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Auf was war das bezogen?
Auf die Makerspiele wo die Grenzen zwischen gut und böse verwischen.
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Ich kenne kaum ein storyorientiertes Spiel, in dem es keinen Konflikt mit einem Antagonisten gibt, von daher passt Standard mMn schon. Die Art wie diese auftreten unterscheidet sich zwar von Spiel zu Spiel, aber wohl keiner von denen behauptet von sich schlechtes zu tun, nur weil er einfach böse ist. Bei fast allen sieht man dann außerdem irgendwo doch eine Motivation, sie kommt nur immer unterschiedlich stark zur Geltung.
Wie gesagt, das Problem ist nicht die Bezeichnung "Gut" und "Böse", sondern eher, dass viele dann sofort diese Schwarz-Weiss-Sicht hineininterpretieren, die es aber eigentlich fast nirgendwo gibt. Ich hab ja weiter oben schon geschrieben, wie man "Gut" und "Böse" wirklich sehen sollte.
Das mit dem Konflikt ist in der Regel eine gut Sache, also passt das schon.
Nunja, aber bei den meisten Bösewichten geht es dann natürlich dass die Welt erobern oder aber das Universum zu zerstören. Strenggenommen bringt ihnen das aber nichts, da sie bei dem einen nicht wirklich was anfangen können, weil ein größeres Reich oft große wirtschaftliche Probleme mit sich bringt (Beispiele -> Deutschland, Russland, ehm. Sowjetuninon) und sich viel schwieriger regieren lässt, während die globale Zerstörung ihre eigene Existenz auslöscht. Da ist einfach keine Logik dahinter. Das sind Charaktere, die nicht nachvollziehbar handeln.
Natürlich denkt jeder von sich, er sei gut und der andere böse, so sollte es ja auch sein, allerdings sollte es auch eine Motivation für dieses Handeln geben. Ein simples "ich erobere/zerstöre/unterwerfe" die Welt ist sinnlos, wenn dahinter kein höheres Ziel steckt.
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Das Beispiel kann ich nicht ganz nachvollziehen. Selbst in den Disneyfilmen versuchen die Bösewichte die Helden zu töten. Es geht also um bei weitem mehr als um "passt einem nicht". Tyrannenmord ist für mich durchaus eine Option und ich schrecke auch nicht davor zurück, so was als gut zu bezeichnen, wenn man damit vielen anderen das Leben rettet oder Leid erspart.
Der Vergleich hinkt. Erstmal sind Despoten keine Figuren wie Kater Karlo oder Captain Hook. Dass diese Menschen Sachen machen, die nicht verzeihbar sind , ist eine Sache, aber dass sie eine böse Ader haben, diese von Anfang hatten, ist eine andere. Letzters stimmt nämlich nicht. Selbst der größte Tyrann hat gewisse Einflüsse wie Erziehung, Erfahrungen, Genetik oder "Schicksal" (Lebenslauf), die ihn formten und zudem machten was er ist.
Despoten sind oft Menschen, die sich dem eigenen Egoismus hingeben, und sich so sehr in Rage versetzen mit ihrer Angst, den aktuellen Lebensstandart zu verlieren, dass sie immer weitermachen und immer mehr einem gewissen Wahnsinn verfallen. Ihre Angst wird oft absolut, und die der Gedanke, das jemand ihren Lebensstandart bzw ihre Weltansicht kippen könnte, versetzt diese oft so in Rage dass sie bereit sind über Menschenopfer zu gehen.
Ich will hier nicht über die Todesstrafe diskutieren (meiner Meinung nach stellen sich die Vollstrecker selbige fast auf die gleiche Stufe wie die Täter, da man kein Leben auslöschen sollte, um ein anderes zu erhalten, es gibt auch andere Präventivmaßnahmen), aber ob und wie man mit diesen Menschen umgeht, ist eine andere Sache die hier ohnehin nicht wirklich hingehört. Auch diese Menschen haben ein Leben, und auch wenn ihnen nie verziehen werden kann, kann man sie nicht einfach als wertlos bezeichnen, nur weil es den eigenen Idealen nicht entspricht.
Disney Filme stehen im Sinne der amerikanischen Weltanschauung die ebenfalls das Prinzip der Schwarzweißmalerei bevorzugt, von daher hinkt der Vergleich auch hier. Sie sind weltfremd, genau wie die Politik dieses Landes. Ergänzend muss man ebenfalls sagen, dass besagte Filme auch als Propaganda gegen die damalige NS-Politik benutzt wurde. Von daher kann man sie nicht mit der Realität vergleichen, weil hier ganz andere Faktoren eine Rolle spielen, wie politische Hintergedanken, soziale Dogmen und Aversionen sowie die Absolutierung der eigenen Werte.
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Mit dem Wort "Logik" sollte man vorsichtig sein. Es gibt Geschichten, da ist sie wichtig und es gibt Geschichten, da ist sie völlig egal. Spiele dienen in erster Linie der Unterhaltung und nicht der kritischen Auseinandersetzung mit irgendwelchen moralischen oder philosophischen Fragen. Dafür sind Spiele absolut das falsche Medium. Man kann so was zwar schon versuchen, aber dann sind die Spiele eher Kunstprojekte als klassische Spiele. Eine inhaltliche Konsistenz im Spiel ist wichtiger als "Logik". Die Figuren können ohne weiteres überzeichnet und vereinfacht sein, das verringert nicht die Qualität der Story.
Sehe ich nicht so. Wer mit "Fungame" oder "Fantasy" alles rechtfertigt, ist oft nur nicht in der Lage, Dinge auszubauen und entfalten zu lassen.
Spiele können sekundär sehr wohl der kritischen Auseinadersetzung dienen. Schöne Beispiele hierfür sind Metal Gear Solid oder aber auch Xenogears, was eine wunderschöne Storyline bietet, ohne aber jemals langweilig zu werden, trotz wirklich langer Sequenzen.
Natürlich gibt es durchaus Dinge, wo man sowas außer Acht lassen kann, aber da muss man auch sehen wo hier die Präferenzen liegen und welches Zielpublikum man anspricht. Wenn man jedoch eine Geschichte erzählen will, die Hand und Fuß hat, kann man nicht ohne weiteres Dinge außer Acht lassen. Will man hingegen ein abstraktes Werk schaffen, sind solchen Dingen aber keine Grenzen gesetzt. Dennoch kann man das eine mit dem anderen nur schwer vergleichen. Trotzdem kann man aber oft sehr wohl erkennen, dass manche Dinge intelligenter, durchdachter oder einfach nur tiefgründiger als andere sind. Das kommt auf die Erzählweise an. Unterhaltung ist natürlich das primäre Ziel, trotzdem ist eine undurchsichtige Story motivierender, als eine, die einfach zuviel Transparenz zulässt und somit dem Spieler indirekt das Ende verrät, obwohl er nur 5 Minuten gespielt hat. Das ist dann oft kontraproduktiv.
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Die besten Beispiele in unserer Community sind Spiele wie UiD, VD 2 oder Eternal Legends. Die Spiele sind sehr gut angekommen, obwohl die Pseudokritiker ihnen die Qualität im Bereich Story und Charakter absprechen. Ob einen diese Art von Stories und Charaktern gefallen bleibt jeden selber überlassen, aber die Augen davor zu verschliessen, dass diese wegen dem Erfolg ( für den Makerbereich ) handwerklich gut sein müssen, halte ich für ein wenig kurzsichtig.
Das sind keine guten Beispiele. Erstmal demontierst du dich selbst, denn nur weil du in dem Bereich scheinbar keine Kritik vertragen kannst, sind die Leute keine Pseudo-Kritiker. Das wären sie nur wenn ihre Kritik keinen Kopf und kein Schwanz hätten. Bei den meisten Leuten, die ihre Kritik konstruktiv und sachlich begründen können, ist dieses jedoch nicht der Fall.
All diese Spiele haben ihre Qualitäten woanders. Nämlich grafische Finessen, wundervolles Gameplay, atmosphärisches Gameplay, sowie geniale Dialoge und schönes Mapping.
Natürlich bleibt es jedem überlassen,was er mag und was nicht, aber wer sowas behauptet und andere im gleichen Atemzug als Pseudo-Kritiker bezeichnet, obwohl ihre Kritik begründet ist, outet sich schnell als Doppelmoralapostel.
Eternal Legends, UID und VD haben keine grottenschlechten Stories, aber auch keine Geschichten, die sehr durchdacht sind. Gut die Geschichte von EL ist absolut nicht mein Fall, beinhaltet alle möglichen Klischees und ist zu jedem Moment vorhersehbar. UID und VD sind da ein anderes Pflaster, hier wurde zum Teil einfach nur zu wenig reflektiert, viel zu viel bleibt im Dunkeln, allerdings ist da viel Potential drin. Trotzdem wird nach wie vorher die Story am meisten bemängelt, und das zu Recht:
Bei EL ist es zu transpartent, VD ist klasse bis zur Mitte, wird aber immer mehr zum Dungeon-Crawler und hat plötzlich gar keine Geschichte mehr, VD2 ähnelt z.T einem Fungame und die Story von UID ist spannend, verliert sich aber immer mehr in Ungereimtheiten und einer etwas seltsamen Storyline. Das ist natürlich nur mein Geschmack. Dennoch habe ich aber objektive Kritikpunkte (weitaus mehr als die hier genannten), die ich aufbringen könnte. Warum ich aber dann doch gerade deswegen angegriffen wurde, ist mir bis heute ein Rätsel geblieben. Meinungen sind so verschieden, wie die Menschen die dahinter stehen. Jemanden für eine Meinung in polemischer Weise zu verurteilen, die begründet, reflektiert, sachlich und konstruktiv ist, ist nicht wirklich zeitgemäß, geschweige denn tolerant.
Ob man mir zustimmt, ist eine Sache, aber mich dafür als Pseudo-Kritker zu bezeichnen eine andere und ein kaum haltbares Argument. Immerhin sehen auch Filmkritiker die ganze Sache aus verschiedenen Blickwinkeln, einer anders als der andere, trotzdem sind die Kritikpunkte in vielen Punkten nachvollziehbar, wenn auch nicht immer und für jeden. Das wird es auch nie sein und das ist auch gut so, denn so wird es immer sein, solange es Sachen, wie den persönlichen Geschmack gibt.
Allerdings haben alle diese Spiele große Schwächen: Weder erläutern sie die Motivation der Gegenspieler (zumindest selten), noch haben sie wirklich ausgebaute Charaktere, noch wird der Plot wirklich komplex. Für mich persönlich ein absolutes No-Go, für andere tolerierbar. Man kann es eh nie allen recht machen. Dennoch sind verschiedene Dinge rein objektiv, ob man sie mag oder nicht und solange Menschen ihre Meinung begründen können, ist es ihre Meinung, und somit ist diese zu tolerieren und keineswegs mit Sarkasmus zu kommentieren.