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Nicht harmloser als Kippen
Auch wenn es in Internetforen und von Anbietern von Shisha-Zubehör gerne behauptet wird: Der Tabakrauch, der Wasserpfeifen entfleucht, ist nicht weniger schädlich als der von profanen Kippen. Untersuchungen haben alle Schadstoffe, die in Zigarettenrauch vorkommen, auch im Wasserpfeifenrauch nachweisen können, teilweise sogar in höheren Konzentrationen. Das Wasser wirkt nur bei wenigen Schadstoffen als Filter – und das auch völlig unzureichend.
Problematisch ist auch, dass beim Rauchen der Wasserpfeife tiefer inhaliert wird als bei Zigaretten. Die Schadstoffe gelangen somit tiefer in die Lunge. Und mehr Nikotin ins Blut. Nikotin ist der Stoff im Tabak, der süchtig macht. Das bedeutet in der Schlussfolgerung also, dass Wasserpfeife rauchen ein höheres Suchtpotenzial hat, als Zigaretten rauchen.
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Heimtückische Wasserpfeife: Gleich schädlich wie Zigaretten
Die arabische Tradition der Wasserpfeife ist auch in der Schweiz im Trend. Viele meinen, das Wasser würde den Rauch reinigen. Das ist ein Märchen. In der Schweiz verkaufte Wasserpfeifen-Tabak ist sogar häufig illegal. Er enthält zuviel Glycerin.
Der Club "Opium-Lounge" in Aarau richtet durchschnittlich 40 Wasserpfeifen pro Abend, an Wochenenden bis zu 60. Vor allem bei Jugendlichen ist Wasserpfeife rauchen beliebt und gilt als harmlose Alternative zur Zigarette. Der orientalische Tabakgenuss verlockt sogar viele Nichtraucher. Doch: Wasserpfeife rauchen schadet genau gleich wie Zigaretten. Besonders gefährlich: Beim Verbrennen der Kohle entsteht das Atemgift Kohlenmonoxid. Es führt zu Sauerstoffmangel im Blut und belastet Herz und Kreislauf. Ausserdem gelangen wie beim Zigarettenrauch über 4000 Substanzen in die Lunge. Mehr als 60 davon sind krebserregend.
Auch Wasserpfeifen-Tabake enthalten das Nervengift Nikotin. Raffiniert verpackt im Duft von Doppelapfel, Melone oder Banane, verkaufen sich die aromatisierten Tabake immer besser. Allein Ägypten liefert dieses Jahr rund 27 Tonnen Tabak in die Schweiz - 25 mal mehr als vor fünf Jahren. Kassensturz weiss: Der Tabakpfeifenrauch verstösst gegen die Schweizerische Tabakverordnung. Der Tabak enthält zu viel schädliches Glycerin. Das Kantonale Laboratorium Waadt hat für Kassensturz Wasserpfeife-Tabak analysiert. Alle Proben enthielten mehr als 22 Prozent Glycerin. Erlaubt sind maximal 10 Prozent. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung hat erstmals den Rauch einer Wasserpfeife mit dem einer Zigarette verglichen. Erschreckend: Der Rauch der Wasserpfeife enthält mehr Schwermetalle wie Cobalt und Chrom. Auch der Bleigehalt ist wesentlich höher - bis zu zehnmal mehr als im Rauch der Zigarette.
Die Schweizerische Fachstelle für Alkohol und andere Drogenprobleme SFA klärt mit einem Informationsblatt im Internet (siehe Link) über die Gefahren von Wasserpfeifen auf. Was viele nicht wissen: Durch Wasserpfeifen können auch viele Infektionskrankheiten übertragen werden. "Herpes und gewisse Formen von Hepatitis können übertragen werden. Und in Ländern, in denen es Tuberkulose gibt, kann auch diese übertragen werden", sagt Sabine Dobler von der SFA. Lungenspezialist Jürg Barben vom Kinderspital St. Gallen will vor allem dem Irrglauben, dass das Wasser in der Pfeife wie ein Filter wirke, ein Ende setzen: "In Tat und Wahrheit ist das Wasser nämlich sehr heimtückisch, denn es kühlt den Rauch ab. Und den abgekühlten Rauch zieht man viel tiefer und viel länger - das macht die ganze Sache nicht gesünder."
Das Bundesamt für Gesundheit prüft nun die neuen Fakten. Im schlimmsten Fall darf der Wasserpfeifen-Tabak mit einem so hohen Glyceringehalt wie die getesteten nicht mehr verkauft werden.