kann dir ja keiner verdenken, bei der letzten Vampirjagd hat es dich schließlich beinahe erwischt.“
„Oh, Moment mal – wer hat gesagt, dass ich Angst haben? Du verwechselt da was mit Selbsterhaltung, mein blutsaugender Freund. Ich weiß, man sieht es mir nicht an, aber ich komme langsam in die Jahre. Die Zeit, die mir bleibt, möchte ich mit sinnvolleren Dingen verbringen als Sterben.“
Draven sah sich nicht um, als er theatralisch seufzte und die Ellenbogen auf dem Tisch abstützte. „Na gut, Malukhat, wenn es dir so wichtig ist, nicht zugeben zu müssen, dass du, nun ja, ein Weichei bist, spiele ich halt mit: Aber wenn du viel zu alt bist, um dein Herz noch mit solch nervenaufreibenden Dingen wie einer Vampirjagd zu belasten, ist das natürlich in Ordnung.“
„Weichei?“ Malukhats Mund klappte auf und er starrte Draven ungläubig an. Dieser nickte bestätigend. „Ich hätte es zwar anders formuliert, aber ja.“
„Du hast es so formuliert.“
„Von mir aus.“ Er erhob sich ächzend und streckte sich. Malukhat wusste, das war reine Zeitschinderei. Ein Vampir streckte sich nicht. Jedenfalls hatte er noch nie einen gesehen, der das tat. Von der Seite betrachtet, hatte er sich eigentlich auch noch nie in einer Situation befunden, vampirische Verhaltensweisen beurteilen zu können; er kannte nicht viele Vampire. Aber er kannte Draven, und das bedeutete, er streckte sich nur, damit Malukhat darüber nachdachte. Zu dieser Schlussfolgerung kam der Erzmagier leider immer erst, wenn es längst zu spät war.
Draven klopfte Malukhat begütigend auf den Rücken. „Mach’ dir um mich keine Sorgen. Ich weiß jemanden, der für eine Vampirjagd sowieso besser geeignet ist.“
Misstrauisch verschränkte der Dunmer die Arme vor der Brust. „Und wer soll das bitte sein?“
„Ein gewisser Paladin und Landsmann, über den du dich in der Vergangenheit des Öfteren sehr abfällig geäußert hast.“
„Aurel Germain? Du sympathisierst mit dem Feind?“
„Ich sympathisiere mit dir. Danach sinkt die Hemmschwelle.“
Malukhat lachte auf und stemmte die Arme in die Seiten. „Ein Vampir verbündet sich mit einem Paladin? Das wäre die Paarung des Jahres. Ich würde zu gern sehen, wie der unwissende Trottel im Auftrage eines Vampirs Vampire jagt. Damit wäre euch beiden ein Platz in meinen Memoiren sicher.“
„Ich wusste, du würdest nichts dagegen haben“, sagte Draven. „Ich werde dann mal gehen. Die Nacht ist noch jung, und ich will dich nicht aufhalten, deine morschen Knochen noch eine Weile zur Ruhe zu betten.“
Lass ihn gehen, Alter, dachte Malukhat. Lass ihn einfach gehen. Du weißt doch genau, worauf er hinaus will. Trotzig schob er die Unterlippe vor. Aber das klappt nicht, du bist nämlich ein Kerlchen der ganz besonders schlauen Sorte, oh ja. Er denkt, er kann dich so einfach reinlegen, als wäre dein Hirn schon auf halbem Weg zum Friedhof. Das lässt du dir von ihm nicht mehr gefallen. Du bist schon viel zu oft eingesprungen, wenn klein Draven mal wieder jemanden brauchte, der ihm die Windeln wechselt. Dass er nie laufen gelernt hat, ist ja nicht deine Schuld, sondern primär das seiner Eltern. Oder es ist so eine Bretonen-Sache, der fortgeschrittene Völker schon längst entwachsen sind.
Hinter ihm ging die Tür zu und Malukhat wusste einfach, dass Draven sich in diesem Moment verzweifelt fragte, wie er ohne Hilfe gegen die Vampire angehen sollte. Der Bretone war viel zu stolz, um zu betteln. Wäre das anders, hätte Malukhat schon vor langer Zeit den Respekt vor ihm verloren. Das bisschen Respekt, dessen Existenz er sich eingestand. Draven wollte jedenfalls, dass Malukhat ihm folgte, und wenn er das nicht tat, dann… wenn er das nicht tat, dann… dann…
Der Erzmagier stürmte die Tür. Vielleicht erwischte er Draven noch, wenn er sich beeilte. Der Vampir hatte die schlechte Angewohnheit, sich unheimlich gut in Schatten verstecken zu können. Diese Fähigkeit kam meist dann zum Tragen, wenn er Malukhat einen Streich spielen oder ihn erschrecken wollte, aber der Dunmer konnte sich vorstellen, dass sie auch in praktischen Bereichen zum Tragen kam.
Aber er hatte Pech; er fand die Eingangshalle seines Hauses leer, die Tür abgesperrt. Stöhnend griff er sich an den Kopf. Nicht, dass es ihn kümmerte, wie Draven gegen die Vampire ankommen. Im Prinzip war es ihm sogar egal, von dem Freund ein Weichei genannt zu werden; das machte ihn einfach nur wütend. In Verbindung mit Aurel Germain als Weichei bezeichnet zu werden… nun, das war etwas anderes. Er hatte sich das letzte Mal so beleidigt gefühlt, als ihm jemand unterstellte, mit Ranis Athrys verheiratet zu sein.
Doch es war zu spät, diese Angelegenheit aus der Welt zu schaffen. Nur ein paar Sekunden zu spät geschaltet, und schon war ihm die Kutsche abgesoffen.
„Suchst du jemanden?“
Es benötigte all seine Willenskraft, um nicht zusammen zu fahren und einen spitzen Schrei auszustoßen. Er versagte jämmerlich.
„Danke, Draven. Das macht mir die Entscheidung leichter, in deinen Plan einzuwilligen. Willst du wissen, warum? Ich werde es dir sagen: Wenn ich tot bin, brauche ich dich nicht mehr zu ertragen. Und ich werde sterben, ganz sicher, weil dein Plan einfach dämlich und zum Scheitern verurteilt ist. Das hätte ein stummer Vierjähriger ohne Arme besser hinbekommen, aber mit dem Spruch kannst du meine Tochter auch nicht aufmuntern, wenn sie den Sarg zum Friedhof tragen. Den ganzen Schlamassel wirst du ihr dann erklären, und ich warne dich: Wehe, ich werde auf diesem stinkenden Kaiserlichen-Friedhof verscharrt. Wenn das passiert, stehe ich wieder auf, mache dich dafür verantwortlich und trete dir höchst eigen in dein leichenblasses Hinterteil. Das schwöre ich bei Azura, und bei der hat das ja schon einmal geklappt.“
Draven sah ihn wieder mit der gewohnten Gleichgültigkeit in den Augen an. „Bist du fertig?“
„Nein. An diesem Punkt müsste ich den Schürhaken nehmen und mehrmals blindwütig auf dich einschlagen, aber ich dachte mir, den Teil willst du lieber auslassen.“
„Wir gehen alles noch einmal durch und bringen es morgen zu Ende. Einverstanden?“
Malukhat knurrte eine Bestätigung. Selbstmord. Es war Selbstmord. Schlicht und ergreifend Selbstmord. So sehr er sich auch bemühte, auf eine andere Bezeichnung zu kommen, es war und blieb Selbstmord. Er schüttelte mit dem Kopf.
„Ein Märtyrer-Tod. Dass mir das mal passieren würde…“
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Kaiserstadt
Verdammt, das war ziemlich knapp gewesen. Sowohl für ihn als auch für die Kaiserliche, von der er getrunken hatte. Die Kaiserliche hatte Glück, das er gerade noch rechtzeitig aufhören konnte, bevor er so viel getrunken hatte, das es für sie tödlich wäre. Normalerweise hatte er kein Problem mit dem trinken aufzuhören, allerdings war sein Blutbedarf nach der Trinkpause höher als normal und er stand, als er zu trinken begann, kurz davor aufgrund des Blutmangels durchzudrehen. Allerdings ging alles gerade noch gut, auch wenn er der Frau einen Heiltrank einflössen musste, damit sie sich möglichst schnell von dem massiven Blutverlust erholen würde und dieser möglichst nicht auffiel.
Und Kamahl hatte Glück, das der Wachmann, der ihn und sein Opfer im Hinterhof sah davon ausging, dass es sich um zwei frisch Verliebte handelte, die es nicht mehr bis nach Hause ausgehalten hatten. Er hatte der Frau außerdem ihre Geldbörse abgenommen, so dass man vermutlich davon ausgehen würde, dass es sich um einen Raubüberfall gehandelt hat.
Jetzt musste er nur noch jemanden finden, bei dem er seine Blutphiolen füllen konnte. Bei der Kaiserlichen ging es nicht mehr, die war vollkommen ausgelutscht. Und jetzt noch auf jemanden warten, der zufällig vorbeikam? Nein, dazu hatte er keine Zeit. Aber halt, was war mit der Bosmerin, bei der er sich das letzte Mal Blut geholt hatte? Gute Idee, außerdem lag ihre Wohnung eher in Richtung Stadttore, so das er die Stadt vermutlich vor Beginn der Dämmerung verlassen konnte.
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Cyrodiil, Chorrol, Eiche und Krummstab
Der Kaiserliche vor ihnen dachte scheinbar noch ein bisschen über die Talente seiner beiden Begleiter in Spe nach. Minuten vergingen in denen er Löcher in die Luft zu starren schien, Gedanken entwarf oder verwarf. Es war nicht genau zu bestimmen. In einigen Momenten hatte der Mann so ausgesehen als würde er gleich etwas sagen, hatte es dann aber doch gelassen. Mittlerweile hatten sich die beiden rotglühenden Augenpaare Tirians und Tarriors auf ihren neuen Begleiter gerichtet. In seinem Gesicht rührte es sich nun zum erstenmal seid Minuten. Seine Augen wanderten zwischen den beiden hin und her. Er musst wohl bemerkt haben das sie ihn anstarrten. "Planung schön und gut, aber zuviel ist keinesfalls besser als zu wenig": dachte sich der Ältere genervt, doch da gab ihr Pläneschmied seine Überlegungen auch schon bekannt. “Nun, da eure Schleichfähigkeiten begrenzt sind, müssen wir wohl die offene Konfrontation suchen. Trotzdem wäre ich dafür dass wir die Wachen vor der Ruine leise ausschalten und uns dann vorsichtig in der Ruine weiterbewegen. Ich kenne mich zwar mit Ayleiden kaum aus, habe aber ein Gespür für Fallen. Da die Stillezauber mittelmäßig vorhanden sind, werde ich mich um die Stillegifte kümmern": stellte er fest und offenbarrte seine Überlegungen. Auch Tarrior konnte es nur recht sein. Ist er ein wirklich so guter Fallensucher kommen sie unbeschadet hindurch, wenn nicht, dann wird ihr Begleiter als einzigstes seinen Schaden daran haben.
Nach einer kurzen Pause stellte er jedoch klar, das die Nekromanten dann trotzallem nach Möglichkeit so erledigt werden sollten, ohne das es gleich noch größere Probleme auf den Plan ruft. Was bedeutet das sie die Nekromanten entweder schnell, lautlos oder taktisch ausschalten sollten ohne unnötige Kraftverschwendung zu betreiben und keinen Alarm auszulösen. Es verstand sich für den Dunmer sowieso von selbst keinen Nekromanten entkommen zu lassen. Aber auch in einem weiteren Punkt musste er seinem neuen Waffengefährten zu stimmen es wäre in jedem Fall sicher einfacher gegen einen Nekromanten als gegen eine Armee von Untoten zu kämpfen. "Was meint ihr, könnte es so funktionieren….…so das dieses Himmelfahrtskommando heil wieder da raus kommt": fragte er abschließend. Tarrior nickte. "Okay ich bin soweit einverstanden. Ich werde so subtil wie möglich vorgehen um nicht gleich den Feind auf uns zu hetzen. Wenn wir trotzdem bemerkt werden, werde ich schon dafür Sorge tragen das keiner der uns gesehen hat Alarm in der Ruine geben kann. Und natürlich könnt ihr euch versichert sein, ich habe auch nicht die Absicht nur einen der dunklen Magier dort entkommen zu lassen": erklärte er sein Einverständnis. Eigentlich wäre es ihm egal gewesen wenn ein paar der feigen Hunde sich während der Kampfhandlungen absetzen würden, aber sein Auftrag sah unmissverständlich vor, niemanden am Leben zu lassen. Von ihm aus konnte der Kaiserliche die von ihm gesuchte Person finden. Solange sie das Gemäuer nicht lebend verließ war es ihm egal.
Tirian hielt sich mit seiner Meinung über den Pla zurück. Er hatte sich vermutlich immernoch nicht entschieden ob er seinen alten Freund begleiten würde oder nicht. Verübeln konnte Tarrior es ihm nicht, schließlich ging es um Leben und tot. Am liebsten hätte der Dunmer selbst die Arbeit abgelehnt. Mittlerweile war ihm auch die Verfolgung durch die Ordinatoren egal, doch Behram hatte Tirians Leben und das aller bedroht denen er auf seiner Reise begegnet war und auch das aller die er in seiner Heimat zurückgelassen hatte, die ihm etwas bedeuteten. Und seid er auf seine beiden grauen Schatten getroffen war, wusste er auch das der Telvanni die Möglichkeit dazu hatte seine Drohungen war zu machen. Allein um Tirians Willen den er nicht in Gefahr bringen wollte, aber um paradoxer Weise dessen Leben dadurch zu retten. Der Jüngere war seid dem kurzen Beitrag seiner Fertigkeiten sehr ruhig und nachdenklich geworden und hatte sich zurück gelehnt. Zwischenzeitlich hatte der Kaiserliche ein Fläschchen gefüllt mit einer scheinbar grünen Flüssigkeit herausgeholt und starrte es fast hypnotisch an. Der Dunmer war sich sicher, das der Mann seine Zustimmung zu dessen Plan gehört hatte. Jedoch schien er wieder nachzudenken. Mit einem kurzen Räuspern durchdrang er daher die Stille und stellte eine Frage um das Augenmerk seines Gegenübers wieder dem Gespräch zu zu wenden. "Was ist das für eine Flüssigkeit": fragte er.