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Leise öffnet die Elfin die Zimmertür. Sie sieht Gravir, das Profil ihr zugewandt, in einem der Sessel sitzen und seine Waffen pflegen. Still lehnt sie sich an den Türrahmen und beobachtet ihn für ein paar Sekunden, bis er sich ihr zuwendet:
"Wir haben jetzt erst Sonnenaufgang", sagt er ruhig. "Im Lagerraum direkt rechts steht ein größerer Vorratsschrank, also wenn du etwas essen möchtest..." Mit diesen Worten erhebt er sich und entschwebt ins Bad.
Ja, möchte ich. Und ich habe gut geschlafen, danke der Nachfrage... "Guten Morgen, Sonnenschein", ruft sie der geschlossenen Tür zu. Sie kann es sich nicht verkneifen. Die Ausweichversuche des knurrigen Rothwardon findet sie mittlerweile einfach zu amüsant.
Teleri betritt den Lagerraum und sieht sich um. [ooc: irgendwas Auffälliges?] Da Gravir ihr verboten hatte, den Raum ohne seine spezielle Erlaubnis zu betreten, ist sie natürlich besonders neugierig. Letztendlich siegt aber der Hunger, und sie öffnet besagten Schrank. Sie nimmt sich etwas Krabbenfleisch und Häckselblatt, beides Nahrungsmittel, die im Grasland und an der Azuraküste recht üblich sind. Im Moment empfindet sie es als tröstlich, diese Dinge so weit von ihrem zuhause entfernt, so weit von jeglicher Normalität entfernt, bekommen zu können.
Mit ihrem Frühstück setzt sie sich wieder an den kleinen Tisch und nimmt ihren Notizzettel zur Hand. Ihr fällt auf, daß der Halbvampir seine Schwerter über der Stuhllehne hat hängen lassen. Jedoch hütet sie sich davor, die Waffen zu berühren. Würde jemand ungefragt am ihren Arbeitsgeräten herumfingern, würde sie ausflippen. Also läßt sie es besser bleiben.
Am plausibelsten erschiene es mir in der Tat, daß die Mutationen durch arkane Rückstände ausgelöst wurden. Wilde Magie, die durch die dilettantische Arbeit eines Möchtegernbeschwörers freigesetzt wurde. Wenn die Goblins sich in einem Gebiet mit solchen Rückständen angesiedelt haben sollten, bevor der arkane Fluß die Anomalie wieder in sich aufnehmen konnte... dann ist es möglich, daß die Goblins dadurch magisch verändert wurden. Unwahrscheinlich, aber möglich.
Wenn es keine chaosmagische Quelle geben sollte... sie schaudert bei dem Gedanken ...dann muß jemand die Veränderung an den Viechern absichtlich herbeigeführt haben. Aber zu welchem Zweck?
Grübelnd lehnt sie sich zurück und wartet auf Gravirs Rückkehr. Ein interessantes Rätsel. Da ich hier unten ohnehin nichts anderes zu tun habe -außer mich zu fürchten, versteht sich- kann ich genausogut versuchen, es zu lösen.
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Skarin gefällt es nicht wirklich, dass der Wirt absichtlich leise zu sprechen scheint, damit ihn niemand außer Irwaen hört. Nachdem er sich am gestrigen Abend für ihn mit dem Ork angelegt hatte, hätte er ein wenig mehr vertrauen erwartet. Lautstark atmet er aus und schiebt die Sache beiseite. Irwaen wird uns sicherlich gleich alles erzählen. Nebenbei bemerkt er, wie sich Mergoth und Myria gegenseitig mustern um den anderen einzuschätzen. Oh man, das wird noch ein ... Abenteuer geben. In sich hinein lachend kratzt er sich am Kinnbart und wartet dann auf die Bosmer.
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Irwaen wundert sich ein wenig über die Geheimnistuerei des Wirts, immerhin scheint die Gerüchteküche doch ohnehin eröffnet zu sein. Und hatte sie nicht extra gesagt, dass sie und ihre Gefährten dem Spuk ein Ende machen wollten? Naja, sie konnte andererseits auch die Sorge des Wirts um sein Geschäft nachvollziehen.
"Dann vielen Dank für die Auskunft", spricht sie zum Rücken des Wirts, der sich inzwischen den Tavernentischen zugewendet hat. Irwaen schaut ihn noch einen Moment stirnrunzelnd an, wärend ise überlegt, ob sie die Nachfragerei forcieren soll, entscheided sich dann aber dagegen und wendet sich ihren Begleitern zu. So leise, dass außer der Gruppe niemand zuhören kann, flüstert sie: "Er sagt, dass er außer den üblichen Gerüchten - ein Blutbad bei der Alchemistin und ein oder mehrere Monster in der Stadt - nichts gehört hat. Den Kerl gestern abend hat er rausgeworfen, nachdem er sich unsittlich der Bedienung genähert hat", irgendwo tief im Innern ist sie froh, dass es noch Arbeitgeber gibt, die ihre Angestellten vor socheln Situationen schützen,"und die Zeche nicht zahlen konnte. Er sagt, er wüsste nicht, wo er hingegangen ist."
Sie guckt in die Runde, deutet dann auf den Ausgang. "Ich glaube, wir können dann wo anders weitermachen."
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Viel war das ja nicht gerade..., denkt sie sich enttäuscht, als sie mit den Anderen die Taverne verlässt.
Nachdem sie wieder alle vor der Taverne stehen, ergreift Myria das Wort, bevor ihr wieder jemand zuvor kommt: "Das war ja leider nichts, und ich fürchte, bei Ajira werden wir heute zumindest auch nicht mehr Glück haben..." Sie wendet sich an Mergoth bevor sie weiterspricht: "Ihr spracht vorhin von einem Informanten, den euch die Ork genannt hat. Vielleicht sollten wir doch bei ihm weitermachen. Wir könnten natürlich die Kanalisation absuchen, aber wenn es wirklich ein Riesengoblin war, fürchte ich, dass das nicht der Einzige ist. Und gegen fünf oder mehr davon haben wir vermutlich wenig Chancen...." Danach schaut sie wieder in die Runde und wartet auf Reaktionen der anderen.
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Als die Bosmer sich von dem Wirt verabschiedet und ihnen dann erzählt, was er wusste... oder vielmehr nicht wusste, schickt sich die Gruppe wieder an, die Taverne zu verlassen. Der Wirt taugte als Informationsquelle überhaupt nicht... wenn wir bei Ajira auch in gähnende Unwissenheit laufen, muss ich mir möglicherweise einen Kommentar verkneifen... Verdreht Mergoth innerlich die Augen und folgt den anderen nach draußen. Auf dem Platz vor der Taverne angekommen, beginnt die Bretonin unaufgefordert zu reden. Interessant, da geht ein Versuch ein paar Antworten zu finden in die Hose und man erinnert sich an meinen Vorschlag... Mergoth schaut Myria für einen Moment forschend in die Augen und beginnt dann zu reden: 'Naja, ich weiss nicht, was das für ein Informant war, auch erschien es mir seltsam, dass die Ork uns direkt nach unseren Schilderungen in der Gilde von ihm erzählt hat... ich für meinen Teil würde zwar den Weg zu ihm bevorzugen, andererseits will ich Ajira nicht aus der Befragungsliste streichen. Mir persönlich ist es gleich ob wir direkt zu diesem... Bekannten... der Ork gehen oder zuerst noch mit Ajira reden...' Er schaut fragend in die Runde.
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Nachdem Irwaen ihnen alles erzählt hat, was der Wirt ihr zuflüsterte, verlässt die Gruppe die Taverne. Draußen angekommen beginnt Myria zu reden: "Das war ja leider nichts, und ich fürchte, bei Ajira werden wir heute zumindest auch nicht mehr Glück haben...", und wendet sich dann an Mergoth, "Ihr spracht vorhin von einem Informanten, den euch die Ork genannt hat. Vielleicht sollten wir doch bei ihm weitermachen. Wir könnten natürlich die Kanalisation absuchen, aber wenn es wirklich ein Riesengoblin war, fürchte ich, dass das nicht der Einzige ist. Und gegen fünf oder mehr davon haben wir vermutlich wenig Chancen...." Bevor Skarin ansetzt zu antworten wartet er auf die gleich darauf kommende Reaktion von Mergoth: 'Naja, ich weiss nicht, was das für ein Informant war, auch erschien es mir seltsam, dass die Ork uns direkt nach unseren Schilderungen in der Gilde von ihm erzählt hat... ich für meinen Teil würde zwar den Weg zu ihm bevorzugen, andererseits will ich Ajira nicht aus der Befragungsliste streichen. Mir persönlich ist es gleich ob wir direkt zu diesem... Bekannten... der Ork gehen oder zuerst noch mit Ajira reden...' In seinem Kopf ratterte es förmlich. Der Waldläufer überlegt, wie sie als nächstes vorgehen sollten. Die Kahjit scheint ihm nicht wirklich eine Hilfe zu sein, zumindest noch nicht, dafür war sie gestern bei den schlechten Nachrichten über die Alchemistin zu aufgewühlt. Und die Sache mit der mysteriösen Hütte und dem fraglichen Informanten hinterlässt bei ihm nur ein flaues Gefühl im Magen, aber ihnen wird wohl nichts anderes übrig bleiben. Der Nord versucht so entschlossen wie möglich zu wirken und igoriert die für ihn fast sengende Hitze dabei: "Mein Vorschlag wäre, wir gehen zu diesem Informanten in der Hütte, von der uns die Ork erzählt hat. Ajira wird zu aufgebracht sein, um wirklich Antworten von ihr zu bekommen, zudem hab ich kein gutes Gewissen, wenn wir sie so früh aus ihrer Trauer reißen und alles aufwühlen."
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Wenigstens sind wir uns einig... Auch wenn der Rest der Gruppe einen eher unentschlossenen Eindruck macht, vor allem Skarin wirkt irgendwie nicht sonderlich glücklich. Sie hofft, dass das ganze nicht doch noch richtig gefährlich wird, da sie einander immer noch nicht so richtig kennen, und wohl keiner weiß, ob und wie er sich im Ernstfall auf den anderen Verlassen kann. Zumindest mit Mergoth würde sie gern noch das eine oder andere klären. Jetzt nur noch ein Vorwand... "Ich würde, bevor wir zu der Hütte gehen, nur gern noch nach einem... Freund sehen, in der äh.. Südwalltaverne." Das war nichtmal gelogen, sie kennt tatsächlich den ein oder anderen derer, die dort öfter verkehren. Vielleicht konnte ihr sogar jemand mit einem Dietrich aushelfen, ihrer war ihr kürzlich abhanden gekommen. Nicht dass sie eine Karriere als Diebin anstrebte, auch wenn die Vorstellung ihren Reiz hat. Aber gelegentlich ist so ein Ding einfach praktisch. Sie bemüht sich, einen halbwegs unbehaglichen Eindruck zu machen, als sie sich Mergoth zuwendet: "Würdet ihr so freundlich sein, mich zu begleiten? Wer weiß was hier alles lauert...", und ihm einen - hoffentlich nicht allzu - hilflosen Blick zuwirft.
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Mergoth schaut interessiert zu dem Nord. Hui, meine Worte scheinen mit Zeitverzögerung doch noch Früchte zu tragen... jedenfalls scheint es so, da diese Bauchentscheidungen endlich aufgehört haben und der Barbar hoffentlich sein Gehirn gebrauchen wird... Doch weiter konnte der Kaiserliche nicht denken, denn die kleinwüchsige Bretonin richtet wieder das Wort an ihn, er dreht sich ihr zu und lauscht ihrer Frage. Was zur Hölle hat sie denn jetzt vor...?! Ein unglückliches Grummeln über ihre Bitte entweicht Mergoths Lippen. Ich bin mir nicht sicher, aber manchmal habe ich das Gefühl die Insel mag mich nicht... aber seis drum, dann spiel ich eben das Kindermädchen... was für eine entwürdigende Aufgabe... Mergoth schaut in die Augen der Bretonin. Ach Gott, ich hasse die Gene meines Vaters, die ich in die Wiege gelegt bekommen habe... verdammt nochmal! Mergoth seufzt noch einmal leise, dann baut er sich vor der Magierin auf wie eine Leibgarde und antwortet: 'Nun, wenn ihr es wünscht, werde ich euch begleiten.' Zu den anderen gewandt sagt er: 'Sie hat uns ihre Hilfe angeboten, zum einen würde ich meinen, kann man ihr ihren kleinen... Umweg verzeihen und zumindest gilt für mich gegenseitige Hilfe im Sinne der Kameradschaft... außerdem, was des Nachts so dreist durch die Stadt läuft und Alchemieläden zerlegt, traut sich möglicherweise auch am Tage auf die Straßen.' Dann dreht er sich wieder zu Myria und bedeutet ihr voran zu gehen.
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Ihre verblüffung gekonnt verbergend, lauscht sie Mergoths Antwort. Sie hatte zwar nicht damit gerechnet, dass er ihr die Bitte abschlagen würde, aber seine Antwort verwirrt sie doch. Fast freundlich, und sie passt ausserdem nicht zu dem "begeistertem" Gesichtsausdruck, den sie auf Mergoths Gesicht gesehen zu haben glaubt. Zögerlich setzt sie sich in Bewegung, gefolgt von Mergoth.
Als sie den Odai erreicht haben, und somit ausser Hörweite der anderen sind, dreht sie sich um und sieht Mergoth forschend in die Augen: "Was habt ihr eigentlich gegen mich? Wenn ihr mich nicht dabeihaben wollt, hättet ihr es vorher nur zu sagen brauchen", sie zögert kurz und spricht weiter: "Aber hört auf, mich ständig aunzusehen, als würdet ihr mich für Dumm halten und dann diese betont höflichen - oder soll ich bessser sagen, sarkastischen - Antworten zu geben und mit den anderen vor meiner Nase zu flüstern!" Ziemlich in Fahrt gekommen funkelt sie ihn an. Gleichzeitig merkt sie, dass die Sache genau so lief, wie sie nicht laufen sollte. Anstatt sich auszusprechen, war sie kurz davor in die Luft zu gehen. Ganz toll hinbekommen...
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Mergoth läuft der Bretonin nach wie ein pflichtverbundener Soldat bei einer Eskorte. Sein Äußerliches bleibt dabei stumpf und ausdurckslos. Jetzt bin ich mal gespannt auf ihren Bekannten... oder auch nicht... aber garantiert kann sie nicht wortlos bis zum Südwall laufen... schon allein deswegen nicht, weil sie eine Frau ist... Kaum hat der Krieger dies gedacht, bleibt die Bretonin stehen und überhäuft ihn mit ihrer unschönen Laune und den dazugehörenden Gedanken. Nanu, sie scheint ja irgendwie gereitzt zu sein... wie das wohl kommen mag? Grinst Mergoth innerlich. Er ist nicht wirklich überrascht, dennoch sieht er sich mit einer Tatsache konfrontiert, die sich nicht einfach vom Tisch wischen lässt.
'Nun,' beginnt er, 'Verzeiht mir, wenn ich euch damit ein falsches Bild vermittelt habe, aber euer Erscheinen passt jetzt nicht in ein Schema, bei dem ich sagen könnte, dass es zu direktem Vertrauen führen würde. Ihr habt eure Hilfe angeboten und das ohne weiteren Grund... nicht nur das, ihr kennt uns nicht und das macht die Sache nicht einfacher. Genauso ist es natürlich auch umgekehrt. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ihr überall jedem dahergelaufenen Vagabund euer Vertrauen schenken würdet. So beschränkt ist nichteinmal Skarin und bei ihm sprechen wir immerhin von einem Nord... was die andere Sache betrifft, wie sollte ich denn mit euch reden? Eurem Intellekt nachzukommen ist ohnehin schon schwer genug, ich befürchte, ihr müsst meine Worte so nehmen wie sie sind.' Sagt Mergoth mit richtiger Ehrlichkeit. Ihren blitzeschleidernden Augen hält er mit einem freundlichen müden Blick entgegen.
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Als Mergoth mit seiner Antwort fertig ist, atmet sie tief durch, und antwortet schon etwas gefaster, aber immer noch in einem schneidendem Ton: "Nun, eure Bescheidenheit, euch als dahergelaufenen Vagabunden zu bezeichnen, ehrt euch, aber so seht ihr oder eure Begleiter nun wirklich nicht aus. Davon abgesehen kennt ihr euch doch auch erst seit kurzem. Aber wenn ihr meinen wahren Grund erfahren wollt: Ich hab im Moment sonst nichts besseres zu tun. Eigentlich wollte ich hier ein paar Geschäfte machen, aber ich fürchte das kann ich im Moment eher vergessen, solang diverese kleinere Probleme hier nicht geklärt sind, wie beispielsweise Riesengoblins. Ausserdem, und ich fürchte ich enttäusche euch, da es so banal ist: Es interessiert mich einfach, was hier los ist." Nur nicht aufregen, das beeindruckt ihn gar nicht... Wieder ziemlich gefasst fügt sie hinzu: "Und danke für den Hinweis, ich werde meinen Intellekt in Zukunft etwas zügeln, um eure Worte richtig zu verstehen." Dabei schafft es sogar ein kleines spöttisches Lächeln auf ihre Lippen. Innerlich schüttelt sie den Kopf. Beschränkter Nord, der Herr sitzt ja auf einem ganz hohen Ross. Da sie nicht weiß, ob für Mergoth das Gespräch beendet ist, zögert sie kurz, dreht sich aber dann doch um und geht langsam weiter Richtung Südwalltaverne. Der wird sich schon melden wenn er noch was zu sagen hat... Immerhin weiß sie jetzt, dass sie bei Mergoth nicht so falsch lag. Arrogant bis zum Anschlag.
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Na also, sie kann ja doch lächeln... wie kommts? Mergoth verkneift sich eine weitere Antwort. Mal sehen, was sie jetzt noch vorhat. Sie wird doch nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich das mit dem Freund, Bekannten oder was auch immer für Spießgesellen glaube? Ich werds ja in kürze wissen, was sie denkt... oder auch nicht. Und weil die Bretonin mit dem Rücken zu ihm steht, braucht er sich ein leichtes hämisches Grinsen nicht zu verkneifen und folgt ihr wieder.
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Hinter ihrem Rücken bleibt es wieder erwartend Still. Der nächste Kommentar wird schon kommen, wenn keiner da ist, den ich kenne. Freund war tatsächlich etwas übertrieben, sie hatte ein paar Bekanntschaften gemacht, als sie das erste mal in Balmora war, kurz nachdem sie nach Morrowind gekommmen war. Aber dass um die Tageszeit jemand anwesend ist, den sie kennt, ist eher unwahrscheinlich. Und wenn doch, sollte sie Mergoth dann vor die Tür schicken um mit ihm in Ruhe zu reden? Das war mal wieder alles überhaupt nicht durchdacht. Als sie die Taverne betreten, sieht sie sich um, ohne ein bekanntes Gesicht zu entdecken. War ja klar. An Mergoth gewandt, sagt sie in einem entschuldigendem Ton: "Ist wohl nicht ganz seine Tageszeit...", und wendet sich der Tür zu, wärend sie seinem Blick ausweicht. Nichts wie zurück.
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Mergoth tritt hinter der Bretonin in die Taverne ein. Eine schmutzige Kaschämme... ich muss sagen, ich habe von ihr ehrlich mehr erwartet... Naja, ihr Freund ist nicht hier, ich bekomme eine Entschuldigung, die an Dämlichkeit kaum zu überbieten ist und bin jetzt doch um sonst beinahe quer durch die Stadt gelaufen, habe mich für ausgemachten Schwachsinn rechtfertigen müssen und das nur, damit ich Myria in den Kram passe? Wo bin ich denn gelandet? Vor der Tavernen spricht Mergoth Myria ohne jegliche Schmeichelei oder Freundlichkeit an und sein Blick liegt berechnend in ihren Augen: 'Wenn ich mir die Frage erlauben darf, warum seid ihr so interessiert daran, herauszufinden, was hier los ist, ich meine: Zuerst wird das Alchemiegeschäft der Weißhafen samt Besitzerin regelrecht verwüstet, kurz darauf kommt man uns mit einer Goblinplage und am nächsten Morgen taucht ihr aus dem Nichts auf und wollt einfach mit uns mitkommen. Ich kenne Irwaen und Skarin nicht lange und vor allem nicht besonders gut, aber ich kannte die Weißhafen relativ lange und so ist es auch in meinem Interesse, was ihr genau wiederfahren ist. Ihr jedoch habt nach eigener Aussage seltenst etwas in Balmora zu schaffen gehabt außer euren Freunden hier...' Weiterhin schaut Mergoth sie scharf an und wartet auf eine Antwort.
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Als sie die Taverne verlassen, spricht sie Mergoth an, und jede freundlichkeit ist aus seiner Stimmte gewichen. Abwartend hört sie sich seine Rede an.
Ah ja, jetzt kommt sein wahres Gesicht zum Vorschein und er spricht endlich mal Klartext, war das ganze ja doch nicht umsonst.
Nach einer kurzen Pause antwortet sie, nicht weniger kühl als Mergoth gerade:
"Ihr habt recht, ich stecke meine Nase mal wieder in Dinge, die mich eigentlich nicht interessieren müßten. Allerdings wurde ich zufällig von einem dieser Viecher durch die halbe Stadt gejagt, und insofern betrifft es mich auch. Ausserdem wurde ich von einem dieser Gildenmagier mit mageren Ausflüchten abgespeist, und ich fürchte, die haben hier schon lange überhaupt nichts mehr unter Kontrolle. Solange keine Unschuldigen dabei draufgehen, wäre mir das auch noch egal. Und obwohl ich nicht oft in Balmora war bis jetzt, mag ich diese Stadt und wäre hier auch gern eine Weile geblieben, was mir mit einem gelösten Monsterproblem lieber wäre. Ich würde euch wirklich gern interessantere Gründe bieten, aber ich fürchte, das ist alles. Ihr könnt euch auch gern über meine Naivität lustig machen, aber wenn ihr große Verschwörungen vermutet, muß ich euch leider enttäuschen. Ich habe nicht vor, jemandem in den Rücken zu fallen." Sie weiß selbst nicht genau, wie sie sich wieder so gefasst hat, aber vielleicht ist es, weil Mergoth endlich mal offen mit ihr Spricht. Sie versucht, seinem Blick standzuhalten, wärend sie auf eine Antwort wartet, oder darauf dass er weitergeht.
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Das glaubt sie doch selbst nicht... Denkt Mergoth, nachdem Myria endlich geantwortet hat. Doch irgendwas sagt ihm, dass sie vielleicht doch die Wahrheit sagen könnte. Achwas, völliger Blödsinn... na mal sehen, möglicherweise verhaspelt sie sich ja nochmal... 'Nun, warum sollte ich mich über eure Naivität lustig machen? Ich hole mir mein Amüsement wo anders ab, aber danke für das Angebot. Ihre Augen sind ja richtig hübsch... was zur Hölle?! Dass ihr von so einem Ding verfolgt wurdet erschließt mir nun nicht so ganz den Grund, warum ihr euch dann trotzdem für die Prbleme in Balmora interessiert. Hättet ihr es der Wache gemeldet und die Stadt anschließend wieder verlassen, wäre die Sache für euch erledigt gewesen... Ich verbiete euch natürlich nicht uns zu folgen und bei dem, was uns sehr wahrscheinlich noch bevorsteht können wir jede Hilfe gebrauchen. Also bitte verzeiht mir mein Misstrauen... versucht es allerdings zu verstehen.' Antwortet Mergoth.
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Oh, taut er langsam doch mal auf? Myria bemüht sich um einen versöhnlichen Gesichtsausdruck als sie antwortet: "Natürlich habt ihr Recht, es wäre einfacher für mich, das den Wachen zu melden. Allerdings bin ich kein Mensch, der wegschaut und verschwindet, wenn irgendetwas ist." Nach einem kurzen Blick über den Platz fügt sie mit einem leichten Lächeln hinzu: "Ausserdem nehme ich das persönlich, wenn mich irgendwas durch die Stadt hetzt, ich hoffe ihr versteht das...Und jetzt sollten wir die anderen nicht mehr länger warten lassen."
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Ich habe immer Recht! Bestätigt sich Mergoth in Gedanken. Sie begründet ihre Neugierde so wie ich das eigentlich fast erwartet habe... eben mit der typischen Logik einer Frau... aber naja, meine Beweggründe sind auch nicht besser, schließlich war die Weißhafen nur ein Abnehmer und Geldgeber... Als ob ich näher auf eine schrumpelige Hochelfe eingehen würde oder gar eine freundschaftliche Beziehung pflegen würde... das würde mir im Traum nicht einfallen... aber das muss ja keiner außer mir wissen. Mergoth schaut der Bretonin immer noch verloren in die Augen. Oh verdamt... wie muss das nun gewirkt haben... verdammt... Etwas zu hastig wendet Mergoth seinen Blick zu Boden. Dann sieht er sie wieder an: 'Naja, wir sollten vielleicht wirklich wieder zurückgehen. Seltsamen Blicken und Fragen können wir jetzt sowieso nicht mehr aus dem Weg gehen...' Wieder bedeutet er Myria voran zu gehen.
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---Teleri---
Als Gravir das Bad wieder verlässt, sieht er Teleri an den kleinen Tisch sitzen, den Notizzettel in der Hand und in Gedanken versunken. Lautlos schließt er die Tür hinter sich und bewegt sich ebenso auf die Dunmerin von hinten zu, was ihm durch den weichen Teppich nicht besonders schwer fällt. Als er dann hinter ihr steht, verweilt er einen Augenblick, bis er dann leise „Du hast dir eine Menge Gedanken über die Herkunft dieser Viecher gemacht“ sagt.
Er geht um den Sessel herum und setzt sich der Dunkelelfe wieder gegenüber. „Wie bist du zur Magie gekommen? Deine Beweggründe interessieren mich. Ist es etwa einzig und allein der Wille deiner Familie gewesen? Ich weiß, dass das Umfeld prägt, jedoch muss ja auch ein gewisses Grundinteresse vorhanden sein…“. Gravir weiß, dass er gerade nicht sehr überzeugend Interesse vorspielt, jedoch ist ihm klar geworden, dass sie die einzig „normale“ Gesellschaft seit Langem ist, und sich diese Möglichkeit durch die Finger gleiten zu lassen, dies sieht dem Rothwardonen gar nicht ähnlich.
Seltsamerweise will ich wirklich mehr über sie erfahren, aber ist es wirklich nur, weil ich ein wenig Ablenkung brauch?
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Grübelnd kaut Teleri auf einem Stück Häckselblatt herum, während sie mit dem Zettel spielt. Ihre Gedanken drehen sich im Kreis. So komme ich nicht weiter. Wenn ich mir eins von den Biestern genauer ansehen könnte... Was denke ich eigentlich?! Ich will doch von hier abhauen, und kein Forschungsprojekt starten. Oder? Ich bin aus Sadrith Mora verschwunden, um einem vagen Gerücht nachzugehen... Nein. Ich bin aus Sadrith Mora verschwunden, um vor meiner eigenen Dummheit wegzulaufen. Wieder einmal. Und bin mitten im größten Schlamassel gelandet - oder ich bin einem der ungewöhnlichsten arkanen Phänomene der Dekade auf der Spur. Herzlichen Glückwunsch, Teleri Telvanni Faryon. Entweder hassen dich die Götter in besonderem Maße, oder sie lieben dich. In jedem Falle brauche ich etwas Starkes zu trinken.
"Du hast dir eine Menge Gedanken über die Herkunft dieser Viecher gemacht."
So sehr war die Dunkelelfin in Gedanken versunken, daß sie Gravir nicht bemerkt hat, bis seine leise Stimme dicht hinter ihr erklingt. Sie nickt langsam und hört damit auf, das Blatt Papier zu zerknittern.
Der Halbvampir umrundet ihren Sessel und setzt sich ihr gegenüber hin. "Wie bist du zur Magie gekommen? Deine Beweggründe interessieren mich. Ist es etwa einzig und allein der Wille deiner Familie gewesen? Ich weiß, daß das Umfeld prägt, jedoch muß ja auch ein gewisses Grundinteresse vorhanden sein..."
Für einen kurzen Moment ist Teleri verwundert über diese Frage. Gravir wirkt irgendwie, als fühle er sich unbehaglich, und schaut sie nicht direkt an. Er ist scheinbar wirklich nicht daran gewöhnt, einfach so Konversation zu betreiben. Aber damit wären wir ja schon zu zweit. Sie lehnt sich zurück und überlegt einen Moment lang.
"Ich kann mich an keinen Moment erinnern, an dem ich nicht mit Magie in Kontakt gewesen bin", beginnt sie. "In den Telvannisiedlungen gehört sie zum Alltag, also stellte sich die Frage niemals wirklich, ob ich mich mit Magie beschäftigen wollte oder nicht. Das Fürstenhaus nimmt sich außerdem derer an, die ein besonderes Talent zeigen. So wie ich scheinbar. Als einer der Sprecher mir das Angebot machte, in Tel Naga zu lernen, hab ich nicht lange überlegt. Die Telvanni interessieren sich üblicherweise nicht besonders für Individuen, und wenn sich eine solche Möglichkeit bietet, schlägt man sie nicht aus. Ich habe also meine Sachen gepackt und bin nach Sadrith Mora gegangen. Dort habe ich hauptsächlich etwas über Alchemie und Zerstörungsmagie gelernt." Sie grinst schief: "Ich kann also mit den verschiedensten Mitteln Dinge in die Luft jagen... Inklusive zweier Labors, aber das war keine Absicht. Ehrlich nicht. Manchmal bin ich eben ungeduldig.
Ein bißchen Beschwörung, das gehört einfach dazu. Aber so gerne mache ich das nicht. Es ist ein Tanz auf dem Roten Berg, jedesmal. Man muß seine Gedanken sehr stark fokussieren, um eine Herbeirufung unter Kontrolle zu halten, und meine beschäftigen sich nunmal gern mit mehreren Dingen gleichzeitig...
Irgendwann begann ich, mich für Heilungsmagie zu interessieren, schon in eigenem Interesse. Wer einmal den Siedepunkt von Kreckenseife falsch eingeschätzt hat, will sicherlich nicht darauf warten müssen bis ein Heiltrank seine volle Wirkung entfaltet, das kann ich dir sagen!"
Teleri schweigt einen Moment und starrt ins Leere. Ach, was solls...
"Irgendwann gab es Ärger. Es gab Dinge, die ich nicht gutheißen, Ansichten, die ich nicht teilen konnte. Ich blieb in Sadrith Mora, aber ich beteiligte mich nicht länger an dem Wettbewerb um Anerkennung und Machtgewinn - ich wurde Alchemistin und manchmal auch Heilerin für das Fußvolk... das hat mehrere Vorteile: Ich kann weiter arbeiten und forschen, ohne daß mir jemand reinredet. Ich muß mich nicht mit wechselnden Allianzen herumschlagen. Ich muß nicht damit rechnen, daß die Morag Tong freundlich an meine Tür klopft. Nur einen Turm wird niemand je in meinem Auftrag wachsen lassen. Aber seis drum."
Die Elfin holt einmal tief Luft: "Ich quassel wie ein altes Waschweib, aber da wir gerade vom Forschen reden..." Verdammt! Du wolltest das nicht machen. Du wolltest dich einmal in deinem erbärmlichen Leben vernünftig verhalten! "... glaubst du, ich könnte mir einen von den Goblins mal genauer ansehen?"
Verdammt.
"Und jetzt", sie lächelt und hofft, daß es ermutigend aussieht: "bist du dran." Sie nickt in Richtung der Schwerter. "Ich kann mir nicht vorstellen, daß du damit nur posierst. Wie hast du gelernt zu kämpfen?"
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---Teleri---
Gravir lauscht der Erklärung Teleris aufmerksam, ohne sie aus den Augen zu lassen. Also ist sie nicht von sich aus zur Magie gekommen, sondern sie wurde ihr mehr oder weniger aufgezwungen. Wer weiß, was aus ihr geworden wäre, wenn sie beispielsweise in einer Kämpferfamilie geboren worden wäre. Sicher, ein gewisses Maß an Grundbegabung muss man mitbringen, aber mit einer anderen Erziehung wäre sie vielleicht zur Schwertkämpferin geworden und hätte mit Magie rein gar nichts mehr zu tun….
Der Rothwardon hört den Ausführungen weiter zu, als er hellhörig wird.
Die Morag Tong…süße Erinnerungen…Aber viel wichtiger ist: Wie zum Daedra ist es möglich, dass sie in ihrem Heimatort, einer Hochburg der Telvanni, als freie Magierin praktizieren durfte? Wenn selbst die Kriegergilde etwas gegen freischaffende Söldner hat und diese auch versucht auszuschalten, wie müssen dann erst die stolzen Telvanni auf eine solche Mitbewerberin reagieren? Zumal es ein offenes Geheimnis ist, dass in und zwischen den Häusern Korruption und Manipulation an der Tagesordnung sind. Entweder war sie so unbedeutend für das Haus dass sie sie nicht als Konkurrenz sahen, oder sie sagt mir nicht alles. Ich gehe von Zweiteren aus, was mich aber auch nicht wundert, man beachte die Situation…ich sollte sie fragen…, aber gerade als er ansetzen will, richtet die Dunmerin gleich zwei Fragen an ihn.
Die erste Frage quittiert der Halbvampir mit einem ungläubigen Blick. Entweder ist diese Dunkelelfe wirklich äußerst abgebrüht dass sie in dieser Situation an ihre Forschungen denkt, oder sie ist neugierig wie ein junger Höllenhund. Dann aber fängt sie an zu lächeln und fragt ihn nach der Herkunft seiner Fertigkeiten. Will sie sich über mich lustig machen? Ach was, nun wirst du albern, Gravir, hör auf, überall nur das Schlechte zu sehen. Vielleicht interessiert sie sich wirklich dafür…
„Was die Goblin-Sache angeht, ich habe jetzt leider keinen zur Hand. Und ich hoffe auch, dass du solch ein Wesen nicht allzu früh aus der Nähe zu Gesicht bekommst, denn wenn du nicht gerade eine halbe Legion mit dir herumführst, endet diese Begegnung nicht zu deinem Vorteil.“. Nach einer kurzen Pause blickt er zu seinen Waffen, danach wieder zu Teleri. „Hauptsächlich habe ich dies vor…vielen Jahren von meinem Vater gelernt, zumindest was die Grundfertigkeiten angeht. Alles was danach kam, waren verschiedene kleinere Aufträge in meiner Heimat Hammerfell, bei denen ich Erfahrungen sammelte, so lernt man das Kämpfen am Besten. So abgeklärt wie dieses Leben jetzt vielleicht auf dich wirken mag, war es nicht. Vielmehr wurde ich nur als notwendiges kleineres Übel gesehen, wenn es darum ging, irgendwelche Monster, Bestien oder störende Personen zu beseitigen. Lange Rede, kurzer Sinn, es zog mich letztendlich in andere Provinzen, ich erledigte mal hier einen Auftrag, mal da. So lernte ich, meine Kampffertigkeiten auszubauen. Und wie du sicherlich schon gesehen hast, bei meinem Besuch auf Solstheim hat es zumindest für einen Werwolf gereicht, auch wenn ich zugeben muss, dass es sehr knapp war, was aber auf eine Unaufmerksamkeit meinerseits zurückzuführen war…“, und dabei streift er unbewusst mit der flachen Hand quer über das Kettenhemd.
„Lange Rede, kurzer Sinn, letztlich landete ich hier, im Untergrund Balmoras, bei Zirkon und seinen Konsorten.“. Gravir fixiert Teleri und versucht ihre Gedanken zu ergründen. Hat sie diese Geschichte jetzt gelangweilt? Forschend mustert er sie, und so bekommt er den Lärm draußen erst gar nicht mit, welcher anschwillt und immer lauter wird…
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Teleri legt den Kopf schief wie eine Eule und begegnet Gravirs fassungslosem Blick auf die Frage nach einem Goblin halb mit gespielter Unschuld, halb mit einer Art Entnervtheit über sich selbst. Sie hatte nicht vorgehabt, den Rothwardonen dermaßen aus den Latschen zu hauen, nicht schon wieder - aber ein gewisses Talent dafür läßt sich nicht leugnen.
"Was die Goblinsache angeht: Ich habe jetzt leider keinen zur Hand", beginnt er schließlich, nachdem er sich von seiner Überraschung erholt hat - und schiebt gleich noch eine Warnung vor den Viechern hinterher.
Du liebe Güte! Ich sprach doch nicht von einem lebenden Exemplar. Kadaver lagen bis vor kurzem doch noch genug hier herum, wundert sie sich. Sie muß wohl vorhin tatsächlich wie eine irre Wissenschaftlerin gewirkt haben... aber doch nicht so irre. Oder?
Ihr Lächeln scheint jedoch den gewünschten Effekt erzielt zu haben, und das freut sie ein bißchen: Es gibt Leute, denen fällt sowas leicht...
Schweigend hört sie Gravirs Geschichte zu, die, wenngleich sehr knapp gehalten, erahnen läßt, daß sein Leben bisher einer wahrhaftigen Odyssee glich. Sie möchte so vieles fragen: Ist sein Vater ein Vampir, oder seine Mutter? Warum geht jemand von Hammerfell nach Solstheim? Wie ist er ausgerechnet bei einem Kerl wie Zirkon gelandet? Und... sie erinnert sich an Gravirs Bemerkung im Zusammenhang mit dem 'Grauen Prinzen'. ...wie alt mag er wohl sein?
Etwas vermischt sich mit der Geschichte und ihren Grübeleien. Geräusche, die von außerhalb der Gemächer kommen, die sie nicht einordnen kann, die aber immer penetranter werden. Beunruhigt schaut sie zu dem Rothwardon auf:
"Gravir", fragt sie unsicher. "Was geht da draußen vor sich?"
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---Teleri---
Als die Geräusche ertönen, reagiert Gravir zunächst nicht. Als sie jedoch immer aufdringlicher werden und ihn schließlich auch Teleri verunsichert anspricht, blickt der Rothwardon zur Tür hinter sich. Irgendwas war da draußen ganz und gar nicht in Ordnung, das hatte er im Gefühl. „Ich weiß auch nicht…“, meint er mit fester Stimme und greift nach den Schwertern. „Bleib da sitzen, ich seh nach…“,, und Gravir bewegt sich langsam auf die Tür zu und lauscht abermals. Das waren eindeutig Kampfgeräusche. Aber wo kamen sie her? Der Angriff der Goblins war doch noch gar nicht solang her, so schnell konnten sie sich doch gar nicht davon erholt haben.
Der Halbvampir legt die Hand auf die Türklinke und schiebt die Tür einen Spalt auf, sodass er nach draußen linsen konnte, und was er sah, ließ ihn den Atem stocken.
Der ganze Kanal war mit Goblins überflutet, an allen Ecken kämpften sie gegen die zahlmäßig weit unterlegenen Vampire. Gravir traute seinen Augen kaum, aber die Goblins schienen zu gewinnen, ein Wächter nach den anderen unterlag den Angreifern und wurde gnadenlos abgeschlachtet. Der Rothwardon kann es nicht glauben und starrt fassungslos auf diese bizarre Szenerie bis ihn ein Goblin, welcher in seine Richtung schaut, wieder ins Hier und Jetzt zurückholt. „Verdammt..“, flucht Gravir mit zusammengebissenen Zähnen und schließt geschwind die Tür. Hatte dieses Biest sie jetzt gesehen? Unwahrscheinlich draußen in diesem Dämmerlicht. Aber das ändert nichts daran, dass sie in der Falle saßen. Ich habe keine Angst vor diesen Viechern, ganz und gar nicht; aber lebensmüde bin ich nicht, ich weiß wann ich gewinnen kann und wann nicht. Das Halbblut fährt herum und geht auf Teleri zu, dabei überlegt er fieberhaft. Unsere einzige Chance ist uns zu verstecken. „Steh auf und geh in den Lagerraum, sofort!“, meint er kurz angebunden und mit Nachdruck zu der Dunmerin, als er bei ihr ankommt. Im selben Moment greift er ihren Arm und zieht sie etwas gröber als beabsichtigt aus dem Sessel auf die Beine, aber auf sie kann er jetzt keine Rücksicht nehmen, hier ging es um ihrer beider Leben. Er schiebt die Alchemistin Richtung Lagerraum vor sich her und schaut dabei immer wieder hinter sich zur Eingangstür. Als sie endlich im Lagerraum sind, versperrt er die Tür hinter sich. Nun ist es dunkel und man sieht die Hand vor Augen nicht. Gravir hat gerade keine Ahnung, wo Teleri sich genau befindet. „Sei leise und geb keinen Mucks von dir…“, raunzt er in die Dunkelheit und gibt der Dunmerin damit zu verstehen, dass sie bloß kein Geräusch verursachen soll, wie auch immer er sich das in diesem stockdunklen Raum vorstellt.
Im nächsten Moment hört man es draußen abermals rumoren, nur klingt es diesmal viel näher. Die Goblins brechen in die Wohnung von Gravir ein und beginnen, alles zu verwüsten und machen auch dementsprechenden Lärm. Sie zerschlagen die Möbel und alle Habseligkeiten die sie finden können und veranstalten dabei einen Höllenlärm. Die geschlossene Tür des Lagerraums ignorieren sie einfach, da sie sie durch die schwache und mittlerweile auch zerstörte Beleuchtung im Schatten der Ecke liegt. So geht der Radau noch eine ganze Weile weiter, und Gravir verharrt regungslos an der Tür und vermag nur zu erahnen, was da draußen vor sich geht. Jetzt haben uns diese verdammten Mistviecher also überrannt. Ganz toll. Ich frage mich, wie sie es durch das Haupttor schaffen konnten. Wie ist das möglich. Wir sitzen in der Falle….
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"Ich weiß es auch nicht", antwortet der Bastard, während er nach den Schwertern greift. "Bleib da sitzen, ich seh nach."
Teleri spannt sich, während sie beobachtet wie Gravir zur Tür schleicht und vorsichtig herausspäht. Irgendetwas ist überhaupt nicht richtg. Jetzt kann sie die Geräusche unterscheiden: Schreie, und das Klirren von Stahl auf Stahl. Ihr Stab... Im Nebenraum, unter dem Bett. Damit sie ihn leicht erreichen könnte, falls sie im Schlaf überrascht würde. Sie verdreht entnervt die Augen. Na großartig.
Sie beschließt, die Waffe zu holen, als sie den Rothwardonen fluchen hört. Er wendet sich von der Tür ab: "Steh auf und geh in den Lagerraum, sofort!" Der Befehl durchschneidet die Luft wie ein Peitschenhieb, und Teleri denkt nicht einmal daran zu fragen, was er gesehen hat. Sie springt auf und fühlt im nächsten Moment, wie sie brutal herumgerissen wird, als Gravir sie vor sich her in die Kammer stößt und hinter ihnen den Riegel ins Schloß fallen läßt.
Teleri stolpert und schlägt gegen irgendeine Kiste. Was bei den Feuern von Oblivion...? "Sei leise und gib keinen Mucks von dir", zischt er ihr zu.
Die Dunmerin kauert sich sprungbereit zusammen und versucht, in der Dunkelheit des Raumes irgend etwas zu erkennen, aber die Schwärze ist undurchdringlich. Was ist hier los? Ein Angriff? Sind die Goblins zurückgekommen? Sie hört ihr eigenes Herz wild schlagen, als im Nebenraum plötzlich ohrenbetäubender Krach und schrilles, tierähnliches Gezeter losbricht. Sie haben die Basis überrannt.
Mit einem Schlag ist Teleri ganz ruhig. Sie öffnet ihre Sinne für den Strom der Magie und legt sich im Geiste ihre Kampfzauber zurecht. Seit sie hier unten gefangen ist, ist sie ständig verängstigt und machtlos gewesen. Diesesmal nicht! Wenn irgendwas durch diese Tür kommt wird es aus erster Hand erfahren was passiert, wenn man eine Telvanni in die Enge treibt.
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---Teleri---
Der Rothwardon lauscht an der Tür und versucht zu erahnen, was sich in seinen Räumlichkeiten abspielt. Er hört splitterndes Holz und berstenden Stein, dies setzt sich Minutenlang so fort.
Nach einer schier endlosen Zeit wird es plötzlich still, und man hört nur noch das tierähnliche Gegrunzte; aber auch das wird mit der Zeit immer leiser und scheint sich zu entfernen, bis nur noch gefährliche Stille herrscht.
Gravir aber bewegt sich noch immer kein Stück und horcht weiterhin angestrengt. Als er keinen Laut vernehmen kann, greift er blind neben sich auf das Regal, wo sich eine kleine Öllampe und zwei kleine Feuersteine befinden. Er nimmt beides auf, dreht sich um und hockt sich hin; dann stellt er das Öllämpchen lautlos auf den Boden. „Ich mache jetzt ein wenig Licht…“, sagt Gravir leise und schlägt die beiden Feuersteine gegeneinander. Ein dumpfes Geräusch ertönt, gefolgt von einem Funken, der schließlich die Lampe entzündet. Ein fahler Lichtschein breitet sich in dem kleinen Vorratsraum aus. Gravir entdeckt Teleri ein bisschen weiter weg von sich am Boden hocken. Das dämmrige Licht reicht geradeso aus, um ihre Umrisse zu erleuchten, Details wie ihr Gesicht erkennt er nicht besonders gut, dafür ist er selbst relativ gut sichtbar. Eine Weile lang schweigt der Rothwardon Teleri nur an, was in diesem Ambiente, untermalt von der Stille draußen, schon sehr bedrohlich wirkt. Dann endlich beginnt er zu sprechen, wenn auch sehr leise. „Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie sie es geschafft haben, hier durchzubrechen. Ich habe keine Hoffnung, dass sie irgendwelche Gefangenen gemacht haben, das was ich draußen sah, lässt keineswegs darauf schließen…“, sinniert er mehr für sich selbst als an Teleri gewandt vor sich hin. „Wir könnten zwar ewig hier drin bleiben, genug Verpflegung hätten wir, aber das kann ja auch nicht die Erfüllung unser Träume sein, nicht wahr…“, und er lässt ein schiefes Grinsen sehen. Dann erhebt er sich, wobei er die Lampe auf dem Boden stehen lässt und dreht sich zur Tür. Abermals lauscht er, kann aber nichts hören. „Bleib hier drin, wenn du irgendetwas hörst, Kampfgeräusche oder dergleichen…bleib hier drin…“, und damit öffnet der Rothwardon vorsichtig die Tür, linst nach draußen, huscht hinaus und schließt sie wieder hinter sich.
Aufmerksam blickt sich der Halbvampir um; seine Bleibe gleicht einem Schlachtfeld, alles ist zertrümmert und zerstört. Aber darauf richtet er gerade nicht sein Augenmerk, sondern schaut nur kurz in die angrenzenden Zimmer, ob sich ein Goblin darin befindet. Als dies nicht der Fall ist, schleicht er sich, mit der Hand an einem seiner Schwerter, zur Eingangstür, welche ebenfalls nur noch lose in den Angeln hängt. Langsam und einen Fuß vor den anderen setzend, wobei er darauf achtet auf nichts Geräuscherzeugendes zu treten, schleicht er sich in die Kanalisation hinaus. Auch hier ist die einzige Spur, dass die Goblins zugegen waren, die Zerstörung, das Blut und die Überreste der zerfledderten Vampirwächter. Ganz offensichtlich waren die Goblins fort, und Gravir entspannt sich ein wenig. „Mutig war das nicht von mir, aber ich wäre unter Garantie genauso geendet wie du da…“, meint er trocken mit einem Blick auf einen blutigen Haufen, welcher keine zehn Meter von ihm weg in einer Blutlache liegt. Gravir kehrt um, geht in seine zerstörte Bleibe zurück und auf die Lagertür zu. „Du kannst rauskommen…“, ruft er halblaut gegen die Tür und öffnet sie dann einen Spalt. Danach wendet er sich seinem Schlafgemach zu und bleibt mit ausdruckslosem Gesicht in der Tür stehen, die Augen auf das zerfetzte Werwolfsfell an der Wand gerichtet…
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Angespannt lauscht sie dem Wahnsinn blindwütiger Zerstörung, der sich auf der anderen Seite der Tür abspielt. Das Bersten und Splittern von Holz und anderen Materialien scheint eine Ewigkeit anzuhalten. Schließlich aber verebbt es, entfernt sich, als würde sich ein Sturm legen. Dennoch verbleibt Teleri in ihrer Position und hält die magischen Energien beisammen.
Irgendwann hört sie das leise Rascheln von Gravirs Kleidung, dann das Aufeinanderschlagen von Flintsteinen. Ist der verrückt geworden? Wenn das Licht unter der Tür hindurchscheint, wird es uns ganz sicher verraten. Woher sollen wir wissen, ob wirklich keins von den Biestern mehr in der Nähe ist?
Ein schwacher Schein breitet sich in der Kammer aus, und Teleri hält die Luft an. Aber auf der anderen Seite bleibt alles ruhig. Endlich wendet sie ihren Blick von der Tür ab und schaut zu Gravir. Er wirkt noch gespenstischer als ohnehin schon, jetzt, wo die kleine Lampe sein Gesicht von unten beleuchtet und harte Schatten darauf wirft. Lange Zeit schweigt er. Als er schließlich zu sprechen beginnt, scheint er eher laut seine Gedanken zu sortieren und nicht wirklich eine Antwort zu erwarten:
"Ich frage mich schon die ganze Zeit wie sie es geschafft haben, hier durchzubrechen. Ich habe keine Hoffnung, daß sie irgendwelche Gefangenen gemacht haben; das, was ich draußen sah, läßt keineswegs darauf schließen..." seine Stimme verklingt.
Nimms mir nicht übel, Gravir, aber ich hoffe sehr wohl, daß sie keine Gefangenen gemacht haben...
Er dreht sich zu ihr um, und Teleris Herzschlag stockt für einen Moment. Das hab ich doch nicht etwa laut gesagt...? Scheinbar nicht, denn der Halbvampir ringt sich ein schiefes Grinsen ab: "Wir könnten zwar ewig hier drin bleiben, genug Verpflegung hätten wir, aber das kann ja auch nicht die Erfüllung unserer Träume sein, nicht wahr?" Sie lächelt müde und schüttelt leicht den Kopf. Gravir erhebt sich und geht auf die Tür zu, zögert, lauscht.
"Bleib hier drin, wenn du irgendwas hörst, Kampfgeräusche oder dergleichen", schärft er der Dunkelelfin ein. "Bleib... hier... drin." "Verstanden", flüstert sie, und beobachtet, wie der Kämpfer leise nach draußen schlüpft.
Tatsächlich denkt sie gar nicht daran, in einem solchen Falle still in einer Ecke auszuharren. Lieber riskiert sie es, im Falle eines neuerlichen Angriffs zusammen mit Gravir zerrissen zu werden als darauf zu warten, daß die Goblins sie irgendwann allein hier finden. Zu zweit könnte ihnen ein Ausfall möglicherweise sogar gelingen, aber alleine hätte sie nicht den Hauch einer Chance. Solange es jedoch ruhig bleibt, wird sie warten, beschließt Teleri.
Nach einer Weile, die ihr wie Stunden vorkommt, kehrt der Rothwardon zurück. "Du kannst rauskommen", ruft er leise. Die Alchemistin erhebt sich mit knackenden Knien. Erst jetzt fällt ihr auf, wie taub ihre Beine in der langen Zeit geworden sind, die sie hockend verbracht hat. Langsam tritt sie aus der Kammer heraus und läßt den Blick über das heillose Chaos im Hauptraum gleiten. Es scheint, als sei tatsächlich nichts Verwertbares übriggeblieben. Es grenzt an ein Wunder, daß die Goblins ihr Versteck übersehen haben. Fassungslos schüttelt sie den Kopf und sieht sich suchend nach Gravir um.
Sie entdeckt ihn schließlich, wie er reglos im Türrahmen des Schlafgemachs steht, den Blick starr auf das Werwolfsfell gerichtet, das ebenfalls in Fetzen hängt. Vorsichtig nähert sie sich dem Halbblut und bleibt schließlich einen halben Schritt hinter ihm stehen.
Teleri hebt den Arm, zögert, und legt schließlich ihre Hand ganz sacht auf Gravirs Schulter. "Wir müssen hier weg. Jetzt.", sagt sie sanft. "Raus aus den Kanälen. Hier ist es nicht mehr sicher."
Sie vermutet, daß der Schock den Krieger letztendlich doch eingeholt hat. Kein Wunder. Schließlich hat er soeben alles verloren, was er sich aufgebaut hatte. Er rührt sich nicht. In dem Gemach wie auch draußen auf dem Gang herrscht Totenstille. "Gravir, hast du mich verstanden? Wir müssen hier weg." Sie überlegt einen Augenblick. "Nimm das Fell mit."
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---Teleri---
Gravir vermag nicht zu sagen, wie lange er auf das Fell an der Wand, sein Fell, gestarrt hat. Sein Kopf ist vollkommen leer, er denkt rein gar nichts, bis zu dem Moment, als ihn Teleri mit der Hand auf der Schulter wieder ins Hier und Jetzt zurückholt. Er reagiert nicht, aber sein Verstand arbeitet auf Hochtouren. Wie schnell sich doch materialistische Besitztümer auflösen können, das habe ich jetzt am eigenen Leib erlebt. Aber was fühle ich hier? Das war eine Erinnerung in Form eines Fells. Nichts weiter. Das was zählt ist die Erinnerung, welche ich im Herzen tra….Moment mal. Welches Herz?! Du hast doch gar kein Herz. Letztendlich entscheidest du alles per Kopf. Nur da behält man keine schönen Erinnerungen auf, sondern erinnert sich nüchtern und trocken. Dieses Fell also ist eine ausgelöschte Erinnerung. Eine Erinnerung, die ich nicht verlieren wollte. Wer hat Schuld daran, dass ich sie verloren habe, diese Erinnerung? Sie?, und sein Kopf zuckt zu Teleri herum und die grauen Augen fixieren sie kalt. Nein, sie kann nichts dafür. Die Goblins? Nein, für die ist das alles hier nur wertloser Plunder gewesen, sie hätten wahrscheinlich auch einen alten Teppich zerfetzt. Schuld…wer trägt die Schuld…Zirkon…nur Zirkon ist schuldig. Er hatte die Verantwortung für diese Welt hier unten…unsere Welt…meine Welt…er ist schuld…. Gravir weiß selber nicht, wie er zu diesem Gedankengang kommt, auf einmal kommt alles mit einmal wieder hoch; die jahrzehntelange Einsamkeit wird ihm erst jetzt bewusst, und aus einem unerfindlichen Grund gibt er nur Zirkon allein Schuld an diesem Dilemma hier und überhaupt dafür, wie sein Leben verlaufen ist.
Die Gesichtszüge des Rothwardonen verhärten sich und er fixiert die Eingangstür. „Ich mach dich kalt, wenn es nicht schon die Goblins getan haben…“, knirscht er wutentbrannt zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, schiebt Teleri zur Seite als wär sie eine Feder und stürmt mit festem Schritt an ihr vorbei aus der Wohnung. Er nimmt dabei keine Rücksicht auf die Dinge die sich ihm in den Weg, seien es Trümmer oder blutige Reste der Vampire, er marschiert dort einfach hindurch und läuft geradewegs auf Zirkons Residenz zu, dessen Tür ebenfalls in Trümmern liegt. Hier angekommen, holt er aus und drischt mit der Faust gegen die losen Holzreste der Tür, welche daraufhin nach innen geschleudert werden. Keine Anzeichen von Schmerzen zeigt sich dabei in seinem Gesicht, nur die blanke Wut, und dies ist auch immer noch so, als er endlich sich den Weg freigemacht hat und in die Bleibe Zirkons eindringt.
Das Bild, was sich hier bietet, ist schauderhaft. Auch hier sind die Zerstörungen groß, kein Möbelstück ist mehr heil, aber dies gerät im Angesicht der neuen Wandverzierung in’s Hintertreffen. Die Wände sind blutverschmiert und überall hängen Reste von Eingeweiden. Auf dem Boden verstreut zwischen den Trümmern liegen Körperteile herum, welche sich mit ein bisschen Fantasie Zirkon zuordnen lassen, wenn man sich daran erinnert, was er getragen hat. Gravirs Gesicht zeigt in Anbetracht dieses Schlachthauses allerdings noch immer keine Reaktion, und sein Blick schweift über jedes einzelne abgetrennte Glied zu seinen Füßen. Er erspäht ein Möbelstück, welches noch relativ heil aussieht und zu Zirkons Lieblingsstücken gehörte. Er will sich gerade daran machen, es kurz und klein zu schlagen, als er plötzlich in der Kopfbewegung verharrt und etwas Rundes am Rande eines großen blutverschmierten Trümmerhaufens fixiert. Der Halbvampir macht einen Schritt nach vorn; dass er dabei auf einen abgetrennten Arm tritt, scheint ihm vollkommen egal zu sein. Immer weiter bewegt er sich durch den Raum, bis er schließlich vor dem abgerissenen Kopf Zirkons steht. Er schaut hinab und blickt direkt in die toten Augen des Vampirs. „Endlich…hast du bekommen was du verdienst, du elendiger Sadist…“. Der Halbvampir bückt sich, packt den Kopf an den Haaren und erhebt sich wieder. Er hält den Schädel an seinem ausgestreckten Arm und betrachtet ihn abermals einen Augenblick, seine Augen zeigen dabei wiederum Hass und Verachtung, aber langsam mischt sich eine gewisse Genugtuung in den Blick Gravirs. Blut tropft aus dem Hals des Kopfes auf den Boden. Plötzlich holt Gravir aus und schmettert ihn wie einen Streitkolben gegen die nahe Wand, sodass er mit einem seltsam dumpfen Knall gegen den harten Stein prallt; Blut und Gehirnmasse spritzt in alle Richtungen davon. Er hält den blutenden, jetzt unförmig gewordenen Kopf noch einen Moment lang an den Haaren, bis er ihn achtlos zu Boden fallen lässt, wo er wie ein roter haariger Beutel liegenbleibt. Nun steht der Rothwardon einfach nur da und blickt auf seine blutverschmierten Hände, eine gewisse Ruhe breitet sich in ihm aus, jedoch noch keine Befriedigung; immer noch verspürt er diese Wut in sich...
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Einen kurzen Moment lang geschieht gar nichts, dann spürt Teleri, wie sich Gravir unter ihrer Hand verkrampft. Er fährt herum und starrt sie an, Mord in den Augen.
Jetzt knallts.
Der eiskalte Blick wandert weiter. "Ich mach dich kalt, wenn es nicht schon die Goblins getan haben...", faucht der Krieger und wischt die Elfin mit einer einzigen Bewegung beiseite. Sie landet unsanft auf dem Boden, rappelt sich auf und sieht gerade noch, wie Gravir durch die zerstörte Eingangstür stürmt. Wen denn?
Mit einer stoischen Ruhe, deren Ursprung sie sich selbst nicht erklären kann, zupft sie sich einige Holzsplitter aus den Handballen. Hoffentlich hören die Leute bald damit auf, mich durch die Gegend zu werfen... Ihr Sarkasmus ist zurück. Ein untrügliches Zeichen dafür, daß etwas in ihr beschlossen hat, die Kontrolle über die Situation zu übernehmen - wahrscheinlich weil es sonst niemanden mehr gibt, der ihr diese Aufgabe abnehmen könnte. In einiger Entfernung ertönt ein splitterndes Krachen.
Aus ihrer knienden Position kann sie unter den Resten des Bettes etwas schimmern sehen. Die Goblins haben ihren Kampfstab tatsächlich nicht bemerkt, oder ihn zumindest einfach liegen lassen. Teleri zerrt das Ding unter den Trümmern hervor und schnallt es sich quer über den Rücken. Dann fällt ihr Blick wieder auf das Wolfsfell.
Irgend etwas ist wichtig an diesem Fell, überlegt sie. Auf jeden Fall ist es mehr als eine einfache Trophäe. Daran hängen Gefühle, Schmerz oder Freude oder beides. Noch immer im Zustand dieser unnatürlichen Ruhe beginnt sie, die Fetzen vorsichtig von der Wand zu lösen. Sie sammelt auch alle Krallen auf, die sie finden kann, und knotet alles zusammen in die Reste der Bettlaken, so gut es eben geht. Die komplette Basis ist ein einziger Trümmerhaufen. Warum führt ausgerechnet ein zerrissenes Fell dazu, daß irgendwas in Gravir aushakt? Sie klemmt das Bündel unter einen Arm und verläßt die Wohnung. Auf der Schwelle bleibt sie stehen und schnappt nach Luft.
Blut ist kein Problem. Gekröse auch nicht. Tote Leute ebenfalls nicht. Blut, Gekröse und Teile von toten Leuten, alles mehr oder minder gleichmäßig durch einen langen Gang verteilt, sind eine etwas andere Geschichte. Der Gestank ist hier überwältigend. Kurz werden ihr die Knie weich, und sie muß würgen. Es hilft nichts, Teleri. Du mußt da durch. Vorsichtig, darauf bedacht, nicht auf irgendwelche Körperteile zu treten, bahnt sie sich einen Weg durch die Höllenszenerie und nimmt dabei jedes Detail in sich auf. In die seltsame Ruhe schleicht sich Beklemmung und legt sich um sie wie ein kaltes, nasses Tuch.
Sie folgt dem Geräusch berstenden Holzes, das sie vorhin wahrgenommen hat. Seitdem ist es jedoch wieder still in der unterirdischen Stadt. Ihr Weg führt sie zurück zu Zirkons Gemächern. Verflucht. Hier wollte ich nie wieder einen Fuß hineinsetzen... Oh. Jemand hat umdekoriert.
Teleri kommt der Verdacht, daß ihr wiedererwachter Sarkasmus ihre Art ist, mit den schockierenden Eindrücken umzugehen. Das ist immer noch besser, als schreiend zusammenzubrechen. Allerdings befürchte ich, daß genau das später noch folgen wird... aber nicht jetzt. Allein diese Erkenntnis befördert sie jedoch bereits ein unwillkommenes Stück weiter aus ihrem Kokon der Seelenruhe hinaus.
Die Goblins scheinen hier noch grausamer gewütet zu haben als im Kanal selbst. Der tote Körper zu ihren Füßen, der sich durch das Quartier verteilt, ist in unzählige Stücke zerrissen. Dennoch erkennt sie ihn sofort. Sie kann sich keinen Umstand vorstellen, unter dem sie ihren Peiniger nicht wiedererkennen könnte. "Wer Wind sät, wird Sturm ernten", murmelt sie halblaut, und ihr Blick wird hart. "Bei dir hoffe ich, daß es lange gedauert hat."
Gravir steht nahe einer Wand des Raumes. Er ist blutbesudelt, und wirkt beinahe entrückt in seinem Zorn. Ich bin vielleicht daran gewöhnt mit Bauern und Hausfrauen umzugehen, die irgendwelchen Kummer haben. Jene, die trauern, kuriert man mit heißer Schlachterfischsuppe und viel Beschäftigung und solche, die jammern um des Jammerns willen, mit einem Arschtritt und noch mehr Beschäftigung. Kleine Geister fühlen nur kleinen Schmerz. Aber das hier... Sie schaut zu dem Halbvampir auf und hat keine Ahnung, was sie tun soll. Sie steht selber unter Schock und hält nur mit Mühe die Fragmente ihres Geistes zusammen. Zudem erinnert sie die ganze Szenerie an... Jetzt nicht, schimpft sie sich selbst aus.
Dennoch: Hier kann sie keine Heilerin sein. Nur eine Freundin - falls Gravir das zuläßt. Sie legt das Bündel auf dem Boden ab und nähert sich abermals vorsichtig dem Rothwardonen. Dabei steigt sie über etwas, das einmal offenbar Zirkons Kopf gewesen ist, auch wenn sich das nur noch an den schwarzen, einstmals so prächtigen Haaren bestimmen läßt. Teleri überlegt, ob sie nochmals wagen soll, Gravir zu berühren. Der Ausbruch hat ihr eindrücklich ins Gedächtnis zurückgerufen wie gefährlich der Mann ist, der jetzt nur wenige Handbreit von ihr steht und in dem noch immer heiße Wut schwelt.
"Das war schon lange überfällig, nicht wahr?" fragt sie leise. "Aber hier gibt es nichts mehr, was du bekämpfen kannst. Sie sind alle tot, nur du nicht. Du bist noch hier, weil es dir wichtiger war, ein Leben zu schützen... mein Leben", sagt sie und geht mit ihren nächsten Worten ein Risiko ein, das sie kein bißchen zu kalkulieren vermag: "Vielleicht zeigt es, daß dies ohnehin niemals der Ort war, an den du gehört hast. Daß du weiter danach suchen mußt..." Mitgefühl. Und... eine Beschäftigung. Das ist alles, was ich dir bieten kann.
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---Teleri---
Die Dunmerin reißt den Rothwardonen mit ihrer Anrede aus der Starre, in der er sich befunden hat. Langsam, während sie noch redet, dreht er den Kopf zu ihr und fixiert sie. Noch nimmt er alles ohne Reaktion zur Kenntnis; als Teleri jedoch versucht, mit ihrem "Vielleicht zeigt es, daß dies ohnehin niemals der Ort war, an den du gehört hast. Daß du weiter danach suchen mußt..." den Halbvampir zu besänftigen, zeigt das Aufflammen seiner Augen, dass sie ganz offensichtlich genau das Gegenteil erreicht hat. Kaum hat sie das ausgesprochen, packt sie der Halbvampir an den Schultern, wirft sie herum und drückt sie mit dem Rücken gegen die blutverschmierte Wand. Sein Gesicht befindet sich nur Zentimeter vor ihrem und ist mit kleinen Blutstropfen übersäht; er schaut sie wutverzerrt an und redet auf sie ein, wobei er zuerst leise beginnt und dann immer lauter wird. „Was fällt dir ein?! Du tauchst hier aus dem Nichts auf und versuchst mir jetzt, hier, in dieser Situation, in der ich mein Zuhause verloren habe, verständlich zu machen, dass das nie mein Zuhause gewesen wäre?! Dass ich weitersuchen soll?! Wo soll ich denn deiner Meinung nach hin? In einen schönen Telvanni-Turm einziehen? In Vivec ein schönes Geschäft für Kleidung aller Art eröffnen? Wie genau stellst du dir das vor!? DAS hier war mein Zuhause, der einzige Ort, an dem mich nicht jeder angeschaut hat als wär ich ein Oger oder ein Haufen…“, aber plötzlich stockt der Halbvampir. Alle Wut verschwindet aus seinem Gesicht und weicht dem Ausdruck purer Überraschung. „Ich….oh….verzeih mir…“, stammelt er etwas verwirrt, und der Griff an ihren Schultern lockert sich.
Schließlich löst er seine Hände ganz von der Dunmerin, richtet sich ein wenig auf und steht etwas deplatziert vor der Dunmerin. „Wir sollten uns auf den Weg machen.“. Sein Blick fällt auf das Bündel am Boden, welches Teleri abgestellt hat; selbst im Halbdunkeln des Raumes erkennt er, um was es sich dabei handelt. „Lass es hier…“, meint er kurz angebunden und stößt mit dem Fuß dagegen, sodass es aufgeht und sich die Fellfetzen und die Krallen über einen kleinen Radius verteilen. „Ich hol mir ein Neues…koste es was es wolle. Was sollte ich auch anderes tun…“, spricht er mit entrückter Stimme. Dann scheint ihm etwas einzufallen; er dreht auf dem Absatz um und geht in den Raum, welcher einmal Zirkons Schlafgemach war. An dem zerstörten Schrank hält er inne und kramt in den Trümmern des Möbelstücks. Kurz darauf holt er drei kleine Lederbeutelchen sowie einen leicht gebogenen Dolch mit goldenen Heft und gebogener Klinge mit der dazugehörigen Scheide hervor. Die Lederbeutel lässt Gravir verschwinden, und mit dem Dolch kehrt er in den Hauptraum zurück. Mit den Augen erspäht er Teleri, geht auf sie zu und drückt ihr die Waffe in die Hand. „Ich kann mit dem Zahnstocher nichts anfangen…und nun…wir sollten gehen…“, und Gravir wendet sich Richtung Ausgang zum Gehen…
Teleri: +1 Elfendolch
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Teleri erschrickt heftig, als Gravir ihrem Blick begegnet und die volle Wucht seines Zorns sie trifft.
Mist. Das war zu viel des Guten.
Im nächsten Augenblick packt er sie grob und schmettert sie gegen die Wand, so heftig, daß ihre Zähne aufeinanderschlagen. Der brutale Griff ist zu viel für ihre noch immer empfindliche Schulter, und sie krümmt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht. Der mörderische Ausdruck im Antlitz des Bastards, nur wenige fingerbreit vor ihrem eigenen, ist so entsetzlich, daß sie die Augen schließen muß. Sein Atem streift ihr Gesicht.
"Was fällt dir ein?!" faucht er heiser. "Du tauchst hier aus dem Nichts auf und versuchst mir jetzt, hier, in dieser Situation, in der ich mein Zuhause verloren habe, verständlich zu machen, daß das nie mein Zuhause gewesen wäre?! Daß ich weitersuchen soll?! Wo soll ich denn deiner Meinung nach hin? In einen schönen Telvanni-Turm einziehen? In Vivec ein schönes Geschäft für Kleidung aller Art eröffnen? Wie genau stellst du dir das vor!?" Teleri fängt all die Wut auf, die er ihr entgegenschleudert. Bewußt oder unbewußt hat sie sich selbst zum Ziel gemacht, und jetzt muß sie dem Sturm standhalten. Mittlerweile schreit Gravir sie unkontrolliert an. "DAS hier war mein Zuhause, der einzige Ort, an dem mich nicht jeder angeschaut hat als wär ich ein Oger oder ein Haufen…"
Ein Haufen was? fragt sie sich noch immer etwas benommen. Aber der Zorn ist verraucht. Vorsichtig öffnet sie die Augen und schaut in ein blasses, verwirrtes Gesicht. "Ich... oh. Verzeih mir." Endlich lockert er den stählernen Griff um ihre Schultern, schaut sie aber weiterhin an, als sähe er sie zum ersten Mal. Und vielleicht stimmt das auch. Auf eine gewisse Weise.
Schließlich läßt der Rothwardon sie los. Er sieht etwas verloren aus, als wüßte er selbst nicht genau, was gerade geschehen ist. Aber die Starre ist überwunden.
"Wir sollten uns auf den Weg machen... Laß es hier", sagt er, und meint damit offenbar das Bündel mit dem Wolfsfell. Er versetzt dem Ding einen Tritt: "Ich hole mir ein neues... koste es, was es wolle. Was sollte ich auch anderes tun..." unvermittelt wendet Gravir sich ab und marschiert in den Nebenraum.
Was du anderes tun solltest? Das alte flicken, zum Beispiel? Was bei den neun Ebenen von Oblivion ist so verdammt wichtig an diesem Fell?!
Etwas fühlt sich klebrig an. Teleri löst sich von der Wand. Ihr Rücken und ihre Haare sind voller Blut, ebenso die Schultern, dort wo der Halbvampir sie gepackt hatte. Zirkons Blut. Sie fährt mit den Fingern hindurch und betrachtet nachdenklich die rote Flüssigkeit an ihren Fingerkuppen. Wie seltsam. Einfach nur Blut. Er war so manchem Telvanni gar nicht so unähnlich. Gleichen wir uns vielleicht mehr, als man ahnen mag? Sie schüttelt den Kopf. Die Ereignisse holen dich endgültig ein. Jetzt fängst du an zu spinnen, Teleri. Trotzdem klaubt sie einen kleinen, blutgetränkten Kleiderfetzen vom Boden auf und verstaut ihn in ihrem Beutel. Warum sie das tut, ist ihr selbst nicht klar.
Gravir kehrt zurück und drückt ihr einen eleganten, schweren Dolch in die Hand. "Ich kann mit dem Zahnstocher nichts anfangen", erklärt er knapp. "Und nun... wir sollten gehen."
Teleri betrachtet die Waffe in ihren Händen. Ayleidenarbeit. Unglaublich selten und wertvoll. Doch die Symbolik des Dolches hat für sie weitaus mehr Bedeutung als der materielle Wert. Du hast mich nicht vernichten können, weil du die Zeichen um dich herum nicht erkannt hast. Du warst so sehr in deiner eigenen Boshaftigkeit und Lust gefangen, daß sie am Ende dich verschlungen haben. Und jetzt gehe ich hier heraus, mit einem Symbol deiner Gewalt in meinen Händen - damit hast du jede Macht über mich verloren.
Sie macht auf dem Absatz kehrt und folgt Gravir nach draußen.
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Nachdem Myria plötzlich einen unerwarteten Bekanntenbesuch angekündigt hatte und dazu noch unerwarteter außgerechnet Mergoth mitnehmen wollte, stehen Skarin und Irwaen für einige Minuten schweigend vor der Taverne. Gedankenversunken beobachtet die Bosmer die unterschiedlichen Besucher und Bewohner Balmoras. Wie eigenständig analysiert ihr Blick Taschen und Beutel, nimmt Bewegungssmuster und Blickrichtung der Passanten wahr. Taschendiebstahl war nie ihre große Stärke gewesen. Sicher, sie war nicht schlecht, aber bei Einbrüchen kamen ihre Fähigkeiten viel besser zum tragen. Dennoch, eines hatte sie über Taschendiebstahl gelernt: Je mehr Gedränge, umso besser. Und dazu war der Marktplatz noch viel zu leer um diese Stunde.
Ihre Gedanken kehren in die Gegenwart zurück, schütteln die Geister der Der Vergangenheit ab, die hinter sich zu lassen sie geschworen hat. Ihr blick fällt auf Skarin, der die ganze Zeit stumm neben ihr gestanden hat. "Ich hoffe, die beiden kommen rasch wieder. Vielleicht sollten wir doch einen Blick auf die Hütte werfen, von der die Ork gesprochen hat. Immerhin ist es zur Zeit hell und es regnet nicht. Bessere Bedingungen werden wir nicht bekommen. Mit Ajira können wir dann noch heute abend reden."
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Trotz der Tatsache, daß sie nun endlich den Ort ihrer Gefangenschaft verlassen darf, stellt sich bei Teleri keine Erleichterung ein. Die Bedrohung durch die Vampire mag zunächst abgewendet sein, doch stattdessen erhebt sich eine neue Gefahr, noch seltsamer, noch unberechenbarer.
Gravir war sich sicher, daß die Bewohner der Unterstadt die Goblins im Griff haben. Bisher scheint auch jeder Angriff zurückgeschlagen worden zu sein, so habe ich es jedenfalls verstanden. Vielleicht verleitete das Zirkon und seine Schergen dazu, das Ausmaß der Bedrohung zu unterschätzen, bis es zu spät war. Vielleicht... Moment mal. Ich hab zwar keine Ahnung, wie lange die Wiedergänger schon hier gehaust haben, aber eines ist klar: Sie hatten mehrfach Scharmützel mit diesen Viechern, und bisher haben sie sich offenbar souverän behaupten können. Jedenfalls läßt das die ruhige Professionalität vermuten, mit der die Wächter sich der letzten Goblins entledigt haben. Ich habe zwar nicht viel gesehen, als Gravir mich aus Zirkons Gemächern führte, aber soviel dennoch: Niemand schien sonderlich aufgeregt wegen des Angriffs zu sein. Das war Routine – sie haben die Viecher einfach abgeschlachtet.
Was haben die Goblins an ihrer Taktik geändert, daß sie auf einmal die Vampire so restlos überwältigen konnten? Und vor allem: Warum kommen sie plötzlich auf die Idee, ihre Taktik zu ändern. Von einem Augenblick auf den anderen? Zwischen den Angriffen lag nur wenig Zeit. Ich bezweifle, daß Goblins in der Lage sind, in so kurzer Zeit eine neue Strategie auszuarbeiten – selbst dann nicht, wenn es sich angeblich um besonders intelligente Exemplare handelt...
...alles führt immer wieder zu ein und derselben Annahme: Jemand muß die Viecher absichtlich verändert haben. Jemand hat die Angriffe aus dem Hintergrund heraus geplant und dirigiert. Bei allen Göttern und Ahnen, jemand kontrolliert diese Goblins. Und soeben hat dieser Jemand einen weiteren Schachzug getan. Nichts hindert die Goblins jetzt noch, in die Stadt einzufallen und alles zu töten, was ihnen in die Quere kommt. Wer auch immer hinter der ganzen Sache steckt, hat jetzt die Kontrolle über Balmora...
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Myria und Mergoth waren nur wenig später wieder zurück bei den anderen. Eine seltsame, allgemeine Einstimmigkeit, lenkt die kleine Gruppe nach kurzer Zeit und ein paar Worten der Verständigung, in die Richtung, in deren Ecke der Stadt laut der Ork, die Hütte des Informanten sein musste. Nach osten über den Odei hinauf zur zweiten Terasse, das Haus rechts an der mittleren Treppe. Das Gebäude war nicht anders, als die anderen. Ein Lehmblock, wie sie nur die Hlaalu errichten. Das Erdgeschoss scheint fensterlos, auf der Seite, auf welcher die Treppe am Haus anliegt, also die Nordseite, führt linksbündig eine kleine Treppe zur Eingangstür der Hütte hinauf in den ersten Stock.
Dafür, dass dieser Informant reichlich geheimnisvoll wirkt, wie ihn die Ork schilderte, ist auch das Haus eine halbe Festung... forausgesetzt, dieser Mensch, oder was auch immer, da drin, mag uns nicht, steht nur einer vor der Tür, die vermutlich auch noch nach außen aufgeht... Mergoth schaut finster zu der recht stabil wirkenden Tür hinauf, als er an der breiten Treppe neben dem Haus, neben Skarin tritt. 'Wer klopft?' Frägt der Kaiserliche aus einer Eingebung heraus, völlig neutral in die Runde.
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Ohne auf eine Antwort seiner Begleiter zu warten tritt Skarin an die Tür des Hauses. "Ich", antwortet er knapp. Von neuem Tatendrang gepackt hebt er die Faust und klopft lautstark auf das dicke Holz, während er die andere Hand am Griff seines Schwertes ruhen lässt, um einem plötzlichen Angriff entgegen zu wirken. Hoffentlich hilft uns diese ominöse Fremde weiter. Sehr vertrauenswürdig sieht das Haus zumindest nicht aus. Viel zu abgeschottet, als ob der Bewohner eine Menge zu verbergen hätte.
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---Teleri---
Sie gingen eine Weile schweigend durch die Kanäle, dabei achtete Gravir auf jegliches fremdes Geräusch, was irgendwie auf Goblins oder Dergleichen hindeuten könnte.
Sie hatten das Tor hinter sich gelassen und befanden sich allein in dem hohen weitläufigen Gang, dann kommt in der Ferne eine Tür, eingelassen im Mauerwerk, in Sicht. Gravir deutet stumm darauf, begibt sich mit der Dunmerin dahin und klopft ein paar mal unregelmäßig gegen die Tür, wie vor kurzem schon einmal. Aber nichts tut sich. Gravir schaut etwas verwirrt, legt die Hand an die Tür und drückt etwas kräftiger dagegen, aber das Metallverstärkte Holz bewegt sich keinen Millimeter. Der hellhäutige Rothwardon dreht sich zu Teleri, etwas Besorgnis in den Augen. "Das ist jetzt schlecht...", flüstert er ihr zu. "...ich nehme an, die Wächter wissen, was hier unten vorging, und haben den Zugang versperrt. Wenn nicht gerade jemand von innen öffnet, kommen wir hier nicht durch, sie lässt sich nicht einschlagen. Und bleibt wohl nur einen anderen Ausgang zu suchen...", und dabei drehte r sich um und schaut den Kanal weiter in die Dunkelheit, welcher ganz weit hinten einen Knick nach links macht.
---Irwaen, Myria, Skarin & Mergoth---
Als Skarin gegen die Tür klopft, tut sich drinnen nicht viel, aber dafür zeigt die Tür selbst eine viel deutlichere Reaktion: Sie springt unter dem Gegenschlagen des Nords einfach einen Spalt auf und ist offen. Anscheinend wurde sie nicht richtig zugezogen beim Verlassen.
Drinnen ist niemand zu sehen. Auffällig ist das Haus im Inneren allemal, sodass das Risiko, hier irgendetwas Wichtiges zu übersehen, sehr groß ist.
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Teleri folgt Gravir stumm durch die verwüstete Unterstadt. Ihre Überlegungen lenken sie ein wenig ab, wofür sie dankbar ist. Angestrengt bemüht sie sich, den Blick auf die Umgebung unmittelbar vor ihren Füßen gerichtet zu halten; sie will das Gemetzel nicht mehr sehen müssen.
Bald haben die beiden die offenen Kanäle erreicht, und der beißende Gestank des Todes läßt zusehends nach. Die Kloakengerüche sind jetzt fast eine Wohltat. Man kann hören, wie irgendwo leise Wasser tropft, ansonsten ist es still. Unheimlich still, vor allem wenn man weiß, daß hier irgendwo eine Meute von diesen Goblinviechern lauert... und was weiß ich noch alles. Mittlerweile wundert mich gar nichts mehr. Instinktiv versucht sie, sich so leise wie möglich zu bewegen. Das Rascheln ihrer Robe und ihr eigener Atem klingen aber unnatürlich laut in ihren Ohren.
Der Rothwardon deutet wortlos auf einen Punkt weiter vorn im Halbdunkel. Schemenhaft kann Teleri eine Tür erkennen, die selbst von ihrer Position aus wehrhaft wirkt. Etwa hundert Herzschläge später bestätigt sich diese Vermutung. Sie stehen nun genau davor, und die Dunkelelfin starrt das Ding an wie eine Offenbarung. In wenigen Augenblicken wäre sie frei, fort von all dem Wahnsinn und den nicht enden wollenden Schrecken dieser Unterwelt!
Gravir klopft in einem unregelmäßigen Rhythmus an das massive Holz. Es scheint sich um ein vereinbartes Signal zu handeln. Nichts tut sich. Auch seine Versuche, das Portal aufzudrücken, bleiben erfolglos.
"Das ist jetzt schlecht", flüstert er lakonisch.
Nein. Mach die Tür auf. Mach dieses verdammte Ding auf!
"...ich nehme an, die Wächter wissen was hier unten vorging, und haben den Zugang versperrt. Wenn nicht gerade jemand von innen öffnet, kommen wir hier nicht durch, sie läßt sich nicht einschlagen. Uns bleibt wohl nur, einen anderen Ausgang zu suchen", erklärt er im Flüsterton, aber Teleri ist wie vor den Kopf geschlagen. Es dauert einige Augenblicke, bis die Worte zu ihr durchdringen. Der Schrecken über dieses neuerliche, unerwartete Hindernis treibt ihr die Tränen in die Augen, aber sie kämpft sie nieder, zusammen mit der aufkeimenden Panik.
Reiß dich am Riemen, du dummes Weib! Du hast deinen gesunden Merverstand noch nie so sehr gebraucht wie jetzt, also laß ihn nicht gerade in diesem Moment zu Dagon fahren!
"Einverstanden", wispert sie heiser. "Es scheint, als haben wir ohnehin keine andere Wahl." Sie starrt den finsteren Kanal hinunter, in die selbe Richtung, in die auch Gravir blickt. Weiter hinten scheint der Gang eine Biegung zu machen, aber sicher ist sie sich nicht.
Zögernd macht sie den ersten Schritt, alle Sinne zum Zerreißen gespannt. War da... eine Bewegung in den Schatten?
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Als Skarin zu klopfen beginnt, gibt die Tür unter seiner Faus nach und schwingt leicht nach Innen auf. Na Klasse, wie in den alten Gruselgeschichten, die uns unser Schamane immer erzählt hat. Den Griff seines Schwertes immer noch fest entschlossen schiebt er die Tür komplett auf und tritt ein. Sein Blick streift über das Innenleben und das was er sieht, beruhigt ihn nicht wirklich. Die Verkleidung des Raumes scheint recht nobel und teuer, die Ausstattung des Zimmer wirkt jedoch okkultistisch: Eine knorrige Pflanze, ein rauchendes von der Decke hängendes Etwas, ein blutroter Teppich auf dem Boden, ein Wandteppich der eine spärlich bekleidete, dunkel wirkende Dunkelelfe zeigt und eine Art Altar auf dem ein Totenkopf und eine Schüssel liegen. Direkt unter dem Wandteppich erspäht Skarin dann eine Treppe. Vorsichtig geht er einen weiteren Schritt hinein und blickt kurz hinter sich, um sich zu vergewissern, dass seine Begleiter ihm folgen. Einen weiteren Schritt, noch einen, und noch einen, bis er vor der Treppe steht. Der Waldläufer späht vorsichtig hinunter und prüft ob er irgendetwas von unten hören kann.
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Der Kaiserliche geht hinter dem Nord zur Tür hinauf, hält aber gut einen Meter Abstand. Als die Tür einfach aufschwingt, liegt die Hand von Mergoth schon auf dem Knauf dessen Schwerts. Er wartet, bis Skarin das Haus betreten hatte und geht ihm dann nach. Die Inneneinrichtung ist wohl Geschmacksache, aber das interessiert den Kampfmagier auch nicht, er konzentriert sich auf eventuelle Geräusche, die von unten kommen könnten und den Eigentümer verraten könnten. Wer hier wohl wohnen mag? Auf jeden Fall ist die Hütte lange nicht so verfallen oder scheinlos, wie sie die Ork uns beschrieben hatte... Nun denn, mal sehen, wo dieser Informant ist und was er uns zu sagen hat... Mergoth tritt hinter den Nord und späht die Treppe hinunter.
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Myria ist den anderen zum Haus des Informanten gefolgt, welches nicht großartig anders als die anderen Häuser Balmoras wirkt, jetzt wo sie davor stehen. Auf Mergoths Frage klopft Skarin an die Tür, welche daraufhin leicht aufschwingt. Na sowas... Myria will sofort nach Skarin das Gebäude betreten, doch Mergoth ist schneller. Super, den hört man vermutlich bis in den Keller... Die Eingangstür befindet sich im ersten Stock, es besteht durchaus die Möglichkeit, dass sich unten jemand aufhält. So leise wie möglich betritt sie schließlich hinter Mergoth das Haus. Innen stutzt sie kurz ob der seltsamen rötlichen Beleuchtung und dem Wandteppich mit der halbnackten Dunmer. Das hier ist doch kein..., denkt sie sich erstaunt, als ihr Blick auf den Totenkopf fällt, der auf einer Art Altar liegt. Nein, eher nicht. Leise geht sie ebenfalls zu Skarin, der die Treppe hinunterblickt und versucht neben ihm etwas zu erkennen, in dem rötlichen Dämmerlicht kann sie allerdings kaum mehr als die Stufen sehen.
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---Teleri---
Gravir hatte sich gerade neben Teleri in Bewegung gesetzt, als er sie an der Schulter packt und sie zu einer kleinen schattigen Nische in der Wand schiebt. Zusammen mit ihr drückt er sich in die Vertiefung und befielt ihr durch Gesten, leise zu sein. Anscheinend ist sie gar nicht so falsch mit ihrer Vermutung, eine Bewegung wahrgenommen zu haben, denn kurze Zeit später hört sie das ihr bekannte Grunzen der Goblins. Zwei dieser Vertreter, mit lanzenähnlichen Waffen in den knöchrigen Händen, kommen den Kanalisationsgang entlang. In dem Moment als sie auf Höhe der schattigen Nische sind, halten sie inne und scheinen sich verwirrt umzuschauen. Sie sind muskulöser als man es von den Goblins kennt, und auch etwas größer. Sie tragen eine gerippt aussehende bräunlichen Brustpanzer und einen Schild aus demselben Material. Die Waffen zeigen blutige Spuren, ob der Ursprung nun wirklich noch die Vampire sind oder etwas anderes, lässt sich schlecht sagen. Der für den kräftigen Körper irgendwie nun viel zu klein wirkende Kopf verleiht diesen Wesen das Aussehen eines wild zusammengebauten Fleischgolems.
In dem Moment blicken die beiden Goblins genau in ihre Richtung auf die dunkle Nische, sie sind nur wenige Meter entfernt.
---Irwaen, Myria, Skarin & Mergoth---
Aus dem unteren Teil des Hauses ist nichts zu hören, und auch die Sichtprobe verrät, dass sie augenscheinlich vollkommen allein hier sind.
---Raven---
Nach einer für Raven endlich einmal ereignislos verlaufenden Reise nach Balmora kommt ziemlich bald die Stadtmauer Balmoras in Sicht. Es ist noch Vormittag, und an dem kleinen Nebentor an der südlichen Stadtmauer noch vor den zwei Brücken steht wie für gewöhnlich nur eine einsam aussehende Stadtwache, welche Raven mit keinem Blick würdigt, jedoch auch keinerlei Anstalten macht, den Dunmer aufzuhalten.
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Nachdem Myria einen kurzen Moment neben Skarin und Mergoth stehend die Treppe hinunter gesehen hat, entschließt sie sich, leise nach unten zu gehen. Bis jetzt ist kein Laut zu hören, der auf die Anwesenheit von jemandem schließen lässt. So leise wie möglich schleicht sie die Treppe nach unten, und unten angekommen kann sie den Raum genauer gesehen, der spärlich durch eine Kerze und Leuchter an der Decke erhellt wird. Hier herrscht das gleiche rötliche Zwielicht wie oben. Ok, hier ist wirklich niemand. Der Boden ist mit einem Mosaik aus Fliesen bedeckt, an der Wand neben der Treppe hängt wieder ein recht freizügiger Teppich. Das auffälligste ist jedoch eine Wanne aus Stein, die gleich unten an der Treppe steht. Blutspuren sind auf derem Boden zu erkennen, sonst ist der Raum so gut wie leer, bis auf ein paar niedrige Bänke oder Tische an der Wand. Sie hat sich nur wenige Sekunden umgesehen, und jetzt steht sie wieder auf den unteren Treppenstufen und winkt den anderen, ihr zu folgen.
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Die Dunmerin kneift mißtrauisch die Augen zusammen und versucht, in der Dunkelheit irgend etwas zu erkennen. Spielen ihr ihre überreizten Sinne hier einen Streich?
Sie spürt mehr als daß sie hört, wie Gravir zu ihr aufschließt. Dann fühlt Teleri seine Hand auf ihrer Schulter, wie er sie, ohne eine hektische Bewegung zu machen, in Richtung der Wand des Kanals dirigiert. Langsam und leise rückwärts gehend folgt sie dem Druck, bis ihr Rücken festen Stein berührt. Sie stehen jetzt in einer Nische, die ihnen beiden gerade genug Platz bietet. Hier sind die Schatten tiefer, aber eine wirkliche Deckung bietet sie den Beiden nicht.
Der Bastard hebt kurz die Hand zum Zeichen, daß sie sich still verhalten soll. Ich habe mich also doch nicht getäuscht. Da ist irgendwas. Sie lauscht angestrengt und schließt kurz die Augen, als ihr feines Gehör das Schnattern von Goblinstimmen auffängt. Mist.
Die Stimmen kommen rasch näher, und bald schälen sich zwei Gestalten aus dem Dunkel.
Die Goblins tragen schartige, bösartig ausschauende Spieße bei sich und sind in eine Art primitiven Harnisch gehüllt, der seltsam organisch anmutet – ebenso ihre klobigen Schilde, die aus dem selben Material zu sein scheinen. Fasziniert starrt die Telvanni die Wesen an: Kreaturen wie aus einem Alptraum, den Vaermina schickt. Sie wirken deformiert, selbst wenn man Goblinmaßstäbe anlegt. Starke, knotige Muskelstränge ziehen sich über die Extremitäten, welche nicht so recht zum Torso zu passen scheinen. Die häßlichen Köpfe sind viel zu klein, so als gehörten sie eigentlich zu einem ganz anderen Körper. Sie wirken wie lebende Knochenläufer. Als hätte man sie... zusammengesetzt.
Teleri spannt sich und drückt sich etwas tiefer in die Nische. Sie spürt Gravirs Präsenz dicht neben sich und stellt plötzlich fest, daß sie Angst um ihn hat. Nicht um sich selbst. Bitte, mach jetzt nichts Dummes. Vielleicht gehen sie einfach wieder weg.
In dem Moment verharren die Kreaturen, keine fünf Schritte von ihnen entfernt. Ihre häßlichen Mäuler verzerren sich, während sie sich witternd umschauen.
Fast unbewußt konzentriert die Elfin ihre magischen Reserven in einem Punkt kurz unter ihrem Herzen und webt die rohen arkanen Kräfte in eine Form. Feuer.
Langsam, ganz langsam wenden sich die Köpfe der beiden Goblins in ihre Richtung. Teleri atmet so flach wie möglich, jederzeit bereit vorzuspringen und ihre Magie direkt in eine der scheußlichen Visagen zu schleudern.
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Ob es nun Glück oder daedrische Fügung ist, kann Raven nicht sagen. Aber irgendwie schafft er es ohne Zwischenfälle Pelagiad samt seiner Festung hinter sich zulassen und ebenso unerkannt an der Mondfalter-Festung vorbei zukommen. Glück kann es wahrscheinlich nicht sein. Die Legion ist nicht so blind.... Zu seiner Überraschung ist es noch nicht einmal Mittag, als die Mauern Balmoras am Horizont auftauchen. Die Strecke ist wesentlich kürzer als ich vermutet habe.
Der Dunmer geht auf den Stadteingang zu und entdeckt eine Wache. Diese Wache steht zwischen mir und der Stadt. Wollen wir hoffen das die Klippenläufer meinen Ausbruch noch nicht von allen Dächern schreien. Sonst war's das mit meiner Freiheit. Raven strafft sich ein wenig und versucht seine innere Anspannung zu verbergen. Ich muss nur wie ein normaler Reisender aussehen, dann wird mich die Wache auch nicht behelligen. Nur noch wenige Schritte trennen Raven von dem Wächter. Hoffen wir das es funktioniert... Der Dunmer bleibt vor der Wache stehen und richtet das Wort an selbige, dabei ist er um einen freundlichen Ton bemüht: "Guten Morgen, Sera. Darf ich passieren?" Sag einfach ja......bitte.
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Skarin hört nichts und sieht niemanden. Der Raum in der unteren Etage scheint leer zu sein. Um sich dessen jedoch sicher zu sein, folgt er Myria, nachdem sie ihm und Mergoth ein Zeichen gibt. Die Tatsache, dass sie nichts anderes als einen weiteren seltsam eingerichteten Raum vorfinden dämpft seinen Tatendrang. Jetzt würden sie wohl warten müssen, bis jemand kommt, und wer weiß schon, wie lange das dauern könnte. Der Nord schaut sich den Raum daraufhin etwas genauer an, entdeckt jedoch nicht viel. Etwas Blut in der Eisenwanne an der Wand und ein seltsames Etwas auf dem Tisch neben der Treppe. Zuerst will er letzteres aus Neugier untersuchen, unterlässt es jedoch lieber. Am liebsten würde er das Haus auf der Stelle wieder verlassen, da sich ein ungutes Gefühl in ihm ausbreitet.
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Das Erdgeschoss unten war ähnlich seltsam eingerichtet, wie der Raum darüber, wie Mergoth feststellt, als er Skarin nach unten folgt und sich ein wenig umsieht. Der Kaiserliche hat auch gerade einen neuen Grund bekommen, sich aufzuregen. Erst streift er mit dem Helm fast die Kante der Decke, als er nach unten ging und jetzt kratzt er auch noch mit dem Speer, welcher mit der Spitze nach oben auf seinen Rücken geschnallt ist und somit noch etwas höher ragt, ein wenig an der Decke. Zum Teufel mit diesen verfluchten Häusern, warum kann man nicht einfach eine normal hohe Decke statt dieser minimalistischen Hütten zimmern? Mit einem finsteren Blick, der sagen will, dass man ihn jetzt besser nicht darauf ansprach, leise zu sein, nimmt er erst das Netchschild, welches über dem Speer hängt, vom Rücken, dann macht er die Stangenwaffe mit wenigen, geübten Handgriffen von der ledernen Schärpe los, welche quer um seinen Torso hängt. Schnell macht er das Schild wieder am Rücken fest und nimmt den Speer in die linke Hand, wo er ihn mit der Spitze auf den Boden zeigen lässt.
Mergoth schaut sich einen Moment um, als würde er etwas suchen. Hervorragend, hier ist niemand... Er wirft Myria und Skarin einen fragenden Blick zu.
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---Teleri---
Die Goblins sind wie zu Eis erstarrt und fixieren die dunkle Ausbuchtung, in welcher Gravir und Teleri stehen. Der Halbvampir hat unterdessen die Hand an eines seiner Schwerter gelegt und wartet ab. Dass er seine andere Hand noch auf Teleris Oberkörper kurz über ihrer Brust liegen hat ist ihm nicht bewusst, sondern er belässt sie dort um Teleri davor zu bewahren, etwas Unüberlegtes zu tun.
Im nächsten Moment lösen die Monster den Blick von der Nische und knurren sich gegenseitig an. Ihre Körperhaltung entspannt sich sichtlich, und sie setzen sich wieder in die Richtung zerstörter Vampir-Siedlung in Bewegung. Kurze Zeit später sind sie in der Dunkelheit verschwunden, so schnell wie sie erschienen waren.
Gravir blickt zu Teleri, scheint kurz verwirrt und nimmt dann seine Hand weg. "Wirklich so dumm wie sie aussehen...", murmelt er mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck und blickt in die Richtung, in der er die Goblins zuletzt gesehen hat. "Lass uns weitergehen", und damit löst sich der Rothwardon aus der Nische und folgt mit der Dunmerin weiter dem Gang.
Nach ein paar Minuten befinden sie sich an einer großen Kreuzung, an welcher sie kurz innehalten, denn Gravir scheint sich orientieren zu müssen. Dann aber wendet er sich ziemlich sicher in östliche Richtung. "Wir dürften es gleich geschafft haben...", und kurze Zeit später stehen sie an einer verwittert und morsch aussehenden Leiter, welche nach oben führt. Am deren Ende sieht man eine stabil aussehende Holzluke, jedoch scheint sie schon lang nicht mehr geöffnet worden zu sein. Gravir weist die Leiter hinauf. "Da geht es raus. Du musst vielleicht ein wenig Gewalt anwenden, um sie aufzubekommen, aber du wirst das schon schaffen.". Anstalten, mitzukommen macht der Halbvampir jedoch nicht.
Teleri: Schleichen +1
---Raven---
Der Wachmann blickt müde auf und fixiert den etwas deplaziert wirkenden Dunmer. Soviel Freundlichkeit scheint er nicht gewohnt zu sein, und es wäre wohl besser gewesen, einfach weiter zu gehen. "Nein...ich muss euch kontrollieren", spricht er mit einen leichten Lächeln auf den Lippen. Mit dem Speer klopft er an die Tür des Wachturms neben sich, und eine weitere Wache tritt kurz darauf heraus. "Würdet ihr bitte eintreten zur Kontrolle...", meint der neue Wächter mit monotoner Stimme und gibt den Weg in den Turm frei.
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Teleri ist so konzentriert, daß sie Gravirs Berührung kaum wahrnimmt. Ein Teil von ihr hofft nach wie vor, daß die Goblins sie nicht bemerkt haben, trotz des offensichtlichen Mißtrauens der Kreaturen. So bleibt sie weiterhin reglos und beobachtet die Monster, die ebenso still verharren wie sie selbst.
Der Moment scheint sich in die Ewigkeit zu dehnen, bis der eine Goblin schließlich seinem Kameraden einen leichten Schlag auf die Schulter versetzt und etwas in seiner schnatternden Sprache sagt. Der andere knurrt eine Antwort und macht eine Geste, die so etwas wie ein Schulterzucken sein könnte. Beide wenden sich ab und setzen sich in die Richtung in Bewegung, aus der Gravir und Teleri gerade gekommen sind. Erst als sie außer Sicht sind, läßt die Dunkelelfin den angehaltenen Atem entweichen und entspannt sich ein wenig.
Die Biester scheinen schlechte Augen zu haben – kein Wunder bei den hier herrschenden Lichtverhältnissen. Aber daß sowohl ihr Geruchs- als auch ihr Gehörsinn so wenig ausgeprägt sind, daß sie uns auf wenige Schritte nicht entdecken konnten... das ist wirklich interessant. Ein weiteres Indiz für meinen Verdacht, daß sie sich nicht auf natürlichem Wege entwickelt haben. In dem Falle wären sie weit besser an die Umgebung angepaßt.
„Wirklich so dumm wie sie aussehen... Laß uns weitergehen.“ Die Stimme des Halbbluts reißt sie aus ihren Gedanken. Sie nickt zustimmend, tritt aus der Nische und sieht sich noch einmal vorsichtig um. Die Goblins scheinen tatsächlich verschwunden zu sein.
Die Beiden schleichen weiter. Gravir scheint zu wissen, wohin er geht, stockt nur einmal kurz an einer Stelle, an der sich der Gang mit einem weiteren kreuzt. Es dauert nicht mehr lange, und sie erreichen eine Falltür, welche in die Decke des Kanals eingelassen ist. Sowohl diese als auch die vergammelte Leiter, die dort hinaufführt, scheinen seit einer geraumen Weile nicht mehr benutzt worden und der Vergessenheit anheimgefallen zu sein.
„Da geht es raus“, erklärt der Rothwardon. „Du mußt vielleicht ein wenig Gewalt anwenden, um sie aufzubekommen, aber du wirst das schon schaffen.“
Was soll das heißen, ‚ich’? Will der allen Ernstes, daß ich allein gehe? Was glaubt er, hier in diesem Loch noch erreichen zu können? Von allen arroganten, sturköpfigen... Verdammt noch mal!
„Du kommst nicht mit?“ Die Erkenntnis versetzt ihr einen Stich. Der Bastard ist ihr in den letzten Stunden weit mehr ans Herz gewachsen, als ihr bewußt war. „Das ist Wahnsinn! Was willst du hier unten alleine ausrichten gegen diese Übermacht? Du wist sterben, wenn du hierbleibst, und noch dazu völlig sinnlos. Ist Sheogorath selbst in dich gefahren? Was soll diese Narretei?“
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Kurz nachdem Raven den Wachmann angesprochen hat, bereut er seine Worte. Du Narr! Das wird wieder was... "Nein...ich muss euch kontrollieren", spricht er mit einen leichten Lächeln auf den Lippen. Ich hab's geahnt...... Äußerlich lässt sich Raven nichts anmerken und hält seine freundliche Miene aufrecht. Mit dem Speer klopft der Wachmann an die Tür des Wachturms neben sich, und eine weitere Wache tritt kurz darauf heraus. "Würdet ihr bitte eintreten zur Kontrolle...", meint der neue Wächter mit monotoner Stimme und gibt den Weg in den Turm frei. Bei Sheogorath, was habe ich mir dabei gedacht? "Ich will euch nicht von eurer Pflicht abhalten", erwiedert Raven und betritt den Turm.
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---Teleri---
Der Rothwardon belegt Teleri mit einem spöttisch angehauchten Blick. "Wie stellst du dir das vor? Wir spazieren draußen herum und trinken erst einmal eine Matze? Für unsereins ist es besser, sich nicht allzu offensichtlich in großen Städten herumzutreiben. Darum werde ich den Gang weitergehen und einen Ausgang außerhalb der Stadt suchen. Vielleicht begegnet man sich irgendwann einmal wieder, Teleri...". Er umarmte die Dunmerin, löste sich dann von ihr und ging, ohne zurückzuschauen, den Kanalgang weiter, bis er in der Dunkelheit verschwunden war. Wie er hier rauskommen sollte, wusste er selbst nicht, davon, dass es einen weiteren Ausgang geben würde, war er nicht überzeugt, wenn dann hätten ihn die Goblins ebenfalls schon gefunden. Ein Glück konnte ich ihr relativ glaubhaft vermitteln, ich wüsste, was ich tue. Das war wichtig.
---Raven---
Nachdem er eingetreten ist, muss er alle Sachen, die er mit sich führt, auf einen Tisch legen. Der Wächter, welcher ihn eiingelassen hat, nimtm dann jedes Detail genaustens unter die Lupe. Zunächst fallen ihm Ravens Handschuhe auf. "Was hat es damit auf sich?", fragt er skeptisch und mustert den Dunmer eindringlich. Dann aber fällt sein Blick auf den blauen Gurt auf dem Tisch. "und was ist das?", und ungläubig betrachtet er den Gurt und sieht Raven skeptisch an.
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Raven legt seine Sachen auf den Tisch und hofft das die Wache die Kontrolle nicht allzu genau nehmen würde. Scheinbar hat Raven das Glück verlassen, denn zumindet dieser Wächter nimmt seine Arbeit noch ernst. Ich kann mir jetzt schonmal überlegen wie ich den Kerl von meinem Standpunkt überzeuge. Leider war das nie meine Stärke. Das Reden und Verhandeln habe ich immer dem schmierigsten Typen der Gruppe überlassen......oder demjenigen, welcher es noch am besten konnte oder glaubte zu können.
Die Handschuhe erregen die Aufmerksamkeit des Wächters. "Was hat es damit auf sich?"
Raven entgeht der eindringliche Blick des Wächters nicht. Ach verdammt....
Dann richtet sich die Aufmerksamkeit des Wachmannes auf den Gürtel. "Und was ist das?"
Der Blick wandelt sich von eindringlich zu skeptisch.
Was sage ich dem Kerl jetzt? Das ich das Zeug von einer flüchtigen Bekanntschaft habe?....Nein das muss auch anders gehen....
Raven mustert kurz die beiden Dinge und gibt sich erstaunt. Zuerst die Handschuhe, dann der Gürtel. Etwas leiser als vorhin spricht Raven den Wächter an:
"Nun, die Handschuhe habe ich von einem bis vor wenigen Jahren noch in ganz Tamriel bekannten Faustkämpfer geschenkt bekommen. Wisst ihr, ich bin begeistert von Faustkämpfen und habe schon vielen beigewohnt. Der Mann von dem ich die Handschuhe bekommen habe, dessen Kämpfe habe ich gerne gesehen. Daher trage ich die Handschuhe voller Stolz. Ich hoffe ihr habt mit ihnen keine Probleme?"
Bei Sheo, ich höre mich an wie eine pubertierende Dunmerin.....
Mit normaler Stimme beantwortet der Dunmer auch die zweite Frage:
"Diesen Gürtel habe ich von einem Händler zum Spottpreis erstanden. Nachdem ich ihn gekaufte hatte, war mir, als spürte ich eine magische Aura. Daher will ich die örtliche Magiergilde aufsuchen um den Gürtel untersuchen lassen und ihn der Gilde unter Umständen als Studienobjekt zu überlassen."
Ich hoffe der Kerl kauft mir das ab......ich würde nur ungern beide Dinge zurück lassen.
Äußerlich lässt sich Raven nichts anmerken und bleibt erstaunlich ruhig. Schließlich führt er keine illegalen Waren mit sich. Er schaut den Wächter beiläufig an und wartet auf weitere Fragen des Wächters.
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Als Gravir auf ihre Rede hin mit einem spöttischen Funkeln in den Augen auf sie herunterblickt, fühlt sie sich plötzlich wie ein kleines, dummes Mädchen.
„Wie stellst du dir das vor“, fragt er sie. „Wir spazieren draußen herum und trinken erstmal eine Matze? Für unsereins ist es besser, sich nicht allzu offensichtlich in großen Stadten herumzutreiben. Darum werde ich den gang weitergehen und einen Ausgang außerhalb der Stadt suchen. Vielleicht begegnet man sich irgendwann einmal wieder, Teleri...“ Er schließt die Elfin kurz in die Arme, und diese erwidert die Geste.
„Leb wohl“, antwortet sie, als der Halbvampir sich abwendet. „Gib auf dich acht.“
Tatsächlich bezweifelt sie, daß sie sich jemals wieder begegnen werden. Gravir wird einfach verschwinden wie ein Schatten in der Nacht, vorausgesetzt, es wird ihm tatsächlich gelingen, die Kanäle zu verlassen. Mögest du die Heimat finden, die du suchst. Die Ahnen sollen dich schützen.
Sie wendet sich der morschen Leiter zu, die sie -diesesmal hoffentlich wirklich- in die Freiheit führen sollte. Ob die Nords und Irwaen noch in der Stadt sind? Suchen sie vielleicht gar nach mir? Wie soll ich bloß erklären, was gesehen ist? Ich muß mir irgendwas ausdenken. Die ganze Wahrheit auszusprechen ist zu gefährlich in Balmora - für alle Beteiligten. Noch einmal schaut Teleri zurück in den Kanal, der jetzt still und verlassen vor ihr liegt. Dann klettert sie entschlossen die Leiter hoch und drückt mit der rechten Hand gegen die Falltür.
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"Ganz toll", blafft der Nord und schlendert ein wenig durch den Raum, "viel weiter als vorher sind wir jetzt auch nicht." Er geht auf die Metallwanne zu und beugt sich ein wenig darüber, um sie genauer in Augenschein nehmen zu können. Dunkles, fast schwarzes Material mit düster wirkenden Verzierungen und dann auch noch Blut auf dem Wannenboden. "Sieht aus, als ob hier jemand irgendwelche dunklen Rituale durchführen würde", verkündet der Waldläufer, ohne einen der anderen direkt anzusprechen. Den Raum weiter durchsuchend geht er an dem seltsam anmutenden Gerät neben der Treppe vorbei um die Raumecke dahinter ein wenig betrachten zu können.
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Mergoth wendet sich zu Skarin, als dieser seinem Unmut durch Worte ein wenig Luft verschafft. Der Kaiserliche rollt kaum merklich mit den Augen. Was du nicht sagst... Dreht sich zur Treppe um und wollte sich gerade daran machen, die zwei Schritte zu den Stufen zu gehen, um sich zu setzen, als ihm das seltsame Ding auf einer Ablage aus Stein, welche sich an die Mauer der Treppe lehnt, ins Auge fällt. Zuvor war ihm das gelbbraune Ding nicht wirklich aufgefallen, hatte er doch nach einer Person und nicht nach Schätzen Ausschau gehalten. Interessiert geht er darauf zu und lehnt seinen Speer gegen die Wand. Etwas skeptisch beschaut er sich das Teil. Rein von der Färbung her würde ich auf dwemerische Herkunft tippen... Mergoth hat die dwermerischen Ruinen zwar schon oft und ihrer viele gesehen und wohl war er auch schon auf dem zerbröckelten Gelände unterwegs, aber nur einmal hat sich der Kaiserliche getraut, eine solche zu betreten. Allerdings war er recht schnell wieder aus den Gängen verschwunden. Leider wurde ihm während seiner Zeit bei der Legion nie das Vergnügen zu Teil, Jagd auf Schmuggler zu machen, sodass er eventuell schon einmal so einen dwemer Detektor gesehen haben könnte. Jetzt aber reicht es dem Kampfmagier, dass er weiss, dass es sich hier wohl um ein dwermer Artefakt handeln muss. Vorsichtig nimmt er das Ding hoch und hält es sich in einigem Abstand vor die Augen um besser sehen zu können, was er da in Händen hält. Mergoth hätte eine dwemer Leuchtröhre erkannt, aber bei diesem Teil weiss er absolut nicht, um was es sich handeln könnte. Für die Größe war das Artefakt allerdings merklich schwer. Hmm... damit könnte man wahrscheinlich einen Haufen Draken machen... Aber der Kaiserliche war durch seinen Dienst bei der Legion, trotz der Korruption, zu sehr von Recht und Ordnung geprägt. Ich werde mir das im Hinterkopf behalten... vielleicht findet das auch die Wache ganz interessant... obwohl, das sind Hlaaluleute, denen kann man nicht trauen... möglicherweise finden das aber die Legionäre der Mondfalterfestung ganz interessant... Mergoth stellt das Artefakt wieder behutsam ab und nimmt wieder seinen Speer zur Hand.
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Dem Ausbruch von Skarin hat Myria schweigend zugehört und schaut dann etwas unschlüssig den anderen zu, wie sie die Einrichtung genauer in Augenschein nehmen. Nachdem sie weder mit dem seltsamen Artefakt für das sich Mergoth interessiert noch mit den sonstigen Dingen hier auch nur das Geringste anfangen kann, wendet sie sich wieder zur Treppe. "Ich pass auf ob jemand kommmt.", sagt sie während sie die Treppe nach oben läuft. Sie lässt den Blick noch einmal durch das Obergeschoss schweifen, wobei ihr der brennende Kelch in der Zimmerecke wieder auffällt. Daneben liegt eine Schale mit einer krümmeligen, klumpigen Substanz. Vielleicht weiß einer von den anderen, was das genau ist... Ohne die Sachen zu berühren geht sie zur Tür und zieht sie vorsichtig auf, halb in Erwartung dass draussen jemand steht.
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---Teleri---
Entgegen aller Erwartungen, nach denen alles schief geht was schief gehen kann, lässt sich die Luke problemlos öffnen und entlässt die Dunmerin endlich in die ersehnte Freiheit.
Die Sonne steht tief am Horizont, und über dem nahen Odai schweben noch leichte Nebelschwaden über das Wasser, welche sich jedoch langsam aber sicher auflösen. Hinter Teleri befindet sich ein Gebäude, welches sich nach näherer Betrachtung als die Rückseite des Tempels herausstellt; anscheinend führte der Kanal direkt aus der Stadt heraus, und nun befindet sich die Dunkelelfe vor den Nordtor der Stadt.
---Raven---
Bei Ravens Erzählung verengen sich die Augen des Wächters zu Schlitzen, und er schaut noch skeptischer als zuvor drein. "Ein berühmter Faustkämpfer, soso...", und er dreht und wendet die Handschuhe hin und her, ebenso den Gurt. Für das Bußerelikt scheint er jedoch eindeutig weniger Interesse zu haben als für die Handschuhe.
"Wisst ihr, der Zufall will es, dass ich mich ganz gut in der Geschichte der Fauskämpfer auskenne, bis vor Kurzem war ich noch auf dem Festland stationiert. Von welchem berühmten Kämpfer stammen denn diese Handschuhe?", und mit der Stimme des Mannes schlägt Raven ein großer Schwall Skepsis entgegen. Der Wächter scheint die Chance zu wittern, Raven bei einer Lüge zu erwischen, und diese Möglichkeit lässt er sich ganz offensichtlich nicht nehmen.
---Irwaen, Myria, Skarin & Mergoth---
Draußen ist es ruhig, wie es nicht anders zu erwarten ist in aller Frühe, und kein Passant ist auf den Straßen zu sehen. Für Myria wirkt die ganze Szenerie etwas zu entspannt, was wohl daran liegen mag, dass sie mittlerweile weiß, was wirklich in oder viel besser gesagt unter Balmora vorgeht, und es breitet sich in ihr ein leichtes Unbehagen aus.
Im Haus hingegen ist das Ganze wie festgefahren, und das Gebäude scheint kein weiteres Geheimnis zu beinhalten, was aber angesichts der mystischen Dekoration unwahrscheinlich ist.
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Das morsche Holz der Falltür knarrt protestierend, als Teleri sich dagegenstemmt. Los, beweg dich, Mistding! Einmal knacken die rostigen Scharniere, dann läßt sich die Luke leicht öffnen. Vorsichtig riskiert sie einen Blick. Es riecht intensiv nach noch taufeuchter Erde, und sie blinzelt in das Licht des Morgens. Ja, wahrhaftig: Sonnenlicht. Rasch klettert Teleri aus der Luke -was sich aufgrund der Robe als relativ kompliziert darstellt- und verbringt einige Augenblicke damit, einfach nur die Szenerie vor sich zu betrachten. Sie kann den Odai sehen, genauer gesagt das Becken, an dem der Fluß aus der Erde hervorsprudelt. Nebelfetzen hängen wie konturlose Geister über dem Wasser.
Ich muß mich also außerhalb von Balmora befinden, schlußfolgert sie, nahe der Straße, die von der Stadt aus weiter in die Westspalte führt. Sie schaut sich um, und tatsächlich: Rechts von ihr erhebt sich die Stadtmauer. Dahinter kann sie die Kuppel des Tempels ausmachen. Was jetzt? Ich sollte versuchen, die Nords und Irwaen wiederzufinden. Allerdings... so wie ich aussehe, kann ich mich wohl kaum in die Stadt wagen. Das würde zu viele Fragen aufwerfen.
Teleri wendet sich von der Stadt ab, um nicht von einer eventuellen Torwache aufzufallen, schlägt einen Bogen in Richtung Caldera und klettert schließlich vorsichtig das steile Ufer zur Odaiquelle hinab. Dort angekommen läßt sie die Robe von ihren Schultern gleiten und wäscht die gröbsten Blutflecken aus dem Stoff. Dann gibt sie sich einen Ruck und taucht den Kopf in das kalte Wasser. Sofort fährt ihr eine Gänsehaut über den Rücken, während sie ihre Locken von verkrustetem Dreck und Blut befreit. Zirkons Blut, schießt es ihr durch den Kopf. Sie wringt das Haar notdürftig aus und betrachtet ihr Spiegelbild im Fluß. Nicht gut, aber angesichts der Umstände doch passabel.
Teleri verstaut die noch feuchte Robe und steht auf. Wenn jemand sie nach ihrem Erscheinungsbild fragen sollte, würde ihr schon eine passende Flunkerei einfallen. Es ist vorbei, begreift sie zum ersten mal so wirklich. Ich bin wieder frei. Etwas nagt in ihrem Hinterkopf. Bin ich das wirklich? Kann ich jetzt einfach noch schnell meine Angelegenheiten in Balmora regeln und dann hingehen und weiterleben wie bisher? Beim Gedanken daran, wieder zurückzukehren in ihr kleines Haus in Sadrith Mora, Tränke zu brauen und Sumpffieber zu behandeln, sträubt sich alles in ihr. Sie fühlt sich getrieben, rastlos, auf eine andere Art als zuvor. Die Vorstellung, zu lange an einem Ort zu verweilen, behagt ihr plötzlich überhaupt nicht mehr.
Seufzend rafft sie sich auf, klettert die Uferböschung hoch und wendet sich wieder dem Stadttor zu. Eines nach dem anderen. Zuerst werde ich mal nach den zweieinhalb Haudraufs suchen. Ich hoffe, sie haben es noch nicht geschafft sich einsperren zu lassen...
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Mergoth dreht abwesend den Speer zwischen den Fingern, während er sich umblickt. Also eines steht fest, derjenige, der hier wohnt ist nicht hier... oder aber er will uns glauben machen, dass er nicht hier ist...
Der Kaiserliche erinnert sich dunkel daran, wie er in Bruma bei der Legion einmal Anteil daran hatte, wie sie die Hütte eines Hehlers außeinandernahmen. Damals beteuerte man ihnen, dass nichts Unrechtes getan wurde. Ein altgedienter Soldat wurde schlussendlich auf einen Teppich in einer Ecke des Raumes aufmerksam, während zwei weitere mit dem Besitzer des Hauses sprachen - Mergoth stand etwas abseits dabei. Der ältere Legionär ging in die Knie und nahm den Teppich zur Seite, darunter kam eine schmahle Luke zum Vorschein.
Möglicherweise gibt es hier etwas ähnliches... Mergoth besieht sich den Boden. Aber das sind massive Bodenplatten aus Stein... Dann kommt ihm das Wandgehänge wieder in den Sinn. Er geht um die Treppe herum und schiebt, allerdings ohne jegliche Erwartung, den Wandteppich mit dem aufreizenden Motiv zur Seite.
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Dem sowieso schon skeptischen Wächter wird das ganze wohl zu lächerlich. Anders kann man diesen Blick nicht deuten. Ich hätte nicht so übertreiben sollen.
"Ein berühmter Faustkämpfer, soso...", und er dreht und wendet die Handschuhe hin und her, ebenso den Gurt. Der Gurt scheint ihn weniger zu interessieren. Leider ist das keine Garantie dafür, dass er ihn mir überlässt.
"Wisst ihr, der Zufall will es, dass ich mich ganz gut in der Geschichte der Faustkämpfer auskenne, bis vor Kurzem war ich noch auf dem Festland stationiert."
Wahrlich ein interssanter Zufall.
"Von welchem berühmten Kämpfer stammen denn diese Handschuhe?" Die Skepsis des Wächters war nicht zu überhören. Er denkt also, ich würde lügen? Hmm, wenn Jim nicht gelogen hat dürfte ich keine weiteren Probleme bekommen.
"Nun der Faustkämpfer heißt Jim."
Nach einer kurzen Pause fährt Raven fort: "Da ihr euch, wie ihr selbst sagt, mit der Geschichte der Faustkämpfer gut auskennt und zudem auf dem Festland stationiert ward, zweifle ich nicht daran dass ihr mehr solcher Kämpfe beigewohnt oder von eben jenen gehört habt wie ich und daher wird euch der Name Jim bekannt sein, da bin ich mir ganz sicher."
Mal sehen was er dazu sagt. Hoffentlich entsprechen Jim's Geschichten der Wahrheit sonst bin ich geliefert.
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Als Myria die Tür weit genug geöffnet hat, um nach draussen zu sehen, ist wieder Erwarten alles ruhig. Die Ruhe kommt ihr fast verdächtig vor, nach den Ereignissen des letzten Abends. Nachdem in der näheren Umgebung der Hütte niemand zu sehen ist, wendet sie sich wieder deren innerem zu und zieht die Tür leicht hinter sich zu. So wird das nie was..., denkt sie sich leicht frustriert. Unten hört sie die anderen, und während sie die Treppe langsam wieder heruntergeht, fragt sie: "Was ist das hier überhaupt für eine Hütte? Weiß jemand von euch was das für ein Zeug oben in der Schale ist?" Abwartend bleibt sie bei Mergoth stehen, der gerade den Wandbehang im Untergechoss zur Seite schiebt.
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Skarin ist sich nicht mehr wirklich sicher, ob sie hier irgendwas finden würden. Vielleicht war das ganze ja nur eine Hinhaltetaktik der Ork, die jetzt genug Zeit hatte um an Jolkin irgendwelche seltsamen Tinkturen auszuprobieren. Nachdenklich setzt sich der Waldläufer auf den Rand der Wanne und beobachtet die anderen. Mergoth untersucht zuerst das seltsame Gerät auf dem Tisch und wendet sich dann einem der Wandvorhänge zu, um dahinter zu schauen, und letzten Endes kehrt Myria von Oben wieder zurück und fragt, wer sich das Zeug in der Schüssel auf dem Altar im ersten Stock ansehen möchte. Irgendwas stimmt nicht mit diesem Haus, das wusste der Nord. Auch wenn die Hütte etwas karg aussah, schien sie bewohnt.
Hier muss irgendwas sein, wo soll derjenige, der das Haus bewohnt denn sonst schlafen und wo sind seine Essensvorräte, wo seine Kleidung. Noch weiter nach oben scheint es nicht zu gehen, und hinter den Wänden ist auch nichts. Dann vielleicht ...
Ohne große Hoffnungen darauf zu setzen steht Skarin wieder auf und hebt dann die beiden Teppiche im Raum an, um zu sehen, ob sich etwas darunter befindet.
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---Teleri---
Vor dem Stadttor steht nur ein einzelner Wächter, beim genaueren Hinsehen entpuppt er sich als eben der Jungspund, welcher am Tag zuvor bei Teleris Ankunft von dem Hauptmann zurechtgewiesen worden ist.
---Raven---
Das Gesicht des Mannes nimmt einen versteinerten Ausdruck an. "Nein, einen Jim kenn ich nicht...Bruno?", beginnt der Wächter langsam und legt eine Hand auf den Schwertgriff. Sogleich tritt ein Tier von einem Nord in einer schweren kaiserlichen Rüstung aus einem Nebenraum und stellt sich mit verschränkten Armen vor die Ausgangstür hinter Raven. Dann fixiert der Wächter den Dunmer. "Ich kenne mich wirklich mit den Faustkämpfergeschichten aus, und ich erkenne auch diese Handschuhe. Sie haben keinem Jim gehört.". Der Mann dreht sie in den Händen und wirft einen Blick in das Innere der Handschuhe, als würde er etwas suchen; schließlich lächelt er und wird fündig. "Wenn ihr schon einem berühmten Mann sein Hab und Gut stehlt, dann solltet ihr euch auch glaubhafte Geschichten dazu ausdenken. Der Name des Mannes ist Derek. Derek die Eisenfaust. Dies steht hier auch im Handschuh", und mit einem selbstsicheren Grinsen zeigt der Wächter Raven eine Stickerei in daedrischer Schrift. "Ich beschuldige euch des Diebstahls und des versuchten Schmuggels...", beginnt der Mann langsam und mit fester Stimme.
---Myria, Skarin & Mergoth---
Hinter dem Teppich unter an der Treppe kommt nichts als die blanke Wand zum Vorschein. Auch hinter dem anderen Wandbehang befindet sich nichts als eine unauffällige Wand.
Von oben ist plötzlich ein Geräusch zu hören, wie als würde eine Tür geöffnet, und kurz darauf kommt am oberen Ende der Treppe eine dunkel gekleidete Person mit einer Kapuze zum Vorschein. Das Gesicht ist durch die im Rücken der Person hängenden Lampe nicht zu erkennen, da es im Schatten liegt. Einen Moment lang sind alle wie erstarrt; dann aber lässt der Schatten sein Habe, dass er unter den Arm geklemmt hatte, panisch fallen und hetzt zur Tür, reißt sie auf und verschwindet nach draußen. Der Krug zersplittert auf dem Boden und eine Flüssigkeit ergießt sich über den Boden und läuft über die ganze Breite der Treppe hinunter.
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Hinter dem Wandbehang kommt nichts als nackte Wand zum Vorschein. Wäre ja auch zu schön gewesen... Sie weiß nicht, was sie hier erwartet hat, aber jedenfalls mehr als nichts. Gerade als sie die Frage nach dem Pulver im oberen Stockwerk wiederholen will, ist von oben das Geräusch der Haustür zu hören. Verdammt. Es war drausen doch nicht so ruhig wie es aussah... Gerade als sie mit diesem Gedanken fertig ist, erscheint eine einzelne, dunkel gekleidete Gestalt oben an der Treppe. Das Gesicht liegt im Schatten der Kapuze, so dass man nicht sagen kann, wer oder was genau da steht. Myria ist vor Schreck wie erstarrt und der Gestalt scheint es nicht viel anders zu gehen - einen Moment herrscht absolute Stille im Raum, bis die Person etwas fallen lässt, das mit lautem Klirren auf dem Boden zerspringt. Durch den Lärm aus ihrer Erstarrung gerissen sieht Myria wie die Gestalt sich umwendet und flüchtet. Ohne groß nachzudenken und mehr aus einem Reflex heraus läuft Myria ihr hinterher.
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Enttäuscht darüber, nichts gefunden zu haben will Skarin sich zu den anderen umdrehen und vorschlagen, wieder zurück zur Magiergilde zu gehen, als plötzlich eine dunkle Gestalt am oberen Ende der Treppe auftaucht. Einen Moment lang herrscht Stille, bis der Fremde sein Hab und Gut fallen lässt, und es scheppernd auf dem Boden zerspringt. Bevor der Waldläufer auch nur irgendwie reagieren kann läuft die dunkle Gestalt los und Myria hechtet hinter her. "Los", ruft Skarin Mergoth zu und deutet ihm zu folgen, während er die Treppe hinauf stürmt und versucht nicht auf die unbekannte Flüssigkeit zu treten.
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Mergoth hatte nichts anderes erwartet als die blanke Wand. Schade... nichteinmal ein verdächtiger Kratzer... Der Kaiserliche zieht den Speer zurück, mit dem er den Stoff zur Seite geschoben hatte. Er will sich gerade zu Skarin umdrehen, als er von Myria angesprochen wird. Das Pulver ist mir gar nicht aufgefallen... wird wohl auch nichts besonderes sein... Aber für weitere Überlegungen oder gar eine Antwort reicht es nicht.
Im Obergeschoss des Hauses wird eine Tür geöffnet und nur wenige Augenblicke später steht eine Gestalt am oberen Ende der Treppe. Ahh... der Hausbesitzer... Aber so plötzlich, wie der Fremde erschienen war, lässt er jetzt etwas fallen, das klirrend auf den Stufen der Treppe zerbricht. Der Fremde wendet sich um und hetzt panikartig davon. Nur einen Sekundenbruchteil später hat auch die Bretonin das Haus verlassen und setzte dem Unbekannten nach. Auch Skarin, der ihn jetzt dazu auffordert, ihnen zu folgen, prescht Myria hinterher. Mergoth stolpert den beiden nach und versucht an Skarin heranzukommen.
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---Myria, Skarin & Mergoth---
Die Flüssigkeit auf der Treppe stellt sich als Lampenöl heraus, und dementsprechend rutschig ist auch die Treppe. Myria, welche zuerst reagierte und die Treppe betritt, rutscht natürlich auch als erste weg und knallt der Länge nach auf die Treppe. Skarin und Mergoth, die ihr hinterhergerannt waren, verlieren durch die am Boden liegende Bretonin und das Öl ebenfalls den Halt, stolpern und landen auf der zierlichen Magierin. Der menschliche Knäuel blockiert nun völlig die Treppe, aber dies währt nicht lange, denn auf den glitschigen Stufen lässt sich einfach kein Halt finden. Langsam rutschen alle drei die Treppe hinunter, wobei jede Stufe, vor allem bei Myria, die ganz unten liegt, schmerzhafte Schürfwunden und blaue Flecken hinterlässt.
Myria: Schürfwunden an den Armen und Beinen, ein aufgeschlagenes Knie
Skarin: ein paar blaue Flecken
Mergoth: leicht verstauchter Knöchel
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Teleri geht auf das Stadttor zu. Davor steht nur ein Wächter, der ihr vage bekannt vorkommt. Schlacksig, sehr jung, gerade erst ein Mann, wenn man es großzügig auslegt.
Mit einiger Mühe setzt sie ein zahmes Lächeln auf: "Guten Morgen, Sera. Ich kenne Euch doch. Ihr habt mir den Weg zur Magiergilde gewiesen, als ich gerade hier ankam." Sie zögert kurz, rekapituliert die Szene, die ihr mittlerweile vorkommt, als gehöre sie zu einem anderen Leben. "Ich hoffe, Ihr habt vom Hauptmann nicht allzu viel Ärger bekommen."
Sie macht eine weitere Pause, während sie dem jungen Mann erlaubt sie genauer zu mustern. "Vielleicht könnt Ihr mir noch einmal helfen. Ich suche einige Gefährten von mir: Zwei Nords, recht auffällig. Einer hat viele kleine Zöpfe und benimmt sich ausgewählt höflich. Der andere ist sehr groß, offensichtlich stark und schweigsam. Dann wäre da noch eine Bosmer, die zur Kriegergilde gehört. Sie hat kurzes Haar, aber das Auffälligste an ihr ist wohl, daß sie sehr schlank ist - fast mager. Würde man eigentlich nicht erwarten von einer Kriegerin."
Sie lächelt erneut, irgendwie mag sie den Wächter. Nicht, daß sie von seinen Fähigkeiten überzeugt wäre (schließlich hat sie ihn noch nie in Aktion gesehen), aber er tut ihr ein wenig leid. Vermutlich hat er es nicht leicht in der Stadtwache.
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Mergoth ist mit zwei großen Sätzen direkt hinter Skarin, der jetzt allerdings plötzlich über die gerade gestürzte Bretonin fällt und sie größtenteils unter sich begräbt. Der Kaiserliche findet auf dem schlüpfrigen Untergrund keinen Halt mehr und durch den Schwung, ist es ihm unmöglich, seinen Sturz irgendwie abzufangen und er landet ungebremst auf dem Nordkrieger.
Für einen kurzen Moment ist Mergoth verwirrd und zu perplex, als dass er hätte versuchen können, sich irgendwie zu erheben. Als er dann seine Sinne wieder beieinander hat und gerade nach der Wand langen will, um sich hochzustemmen, geraten sie alle ins Rutsche und finden sich einen Augenblick später am Treppenansatz im Erdgeschoss des Hauses wieder. Ein Fuß von Mergoth verkantet sich dabei und wird kurz schmerzhaft umgeknickt. Verflucht! Der Kaiserliche liegt zu oberst und versucht jetzt, da sie sich nicht mehr auf den haltlosen Stufen befinden, zu erheben. Mühsam kommt er auf die Beine und strauchelt direkt. Sein linker Knöchel scheint leicht verstaucht und nimmt die neuerliche Belastung nicht ohne protestierenden Schmerz hin. Außer ein paar Stellen an der Torsofront, die vom Druck und dem Aufschlag leicht schmerzen, fehlt ihm aber nichts weiter. Kritisch beäugt er Myria, die noch halb unter dem Nord lietg, während er Skarin die Hand hinstreckt, um ihm aufzuhelfen.
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Bevor er realisieren kann, was geschehen ist, fällt der Nord, versucht sich abzustützen, rutsch aber auf dem Lampenöl aus und fällt auf Myria. Keine Sekunde später donnert ihm Mergoth auf den Rücken und zusammen rutschen die drei die Treppe hinunter. Zuerst will Skarin sich hochstemmen, erinnert sich aber an den Kaiserlichen, den er ansonsten von sich geschleudert hätte. Nachdem sich dieser jedoch aufgerappelt hat, erhebt sich auch der Waldläufer, indem er sich an der Hand die ihm Mergoth entgegenstreckt hoch zieht. Dann wendet er sich Myria zu, die unglücklicherweise am untersten gelegen hatte. Die blauen Flecken, die er vom Sturz davon getragen hat, ignorierend, hilft er der Magierin auf die Beine und setzt sie behutsam auf eine trockene Stelle der Treppe. Dann schaut er abwechselnd zu ihr und zu Mergoth. "Alles in Ordnung", fragt Skarin. Zum Glück scheint es so, als sei keiner in die Waffen der anderen gefallen.
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Als Myria schwungvoll die ersten Stufen nach oben läuft, merkt sie schon dass die Flüssigkeit rutschig ist, leider etwas zu spät, in diesem Moment fällt sie schon nach vorn, wobei sie sich gerade noch mit den Händen abstüzen kann, aber ihr linkes Knie hart auf die Kante einer Stufe schlägt. Als sie gerade realisiert, was passiert ist, spürt sie auch schon einen Schlag von hinten und ein ziemliches Gewicht auf sich, wodurch ihr erst einmal die Luft wegbleibt. Keine Sekunde später wird die Last auf ihrem Rücken noch größer, ausserdem kommt sie jetzt ins Rutschen und der ganze Haufen schlägt kurz darauf unten an der Treppe auf. Immer noch reichlich benommen merkt sie, dass was auch immer auf ihr gelegen hat, verschwindet und ihr wird langsam klar, dass Mergoth und Skarin mit Schwung auf sie drauf gefallen sind.
Gleich darauf wird ihr von Skarin auf die Beine geholfen, und sie setzt sich auf eine - inzwischen - saubere Stelle der Treppe. Wundervoll, dafür hab ich das jetzt alles in meinen Klamotten. Inzwischen ist sie sich halbwegs sicher, nichts gebrochen zu haben, aber die Hose über ihrem linken Knie ist zerrissen und Blut läuft ihr Bein herunter. An diversen anderen Stellen scheint sie sich auch angeschlagen zu haben, aber anscheinend nicht so schlimm wie am Knie, auch wenn sie sich gerade vorkommt wie gerädert.
"Verfluchter Mist.", antwortet sie nur auf Skarins Frage ob alles in Ordnung sei. "Ja, ist nicht so wild.", fügt sie noch mit zusammengebissenen Zähnen dazu. Ihr tut zwar alles weh, Und das fängt gerade erst richtig an, und so gut zu Fuß wird sie die nächsten Tage vermutlich auch nicht sein, aber ihr ist es auch ziemlich peinlich, Hals über Kopf der Gestalt hinterher gerannt zu sein, obwohl man damit hätte rechnen können, dass die Treppe rutschig wird. "Und jetzt? Wer immer das war, ist jetzt vermutlich schon in irgendeinem Loch verschwunden." Fragend schaut sie zu Mergoth und Skarin, während sie versucht, genug Konzentration für einen Heilzauber aufzubringen, aber sie ist von dem Sturz noch so durch den Wind, dass sie nur mit Mühe das Zittern ihrer Hände verbergen kann.
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Mergoth schaut weiterhin kritisch auf die recht grobe Wunde, welche die Steinkante an Myrias Knie hinterlassen hat. 'Mir fehlt nichts.' Murmelt er als Antwort auf Skarins Frage vor sich hin. Ein Wunder, dass sie sich nichts gebrochen hat... Der Nord scheint ja nun auch kein Fliegengewicht zu sein... von mir selbst mal abgesehen... Der Kaiserliche wirft kurz einen Blick auf Skarin, aber diesem fehlt anscheinend nichts. Zum Glück hat keiner von uns beiden daran gedacht, eine Waffe zu ziehen... Der Krieger schüttelt über diese wirklich unnötig dämliche Aktion nur leicht den Kopf.
'Schmerzt es arg?' Fragt er an Myria gerichtet und deutet auf die klaffende Wunde. 'Lasst mal sehen.' Er kniet sich vor die Bretonin und beäugt die Verletzung. 'Ein leichter Verband wäre zur Erstversorgung vielleicht ausreichend...' Zu dumm, dass ich nicht zur Tempelwache zugelassen wurde und deswegen nur leichte Laienheilzauber beherrsche, die ausschließlich auf mich selbst wirken... und die gelingen auch nicht immer...
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"Notfalls hab ich auch noch einen Heiltrank parat", informiert Skarin die beiden und deutet auf das offene Knie der zierlichen Magierin. Während sich Mergoth Myrias Wunde etwas genauer ansieht kratzt sich der Nord nachdenklich am Kinn. Den erwischen wir jetzt wohl nicht mehr. "Der Kerl, oder die Frau, oder was auch immer das war, ist jetzt wohl weg. Scheint aber auch nen ganz schönen Schock davon getragen zu haben. Aber irgendwann wird er wohl zurückkommen müssen. Vielleicht sollten wir ihm eine Art Falle stellen", wirft er in die Runde", also, nicht direkt Falle. Einer stellt sich neben die Tür, während die anderen hier bleiben, und wenn er wieder kommt, dann verstellt der an der Tür ihm den Weg, und dann beruhigen wir den Kerl. Er scheint ja nen verdammt schlechtes Gewissen zu haben, oder ewartet irgendetwas Schlimmes, ansonsten hätte der sich nicht so flott davongemacht, oder?"
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"Der Plan mit der Falle klingt gut.", antwortet Myria, während sie ihr aufgeschlagenes Knie von Mergoth wegzieht, bevor er noch Gelegenheit hat, hinzulangen, da es inzwischen ziemlich weh tut. "Wir sollten aber vorher vielleicht noch ein paar Blumen pflücken, nachdem wir den Armen ja so erschreckt haben. Das beruhigt ihn sicherlich", sagt sie an Skarin gewandt mit unüberhörbarem Sarkasmus in der Stimme. Gleich darauf besinnt sie sich aber wieder, da Skarin schließlich nichts dafür kann, dass sie Hals über Kopf die Treppe nach oben gerannt ist. "Entschuldigt, das ging nicht gegen euch. Aber glaubt ihr wirklich, dass er so bald wieder hierher kommt?" Während dem letzten Satz schiebt sie die Ärmel ihrer Tunika zurück und begutachtet die aufgeschürften Stellen am Ellenbogen sowie die blauen Flecken, die sich langsam zeigen. "Was wir sonst tun könnten, weiß ich leider auch nicht, ausser uns noch etwas in Balmora umzusehen."
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Auf jeden Fall alles andere als lebensgefährlich... Denkt sich der Kaiserliche, als Myria das Knie wegzieht. Bei ihrer Antwort auf Skarins Frage huscht ein Grinsen über sein Gesicht, während er sich umständlich aufrichtet, peinlichst genau darauf achtend, dass er seinen linken Fuß nicht zu sehr belastet. Als er sich vollends aufgerichtet hat, spürt er jedoch wieder den stochernden Schmerz im Gelenk und verzieht kurz das Gesicht.
'Naja, ich glaube kaum, dass der so schnell wiederkommt. Die Idee mit der Falle gefällt mir allerdings. Nur habe ich da meine Bedenken. Balmora ist ein hlaaluverseuchtes Dreckloch, hier sind alle korrupt und wenn dieser Jemand da irgendwo seine Finger drin hat, haben wir entweder die Stadtwache oder die Cammona Tong am Hals... Ich habe eigentlich wenig Lust, mich mit einem von denen anzulegen...' Sagt Mergoth an Skarin gewandt. Dann blickt er zu Myria. 'Ihr sprachd vorhin von einem Pulver oben? Was habt ihr damit gemeint?' Tatsächlich ist ihm die Schale, die Myria offensichtlich gesehen hat und das Pulver darin nicht kennt oder weiss, um was es sich handeln könnte, gar nicht aufgefallen.
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Skarin wühlt einen Moment lang in seinem Rucksack als Myria ihren kleinen Anfall von Sarkasmus Luft macht. Ähnlich wie Mergoth belächelt er die leicht gereizte Antwort der Magierin nur und holt dann den Heiltrank hervor. Der Nord zieht den Korken mit den Zähnen heraus und nuschelt ein "Darf ich?", hervor, nimmt vorsichtig Myrias Knie und hält es so fest, dass sie es nicht einfach wegziehen kann. Den stillen Zwist zwischen ihr und Mergoth hatte er mitbekommen, und auch wenn es eigentlich gegen seine höfliche Art spricht, zwingt er ihr ihr zu liebe die kurze Behandlung auf. Sekunden Später hat der Waldläufer auch schon vorsichtig ein wenig der Flüssigkeit auf der Wunde verteilt. "Reißt ein Stück des Wandteppichs ab, dann machen wir euch einen Verband", erklärt er Mergoth währenddessen. Dann deutet er auf den arm der jungen Magierin, erwartet jedoch eher, dass sie ihm die Flasche abnimmt und es selbst behandeln will.
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---Teleri---
Der Wächter ist scheint reichlich überrascht, die Dunmerin wieder zu sehen. Die Einladung, sie genauer anzusehen, nimmt er anscheinend dankend an und betrachtet sie ausgiebig mit unverhohlener Neugier. Ihre Fragen jedoch muss er allesamt mit einem Kopfschütteln beantworten. Er streckt die brust heraus und richtet sich ein wenig auf, wahrscheinlich um etwas autoritärer zu wirken. "Nein, ich habe eure Mitreisenden nicht gesehen", versucht er ihr in einem fest klingenden Tonfall zu erklären, aber so recht mag dies nicht zu funktionieren. Stattdessen hält er sich ein wenig krampfhaft an seiner Hellebarde fest und vermeidet den direkten Augenkontakt mit der Dunkelelfe. Am Eintreten jedoch hindert er sie nicht.
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Man sollte eigentlich meinen, dass du von da oben einen ganz guten Überblick hast., denkt Myria sich bei Mergoths Frage und sieht ihn mit in den Nacken gelegtem Kopf an. "Oben im Eck steht ein Tisch mit einer Feuerschale oder einem Pokal, daneben eine Schale mit einem seltsamen Pulver.", antwortet sie ihm, während Skarin sich um ihr Knie kümmert. Auch wenn sie die Nähe des Nords nicht unbedingt stört, ist ihr die Situation doch irgendwie unangenehm, und als er fertig ist und ihr die Flasche mit dem Heiltrank hinhält, steht sie statt den Trank zu nehmen vorsichtig auf, um nicht wieder auszurutschen. "Vielen Dank, aber der Rest ist nicht so schlimm." Tatsächlich hat der größte Schmerz in ihrem Knie nachgelassen, ausserdem blutet es nicht mehr. Nur ein Goblin sollte mich in nächster Zeit besser nicht verfolgen. "Also was jetzt? Wenn wir ganz viel Pech haben, beobachtet unser Flüchtiger das Haus, bis wir es wieder verlassen, falls wir ihm wirklich eine Falle stellen wollen.", fragt sie in die Runde, wobei sie versucht, ihr Gewicht unauffällig auf das rechte Bein zu verlagern.
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Innerlich muß Teleri schallend lachen, als sie die neuerliche Reaktion des Jünglings auf ihre weiblichen Argumente registriert. Äußerlich gibt sie sich jedoch weiterhin freundlich und gelassen. Das jedoch wird zusätzlich erschwert, als der Wächter versucht, eine imposantere Position einzunehmen, wie er es scheinbar seinem Status als Stadtwächter für angemessen hält. Er wirkt eher wie ein halbstarker Kagoutihengst bei seinen ersten Balzversuchen - nicht beeindruckend, aber irgendwie knuffig. Doch sie läßt sich nicht aus der Fassung bringen. Die jahrzehntelang verinnerlichte Telvanni-Denkweise übernimmt die Kontrolle: Auch wenn er offenbar berechtigterweise nicht viel zu melden hat, kriegt er innerhalb der Stadtwache bestimmt das ein- oder andere mit. Und sein Kommandant wirkte auf mich nicht gerade wie ein kompetenter, allseits beliebter Befehlshaber. Damit muß doch was anzufangen sein. Der Junge könnte sich noch als unschätzbar wertvoll erweisen...
Leider kann er Teleri bei der Suche nach ihren Gefährten nicht weiterhelfen, scheint sie aber auch nicht aufhalten zu wollen. Sie schlängelt sich an dem Wächter vorbei -viel dichter, als es angesichts des breiten Stadttores nötig gewesen wäre- und ist in Gedanken längst bei ihrem nächsten Schritt. Als nächstes sollte ich im "Acht Teller" vorbeischauen. Vielleicht treffe ich die Bande ja dort. Dann fällt ihr etwas ein, und sie wendet sich noch einmal um: "Verzeiht mir, Sera... Ich kenne Euren Namen gar nicht. Würdet Ihr ihn mir verraten?"
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"Also was jetzt? Wenn wir ganz viel Pech haben, beobachtet unser Flüchtiger das Haus, bis wir es wieder verlassen, falls wir ihm wirklich eine Falle stellen wollen", erklärt Myria, während Skarin den Heiltrank wieder verstaut. Einen Moment lang starrt er überlegend auf den Wandteppich, als ihm etwas einfällt. "Mir kommt da eine Idee", sagt er, steht auf und nimmt den Wandteppich aus der Halterung, "wenn wir den hier, den Wandbehang von oben und vielleicht noch einen der Teppiche richtig zusammenrollen und zwei von uns ihn hinaus tragen, sieht es vielleicht so aus, als ob diese einen Verletzten wegbringen. Währenddessen wartet einer von uns hier drinnen hinter Tür. Wenn der Fremde den Köder schluckt erwischen wir ihn vielleicht. Und wenn niemand etwas dagegen hat, dann bleibe ich hier, während ihr nach draußen geht."
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Die Idee des Nords ist nicht schlecht, aber... 'Wenn wir das so machen, gibt es ein Problem. Zum Einen können wir nicht davon ausgehen, dass der Fremde direkt denkt, dass wir einen Schwerverletzten bei uns haben, von was auch? Und zum Anderen kann es sein, dass der Hausbesitzer, wenn er uns denn beobachtet, nicht von einem... Krankentransport ausgeht, sondern eher von einem größeren Diebstahl... Ich weiss nicht, wie ihr das seht, aber damit müsste man eben rechnen denke ich.' Mergoth lehnt sich leicht mit dem Rücken an die Wand hinter sich um die Belastung vom linken Bein zu nehmen. 'Ich würde mir allerdings ersteinmal gern das Pulver ansehen, vielleicht fällt uns dazu noch etwas ein...'
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Myria schaut Skarin etwas skeptisch an, bevor sie antwortet: "Ich denke nicht, dass sich dadurch jemand täuschen lässt, wenn Mergoth und ich einen Teppich nach draussen tragen. Am besten wird wohl sein, wenn wir das Haus verlassen und später wieder kommen, oder wir finden einen Platz, von dem aus wir beobachten können, wenn jemand das Haus betritt." Nachdem Mergoth noch das Pulver in der Schale begutachten wollte, geht Myria vorsichtig, um nicht wieder zu auszurutschen, die Treppe nach oben und bleibt schließlich vor dem kleinen Tisch stehen.