G-2 -> Fragmentraumer (unbekannter Raum)
Andrej hat sich sowohl auf den Weg zu den Shifts als auch auf der Oberfläche des Fragmentraumers dezent im Hintergrund gehalten und geht mehr oder weniger hinter dem Team her, welches sich langsam aber stetig auf das von ihm gesprengte Loch zubewegt. Interessiert mustert er die hervorstehenden Bauteile und Gerätschaften auf der Raumstationshülle, er erkennt viele verschiedene Technologien wieder. Er erinnert sich inzwischen wieder daran, wieso er diese Außenbordeinsätze hasst, denn obwohl es nicht sein erster Weltraumspaziergang ist, hat er sich an diese Schwerelosigkeit nie gewöhnen können; wie als würde man durch Gelee waten. Die leichte Übelkeit lässt sich aber in Anbetracht der zu erwartenden Eindrücke des Innenraums der Station ganz gut verdrängen, und somit verzichtet er auch darauf, im Gegensatz zu dem restlichen Team, seine Waffe zu ziehen.
Drinnen dann wird er etwas enttäuscht, jedoch war damit zu rechnen, dass hier nach dem Bruch der Außenhülle nicht mehr sonderlich viel zu finden wäre. Na wollen wir mal sehen, denkt er sich, schaltet seinerseits die Lampe ein, und während sich das restliche Team auf die Schalttafel und das rote Licht fixiert, wendet sich Andrej der Wandverkabelung und den Schaltkreisen zu. Wofür diese da sind lässt sich nur erahnen. Allein aus der Tatsache, dass die Kabel offenliegen und vollkommen kreuz und quer verlegt sind, lässt sich nicht darauf schließen, für was dieser Raum eigentlich gedacht war, schon gar nicht in Verbindung mit einer vorhandenen Druckschleuse und sonst keinem weiteren Ausgang. Ein Wartungsraum besitzt doch keine Druckschleuse, und zu dem durch die Schwerelosigkeit verursachten flauen Gefühl gesellen sich erste Zweifel. Wäre das Inventar durch die Sprengung nur nicht zerstört worden, vielleicht wäre man dann schlau daraus geworden. So aber verfolgt er im Schein der Beleuchtung eines der dickeren Kabel an der Wand, wobei er sich von dem Team ein Stück entfernt, bis er endlich auf einen größeren Schaltkreis trifft und diesen genauer unter die Lupe nimmt.
Unbekannter Raum Fragmentraumer
Andrej rümpft die Nase, als das Licht nur kurz blinkt und sich nichts tut. Schade, wär auch zu einfach gewesen.
Galottis Kommentar hingegen kommt bei dem Ingenieur völlig falsch an.
"Ich hab heute von dir noch nichts Produktives gehört, Fettsack...", erwidert Andrej leicht gereizt, geht bzw schwebt an Galotti vorbei, und steht dann neben Mark.
"Ich schau mir das mal an". Mark möchte wohl etwas erwidern, aber Andrej hört nicht zu, geht vor dem Schaltpult in die Knie und besieht sich die Technik.
Jetzt ein Wodka, denkt er sehnsüchtig, als er die Abdeckung mit dem Universalwerkzeug abschraubt und die Schaltkreise der Türsteuerung freilegt. Die sehen genauso chaotisch aus wie die Verkabelung in der Wand, und Andrej atmet tief durch.
Immer mit der Ruhe, das hier ist keine Bombe. Die kleine Lampe des Werkzeugs fährt bedächtig die filigranen Kabel ab, Andrejs Augen folgen dem Lichtkegel, prägen sich jede Lötstelle, jedes Relais, jeden Widerstand, Kondensator und Transistor ein. Vor seinem inneren Auge erstellt der Ingenieur einen groben Schaltplan. Er verfolgt die Kabel, welche zu den jeweiligen Tasten gehören bis an ihr Ziel, überprüft nochmal ihren Verlauf, denn in dem Wirrwarr kann es leicht passieren, dass man das falsche Kabel erwischt. Alle Drähte des Schaltpults, welche wohl die Zahlen darstellen sollen, enden in einem großen Baustein. Hier werden wohl die Signale ausgewertet. Die Strecke führt weiter in weitere Bauelemente, in denen laut Andrejs Verständnis die Prüfung der Eingabe erfolgt, denn der Draht des Knopfes, welchen sie vorhin gedrückt hatten, endet kurz davor. Das würde heißen er musste nur diesen Baustein überbrücken. Der Terraner überprüft nochmal seine Theorie, verfolgt auch den weiteren Weg des Drahtes, aber der verschwindet nur hinter der Wand, immrhin Richtung Schleusentür.
Gut, versuchen wir's. Andrej nimmt den Seitenschneider des Universalwerkzeugs zur Hand, spreizt ihn etwas weiter als den Durchmesser des Bauteils auseinander und drückt die Spitzen des Werkzeugs genau auf die Kontakte vor und hinter dem Auswertungsbaustein. Sie sind jetzt durch die Leitfähigkeit des Materials miteinander verbunden, die Prüfung der Codeeingabe dürfte somit überbrückt sein. Andrejs freie Hand tastet nach oben, findet den Knopf.
Auf dass mir die Kiste jetzt nicht um die Ohren fliegt, grinst er in sich hinein und betätigt ein weiteres Mal den großen Knopf.
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Der Bedienungsregler der Schleuse die gerade noch unter Druck stand, rechts die Anzeige, links der Drehknopf
Anhang 16773
Fragmentraumer Unbekannter Raum -> Druckschleuse
Andrej quttiert das Aufschwenken der Schleuse mit einer gewissen Genugtuung. Als dann jedoch Cera den Notschalter (so sieht er zumindest aus) freilegt, verfinstert sich seine Mine. Mark mustert den Knopf nur und betritt dann die Schleuse, und selbst Galotti schafft es tatsächlich einmal, seine Klappe zu halten. Sein Glück, denn bei dem nächsten Kommentar der Marke Galotti wäre der Terraner selbigen wohl wirklich an die Gurgel gesprungen. So jedoch betritt er etwas zerknirscht die Schleuse und mustert, zusammengepfercht mit all diesen Personen auf engstem Raum, was Brok mit dem Drehschalter anstellt, während Mark an dem Schleusenfenster hängt als wäre es ein Rubbellos. Cera und Galotti scheinen auch nichts mit sich anzufangen zu wissen und mustern nur die Anzeige neben dem Drehknopf, welche sich rot verfärbt.
Der Ingenieur wirft einen Blick auf die Anzeige seines Anzugs. Vakuum, wie draußen vor der Schleuse. Brok blickt sich etwas fragend um, und Andrej deutet auf die Anzeige an seinem Anzug. Etwas ungelenkt hebt der Epsaler seinen Arm (Raumanzüge scheinen ebenfalls nicht sein Ding zu sein), um ebenfalls einen Blick auf sein Display zu werfen, aber dazu ist etwas wenig Platz hier. Andrej hat von allen Anwesenden nach dem Epsaler wohl noch am meisten Kraft, jedoch sieht auch er sich allmählig in die Enge gedrängt und gegen Cera und Galotti geschoben beim Versuch des Navigators, einen Blick auf die Anzeige zu erhaschen. Bevor das Ganze also noch Böse endet, greift Andrej kurzerhand nach dem Drehknopf und bewegt ihn in einer raschen und flüssigen Bewegung zurück in die Ausgangsstellung. Er muss hier raus, sofort.
Fragmentraumer Unbekannter Raum -> Druckschleuse
Mein Gott, ich würd mich noch fetter machen.
So langsam kann man in diesem Raum Platzangst bekommen, vor allem wenn man zwischen Fettsack-Galotti und Schrank-Brok eingekeilt ist. Gar nicht zu Reden von Cera, kaum vorzustellen wie sie sich im Moment fühlen muss. Und zur Krönung rubbelt Mark an dem Schauglas der Schleusentür wie ein Weltmeister. Als ob das was bringen würde.
Dann endlich dringt das vertraute Zischen an Andrejs Ohr, er wirft einen schnellen Blick auf die Anzeige. Atembare Atmosphäre und normaler Druck.
Ohne groß zu überlegen schlägt der Ingenieur mit der flachen Hand auf den Schalter neben der Schleusentür, und mit dem typischen Geräusch einer Schiebetür verschwindet eben jene in der Wand.
Andrej wartet nicht ab, bis er sieht, ob sich irgendwelche Gefahren in dem Gang vor ihnen befinden, wenn er noch länger in dieser Konservenbüchse gefangen ist, würde das ein ganz böses Ende nehmen. Er drängt sich an Mark vorbei und steht dann im Gang, endlich befreit.
Weg mit dem Ding, und er löst die Sicherung, welche seinen Helm an Ort und Stelle hält, und nimmt ihn ab. Dann erst blickt er sich in dem Korridor der fremden Raumstation um.
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25. März, ca. 20:20 Bordzeit, unbekannte Raumstation:
Die Schleuse schließt sich mit leisem Zischen hinter dem Team, für einen Moment ist alles still. Es erwischt alle völlig unvorbereitet, als die Schwerkraft unvermittelt wieder einsetzt. Sie entspricht dem, was Terraner gewöhnt sind; Brok würde sich ohne seine Gravitationseinheit immer noch ziemlich leicht fühlen. Wer oder was dafür verantwortlich ist, ist auf den ersten Blick jedoch nicht auszumachen.
Die Crew befindet sich in einem Korridor, der nach etwa 25 Metern eine Biegung nach Links macht. Die Wände bestehen aus einem Material, dass wie Metall-Plastikverbund wirkt, Kabel und Leitungen sind außen verlegt, nicht wie bei terranischen Raumschiffen hinter der Verkleidung, wodurch der Korridor eine leicht chaotische Atmosphäre ausstrahlt. Die Beleuchtung ist düster, auf den Anzeigen der Anzüge lässt sich erkennen, dass ein Großteil der Beleuchtung im für Menschen nicht sichtbaren infrarotem Sprektrum liegt, durch dass allerdings eine "angenehme" Temperatur von etwa 32°C herrscht.
Der Boden vor der Schleuse ist eben, rechts daneben befindet sich eine Vertiefung des Bodens, die wie eine Art Schiene wirkt. Links sind im Abstand von ca. 3m Streben vom Boden bis zur Decke angebracht.
Messergebnisse abzulesen auf den Sensoren der Anzüge:
Temperatur: 32°C
Schwerkraft: 1,06g
Atmosphäre: 79,68% Stickstoff, 19,97% Sauerstoff, Spuren von Edelgasen, unbedenklich für Menschen
Luftdruck: 963hPa
Plan des Korridors:
Querschnitt:
Anhang 16990
Rechts und links sind die Wände des Korridors, rechte Hand wenn man aus der Schleuse kommt (Die etwa da ist wo das Männchen steht), ist die Schiene im Boden und in der Decke. Die Strebe fehlt auf dieser Ansicht.
Draufsicht:
Anhang 16985
Links die Schleusentür, rechts ist die Schiene in dunkelgrau eingezeichnet, die Streben wiederholen sich im Abstand von etwa 3m, soweit ihr sehen könnt. Alles was hellgrau ist, ist ebener Boden.
3D Ansicht (Achtung, die Krümmung hinten fehlt): (Danke an Tommels an dieser Stelle, er war so nett das ganze schnell zu modellieren :) )
Anhang 16992
Unbekannte Raumstation, Gang
Andrej ignoriert Marks Zurechtweisung gekonnt und tut so, als wäre nichts passiert. Von diesem Schmalspurkapitän musste er sich doch nichts Befehlen lassen.
Gerade will sich der Ingenieur die Wände mit der seltsamen Winkellage genauer besehen, als das metallische Klackern der Spinnenbeine ertönt. Den Bruchteil einer Sekunde verhaart Andrej mitten im Gang und mustert den Roboter ausgiebig. Er sieht wahllos zusammengeschustert aus, eben mit dem, was gerade da war. Typisch für die Posbis.
Der Schuss des Roboters und Marks Befehl reißt den Terraner aus den Gedanken; er geht links hinter der ersten Säule in Deckung, während sich Brok im Gang aufbaut und den Thermostrahler anlegt. Andrej blickt auf die Waffe, dann lugt er an der Säule vorbei auf die Roboter. Die haben Thermostrahler. Aber warum setzen sie nur Schock ein? Um ihnen zu drohen? Das macht kein Sinn. Es kann nur bedeuten, dass die Wände empfindlicher sind als es für die Gruppe gut sein kann. Aber ehe der Ingenieur auch irgendwas sagen kann, ertönt von Mark das "Feuer frei", und Brok betätigt den Abzug seines Thermostrahlers. Na wenn das mal gut geht, schießt im durch den Kopf und er drückt sich hinter die Säule in Deckung.
Unbekannte Raumstation, Gang
Die Strahlen aus Tenners und Eftermans Waffen treffen den vordersten Roboter voll und überhitzen sein System. Die Maschine stellt alle Bewegungen ein, eine dünne Rauchfahne steigt von ihr auf. Die restlichen drei, zwei davon nicht viel mehr als anderthalb Meter hohe, kastenförmige Gebilde auf Ketten, der letzte ein kugelförmiges Ding auf sechs insektenartigen Beinen, halten weiter auf die Gruppe zu. Ihre Aufmerksamkeit richtet sich zunächst auf Cera und Galotti, die hinter dem Ausgang der Schleuse nur unzureichende Deckung gefunden haben. Während Galotti seine Masse erstaunlich schnell aus der unmittelbaren Gefahrenzone windet (Fett ist beweglich), erwischt Cera ein Schuß aus den Schockstrahlern der Posbis voll in die Brust, der sie zurückschleudert. Sie schreit auf, dann wir es schwarz um die Terranerin.
Unbekannte Raumstation, Gang
Aufgrund der Tatsache, dass Andrej hinter der Säule in Deckung geht, kann er nicht sehen, ob der Angriff von Mark & Brok von Erfolg gekrönt ist, er hört lediglich ein heiß zischendes Geräusch. Das klingt nach einem Treffer. Oder nach einer beschädigten Wand. Gerade will sich der Ingenieur ein Bild von der Lage machen, als die Strahlen dicht an ihm vorbeigeschossen kommen. Verdammt. Er kann nicht erkennen, wieviele Roboter noch einsatzfähig sind, etwas anderes kann der Terraner von seiner Position jedoch genau sehen: Wie Cera getroffen zu Boden stürzt und sich Galotti aus der Gefahrenzone windet als wär er ein Balletttänzer. Nicht doch.... Endlose Sekunden vergehen, ohne dass der Hyperfunktechniker auch nur einen Finger rührt, vielmehr drückt er sich hinter den viel zu schmalen Rand neben der Druckschleusentür und schaut mit schreckgeweiteten Augen auf Cera, welche nicht allzu weit von ihm entfernt liegt. Du häßlicher fetter Windbeutel, wenn das hier vorbei ist, tret ich dich zu Klump. Gerade fragt sich Andrej, wie er in diese Situation geraten konnte, er war ein Ingenieur und kein Soldat. Ach scheiß drauf. "Feuerschutz", ruft er unvermittelt in den Gang hinein und drückt sich dann von der Wand ab. Weder hat er sowas je schonmal gerufen noch hat er damit gerechnet, es überhaupt einmal tun zu müssen. Sein Plan: Bis zu Cera gelangen, sie aufheben und dann mit ihr wieder zurück in seine ursprüngliche Deckung zurückziehen. Andrej erscheint es nicht besonders schlau, in der Schleuse Schutz zu suchen, die Wände links und rechts bieten einfach zu wenig Raum, ganz davon abgesehen will er jetzt bloß nicht in Galottis Nähe sein. Na komm, einmal musst du ja Glück haben, doch insgeheim erwartet er jeden Moment einen Schockstrahl, der seinen Rücken trifft, während er auf Cera zustürzt.
Unbekannte Raumstation, Gang
Wirklich etwas dabei gedacht hatte sich Andrej nicht wirklich, das wurde dem Ingenieur nun bewusst als er sich mit Cera hinter die Strebe gedrückt hatte, sie dabei im Arm hielt und versuchte, festzustellen, wie schlimm es um die Funkerin stand. Weder hat er eine medizinische Ausbildung, noch irgendeine Ahnung von erster Hilfe. Gut, er musste zwar früher ab und an zu den Lehrgängen bezüglich Arbeitsschutz in den Minen, aber da hatte er eher vor sich hingeträumt und das Ganze nicht ernst genommen. Bei seiner Schicht passierte noch nie etwas, dafür hatte er immer gesorgt. Wenn Cera ein Android wäre, könntest du ihr viel besser helfen, denkt der Terraner sarkastisch als er das Gesicht der Frau betrachtet und überprüft, ob sie noch atmet. Währenddessen achtet er nicht weiter auf die Roboter, welche sich aus einem unerfindlichen Grund plötzlich zurückziehen und dabei sogar einen ihrer "Verwundeten" ebenfalls in Sicherheit bringen, genauso wie es Andrej gemacht hat.
Unbekannte Raumstation, Gang
Ceras Augenlider flattern leicht und sie beginnt wieder, sich leicht zu regen. Ein paar Muskeln zucken in ihren Wangen und verzerren das hübsche Gesicht der Funkerin. Es wirkt fast, als habe sie einen Alptraum.
„Es kommt uns holen“, nuschelt sie undeutlich und öffnet die Augen, aber ihr Blick geht glatt durch Andrej und Tenner hindurch, als nehme sie die beiden gar nicht wahr. „Es will uns vernichten... Sie sind... es ist überall! ÜBERALL!“ schreit die Funkerin plötzlich und schlägt sich panisch auf Gesicht und Arme, als wolle sie etwas loswerden, das nur sie sehen kann...
Unbekannte Raumstation, Gang
Der Ingenieur lässt nach ihrer Aufforderung von Cera ab und richtet sich nun auf, während die Funkerin am Boden sitzenbleibt, Mark neben ihr. Was für eine komische Situation.
Es kommt uns holen? Es will uns vernichten? Und da sollen wir weitergehen? Das macht keinen Sinn, befindet Andrej und schaut in den von Brok abgesicherten Gang hinein, dahin, wo die Roboter verschwunden waren. Zugegebenermaßen ist der Terraner nun ein wenig enttäuscht, Posbis sind doch reichlich unspektakulär, wenn auch für einen Exo-Ingenieur durchaus interessant. Aber da war doch noch was, und Andrej blickt keinen Moment zu spät Richtung Schleuse, aus der Galotti in diesem Augenblick zu ihnen herüberguckt. Wie ein fettes Frettchen, dass beim Klauen erwischt wurde; dich bekomm ich schonmal alleine in die Finger. Ohne Tenner. Ohne Brok. Ohne Cera. Nur du und ich. Als hätte Galotti seine Gedanken lesen können (vielleicht ist Andrejs Gesicht auch nur aussagekräftig genug) schaut der dicke Mann schnell weg und lenkt seine Konzentration auf Cera und den Captain.
Andrej unterdessen nähert sich Brok und postiert sich dann etwas versetzt hinter ihm. Interessiert schaut er in den Gang vor ihnen und versucht, ein Geräusch zu erhaschen, aber Fehlanzeige, und zu sehen ist auch nichts mehr. Er besieht sich dann nochmal die glatten, unspektakulären Wände und spielt einen Moment lang mit dem Gedanken, sie mit der Kamera abzulichten, aber entscheidet sich dann doch dagegen, denn besonders auffällig oder ungewöhnlich waren sie nicht, da würden sie wohl demnächst auf ganz andere Dinge stoßen. Ein Blick zurück zu Cery und Tenner. Na, wie lange wollt ihr noch plauschen?
Unbekannte Raumstation, Gang
"Sie ist ok, redet nur etwas wirr. Ob nun vom Schock oder sonstwas, keine Ahnung", erwidert Andrej auf Broks Frage hin, um dann den anderen Gedanken des Navigators aufzugreifen.
"Zurück können wir wohl kaum, dazu hält uns dieses...", und er macht eine ausschweifende Geste, "...Etwas zu sehr fest. Wir müssen also tiefer in dieses Monstrum hinein, enn ich bezweifel, dass das nur an der Gravitation dieses Koloss liegt, da muss noch eine andere Quelle sein. Wie ein überdimensionaler Magnet, der...", aber in dem Moment tritt Mark zu ihnen und unterrichtet sie von dem weiteren Vorgehen. Oder besser gesagt, er untermauert mit zwei kleinen Worten Andrejs These, dass ein Rückweg ausgeschlossen ist. Überraschung, und der Ingenieur verdreht kaum merklich die Augen und hält sich beim weiteren Voranschreiten hinter Brock und dem Captain, nicht ohne einen musternden Seitenblick auf Cera zu riskieren, denn dem Terraner kommt diese ganze Visionengeschichte der Funkerin sehr befremdlich vor.
Unbekannte Raumstation, Gang
In Anbetracht der schon beinahe lächerlichen Reaktion der Konsole rümpft Andrej missmutig die Nase und betrachtet die qualmenden Überreste aus der Ferne mit wachsender Skepsis. Einen Knopf gedrückt und das Ding geht in Rauch auf? In was für einen Schrotthaufen befinden sie sich hier eigentlich? Seine Bitte um Rückzug kommt ihm nun rückblickend ziemlich übertrieben vor, aber wenigstens stand der Rest der Gruppe ihm in nichts nach und hatte ebenfalls mit einer wachsenden Panik Abstand genommen. So steh ich jetzt wenigstens nicht als einziger Vollidiot da.
Galotti unterdessen saugt hinter ihm Luft ein, um etwas zu sagen, aber dazu kommt er nicht mehr, denn die sich lautlos öffnende Tür raubt ihm die Stimme. Der Ingenieur dreht sich mit gleichbleibenden Gesichtsausdruck zu dem Fettsack herum und mustert ebenso wie der Rest der Gruppe das entstandene Loch in der Wand.
Das Glück ist mit den Dummen. Heißt doch so, oder?, und ohne seinen Lieblingskollegen eines weiteren Blickes zu würdigen schaut Andrej in den Raum hinein, kann aber außer den offensichtlichen Detail nichts erkennen.
"Erinnert mich an eine Mausefalle", gibt er dabei mit sarkastischer Stimme zum Besten und wartet auf die Wertung der anderen. Als Erster geh ich dort bestimmt nicht rein.
Unbekannte Raumstation, Gang
Andrej mustert Cera in dem Moment von der Seite, als sie ihre Warnung ausspricht. Ihm schwant schon nichts Gutes, als sich Mark in den Gang begibt, und durch das laute Knallen, welches die Crewmitglider in Deckung gehen lässt, sieht sich der Exo-Ingenieur bestätigt. Er macht einen Schritt zur Seite zurück in den ursprünglichen Gang um wenigstens ein bisschen geschützt zu sein, aber betont langsam und ziemlich unaufgeregt.
Bei der ihnen nun entgegenschallenden Schimpftriade muss Andrej jedoch zwangsläufig lächeln. Er hat nicht alles verstanden, aber doch das Meiste, und es kommt ihm nur allzu bekannt vor. Minenarbeiter achteten auch nur bedingt auf ihr Mundwerk, und dieser Kerl(?) wäre ein Paradebeispiel für eben diesee Berufsgruppe.
Nachdem Stille eingetritt, wendet sich der Terraner an den Rest der Gruppe.
"Ich schlage vor, wir schicken ihn vor zum nachsehen", spricht er mit gesenkter Stimme und dabei nickt Andrej Richtung Galotti, welcher dies mit einem verständnislosen Blick quittiert. Aber der Mimik, Gestik und dem Tonfall des Ingenieurs ist leicht anzumerken, dass er hier nur schwarzen Humor an den Tag legt, und sogleich fährt er fort, diesmal ernster, aber immer noch flüsternd.
"Wir sind anscheinend nicht allein, und wie ich das einschätze, könnte uns der Kerl durchaus freundlich gesinnt sein. Der hat vermutlich grad ein paar von den Robotern pulverisiert...", und dabei blickt Andrej fragend in die Runde und vor allem Richtung ihres Kommandanten.
Unbekannte Raumstation, seltsamer runder Raum
Perplex mustert der Ingenieur Cera von der Seite.
Zwei Leute? Hat die Röntgenaugen oder was ist hier los?
Einen Reim kann sich Andrej auf ihre Aussage nicht machen. Mit dieser Frau stimmt irgendetwas nicht, das ist ihm von Anfang an klar gewesen, und er ist sich sicher, es bald herauszubekommen.
Aber für den Moment konnte er es getrost Mark überlassen, sich mit ihr auseinanderzusetzen, wahrscheinlich wusste er sowieso ebenfalls mehr als er zugeben wollte, wie für diese verdammte und befehlshaberische Führungsriege üblich. Stattdessen widmet er sich nun dem Aussehen des Raumes, und das kommt ihm ganz und gar nicht koscher vor. Schon das Betreten des Raumes hat in ihm eine finstere Ahnung ausgelöst, und jetzt, wo er ihn im Infarotlicht genauer betrachten kann, stellt er fest, dass sein Vergleich mit der Mausefalle ganz und gar nicht weit hergeholt ist.
Das erinnert mich an die Räume, in denen sie die Irren einsperren. Schalldicht, blickdicht und auch sonst keine Ecken oder Kanten um sich zu verletzen.
Er spricht es nicht laut aus, denn in Anbetracht der Tatsache, dass sie hier nicht allein sind, sollten sie wohl so wenig Geräusche wie irgend möglich machen. Das ungute Gefühl bleibt jedoch, und während Andrej als Letzter der Gruppe folgt, beäugt er skeptisch den Raum auf der Suche nach irgendwelchen Hinweisen auf den Zweck dieses Ortes, jedoch nicht ohne den Eingang hinter sich, durch den sie gekommen sind, außer Acht zu lassen.
Unbekannte Raumstation, runder Raum (Ausgang)
Was zum...
Abwesend hat sich Andrej die Wände des Raumes betrachtet und ist der Gruppe unter Marks Führung einfach hinterhergetrottet, aber damit konnte er nicht rechnen. Was genau da vorne vor sich geht, kann der kräftige Ingenieur nicht erkennen; was er jedoch sogleich bemerkt, ist Cera, welche in seine Arme fällt und woraufhin der Terraner mit ihr zurücktaumelt und Galotti einen mitgibt. Danke Fettsack, bist ja doch für etwas gut, denkt sich Andrej als er sich aufgrund des weichen Prellbocks gerade noch so auf den Beinen halten kann und, kaum dass er sich gefangen hat, Cera ihrerseits wieder auf die Füße stellt.
Jäh werden sie von der lauten Stimme, welche sie vorhin belauscht hatten, unterbrochen. Andrej mustert den Kerl skeptisch, aber außer einergroßen Silhouette und der überdimensionalen Waffe kann der Terraner nicht viel im Schatten erkennen.
Weltraumratten? Wer redet so? Vielleicht doch Piraten? Oder ebenfalls von diesem Ding angezogene Raumfahrer? Das eine schließt das andere nicht aus, aber Andrej behält seine Gedanken für sich und beschließt, dem Kommandanten in Spee das Reden zu überlassen, jetzt konnte er doch immerhin mal zeigen, was in ihm steckte.