Balmora - Magiergilde dann Sadith Mora - Magiergilde
Zareg folgte den anderen zwei Magiern. Nun waren wahrlich die mächtigsten Magier Morrowinds zusammen, zumindest vom Rang her. Dass sich dieser Erzmagier, mitaufgedrängt hatte, ging ihm total auf den Geist, aber er konnte dagegen nichts machen. Selbst sein Meister hatte ihm in Form eines kurzen viel aussagendem Nicken gezeigt, wie viel er davon hielt. Besonders aber der nachfolgende gequälte, wütende Blick zu Ranis hatte viel über seine Stimmung ausgesagt.
Zareg fragte sich nicht zum ersten Mal, was diese Malukhat mit der Sache der Vampire zu tun hatte. Dies war eine Angelegenheit des Hauses Telvanni und nicht für irgendwelche “Möchtegernmagier“ dieser Magiergilde gedacht. “Diese Magier“, dachte Zareg abfällig “der Magiergilde, hatten keinen Stolz und jeder konnte sich dort anschließen. Zum Fürstenhaus Telvanni gehörte schon mehr dazu, als dieses “Trickzaubern“ der Zauberer in der Magiergilde. Viele Fürsprecher und einiges an Intellekt und Wissen von den Telvanni gehörte auch noch dazu“. Zareg konnte nur einen Grund aus Malukhats Entschluss, mitzukommen heraussehen und das hatte nichts mit Hilfsbereitschaft zu tun. Der Erzmagier, wollte sich nach dem schnellen Aufstieg zum Erzmagier, Ansehen beschaffen, indem er seine Kraft zur Schau stellt: Im Kampf gegen diese Vampire. Außerdem schien es, dass der Dunkelelf sich auch noch auf diesen Kampf freute und unbedingt mitkommen wollte. “Leichtsinniger Idiot“, sagte sich Zareg wieder einmal. Selbst, wenn er keine Angst vor Vampiren hatte, falls es sich überhaupt um welche handelte, war er nicht wirklich scharf darauf, einen Kampf mit einem zu haben. Dennoch würde er mit Interesse, diese “Vampire“ aufspüren. Er hatte schon immer einen Hang zum Bösen gehabt, wollte diesen aber nicht zu sehr in der Öffentlichkeit zeigen, um nicht als Nekromant verpönt zu werden. Trotzdem hatten sich viele Gerüchte um die eigenartigen Vorkommnisse seines Hauptsitzes gerankt. Außerdem hatten ihn schon viele Magier gefragt, warum er nicht sein Haus, wie es bei Telvanni üblich war, mit beschworenen Kreaturen beschützte. Daraufhin hatte Zareg immer geantwortet, dass er schon selbst für Sicherheit sorgen würde, ohne irgendwelche Diener zu haben, die ihm zusätzlich noch den ganzen Tag mit Schleimereien zudeckten. Er hasste dieses unterwürfige Benehmen anderer, gegenüber höheren Persönlichkeiten.
Diese Verhalten hatte natürlich die Gerüchte noch gesteigert und inzwischen redete man schon von bösen Ritualen, die in seinem Haus stattfanden, um Geister zu rufen, die sein Leben verlängerten. Innerlich hatte er sich schon immer über so was amüsiert und wollte diese Gerüchte auch nicht, irgendwie abschwächen. So schütze ihn sein Ruf, vor Einbrüchen und anderen Diebereien, von denen er so wenig hielt.
Seine Gedanken schweiften ab, als sie das Portal erreichten. Eine Frau in Robe stand dort und fragte sodann gleich:“ Wohin wollt ihr ?“ Malukhat antwortete für alle, dass sie nach Sadith Mora wollten. Die Teleportmagierin zeigte zuerst ein überraschtes Gesicht, dass sie gekonnt versteckte. Dann sah man ihr an, wie sie sich innerlich konzentrierte und langsam ihren Zauber wirkte. Zareg hatte sich schon immer gefragt, wie diese einzigartige Technik der Teleportation funktionierte. Er hatte schon vieles darüber in Büchern erfahren und hatte herausgefunden, dass man eine eigene Fähigkeit, die sich Mystik nannte, gebrauchen musste, um eine Teleportaion durchzuführen. Er hatte also wenig Chancen, so eine auszuführen, da er sich mehr mit dem Gebiet der Zerstörung und Nekromantie beschäftigte.
Sekundenlang flackerte das Bild vor ihm und gemeinsam tauchten sie wieder an einem anderen Ort auf. Wo sie hier waren, konnte Zareg nicht sagen, doch dass es sich um Sadith Mora handelte, konnte er einfach nicht glauben, und doch spürte er dass sie sich in Sadith Mora befanden, obwohl dieser Ort so fremd schien. Die Magiergilde war völlig leer und einige Dinge lagen verstreut am Boden. Zareg konnte sich nicht dazu durchringen, glauben zu können, dass die Magier, ob der Bedrohung der Vampire, getötet worden waren. Das Zimmer schien auch nicht zerstört. Mehr danach, als wäre das Zimmer fluchtartig verlassen worden. Die Vampirbedrohung schien größer, denn je.
Ort: Balmora, später Vivec
Als die Gruppe die unterirdische Höhle verliess, hörte Revan wie elpede etwas murmelte. Die ausgesprochen scharfen Ohren des Dunkelelfen schnappten ein paar Wörter auf, die tönten, wie "handeln müssen".. Als der Grossmeister zurückblickte, sah er, wie der Dunmer der Cammona Tong die Landkarte vor sich anschaute.
Nachdenklich trat Revan mit seinen Begleitern den Komplex, und anschliessend die Ratstaverne.
Vor der Tür wurde Draven von einem händerudernden Dunmer empfangen, der ihn mit seinen Ehrbeitungen förmlich zu überrollen schien. Doch der Grossmeister der Morag Tong achtete gar nicht auf sie. Er war immernoch am nachdenken, über das, was er erfahren hatte. Er kam zu dem Schluss, dass elpede recht hatte: Es musste etwas getan werden. Vom Hoffen alleine wird es kein freies Resdayn geben. Vom Hoffen alleine wird die Bedrohung durch die Pest nicht eingedämmt, und die falschen Götter abgesetzt. Nein, es musste gehandelt werden. Er musste etwas tun.
Es kam ihm wie ein Geistesblitz. Das Buch!
Revan wandte sich an Jarlaxle, denn Draven hatte die Gruppe bereits verlassen.
Hört zu, Jarlaxle. Ich werde Euch verlassen, da ich etwas tun muss, was schon lange hätte getan werden sollen. Es war mir eine Freude und ein Vergnügen, mit Euch zu reisen. Lebt wohl.
Als ob es nach all den Jahren auf wenige Sekunden ankommen würde, griff sich der Grossmeister in die Tasche und holte jenes Amulett hervor, welches er bereits in Vivec benutzt hatte.
Ein Wachmann der Hlaalu, der augenblicklich vorbeischritt, sprang zurück. Er sah nur noch einen hellen Schein, als der Dunkelelf mit dem edlen Umhang verschwand.
Nur wenige Momente später tauchte Revan in Vivec, mehrere dutzend Meter unter dem Arenaviertel in einem hübsch eingerichteten Zimmer wieder auf. Ein wenig entspannter als vorher schritt er zu seinem Schrank und öffnete ihn. Das Buch.
Sadrith Mora / Wolfenhalle / Magiergilde
Malukhat betrachtete den Bretonen Zareg von der Seite. Er schien besorgt und gewisserweise aufgebracht zugleich. Nun ja, was sollte man auch von solch ahnungslosen Geschöpfen erwarten? Brachen doch immer gleich in Panik aus, wenn es hieß Vampire und alle Leute sind futsch.
Aber, nun ja... Da herrschte scheinbar Aufklärungsbedarf, denn die Magier würden niemals einfach ihre Gilde verlassen. In Ordnung, die Bedrohung durch die Vampire schien in der Tat übermächtig zu sein, allerdings war andererseits nicht anzunehmen, dass alle Mitglieder der Gilde in Sadrith Mora solche Trottel sein konnten, die schützenden Mauern der Wolfenhalle zu verlassen, wenn draußen die Gefahr drohte. Falls in der Tat ein Vampir hier eingedrungen war, dann war damit zu rechnen, dass man eher ihn als er jemand anderen finden würde. Die etlichen Türen, Gänge und Treppen waren so verwirrend, dass sich Malukhat selbst anfangs das ein oder andere Mal verlaufen hatte. Vampire kannten sich hier sicherlich nicht aus, die hier Wohnhaften allerdings schon.
"Ich denke mal", begann er nachdenklich und kratzte sich am Kinn, "dass eine Prüfung stattfindet. Skink-im-Schatten, der Vorsteher der Gilde hier in Sadrith Mora, hatte mir längst unterbreitet, dass es die ein oder andere Prüfung demnächst geben solle. Ob nun Bedrohung durch Vampire oder sonst welche Geschöpfe, solche wichtigen Ereignisse werden nicht einfach verschoben, zumal sich keiner von denen hier davon momentan wirklich angesprochen fühlen dürfte."
er hielt inne, betrachtete noch einmal das Durcheinander, welches hier angestellt worden war, und seufzte. Normalerweise mochte Skink ja recht ordentlich sein, aber er war nun mal ein Argonier und die waren jawohl nicht unbedingt dafür bekannt, in akribisch genauer Sauberkeit zu leben. Dennoch waren seine Sorgen noch nicht vollkommen verraucht, immerhin konnte auch ein Aufruhr zu dem hastigen Verschwinden geführt haben - ein Aufruhr, welcher die Anwesenheit von Magiern bedurfte. Aber er wollte noch nicht zu weit voraus schauen, so etwas konnte nur zu Missverständnissen führen.
Somit schaltete er also wieder von "Ernst" zu "Dämlich" um, und wandte sich hochmütig wie immer an seine beiden Gefährten: "Wir sollten nun wirklich langsam mal diesen Neloth aufsuchen, oder wollt Ihr etwa weiter so in der Gegend herum stehen und Löcher in die Luft starren?"
Sadrith Mora - Wolfenhalle
"Ach so, eine Prüfung", dachte Draven, während er noch ungläubig in die ungewohnt leere Magiergilde starrte. Trotzdem machte die Umgebung einen merkwürdigen Eindruck auf ihn, da es schien, als hätten die Magier diesen Ort schnell verlassen. Aber vielleicht waren sie auch einfach nur unordentlich, für Magier auch nicht gerade ungewöhnlich, das wusste der Erzmagister aus eigener Erfahrung nur zu gut. Die Worte Malukhats holten ihn dann in die Wirklichkeit zurück.
"Ja sicher, lasst uns gehen."
Nach dem Verlassen der Gildenräume schritten die drei Personen durch die Wolfenhalle, die von einigen an der Wand befestigten Kerzen erleuchtet wurde. Ihre Schritte hallten in den ansonst leeren steinernen Gängen wider, während das Kerzenlicht gespenstische Schatten warf. Dann betraten sie durch eine hölzerne Tür die Räume des kaiserlichen Kultes und wandten sich nach einer knappen Begrüßung des anwesenden Priesters gleich wieder der Tür zu ihrer Rechten zu, welche ins Freie führte.