Zitat:
Original geschrieben von Sephiroth's Angel
Natürlich hast du recht. Es ist immer eine Frage der Einstellung und der Interpretation. Schlicht, was "seine persönliche Wahrheit" ist.
Nur bei der Sache, dass man seinen "Gefühlen" vertrauen kann, stimm ich nicht ganz mit dir überein.
Gerade so etwas nimmt einem doch Urteilsfähigkeit.
Wie siehst du dann die Möglichkeit gegeben, ein Urteil abzugeben? Nimmst du gesellschaftliche Richtlinien oder die Richtlinien einer anderen Person oder Gruppe? Wie stellst du dir selbst deine Wahrheit zusammen?
Zitat:
Ah, sorry.. Ist so 'ne Sache, die ich mir angewöhnt hab.
Ich soll ja nicht immer vom "bösen, bösen Sephiroth" reden. Aber wenn man mich was fragt, hängt die Antwort meistens mit ihm zusammen. Und das nervt die meisten. Dises "Sorry" kommt da schon oft automatisch.
Und warum hängt die Antwort meist mit ihm zusammen?
Zitat:
Milieutheoretiker?.. Oh ha, wie kommste denn darauf?
Du meinst, du wirst von deiner Umwelt determiniert, so scheint es mir jedenfalls.
Zitat:
wieso liegt die Freiheit darin, sich um andere zu kümmern??
du hast anscheinend das nicht übersehen...
Für mich ist das eher ein Zwang und zieht daher das genau Gegenteil von Freiheit nach.
Zitat:
Und denkst du echt, dass man einen Einfluss nicht mehr bemerkt, wenn man ihn vorher schon als Einfluss definiert hat?
Das ist, als würd ich an meiner Haut ein Geschwür sehen, und mir dann sagen, "Ach, wenn ich's da am Rücken nicht sehe, ist es auch nicht da."
Sorry, ich weiß, der Vergleich hinkt etwas. Aber im großen und Ganzen ist es für mich das gleiche.
Diese Zeilen sind eben von der falschen Meinung abhängig und haben nichts mit meiner Meinung gemein.
Zitat:
Ein nicht vorhandener Einfluss ist also auch ein Einfluss?
Hn.. ja, das stimmt schon irgendwie.
Auserdem hab ich doch nie gesagt, dass ich mich nicht beeinflussen lasse. Wenn ich das könnte, wär' ich wohl nicht so ein schwacher Mensch.
Der Ausgangspunkt war ein anderer: Es ist doch so, dass man sich nur mit Personen/Ereignissen verändert, wenn sie einen auch berühren, oder?
Wenn dich aber nichts berührt, kannst du dich dann verändern?
Und diese zwei Sätze habe ich zu widerlegen versucht.
Zitat:
Hn?.. Denkst du, ich lege es darauf an, mich unglücklich zu machen? Hh.. so seltsam bin ja nicht mal ich. Ich würd' auch lieber öfters mal lachen und mit meinem Liebsten glücklich sein dürfen. Aber wenn ich noch nicht die Chance hab, um das zu kämpfen, dann kann ich es auch nicht ändern.
Du hast die Chance also nicht und welche Umstände müssten eintreten, dass du die Chance hättest?
Zitat:
Diese Menschen haben keine Achtung vor sich. Ich würd's eher als "Egoismus" bezeichnen. Diese Menschen belügen sich doch, weil sie es nicht ertragen könnten, zu sehen, wie schäbig sie egentlich sind. Daran würden sie zu Grund egehen.
Sie haben keine "Achtung" vor sich, sondern "Angst".
Die Angst verbirgt sich unter dem Deckmantel der Achtung. Stimmt, das Wort Achtung ist hier falsch gewählt, aber man kann sich ja selbst belügen und sich glaubend machen, dass man eine Achtung vor sich selbst hat.
Zitat:
Ein Leben nach dem Film.. das wäre für mich ganz klar der Tod. Dann ist der Film endlich zu Ende und ich darf aufhören, diese Rollen zu spielen.
Ja, ich weiß.. das klingt wieder so schrecklich dramatisch. Aber wie soll ich das denn besser ausdrücken? Wenn'S doch nun mal so ist.
Du glaubst an ein Leben nach dem Tod?
Zitat:
Die Definition von Realität, wie man sie mir beibringen will:
Realität ist das, wa sich in dieser Welt hier abspielt.
Mit echten Menschen, die auch wirklich existieren und atmen.
Was unterscheidet echte Menschen von Phantasiegestalten?
Außerdem die Definition hinkt gewaltig, die Welt ist nicht nur aus konkreter Wahrnehmung zusammengesetzt und nicht einmal der Wahrnehmung kann man vollends vertrauen; was ist mit den ganzen Prozessen, die im Gehirn ablaufen? Wer interpretiert schlussendlich die Wahrnehmung und warum gibt es verschiedene Ansichten?
Man kann so viele "Hirngespinste" haben wie man will, solange man halbwegs im Konsens mit der allgemein vertreten Art und Weise lebt, also arbeiten, Geld verdienen, irgendwo wohnen, essen und was noch dazu gehört.
Zitat:
Vielleicht hab ich mir auch schon meine ganz eigene Realität geschaffen. Vielleicht entspricht auch mein Sephiroth überhaupt nicht dem Sephiroth, wie er sein sollte.
Für was steht eigentlich Sephiroth?
Zitat:
Aber wenn's doch Realität geworden ist? Wer kann mir vergewissern, das es nicht irgendwo eine Welt wie diese gibt, oder einen Mann wie ihn?? Das kann mir keiner schwören.
Und wer kann mir schwören, dass Wünsche und Träume nicht stark genug sind, so etwas zu schaffen?
Naja, es kann dir keiner beweisen; da fällt mir ein, schau dir mal .hack//sign an.
Zitat:
Wenn wir Menschen in unserer Welt in Illusionen leben können, wieso sollte man nicht auch irgendwann in seinem Traum leben können?
Das erinnert mich irgendwie an das Buch über Schizophrenie, das ich letztens gelesen haben und ein Vergleich darin war, dass man im Zustand der Schizophrenie wie in einem Traum lebt.
Zitat:
Auch wenn's jetzt seltsam klingt, aber ich glaube fest daran, dass ein ehrlicher, Wille, frei von menschlichen Schwächen stark genug sein kann, alles zu erreichen, was er sich vornimmt.
Und ich will diesen freien, starken Willen um jeden Preis. Dann kann ich ihm beweisen, dass ich nicht lüge. Und das ich stark bin. Und dann kann ich auch endlich aus diesem Albtraum aufwachen.
was ist ein ehrlicher Wille und was hieße es frei von menschlichen Schwächen zu sein?
"...ihm beweisen, dass ich nicht lüge." Wen willst du beweisen, dass du nicht lügst?
"...Albtraum aufwachen." Ich schließe daraus, dass du, was du jetzt lebst, für einen Traum hälst?
Zitat:
Für mich ist ein erstickter Geist jemand, der dieses Dasein hier als "wirkliches leben" bezeichnet.
Wie jetzt auch, würden die Menschen um mich versuchen, mir weiß machen zu wollen, dass ich in diesem Dasein hier meine Erfüllung finden kann. Dass ich.. glücklich sein kann und Spaß daran haben kann, dass ich hier bin.
Aber ich kann und will nicht mehr mit diesen Lügen leben. Das akzeptiere ich nicht länger. Ich will's nicht!
Und daher muß ich meine Rolle auch so gut spielen, wie ich nur kann.
Aber ich geb zu, ich bin nicht besonders gut darin.
Was kennzeichnet dieses Dasein hier? Hast du schon einmal überlegt, wie eigentlich deine Ansichten zustande kommen? Eins hast du sicher schon bemerkt, unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Ansichten. Und warum ist das so?
Ich versteh nicht, was du meinst mit Erfüllung finden? Was soll das heißen? Ich lebe mit der Einstellung, dass man sein Leben lebt, weil man lebt und nicht tot ist und in diesem Leben trifft man auf verschiedene Dinge, die einem Spaß machen, andere wiederum, die einen verletzen. Es treten verschiedene Probleme auf, die man zu erledigen hat und je nach den Entscheidungen, die man trifft, geht der Lebenslauf in die eine Richtung und die andere. Zusätzlich bin ich mit einem Persönlichkeitsmodell ausgestatet, das mir erlaubt, mich in dieser Welt als Mensch aufzuhalten. Dieses Persönlichkeitsmodell verändert sich immer wieder, jedoch bleibt es dennoch einigermaßen konstant. Und was hat darin so etwas wie Erfüllung verloren? Und glücklich bin ich immer wieder in kurzen Augenblicken, ich freu mich über jenes und dieses, z.B. eine gute Note, Selbstbestätigung ist schon etwas schönes oder auch einfach einmal über ein gutes Essen oder dass ich ein Ziel erreicht habe, das ich mir selbst gesteckt habe. Und desöfteren bin vollkommen demotiviert, aber was soll's.
Es wäre ein Lüge für mich, wenn ich mir einreden würde, dass ich irgendwann wunschlos glücklich sein könnte, ich bin eher der Meinung, es ist besser zufrieden zu sein und glückliche Momente sind bis jetzt immer vergangen, wie könnte ich dann glauben, dass solche ewig andauern?
Zu deinem Rollenspiel möchte ich sagen, ich spiele auch meine Rolle, ich bin sicher jeder spielt eine Rolle, was letztendlich zählt, ist, glaube ich, ob man diese Rolle gern spielt.
Zitat:
Ein wahres ich.. für mich ist das das, das übrig bleibt, wenn man die menschlichen Schwächen, denen wir unterliegen, ablegen kann.
Doch solange man als Mensch existiert, in diesem Gefängnis names "menschlicher Körper" kann man das nicht.
Da kann ich mich noch so anstrengen, ich mach mir da keine Illusionen. Als Mensch kann ich nicht wirklich "Ich" sein.
Die Frage habe ich oben schon gestellt, was sind menschliche Schwächen und wer definiert sie?
Also bist du mehr als Mensch, wenn ich deinen letzten Satz hernehme und dein wirkliches "Ich" ist jetzt Teil eines Menschen oder außerhalb des Menschseins? Hast du die Unterteilung zwischen Körper und Seele oder eine andere, aber du trennst "menschlicher Körper" von etwas anderem ab und was ist das?
Zitat:
Kennst du diesen ganz dämlichen Spruch..
"Es gibt nur eine Wahrheit"?..
Er klingt unsinnig, aber wenn man genau ist, stimmt er doch.
Für jeden gibt es nur eine Wahrheit, die er sich geschaffen hat.
Meine Wahrheiten decken sich nun mal nicht unbedingt mit denen, der meisten. Daher wirken sie auf andere "unwahr". Und umgekehrt ist es doch genauso.
ja stimmt, bei Alfred Schütz habe ich vor kurzem die Einteilung, die in der Alltagswelt gemacht wird, in wahrscheinlich und unwahrscheinlich gelesen und die trifft es ganz gut. Es gibt keine allgemein gültige Wahrheit, das wissen die meisten seitdem die Bibel diesen Stellenwert verloren hat und unser Leben ist vielmehr dadurch bestimmt, was wir glauben.