seid ihr bereit für den SuperTOV? Dann schnallt euch an, es geht los http://www.multimediaxis.de/images/s.../old/s_057.gif
first Part by Vinnibabe :kiss:
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Mit ausdruckslosem Gesicht lies Konsum von ihm ab, trat dem Teufel aber doch noch gegen den Kopf und widmete seine Aufmerksamkeit Lions Schulter. Dante war förmlich an den Boden geheftet worden und vorerst nicht in der Lage sich aus eigener Kraft zu befreien. Jede Bewegung erfüllte den Halbteufel mit stechendem Schmerz, mit Mühen verkniff er sich weitere Aufschreie. Doch noch wollte er sich nicht geschlagen geben. Da der Drachenlord von ihm abgelassen hatte um sich um den verwundeten Lion zu kümmern, hatte er Zeit um sich zu sammeln, so verharrte er an Ort und Stelle und wartete.
„Das wird die Schmerzen lindern und die Blutung stoppen, bis wir ein paar Verbände aufgetrieben haben…“ Konsum legte eine Hand auf die lädierte Schulter des jungen Kämpfers und murmelte bedächtig ein paar unverständliche Worte. Ein sanftes Lüftchen kam auf und umspielte die Wunde und Lion spürte wie sich der Schmerz aus seiner Schulter zurückzog und er entspannte sich ein wenig. „Der Wind ist ein verdammt vielseitiges Element, findest du nicht?“ Lion nickte dem Halbdrachen verdutzt zu, welcher seinen Blick bereits auf Tear gerichtet hatte die bewußtlos am Boden lag. „Du mußt besser auf sie aufpassen, hörst du? Wenn ihr etwas zustößt dann ist alles verloren…dein Leben ist nichts im Vergleich zu ihrem, ihr beide müßt euch endlich eurer Berufung klar werden, wenn…“ Konsum zögerte. Er ließ seinen Blick flüchtig über den demolierten Marktplatz schweifen und seufzte. „Lass uns das später weiterführen und erst einmal eine Weile verschnaufen.“ Dann begann er sorgfältiger die Gegend zu sondieren und nach Firiel Ausschau zu halten, doch sie war nirgends auszumachen. Auch von der Elfe, der Begleiterin seines Alptraumes Dante, war nichts zu sehen. Der Drachenlord runzelte die Stirn und grübelte wo die beiden wohl stecken könnten.
„Und das macht dir wirklich nichts aus?“ Firiel war noch etwas verunsichert, doch der Anblick ihres neuen Umhangs wischte die Sorgen allmählich davon. Vor dem Schaufenster einer kleinen Boutique blieb sie stehen und betrachtete sich zufrieden in der Spiegelung der Glasscheibe. „Ich wollte schon immer mal so einen haben, genau in so einer Farbe und das Futter ist einfach traumhaft…ich muß ihn unbedingt Konsum zeigen! Er mag blau, weißt du?“
Vinni stand etwas abseits gegen eine Häuserwand gelehnt, vor sich einige abgestellte Einkaufstüten. Sie hielt es für vernünftiger sich aus dieser Schlägerei rauszuhalten, es war einfach besser für ihre Nerven und besser für ihren Verstand, der sich darüber zerbröselte ob es auf der Welt auch Menschen gab die ausnahmsweise mal kein Hühnchen mit Dante zu rupfen hatten. Sie ließ den Gedanken tunlichst fallen, als die neuen Auserwählten in spe auf den Gefährten der Elfe zustürmten und Konsum dazwischen zu gehen versuchte. Sie schnappte sich Firiel, der sie den Anblick von soviel Sinnlosigkeit ersparen wollte und verzog sich mit ihr vom Kampfschauplatz. Wenigstens sie wollte die Zeit ein wenig zweckvoller verbringen, so tat sie das was sich am ehesten anbot, sie ging einkaufen. Als die nötigsten Erledigungen in Bezug auf Verbandszeug, Heiltränke und andere nützliche Abenteurer-Accessoires vollbracht waren, machten die beiden Frauen auch noch einen Abstecher in das eine oder andere Modegeschäft. Kalm war diesbezüglich erstaunlich gut versorgt, womöglich ein Überbleibsel aus früheren Zeiten, als noch öfter Fremde zu Besuch kamen.
Firiels Augen leuchteten förmlich auf beim Anblick der Auslagen und sie schaute sich freudig um in den Geschäften, probierte das eine und andere Stück auch an und bewies einen sehr schlichten, dennoch eleganten Geschmack, den Vinni mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm, als auch sie sich ein wenig umschaute. Letztendlich kaufte die Elfe sich sogar eine Kleinigkeit und schenkte ihrer Begleiterin einen nachtblauen Umhang mit goldgelbem Satin-Futter, denn das Kleidungsstück schien ihr am meisten zu gefallen…und war darüber hinaus auch das teuerste im ganzen Geschäft wie die Elfe zähneknirschend feststellte, als es ans Bezahlen ging. ‚Aber was solls…’ dachte sie sich. ‚Im Angesicht des Weltuntergangs ist Geld irgendwie entsetzlich nebensächlich…und ich drück ihrem Schatz einfach die Quittung in die Hand, hah!’
„Wir sollten jetzt vielleicht zu den anderen zurückgehen, meinst du nicht?“ Vinni hatte sich von der Wand losgeeist und die Tüten wieder an sich genommen, als sie auf Firiel zuschritt. „Die drei sollten Dante ja wohl mittlerweile eins aufs Dach gegeben und für Ruhe gesorgt haben…“ Firiel wandte sich ab vom Schaufenster und nickte Vinni lächelnd zu. „In Ordnung, gehen wir.“
Just in dem Moment begann sich etwas zu rühren unter ihren Füßen. Was mit einem leichten Grummeln und einem kaum spürbaren Vibrieren des Erdbodens begann, hatte sich binnen kürzester Zeit in ein saftiges Beben verwandelt, Zodiak hielt es wohl für angebracht ein wenig auf seine Präsenz aufmerksam zu machen. Putz bröckelte von den Wänden, betonierte Hauseingänge bekamen leichte Risse, hier und da bekamen Glasscheiben einen Sprung und überall sah man besorgte Menschen aus hübsch bemalten Holztüren ins Freie laufen.
„Was passiert hier, Vinni?“ Firiel hatte sich leicht verunsichert an den Arm der Elfe geklammert, der ebenfalls ein Anflug von Panik über das Gesicht huschte. „Ich weiß nicht, aber laß uns besser schnell zu den anderen zurück.“ Ohne zu Zögern machten sich die Frauen auf zum Marktplatz.
Dante sah derweil seinen Moment gekommen. Die Erschütterungen des Erdbodens hatten seine eisigen Beinfesseln gesprengt und niemand bemerkte seine wiedererlangte Freiheit. Konsum und Lion waren zu Tear gerannt, die drohte unter dem Dach des letzten noch stehenden Marktstandes begraben zu werden, welcher sich nun doch entschlossen hatte in Anbetracht des Bebens in sich zusammenzustürzen. Von überall kamen ängstliche Leute auf den Platz gerannt und Dante wollte die Gelegenheit nicht verstreichen lassen die ihm das allgemeine Chaos quasi auf dem Silbertablett dargeboten hatte. Beherzt griff er nach dem Schwert das ihn noch festhielt und mit einem Ruck zog er die Klinge aus seinem Leib. Seine Gesichtszüge verzogen sich vor Schmerzen, ein lautes Stöhnen folgte, doch endlich konnte er wieder aufstehen.
Das Erdbeben flaute langsam endlich wieder ab, so zögerte der Halbteufel keine Sekunde, stieß sich unter Schmerzen ab vom Boden und entfaltete seine Schwingen. In der Luft ließ er wie ein Greifvogel seinen Blick schweifen, bis er sein Ziel ausgemacht hatte und dieses fixierte, Lion und Konsum. Seine Gesichtszüge verfinsterten sich, dann auf einmal umspielte ein diabolisches Grinsen seine Mundwinkel, als er seine Pistolen zog.
Das Beben hatte endgültig nachgelassen und die allgemeine Panik der Menschen wich allmählich einer kollektiven Erleichterung. Lion kümmerte sich um seine Begleiterin, deren Kopf er behutsam auf einen Salatkopf gebettet hatte und Konsum überkam langsam aber stetig eine unangenehme Nervosität, denn er hatte immer noch keinen Hinweis auf Firiels Verbleib erhaschen können. Hektisch schaute der Drachenlord sich um, die Sorge um seinen Stern machte ihn fast gänzlich taub und blind für seine nähere Umgebung, so hatte er auch nicht gemerkt wie sein Schwert sich gerührt und seinen Platz in Dantes Arm verlassen hatte. Erst das gehässige Gelächter des Halbteufels ließ ihn erneut aufhorchen, auch Lion wurde aufmerksam.
„Muahahar, du solltest doch mittlerweile gelernt haben, daß man mir niemals den Rücken kehren sollte, Blaustrumpf! Und damit du im Jenseits nicht so alleine bist, schicke ich das Schäfchen dort drüben gleich mit dir mit…“ Spielerisch ließ er die Revolver um seine Zeigefinger rotieren, dann packte er sie fest und legte auf die Köpfe der beiden verdutzten Krieger an, die verwirrt nach Dantes Aufenthaltsort spähten. „Da oben ist der Mistkerl!“ Lion hatte den Halbteufel zuerst entdeckt, doch es war zu spät. Zwei Zeigenfinger schlossen sich um zwei Abzüge. „Scheint als hätten wir einen Gewinner, MICH! Und damit kassiere ich den Jackpo-uaARRrrgh!“
Etwas oder jemand war Dante ganz unvermittelt in den Rücken gesprungen und zerrte an seinen Schwingen, so daß der Halbteufel ins Taumeln geriet. Dabei lösten sich jedoch zwei Schüsse, die allerdings nicht auf ihrer eigentlichen Flugbahn verliefen. Die Kugel die für Konsum gedacht war verpaßte den Schädel und begnügte sich stattdessen damit, seine Wange zu streifen und eine blutende Wunde zu erzeugen, auch Lions Kopf wurde verfehlt, wenn auch nicht auf gleicher Ebene wie sein Kollege. Das Geschoss passierte sein Ziel etwa auf Hüfthöhe und streifte dabei die Gürtelschnalle des Kämpfers, die dem Schubser nachgab und sich löste. Ehe er sich versah, stand Lion mit heruntergelassenen Hosen da, Dante tat es den Beinkleidern gleich und schlug synchron, wenn auch wesentlich unsanfter, auf den harten Kopfsteinpflasterboden auf.
Wachgerüttelt durch das Beben und die lauten Schüsse, kam nun auch Tears Bewußtsein wieder ins Diesseits zurück. Leicht benommen festigten sich langsam die Umrisse vor ihrem Blickfeld und formten wolkig wattige Objekte auf rosa Grund. Die Vampirin blinzelte ungläubig, bis sie realisierte was sie da vor Augen hatte. „Lion…Mensch…ich hätte nicht gedacht daß du ein Boxershorts-Typ bist…und dann auch noch mit so einem…drolligen Muster…nein ehrlich…die Schäfchen stehen dir…“
Kaum war sie erwacht, so entschwand sie auch schon wieder grinsend ins Reich der Träume, dennoch wäre der junge Mann am liebsten im Boden versunken vor Scham, selbst tausend Jahre Schafsleben schienen in jenem Moment um längen würdevoller als die Situation in der er sich nun befand, sogar dieses kleine blondgelockte Mädchen das ihm damals eine rosa Schleife umgebunden und ihn Annabelle gerufen hatte, schien ihm wesentlich angenehmer als die Dorfbewohner die nach und nach auf Lion aufmerksam wurden, sie tuschelten und einige fingen lauthals an zu lachen, das Erdbeben hatten sie erstaunlich schnell verwunden. Und daß Tear ihn so gesehen hatte, setze dem ganzen noch die Krone der Peinlichkeit auf, eigentlich wollte der junge Mann sich in diesem Kampf an Dante rächen für die Erniedrigung die der Halbteufel ihm angetan hatte, stattdessen bekam er eine weitere aufgedrückt und wieder war es Dantes Schuld. Hastig und mit hochrotem Kopf zog er seine Hose wieder hoch und ging in Deckung um nicht weiter dem Spott seiner Umwelt ausgesetzt zu sein. Er ballte eine Hand zur Faust schwor innerlich Rache, Dante würde dafür leiden, sehr leiden und wenn es das letzte sein würde das Lion in seinem Leben täte.
Verschanzt hinter einigen Kartoffelkisten funkelte er den Halbteufel zornig an, der am Boden lag und vergeblich versuchte sich aus der Umklammerung zu befreien, die seinen Schwingen widerfahren war.
„Egal wer du auch bist, du feige Ratte, wenn ich dich zwischen die Finger bekomme, bist du tot!“ Ein weiterer Griff erfaßte als Antwort seinen Arm und verdrehte diesen auf äußerst schmerzhafte Weise auf seinen Rücken, Dante schrie auf und brodelte vor Zorn. „Ich weiß, mein Schatz, ich weiß…und glaub mir, das jetzt tut mir mehr weh als dir…“ Verdutzt riss Dante die Augen auf als er Vinnis Stimme erkannte. Er wollte etwas erwidern, doch die Elfe packte ihn sofort am Schopf und ließ seinen Schädel unliebsame Bekanntschaft mit dem Kopfsteinpflaster machen. Der Halbteufel ging sofort ko und Vinni erhob sich wieder von ihrem Opfer, verharrte einen Moment und betrachtete ihr Werk.
„Tja…die einfachsten Ideen sind doch immer die rabiatesten…nee, Moment…die besten, so wars!“ „Wo in aller Welt bist du gewesen, Vincent? Ich hätte wirklich etwas Hilfe brauchen können um diesen Haufen wieder auseinander zu bringen…und was zur Hölle hast du mit meiner Fi…“ Konsum verstummte abrupt, denn Firiel war ihm um den Hals gefallen und drückte ihrem Liebsten einen feurigen Wiedersehenskuss auf. „Hier bin ich doch und schau, was Vinni mir gekauft hat!“ Sofort löste sie sich wieder von dem leicht überraschten Drachenlord und präsentierte stolz ihren neuen Umhang. Mit erwartungsvollen Augen blickte sie ihren Geliebten an, welcher seine Verwirrung schnell hinter sich ließ und die Frau milde anlächelte. Sie endlich wiederzuhaben erfüllte ihn mit großer Erleichterung, die ihn selbst seine Schmerzen vergessen ließ die seine Wunden ihm bereiteten. Ihr Anblick war wie Elixier für seine Sinne, ihre Stimme wie Balsam für seine Seele, ihre Berührung wie heilender Regen (der auch noch weiß leuchtete…extra für Ziek >__>) auf seinen Gedanken, verbrannt durch die Widrigkeiten des Schicksals. Er nahm sie bei der Hand und blickte ihr liebevoll in die Augen.
„Mein Stern, kein Kleidungsstück dieser Welt ist in der Lage, deinem Liebreiz und deiner Anmut gerecht zu werden, vielmehr können sie dankbar sein von dir getragen zu werden um so teilzuhaben an deiner Schönheit.“ Firiel machte große Augen, dann bagann sie zu kichern. „Hihi, du hast dich schon früher immer so umständlich ausgedrückt, du bist wirklich süss.“
Süss, ein Wort das der Todesstoß für eine innige Beziehung sein konnte, doch Konsum hätte in diesem Moment von einem LKW übergefahren werden können und er hätte trotzdem nur gelächelt. Es brauchte eine Weile bis er den älteren Herren registrierte der unverzagt an seinem Ärmel zupfte. „Tschuldijung Meister, ick stör ja nur unjerne dat junge Glück, aber wer soll jetzt eijentlich für de Schäden aufkommen, die uns hier ihre Flitzpiepen verbrockt ham, häh?“ Zu dem Mann gesellten sich noch weitere Personen, die teils schüchtern, teils vorwitzig ebenfalls ihre Anforderungen stellten für zerbrochene Fensterscheiben, ramponierte Marktstände und allerlei andere Dinge die während des Kampfes zu Bruch gegangen waren. Einige hatten in kurzer Zeit fein säuberlich ellenlange Listen zusammengetragen und belagerten immer dreister den verdatterten Drachenlord, den sie für den Anführer hielten und der obendrein von allen Kampfteilnehmern am ehesten den Eindruck machte daß es etwas bei ihm abzustauben gab.
„Also ich…äh…nun…das ist alles doch nur ein…ich bin doch nicht der…“ „Ah, ich sehe, du regelst das hier alles, Chef. Ich geh dann schonmal mit den anderen ins Hotel und kümmer mich um die Verarztung und so.“ Vinni hatte Dante mit Mühe hochgerafft und schleppte den bewußtlosen Halbteufel mühsam mit sich mit. Auch Lion war unauffällig aus seinem Versteck gekommen und machte Anstalten sich mit Tear zurück zu ihrem Zimmer zu begeben. „Firiel, komm doch auch schonmal mit, dein Schatz kommt hier sicher alleine klar. Stimmt doch, gelle Chef?“ Die Elfe grinste Konsum schelmisch an und machte sich mit Dante, Lion und Tear vom Acker. Firiel folgte den anderen ebenfalls nach einer Weile. Konsum fühlte sich mächtig veräppelt, schließlich wollte er nur schlichten und dann blieb auf einmal alle Verantwortung an ihm kleben. Zähne knirschend zückte er sein Scheckbuch und nahm sich fest vor Fortuna gehörig in den Hintern zu treten für all die nervigen Dinge die sie ihm scheinbar aus purer Boshaftigkeit aufgehalst hatte.
Stunden vergingen und trotz aller Vorfälle des Tages, kehrte auch in Kalm allmählich wieder die Ruhe ein, die dieses Dorf so sehr auszeichnete selbst in Zeiten von Chaos und Vernichtung. Als die Nacht hereinbrach und einen Schleier der Dunkelheit über die Geschehnisse und Ramponierungen der dörflichen Kulisse legte, wirkte alles wieder so verschlafen und friedlich als wäre nie etwas ungewöhnliches geschehen. Kleine Gaslaternen warfen ihr spärliches Licht auf die Straßen und den Marktplatz und die Glockenuhr des Rathauses schlug Mitternacht. Monoton und gläsern klar eilten die Glockenschläge durch die Luft, vorbei an Häusern und Gassen und erreichten durch ein offenes Fenster letztendlich das Gehör eines Mannes, der seit mehreren Stunden bewußtlos gewesen war. Es brauchte sieben Schläge bis sie sich bis zu seinem Unterbewußtsein durchgearbeitet hatten und weitere vier um ihre Botschaft zu übermitteln: Wach auf!
Beim zwölften Schlag öffnete Dante die Augen. Seine ersten Sinneseindrücke waren kleine Lichtpunkte die über sein ganzes Sichtfeld verteilt waren und sich nach weiterer Manifestierung als Kerzen entpuppten, die überall in seiner Umgebung aufgestellt waren. Der Halbteufel blickte an sich hinunter und entdeckte unzählige Bandagen die seinen Körper einhüllten. Er erinnerte sich an Wunden, die er im Kampf erlitten hatte und daran daß er diesen Kampf für sich entschieden hätte, wenn er nicht…wenn er…
Dante versuchte sich zu erinnern, doch der eigentliche Kampfausgang wollte ihm partout nicht einfallen. Beiläufig faßte er sich an den Kopf und bemerkte einen weiteren Verband und die schmerzende Beule, die dieser verdeckte. Hastig zog er die Hand wieder weg um es nicht noch zu verschlimmern, denn nichts hasste er mehr als Kopfschmerzen. Stattdessen zog er es vor, sich wieder der Erkundung seines Umfeldes zu widmen. So fiel ihm erst einmal auf daß er auf einem Bett lag und neben ihm ein weiteres Bett stand und weitere Möbelstücke wie sie in jedem Hotelzimmer zu finden waren. Erleichtert bemerkte er nun auch sein Masamune-Schwert, das gegen eine Wand lehnte, ebenso seine Kleidung die über einen Stuhl gelegt war. Nun entdeckte er auch Vinnis Schwert und ihre Sachen, doch von der Elfe selber war keine Spur auszumachen. Dante runzelte die Stirn und ein kurzer gedämpfter Aufschrei erinnerte ihn an eine dicke Beule auf Selbiger.
Just in dem Moment betrat eine Gestalt den Raum. Das Kerzenlicht erreichte sie nicht und obendrein hatte sie ihm den Rücken zugewandt, doch Dante ließ sich nicht beirren.
„Süsse, wo warst du?“ Vinni drehte sich überrascht um, in den Händen ein kleines Tablett haltend. „Oh, du bist endlich wach. Geht es dir schon besser?“ Schnell stieß sie dir Tür mit einem Hüftschwung zu und näherte sich ihrem Gefährten auf leisen Sohlen. „Ich glaub mein Kopf explodiert gleich…“ „Armer Schatz, lass mich mal schauen.“ Vinni hatte sich zu Dante aufs Bett gesetzt und das Tablett auf dem Nachttischchen deponiert, um in aller Ruhe seine Kopfverletzung zu untersuchen. Der Halbteufel jedoch fing ihre tastende Hand sanft aber bestimmt ab und verzichtete dankend auf weitere Verarztungen, die Schmerzen die er bereits verspürte, waren ihm mehr als genug. Vinni lächelte ihn an und nickte, dann langte sie zum Tablett und reichte Dante stattdessen einen Eisbeutel.
„Den habe ich eben noch organisiert und was zu trinken hab ich auch aufgetrieben…“ Mit einem weiteren Griff zum Tablett präsentierte sie ihm zum Eisbeutel noch ein Glas Whiskey, beides nahm Dante freudig an und während er seinen Kopf kühlte und am Drink nippte, war die Elfe wieder aufgestanden und begann damit die unzähligen Kerzen zu löschen, die den Raum erhellten. Der Halbteufel verfolgte dies aufmerksam.
„Sag mal, wo haste denn den Fummel her?“ Vinni hielt inne und drehte sich zu Dante um. „Fummel? Du meinst den Morgenmantel hier…naja, der hing hier im Schrank, ich nehm an der gehört zum Inventar oder so…“ Sie löschte weitere Kerzen. „Und was ist da eigentlich vorhin mit mir passiert, ich weiß ziemlich genau daß ich am Gewinnen war und dann einmal…tja, das wüßte ich gerne von dir.“ Die Elfe erstarrte plötzlich. „Du meinst, du weißt nicht mehr was passiert ist?“ „Nope, akuter Fall von Filmriss. Also komm schon, spucks aus!“ Vinni zögerte. „Nun…“ Jetzt befand sie sich in einer Bredouille. Dante würde garantiert ungehalten reagieren wenn sie ihm die Wahrheit erzählen würde, daß sie es gewesen war die ihn um den Sieg gebracht hatte, andererseits wollte sie ihn auch nicht anlügen. „Nun?“ Dante spürte Vinnis aufkommende Nervosität und allmählich wurde er mißtrauisch, jedoch verflog sein Argwohn von einem Moment auf den nächsten beim Anblick von schwarzer Seide und Spitze eng aufliegend auf sinnlichen Rundungen und Kurven. Vinni hatte den Morgenmantel abgelegt und stand nun verführerisch lächelnd vor Dante in einem sehr freizügigen Negligé.
„Lass uns doch nachher weiterreden…“
Eine kühle Brise bahnte sich ihren Weg durch das offene Fenster und wirbelte die Vorhänge durcheinander, während die Elfe zu Dante aufs Bett stieg, und das Deckengebälk knarrte leise bei der kalten Berührung durch den Wind, als Vinnis Lippen sanft den Körper des Halbteufels streiften und sie ihm den Eisbeutel und den Whiskey-Tumbler abnahm und beiseite stellte. „Gehört der Fetzen auch zum Inventar?“ , hakte Dante nach als er seine Elfe in die Arme schloss. Die erwiderte nichts als einen Kuss und draußen schlug die Rathausuhr zur ersten Stunde des neues Tages, während ein erneuter Windhauch auch die letzten Kerzen im Hotelzimmer der beiden Liebenden erlöschen ließ.
„Puh, ist ja schon vier Uhr vorbei…“ Lion war ruhelos. Die ganze Nacht war er ziellos durch Kalm gelaufen und hatte seinen Gedanken freien Lauf gelassen. Immer wieder jedoch kreisten diese um den Kampf am Vortag und um seine Niederlage, so fand er sich auch letztendlich auf dem Marktplatz wieder, auf dem er Dante gegenübergestanden hatte. Erstaunt stellte der junge Mann fest, daß die meisten Schäden beseitigt waren und über die restlichen Blessuren, die durch das Scharmützel und das Beben entstanden waren, legte die Nacht immer noch ihren transparent gewordenen Schleier. „Die Sonne geht bald auf…ich sollte wohl besser zurück zu Tear, hoffentlich hat sie sich endlich…“ Lion verstummte abrupt, denn er war nicht allein. Sogleich ging er hinter ein paar Kisten in Deckung um ungesehen die fremde Person beobachten zu können, die mit gemächlichen Schritten das Szenario betrat. Nervös tänzelten seine Fingerspitzen über die Griffe seiner Schwerter, als das fremde Individuum unvermittelt innehielt und sich nach allen Richtungen umschaute. Lion war sich sicher, daß die Person kein Dorfbewohner war, denn noch war es zu früh am Morgen und obendrein spürte der junge Mann eine seltsame Aura, die von der Gestalt ausging. Seine Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen, in der Hoffnung Hinweise auf Aussehen oder gar Identität des Fremden zu erhaschen, jedoch war es zu dunkel um etwas zu erkennen. Die mysteriöse Gestalt setzte schließlich ihren Weg fort, quer über den Marktplatz, anscheinend in Richtung des Hotels. Lion war neugierig geworden und folgte ihr, stets mit einigem Abstand und stets bedacht darauf unentdeckt zu bleiben. Er schlich ihr hinterher in die kleine Straße an deren Ende sich das Hotel befand. Hier erhellten kleine Laternen den Weg in regelmäßigen Abständen und der Verfolger sah endlich seine Chance gekommen, ohne Risiko einen Blick auf das Subjekt seiner Neugierde werfen zu können, so verschanzte er sich an einer Häuserecke und wartete, bis der Fremde endlich den ersten Lichtkegel betreten würde.
Lion war so vertieft in seine Spionage-Aktion, daß er nicht merkte wie die Zeit vergangen war. Als die Rathausuhr zur fünften Stunde schlug, schreckte der jung mann hoch und drehte sich hastig in die Richtung des Glockenschlages. ‚Verdammt…’ , dachte er bei sich und wandte seinen Blick wieder in Richtung des Hotels. Von der Person fehlte jede Spur. Lion verfluchte seine Nachlässigkeit und schaute sich hastig nach allen Richtungen um, aber der Fremde war verschwunden. Ein ungutes Gefühl überkam den Kämpfer, welches ihn in Kampfposition gehen ließ. Jeden Muskel bis ans Äußerste anspannend verharrte der junge Mann und wartete.
„Lion, bist du das? Was machst du denn um diese Uhrzeit hier…bist wohl ein Frühaufsteh…hrgh!“ Vinni schluckte schwer, als sich die Spitze der Wakizashi-Klinge bedrohlich auf ihre Kehle legte. Lion hatte gute Reflexe, doch stutzte er, als er realisierte, wen er da überhaupt in Schach hielt. Er zwinkerte ungläubig mit den Augen. „D…du bist doch Vincent, oder?“
Er ließ die Waffe sinken und schnell war das Rätsel gelöst. Die mysteriöse Gestalt war niemand anderes als Vinni gewesen, die sich noch einmal hinaus begeben hatte um im Wald nach einer kleinen Mahlzeit zu jagen, auf ihrem Rückweg hatte sie bemerkt wie sie jemand beobachtet und verfolgt hatte und so ergaben sich die Ereignisse. Nachdem dies geklärt war, beschlossen die beiden letztendlich, gemeinsam wieder zum Hotel zurückzukehren.
„Sag mal, wie hast du das gemacht…du warst plötzlich weg und dann standest du hinter mir…ist da irgend ein Trick dabei?“ Vinni kicherte leise. „Ja und nein, würde ich sagen…als Vampir ist es bei Nacht kein Problem einen Menschen zu überrumpeln…aber ich war faul und hab mich einfach teleportiert, eine praktische Fähigkeit.“ „Verstehe. Lernt man die als Vampir? Tear kann sowas nämlich auch..“ „Ich weiß…und ich hab keine Ahnung, ich konnte es schon bevor ich zum Vampir wurde, Tear müßtest du mal selber fragen…a propos…warum warst du eigentlich nicht bei ihr im Hotel?“ Lion blieb plötzlich stehen und blickte betroffen zum Boden, Vinni schaute ihn verwundert an.
„Naja… … …sie hat mich rausgeworfen.“ Murmelte er leise vor sich hin. „Sie hat WAS?“ Vinni traute ihren Ohren nicht. „Ich weiß ja auch nicht was sie hatte. Als sie wieder zu sich kam, da war sie total sauer und tobte wie eine Furie und hat mich mit Gegenständen beworfen und mir die Schuld gegeben, daß sie im Kampf ko gegangen ist und so…und da hab ich lieber das Weite gesucht, denn wütende Frauen können schlimmer sein als ein Tomberry der ein 80-teiliges Messerset in der Tombola gewonnen hat.“
Vinni lachte leise bei dem Vergleich und stimmte Lion zu bei seiner Feststellung, gleichzeitig beruhigte sie ihn aber auch ein wenig. „Tear ist wahrscheinlich nur sauer weil sie den ganzen Spaß verpaßt hat, sonst nix…die hat sich bestimmt wieder abgeregt, glaub mir.“ Sie legte dem jungen Mann die Hand auf die Schulter und lächelte. „Du bist ein feiner Kerl, weißt du? Paß ja gut auf Tear auf, ja?“ Lion gab das Lächeln zurück und nickte. Dabei bemerkte er eine Wunde an Vinnis Hals, sie hatte sich zwar schon gechlossen und blutete nicht mehr, doch war noch frisch und deutlich zu erkennen. Seine Gesichtszüge verfinsterten sich von der einen auf die nächste Sekunde.
„War…er das? Hat er dir das angetan?“ Die Elfe verstand zunächst nicht, doch dann erkannte sie worauf Lion hinauswollte. Schnell bedeckte sie die Stelle auf ihrem Hals und errötete leicht. „Öhm…schon. Aber das ist nicht so wie du denkst, glaub mir.“ Sie räusperte sich verlegen, aber der junge Mann blieb ernst. „Ich glaube du bist die einzige Person auf dieser Welt, die diesen Mistkerl nicht haßt…warum? Was siehst gerade du in ihm, das der Rest der Welt anscheinend nicht sehen kann…oder kontrolliert er dich irgendwie? Zuzutrauen wäre es ihm ja…“
„Nein, ich werde nicht manipuliert, was für ein Unsinn!“ Jetzt war es Vinni die betroffen zu Boden blickte, jedoch tat sie dies mit einem leichten Lächeln. „Ich glaube, im Moment würdest du es nicht verstehen…aber das macht nichts. Und es hat auch keine Bedeutung, zuerst muß dieser Zodiak unschädlich gemacht werden, findest du nicht?“
Lion war sichtlich unzufrieden mit dieser Antwort, aber er hielt es für unangebracht weiter nachzuhaken, so nickte er Vinni stumm zu und ging mit ihr zusammen zurück zum Hotel, um vielleicht noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
Einige Stunden später war es dann soweit. Am späten Vormittag versammelten sich die sechs Auserwählten allmählich vor dem Hotel um letzte Beratschlagungen zu tätigen und im Anschluß endlich aufzubrechen. Firiel saß etwas abseits im Schatten auf einer Bank und knusperte an ihrer Frühstückswaffel, während Konsum sich mit Lion und Tear über ihre Reise und Details zu Zodiak unterhielt. Der Drachenlord hatte eine deutlich sichtbare Schramme im Gesicht, ein Souvenir das er Dante verdankte, der in den letzten Zügen des gestrigen Kampfes seine Pistole abgefeuert und Konsums Wange gestreift hatte.
Alles wartete nur noch auf Dante und Vinni, welche nun auch endlich eintrudelten, zuerst der Halbteufel der gut gelaunt zu sein schien und nach ihm Vinni, die leicht verschlafen hinter ihm herschlurfte.
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nu meiner:
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Eine knisternde Spannung lag in der Luft, als sich das Paar den Anderen näherte. Von Dantes Verletzungen war nicht mehr viel zu sehen, nur ein leichtes Humpeln verriet, dass auch er ordentlich eingesteckt hatte und trotzdem lag ein zufriedenes Lächeln in seinem Gesicht, als er Konsums vorwurfsvollen Blick bemerkte, während dieser vorsichtig die Blessur auf seiner Wange berührte. Auch Lions Augen funkelten nervös, als Dante auf ihn zukam und automatisch umklammerte er die Griffe seiner Schwerter und positionierte sich in Kampfpose. Der Halbteufel ignorierte diese Geste und stand nun lächelnd vor ihm, ließ einen abschätzenden Blick über sein Gegenüber gleiten, welches vor Anspannung geräuschvoll atmete. Einen kurzen Moment verweilte der Blick an einem Loch, welches die Bekleidung des Kriegers auf Schulterhöhe verschönerte und man konnte deutlich eine darunter liegende blutgetränkte Mullbinde erkennen. Als hätte Dante das nicht bemerkt sah er Lion nun geradewegs ins Gesicht und schenkte ihm ein zweideutiges Grinsen
Und?...gut geschlafen, Schaf?
Komm mir nicht zu nah...du...du...
Hyperventilierte das Schaf, doch die Worte perlten an Dantes Gelassenheit ab, wie Tropfen auf einem Lotusblatt
Na wer wird denn gleich...wir sind doch alle Freunde hier...stimmts?!
Säuselte er und klopfte Lion freundschaftlich auf die Schulter, ein Aufschrei folgte, der Kämpfer zuckte zusammen und das Schwert auf der verletzten Seite fiel aus der aufgerissenen Hand
AAAHHHH....du....Schwein!!!! das war...doch glatt...te Absicht!!!!
Schrie Lion mit schmerzverzerrtem Gesicht und kleine Schweißtröpfchen bildeten sich auf seiner Stirn.
Jetzt war es dem Drachenlord zu bunt, nicht schon wieder, dachte er sich nur und ballte eine Faust...er wollte sich nicht prügeln...und trotzdem musste er dazwischen gehen, denn Lion war im Begriff die Fassung zu verlieren und fuchtelte Dante nun unkoordiniert mit dem Schwert vor der Nase herum
Aber so was würde ich doch nie.....hey!!!....was dennn..arght...
Mutig hatte Konsum sich dazwischen geschoben und Dante am Kragen gepackt und nun schüttelte er den Halbteufel wie einen Kirschbaum
Hörst du jetzt endlich mal auf mit diesem Streit??? Das wird ja langsam wirklich affig und es geht mir auf die Nerven...wir haben wirklich Wichtigeres zu tun!
Aber aber, Wetterfrosch...ich wollte doch nur freundlich sein, ich will mich doch nicht mit euch streiten...lässt du mich jetzt bitte los, mein Bester?
Dante hatte sein unschuldigstes Lächeln aufgesetzt und entfernte sanft aber bestimmt Konsums Hände von seinem Kragen, zupfte den Mantel wieder zurecht und nickte dem skeptischen Drachenlord dankend zu
Danke Chef, zu gütig...ich wusste doch, dass wir Freunde werden...nicht wahr
Trällerte der Teufel fröhlich und tätschelte anerkennend Konsums blessierte Wange. Das war zuviel für den Drachenlord und noch ehe er sich über seine Reaktion bewusst wurde, hatte er den Teufel mit einem gezielten Kinnhaken auf die Matte geschickt und wollte sich gerade hinterher werfen...doch diesmal war es Vinni, die dazwischen ging
Ist jetzt mal Schluss hier, verdammt und zugenäht!!!...das ist ja unerträglich...ihr seid ja, wie die Kinder
Rief sie mit Konsums Faust in ihrer Hand und dieser machte die verblüffende Feststellung, dass man vampirische Kraft bei einer zarten Elfe schnell unterschätzt.
Ich weiß ja, dass du recht hast, Vincent und ich weiß es auch zu schätzen, dass du deinen Begleiter gestern davon abgehalten hast, mich umzubringen...aber mir reißt eben auch manchmal der Geduldsfaden....entschuldige...
Du...du....hast WAS??? …..das warst…DU???
Dantes Verblüffung über diese Tatsache löste in Konsum ein leichtes Unbehagen aus und er hatte das Gefühl, gerade in einem dicken Fettnäpfchen zu stehen...zumal Vinni nun verlegen aus Dantes Reichweite schlich und hinter sich nach einem Notausgang suchte, in der Hoffnung, der Erdboden würde sich öffnen und sie verschlucken. Ungläubig sah Dante abwechselnd auf die Elfe, dann auf den Fettnäpfchentreter, dann auf Lion, der so tat, als würde er nach Tear suchen, die sich schmollend in eine Häuserecke verkrochen hatte und rieb sich nachdenlich das schmerzende Kinn...dann fiel sein Blick wieder auf Vinni....die sich heimlich immer weiter entfernte und plötzlich flackerte ein gefährliches Funkeln in seine Augen und er sprang auf, wie von der Tarantel gestochen eine unbändige Wut brodelte unter seinen Füßen und ließ die Erde beben; zu spät bemerkte er, daß das Brodeln der Erde nichts mit seiner Wut zu tun hatte, sondern ein weiteres Zeichen von Zodiaks Gegenwart den Erdboden erschütterte .... so sprang er mit einem riesigen Satz auf sie zu, doch das einzige, was er noch von ihr zu fassen bekam, war ein Zipfel ihres neuen flammroten Samtumhangs....bevor die Elfe im Erdboden versankt. Entsetzt sah der Teufel in die Erdspalte, die sich unvermittelt hinter Vinni aufgetan hatte und in der in einigen hundert Metern Tiefe glühend heiße Lava brodelte. Die Elfe baumelte schreiend an ihrem Umhang an Dantes Hand und versuchte, sich daran hoch zu ziehen, doch das feine Stöffchen begann bedrohlich zu knirschen, ein Riss bildete sich und ließ Vinni wieder ein paar Zentimeter tiefer rutschen. Dante lag auf dem Boden am Rande der Erdspalte und starrte gebannt in den einladenden Abgrund, er schien wie hypnotisiert zu sein von der Feuersbrunst unter ihm
Dante!!! Verdammt...nun tu doch was...zieh mich hier raus bevor es durchreißt!!!
Endlich realisierte er die Gefahr, in der Vinni schwebte und er streckte die Hand nach ihr aus. Die Elfe griff erleichtert zu und bekam im letzten Moment Dantes Hand zu fassen bevor der Umhang zerriss, doch dieser machte keinerlei Anstalten, sie hochzuziehen. Der Stofffetzen schwebte flatternd in den Abgrund....eine Ewigkeit verging bis er von der Hitze der Lava berührt wurde und in Flammen aufging. Wieder starrte der Teufel gebannt in den Abgrund, der Geruch von Hitze und Schwefel stieg in seine Nase und er spürte wie eine brennende Sehnsucht seine Brust zerriss. Was in aller Welt hielt ihn davon ab, einfach loszulassen, er hätte freien Zutritt zur Hölle, könnte diese Sehnsucht stillen....es wäre so einfach und doch tat er es nicht...
Dante!!! Worauf wartest du denn??? Zieh mich endlich hoch, du Knalltüte!!!
Er sah in Vinnis Augen, ihre Stimme war zwar ärgerlich, doch in ihren Augen spiegelte sich eine Mischung aus Vertrauen und Todesangst. Sie hatte Vertrauen, auch wenn sie nicht begriff, warum und wo sie es hernahm, aber sie vertraute Dante in jeder Lebenslage bedingungslos ihr Leben an...und doch war da diese Unbekannte, mit der sie bei Dante rechnen musste, dieser Faktor X machte ihr immer wieder einen Strich durch die Rechnung und ließ in Momenten wie diesem die Todesangst aufflackern, warum zog er sie nicht hoch? Worauf wartete er?
Sag mir, Babe, warum wohl sollte ich jemanden retten, der mir ohne mit der Wimper zu zucken in den Rücken fällt?
Vinni schluckte, sie hätte sich jetzt zu gerne gerechtfertigt, aber sie wusste auch, dass Dante für ihre pazifistische Anwandlung recht wenig Verständnis würde aufbringen können
Du...hättest die beiden getötet, was blieb mir für eine Wahl?
Und wenn schon, es sind doch eh nur Hampelmänner, sieh sie dir an! Mit dem Haufen kannst du noch nicht mal nen Blumentopf gewinnen, geschweige denn die Welt retten.
DANTE!!! Verdammt, nun zieh mich hoch, darüber können wir doch später reden....BIITTTTEEEEE
Langsam spürte Vinni, wie sich der Griff von Dantes Hand lockerte und wieder übermannte sie die Todesangst. Ihr Schrei hatte Auswirkungen auf die Zuschauer, die sich unbemerkt am Rand der Erdspalte versammelt hatten, allen voran die Gefährten, und nun bemerkten auch Konsum, Firiel und Lion, wie es um Vinni stand.
Dante, du Idiot, worauf wartest du, zieh sie hoch!!!
Riefen die drei fast gleichzeitig, doch der Halbteufel würdigte sie keines Blickes
Regt mich besser nicht auf, sonst bekomme ich schwitzige Hände
Antwortete er ruhig und regte sich nicht...
Jetzt trat Tear dazu, kniete sich neben Dante auf den Boden, zog einen Dolch aus ihrem Umhang und hielt diesen Dante an den Hals
Auch wenn du uns alles hasst....auch wenn wir dich hassen....aber Vinni hasst dich nicht, und du.....hasst sie auch nicht, also zieh sie hoch, oder du bist tot.
Tear sprach ruhig und bestimmt und sie war zu allem entschlossen. Dante sah sie an, erst erstaunt, dann amüsiert und plötzlich umspielte ein teuflisches Lächeln seine Mundwinkel
Du machst mich nervös, Schätzchen....und wenn ich nervös bin....bekomm ich schwitzige Hände....sie rutsch.....ab...oups.
Als hätte er aus Versehen absichtlich ein Taschentuch fallen lassen stürzte die Elfe in die Tiefe und Dante ergötze sich kaltlächelnd an den entsetzten Blicken der Gefährten. Tear jedoch reagierte schnell und flog Vinni im Sturzflug hinterher
Das lässt du schön bleiben!
Schrie Dante und stürzte Tear hinterher...so stürzten die drei mit rasender Geschwindigkeit in den todbringenden Abgrund. Noch fünf Meter, dann hatte Tear Vinni erreicht, doch Dante näherte sich wie ein Pfeil von der Seite und brachte sie ins Taumeln. Die Hitze wurde immer unerträglicher und das Atmen unmöglich, Vinni wurde bewusstlos, nur noch wenige Sekunden, und sie würde in der Lava verglühen, da bekam Tear sie wie durch ein Wunder zu fassen und holte sie wieder nach oben, doch wieder durchkreuzte der Querflieger ihr Konzept, ein kräftiger Schlag auf ihren Hinterkopf nahm ihr für einen Bruchteil einer Sekunde die Kraft und die Elfe entglitt ihren Armen, stürzte erneut in die Tiefe....dann war sie verschwunden, genau, wie Dante....verwirrt sah Tear sich um, keine Spur von den Beiden zu sehen, es blieb ihr nicht übrig, als unverrichteter Dinge wieder zurückzufliegen. Als sie wieder auf der Eroberfläche auftauchte, staunte sie nicht schlecht, dort schritt Dante, die bewusstlose Elfe auf dem Arm, ruhig, und als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, durch die Zuschauermenge hindurch um sie anschließend liebevoll auf ein kleinen Rasenstück zu betten. Fassungslos standen Konsum und die Anderen daneben und betrachteten den besorgten Halbteufel skeptisch. Er fächelte ihr Luft zu, strich ihr zärtlich die Haarstränen aus dem Gesicht, die Szene wirkte irgendwie surreal und die Gefährten sahen sich ungläubig an.
Wenn sie wieder zu sich gekommen ist, können wir los...noch irgendwelche Fragen? Ihr kuckt so komisch? Schaf, Echse, Kollegin, Lady...? ist was?
Öh...nö...alles...in Ordnung...schätze ich...
Stammelte Konsum verwirrt, wie sollte er aus diesem Mann je schlau werden, trotzdem war er entschlossen, diesen Zustand auszunutzen, solange es ging...
Dann ist ja gut. Ich glaube nämlich, sie wird wach. Hallo Schatz! Alles fit?
die Elfe hatte die Augen noch nicht geöffnet, doch allein Dantes Stimme wirkte in ihr, wie Aufputschmittel, und die letzten Sekunden vor ihrer Ohnmacht liefen wie ein Film über die Netzhaut, sie ballte die Faust und schickte sie in die Richtung, aus der Dantes Stimme gekommen war
AUTSCH! mein Auge!!!
najo, sie scheint fit zu sein...prima.
Also von mir aus können wir...
murmelte der Teufel kleinlauf und hielt sich sein tränendes Auge. Konsum nickte und winkte die Anderen dazu, um den weiteren Weg zu planen...
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und damit geb ich ab an....wen auch immer ^^. Ich schätze mal, Lion war schon so zappelig....
edit:
@Vinni, hab noch eine klitzekleine Änderung bei dir eingebaut, mal schun, ob du sie findest ^^
übrigens ein sehr cooles Pic von Konsi (wo immer er auch ist o_O) :)