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Otrs Geist verfolgte den Axt flog und betete zu Valar, dass sie nicht traf, doch sie traf.
Die Axt drang in Thomas Arm ein und Blut benetzte den Boden.
Die Verletzung schien jedoch nicht sehr schlimm zu sein.
Etwas anderes erregte Otr Aufmerksamkeit. Balthasar war auf seinen Körper zu gestürzt, um ihn aufzuhalten, aber einfach abgeprallt. Nun hatte er sich aber wieder aufgerappelt und Otr Körper am Kragen gepackt.
Plötzlich veränderte sich Otrs Perspektive und er schaute Balthasar ins Gesicht. Otr hatte wieder die Kontrolle über seinen Körper.
Verwirrt versuchte er auf Balthasars Frage zu antworten.
„Ich weiß es nicht...plötzlich konnte ich den Lagerfeuerplatz aus einer anderen Perspektive sehen und habe meinen Körper dabei beobachtet, wie er all das getan hat. Es tut mir schrecklich Leid, ich weiß nicht, was mit mir passiert ist und ich habe Angst, dass es wieder passiert.“
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"Verdammt..."
Mehr brachte Balthasar nicht heraus, er hatte kein Zeit sich mit dem Zwerg zu streiten.
Er rannte auf Thomas zu, die Axt hatte ihn am Arm getroffen, wie schwer die Verletzung war ließ sich aber nicht sagen, sie war mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht tödlich, aber das die Verletzung zu schlimm war um auszuheilen und eine Ampuation notwendig war.
Im Moment zählte allerdings die Wunde zu stillen. Da fiel Balthasar die Bänder von Raa ein, er wusste noch wo er sie hingestellt hatte, er holte sie und rannte sofort auf Thomas zu.
"Geht es dir gut?", sprach er ihn an.
Bevor er antworten konnte, holte die Axt aus der Wunde und versuchte sie mit den Bändern zu verartzen.
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Thomas starrte erstarrt auf das, was sich gerade zugetragen hatte. Otr hatte tatsächlich eine Axt nach ihm geschmissen und ihn am Arm getroffen. Thomas warf einen bangen Blick auf seinen Arm, an dessen Ende er immer noch die Wunde erkennen konnte, die längs an seinem Arm herausragte. Trotz dieser Tatsache schien die Verletzung allerdings nicht schlimm zu sein.
"Argh. Welcher Teufel oder sollte ich besser sagen welche Echse hat euch denn geritten, Otr? Was wolltet ihr damit bezwecken? Und ihr anderen, steht nicht wie die Salzsäulen da. Vielleicht würde ja sogar irgendwer die Güte besitzen und sich ein Beispiel an Balthasar nehmen, um mir zu helfen."
Dann wandte er sich zu Balthasar:
"Heute scheint irgendwie nicht mein Tag zu sein. Erst werde ich mit Flüchen belegt und dann kommt noch so ein mieser Giftzwerg mit fliegenden Äxten um die Ecke ..."
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"Immerhin wissen wir jetzt wer einer von ihnen ist, das ist wohl der Vorteil. Zumindest wüsste ich nicht wie man das sonst erklären will ohne unseriös zu werden."
Balthasar sah sich das Verband an.
"Nun gut. Ihr solltet jetz wenigstens nicht verbluten, dennoch empfehle ich euch das ihr das ganze dem Heiler noch zeigt."
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Otr wünschte, er könnte auf Thomas Vorwürfe eine Antwort geben, aber mehr als ein beschämtes „Ich weiß es nicht“ kam nicht aus seinem Mund.
Thomas und Balthasar beschuldigten ihn zu den Echsen zu gehören, aber Otr hatte doch nichts gemacht, sein Geist war aus seinem Körper gebannt und konnte nichts dagegen tun.
Er ging auch zu Thomas hin, zumindest versuchte er es, denn er hatte den Verdacht, dass die anderen ihn aufhalten würden.
„Ich bin kein Kultist und ich hab dich auch nicht abgeworfen, irgendetwas anderes hat von meinem Körper Besitz ergriffen und all dies getan.“, sagte er, während er auf die beiden zu ging.
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"Halte dich bloß von mir fern, Otr! Eine Axt am Tag reicht mir vollkommen. Wieso darf sich der Kerl eigentlich noch frei bewegen? Auch wenn er schwört, dass er nicht er selbst war, so kann er trotzdem lügen. Könnte sich vielleicht mal jemand dieses Problems annehmen?"
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Erschrocken stand Lif da. Das ganze war viel zu schnell und plötzlich geschehen, als dass er hätte eingreifen können. Aber anscheinend war ja alles halbwegs glimpflich abgelaufen.
"Tommy, reg dich mal nicht so auf. Wegen dem Kratzer wirst du wohl keine zwanzig Mann brauchen, die dich verarzten, und die Echse kümmert sich ja schon drum. Zudem brüllen wirklich schwer Verwundete in der Regel nicht so rum."
Ala nächstes wandte er sich Otr zu: "Sieht so aus, als habe sich endlich einer der Verfluchten zu erkennen gegeben. Ich hoffe, diesmal bleibt es nicht dabei, einfach alles auf den nächsten Tag zu verschieben..."
Er trat neben Otr um ihn an einem eventuellen Fluchtversuch zu hindern, raunte ihm dabei aber so leise, dass nur dieser es hören konnte, zu: "Verdammt, hättest du nicht besser zielen können? Jetzt ist er zusätzlich zu seinem ohnehin unausstehlichen Charakter auch noch schlecht gelaunt..."
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Trotz seiner Scham und seiner Reue musste er bei Lifs Bemerkung unwillkürlich grinsen. Ihm entging aber auch nicht, dass sich Lif nicht nur aus Freundlichkeit neben ihn gestellt hatte, sondern um ihm am Fliehen zu hindern.
Da es schon dämmerte, beschloss Otr sich wortlos über Nacht in Gefangenschaft zu begeben.
Die letzten Sonnenstrahlen brachten seine Blut beschmierte Axt zum Glänzen und er betrachtete sie sehnsuchtsvoll. So schnell würde er seinen treuen Begleiter wohl nicht wieder in der Hand haben.
Was war nur mit ihm passiert?
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Die Situation schien füs erste gerettet. Otr war gefesselt und Thomas war zumindest nicht mehr in akuter Lebensgefahr.
"Thomas, ihr seid der Richter. Ich denke es ist ziemlich sicher das Otr einer der Kultisten ist. Sollen wir ihn ... ihr wisst schon.
Es stellt sich auch die Frage ob wir einen "Gericht" formen sollen. Es würde sehr viel Zeit in Anspruch nehmen und gerade die haben wir ja nicht.
Wie auch immer, ich weiß nur eines: Ich will überleben und zurückkehren und je weniger es von den Kulisten gibt desto wahrscheinlicher ist das"
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"Wie ihr euch denken könnt, bin ich dafür, diese Sache so schnell wie möglich zu regeln. Da es allerdings schon spät ist, und wir es kaum vor Anbruch der Nacht schaffen werden, alle zusammenzutrommeln, bin ich dafür, ihn heute Nacht in die Hütte im Dschungel zu schaffen, und uns morgen gleich als Erstes um seine Verhandlung zu kümmern. Hat irgendjemand Einwände?"
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Balthasar mochte es nicht Lif zustimmen zu müssen, aber was er sagte klang klug.
"Von mir sicher nicht. Nun ich lege mich dann schlafen, die Aktion vorhin hat mich erschöpft."
Nachdem er das gesagt hatte machte sich Balthasar zu seinem Lager und legte sich schlafen.
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"Bester Balthasar, so gerne ich auch irgendetwas in dieser Beziehung unternehmen wollte, so müsst ihr immer noch bedenken, dass ich der Geschädigte dieses Tuns bin. Man hat mich einmal gelehrt, dass es nicht besonders klug ist, wenn das Opfer gleichzeitig der Richter ist. Ich schlage daher zähneknirschend vor, erst einmal Lifs Vorschlag zu folgen und dann der Gruppe eine Entscheidung zu überlassen."
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Also, ich verzieh mich dann mal, und nehm Otr gleich mit. Und denkt daran, euch heute Nacht um das Leuchtfeuer zu kümmern.
Besonders nachdem Raa mon sich solche Mühe gegeben hat..." fügte er zwinkernd hinzu.
Danach führte er Otr in den Dschungel und verabschiedete sich mit den Worten: "Junge, du steckst gewaltig in der Klemme. Ich hoffe, du hast morgen eine gute Erklärung parat. Besonders weil es, wenn sie dich zum Verfluchten erklären, auch ein ganz schlechtes Licht auf mich werfen würde, nachdem wir die Nächte immer zusammen verbracht haben. (OoC: Dieser Satz war komplett jugendfrei!) Naja, nachdem wahrscheinlich ohnehin die meisten von uns schon vom Fluch befallen sind, musst du dir wohl keine allzugroßen Sorgen machen..." schloss er deprimiert.
Danach ging er zum Holzfällerlager, wobei ihm der Gedanke, dass er heute Nacht auch noch Otrs Teil der Arbeit erledigen durfte, absolut nicht gefiel.